sie schrieben in Ihrer Presseerklärung:
"Letztlich ist die Vermittlung der Gemeinsamkeiten zwischen den drei großen monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, eine zentrale Aufgabe. Alle drei Religionen nähren sich aus der gleichen inhaltlichen Quelle und glauben an den gleichen Gott."
Anstatt freiheitliche Grundrechte zu verteidigen, wollen sie also offenbar islamischen Fundamentalisten erklären, dass Islamisten auch nur Christen und Juden sind. Wenn das nur funktionieren würde, könnte das ja ganz praktisch sein, dann können die ihre Kräfte bündeln und gemeinsam ungläubige Atheisten unterdrücken und bekämpfen...
Ob Krieg zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland oder zwischen Juden und Moslems auf der arabischen Halbinsel, christliche Kreuzzüge oder islamischer Terrorismus, christliche Hexenverbrennungen oder islamische Steinigungen von Ehebrecherinnen, omnipräsente christliche Folterszenen oder Glorifizierung islamischer Selbstmordattentäter, christlicher oder islamischer Sexismus, christliche oder islamische Pogrome, ob christliche Autodafés, Inquisition und Index librorum prohibitorum oder islamische Bannsprüche und Mordaufrufe, ob Unfehlbarkeit des christlichen "Oberhirten", der "eine Glaubens- oder Sittenlehre definitiv als verpflichtend verkündet" (Can. 749 — § 1) oder Absolutheitsanspruch der Scharia... Anstatt die Gemeinsamkeiten der theistischen Religionen hervorzuheben, wäre es dringend geboten, gerade die Unterschiede zwischen Theismus und aufgeklärtem, emanzipierten Denken in freiheitlichen, pluralistischen Rechtsstaaten herauszustellen!
Damit geben sie nicht nur klein bei in bezug auf antilibertären Kräften in der islamischen Welt, sondern auf noch in der unsrigen!
Sie schrieben:
"Für uns ist die Pressefreiheit ein im Rahmen unserer politischen Emanzipation erkämpftes zentrales Grund- und Freiheitsrecht. Aber auch dieses Recht wird durch Schranken begrenzt, die durchbrochen werden, wenn religiöse Gefühle bewusst verletzt und Religionen verunglimpft oder beleidigt werden."
Gerade das Berufen auf dieses "religiöses Empfinden" wird nur zu häufig missbraucht, um bornierte und totalitäre Weltauffassungen unter Naturschutz zu stellen.
Al-Aksa-Brigaden und der "Islamischen Dschihad" drohten, daß solche Wahrnehmung kritischer Pressefreiheit alle Einrichtungen Europas zu Zielen ihres Feuers mache. In Frankreich wurde ein Chefredakteur entlassen, weil er demonstrativ Pressefreiheit auch in bezug auf die Möglichkeit spöttischer Karikatur von halluzinativen Ideologien, die Theisten für absolutes Gesetz halten, verteidigte.
Auf die Provokation von freiheits- und aufklärungsfeindlichen Theisten, die darauf hinausläuft, durch Terror und Eskalation Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaatlichkeit, säkulare und demokratische Prinzipien Schritt für Schritt auch in der westlichen Welt zu untergraben, reagieren Sie völlig weltfremd mit Geschwätz von Toleranz, Verständnis und Appeasement...
Sollen wir uns Ihrer Meinung nach also bereitwillig zum Ziel ihres Hasses machen oder die Scharia Schritt für Schritt im Interesse guter wirtschaftlicher Bezeihungen und kultureller Übereinkunft auch bei uns in Europa einführen?! Denn genau das ist die Folge, wenn man Feinden von Freiheit und Aufklärung nicht argumentativ paroli zu bietet, sondern der Unterdrückung in der Islamischen Welt mit Verständnis und Konzillianz begegnet. Das ist Verrat an den Menschenrechten und bedeutet, allen Kritikern und Opfern ihrer Unterdrückung noch höhnisch ins Gesicht zu spucken! Die Fundamentalisten werden sich aufgrund solcher Gesten garantiert nie entschuldigen, nicht für die Unterdrückung von Frauen, nicht für Hasspredigten, nicht für Gewaltakte gegenüber "Ungläubigen" oder die Leugnung des NS-Massenmords an Juden etc...
Sie bringen damit die erpresserischen Aktionen von Redelsführern der Unterdrückung noch zum erwünschten Erfolg und stärken ihre Position in der arabischen Welt weiter. Wir werden die Herausforderung religiöser Unterdrückung und kriegerischer Konflikte aber nur dann bewältigen können, wenn wir den gegenseitigen Prozess der Aufklärung und Liberalisierung auch in der heute islamischen Welt unterstützen.
Es darf kein Verständnis für Unverstand, keine Toleranz der Intoleranz geben! Niemals. Jeglicher Respekt setzt u.a. auch den gegenseitigen Respekt von Andersdenkenden voraus, auch und gerade wenn sie "religiöse Gefühle" verletzen. Denn Konformisten und Opportunisten brauchen keine Meinungsfeiheit. Freiheit und Toleranz sind keine Naturgeschenke, sondern Güter, für die wir in Europa über Jahrhunderte hinweg bis heute kämpfen mussten und müssen.
Diese Tratidion scheinen sie als "liberaler" Politiker völlig vergessen zu haben!