Hallo,
ich bin erst seit kurzem Veganerin und in der Auseinandersetzung mit Nicht-Veganern noch zum Teil etwas unbeholfen und greife deswegen auch gerne auf die FAQs von veganismus.de, insbesondere jenes zu den Rechtfertigungsversuchen, zurück.
Letzte Woche hatte ich dann mal wieder eine Diskussion mit einem Bekannten zum Thema Veganismus und geriet im Laufe dieser an einen Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste.
Ich hab mich auch schon in den Foren hier umgesehen und auch versucht die Suchfunktion zu nutzen ("versucht" weil nicht so recht wusste, was ich als Suchwort eingeben sollte), aber konnte dadurch die Lücke in meiner Argumentation nicht schließen. Falls es hier dennoch schon mal zur Sprache kam, dann tut es mir leid, verschiebt meinen Post dann bitte einfach dorthin.
Im Zuge der genannten Diskussion kam es jedenfalls irgendwann zur bekannten Frage, wohin man denn mit all den Tieren solle, wenn die Gesellschaft plötzlich vegan würde.
Nach meiner Entgegnung, dass damit wohl kaum zu rechnen sei, dass viel eher eine schrittweise "Veganisierung" der Gesellschaft zu erwarten sei und es somit gar nicht zu einer solchen Frage kommen würde, wand er ein, dass die Befreiung der nichtmenschlichen Tiere dann ja hauptsächlich (abgesehen von direkten Tierbefreiungen) in deren Nichtexistenz (weil sie nicht mehr nachgezüchtet würden) bestünde und fragte dann danach, ob dagegen das Leben in Gefangenschaft und Ausbeutung nicht letztendlich doch "besser" wäre.
Wieder bezugnehmend auf das FAQ antwortete ich, dass bei dem unvorstellbaren Leid, unter dem nichtmenschliche Tiere zu leben hätten, die Nichtexistenz auf jeden Fall vorzuziehen sei.
Daraufhin meinte er, dass dem vielleicht tatsächlich so sei, dass aber ab einem bestimmten Grad der Ausbeutung, ein Leben unter einer solchen der Nichtexistenz vorzuziehen sei und deshalb eine Position, die darauf hinausliefe, meiner veganen Position, die eben auf die Nichtexistenz hinausliefe, überlegen sei.
An dem Punkt wusste ich einfach nicht genau, wie ich darauf antworten sollte. Hätte er jetzt nur den für den Tierschutz ja typischen Gedanken nach der Leidminderung (anstatt der Abschaffung von Leid) geäußert, hätte ich einfach geantwortet, dass Ausbeutung unabhängig vom konkreten Grad dieser einfach ethisch inakzeptabel ist, aber durch die Verknüpfung dieser Sache mit der Frage, wie eine vegane Gesellschaft erreicht werden kann ("schrittweise) und worauf es hinausläuft ("Nichtexistenz"), bin ich mir unsicher, was ich darauf am besten entgegnen könnte. Also ich habe natürlich ein gehöriges Unbehagen gegen seine Position, aber das ist bisher nur ein diffuses Gefühl und kein Ersatz für ein Argument.
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass hinter seinen Fragen und Einwänden kein ernsthaftes Interesse am Veganismus stehen, sondern es sich bloß um Rechtfertigungsversuche handelt, aber dennoch will ich die Sache nicht so einfach auf sich beruhen lassen, deshalb meine Frage ans Forum: Was würdet ihr antworten?
Viele Grüße!
Jennifer
ich bin erst seit kurzem Veganerin und in der Auseinandersetzung mit Nicht-Veganern noch zum Teil etwas unbeholfen und greife deswegen auch gerne auf die FAQs von veganismus.de, insbesondere jenes zu den Rechtfertigungsversuchen, zurück.
Letzte Woche hatte ich dann mal wieder eine Diskussion mit einem Bekannten zum Thema Veganismus und geriet im Laufe dieser an einen Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste.
Ich hab mich auch schon in den Foren hier umgesehen und auch versucht die Suchfunktion zu nutzen ("versucht" weil nicht so recht wusste, was ich als Suchwort eingeben sollte), aber konnte dadurch die Lücke in meiner Argumentation nicht schließen. Falls es hier dennoch schon mal zur Sprache kam, dann tut es mir leid, verschiebt meinen Post dann bitte einfach dorthin.
Im Zuge der genannten Diskussion kam es jedenfalls irgendwann zur bekannten Frage, wohin man denn mit all den Tieren solle, wenn die Gesellschaft plötzlich vegan würde.
Nach meiner Entgegnung, dass damit wohl kaum zu rechnen sei, dass viel eher eine schrittweise "Veganisierung" der Gesellschaft zu erwarten sei und es somit gar nicht zu einer solchen Frage kommen würde, wand er ein, dass die Befreiung der nichtmenschlichen Tiere dann ja hauptsächlich (abgesehen von direkten Tierbefreiungen) in deren Nichtexistenz (weil sie nicht mehr nachgezüchtet würden) bestünde und fragte dann danach, ob dagegen das Leben in Gefangenschaft und Ausbeutung nicht letztendlich doch "besser" wäre.
Wieder bezugnehmend auf das FAQ antwortete ich, dass bei dem unvorstellbaren Leid, unter dem nichtmenschliche Tiere zu leben hätten, die Nichtexistenz auf jeden Fall vorzuziehen sei.
Daraufhin meinte er, dass dem vielleicht tatsächlich so sei, dass aber ab einem bestimmten Grad der Ausbeutung, ein Leben unter einer solchen der Nichtexistenz vorzuziehen sei und deshalb eine Position, die darauf hinausliefe, meiner veganen Position, die eben auf die Nichtexistenz hinausliefe, überlegen sei.
An dem Punkt wusste ich einfach nicht genau, wie ich darauf antworten sollte. Hätte er jetzt nur den für den Tierschutz ja typischen Gedanken nach der Leidminderung (anstatt der Abschaffung von Leid) geäußert, hätte ich einfach geantwortet, dass Ausbeutung unabhängig vom konkreten Grad dieser einfach ethisch inakzeptabel ist, aber durch die Verknüpfung dieser Sache mit der Frage, wie eine vegane Gesellschaft erreicht werden kann ("schrittweise) und worauf es hinausläuft ("Nichtexistenz"), bin ich mir unsicher, was ich darauf am besten entgegnen könnte. Also ich habe natürlich ein gehöriges Unbehagen gegen seine Position, aber das ist bisher nur ein diffuses Gefühl und kein Ersatz für ein Argument.
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass hinter seinen Fragen und Einwänden kein ernsthaftes Interesse am Veganismus stehen, sondern es sich bloß um Rechtfertigungsversuche handelt, aber dennoch will ich die Sache nicht so einfach auf sich beruhen lassen, deshalb meine Frage ans Forum: Was würdet ihr antworten?
Viele Grüße!
Jennifer