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Soja

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 13

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Soja

Autor: Meryll | Datum:
[Beitrag verschoben aus Veganismusforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Gerade habe ich die Januar 2007 „National Geographic“ vor mir. Artikel „Brasiliens Schande“.

Zitat „Außer Holzfällern und Viehbaronen beteiligen sich neuerdings auch Produzenten von Sojabohnen am Landraub. Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes wird somit durch sie noch beschleunigt.“

Zitat: „Nach der Einführung hitzeverträglicher Arten im Jahr 1997 stieg der Sojabohnenanbau im brasilianischen Amazonasgebiet stark an. Brasilien könnte bald den weltweit größten Sojaproduzenten -die USA- überholen“ (Export Brasilen nach Europa: 49%)

Von ca. 221 Mio. Tonnen Sojaernte weltweit stammen knapp 1 Mio. Tonnen aus der EU. (2005)
Die EU führt zusätzlich jährlich 16 Mio. Tonnen Soja ein. (2005)

Der allergrößte Anteil des in der EU verbrauchten Soja wird in Form von Sojaschrot zur Tiermast genutzt. Der Anteil für die menschliche Ernährung steigt jedoch. (Seitan, Sojamilch, Tofu, etc, etc)

Nur fragt sich: Ist Soja vegan? Die Produktionsmethoden sind es nicht (siehe NG-Artikel). Zudem stammen 60% der Sojaernten aus Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen.

Wie ist Eure Meinung dazu?

Grüße, Meryll

[Hinweis: "Meryll" ist inzwischen als bekannter Forentroll entlarvt, siehe dazu auch Anmerkungen in einigen der Antwortbeiträge - Mod]

Re: Soja

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Meryll schrieb:

> Der allergrößte Anteil des in der EU verbrauchten Soja wird
> in Form von Sojaschrot zur Tiermast genutzt. Der Anteil für
> die menschliche Ernährung steigt jedoch. (Seitan, Sojamilch,
> Tofu, etc, etc)

> Nur fragt sich: Ist Soja vegan?

Ja klar, warum sollte es das nicht sein?

> Die Produktionsmethoden sind
> es nicht (siehe NG-Artikel).

Es gibt keine vegane Produktionsmethode für keine Lebensmittel, nicht nur für Soja, die paar Experimental-/Hobbyanbauer und Selbstversorger mal ausgenommen. Der vegane Landbau ist im Moment nicht besonders populär. Selbst im Bioandbau wird weitflächig mit Sklavenexkrementen gedüngt.

> Zudem stammen 60% der Sojaernten
> aus Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen.

In Basilien vielleicht. Nur was hat das mit den veganen Produkten in Deutschland zu tun, die eben aus Baden-Württembergischen Sojabohnen oder zumindest Europäischen Sojabohnen hergestellt sind und eben nicht gentechnisch verändert.

> Wie ist Eure Meinung dazu?

Die Darstellung die Du zitiert hast zeigt es doch ganz deutlich: Es geht hier wieder mal um einen dreisten Diskreditierungsversuch, denn wenn der Anteil des Sojaanbaus lediglich die Menge für den menschlichen Bedarf enthalten würde, anstatt sie für die Tierernährung zu verschwenden, würden ja keine Regenwälder abgeholzt. Denn die Opfer werden ja nicht nur mit Soja ernährt, sondern auch mit Getreide und Mais, gigantische Anbauflächen. Über 60% der Weltanbauflächen werden mittlerweile für die Ernährung der Opfer verschwendet - die Verteufelung von Soja ist also nichts weiter als ein ziemlich übler Ablenkungsversuch vom eigentlichen Problem. Und Soja wird explizit kritisiert, denn erstens verdient damit ein Entwicklungsland gut Geld was den Amis gar nicht passt, zweitens lässt es sich vermeintlich gleich auch noch benutzen, um hier eben sogar Alternativen zur Gewaltkost zu diskreditieren - deren Verbreitung ironischer Weise die Lösung des Problems darstellen würde anstatt wie dargestellt am Problem beteiligt ist.

Das heisst für die Regenwälder ist es geradezu wichtig dass Sojaprodukte als gute Alternativen zu Gewaltprodukten herausgestellt werden, denn je mehr Soja die Leute essen, desto weniger Fleisch/Milch essen sie und desto weniger Anbauflächen werden für Tiernahrung verschwendet.

Re: Soja

Autor: Hempel Joel | Datum:
Meryll schrieb:
>
> Der allergrößte Anteil des in der EU verbrauchten Soja wird
> in Form von Sojaschrot zur Tiermast genutzt. Der Anteil für
> die menschliche Ernährung steigt jedoch. (Seitan, Sojamilch,
> Tofu, etc, etc)

Wodurch der Anteil von Sojaschrott zur "Tiermast" in noch viel höheren Maße fällt. Da man für 1kg tierliche Proteine ein vielfaches an Pflanzenproteine (unter anderem Sojaproteine) benötigt. Wenn also alternativ zum Konsum von Leichenteilen mehr Sojaprodukte konsumiert werden, wird der weltweite Anbau von Soja und anderen pflanzlichen "Futtermittel" um ein vielfaches zurückgehen und dadurch weniger Regenwald derodet. Denn man kann ja davon ausgehengehen, dass der Konsument nicht seine Gewohnte Menge an Leichentteilen frisst und dann noch Sojaprodukte dazu isst, sondern er wird entweder aus gesundheitlichen Gründen weniger Leichenteile und mehr Sojaprodukte konsumieren oder aus ethischen Gründen ganz daruf verzichten. Selbst wenn er aus keinen von diesen Gründen Sojaprodukte konsumiert wird er idR nicht mehr essen als zuvor.

