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Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 23

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Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Emmi | Datum:
[Beitrag verschoben aus Komplementärforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Hallo Liebe Community,

Ich habe eine Frage an euch, wo ich vorher sagen muss, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob es das richtige Unterforum dafür ist, wenn nicht, bitte verschieben.
Ich komme ursprünglich aus der Mongolei, meine Eltern sind mit mir zusammen vor mehrere Jahren nach Deutschland gekommen, ich bin aber auch sehr oft in meiner ursprünglichen Heimat.
Der hauptsächliche Grund für das Auswandern war eine Behinderung von mir, ich bin Autistin (Kanner-Syndrom) und in der Mongolei könnte ich nie meine Schule fertigmachen, nie ein Studium absolvieren und so weiter.
Ich hoffe, es kommen jetzt keine Klischeefragen wie "Aber Autisten können doch gar nicht sprechen" oder so - es gibt viele Artikel im Internet darüber, wer Interesse hat, einfach lesen. Ich möchte nicht unfreundlich sein, ich erlebe es nur so oft, dass ich mit Vorurteilen überschüttet werde und alles erst endlos erklären muss, das ist sehr ermüdend auf lange Zeit.

Ich kenne aus meinem Heimatland einen komplett anderen Umgang mit Tieren. Meine Familie kommt aus der Westmongolei und wir hatten wie fast alle Mongolen Tiere, mit Ziegen, Schafe, Pferde, auch Kamele.
Ich habe nie über das Essen in Deutschland gedacht, aber vor einiger Zeit habe ich gesehen, wie es hier ist. Ich habe angefangen, Landwirtschaft zu studieren und dann habe ich alles gesehen, mit Massenhaltung, und Milchkühe, und dem allen. Ich war sehr schockiert. Dann habe ich gesehen, dass es hier Menschen gibt, die nichts essen, was von den Tieren kommt. (Ich weiß ihr sagt nicht "Menschen und Tiere" aber ich habe nicht so verstanden, warum und was es bedeutet. Ihr sagt immer, Menschen sind biologisch auch Tiere. Ich denke, Mensch ist ein Name für ein Säugetier, wie ein anderes Wolf oder Schaf heißt, oder nicht?)

Ich möchte nicht mehr diese Dinge essen, die von den Tieren hier kommen. Sie leiden und werden schlimm gequält. Ich verstehe es nicht, warum sie es so machen. Niemand nimmt bei uns wegen der Milch die Kinder weg von der Mutter. Unsere Tiere können echte Frühlingsgefühle haben, nicht künstlich einfach ein Kind hinten rein gepflanzt. Sie können ihre Kinder großziehen und sie bleiben bei den Müttern. Wir nehmen Milch, und es ist noch genug da für das Kind.

Mein Problem ist, ich kann nicht so wie ein Veganer leben. Es ist oft so bei Autisten mit dem Essen: Ich esse jeden Tag exakt das Gleiche. Ich kann nichts anderes essen. Die Zutaten müssen genau gewogen sein und es darf nichts anders sein. Wenn ich andere Dinge esse, kann ich den Geschmack nicht ertragen und muss erbrechen. Seit ich sehr klein bin esse ich nichts anderes, diese Suppe die ich esse ist das erste Essen für mongolische Kinder.
Ich trinke immer Suutei Tsai (das ist mongolischer Tee mit Milch und Salz). Ich trinke nichts anderes. Dann morgens esse ich Gambir, das ist fast wie Pfannkuchen. Ich esse es mit Marmelade. Dann immer und Bantan, die Suppe. Das ist mit Fleisch.

Aber was soll ich machen? Wenn ich das Essen sehe, denke ich an die Tiere in Deutschland und mir wird fast schlecht. Ich habe gedacht, dass ich vielleicht in die Mongolei zurück gehen muss. Aber dort habe ich keine Zukunft. Es gibt kein Studium für mich und keine Arbeit.

Kann man hier überhaupt nicht normale Milch bekommen? Von Tieren, die normal gelebt haben? Ich habe gedacht, vielleicht wisst ihr hier so etwas.

Danke auf jeden Fall,
Emmi

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: martin | Datum:
Emmi schrieb:
>
> (Ich weiß ihr sagt nicht "Menschen und Tiere" aber ich
> habe nicht so verstanden, warum und was es bedeutet. Ihr sagt
> immer, Menschen sind biologisch auch Tiere. Ich denke, Mensch
> ist ein Name für ein Säugetier, wie ein anderes Wolf oder
> Schaf heißt, oder nicht?)

Ja und genau deshalb ist das Nebeneinanderstellen von "Menschen" und "Tiere" unsinnig.

> Niemand nimmt bei
> uns wegen der Milch die Kinder weg von der Mutter. Unsere
> Tiere können echte Frühlingsgefühle haben, nicht künstlich
> einfach ein Kind hinten rein gepflanzt. Sie können ihre
> Kinder großziehen und sie bleiben bei den Müttern. Wir nehmen
> Milch, und es ist noch genug da für das Kind.

Nur ändert das nichts daran, daß es falsch ist. Muttermilch ist für die Kinder und für niemanden sonst.

> Mein Problem ist, ich kann nicht so wie ein Veganer leben. Es
> ist oft so bei Autisten mit dem Essen: Ich esse jeden Tag
> exakt das Gleiche. Ich kann nichts anderes essen. Die Zutaten
> müssen genau gewogen sein und es darf nichts anders sein.

Ich habe nichts darüber gefunden, daß eine Ernährungsumstellung unmöglich sei.
Übrigens wird Kuhmilch in Verbindung mit der Verursachung oder Verschlechterung von Autismus gebracht, sodaß eine Ernährungsumstellung sehr zu empfehlen ist.

> Ich trinke immer Suutei Tsai (das ist mongolischer Tee mit
> Milch und Salz). Ich trinke nichts anderes. Dann morgens esse
> ich Gambir, das ist fast wie Pfannkuchen. Ich esse es mit
> Marmelade. Dann immer und Bantan, die Suppe. Das ist mit
> Fleisch.

Darin sehe ich auch kaum Probleme. Die unveganen Zutaten lassen sich durch Alternativen ersetzen, die sich in Menge bis hin zur Farbe kaum unterscheiden, auch die Nährstoffzusammensetzung ist fast identisch und den Geschmack dürfte es kaum beeinflussen, da es ja nur Zutaten in komplexen Gerichten sind, sodaß ihr Eigengeschmack kaum zum Tragen kommt.

> gehen muss. Aber dort habe ich keine Zukunft. Es gibt kein
> Studium für mich und keine Arbeit.

Wenn du Landwirtschaft studiert hast, gibt es genügend Möglichkeiten, in Bereichen zu arbeiten, die sich nur mit Pflanzenzucht beschäftigen. Auch hier mußt du dir also keine Gedanken machen.

> Kann man hier überhaupt nicht normale Milch bekommen? Von
> Tieren, die normal gelebt haben? Ich habe gedacht, vielleicht
> wisst ihr hier so etwas.

Milch von Tieren, die "normal gelebt haben", gibt es nicht. Nicht hier und irgendwo sonst.

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Emmi | Datum:
Zitat: Nur ändert das nichts daran, daß es falsch ist. Muttermilch ist für die Kinder und für niemanden sonst.

