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Veganes Restaurant in Wien in Planung

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 38

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Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: joel_h | Datum:
Ich bin gerade dabei mir ein Projekt zu überlegen und zwar geht es dabei um ein veganes Restaurant in Wien zu eröffnen. Nun wollte ich wissen ob es hier im Forum vielleicht Leute gibt die sich im Gastgewerbe auskennen, und mich vielleicht ein bißchen aufklären können was ein solches Etablissement alles an Planung und Organisation erfordert und welche rechtlichen Bestimmungen für die Eröffnung eines Restaurants in Wien gelten. Zu den rechtlichen Voraussetzungen meinte eine Jura studierende Freundin von mir dass das hier in Wien recht liberal gehandhabt wird. So dass man zur Eröffnung eines Restaurants nicht mal eine Gewerbelizenz brauch und zum Kochen in einem Restaurant nicht einmal eine Kochausbildung. Irgendwie fällt es mir schwer das zu glauben. In Luxemburg, noch vor ein paar Jahren musste man, um ein Geschäft o.ä zu öffnen, noch ein Examen in der "Chambre de Commerce" absolvieren. Wenn also hier jemand vorbeischaut der schon rechtliche Erfahrungen in der Art gemacht hat, bitte mir diese mitzuteilen. Des weiteren würden mich Erfahrungsberichte von Betreibern von veganen Restaurants interessieren, welche Zielgruppen besonders gern in vegane Restaurants gehen, wie der Ansturm auf das Restaurant zu Beginn war, ob sie ihr Unternehmen als eine lohnende Investition betrachten und vor allem wieviel man in so ein Unternehmen investieren muß etc. Dann wollte ich in mein Lokal auch ein Unterhaltungsprogramm einbringen um das ganze etwas exklusiver zu gestalten. Das Unterhaltungsporgramm sollte vor allem darauf bedacht sein den Menschen die vegane Lebenskultur etwas näher zubringen sowas gibt es doch, oder? Also vegane Hiphopper dj s, Flammenwerfer etc meldet euch.
Natürlich sind auch alle Tierrechtler gern eingeladen Vorträge zu halten das allerdings erst wenn der Laden so richtig läuft. So das war bis jetzt alles was mir jetzt so spontan eingefallen ist, sollte mir noch fragen aufkommen füge ich die später hinzu

Viele Grüße
joel

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zu den juristischen etc. Fragen kann ich leider nichts sagen, aber ...

> sollte vor allem darauf bedacht sein den Menschen die vegane
> Lebenskultur etwas näher zubringen sowas gibt es doch, oder?
> Also vegane Hiphopper dj s, Flammenwerfer etc meldet euch.


Also "Hiphopper, DJs und [Feuerspucker?]" haben m.E. nicht sooo viel mit "veganer Lebenskultur" zu tun, das ist eher ein Szenephänomen (im negativsten Sinn des Worts "Szene").

Achim

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: joel_h | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Zu den juristischen etc. Fragen kann ich leider nichts sagen,
> aber ...
>
> > sollte vor allem darauf bedacht sein den Menschen die vegane
> > Lebenskultur etwas näher zubringen sowas gibt es doch, oder?
> > Also vegane Hiphopper dj s, Flammenwerfer etc meldet euch.
>
>
> Also "Hiphopper, DJs und [Feuerspucker?]" haben m.E. nicht
> sooo viel mit "veganer Lebenskultur" zu tun, das ist eher ein
> Szenephänomen (im negativsten Sinn des Worts "Szene").
>

hmm was hat denn mehr mit veganer Lebenskultur zu tuen. Ich wollte eigentlich mit dem Projekt (auch) versuchen den Leuten etwas von der veganen Lebensweise näher zu bringen, was jetzt nicht im direkten zusammenhang mit Ethik Tierrechten oder Speziesismus steht. Um zu zeigen dass Veganer nicht nur homogene Menschen sind deren Lebensinhalt sich nur auf Tierrechtsarbeit beschränkt. Aber vielleicht weiß ich selber wirklcih zu wenig über vegane Lebenskultur, da ich nicht sooo viel mit veganern zu tuen habe. Liegt wohl daran dass ich weniger durch Szene-mitläufertum vegan geworden bin sondern eher durch www.vegetarier-sind-moerder.de

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: Rele | Datum:
joel_h schrieb:

> Aber vielleicht weiß ich selber
> wirklcih zu wenig über vegane Lebenskultur, da ich nicht sooo
> viel mit veganern zu tuen habe.

Sobald Du vegan bist, kennst Du doch die "vegane Lebenskultur"...? Ich meine, das ist doch nicht dieKultur, die man kennt oder nicht, sondern jeder, der vegan lebt, trägt mit seinem Stil dazu bei& ist Teil davon. :-)

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: Schlunz | Datum:
Rele schrieb:

> Sobald Du vegan bist, kennst Du doch die "vegane
> Lebenskultur"...? Ich meine, das ist doch nicht
> dieKultur, die man kennt oder nicht, sondern jeder,
> der vegan lebt, trägt mit seinem Stil dazu bei& ist Teil
> davon. :-)

So siehts aus. Bring alles rein, was Dir schmeckt, was Dir Spass macht und der Sache an sich förderlich ist.
Es gibt nichts, an dem Du Dich orientieren musst, ausser dass das Ganze tierleidfrei abläuft und beim Feuerspucken niemand verletzt wird, bzw. dass niemandem vom Hip Hop die Ohren bluten... ;o)

