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Studium

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 15

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Studium

Autor: Luca | Datum:
Hallo,

ich lebe seit kurzer Zeit vegan, und möchte gerne nach meinem Abitur etwas studieren, womit ich Tieren helfen kann. Kann mir da jemand ein paar Tipps geben?

Re: Studium

Autor: Ricarda | Datum:
Mir fällt nicht wirklich etwas ein, eher ein Fach, was man als Veganer wohl eher nicht studieren sollte.
Das wäre dann Lebensmitteltechnologie.

Wobei ich mich frage, ob man das Studium nicht auch dafür nutzen könnte, gute vegane Methoden und Lebensmittel zu entwickeln.
Ich kann nur sagen, dass die dort als Diplomarbeiten Themen anbieten, bei denen man erforschen soll, wie man Leichen am besten haltbar machen kann.
Andere Themen habe ich bei deren Aushängen nicht gefunden.
Sonst bieten die auch noch Exkursionen in Käsereien und Schokoladenbetriebe an.
Schon eine ziemliche Zumutung.

Re: Studium

Autor: martin | Datum:
Inwiefern du den Tieren hilft (dh. konkret, Tierrechte und Veganismus förderst), hängt denke ich weniger von einem spezifischen Fach ab, sondern eher von deinem persönlichen Engagement. Wirkliche "Erfindungen" braucht es eigentlich nicht, da die Gesellschaft mit den heutigen Möglichkeiten mehr als problemlos in der Lage wäre, vegan zu sein. Auch "philosophisch" braucht es vorerst nicht viel mehr, da die Grundlagen bereits bekannt sind und solange die nicht erreicht sind, muß man nicht zwangsweise noch weiter zu gehen versuchen.
Auf der anderen Seite hilft dir alle Idealismus in der Studienwahl reichlich wenig, wenn es dann ein Fach ist, für das du kein persönliches Interesse aufbringen kannst, was du Frustration und evt. Studienabbruch führt, womit du dein eigentlich Ziel, durch das Fach selbst Tierrechte zu fördern, definitiv nicht erreicht haben wirst.
Aber du kannst ja mal dein Interessengebiet oder mögliche Favoriten nennen und wir können dann nach Pro und Contra suchen.

Re: Studium

Autor: Trolli | Datum:
Wie wär's mit Jura? Politikwissenschaft?
Ab in die Politik und Gesetze für Tiere verbessern/schaffen.
Dazu noch Veterinärmedizin. Kannst dann nur nicht als klassischer Tierarzt praktizieren.

Trolli

Re: Studium

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wie wär's mit Jura? Politikwissenschaft?

Ah, mit Jura bist Du mir zuvorgekommen ;-) .

> Dazu noch Veterinärmedizin. Kannst dann nur nicht als

Hm, geht das ohne Tierversuche? Da bin ich ja sogar im Informatikstudium grade mal so drum rumgekommen (im Praktikum zu "biomedizinische Meßtechnik" hätte ich welche mit Fröschen machen "dürfen").

Achim

Re: Studium wenn Vet., dann Pathologie?

Autor: Trolli | Datum:
Zitat: Dazu noch Veterinärmedizin.

Hm, geht das ohne Tierversuche?


Stimmt! Zumindest die Praktika werden nicht vereinbar sein.

Aber anscheinend gibt es Gründe (oder endlich erfolgreiche Widerstände), warum bestimmte Kurse nur fakultativ belegt werden müssen:
Zitat: Fakultative Lehrveranstaltungen
08 590
- Ü/S - Tierversuche, Versuchstiere und Alternativmethoden (7. Semester) (3 SWS) (max. 5 Teiln.); Do 15.00-18.00 - Charité Campus Virchow Klinikum Mittelallee 10, Kursraum 5, Untergeschoss

08 591
- Ü/S - Übung zum operativen tierexperimentellen Arbeiten (Grundkurs) = Chirurgie I (7. Semester) (1 SWS) (max. 10 Teiln.); 1. Semesterhälfte Mi 16.00-18.00 - Charité Campus Virchow Klinikum, Forschungshaus (BMFZ), Forum 4, 3. OG