Wenn die Leute in der Mongolei keine Milch trinken und kein Fleisch essen, was sollen sie dann essen? Wir sind Nomaden. Wir wandern zusammen mit unseren Tieren. Wir können nicht Gemüse und Obst züchten, wenn wir wandern. Das Land ist Steppe und Wüste, es gibt nicht wie in Deutschland Ackerland in meiner Gegend. Hast du Google Earth? Schau die Mongolei an. Du wirst fast keine Häuser finden und die einzige richtige Stadt ist Ulaanbaatar. Und sogar dort stehen viele Gers. Man kann auf dem Land nicht in ein Geschäft gehen und Essen kaufen.
Wir ziehen mit den Tiere und wir beschützen sie, wenn Wölfe kommen. Sie geben uns Milch. Wir nehmen nicht ihre Kinder weg. Wir züchten sie nicht, dass sie so große Euter haben, dass sie nicht richtig laufen können. Unsere Tiere müssen viel laufen. Sie sind immer draußen und sie essen nur, was auf dem Boden ist. Wir kaufen nie Futter und keine Antibiotikum.
Wer kann sagen, das ist falsch? Wer kann das wissen? Man kann nie einfach sagen „das ist falsch, das ist richtig!“. Es gibt nie eine Antwort, die immer stimmt.

Zitat: Ich habe nichts darüber gefunden, daß eine Ernährungsumstellung unmöglich sei.
Übrigens wird Kuhmilch in Verbindung mit der Verursachung oder Verschlechterung von Autismus gebracht, sodaß eine Ernährungsumstellung sehr zu empfehlen ist.

Tut mir sehr leid aber das kann nur jemand sagen der keine Ahnung hat. Denkst du, wenn du ein bisschen bei Google suchst, findest du alles, was man über eine so hochkomlizierte Krankheit wissen kann? Das mit Kuhmilch ist übrigens eine Theorie, die absolut nicht (mehr) anerkannt ist. Genauso wie, dass man autistische Kinder festhalten soll, um an Körperkontakt zu gewöhnen, eine ganz schreckliche Therapie, die früher benutzt wurde. Übrigens trinke ich nicht Kuhmilch, sondern von Ziegen. Es gibt viele Ziegen und Schafe bei uns, auch Pferde, aber nicht viele Kühe. In manchen Gegenden haben wir Kamele, oder Yaks. Ich habe oben das mit der Kuh als Beispiel gesagt, weil es in Deutschland immer Kuhmilch ist.
Glaubst du nicht, dass meine Eltern alles gemacht haben, damit ich etwas anderes esse? Ich bin 28 Jahre alt! Alles muss gewogen sein, auf das letzte Gramm. Als wir nach Deutschland gekommen sind, war es sehr schwer, weil es hier nicht genau das Gleiche gibt wie in der Mongolei. Ernährungsumstellung heißt für mich, vielleicht eine andere Salzmarke zu benutzen, und das ist sehr sehr schwer und dauert lange, bis ich das essen kann. Oder eine andere Art Mehl, aber vom gleichen Korn. Autistische Kinder merken, wenn in einer Soße eine halbe Paprika mehr ist als normal, und sie essen es nicht. Es ist bei manchen Fluggesellschaften sogar ausgeschrieben, dass Autisten gegen die normale Vorschrift eigene Getränke mitbringen dürfen, weil manche z.B. nur eine bestimmte Colamarke trinken, die es nicht gibt im Flugzeug. Unsere Sinne sind anders als bei euch. Wenn ich höre, wie jemand mit Kreide auf eine Tafel schreibt oder einen Blumentopf aus Ton anfasst, muss ich mich übergeben. Genauso ist es bei Essen. Neurotypische Menschen können das nicht nachfühlen.

Zitat: Darin sehe ich auch kaum Probleme. Die unveganen Zutaten lassen sich durch Alternativen ersetzen, die sich in Menge bis hin zur Farbe kaum unterscheiden, auch die Nährstoffzusammensetzung ist fast identisch und den Geschmack dürfte es kaum beeinflussen, da es ja nur Zutaten in komplexen Gerichten sind, sodaß ihr Eigengeschmack kaum zum Tragen kommt.

Wie gesagt Alternativen geht nicht. Ich trinke die Milch und esse das Fleisch nicht, weil ich es so gerne mag, ich muss es essen, weil das Essen sonst anders schmeckt und ich es dann nicht essen kann. Für mich gibt es nicht „das schmeckt mir, das schmeckt mir nicht“. Für mich gibt es nur zwei verschiedene Essen und ein Getränk. Wenn ich schmecke, ob ein anderes Salz verwendet wird, schmecke ich natürlich, wenn eine ganze Zutat fehlt. Überlege nur mal, was man in den ersten 12 Jahren, in denen ein Kind lebt, alles versuchen kann, damit es nicht jeden Tag genau das gleiche essen isst. Eine halbe Wurzel mehr hinein, schon isst das Kind nicht mehr. Ich kann kein Wasser trinken, es schmeckt wie Glas, oder Erde, oder Plastik. Andere Menschen sagen, es schmeckt gleich, aber das stimmt nicht.

Zitat: Wenn du Landwirtschaft studiert hast, gibt es genügend Möglichkeiten, in Bereichen zu arbeiten, die sich nur mit Pflanzenzucht beschäftigen. Auch hier mußt du dir also keine Gedanken machen.

Ich sage nicht, dass ich gehen will, weil ich nicht mit Landwirtschaft von Tieren arbeiten will. Ich sage, dass ich gehen will, weil ich nicht mehr dieses Fleisch essen will, wenn ich weiß, wo es herkommt.

Zitat: Man sieht halt nicht dass die Tiere qualgezüchtet sind (wobei man das an den riesigen Eutern sehen könnte) und es wird nicht gezeigt wie die männlichen Jungtiere getötet werden. Aber das ist überall so.

Wir haben nicht diese Tiere mit riesigen Euter. „Hochleistungs“ heißen sie hier. Das gibt es nicht. Wir machen das nicht so, mit Zucht und alles.

Zitat: Die gibt es in der Mongolei doch bestimmt auch.

Veganer? Nein. Jeder Mongole würde lachen, wenn er hört, Menschen essen kein Fleisch und keine Milch. Vielleicht Ausländer, die in Ulaanbaatar leben. Aber keine echten Mongolen.
Oder meinst du Massenhaltung? Ich weiß nicht, was sie in Ulaanbaatar machen. Ulaanbaatar und der Rest von der Mongolei ist wie zwei verschiedene Länder. Bei uns gibt es das nicht. Niemand macht das. Viele leben als Nomaden, oder in kleine Dörfer. Viele haben kein Strom oder nur Generatoren. Wir können das gar nicht machen. Das ist für uns so komisch und so unnatürlich, jeder Mongole wird fragen, warum? Es gibt Land, die Tiere laufen. Einfach so, niemand braucht Maschinen und alles.

Zitat: Ja, der Mensch ist ein Säugetier, aber ein Säugetier ist nicht immer ein Mensch. So wie man nicht "Deutsche und Menschen" sagen würde.

Man sagt doch „Die Hunde und Tiere“ oder ist das falsch? So auch „Die Menschen und Tiere“?

Zitat: Dann müsste die Mutter jedes Jahr ein Kind gebären welches bei ihr bleibt, auch wenn es männlich ist. Sind in der Mongolei wirklich 50% der Rinder männlich?

Wir haben nicht so Rinder, wie ich oben gesagt habe. Wir haben viele Schafe und Ziegen. Viele sind Männer, viele sind Frauen. Wenn ich Kinder bekomme, sind auch manche Mädchen, manche Jungen.

Zitat: Selbst wenn das so wäre, wäre es nur durch die Züchtung möglich.
Und irgendwann werden sie ja doch getötet um Bantan herzustellen.