LG, Schlunz

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: joel_h | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> Rele schrieb:
>
> > Sobald Du vegan bist, kennst Du doch die "vegane
> > Lebenskultur"...? Ich meine, das ist doch nicht
> > dieKultur, die man kennt oder nicht, sondern jeder,
> > der vegan lebt, trägt mit seinem Stil dazu bei& ist Teil
> > davon. :-)
>
> So siehts aus. Bring alles rein, was Dir schmeckt, was Dir
> Spass macht und der Sache an sich förderlich ist.
> Es gibt nichts, an dem Du Dich orientieren musst, ausser dass
> das Ganze tierleidfrei abläuft und beim Feuerspucken niemand
> verletzt wird, bzw. dass niemandem vom Hip Hop die Ohren
> bluten... ;o)
>
> LG, Schlunz

Stimmt eigentlich, frage mich gerade ob Veganer eigentlich überhaupt eine eigene Lebenskultur brauchen, vielleicht ist sogar besser wenn Veganismus ein integraler Teil unserer Kultur ist, der die Kultur von "innen" heraus verändert und nicht von "außen".

Das würde wieder eine neue Diskussion aufwerfen ob Veganismus besser eine autonome Bewegung ist oder eine gesellschaftliche Errungenschaft. Also ich Plädiere hier klar für die Immanenz des Veganismus, es ist sicherlich besser durch "neue" Innovationen (z.B Tierrechte, Veganismus, Antisp.) negative Elemente (z.B Tierausbeutung) in unsere Gesellschaft zu verdrängen als vom "Rand" aus zu versuchen alle sozialen Verhältnisse umzuwälzen um dann eine neu Gesellschaftsordnung zu etablieren.
So dann "Überwindung bzw Evolution statt Revolution"

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: Schlunz | Datum:
joel_h schrieb:

> Das würde wieder eine neue Diskussion aufwerfen ob Veganismus
> besser eine autonome Bewegung ist oder eine gesellschaftliche
> Errungenschaft.

Wo sich Menschenrechte etablierten, gab es immer zuerst eine autonome Bewegung (irgendwann wurde der erste Sklave befreit).
Tierrechte und Veganismus befinden sich in der Übergangsphase von der Autonomie zur gesellschaftlichen Integrität.

> Also ich Plädiere hier klar für die Immanenz
> des Veganismus, es ist sicherlich besser durch "neue"
> Innovationen (z.B Tierrechte, Veganismus, Antisp.) negative
> Elemente (z.B Tierausbeutung) in unsere Gesellschaft zu
> verdrängen als vom "Rand" aus zu versuchen alle sozialen
> Verhältnisse umzuwälzen um dann eine neu Gesellschaftsordnung
> zu etablieren.
> So dann "Überwindung bzw Evolution statt Revolution"

Das ist wohl kaum zu trennen und es muss auch gar nicht getrennt oder definiert werden.
Nennen wir es doch einfach eine Revolution, oder auch ein Umdenken... Definition ist hier überflüssig. Hauptsache, es passiert.
Abgesehen davon kann es gar nicht "vom Rand" aus geschehen, da jeder Mensch, der in dieser Gesellschaft Ethik vorlebt, sich eben in dieser speziesistischen Gesellschaft befindet und somit ein Teil von ihr ist.

LG, Schlunz

Re: Veganes Restaurant in Wien in Planung

Autor: joel_h | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> joel_h schrieb:
>
> > Das würde wieder eine neue Diskussion aufwerfen ob
> Veganismus
> > besser eine autonome Bewegung ist oder eine
> gesellschaftliche
> > Errungenschaft.
>
> Wo sich Menschenrechte etablierten, gab es immer zuerst eine
> autonome Bewegung (irgendwann wurde der erste Sklave befreit).

Na gut d.h aber nicht dass eine "immanente" Bewegung nicht produktiver gewesen wäre, wenn sie damals möglich gewese wäre.
Man muss auch bedenken heute hat man andere Möglichkeiten als noch z.B die Sklavenbefreier früher, die ja auch teilweise verfolgt wurde, also durch ausgrenzung quasi in die Autonomie gezwungen wurde. Ich denke heute muss man sich das weniger gefallen lassen, heute sind meinungsfreiheit und freie weltanschauung zumindest soweit tolleriert, dass es nicht mehr so leicht fällt andere auszugrenzen. Heute fordert es also viel mehr eigene Abgrenzungsbemühungen um ein Autonomer zu sein.


> Tierrechte und Veganismus befinden sich in der Übergangsphase
> von der Autonomie zur gesellschaftlichen Integrität.

Ich glaube eher Tierrechte und Veganismus sind gespalten in eine autome "linke" Bewegung (Herrschaftsfreiisten und co) und eine integrale "bürgerliche" Bewegung, zu der ich mich zählen würde.


> > Also ich Plädiere hier klar für die Immanenz
> > des Veganismus, es ist sicherlich besser durch "neue"
> > Innovationen (z.B Tierrechte, Veganismus, Antisp.) negative
> > Elemente (z.B Tierausbeutung) in unsere Gesellschaft zu
> > verdrängen als vom "Rand" aus zu versuchen alle sozialen
> > Verhältnisse umzuwälzen um dann eine neu
> Gesellschaftsordnung
> > zu etablieren.
> > So dann "Überwindung bzw Evolution statt Revolution"
>
> Das ist wohl kaum zu trennen und es muss auch gar nicht
> getrennt oder definiert werden.

Doch das sehe ich schon so, Revolution findet immer dann statt wenn Gesellschaftliche Verhältnisse umgewälzt werden und eine "neu Ordnung" errichtet wird, Revolution ist immer destruktiver Natur(was jetzt nicht unbedingt negativ gemeint ist). Während Überwindung ein Entwickelungsprozess ist der beispielsweise durch aufklärung von statten geht, ohne dass ein system gestürzt wird sondern eher ein Teilsystem oder Subsystem zum verschwinden gebracht wird. Verstehst du ungefähr was ich meine.

