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Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 6

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Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Autor: Trolli | Datum:
[Beitrag verschoben aus Tierrechtsforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Natürlich geht es den befreiten Tieren wesentlich besser, als in Sklaverei. Ich habe dennoch Fragen zu dem Thema:

Wer von euch kann befreiten Tieren ein neues Zuhause geben?
Wie geht ihr damit um, wenn qualgezüchtete Tiere unter ihrer Überzüchtung leiden? (z. B. Hennen im Legemarathon, Truthähne mit Giga-Brustmuskel, Mastsklaven mit orthopädischen Problemen usw.)
Wie könnt ihr diesen Tieren die Qualen erleichtern/ersparen?

LG
Trolli

Re: Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Autor: martin | Datum:
Trolli schrieb:
>
> Wer von euch kann befreiten Tieren ein neues Zuhause geben?

Ist das eine allgemeine Frage (also: welche Voraussetzungen muß man haben, um so etwas machen zu können) oder eine konkrete Frage? Denn wer konkret Aufnahmeplätze hat, sollte das aus verständlichen Gründen natürlich nicht in einem öffentlichen Forum schreiben.

> Wie geht ihr damit um, wenn qualgezüchtete Tiere unter ihrer
> Überzüchtung leiden? (z. B. Hennen im Legemarathon, Truthähne
> mit Giga-Brustmuskel, Mastsklaven mit orthopädischen
> Problemen usw.)
> Wie könnt ihr diesen Tieren die Qualen erleichtern/ersparen?

Theoretisch kann ich dazu sagen, daß sich bei Legehennen der Legezwang außerhalb der Gefangenschaft bessert, da sie den den Legezwang forcierenden Bedingungen nicht mehr ausgesetzt sind (z.B. der extralangen Beleuchtung) und zum anderen, weil die Eier nicht gleich weggenommen werden.

Re: Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Martin,

ich hatte mich allgemein für das Thema interessiert, welche Voraussetzungen/ örtlichen Gegebenheiten man am besten zu bieten hat.

Das mit der Reduktionsmöglichkeit der Legequal war mir noch nicht bekannt. Ich würde gern im Allgemeinen wissen, wie man diesen gequälten Tieren helfen kann.

LG
Trolli

Re: Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Autor: martin | Datum:

> ich hatte mich allgemein für das Thema interessiert, welche
> Voraussetzungen/ örtlichen Gegebenheiten man am besten zu
> bieten hat.

Das hängt natürlich sehr von der Tierart ab, bei Hühnern ist es anders als bei Gänsen usw. Allgemein natürlich ein "Stall" (für zehn Hühner ca. 2x2x2 Meter), der wetterfest ist (im Winter warm genug) und Sitzstangen hat. Außerdem Auslaufmöglichkeit von ca. 20 m² je Huhn, mit Sandbademöglichkeit (die man anlegen kann). Zudem muß man Zeit investieren können und sich der Tierarztkosten bewußt sein (zudem es ja grundsätzlich kranke Tiere sind). Bei anderen Tieren gibt es entsprechende Abweichungen.

> Das mit der Reduktionsmöglichkeit der Legequal war mir noch
> nicht bekannt. Ich würde gern im Allgemeinen wissen, wie man
> diesen gequälten Tieren helfen kann.

Es hilft schon grundsätzlich viel, daß man sie eine wesentlich bessere Umgebung überführt und daß man ihre Krankheiten behandeln läßt (oftmals Parasiten). Konkrete Hilfen gegen Verhaltensauffälligkeiten wie erlerntes Federpicken bei Hühnern, sind individuell unterschiedlich (z.B. Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die dieses Verhalten ableiten).

Befreite Tiere aufnehmen können nicht viele Menschen, aber alle können - wie du ja weißt - selbst vegan leben und andere Menschen über Veganismus informieren, denn die beste Hilfe ist natürlich immer noch, die "Tierhaltung" vollständig abzuschaffen.

Gnadenhöfe

Autor: martin | Datum:
> Ich würde gern im Allgemeinen wissen, wie man
> diesen gequälten Tieren helfen kann.

Was noch zu sagen ist: an Gnadenhöfe zu spenden kann nicht generell empfohlen werden, weil einige davon von Tierschützern statt Tierrechtlern betrieben werden und die machen dann u.a. solche Dinge, wie die Eier der aufgenommenen Hühner als "Freilandeier" oder "ethisch korrekte Eier" zu verkaufen.
Bevor man einen Gnadenhof unterstützt (auch mit Sachspenden oder Mitarbeit) sollte man sich also gut informieren.

Re: Wie sieht das Leben der befreiten Tiere aus?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Einiges hat Martin ja schon erwähnt. Die hohe "Legeleistung" wird zwar primär, aber nicht ausschließlich, durch Qualzüchtung, sondern auch andere Faktoren wie
- Ernährung ("Legemehl")
- Ganzjähriger "Sommer" (lange Tage) in den Anlagen
- Entfernen der Eier
- Geringes Alter durch Ermodung
usw. erreciht. Diese zusätzlichen Faktoren fallen im wesentlichen weg (das Entfernen der Eier nicht in jedem Fall, da Hennen, die - unbefruchtete - Eier zu bebrüten versuchen, das Nest kaum verlassen und dadurch verhungern können, wenn ich mich recht erinnere). Ähnliches für die "Masttiere": die genetische Disposition bleibt, die Ernährung, das "Mästen" an sich, nicht.

Dennoch habe die Tiere z.B. eine geringere Lebenserwartung als die nicht qualgezüchteten.

Wie Martin schon sagte hängt was notwendig ist u.a. von der Spezies ab - während Hühner (als Waldbewohner) Deckung (Büsche, Bäume) brauchen, benötigen Enten und Gänse Wasser (einen Teich, besser wäre Fließgewässer wegen der Kotbelastung).

Einiges dazu steht unter http://tierrechtsweb.de.

Bei den Tierrechtsbildern sind ja auch ein paar Bilder von befreiten Tieren nach der Befreiung.

Achim