Nicht wenn und wäre. Es ist so, ich habe lange da gelebt. Und man muss nicht immer züchten. Menschen und Tiere leben schon so lange zusammen. Wir machen es immer so, nicht mit Stammbaum und Rasse von Tieren, wie es hier gibt. Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, werden sie auch satt von der Milch. Wenn sie eines hat, wird es auch satt. Wenn sie eines hat und die Menschen nehmen so viel Milch wie ein zweites Kind, ist das ganz normal. Wir machen es immer so.
Manche werden getötet und gegessen. Ich weiß, dass ihr das nicht gut findet. Für mich ist das ganz natürlich. Ich habe kein Problem damit. Aber darum ging es hier ja auch nicht, bei der Frage.

Zitat: Reismilch statt Kuhmilch und Seitan statt "Fleisch" geht nicht?

Nein, leider, siehe oben.

Zitat: "Normale" Milch ist nur Muttermilch der eigenen Mutter. Aber dafür bist du wohl etwas zu alt ;-)
Naja, 25 Jahre zu alt.

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: martin | Datum:
Emmi schrieb:
>
> Wenn die Leute in der Mongolei keine Milch trinken und kein
> Fleisch essen, was sollen sie dann essen? Wir sind Nomaden.
> Wir wandern zusammen mit unseren Tieren. Wir können nicht
> Gemüse und Obst züchten, wenn wir wandern. Das Land ist
> Steppe und Wüste, es gibt nicht wie in Deutschland Ackerland
> in meiner Gegend.

Dann muß man seine Lebensgewohnheiten umstellen. Ackerbau ist möglich (und wird betrieben), Flüsse und Seen zur Bewässerung vorhanden und wenn der Boden nährstoffarm ist, muß er gedüngt werden.
Man kann nicht in einer Region leben, wo Ackerbau schwierig ist und sich dann herausreden, deshalb müsse man Tiere umbringen.

> Wir ziehen mit den Tiere und wir beschützen sie, wenn Wölfe
> kommen.

Ja, damit sie von euch umgebracht werden und nicht von den Wölfen. Der Unterschied für die Tiere dürfte minimal sein.

> Sie geben uns Milch.

Du hast eine eigenartige Definition von "geben".

> Wer kann sagen, das ist falsch? Wer kann das wissen? Man kann
> nie einfach sagen „das ist falsch, das ist richtig!“. Es gibt
> nie eine Antwort, die immer stimmt.

Habe ich nicht gesagt. Aber in diesem Fall stimmt die Antwort dennoch.

> Tut mir sehr leid aber das kann nur jemand sagen der keine
> Ahnung hat. Denkst du, wenn du ein bisschen bei Google
> suchst, findest du alles, was man über eine so
> hochkomlizierte Krankheit wissen kann?

Davon habe ich nichts gesagt. Du scheint meine Antwort nicht richtig gelesen zu haben.

> Glaubst du nicht, dass meine Eltern alles gemacht haben,
> damit ich etwas anderes esse? Ich bin 28 Jahre alt! Alles
> muss gewogen sein, auf das letzte Gramm. Als wir nach
> Deutschland gekommen sind, war es sehr schwer, weil es hier
> nicht genau das Gleiche gibt wie in der Mongolei.

Ja eben und dann hast du deine Ernährung umgestellt. Mir ist bei all deinen Erklärungen nicht klar, warum diese Ernährungsumstellung möglich war, aber eine andere so völlig unmöglich sein soll?

> Ernährungsumstellung heißt für mich, vielleicht eine andere
> Salzmarke zu benutzen, und das ist sehr sehr schwer und
> dauert lange, bis ich das essen kann.

Daß es nicht leicht ist, mag sein, aber möglich ist es ja wohl doch.

> verschiedene Essen und ein Getränk. Wenn ich schmecke, ob ein
> anderes Salz verwendet wird, schmecke ich natürlich, wenn
> eine ganze Zutat fehlt.

Es ging um Ersetzen, nicht um Weglassen.

> Manche werden getötet und gegessen. Ich weiß, dass ihr das
> nicht gut findet. Für mich ist das ganz natürlich. Ich habe
> kein Problem damit. Aber darum ging es hier ja auch nicht,
> bei der Frage.

Dann kennst du ja die Antwort: es gibt keinen relevanten Unterschied, ob die Tiere hier oder dort umgebracht werden, denn wir sind nicht gegen "Massentierhaltung", sondern gegen jegliche "Nutzung" von Tieren.

Mongolei wird von Unveganern verwüstet

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Gemüse und Obst züchten, wenn wir wandern. Das Land ist
> > Steppe und Wüste, es gibt nicht wie in Deutschland Ackerland
> > in meiner Gegend.
>
> Dann muß man seine Lebensgewohnheiten umstellen. Ackerbau ist
> möglich (und wird betrieben), Flüsse und Seen zur Bewässerung
> vorhanden und wenn der Boden nährstoffarm ist, muß er gedüngt
> werden.

Ganz so einfach ist es dank Permafrost und Wüstenbildung nicht, da müssen dann schon etwas anderer Verfahren (ich denke da etwa wasserspeicherndes Kunststoffgranulat, wie es inzwischen für Ackerbau in Wüstenregionen entwickelt wurde usw.) verwendet werden, aber, ja, machbar wäre es sicher, wenn denn der Wille da wäre.

> Man kann nicht in einer Region leben, wo Ackerbau schwierig
> ist und sich dann herausreden, deshalb müsse man Tiere
> umbringen.

Vor allem, weil ein Hauptgrund für die Wüstenbildung in der Mongolei - Überraschung - die Überweidung durch die Nomaden (naja, die von ihnen umhegten Tiere) ist.

Achim

Re: Mongolei wird von Unveganern verwüstet

Autor: martin | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Ganz so einfach ist es dank Permafrost und Wüstenbildung
> nicht, da müssen dann schon etwas anderer Verfahren (ich
> denke da etwa wasserspeicherndes Kunststoffgranulat, wie es
> inzwischen für Ackerbau in Wüstenregionen entwickelt wurde
> usw.) verwendet werden, aber, ja, machbar wäre es sicher,
> wenn denn der Wille da wäre.

Und in den Regionen, wo es wirklich gar nicht geht, könnten eben keine Menschen leben. (Ich wartete in diesem Zusammenhang eigentlich noch auf das Pseudoargument, man dürfte Menschen keine Umsiedlung zumuten, weil es "Tradition" sei, daß sie dort leben. Was sind schon Lebewesen gegen abstrakte, willkürliche Gedankengebilde?)

Re: Mongolei wird von Unveganern verwüstet

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da die Tatsachen mal wieder geleugnet werden:
Zitat: Entwicklung des Nomadismus seit dem Beginn des Transformationsprozesses und Ursachen der Überweidung

Die Mongolei gehört weltweit zu denjenigen Ländern, in denen die mobile Tierhaltung immer noch eine wichtige Rolle spielt. Ungefähr 75% des gesamten Staatsgebietes werden als Viehweide genutzt. Anfang der 90er Jahre kam es in Folge des Transformationsprozesses von der sozialistischen Planwirtschaft hin zu Marktwirtschaft und Demokratie, zu einem grundlegenden Wandel in der mobilen Weidewirtschaft. Die wirtschaftlichen Veränderungen, insbesondere der Privatisierungsprozess, haben das Auftauchen von so genannten "neuen Nomaden" aus den ländlichen Siedlungszentren befördert, die nun wie ihre nomadisch lebenden Verwandten mit ihren Viehherden durch die Steppen ziehen. Die Rückkehr zum Nomadismus in der Mongolei führte zu einer deutlichen Zunahme der Viehzahlen von 24 Millionen Stück im Jahre 1989 auf 33 Millionen Stück im Jahre 1998 und dadurch zu einem ansteigenden Beweidungsdruck. Dabei verlief die Entwicklung bei den einzelnen Tierarten durchaus unterschiedlich. Während die Zahl der Schafe zwischen 1990 und 2002 sogar leicht zurückging, hat sich die Anzahl der Ziegen im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt. Die Haltung von (Kashmir-)Ziegen ist vor allem deshalb so beliebt, weil sich Kashmir-Wolle in den letzten Jahren zu einer profitablen Einkommensquelle entwickelt hat. Nun ist aber gerade die Ziegenhaltung problematisch, da diese Tiere beim Fressen die Pflanzen regelrecht aus dem Boden heraus reißen und somit das natürliche Gleichgewicht in der Steppe nachhaltig stören.

