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Produktanfrageforum:
Alnatura Dinkelbrot Backmischung

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 7

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Alnatura Dinkelbrot Backmischung

Autor: vegatom | Datum:
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lebe seit einiger Zeit vegan, vermeide also alle Produkte, für die nichtmenschliche Tiere ausgebeutet und/oder ermordet werden. So konsumiere ich z.B. keine Eier, keine geraubte Muttermilch, keine Produkte mit Knochenmehl ("Gelatine") oder Honig, trage keine Tierhäute oder Felle usw. und lehne auch Tierversuche ab.
Wie die meisten Veganer in meinem Bekanntenkreis, so bin auch ich
ständig auf der Suche nach veganen Produkten.
Da wir uns untereinander über die Ergebnisse unserer Anfragen
austauschen, ist diese Anfrage nicht nur für mich, sondern auch für viele andere Veganer sowie evtl. auch für Allergiker interessant.
Leider ist es gar nicht so einfach, vegane Produkte zu erkennen. Vieles, was auf den ersten Blick vegan zu sein scheint oder zumindest vegan sein könnte, stellt sich im Nachhinein als unvegan heraus. So ist mir z.B. bekannt, dass viele Inhaltsstoffe nicht deklarierungspflichtig sind, weil sie gesetzlich nicht als Zutaten gesehen werden oder nur in sehr geringen Mengen enthalten sind. Oft werden auch unvegane Produktionshilfsstoffe verwendet oder auf der Verpackung sind Zutaten ausgeführt, die sowohl von Pflanzen als auch von nichtmenschlichen Tieren stammen könnten. Dazu gehören z.B. Aromen, Mono- und Diglyceride
von Speisefettsäuren, Vitamine, Farbstoffe u.a.).

Ich interessiere mich für ihr folgendes Produkt: Alnatura
Dinkelbrot Brotbackmsichung.

Laut Zutatenliste sind enthalten:
Dinkelvollkornmehl, Roggenvollkornmehl, Roggenvollkorn-Sauerteig,
Meersalz, Gerstenmehl

Um beurteilen zu können, ob ihr Produkt vegan ist, habe ich einige Fragen.


1. Werden außer den deklarierten Zutaten noch weitere Zutaten verwendet, die nicht deklarierungspflichtig sind? Dabei interessieren mich auch Inhaltsstoffe, die nur in geringen Mengen verwendet werden.

2. Werden Produktionshilfsstoffe verwendet, auch wenn diese im
Endprodukte nicht mehr oder nur noch in geringen Mengen enthalten sind?

3. Womit wurde der Roggenvollkorn-Sauerteig fermentiert? Mir ist bekannt, dass dem Sauerteig häufig Milch oder auf Milch gezüchtete Milchsäurebakterien beigemengt werden, um den Fermentierungsprozess zu beschleunigen.
Können Sie des ausschließen?


Sollten sie auch weitere potentiell vegane Produkte im Angebot haben, würde ich mich über entsprechende Informationen sehr freuen.

Für Rückfragen können Sie sich gerne telefonisch oder per eMail an mich wenden. Im Voraus vielen Dank für Ihre Bemühungen!


Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Falkner


Und hier die Antwort vom 30.09.04:

Sehr geehrter Herr Falkner,

wir freuen uns über Ihr Interesse an AlnaturA sowie unseren Produkten!

Gerne teilen wir Ihnen mit, dass das Produkt AlnaturA Dinkelbrot Backmischung vegan ist. Wir haben hierzu unseren Hersteller angefragt. Dieser hat
bestätigt, dass außer den deklarierten Zutaten keine weiteren Zutaten verwendet werden. Auch werden keine Produktionshilfsstoffe verwendet. Der Sauerteig
wird ohne Milchsäure produziert.

Wir hoffen, Ihnen weitergeholfen zu haben und Sie auch weiterhin zu unseren zufriedenen Kunden zählen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Nadine Kröger

Gelatine vs Knochenmehl

Autor: Achim Stößer | Datum:
Diesen Unfug, "Knochenmehl" und "Gelatine" quasi synonym zu benutzen, lese ich immer wieder. Das mag ja auf irgendwelchen Hobbyseiten, "Wikis" etc. (wo hoffentlich keiner ernsthaft Kompetenz erwartet, obwohl das natürlich immer wieder Feuer auf die Mühlen der Antiveganer ist) angehen, hier muß ich aber doch endlich mal etwas dazu sagen.

Knochenmehl wird aus (meist möglichst knorpelfreien) Knochen durch Mahlen (meist nach vorherigem Dämpfen) gewinnen und v.a. als Dünger, "Tierfutter" etc. verwendet.

Gelatine wird aus Knorpeln, (allenfalls geschroteten) Knochen, Haut usw. durch Auskochen, Aufspalten usw. (die Details lasse ich mal weg) gewonnen (erst die fast fertige Gelatine selbst wird nach dem Trocknen gemahlen) und für "Nahrungsmittel" (Gummibärchen, Tortenguß, Sülze), als Träger für lichtempfindliche Schichten usw. eingesetzt.

Knochenkohle/Tierkohle übrigens wird durch Verkohlen der Knochen gewonnen und - gemahlen - für Filter- und Reinigungsprozesse (v.a. Raffinieren von Zucker, zumindest im 19. Jhd. Hauptverwendung) sowie - wohl eher ungemahlen? - als Brennmaterial verwendet.

Außer dem zum Teil übereinstimmenden Ausgangsmaterial haben Knochenmehl und Gelatine also nichts miteinander zu tun.

