Rele schrieb:
> Bin eh nicht
> so der Sonnenanbeter (verkriech mich lieber in mein Nest
> *g*)....
*Räusper*
Es gibt ein Zeitfenster zwischen Hautschutz und Vitamin D Synthese auch für Hauttyp 1, zu dem du vermutlich gehörst. Das heißt auch für Hauttyp 1, ist der unbekleidete Aufenthalt in der sommerlichen Mittagssonne bis zu ca. 8-12 Minuten ungefährlich, und der Hauttyp 1 synthetisiert besonders schnell Vitamin D3 in der Haut, je heller desto schneller.
Der Körper benötigt ø5000 IE Vitamin D pro Tag, und du solltest dich fragen wo deiner das her bekommt, besonders nach so einem miserablen Sommer wie der vergangene. Aus der Nahrung kann man diese Mengen nicht beziehen, auch nicht aus Gewaltkost. Selbst bei Lebertran müsste man 100-200 Gramm täglich konsumieren um auf diese Einheiten zu kommen, bei gleichzeitiger Gefahr einer schweren Vitamin A Vergiftung welches da hochkonzentriert vorhanden ist.
Es gibt 4 Möglichkeiten seinen Vitamin D Bedarf zu decken.
1.) Im Sommer jeden Tag, wenn denn die Sonne scheint, das Zeitfenster zwischen Hautschutz und Synthesemaximum nutzen, für viele wird das nicht möglich sein selbst wenn die Sonne scheint.
2.) Speisepilze zu Hause züchten und die in der Sommersonne trocknen. (Komischer Weise scheint es für diese Methode Hemmungen zu geben, obwohl dies die effizienteste ist.)
3.) In ein Solarium gehen, in dem Leuchten verwendet werden die auch im UV-B Bereich leuchten. (Leider wird immer noch vermehrt mit UV-A gearbeitet, weil dies schneller bräunt, das Gewicht liegt also auf der Art von Licht, welche für die Bildung von Vitamin D nicht brauchbar ist und somit eine vermeidbare Belastung für die Haut darstellt.)
4.) Eine Ultra-Vitalux Glühbirne von Osram kaufen, welche speziell für UV-B Licht ausgerichtet ist und entsprechend den Empfehlungen anwenden.
Die 5. Methode, nämlich mit Supplementen zu arbeiten habe ich nicht gelistet, denn Ergocalciferol Vitamin D2 ist fast nicht mehr erhältlich, und wenn dann in homöopathischen Konzentrationen von 200 IE. Mindestens aber das 10fache davon ist nötig, um den Spiegel hoch zu bekommen. Einige Experten sprechen sogar von 4000 bis 10000 IE für Ergocalciferol, welches eine niedrigere Bioverfügbarkeit hat als Cholecalciferol ("Vitamin D3").
Alle, die keiner dieser Empfehlungen folgen, haben hochwahrscheinlich einen Vitamin D Mangel, ganz unabhängig davon, ob sie vegan oder unvegan leben. Die Empfehlung, Sommersonne auf Gesicht und Hände würde ausreichen ist als überholt zu werten.
Wer es also mit Sommersonne, Pilzen und Solarien nicht so hat, sollte sich auf jeden Fall die Ultra-Vitalux von Osram und eine Porzellanfassung (Hitze schmilzt Kunststoff) besorgen und diese regelmäßig benutzen. Die kostet zwar zwischen €40 und €50 je nach Shop, plus der €5-€9 für die Fassung und den Stecker, aber das ist wesentlich günstiger als regelmäßige Solariumbesuche und hält nach Herstellerangaben ca. 10.000 Stunden. Die Lampe braucht kein sonst für Metalldampflampen nötiges Vorschaltgerät, sondern kann einfach an der Steckdose eingesteckt werden. Dort wo es die Porzellanfassung gibt, ist auch Kabel, man kann aber auch einfach ein altes Verlängerungskabel nehmen und an der Fassung festschrauben. Die Lampe verbraucht 300 Watt, das ist, wenn man bedenkt was alles an einer ausreichenden Vitamin D Versorgung hängt, mehr als vertretbar, da man sie ja höchstens 5-15 Minuten benötigt, plus 5 Minuten "Aufwärmphase". Wie oft hängt vom Vitamin D Status ab, dazu weiter unten noch was.
Bei Menschen mit Übergewicht ist es möglich, dass das in der Haut synthetisierte Vitamin D (Sonne, Solarium, Vitalux Quecksilberdampflampe) nicht bis zur Blutbahn gelangt und einfach im Fettgewebe verbleibt und dort ungenutzt zerfällt. Diese Gruppe muss das Vitamin über den Verdauungstrakt aufnehmen. Für fette Veganer kämen dann also hauptsächlich die Pilze in Frage, eventuell könnte man auch testen, ob Backhefe durch die Belichtung mit der Vitalux auch genügend Vitamin D erzeugt. Das hängt von dem Ergosteringehalt der Backhefe ab, was natürlich je nach Herstellungsmethode stark schwanken kann. In Pilzen ist es das Ergosterin welches durch Kontakt mit UV-B Licht in Vitamin D2 umgewandelt wird, deswegen funktioniert es auch, Pilze in der Sonne zu trocknen.
Alle die sich unsicher bezüglich ihres Vitamin D Status sind, können beim Hausarzt den 25(OH)D Blutwert bestimmen lassen, nicht den 1,25(OH)D, sondern konkret nach 25(OH)D fragen. Dieser sollte zwischen 75 und 100 nmol/L liegen, manche Labore verwenden nicht Nanomol sondern Nanogramm, mit 2,5 dividiert hat man die Nanogramm Zahl. Also der Wert sollte entweder zwischen 75 und 100 nmol/L haben oder zwischen 30 und 40 ng/ml.
Und bitte stellt Fragen wenn euch etwas nicht klar ist. Ich habe mir das Wissen in vielen vielen Stunden angeeignet, und es wäre eher ungewöhnlich wenn dies jemandem dann prompt in solchen Konzentraten wie dem hier alles einleuchten würde.