Zunehmende Teile des Landes sind heute von einer Überweidung der natürlichen Ressourcen bedroht. Aus wirtschaftlichen Gründen konzentrieren sich die Viehherden hauptsächlich entlang von Siedlungen, Straßen und Flüssen. Rund um die größeren Siedlungen wie z.B. um Aimag- und Sum-Zentren ist die Überweidung besonders offensichtlich. Leider ist mit dem Übergang zur Marktwirtschaft und mit dem Zusammenbruch der viehwirtschaftlichen Vereinigungen (Negdels), die Kombination von offiziellen und inoffiziellen Institutionen wirkungslos geworden, die vorher die Weidenutzung reguliert haben. Das führte in den letzten Jahren zu einer Zunahme von ungeordneten und nicht nachhaltigen Beweidungsmustern. Erhebliche Teile des mongolischen Weidelandes sind bereits degradiert, die Schätzungen variieren zwischen 20 und 75% der gesamten Landesfläche. Wegen der ungewöhnlich harten Winter 1999/2000 und 2000/2001, die sich auf ca. 70% des gesamten Landes auswirkten und den Tod von mehreren Millionen Tieren verursachten, verringerte sich der Beweidungsdruck kurzzeitig. Schätzungen gehen jedoch aufgrund der oben erwähnten strukturellen Gründe von einem erneuten Anstieg aus.

Folgen der Überweidung

Folgen der Überweidung Überweidung kann einen beträchtlichen Schaden an Biodiversität, Ökosystemen und Lebensräumen verursachen. Folgen könnten eine abnehmende Vegetationsdecke, Sukzession zu weniger oder ungenießbaren Pflanzenarten, Zunahme der Verdunstung, Verlust an Bodenfeuchtigkeit, Verringerung der Humus-Auflage, Wassererosion und eine zunehmende Ausdehnung der Wüsten sein. In einer zunehmenden Zahl von Gebieten werden nachteilige ökologische Auswirkungen erwartet, wenn nicht nachhaltigere Beweidungsstrategien und Maßnahmen zum Schutz des Weidelandes eingeführt werden.

http://www.uni-hamburg.de/geographie/forschung/ressourcen/mongolia/nomadismus.html

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Claude | Datum:
> Hast du Google Earth? Schau die Mongolei
> an. Du wirst fast keine Häuser finden und die einzige
> richtige Stadt ist Ulaanbaatar. Und sogar dort stehen viele
> Gers. Man kann auf dem Land nicht in ein Geschäft gehen und
> Essen kaufen.

Aber dann gäbe es auch gar keine Schulen, oder kommen die auch ohne Häuser aus?

>
Zitat: Die gibt es in der Mongolei doch bestimmt auch.

> Veganer? Nein. Jeder Mongole würde lachen, wenn er hört,
> Menschen essen kein Fleisch und keine Milch. Vielleicht
> Ausländer, die in Ulaanbaatar leben. Aber keine echten
> Mongolen.

Hier lachen wohl einige auch, aber trotzdem gibt es auch Veganer. Und du kannst ja nicht einfach behaupten alle Mongolen seien nicht vegan.

> Man sagt doch „Die Hunde und Tiere“ oder ist das falsch? So
> auch „Die Menschen und Tiere“?

Das ist beides falsch, da Menschen und Hunde bereits Tiere sind. Du kannst aber "Hunde und andere Tiere" sagen wobei dies dasselbe ist wie einfach nur Tiere zu nennen.
Andere Beispiele sind: "Fünf und andere Zahlen", "Rüben und anderes Gemüse"

> Wir haben nicht so Rinder, wie ich oben gesagt habe. Wir
> haben viele Schafe und Ziegen. Viele sind Männer, viele sind
> Frauen. Wenn ich Kinder bekomme, sind auch manche Mädchen,
> manche Jungen.

Und da nur die weiblichen Tiere Milch produzieren werden diese wohl eher behalten während die männlichen früher geschlachtet werden. Das nehme ich zumindest an, da es bei uns so ist.

> Nicht wenn und wäre. Es ist so, ich habe lange da gelebt. Und
> man muss nicht immer züchten. Menschen und Tiere leben schon
> so lange zusammen. Wir machen es immer so, nicht mit
> Stammbaum und Rasse von Tieren, wie es hier gibt.

Es sind trotzdem domestizierte Tiere.
Aber das ist auch egal. Sie werden trotzdem getötet für das "Fleisch".

> Wenn eine
> Mutter zwei Kinder hat, werden sie auch satt von der Milch.
> Wenn sie eines hat, wird es auch satt. Wenn sie eines hat und
> die Menschen nehmen so viel Milch wie ein zweites Kind, ist
> das ganz normal. Wir machen es immer so.

Ich würde nicht auf die Idee kommen einer Mutter Milch wegzunehmen.

> Manche werden getötet und gegessen. Ich weiß, dass ihr das
> nicht gut findet. Für mich ist das ganz natürlich. Ich habe
> kein Problem damit. Aber darum ging es hier ja auch nicht,
> bei der Frage.

Dies ist aber ein Tierrechtsforum und deswegen geht es hier um genau diese Frage.

Claude

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Aber dann gäbe es auch gar keine Schulen, oder kommen die
> auch ohne Häuser aus?

Die Mongolen sind Reiternomaden (bekanntester dürfte Dschingis Khan sein), die in [strike]Iglus[/strike] Jurten wohnen, alles was sie lernen müssen ist Schafe scheren, Yaks schlachten, Pferde melken und Ziegen köpfen um Buzkashi zu spielen (okay, das letzte ist vielleicht nicht ganz die Gegend) und den Dalai Lama anbeten. Oder so. Also grob bayerische Zustände.

Ob das (von tierrechtsethischen Aspekten mal ganz abgesehen) ein wünschenswerter Zustand ist sei mal dahingstellt.

Allerdings ist Ulan Bator m.W. eine Millionenstadt, wobei in der Mongolei zwei oder drei Millionen Menschen leben (also die Hälfte oder ein Drittel in der Hauptstadt). Die könnten also schon mal relativ problemlos im Supermarkt Sojamilch und Tofu oder vielleicht sogar vegane Spezialprodukte wie Kartoffeln kaufen, auch wenn der Rest auf Dauercamper macht.

Daß es den "Nutztier"-Sklaven ausgerechnet in der Mongolei besonders gut gehen soll halte jedenfalls für ein Gerücht.

Achim

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Claude | Datum:
> Ich hoffe, es kommen jetzt keine Klischeefragen wie "Aber
> Autisten können doch gar nicht sprechen" oder so - es gibt
> viele Artikel im Internet darüber, wer Interesse hat, einfach
> lesen. Ich möchte nicht unfreundlich sein, ich erlebe es nur
> so oft, dass ich mit Vorurteilen überschüttet werde und alles
> erst endlos erklären muss, das ist sehr ermüdend auf lange
> Zeit.

Als Veganer kenne ich das.

> Ich kenne aus meinem Heimatland einen komplett anderen Umgang
> mit Tieren. Meine Familie kommt aus der Westmongolei und wir
> hatten wie fast alle Mongolen Tiere, mit Ziegen, Schafe,
> Pferde, auch Kamele.