Achim

Re: Gelatine vs Knochenmehl

Autor: vegatom | Datum:
"Gelatine" enthält Knochenmehl, wenn auch nur zu 5%. Möglicherweise müsste hier ein treffendere Ausdruck gefunden werden, um das wiederzugeben, was sich hinter "Gelatine" verbirgt: Ein Stück ermordetes Tier. "Gelatine" ist jedenfalls als Euphemismus zu sehen und sollte deshalb nicht verwendet werden. Schließlich sprechen wir auch nicht von "Wurst", sondern von Leichenteilen - obwohl "Wurst" und Leichenteile, abgesehen von einem Teil des "Ausgangsmaterials", nicht viel miteinander zu tun.

Für konstruktive Vorschläge bin ich dankbar.

Re: Gelatine vs Knochenmehl

Autor: Tanja | Datum:

> Möglicherweise müsste hier ein treffendere Ausdruck gefunden
> werden, um das wiederzugeben, was sich hinter "Gelatine"
> verbirgt: Ein Stück ermordetes Tier. "Gelatine" ist
> jedenfalls als Euphemismus zu sehen und sollte deshalb nicht
> verwendet werden. Schließlich sprechen wir auch nicht von
> "Wurst", sondern von Leichenteilen - obwohl "Wurst" und
> Leichenteile, abgesehen von einem Teil des
> "Ausgangsmaterials", nicht viel miteinander zu tun.

Es nutzt allerdings nichts, Bezeichnungen zu benutzen, unter denen sich niemand etwas vorstellen kann. So kann es gerade bei Produktanfragen sinnvoller sein, evt. kritische Bezeichnungen zu verwenden um sicherzugehen, richtig verstanden zu werden, aber in Anführungszeichen zu setzen

Tanja

Re: Gelatine vs Knochenmehl

Autor: vegatom | Datum:
Tanja schrieb:

> Es nutzt allerdings nichts, Bezeichnungen zu benutzen, unter
> denen sich niemand etwas vorstellen kann. So kann es gerade
> bei Produktanfragen sinnvoller sein, evt. kritische
> Bezeichnungen zu verwenden um sicherzugehen, richtig
> verstanden zu werden, aber in Anführungszeichen zu setzen

Du hast du durchaus Recht, darum nennen wir bei missverständlichen Begriffen ebenfalls die euphemistische Bezeichnung. So z.B. Knochenmehl ("Gelatine").

Am Antwortschreiben kannst du ja durchaus erkennen, ob etwas falsch verstanden wurde und kannst ggf. noch mal nachhaken.

Re: Gelatine vs Knochenmehl

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bezeichnung. So z.B. Knochenmehl ("Gelatine").

Was den völlig falschen Begriff "Knochenmehl" in keiner Weise rechtfertigt; schreib doch statt dessen "Autoreifengeschmolzenes" (oder "Bienengekochtes"?), das ist auch nicht viel falscher.

Achim

Sprachliche Feinheiten für Holzhammerbuam

Autor: Achim Stößer | Datum:
vegatom schrieb:
>
> "Gelatine" enthält Knochenmehl, wenn auch nur zu 5%.

Eigentlich dachte ich das ausgeführt zu haben. In Gelatine ist ebensowenig Knochenmehl wie in Haferflocken Hafermehl ist, nur weil beides aus Knochen (und das zudem nur zum Teil) bzw. Hafer gewonnen wird.

> "Wurst", sondern von Leichenteilen - obwohl "Wurst" und
> Leichenteile, abgesehen von einem Teil des
> "Ausgangsmaterials", nicht viel miteinander zu tun.

Eine "normale" Wurst besteht nahezu ausschließlich aus Leichenteilen. Nicht sinnvoll wäre es, wie im Beispiel
Zitat:
"Wurst (Leichenmehl)"

zu schreiben.

Auch eine "Markklöschensuppe" ist kein Knochenmehl.
Ein Bleistift ist übrigens kein Kohlenstoffmehl.
Ein Kirschkuchen ist auch kein Kirschenmehl.

Nochmal langsam zu mitschreiben:
a) nix ausschließlich Knochen,
b) nix Mehl,
=> nix Knochenmehl

> Für konstruktive Vorschläge bin ich dankbar.

Wer nicht begreift, daß und warum Eier als Menstruationsprodukte und Tiermilch als Drüsensekrete zu bezeichnen sinnvoll und nützlich ist (und wegen seiner vermutlich religiös induzierten Menstruationsproblem irgendetwas von "Ekel" halluziniert, während diese Bezeichnungen natürlich bei Leuten, die halbergs klar denken können, nichts anderes bewirken als ein verdeutlichen, daß es sich nicht um etwas, das an Bäumen wächst, handelt, sondern um zoospezifische Phänomene), und wer selbst den Inhalt von gewöhnlichen Lexika, nach denen Honig Bienenerbrochenes ist, ignoriert, die übliche Speziesistenapologetik "Erbrechen" (also das Hervorbringen des Mageninhalts) sei immer mit Krankheit verbunden (was selbst bei Menschen nicht zutrifft, Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit, und erst recht nicht bei anderen Spezies, bei denen Erbrechen, wie im Fall von Bienen, ganz andere Funktionen hat) nachbetet, im verzweifelten (und nichteinmal originellen, vgl. Ethik ist eklig, Das Keyboard ist mächtiger als das Schlachtermesser und Re: Honigersatz) Versuch, Maqi irgendetwas zu Kritisierendes andichten zu können, und sich dabei nicht einmal entblödet, diesen Vorgang stattdessen absurderweise mit "Kochen" zu analogisieren (wie bereits inInstinkt gegen das Töten? bis Frisch aus der Bienenküche... verdeutlicht), sollte bezüglich solcher sprachlichen Feinheiten am besten die Klappe halten. This means you.

Achim