> Nennen wir es doch einfach eine Revolution, oder auch ein
> Umdenken... Definition ist hier überflüssig. Hauptsache, es
> passiert.

Nein nennen wir es Evolution.

> Abgesehen davon kann es gar nicht "vom Rand" aus geschehen,

Dass das nicht richtig geht weiss ich selbst darum ja die Anführungszeichen, dennoch gibt es Gruppierungen die insbesondere bei den Linken Autonomen zu finden sind, die sich sehr bemühen sich von der Gesellschaft abzugrenzen und die bestehende "Ordnung" zerstören wollen. Weil sie meinen Ausbeutung (von Tieren)sei untrennbar mit unserer Gesellschaft bzw. explizit mit unserem Wirtschaftssystem verbunden. Was natürlich quatsch ist denn Ausbeutung gab es bsiher überall zu jeder zeit und zu jeder Politik.

> da jeder Mensch, der in dieser Gesellschaft Ethik vorlebt,
> sich eben in dieser speziesistischen Gesellschaft befindet
> und somit ein Teil von ihr ist.

Sehe ich auch so.

LG Joel

Evolution? Nee...

Autor: Schlunz | Datum:
joel_h schrieb:

> Man muss auch bedenken heute hat man andere Möglichkeiten als
> noch z.B die Sklavenbefreier früher, die ja auch teilweise
> verfolgt wurde, also durch ausgrenzung quasi in die Autonomie
> gezwungen wurde.

Da sehe ich wenig Unterschied zu heute. Frag mal Achim, wie oft er sich schon vor Gericht rechtfertigen musste, weil er gegen unser deutsches Eigentumsrecht verstieß, indem er Tiere befreite.

> Ich denke heute muss man sich das weniger
> gefallen lassen, heute sind meinungsfreiheit und freie
> weltanschauung zumindest soweit tolleriert, dass es nicht
> mehr so leicht fällt andere auszugrenzen. Heute fordert es
> also viel mehr eigene Abgrenzungsbemühungen um ein Autonomer
> zu sein.

Wer ist "man"? Wenn Du nichtmenschliche Tiere ausklammerst, meinetwegen. Ansonsten läuft die "moderne" Sklavenbefreieung (von eben nichtmenschlichen Tieren) um einiges Zäher, als die menschlicher Tiere vor einigen hundert Jahren.
Die Vegan Scietey gibt es immerhin schon seit über 60 Jahren...

> > Tierrechte und Veganismus befinden sich in der Übergangsphase
> > von der Autonomie zur gesellschaftlichen Integrität.
>
> Ich glaube eher Tierrechte und Veganismus sind gespalten in
> eine autome "linke" Bewegung (Herrschaftsfreiisten und co)
> und eine integrale "bürgerliche" Bewegung, zu der ich mich
> zählen würde.

Du musst auch zwischen dem Aktivismus unterscheiden und da ist es heute so, wie damals.
Während die einen Sklaven befreiten und laut auf die Missstände hinwiesen, unterließen es andere eben durch diese Aufklärung, Sklaven zu kaufen, oder sie ließen sie frei, wenn sie schon welche hatten, bzw. sie stellten sie im demokratischen Sinne entgeldlich ein.

> > Das ist wohl kaum zu trennen und es muss auch gar nicht
> > getrennt oder definiert werden.
>
> Doch das sehe ich schon so, Revolution findet immer dann
> statt wenn Gesellschaftliche Verhältnisse umgewälzt werden
> und eine "neu Ordnung" errichtet wird, Revolution ist immer
> destruktiver Natur

Z.B. dann, wenn man Hühner "klaut"... ;o)
Im Forum von Attila Hildmann (welches seit Tagen offline ist, was auch nicht weiter stört) gibt es doch tatsächlich Vegetarier, die so etwas ganz schlimm finden...

> (was jetzt nicht unbedingt negativ gemeint
> ist). Während Überwindung ein Entwickelungsprozess ist der
> beispielsweise durch aufklärung von statten geht, ohne dass
> ein system gestürzt wird sondern eher ein Teilsystem oder
> Subsystem zum verschwinden gebracht wird. Verstehst du
> ungefähr was ich meine.

Sicher. Aber es gehört alles zusammen und ist insofern Jacke, wie Hose... Erst komm das eine, dann das andere...

> > Nennen wir es doch einfach eine Revolution, oder auch ein
> > Umdenken... Definition ist hier überflüssig. Hauptsache, es
> > passiert.
>
> Nein nennen wir es Evolution.

Evolution würde ich es auf keinen Fall nennen, denn dann würde ethisches Verständnis in den Menschen von ganz allein erwachen, statt sich durch Aufklärung (also Vordenker) zu etablieren.
Und darum gibt es hier eben nichts zu trennen.
Wir befinden uns im Endstadium der Revolution und im Anfangsstadium der "Überwindung".

> > Abgesehen davon kann es gar nicht "vom Rand" aus geschehen,
>
> Dass das nicht richtig geht weiss ich selbst darum ja die
> Anführungszeichen, dennoch gibt es Gruppierungen die
> insbesondere bei den Linken Autonomen zu finden sind, die
> sich sehr bemühen sich von der Gesellschaft abzugrenzen und
> die bestehende "Ordnung" zerstören wollen. Weil sie meinen
> Ausbeutung (von Tieren)sei untrennbar mit unserer
> Gesellschaft bzw. explizit mit unserem Wirtschaftssystem
> verbunden. Was natürlich quatsch ist denn Ausbeutung gab es
> bsiher überall zu jeder zeit und zu jeder Politik.