Das behaupten auch viele von hier da sie nur die Darstellung aus Kinderbüchern kennen.
Man sieht halt nicht dass die Tiere qualgezüchtet sind (wobei man das an den riesigen Eutern sehen könnte) und es wird nicht gezeigt wie die männlichen Jungtiere getötet werden. Aber das ist überall so.

> Ich habe nie über das Essen in Deutschland gedacht, aber vor
> einiger Zeit habe ich gesehen, wie es hier ist. Ich habe
> angefangen, Landwirtschaft zu studieren und dann habe ich
> alles gesehen, mit Massenhaltung, und Milchkühe, und dem
> allen. Ich war sehr schockiert. Dann habe ich gesehen, dass
> es hier Menschen gibt, die nichts essen, was von den Tieren
> kommt.

Die gibt es in der Mongolei doch bestimmt auch.

> (Ich weiß ihr sagt nicht "Menschen und Tiere" aber ich
> habe nicht so verstanden, warum und was es bedeutet. Ihr sagt
> immer, Menschen sind biologisch auch Tiere. Ich denke, Mensch
> ist ein Name für ein Säugetier, wie ein anderes Wolf oder
> Schaf heißt, oder nicht?)

Ja, der Mensch ist ein Säugetier, aber ein Säugetier ist nicht immer ein Mensch. So wie man nicht "Deutsche und Menschen" sagen würde.

> Ich möchte nicht mehr diese Dinge essen, die von den Tieren
> hier kommen. Sie leiden und werden schlimm gequält. Ich
> verstehe es nicht, warum sie es so machen. Niemand nimmt bei
> uns wegen der Milch die Kinder weg von der Mutter.

Dann müsste die Mutter jedes Jahr ein Kind gebären welches bei ihr bleibt, auch wenn es männlich ist. Sind in der Mongolei wirklich 50% der Rinder männlich?

> Unsere
> Tiere können echte Frühlingsgefühle haben, nicht künstlich
> einfach ein Kind hinten rein gepflanzt. Sie können ihre
> Kinder großziehen und sie bleiben bei den Müttern. Wir nehmen
> Milch, und es ist noch genug da für das Kind.

Selbst wenn das so wäre, wäre es nur durch die Züchtung möglich.
Und irgendwann werden sie ja doch getötet um Bantan herzustellen.

> Ich trinke immer Suutei Tsai (das ist mongolischer Tee mit
> Milch und Salz). Ich trinke nichts anderes. Dann morgens esse
> ich Gambir, das ist fast wie Pfannkuchen. Ich esse es mit
> Marmelade. Dann immer und Bantan, die Suppe. Das ist mit
> Fleisch.

Reismilch statt Kuhmilch und Seitan statt "Fleisch" geht nicht?

> Kann man hier überhaupt nicht normale Milch bekommen?

"Normale" Milch ist nur Muttermilch der eigenen Mutter. Aber dafür bist du wohl etwas zu alt ;-)

> Von
> Tieren, die normal gelebt haben? Ich habe gedacht, vielleicht
> wisst ihr hier so etwas.

Wie verwenden Pflanzenmilch wie Reismilch, Sojamilch, Nussmilch Getreidemilch etc.

Du kannst sowas übrigens auch selbst herstellen, falls das hilft.
Es gibt Maschinen die diese Milch automatisch herstellen.

Claude

Mangelerscheinungen

Autor: Ricarda | Datum:
Bekommt man eigentlich bei so einer Ernährung mit nur 2 Gerichten nicht massive Mangelerscheinungen?
Essen die Leute in der Mongolei nur Fleisch und trinken nur Milch und Wasser?
Haben die nicht auch enorme Mangelerscheinungen?

Mangelerscheinungen bei Mongolen - mongolische Rezepte veganisieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bekommt man eigentlich bei so einer Ernährung mit nur 2
> Gerichten nicht massive Mangelerscheinungen?

Das habe ich mich auch schon gefragt - bereits bei der "üblichen" mongolischen Küche, nicht nur bei dieser eingeschränkt(er)en. Auf Emmis Antwort bin ich gespannt.

Gleiches habe ich mich bezüglich Autisten gefragt, die wie im angegeben Fall massive Einschränkungen praktizieren (ich schätze, der - fiktive - Quantenphysiker(?) in Numb3ers, der "nur weiße Nahrungsmittel" zu sich nimmt, soll so ein Fall sein).

> Essen die Leute in der Mongolei nur Fleisch und trinken nur
> Milch und Wasser?

Zufällig habe ich mich vor einiger Zeit mal ein bißchen mit mongolischer Küche beschäftigt, weil grade die Mongolen in der antiveganen "Argumentation" so etwas wie die kleinen Brüder der Inuit sind (und angeblich nicht vegan werden können). Nur werden die "Eskimos" weit häufiger angeführt. Tatsächlich ernähren sie sich anscheinend nahezu ausschließlich von Leichenteilen, Drüsensekreten und Mehl (in Form von Nudeln etc.).

Vieles davon dürfte aber relativ leicht zu veganisieren sein (zumal anscheinend nicht die andernorts omnipräsenten Eier verwendet werden).

Der oben genannte Tee (Grüntee mit Milch und Salz) natürlich durch Pflanzenmilch. Die "Pfannkuchen" (m.E. eher in Richtung mexikanische Tortilla, Tschapatti[sp?] etc.) sind eh - in der Variante mit Öl statt Butter, beides ist wohl gebräuchlich - vegan (Mehl, Wasser). Die Suppe besteht wohl aus gekochten Leichen (gehackt oder geschnetzelt?) mit Mehl und Mehlklümpchen, wäre also wohl, wenn jemand sowas essen wollte, mit Gemüsebrühe und Sojahack zu veganisieren. Reizt mich persönlich jetzt nicht so (im Gegensatz zu einigen anderen mongolischen Rezepten, etwa verschiedne Arten von "Maultaschen/Ravioli" (naja, so ähnlich: halt - im Original veganer - Nudelteig, gefüllt mit zerhackten Leichen, dann gedämpft, gekocht oder gebraten).

Achim

Re: Mangelerscheinungen bei Mongolen - mongolische Rezepte veganisieren

Autor: Ricarda | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Zufällig habe ich mich vor einiger Zeit mal ein bißchen mit
> mongolischer Küche beschäftigt, weil grade die Mongolen in
> der antiveganen "Argumentation" so etwas wie die kleinen
> Brüder der
> Inuit sind (und angeblich nicht vegan werden können). Nur werden die "Eskimos" weit häufiger angeführt. Tatsächlich ernähren sie sich anscheinend nahezu ausschließlich von Leichenteilen, Drüsensekreten und Mehl (in Form von Nudeln etc.).
Wo bekommen die denn das Mehl her, wenn die nichts einkaufen können und nur rumwandern?
Und wie bekommen die aus den paar so toll beschützten Tieren Essen für die ganzen Familien?

Re: Mangelerscheinungen bei Mongolen - mongolische Rezepte veganisieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wo bekommen die denn das Mehl her, wenn die nichts einkaufen
> können und nur rumwandern?

naja, zum einen ist es ja nicht so viel Mehl (sondern eben mehr Leichen und Sekrete), zum anderen habe ich ja nicht behauptet, daß sie nichts einkaufen.

Soviel ich weiß gibt es da an den [strike]Autobahnen Raststätten[/strike] Wanderwegen tatsächlich Einkaufjurten. Außerdem sind viele offenbar Teilzeitnomaden, die den Winter in der Stadt verbringen, wo sie dann vermutlich [strike]den Kofferraum[/strike] die Höcker ihrer Kamele volladen.