08 592
- Ü/S - Praktische Übungen Chirurgie und Anästhesie = Chirurgie II (7. Semester) (Voraussetzung: Teilnahme an Kurs Chirurgie I.) (1 SWS) (max. 10 Teiln.); 2. Semesterhälfte Mi 16.00-18.00 - Charité Campus Virchow Klinikum, Forschungshaus (BMFZ), Forum 4, 3. OG


@Luca:
Falls das Studium doch irgendwie vereinbar gemacht werden könnte, dann kann ich nur die Spezialisierung Pathologie empfehlen.

Trolli

Re: Studium

Autor: auelb | Datum:
> Hm, geht das ohne Tierversuche? Da bin ich ja sogar im
> Informatikstudium grade mal so drum rumgekommen (im Praktikum
> zu "biomedizinische Meßtechnik" hätte ich welche mit Fröschen
> machen "dürfen")

Falls es wen interessiert: In Österreich müssen derzeit im Studium offenbar keine Tierversuche durchgeführt, wenn es nicht mit der eigenen Ethik vereinbar ist. Leider ist das nicht gesetzlich verankert, sondern die Studieninteressierten sind der Ethik des jeweilig amtierenden Ministers ausgeliefert.

hier die faq der Tierversuchsgegner auf die ich mich beziehe:
http://www.tierversuchsgegner.at/index.php/faq-tierversuche-222/165-ich-me-biologie-studieren-aber-keine-tierversuche-machen-.html

Hier die Anfrage der Tierversuchsgegner:
http://www.tierversuchsgegner.at/images/stories/tierversuche/tv_pdfs/toechterle%201.pdf

Die Antwort des Ministeriums:
http://www.tierversuchsgegner.at/images/stories/tierversuche/tv_pdfs/toechterle%202.pdf

Ob das Verweigern dann wirklich keine Folgen für das Studium hat weiß ich nicht.

Re: Studium

Autor: P. | Datum:
Der Fall wird in Deutschland wohl auch nicht anders entschieden. Gelernt habe ich ihn so: Die Lehrfreiheit des Profs überwiegt hier die Gewissensfreiheit der Studierenden. Das ist nicht grundsätzlich so, aber der Eingriff ist insofern verhältnismäßig (Auslegung im Wege praktischer Konkordanz), als dass sich Studenten und Studentinnen ihre Uni aussuchen können, was dann den Ausschlag zugunsten des Profs gibt, der die Freiheit haben muss "seine" Lehrmethode durchzusetzen.

Re: Studium

Autor: martin | Datum:

> Ab in die Politik und Gesetze für Tiere verbessern/schaffen.

Nunja, die bestehenden Gesetze sind nicht gerade "verbesserungswürde" (bzw. -fährig). Aktuell gibt es nur Tierschutz und keine Tierrechte, da wird man mit Gesetzen nicht viel erreichen können.

Re: Was studieren, um Tieren zu helfen?

Autor: Luca | Datum:
Also meine Interessen gehen in Richtung Politik/Umweltschutz, wäre aber auch nicht abgeneigt, mich über anderes zu infomieren.

Jura kommt für mich nicht in Frage, da würde mir im Studium wohl der Anreiz fehlen..

Journalismus? Das klingt interessant. Aber die meisten Zeitschriften/Zeitungen werden wohl kaum das Bedürfniss haben, über unzumutbare Zustände in Betrieben in Bezug auf die Tiere zu berichten.

Re: Was studieren, um Tieren zu helfen?

Autor: martin | Datum:

> Also meine Interessen gehen in Richtung Politik/Umweltschutz,
> wäre aber auch nicht abgeneigt, mich über anderes zu
> infomieren.

Für Politik gibt es hauptsächlich wohl "Politikwissenschaften", aber sehr viel mit Tierrechten hat das (denkbar) nicht zu tun.
Für Umweltschutz gibt u.a. "Landeskultur und Umweltschutz", "Energie- und Ressourcenmanagement" oder "Landschaftsplanung & Naturschutz", aber auch hier ist eine direkte Anwendbarkeit nicht garantiert.