Da fällt mir auf, dass der Antispeziesismus in meiner aktiven Antifazeit (Ende der Achtziger in Berlin), überhaupt kein Begriff war und dass ich damals eben unter Antifa-Aktivisten selbst als Vegetarier ein "Freak" war.
Es ist insofern doch ne Menge passiert, seit damals... ;o)

LG, Schlunz

Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: joel_h | Datum:
hi Schlunz.

Ich verstehe schon was du meinst, aber das was ich im wesentlichen sagen wollte ist dass unsere gegner ein großes Interesse uns auszugrenzen bzw. uns in eine Außenseiterrolle zu drängen, und das sollten wir uns nicht gefallen lassen. Wir sollten uns nicht vor die Tür setzen lassen und auf unserem Recht beharren ein Teil der Gemeinschaft zu sein. So fällt es unseren Gegner schwerer uns als Bedrohung für die Gesellschaft darzustellen oder im Extremfall gar als Terroristen.
Wenn wir uns dagegen selber als Autonome zu begreifen helfen wir unseren Gegner nur dabei uns an den Rand der Gesellschaft zu katapultieren. Sicherlich ist dies nicht so einfach, denn es gibt immer noch Repressalien gegen Menschen die sich gegen Diskriminierung einsetzen allerdings kann man den heute besser standhalten als noch vor 50 oder 100 Jahren.

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: Ricarda+ | Datum:
Naja, so einfach ist das mit dem in die Gesellschaft Integrieren nicht. Es sei denn wir ignorieren teilweise, was um uns herum geschieht.
Ich bin z.B. demnächst auf ein Grill-Geburtstagsfest eingeladen, aber habe direkt schon abgesagt. Soll ich mich jetzt dazwischen setzen und darauf bestehen, dass ich einen eigenen Grill mit veganem Grillgut kriege?
So würde ich zwar zeigen, dass ich Teil der Gesellschaft (hier in einem anderen Kontext natürlich) bin und vielleicht würde es einige zu Gedanken anregen, aber ich möchte mich zu so einer Gemeinschaft dann auch nicht hinzufügen (und das betrifft ja auch nicht nur Grillparties).

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: Schlunz | Datum:
Ricarda+ schrieb:

> Naja, so einfach ist das mit dem in die Gesellschaft
> Integrieren nicht. Es sei denn wir ignorieren teilweise, was
> um uns herum geschieht.
> Ich bin z.B. demnächst auf ein Grill-Geburtstagsfest
> eingeladen, aber habe direkt schon abgesagt. Soll ich mich
> jetzt dazwischen setzen und darauf bestehen, dass ich einen
> eigenen Grill mit veganem Grillgut kriege?
> So würde ich zwar zeigen, dass ich Teil der Gesellschaft
> (hier in einem anderen Kontext natürlich) bin und vielleicht
> würde es einige zu Gedanken anregen, aber ich möchte mich zu
> so einer Gemeinschaft dann auch nicht hinzufügen (und das
> betrifft ja auch nicht nur Grillparties).

Ein Zeichen hast Du mit Deinem Fernbleiben trotzdem gesetzt.
"Wo ist denn die Ricarda?"
"Die kommt nicht, weil wir grillen. Die is doch vegan..."

Unvegane Grillpartys sind die letzten Männerdomänen, wo der "Mann" noch zeigen kann, dass er ein "Mann" ist, ohne zu riskieren, sich den Hals zu brechen.
Wenn diese "Helden" ganz wichtig am Grill stehen und die Leichenteile wenden, läuft unterbewusst ein archaischer Film ab, in dem der "Bratmaxe" das Tier selbst erlegt und seiner Neandertaler-Familie ans Feuer bringt.
Hat auch was von unfreiwilliger Komik... ;o)

LG, Schlunz

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: Ricarda+ | Datum:
Schlunz schrieb:
> Ein Zeichen hast Du mit Deinem Fernbleiben trotzdem gesetzt.
> "Wo ist denn die Ricarda?"
> "Die kommt nicht, weil wir grillen. Die is doch vegan..."
Ja, so dachte ich mir das auch, aber wie gesagt, so grenze ich mich ja schon wieder aus dieser Gesellschaft, die sowas wohl schätzt, aus.
Dasselbe hatte ich auch schon, als ich jünger war. Da hab ich mich ausgegrenzt, wenn es ums Weggehen ging, was bei den meisten Leuten mit Alkohol trinken/besaufen gleichzusetzen war.
Am Ende wissen das dann auch alle und es interessiert niemandem mehr. Ich bin dann automatisch raus.
Da hat natürlich schon seinen Reiz trotzdem hinzugehen und dann vehement auf Alternativen für mich zu bestehen, aber wie gesagt, ich muss mir dann das einreden, was manche, meiner Meinung nach, fälschlicherweise als Toleranz bezeichnen und das kann ich in dem Fall wohl nicht.

> Unvegane Grillpartys sind die letzten Männerdomänen, wo der
> "Mann" noch zeigen kann, dass er ein "Mann" ist, ohne zu
> riskieren, sich den Hals zu brechen.
> Wenn diese "Helden" ganz wichtig am Grill stehen und die
> Leichenteile wenden, läuft unterbewusst ein archaischer Film
> ab, in dem der "Bratmaxe" das Tier selbst erlegt und seiner
> Neandertaler-Familie ans Feuer bringt.
> Hat auch was von unfreiwilliger Komik... ;o)
Ja, das kann ich mir bei meiner Familie sehr gut vorstellen. Und mein Cousin darf dann als Zeichen seiner aufkeimenden Männlichkeit auch mal ein Leichenteil umdrehen ;)
Schade, dass ich nicht dabei sein werde ;)

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: Schlunz | Datum:
Ricarda+ schrieb:

> Und mein Cousin darf dann als Zeichen seiner aufkeimenden
> Männlichkeit auch mal ein Leichenteil umdrehen ;)

Und dann kommt das erste Bier im familiären Kreis...
Drogen und Leichenteile als Indikatoren für Männlichkeit und als Fundament für den männlichen Part dieser Gesellschaft.
The stone age is now (sacht Schlunz, der auch gerne mal Bier trinkt).