> Und wie bekommen die aus den paar so toll beschützten Tieren
> Essen für die ganzen Familien?

Hm, da bin ich auch überfragt. Die Milch "geben" ihnen die nichtmenschlichen Mütter ja, wie das beim "Fleisch" aussieht, weiß ich nicht, vermutlich handelt es sich um Amputationsabfälle von Tieren, die massiv selbstverletzendes Verhalten praktizieren.

Achim

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Emmi,
selbst deine einseitigen Lebensmittel unterliegen Geschmacksschwankungen. Ich kann mir nicht vortellen, dass mongolischer Tsai mit Milch von mongolischen Kühen exakt so schmeckt, wie in Deutschland gemischter Tsai.
Was hältst du von folgendem Vorschlag:
Ersetze eine sehr kleine Menge Kuhmilch durch Sojamilch, und überwinde dich, diesen Tsai zu trinken. Vielleicht klappt es doch mit extrem kleinen Schritten, statt mit Austausch der Tierquälprodukte.
Wäre eine Hypnosetherapie eine Option? Oder Akupunktur? Als Studentin kannst du ja auch dein Umfeld und deinen Tagesablauf nicht exakt gleich ablaufen lassen, sondern du bist in der Lage, flexibel auf äußere Einflüsse zu reagieren.
Probiere es aus, auch in der Ernährung in kleinen Schritten flexibel zu reagieren, und blockiere dich nicht mit: "Ich kann es nicht ertragen, ich muss erbrechen."
Kann dich jemand unterstützen, dein Ziel zu erreichen?

Trolli

Re: Kann nicht vegan leben wegen Krankheit - müsste ich das Land verlassen?

Autor: Berger | Datum:
Hallo,

du schreibst, dass es dir um die Tiere geht und dass du nicht möchtest, dass sie so leiden. Aber wenn es dir tatsächlich rein um die Tiere geht, warum nimmst du ein angebliches "weniger leiden" hin? Wenn es für dich die Lösung ist, dann solltest du wieder in die Mongolei ziehen und dein altes Leben weiterführen und wieder Tiere essen und damit ermorden. Aber wenn es dir wirklich um die Tiere geht, dann ist es egal wo du lebst, denn Tiere werden hier und dort getötet. Es gibt keinen angenehmen Mord, vor allem siehst du ja, dass es in einigen Ländern der Welt durch konsequente Menschen möglich ist, den Mord an den leidensfähigen Tieren mit einfachen Mitteln zu vermeiden und da du das weißt, wäre es moralisch und ethisch gesehen falsch von dir, wenn du dich jetzt nur für das "kleinere Übel" entscheidest.
Ich kenne mich mit Autismus sehr gut aus und die einzige Möglichkeit für dich aus dem Tiermord auszusteigen ist, dass du dich von einem Menschen, der dir nahe steht zu einem dir unbekannten Zeitpunkt in deiner Speise betrügen lässt. Nimm dir einen Menschen, dem du vertraust zur Seite und lass ihn mehrere Tage, besser Wochen für dich deine konkreten Mahlzeiten kochen und er soll an beliebigen Tagen (ohne dein Mitwissen) dir vegane Alternative ins Essen mischen z.B. statt normalerweise 250 ml Ziegenmilch, jetzt nur noch 200 ml Ziegenmilch und 50 ml Sojadrink (Naturell) und dann langsam immer etwas mehr davon. Du musst dich auf diesen Versuch aber einlassen und den Kampf mit dir selbst aufnehmen, Autismus bedeutet nicht ein völliges Stehenbleiben in der Entwicklung, sondern nur, dass Veränderungen viel seltener umsetzbar sind, aber nicht schier unmöglich. Wenn es dir wirklich um die Tiere geht und davon gehe ich aus, da du hier in diesem Forum von Tierrechtlern Rat suchst, dann nimmst du auch Tage hin, an denen du Erbrechen musst. Zeigt dir immer wieder selbst vor Augen, dass du bei diesem Versuch nicht sterben wirst und dass es die Tiere sind, die jeden Tag aufs neue ihrer Rechte beraubt werden und ermordet werden und dass du daran mitschuldig bist. Dein Angst zu Erbrechen sollte nicht größer sein als dein Wille den Mord an den Tieren zu boykottieren.

Viel Erfolg!

Veganisierung der Mongolei und einer mongolischen Auswanderin mit Kanner-Syndrom

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich denke, hier müssen zwei Problemstellungen unterschieden werden.

I) Die Veganisierung der Mongolei

Das ist m.E. beim derzeitigen Stand der ethischen Entwicklung (und auch teils der wirtschaftlichen, sozialen, politischen, religiösen usw. Zustände) in der Mongolei allenfalls ein langfristiges Ziel, insbesondere was den nomadischen Bevölkerungsanteil betrifft. Angesichts der Umstände muß ich persönlich das zunächst zurückstellen, ich konzentriere mich (schon aus sprachlichen Gründen - das verstehst Du angesichts Deiner Emailadresse "keele segadus" [estn. "Sprachverwirrung"] sicher) lieber auf den deutschsprachigen Raum (naja, und den anderer Sprachen, die ich mehr oder weniger hinkriege, hauptsächlich Englisch). Was die Mongolei angeht, so kann ich die kyrillische Schrift zwar halbwegs lesen, aber verstehen oder gar schreiben ist nicht drin; und die anderen Schriften könnten für mich genausogut klingonisch sein.

Aber wenn Du vegan geworden bist kannst Du natürlich gern http://govegan.de (das zukünftig in mehr Sprachen verfügbar sein soll) übersetzen (wobei ich persönlich anderen Sprachen eine höhere Priorität einräumen würde, Mandarin oder Spanisch z.B., aber sei's drum).

Womit wir zum zweiten Problem kommen:

II) Die Veganisierung von Emmi

Das ist zwar angesichts der Kombination "Autismus mit Fixierung auf mongolische Küche" ein harter Brocken, aber entgegen Deiner Überschrift "Kann nicht vegan leben" durchaus machbar.

Für das genaue Vorgehen sind aber m.E. zahlreiche weitere Informationen erforderlich.

Daher wäre es nützlich, wenn Du u.a. folgende Fragen - wenn es Dir um die Tiere geht - beantworten würdest (vermutlich noch mehr, aber die kommen mir grade in den Sinn, was die Lösung Deines Problems angeht).

1. Wie lang lebst Du schon hier (Du hast nur "einige jahre" o.ä. angegeben)?
2. Wie ging damals die "Umstellung" Deiner Ernährung vonstatten?
3. Wie handhabst Du das, wenn Du (was Du ja öfter tust) in die Mongolei reist - nicht nur die Rückumstellung, da ist es ja m.W. zwingend erforderlich, die "Gastfreundschaft" zu würdigen, sprich, von allen angebotenen Speisen mindestens ein Häppchen zu sich zu nehmen (oder geht es da mittlerweile etwas zivilisierter zu?) und wie sind die Läden (Supermärte, Lebensmittelhandel etc.) dort wo Du hingehst (wo ist das genau?) bestückt (ich meine jetzt nicht Ziegen und Murmeltiere, sondern [vegane] Lebensmittel)?
4. Sind Deine Gambir ohnehin vegan (weil mit Öl zubereitet) oder verwendest Du derzeit Drüsensekretfett (ggf.: von welcher Spezies? "Ziegenbutter"?)
5. Was für Leichenteile befinden sich in Deiner Bantan-Suppe (Spezies? Körperteil? Zerkleinerungsgrad?)
6. Wie handhabst Du das derzeit im Alltag (z.B., nimmst Du vorbereitetes Essen in die Uni mit usw.)?
7. Bist Du in Behandlung deswegen, wenn nein, warum nicht, wenn ja, wie sieht diese aus?