So nein

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ergänzend zum bereits gesagten:

> Der allergrößte Anteil des in der EU verbrauchten Soja wird
> in Form von Sojaschrot zur Tiermast genutzt. Der Anteil für
> die menschliche Ernährung steigt jedoch. (Seitan, Sojamilch,
> Tofu, etc, etc)

1. Seitan? Wohl kaum ... Seitan wird aus (meist Weizen-)Gluten hergestellt.

2. Sojaöl und -fett (Margarine), kaum ein typischerweise primär von Veganern konsumiertes produkt, dürfte wohl einen wesentlich größeren Anteil ausmachen als Sojamilch und Tofu "etc."

Fazit (wie bereits in den anderen Antworten gesagt): Veganismus verringert massiv den Sojakonsum und damit die von Dir monierten Probleme.

Also nichts als typische Antiveganismuspropaganda.

Achim

Re: So nein

Autor: Hempel Joel | Datum:
Achim Stößer schrieb:

>
> 1. Seitan? Wohl kaum ... Seitan wird aus (meist
> Weizen-)Gluten hergestellt.

Wird bei Seitan nicht auch sojasauce verwendet?

Seitan und Sojasauce

Autor: Tanja | Datum:
Hi Joel,
Seitan kann man zwar mit Sojasauce marinieren oder auch, für den Geschmack, beim Verkneten des Glutenmehls mit Wasser gleich etwas davon hinzugeben, aber sie ist in keinster Weise notwednig für die Herstellung und Weiterverarbeitung.
Tanja

Re: Soja

Autor: Meryll | Datum:
Entschuldigt den Seitan, Fehler meinerseits.

"Fazit (wie bereits in den anderen Antworten gesagt): Veganismus verringert massiv den Sojakonsum und damit die von Dir monierten Probleme.

Also nichts als typische Antiveganismuspropaganda"

Das trifft mich doch, sowohl das "typisch", vor allem aber "Propaganda".

Wie hier vieleicht zurecht kritisiert, vegetarisch lebend seit zwei Jahren, versuche ich mich über den Ekel an Leichenteilen hinaus einer hmmm ethischen (eigentlich ist mir das Wort zu gross) Grundlage zu versichern.

Hier lese ich vieles, aber auch anderswo. Beeindruckt hat mich manches, hier "Vegetarier sind Mörder".

So sehr geradeaus, das ich ein paar nächte nicht gut schlief und über all die Konsequenzen nachdachte. Milch, Eier, Honig, Seide, Leder.... KLAR!

Computer, Elektronik, was weiss ich: Keine Ahnung, bin Physiotherapeut.

Wohnung, Garten, Habitat: Ich bemüh mich. und es geht einigermassen.

Essen: seit 3 Monaten keine Milchprodukte mehr, Ei-Produkte schon länger nicht mehr.

Dann dieser Artikel. Ich bin kein Soja-Fan, aber es war DIE Alternative bei Milch zum Beispiel. Es gibt ansprechende Flockenprodukte als Basismaterisl.

Wenn das aber nun unvegan ist, wie der Artikel nahelegt, dann sollten wir auch darauf verzichten.

Sonnenwendgrüße,
Meryll

Re: Soja

Autor: Thomas | Datum:
Meryll schrieb:

> Wenn das aber nun unvegan ist, wie der Artikel nahelegt, dann
> sollten wir auch darauf verzichten.

vielleicht solltest Du Dir wenigstens aus Höflichkeit die Mühe machen, die Antworten, die Dir in diesem Thread gegeben wurden zu lesen :-/

Thomas

Re: Soja

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Meryll schrieb:

> Wenn das aber nun unvegan ist, wie der Artikel nahelegt, dann
> sollten wir auch darauf verzichten.

In der Zeitung "Die Welt" und dem Magazin "Stern" stand vor kurzem ein fast jeweils identischer Artikel der in etwa "die Gefahr der veganen Ernährung" nahelegt.

Sollen wir also deshalb auf die vegane Ernährung verzichten? Oder doch lieber auf die konzeptuellen Fehler solcher Artikel hinweisen? Z. B. dass sie sich auf Studien mit fehlernährten Veganern berufen...