Cheers!

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: Ricarda+ | Datum:
Tja, eine Person hat gefragt, wo ich denn bin.
Als meine Eltern dann erklärt haben wieso, meinte die Frau von meinem Cousin, wie ich denn aussehen würde und dass das doch nicht gesund sein kann.
Meine Schwester hat dann netterweise gemeint, dass ich "voll fett" geworden bin ;)
Sie konnte aber gar nicht nachvollziehen, wie man sowas machen könnte. Naja, wie auch, wenn sie doch grad dabei war, sich genüsslich ein Stück Leiche in den Mund zu stopfen (der Gesundheit halber natürlich nur!)?

Voll fett

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Als meine Eltern dann erklärt haben wieso, meinte die Frau
> von meinem Cousin, wie ich denn aussehen würde und dass das
> doch nicht gesund sein kann.
> Meine Schwester hat dann netterweise gemeint, dass ich "voll
> fett" geworden bin ;)

Ähm, meinte Dein Cousinsgattin (Schwippcousine?), daß Du typischveganabgemagertzumskelett aussiehst und Deine Schwester hat Dich "verteidigt", oder hat Deine Schwester ihm zugestimmt, daß das ungesund sei (denn "voll fett" ist ja doch ungesund, wenn auch eher bei Praktizierenden des üblichen leichenfraßes anzutreffen)?

Und wie ist Dein BMI ;-)?

Achim

Re: Voll fett

Autor: Ricarda+ | Datum:
Meine Schwester ist einfach eine von der netten Sorte..
Es sollte also eine Verteidigung sein ;)
Dass ich zugenommen habe, stimmt schon. Ich hab nämlich krankheitsbedingt vor einiger Zeit 15kg abgenommen und jetzt davon 10kg wieder drauf.
Mein BMI liegt laut dem Rechner von irgendeiner Uni jetzt bei 22.
Soviel also zur abgemagerten Veganerin ;)

Re: Wir wollen keine Außenseiter sein

Autor: joel_h | Datum:
Hallo Ricarda

Ein Teil der Gemeinschaft zu sein bedeutet ja nicht dass du an jeder speziesistischen Fressorgie teilnehmen musst. Im Gegenteil wenn du das Grill fest boykottierest signalisierst du deinen Bekannten damit deinen Protest und deine Misachtung, gegen ihr Verhalten und appellierst an ihr Gewissen, das spüren sie auch, jeh mehr du ansonsten in die Gemeinschaft integriert bist. Wenn du dich allerdings vollständig von Ihnen abgrenzt geht ein guter Teil von dieser Wirkung verloren, denn fällt es ihnen leichter dich als radikalen Spinner oder schrulligen Aussenseiter abzutun oder sonst was.

Alerdings wäre es mindestens genauso effektiv wenn du hingehen würdest und auf deinem Grilll vegane Leckerein anrichten würdest und damit zeigen wie vielseitig und lecker veganes Grillen auch sein kann. Aber ich weiß besonders wenns ums Grillen geht wo die Spezis ihre urzeitlichen Männlichkeitsrituale zelebrieren, stößt jeder ethisch motivierte Veganer an seine Grenzen. Auch würde ich auf einer solchen speziesistischen Fressorgie auf Tierrechtsargumente verzichten, denn wenn der Speziesistische Mob gerade nach Blut lechzt ist er für vegane Arhumente wenig empfänglich. Am besten drei Stunden warten dann sind sie faul und träge, und kaum mehr Angriffslustig ;-ß.

Was mit meinen Beiträgen meinte ist dass man als Veganer sich den Bereichen unbserer Gemeinschaft widmen sollte die mit der veganen Etihk vereinbar sind und den Rest kritisieren. Ich denke einfach nur dass es einfacher ist die Gesellschaft von innen heraus zu verändern als von aussen.

LG
joel

Neben Leichen fressenden Leichenfressern essen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> hingehen würdest und auf deinem Grilll vegane Leckerein
> anrichten würdest und damit zeigen wie vielseitig und lecker
> veganes Grillen auch sein kann. Aber ich weiß besonders wenns

Da nicht ethisch motiviert ein argumentatives Nono (siehe Suchfunktion)- Veganismus, selbst wenn es nur Brokkoli gäbe, ist richtig und notwendig.

> ums Grillen geht wo die Spezis ihre urzeitlichen
> Männlichkeitsrituale zelebrieren, stößt jeder ethisch
> motivierte Veganer an seine Grenzen. Auch würde ich auf einer

Vor allem stößt bei der Vorstellung, da hinzugehen (und zu essen - statt das Massaker fotografisch zu dokumentieren) mein mageninhalt an die oberen Grenzen meiner Speiseröhre, bildlich gesprochen ...