Achim

Re: Veganisierung der Mongolei und einer mongolischen Auswanderin mit Kanner-Syndrom

Autor: Emmi | Datum:
So Hallo noch einmal.

Also, ich habe viele Antworten gelesen, für einige zumindest danke.

Zum ersten mal zu der Behauptung, dass die Nomaden an den Problemen mit dem Boden schuld sein sollen: Das ist eben gerade nicht so. Das Problem ist, dass schon einige immer mehr in Häuser ziehen. Oder mit ihrem Ger in eine Ansiedlung. Dadurch, dass sie an einem Ort bleiben und nicht weiter ziehen, werden die Pflanzen und Böden dort zu sehr belastet. Das heißt, das alles geht kaputt und das Land wird Wüste.

Dann das mit der Milch von unseren Ziegen. Ich weiß nicht, was das heißen soll "wegnehmen". Ich habe schon gesagt: Für das Kind ist es noch genug Milch. Für die Mutter ist es egal. Es tut ihr nicht weh, sie wird nicht krank, wo ist das Problem? Sie kennt uns, sie hat keine Angst und keine Schmerz, wenn wir die Milch nehmen.
Wenn ich etwas habe, was ich nicht brauche, ist es auch nicht wegnehmen, wenn jemand anderes es nimmt. Wenn meine Haare ganz schnell wachsen und ich sie nicht brauche, ist mir egal, ob jemand sie schneidet.

Was hier passiert finde ich nicht gut, und deshalb möchte ich gerne umstellen. Vielleicht kann ich das probieren, dass jemand mein Essen kocht und immer ganz wenig anderes aus Pflanzen in das Essen macht, und immer bisschen mehr.

In Deutschland bin ich jetzt fast acht Jahre. Ich bin mit 21 gekommen und habe Abi gemacht. Meine Eltern sind mit gekommen und sie haben das mit der Umstellung gemacht. Ich glaube, so, wie es oben geschrieben ist. Es war schwer. Fast ein Jahr war essen schrecklich, mehr als zwei Jahre bis es normal war. Aber Fleisch war Fleisch vom gleichen Tier und Milch war Milch vom gleichen Tier. Wenn ich Fleisch aus Pflanzen essen soll und Milch aus Pflanzen ist es bestimmt schwerer.
Gambir sind mit Öl.

Wo meine Eltern leben, sie sind jetzt fast immer wieder in der Mongolei, ist keine Stadt. Sie sind Nomaden. Mit der Schule: Viele schicken ihre Kinder in eine feste Schule. Sie kommen dann nicht oft nach Hause. Aber bei mir nicht. Meine Eltern haben es versucht und immer versucht, aber ich kann nicht weg von zu Hause mit fremden Menschen leben. So ich konnte in der Mongolei keinen Abschluss machen. In der Mongolei hat mein Onkel eine Deutsche getroffen, er lebt in Khövsgöl Aimag. Sie hat gesagt sie kann helfen. So sind wir nach Deutschland gekommen.
Einkaufen: Natürlich kann man einkaufen, aber doch nicht wie in Deutschland. Nicht so ein Supermarkt mit alles drin und man kann nicht immer schnell dort hin kommen. Es gibt kleine Läden, aber dort gibt es nie Sojamilch oder irgendwas wie das. Es gibt Sachen wie Mehl und Zucker und alles. Wir machen viel aus Milch. Zum Beispiel machen wir Aaruul, man kann es lange behalten und es wird nicht verschimmelt. Dann kann man immer etwas essen.

In der Uni muss ich nicht flexibel sein. Ich gehe jeden Tag zu der gleichen Zeit in die Uni und zu der gleichen Zeit nach Hause. Ich esse immer gleich, und ich esse nur zu Hause, nie wenn andere Menschen zuschauen.
Wenn man einen Behindertenausweis hat, muss die Uni das berücksichtigen. Wenn man ein Rollstuhlfahrer ist, und es gibt keinen Aufzug zum Seminarraum, muss die Uni das auch berücksichtigen, so auch bei mir.

Wenn ich in die Mongolei reise, ist es genau geplant (von mir). Meine Eltern wissen es. Es ist immer gleich, aber es ist nicht leicht. Meine Eltern kochen mein Essen, aber oft ist es nicht gut für mich und ich werde krank. Ich kann nie lange bleiben.

Achim, ich finde nicht schön, wie du über die Mongolei schreibst. Du bist hier geboren und natürlich ist es für dich normal, was die Menschen hier machen. Das heißt nicht, dass es schlechter ist, was andere Länder machen, und dass ihr viel besser seid und eine höhere Stufe seid. Wenn wir keine Computer haben und nicht den ganzen Tag vor dem Monitor sitzen, sondern draußen sind, sind wir nicht zivilisiert. Im Ger leben ist nicht zivilisiert. Was ist zivilisiert an eurem Leben?
Ist es viel besser weil ihr die ganze Technik habt und mehr Geld? Du bist so viel besser als die Mongolen oder was denkst du? Findest du das nicht arrogant?
Wenn man einsam lebt, ist es ein sehr großes Ereignis, wenn Gäste kommen. Man kocht alles was man hat, und wenn man nichts mehr zu essen hat danach, für die Gäste. Wie sollen sie sagen "nein wir essen das nicht."? Es ist nicht höflich, wenn die Mutter alles gibt und die Gäste es ablehnen.
Für euch ist es vielleicht egal, weil ihr anders lebt. Was ist da zivilisiert? Andere Länder sagen, igitt, die Deutschen nehmen Essen mit der linken Hand. Deutsche Frauen laufen herum mit Minirock und Oberteilen wie Prostituierte. Für euch ist es normal und niemand denkt etwas. Die deutschen sagen, russische Frauen sehen aus wie Prostituierte. Die Russinnen verstehen das nicht und für sie ist es normal. Für alle ist das normal, was von ihrer Gesellschaft kommt.
Das hat nichts mit zivilisiert zu tun sondern mit Brauch und Gewöhnung.
Und denkst du, eure Kirchen sind besser als die Lamas und die Buddhisten? Was soll das für ein Grund sein, frage ich mich.

Und wer schreibt, die Mongolen dürfen nicht mehr in der Mongolei leben, wie dumm bist du. Wenn jemand sagt, alle Deutschen müssen umziehen, vielleicht nach Pakistan oder Saudi-Arabien, was würdest du machen? Kommst du mit?
Es ist unser Land und unsere Heimat, man kann nicht alle Menschen vertreiben von wo sie leben. Wir gehören auch dazu wie alle Tiere die dort leben, seit so vielen Jahren. Wenn die Menschen so leben, dass nicht die Natur kaputt geht, wo ist der Grund, dass sie gehen sollen? Als wir in die Mongolei gekommen sind war alles noch ohne Technik und ohne Elektronik. Es ist natürliche Verbreitung wie auch bei Tieren. Wo ist das Problem?

Re: Veganisierung der Mongolei und einer mongolischen Auswanderin mit Kanner-Syndrom

Autor: Emmi | Datum:
Was ich vergessen habe:
Ich bin nicht in Behandlung. Wie soll das gehen? Kanner-Autist ist nicht wie Erkältung. Man kann es nicht "wegmachen" was soll man behandeln? Das geht überhaupt nicht. Jemand, der seine Beine nicht bewegen kann ist auch nicht in Behandlung.