Man stellt sich mal vor wie lächerlich es wäre wenn jemand ernsthaft die nichtvegane Ernährung beurteilen will, und nur Leute selektiert die jeden Tag ein Kilo "Schweineschmalz" konsumieren. Aber genau so gehen die "Wissenschaftler" vor: Sie selektieren Veganer die aus welchen Gründen auch immer kein B12 integrieren, also Veganer die sich bewußt oder aus Kenntnisschwäche heraus selbst falsch ernähren um dann zu verkünden dass vegane Ernährung schlecht ist. Nein, lediglich schlechte vegane Ernährung ist schlecht, eine schlechte vegane Ernährung als die pauschale vegane Ernährung zu verkaufen - hierin liegt der Betrug an der Öffentlichkeit. Allerdings kennt man dass ja aus der Springer- u. Mohnpresse. Bei GEO überrascht das etwas, vor allem eben auch die Plumpheit mit der die da auch vorgegangen sind.

Da das Ausmass der Realitätsverdrängung die notwendig wäre um zu ignorieren dass das Argument gegen Humanernährungs-Soja des GEO-Artikels hier in diesem Thread mehrfach entkräftet wurde und eben gegenstandslos ist, ziemlich unwahrscheinlich ist, muss ich einfach davon ausgehen dass Du ein Troll bist.

Re: Soja

Autor: Meryll | Datum:
Hallo Ava,

"Sollen wir also deshalb auf die vegane Ernährung verzichten?"

Das war doch garnicht die Frage! Vielmehr geht es um die Definition "veganer Ernährung". Es ist doch nicht alles ein für alle Mal festgeschrieben. Kommen neue Erkenntnisse hinzu, sollten die in die Klassifizierung von Lebensmitteln als vegan/nicht vegan einfließen.

Wieso muss es heissen: "Soja ist vegan" und man differenziert nicht zwischen: "Europäisches Soja ist vegan", "Genbehandeltes Soja ist nicht vegan" oder "Brasilianisches Soja ist nur vegan, wenn es nicht Resultat von Brandrodung ist".

In jedem Fall habe ich einige Produktanfagen dazu gestartet und werde Euch an den Ergebnissen teilhaben lassen.

Grüße,
Meryll

Re: Soja

Autor: Thomas | Datum:
Meryll schrieb:
>
>
> Wieso muss es heissen: "Soja ist vegan" und man differenziert
> nicht zwischen: "Europäisches Soja ist vegan",
> "Genbehandeltes Soja ist nicht vegan" oder "Brasilianisches
> Soja ist nur vegan, wenn es nicht Resultat von Brandrodung
> ist".

Du hast entweder gar nichts von den Beiträgen verstanden; insbesondere die erste Antwort von Ava, hast sie nicht gelesen oder (das ist mein Favorit) Du bist einfach nur ein kleiner Troll, der immer noch nicht mitgekriegt hat, daß er längst gestorben ist.

Thomas

Soja, Brasilien, We feed the world

Autor: pukkie | Datum:
hallo meryll.

Ich habe mir gestern die DVD >>We feed the world<< angesehen. Vielleicht hast Du schon etwas von dem Dokumentarfilm gehört, es geht um die aktuelle Lebensmittelproduktion für uns Europäer...

Im Film wird Brasilien als großer Soja-Exporteur dargestellt.

Obwohl Brasilien im Prinzip ein sehr reiches Agraland ist, gibt es viel Hunger in der Bevölkerung...

Ein einheimischer Biologe beschreibt die Situation, wie ich finde, eindeutig und direkt mit: (sinngemäß) " Die Tiere in Europa fressen uns den Regenwald weg". Man sieht die riesigen Flächen der Sojafelder, die früher Teile des Regenwaldes bildeten...

Das "Kranke" an der Sache ist noch, dass sich der Boden von seiner Nährstoffzusammensetzung noch nicht einmal besonders gut für den Sojaanbau eignet....

Typische Antiveganismuspropaganda

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Entschuldigt den Seitan, Fehler meinerseits.

Fehlre? Oder Indiz? Wer weiß ...

> "Fazit (wie bereits in den anderen Antworten gesagt):
> Veganismus verringert massiv den Sojakonsum und damit die von
> Dir monierten Probleme.
>
> Also nichts als typische Antiveganismuspropaganda"
>
> Das trifft mich doch, sowohl das "typisch", vor allem aber
> "Propaganda".

Ich schrieb explizit "typische Antiveganismuspropaganda", nicht "typischer Antiveganismuspropagandist", denn "typische Antiveganismuspropaganda" kann sowohl von "typischen Antiveganismuspropagandisten" als auch schlicht von Leuten kommen, die darauf reinfallen.

> Dann dieser Artikel. Ich bin kein Soja-Fan, aber es war DIE
> Alternative bei Milch zum Beispiel. Es gibt ansprechende
> Flockenprodukte als Basismaterisl.

Ah ja. Und es gibt Reis-, Hafer-, Mandelmilch usw., also ...

> Wenn das aber nun unvegan ist, wie der Artikel nahelegt, dann
> sollten wir auch darauf verzichten.

kannst Du das gern, keiner zwingt Dich, Soja zu konsumieren, aber Dein zweiter Beitrag legt, mehr als der erste, nahe, daß diesmal die typische Antiveganismuspropaganda von einem typischen Antiveganismuspropagandisten kam, da der Unfug ja zur genüge widerlegt wurde.

Achim