Ich erinnere mich immer wieder ungern an eine "Demonstration" im Karlsruher Schlachthof (nö, nicht gegen den, sondern eine vom Schlachthofgeschäftsführerzugleichamtsveterinärundtierschützer Dirk Stegen initiiertie), wo es darum ging, eine neue "Schlachtmethode", die mit muslimischem Wahn konform sein, aber "tierfreundlicher" als das "normale" Schächten sein sollte, irgendwelchen Imamen oder so und eben auch "Tierschützern" vorzuführen (da schon damals kaum meiner den Untersched zu Tierrechtlern kapierte, hatte ich gelegenheit, auch da zu sein). Nach dem Morden (wobei die Moslems übrigens die Methode als ungeeignet beurteilten) wurde dann gemeinsam gespeist - Schweineschnitzel und Kartoffelsalat, wobei einige der anwesenden "Veganer" den Kartoffelsalat aßen und den Hinweis, daß die darin enthaltene "Rinderbrühe" wohl kaum vegan sei, mit einem Lachen abtaten, andere ihr veganes belegtes Brot auspackten ... ich meine, ich war der einzige, der nichts aß.

> solchen speziesistischen Fressorgie auf Tierrechtsargumente
> verzichten, denn wenn der Speziesistische Mob gerade nach

Öh - welche Argumente sollte es denn sonst geben?

Achim

Re: Neben Leichen fressenden Leichenfressern essen?

Autor: joel_h | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > hingehen würdest und auf deinem Grilll vegane Leckerein
> > anrichten würdest und damit zeigen wie vielseitig und lecker
> > veganes Grillen auch sein kann. Aber ich weiß besonders wenns
>
> Da nicht ethisch motiviert ein argumentatives Nono (siehe
> Suchfunktion)- Veganismus, selbst wenn es nur Brokkoli gäbe,
> ist richtig und notwendig.

Wenn ich für Veganismus plädiere indem ich mit den Gesundheitlichen Vorzügen einer veganen Ernährung argumentiere ist das sicher ein Nono. Wenn ich allerdings über die Geseundheitlichen Vorzüge einer veganen Ernährung aufkläre um geschürte Vorurteile (z.B vegan = unpraktikabel weil nach drei monaten haarausfall) vegan sei ungesund zu entkräften ist das sicherlich nützlich und auch gut. So ähnlich meinte ich das auch hier, nur dass hier darum ging Kulinarische Vorurteile bzw Ignoranz zu entkräften. Ich denke die klassischen Argumentativen nonos sind nur dann nonos wenn man versucht diese als Tierrechtsarbeit bzw. Argumente zu verkaufen


> > ums Grillen geht wo die Spezis ihre urzeitlichen
> > Männlichkeitsrituale zelebrieren, stößt jeder ethisch
> > motivierte Veganer an seine Grenzen. Auch würde ich auf einer
>
> Vor allem stößt bei der Vorstellung, da hinzugehen (und zu
> essen - statt das Massaker fotografisch zu dokumentieren)
> mein mageninhalt an die oberen Grenzen meiner Speiseröhre,
> bildlich gesprochen ...
>
> Ich erinnere mich immer wieder ungern an eine "Demonstration"
> im Karlsruher Schlachthof (nö, nicht gegen den, sondern eine
> vom
> Schlachthofgeschäftsführerzugleichamtsveterinärundtierschützer >Dirk Stegen initiiertie), wo es darum ging, eine >neue "Schlachtmethode", die mit muslimischem Wahn konform sein, >aber "tierfreundlicher" als das "normale" Schächten sein >sollte, irgendwelchen Imamen oder so und eben >auch "Tierschützern" vorzuführen

Boah das hätte ich mir sicher nicht angetan. Speziesistischer Tierschutz meets theistischen Wahn, nee danke.

>(da schon damals kaum meiner den Untersched zu Tierrechtlern >kapierte, hatte ich gelegenheit, auch da zu sein). Nach dem >Morden (wobei die Moslems übrigens die Methode als ungeeignet >beurteilten)

Was!? Da wurde echt im rahmen einer Tier"schutz"demo ein Tier ermordet oder wie?

> > solchen speziesistischen Fressorgie auf Tierrechtsargumente
> > verzichten, denn wenn der Speziesistische Mob gerade nach
>
> Öh - welche Argumente sollte es denn sonst geben?

Ich glaub in dem dem Fall helfen gar keine Argumente, aus Erfahrung verzichte ich in solchen momenten Tierrechte zu machen, weil daseher demoralisierend ist und auch unseriös wirkt wenn man praivates von Tierrechtsarbeit nicht teilt (auch wenn das nicht immer möglich ist) wurde schon mal hier angesprochen glaube ich.

LG

joel

Verfolgung von Tierbefreiern

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Da sehe ich wenig Unterschied zu heute. Frag mal Achim, wie
> oft er sich schon vor Gericht rechtfertigen musste, weil er
> gegen unser deutsches Eigentumsrecht verstieß, indem er Tiere
> befreite.

Eigentlich einmal ;-) .

Das andere waren (wenn auch juristisch erfolglose, so doch strategisch sinnvolle) Berufung bzw. Revision (siehe Leben retten ist strafbar / Oberlandesgericht bestätigt Urteil gegen Tierbefreier) sowie ein "Spin-off", das sogar erfolgreich war (Erfolg gegen das absurde, aus der Nazizeit stammende, primär gegen jüdische, natürlich mit Berufsverbot belegte, Anwälte gerichtete "Rechtsberatungsgesetz", aufgrund dessen mein zweiter "Verteidiger" nicht zugelassen wurde - was klar war, aus diesem grund hat er ja beantragt, zugelassen zu werden ;-)).

Jedenfalls hatte unsere Aufklärung über die Machenschaften der Sekte Universelles leben wesentlich weitergehende juristische Folgen (siehe diverse Pressemitteilungen dazu) ...