Therapie

Autor: Ricarda | Datum:
Emmi schrieb:
>
> Was ich vergessen habe:
> Ich bin nicht in Behandlung. Wie soll das gehen?
> Kanner-Autist ist nicht wie Erkältung. Man kann es nicht
> "wegmachen" was soll man behandeln? Das geht überhaupt nicht.
Hier hat wohl auch niemand irgendetwas von irgendwelchen Wunderheilern geschrieben, die mit einer Pille den Autismus einfach verpuffen lassen.

> Jemand, der seine Beine nicht bewegen kann ist auch nicht in
> Behandlung.
Natürlich sind solche Leute in Behandlung.
Es gibt ja verschiedene Ursachen, weswegen das so ist und eventuell kann man durch hartes und langes Training kleine Erfolge erreichen etc.

Für Autisten gibt es auch unterschiedliche Therapien mit unterschiedlichen Erfolgen.
Es gibt extra Therapiezentren für Autisten.
Natürlich kann man Autismus nicht wirklich heilen wie eine Grippe, aber es gibt natürlich Möglichkeiten um die Situation zu verbessern.
Vielleicht solltest du dich mal dahingehend informieren.
Hier mal ein Beispiel, was man so findet, wenn man nach Autismus und Therapie sucht.

> Dann das mit der Milch von unseren Ziegen. Ich weiß nicht, was
> das heißen soll "wegnehmen". Ich habe schon gesagt: Für das
> Kind ist es noch genug Milch. Für die Mutter ist es egal. Es
> tut ihr nicht weh, sie wird nicht krank, wo ist das Problem?
Noch einmal die Frage, wie ihr ganze Familien mit der Milch von ein paar Ziegen, welche wohl nicht Rund um die Uhr schwanger sind, ernähren könnt?
Kauft ihr die restliche Milch im Supermarkt? Wo kommt die denn her?
Das Ganze ist immer noch recht unlogisch und nicht nachvollziehbar.
Und das Fleisch, was dort gegessen wird, kommt so oder so von getöteten Tieren.

Behandlung von Autismus, Paraplegie etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kanner-Autist ist nicht wie Erkältung. Man kann es nicht
> "wegmachen" was soll man behandeln? Das geht überhaupt nicht.

Für eine Autistin scheinst Du Dich recht chlecht mit der möglichen Behandlung auszukennen.

> Jemand, der seine Beine nicht bewegen kann ist auch nicht in
> Behandlung.

Dazu wurde ja schon etwas gesagt, es wäre idR sehr verantwortungslos, das unbehandelt zu lassen, und wo tatsächlich eine physiologische Behandlung unmöglich/nutzlos ist, bleibt immer noch die Möglichkeit einer psychotherapeutischen, um damit umzugehen.

Achim

Re: Veganisierung der Mongolei und einer mongolischen Auswanderin mit Kanner-Syndrom

Autor: martin | Datum:
Emmi schrieb:
>
> Dann das mit der Milch von unseren Ziegen. Ich weiß nicht,
> was das heißen soll "wegnehmen". Ich habe schon gesagt: Für
> das Kind ist es noch genug Milch. Für die Mutter ist es egal.
> Es tut ihr nicht weh, sie wird nicht krank, wo ist das
> Problem?

Daß es eure Interpretation ist, ob "noch genug" da ist und ob es keine Schmerzen verursachen würde. Und zum anderen, daß Tiere zu "benutzen" (auch wenn es keine Schmerzen verursacht) falsch ist.

> Es ist nicht höflich,
> wenn die Mutter alles gibt und die Gäste es ablehnen.

Den Tieren, die deswegen getötet werden, gegenüber ist es auch nicht gerade "höflich".

> Für euch ist es vielleicht egal, weil ihr anders lebt. Was
> ist da zivilisiert? Andere Länder sagen, igitt, die Deutschen
> nehmen Essen mit der linken Hand.

Du hast das wohl was falsch verstanden. Es geht nicht um Deutschland/Mongolei, sondern um vegan/unvegan. Unvegan zu leben ist falsch, egal wo es geschieht.

> Und wer schreibt, die Mongolen dürfen nicht mehr in der
> Mongolei leben, wie dumm bist du.

Zum einen habe ich das geschrieben und zum anderen habe ich das nicht (so) geschrieben. Es ging lediglich um die nicht landwirtschaftsfähigen Gebiete.

> Wo ist das Problem?

Das Vorstellungen wie "Tradition" eben nicht höher stehen als die Rechte von Individuen. Wenn eine Tradition diese verletzt, ist es eine schlechte und sie zu beenden ist kein Verlust.

Re: Veganisierung der Mongolei und einer mongolischen Auswanderin mit Kanner-Syndrom

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Zum ersten mal zu der Behauptung, dass die Nomaden an den
> Problemen mit dem Boden schuld sein sollen: Das ist eben
> gerade nicht so. Das Problem ist, dass schon einige immer

Halte Dich doch bitte an die Fakten: die Nomanden sind sehr wohl schuld, siehe Forenrichtlinien.

> wie es oben geschrieben ist. Es war schwer. Fast ein Jahr war
> essen schrecklich, mehr als zwei Jahre bis es normal war.


Dann verstehe ich nicht, wie Du das mit Mogoliereisen machen willst. Zwei Jahre Umstellung bei jeder Hin- und Rückreise?


> Wenn ich in die Mongolei reise, ist es genau geplant (von
> mir). Meine Eltern wissen es. Es ist immer gleich, aber es
...
> Achim, ich finde nicht schön, wie du über die Mongolei
> schreibst. Du bist hier geboren und natürlich ist es für dich

Liegt nicht an mir, sondern an den Zuständen dort.

> normal, was die Menschen hier machen. Das heißt nicht, dass

"Normal" ist irrelevant. Es geht um Ethik, nicht um Normalität.

> Wenn man einsam lebt, ist es ein sehr großes Ereignis, wenn
> Gäste kommen. Man kocht alles was man hat, und wenn man
> nichts mehr zu essen hat danach, für die Gäste. Wie sollen
> sie sagen "nein wir essen das nicht."? Es ist nicht höflich,

Dann beantworte doch endlich die Frage, wie Du das mit deinem kanner-Syndrom bei Mongoleireisen machst.

> wenn die Mutter alles gibt und die Gäste es ablehnen.

Und das eben ist inakzeptabel.

> ist da zivilisiert? Andere Länder sagen, igitt, die Deutschen
> nehmen Essen mit der linken Hand. Deutsche Frauen laufen

Wird für das Essen mit der linken Hand nehmen jemand ermordet? Nein. Wird für das mongoliche Essen jemand ermordet? Ja.

> Und denkst du, eure Kirchen sind besser als die Lamas und die

http://antitheismus.de

> Und wer schreibt, die Mongolen dürfen nicht mehr in der
> Mongolei leben, wie dumm bist du. Wenn jemand sagt, alle

Wenn Du Dich über die Feiertrage bewußt und freiwillig mit einem Baby im Rathaus einschließt und es auffrißt, weil Du ja eingeschlossen warst und somit gezwungen, es zu essen um nicht zu verhungern, bis Dich nach den Feiertagen jemand findet, was bist Du dann?

> Deutschen müssen umziehen, vielleicht nach Pakistan oder
> Saudi-Arabien, was würdest du machen? Kommst du mit?

Wenn das nötig wäre, um Mord zu verhindern, selbstverständlich. So wie ich mich auch nicht in obigem Rathaus einschließen würde.

> wie alle Tiere die dort leben, seit so vielen Jahren. Wenn
> die Menschen so leben, dass nicht die Natur kaputt geht, wo
> ist der Grund, dass sie gehen sollen? Als wir in die Mongolei

Mal davon abgesehen, daß sie eben so leben, daß "die Natur kaputt geht" (s.o.) ist der Grund offensichtlich die Vermeidung von Morden.

Achim