> Journalismus? Das klingt interessant. Aber die meisten
> Zeitschriften/Zeitungen werden wohl kaum das Bedürfniss
> haben, über unzumutbare Zustände in Betrieben in Bezug auf
> die Tiere zu berichten.

Sicher nicht und vor allem nicht ständig, dh. du könntest/würdest nicht jeden Tag Artikel/Beiträge (TV-/Radio-/Internetjournalismus fiele auch hierrein) über TR-relevante Themen machen, aber du könntest es zumindest du so und so oft es geht und das wäre schon wesentlich häufiger als das, was man z.Z. findet.
Ansonsten geht es natürlich auch nicht darum, daß dein Beruf selbst TR-relevant ist, sondern, daß du mit deinen Fähigkeiten in deiner Freizeit für TR aktiv bist.

Re: Was studieren, um Tieren zu helfen?

Autor: Luca | Datum:
[Zitat korrigiert - Moderator]

Zitat: Sicher nicht und vor allem nicht ständig, dh. du könntest/würdest nicht jeden Tag Artikel/Beiträge (TV-/Radio-/Internetjournalismus fiele auch hierrein) über TR-relevante Themen machen, aber du könntest es zumindest du so und so oft es geht und das wäre schon wesentlich häufiger als das, was man z.Z. findet. Ansonsten geht es natürlich auch nicht darum, daß dein Beruf selbst TR-relevant ist, sondern, daß du mit deinen Fähigkeiten in deiner Freizeit für TR aktiv bist.


Also so wie ich das jetzt verstanden habe, soll ich mich lieber privat aktiv machen, da es eine direkte Berufe im Berreich Tierschutz gibt.
Dann werde ich das so machen.. Danke für die Antworten!

Re: Was studieren, um Tieren zu helfen?

Autor: martin | Datum:

> Also so wie ich das jetzt verstanden habe, soll ich mich
> lieber privat aktiv machen, da es eine direkte Berufe im
> Berreich Tierschutz gibt.
> Dann werde ich das so machen.. Danke für die Antworten!

Nicht ganz. Zum einen möchte ich auf deine Wortwahl hinweisen, da diese Verwechslung fatal ist: Tierrechte, nicht Tierschutz.
Zum anderen: Jein. Ich meine, du solltest nicht darauf bauen, daß du von dem Beruf, auf den du studierst, erwarten solltest, daß er deine Interessen in Richtung Tierrechte selbst voll erfüllen könnte. Darauf, daß du selbst aktiv sein kannst (bereits jetzt) hingegen, ist etwas, worauf du nicht spekulieren mußt, sondern du einfach machen kannst.
Davon abgesehen kann es durchaus nützlich sein, wenn du innerhalb deines Interessengebietes ein Studienfach wählst, daß sich gut verwenden läßt. Vorschläge wurden ja verschiedene gemacht.

Re: Studium

Autor: P. | Datum:
Ich denke, man kann das Thema in beinahe jedem Studienfach unterbringen. Sobald irgendwo ein frei wählbares Thema ist und es sinnvoll erscheint, versuche ich das unterzubringen, weil es mich selbst auch unheimlich beschäftigt und es ja von beinahe allen Menschen völlig ausgegblendet wird, ergo einfach interessant ist jemanden damit zu konfrontieren. Das mag zwar Augenrollen und Exotenstatus und teilweise Ablehnung hervorrufen, aber dann weiß ich zumindest wieder, dass ich dann doch lieber allein Kaffee trinke und wenig Bock auf Smalltalk habe. ;)
Ich denke, man wird viele ältere Menschen auch nicht mehr ändern, aber gerade bei jungen Menschen sollte man ansetzen und ich habe auch stark das Gefühl, dass sich da in den letzten Jahren viel tut. (ich google ab und an und in Mädchenzeitschriftenforen tummeln sich junge Veganerinnen, fand ich echt süß :-))