Achim

Herrschaftsfreiisten und Co

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich glaube eher Tierrechte und Veganismus sind gespalten in
> eine autome "linke" Bewegung (Herrschaftsfreiisten und co)

Wohl kaum, da die Herrschaftsfreiisten idR a) nicht vegan (sondern "freegan") sind und vor allem b) Tierrechte ablehnen, weil sie zu blöd sind, den Unterschied zwischen Tierrecht und Tierrechten zu begreifen ...

"Links" ist eh anders ...

Achom

Re: Herrschaftsfreiisten und Co

Autor: joel_h | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Ich glaube eher Tierrechte und Veganismus sind gespalten in
> > eine autome "linke" Bewegung (Herrschaftsfreiisten und co)
>
> Wohl kaum, da die Herrschaftsfreiisten idR a) nicht vegan
> (sondern "freegan")
> sind und vor allem b) Tierrechte ablehnen, weil sie zu blöd
> sind, den Unterschied zwischen
> Tierrecht und
> Tierrechten zu
> begreifen ...

Stimmt eigentlich hast du was die Mehrzahl angeht recht, dennoch gibt es auch Herrschaftskritische Linke die vegan leben und Tierrechte nicht ablehnen wie die Tierrechts Aktion Nord

joel

Re: Herrschaftsfreiisten und Co

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Wohl kaum, da die Herrschaftsfreiisten idR a) nicht vegan
> > (sondern "freegan")
> > sind und vor allem b) Tierrechte ablehnen, weil sie zu blöd
> > sind, den Unterschied zwischen
> > Tierrecht und
> > Tierrechten zu
> > begreifen ...
>
> Stimmt eigentlich hast du was die Mehrzahl angeht recht,
> dennoch gibt es auch Herrschaftskritische Linke die vegan
> leben und Tierrechte nicht ablehnen wie die Tierrechts

Klar, gibt's, drum schrieb ich ja "idR" ("in der Regel") ;-) .

Achim

Re: Herrschaftsfreiisten und Co

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Wohl kaum, da die Herrschaftsfreiisten idR a) nicht vegan
> (sondern "freegan")
> sind...

Wobei man aber sowohl freegan, als auch vegan sein kann.
Das schließt einander ja nicht aus.
Merkwürdig wird es nur, wenn Menschen, die nichts für ihr Essen bezahlen, die Herstellerfirmen auch noch mit Produktanfragen beschäftigen... ;o)

LG, Schlunz

freegan vs. vreegan

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Wohl kaum, da die Herrschaftsfreiisten idR a) nicht vegan
> > (sondern "freegan")
> > sind...
>
> Wobei man aber sowohl freegan, als auch vegan sein kann.
> Das schließt einander ja nicht aus.

Theoretisch ja, war auch mal so gedacht (siehe Link oben), aber in der Praxis sieht's heute anders aus - da muß man zwischen Müllleichen, -drüsensekret etc. fressenden freegans und vreegans deutlich untrscheiden ...

Achim

Vegane Freegans :-)

Autor: Tanja | Datum:
Die gibt es wohl tatsächlich, jedenfalls habe ich gerade hier einen Bericht über einen solchen gefunden ;-):

Zitat: Essen aus dem Müll

Dass in Wien täglich so viel Brot weggeworfen wird wie in ganz Graz gegessen wird, wissen wir spätestens seit Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm We feed the world. Der Vergleich veranschaulicht drastisch das Absurde an einer Nahrungsmittelproduktion, die den Endverbraucher, das heißt den Esser, auslässt.
Wohl genau deshalb hat diese Information auch Eingang ins Bonmot-Repertoire bewusster Konsumenten oder solcher, die sich dafür halten, gefunden. Denn in den meisten Fällen, wenn von Ernährung und Marktwirtschaft die Rede ist, kann jemand mit dieser Weisheit aufwarten.

Überfluss
So auch Felix. Der 25-jährige Computerprogrammierer aus Guntramsdorf ist allerdings bestimmt keiner von denen, die so etwas einfach nur so dahin sagen.
Er weiß aus eigener Erfahrung, dass jeden Tag tonnenweise Lebensmittel weggeworfen werden, die teilweise noch originalverpackt und oft noch nicht einmal abgelaufen sind. Er ernährt sich davon.

So wie andere einkaufen gehen, durchsucht Felix zweimal die Woche die Abfallcontainer der Supermärkte in seiner Umgebung nach Essbarem.
Seine Öffnungszeiten sind allerdings erst nach Ladenschluss, sein Einkaufswagen ist ein geflochtener Korb, und seine Sonderangebote fischt er sich mit Taschenlampe und Handschuh selbst aus Bio- und Restmülltonne.

"One person's garbage, another person's treasure"
Vom Apfel bis zum Suppengrün ist darin alles zu finden, was Felix schmeckt. Die Früchte sind zwar nicht ganz frisch, aber von verdorben kann keine Rede sein. Bananen zum Beispiel kommen oft erst im Müll ins richtige Reifestadium, erzählt er. Und weil der Überfluss im Abfall genauso groß ist wie in den Supermarktregalen, kann er ruhig wählerisch sein.

"Natürlich gibt es im Mistkübel auch Sachen, die nicht verwertbar sind, die schmutzig sind, die vielleicht ein bisschen stinken oder angeschlagen sind. Aber die nehme ich mir nicht raus. Die meisten Leute wären sehr erstaunt, wenn sie sehen würden, wie hoch der Anteil an qualitativ guten Produkten ist, die einwandfrei allen hygienischen Standards entsprechen."

Frei und vegan
Dass das Wühlen im Mist übliche Vorstellungen von Sauberkeit und Hygiene verletzt, ist Felix durchaus bewusst. Abfall zu essen ist für ihn ein politischer Akt.
Denn es braucht schon eine Prise Anarchismus, um sich etwas auf den eigenen Teller zu legen, das andere entsorgt haben.

Tatsächlich ist Felix' Entscheidung, sich aus dem Müll zu ernähren, der Ausdruck eines umfassenden Lebensstils, der sich Freeganismus (von "free" und "vegan") nennt. Das Prinzip Reste zu verwerten ist zwar schon so alt wie die Menschheit selbst, die neue Vision, die die Anhänger der kleinen aber wachsenden Antikonsumismus-Bewegung aus New York darin sehen, ist, sich durch Konsumverzicht dem globalen Wirtschaftsystem, das Umweltverschmutzung, Massentierhaltung und soziale Ausbeutung verursacht, so weit als möglich zu entziehen.

Eine Lebenseinstellung, die für den Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich auch den völligen Verzicht von Tierprodukten beinhaltet.

"Freegan zu leben bedeutet für mich, durch den Konsum, den ich selbst verursache, möglichst wenig Leid und negative Folgewirkungen in der Produktion entstehen zu lassen. Deshalb ist der schonendste Konsum für die Umwelt, die Tiere und damit auch für den Menschen, ganz darauf zu verzichten."

Solange also der Wiener Abfall noch ganz Graz versorgen könnte, ist die Sache, zumindest für Felix, noch lange nicht gegessen.

Unvegane Freegans

Autor: Achim Stößer | Datum:
IdR sieht das so aus:
Zitat:
"Kann man essen", sagt Beyer, sortiert ein paar Jogurts aus und packt sie in den Greenpeacebeutel. Eigentlich ist Beyer Veganer, doch wenn er Käse, Wurst oder frischen Jogurt im Abfall findet, macht er Ausnahmen.
"Gefundenes Fressen", taz 13.09.2007
http://www.taz.de/index.php?id=start&art=4569&src=ST&id=alltag-artikel&cHash=0f5849a022


Grotesk ... dabei müssen sie schon nach kurzem umkehren und all die unzähligen Container voller Obst, Gemüse usw. unberührt lassen, weil sie nicht mehr transportieren können ...

Achim

@Schlunz

Autor: joel_h | Datum:
Lieber Schlunz,

Für mein Projekt habe ich bereits ein Lokal gefunden, das ich mit ziemlicher Sicherheit mieten werde. Bin auch schon mit Iddeen für die Inneneinrichtung beschäftigt und habe mir gerade deine Seite und blog angeschaut und ich muss sagen ich bin sehr positiv beeindruckt, von deinen Werken. Vielleicht hast du ja Lust ein paar Bilder zu entwerfen für mein Lokal und ein LOGO. Selbstverständlich gegen entsprechende Honorierung oder du könntest die Bilder bei mir im Lokal zum Verkauf bereit stellen.
Wenn du also Lust hast dein Künstlerisches Engagement in mein Lokal einzubringhen schreib mir einfach ne mail. meine e-mail addresse hast du ja.

LG

joel

P.S.

Autor: joel_h | Datum:
Auch würde ich dir eine kleine Fläche für Eigenwerbung zur Verfügung stellen. Oder bzw. und könnten wir gleich am Tag der Eröffnung des Lokals gleichzeitig eine Vernissage mit deinen Werken veranstalten. Falls du eventuell zeit und lust hast in den nächszen zwei bis drei Monaten mal nen Abstecher nach Wien zu machen. Für vegane Kost und Logis würde auch gesorgt. hoho hab ich grad spontane iddeen, na bin mal gespannt.

Für Künstlervermittlung...

Autor: Tanja | Datum:
... kassiert Maqi 30% Provision des Auftragswerts, ist klar, ne? :D

Tanja

Re: Für Künstlervermittlung...

Autor: joel_h | Datum:
Tanja schrieb:
>
> ... kassiert Maqi 30% Provision des Auftragswerts, ist klar,
> ne? :D
>
> Tanja

Und ne Einladung zur Eröffnung noch dazu aber echt ;-)

Re: Für Künstlervermittlung...

Autor: Schlunz | Datum:
Tanja schrieb:
>
> ... kassiert Maqi 30% Provision des Auftragswerts, ist klar,
> ne? :D

30% ? Boah ey! °.°

Re: Für Künstlervermittlung...

Autor: joel_h | Datum:
Tanja schrieb:
>
> ... kassiert Maqi 30% Provision des Auftragswerts, ist klar,
> ne? :D

Da bin ich mal gespannt an welches Spendenkonto die Überweisung gehen soll *grin*

Re: @Schlunz

Autor: Schlunz | Datum:
joel_h schrieb:
>
High Joel!

> Für mein Projekt habe ich bereits ein Lokal gefunden, das ich
> mit ziemlicher Sicherheit mieten werde. Bin auch schon mit
> Iddeen für die Inneneinrichtung beschäftigt und habe mir
> gerade deine Seite und blog angeschaut und ich muss sagen ich
> bin sehr positiv beeindruckt, von deinen Werken. Vielleicht
> hast du ja Lust ein paar Bilder zu entwerfen für mein Lokal
> und ein LOGO. Selbstverständlich gegen entsprechende
> Honorierung oder du könntest die Bilder bei mir im Lokal zum
> Verkauf bereit stellen.
> Wenn du also Lust hast dein Künstlerisches Engagement in mein
> Lokal einzubringhen schreib mir einfach ne mail. meine e-mail
> addresse hast du ja.

Klingt gut! ;o)
Ich mail Dir...

LG, Schlunz

Re: @Schlunz

Autor: Schlunz | Datum:
joel_h schrieb:

> meine e-mail addresse hast du ja.

Will sich aber in meinem Datenchaos nicht finden lassen... ;o/
Schreib mir bitte ne Mail und ich kann antworten.

LG, Schlunz