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PA Milupa: Frust

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 45

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PA Milupa: Frust

Autor: sylvia | Datum:
ich hatte mich gefragt, wie man ein kind im ersten lebensjahr vegan hypoallergen ernähren könnte, wenn keine muttermilch zur verfügung stehen würde, und man z.b. wegen einer sojaallergie keine som-nahrung geben könnte und habe mal auf der seite von milupa geschaut und an die mütterberatung geschrieben. die antwort strotzt nur so vor inkompetenz und falschen behauptungen,
unfassbar für mich, da diese firma ja eigentlich mit bei den marktführern in deutschland ist, was babynahrung angeht. unglaublich, auf welche firmen sich das volk massenweise nahezu blind verlässt. die unten als vegan vorgeschlagene pregomin-nahrung erschien mir erst die lösung, da sie hypoallergen auf der basis von soja (so las ich) hergestellt wird. aber dann sah ich: es ist schweinekollagen ! enthalten. was hat das in babynahrung zu suchen??? unverschämt auch noch, mir als veganerin diese nahrung vorzuscglagen. außerdem die inkompetente begründung dazu: sie enthielte keine tierischen quellen, da deren eiweißquelle einzelne isolierte aminosäuren seien. zwar sind die eiweißquellen hier in diesem fall wohl soja, aber die "einzelnen isolierten aminosäuren" könnten genauso gut aus kuhmilch hergestellt werden, wie bei herkömmlicher hypoallergener flaschennahrung ja auch. und die quellen des "schweinekollagens" haben sie gleich ganz weggelassen!


Hallo Frau...

vielen Dank für Ihre Mail.

Ernährungswissenschaftler und Kinderärzte, sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und das Dortmunder Institut für Kinderernährung empfehlen Fleisch in der Babyernährung, um die Eisenversorgung zu sichern. Denn Eisen aus Fleisch können Babys am besten verwerten. Durch reichliche Gabe von Getreide und Gemüse läßt sich die notwendige Fleischmenge etwas reduzieren.

Eine fleischlose Ernährung, die Milch und Milchprodukte sowie Eier enthält, wird für Babys zwar nicht empfohlen, ist aber theoretisch möglich.

Eine vegane, d.h. streng vegetarische Ernährung ohne Milch und Eier wird für Säuglinge und Kleinkinder auf gar keinen Fall empfohlen.

Sie werden verstehen, dass wir uns an diese Empfehlungen halten und daher nicht das Augenmerk auf komplett vegane Zutaten legen.

Milupa SOM als Sojanahrung entspräche den Ansprüchen an eine vegane Ernährung, allerdings ist diese Nahrung nicht hypoallergen, da ein Kind auch eine Allergie auf Soja entwickeln kann.

Milupa Pregomin AS ist eine Nahrung, deren Eiweiß-Quelle einzelne isolierte Aminosäuren sind, also keine tierischen Quellen. Diese Nahrung ist auf jeden Fall hypoallergen.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen beiden Produkten weiterhelfen zu können.

Mit freundlichen Grüssen aus Friedrichsdorf
Milupa Mütterberatung
Birte Gissel-Luh/Martina Fay

Re: PA Milupa: Frust

Autor: Tanja | Datum:
Hi Sylvia,
das ist ja echt frustrierend, daß es anscheinend gar keine vegane Flaschennahrung für Babys gibt. Da bleibt also nur, alles dran zu setzen, daß das Stillen klappt ;-), was es ja auch bei den allermeisten Frauen tut bzw. täte, wenn es nicht Milupa (und Co.) und von deren Werbung/Produkten beeinflußte Mitmenschen gäbe, druch die junge Mütter leider sehr oft extrem verunsichert werden.
Drum an dieser Stelle gleich mal ein Link zu einer sehr hilfreichen Organisation das Stillen betreffend: La Leche Liga Deutschland (die hatten in ihrer Zeitschrift wohl auch schon pro-vegan Artikel :-)).
Außerdem gibt es noch die Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen und den Bundesverband Deutscher Laktationsberaterinnen. So, das mußte an dieser Stelle mal sein. ;-)
Zu Milupa bleibt nur zu sagen, daß es nicht verwunderlich ist, daß die offenbar keine Ahnung haben, schließlich ist ihnen daran gelegen, möglichst viel von ihren Produkten (einschließlich absolut überzuckerter Tees etc., wenn ich mich recht erinnere) zu verkaufen und nicht, Wissen zu verbreiten...

Tanja

PS: Könntest Du denn die Antwort auf die Anfrage auch noch bei http://vegankids.de [Link korrigiert - Moderator] ins Forum stellen? da gab es kürzlich einen Thread zu, wäre lieb.

PPS: Da fällt mir ein, daß ich wohl mal die Linkliste von vegankids.de dringend aktualisieren sollte, was o.g. links angeht... ;-)

Re: PA Milupa: Frust

Autor: sonja w. | Datum:
da hätt ich dann auch noch einen: www.uebersstillen.org
speziell die englische linkliste ist sehr sortiert, umfasst u.a. auch relaktation und adoptivstillen.

wg. der produktanfrage:
was erwartet ihr? ist doch völlig korrekt: vegane ernährung wird nicht empfohlen (warum steht auf einem anderen blatt...)
und mit der hydrolisat-nahrung ist es das alte problem: das eiweiss ist so weit aufgespalten, dass es nicht mehr als tierlich oder pflanzlich gilt und auch vom körper nicht mehr als fremd erkannt wird (so hats zumindest mir mal jemand erklärt...) mal ganz abgesehen davon, dass die a)nicht bezahlbar und b)auch für die bedürfnisse (süsser geschmack?, zuckerart?, pre?) des babys nur "suboptimal" ist...
korrekt ist die antwort also...
wenn man (ich) sich auch vielleicht ETWAS mehr nachdenken und guten willen wünschen würde...

sojamilchnahrung in pre-qualität hätt ich mir gewünscht - so bleibt bei stillschwierigkeiten nur die wahl zwischen abstillen und sojafolgemilch geben oder kuhmilchbasierter prenahrung.

stillen ist kein einfaches thema - zumal oft sehr emotionsbeladen.
lg,
sonja

OT ;-): Stillen

Autor: Tanja | Datum:
Hi Sonja!

> sojamilchnahrung in pre-qualität hätt ich mir gewünscht - so
> bleibt bei stillschwierigkeiten nur die wahl zwischen
> abstillen und sojafolgemilch geben oder kuhmilchbasierter
> prenahrung.

Drum ja meine links (danke für Deine Ergänzung übrigens :-)); ich habe in den letzten Monaten doch einige junge Mütter kennengelernt *g*, und von denen stillt kaum noch eine. :-( Soweit ich weiß, haben nur 1-2% aller Mütter tatsächlich zu wenig Milch, doch jede, mit der ich gesprochen oder von der ich gehört habe, daß sie abgestillt hat, war davon überzeugt, zu wenig Milch gehabt zu haben. Die allermeisten von ihnen, wenn nicht sogar alle, waren also schlicht nicht davon überzeugt, daß sie als Säugetiere selbstverständlich in der Lage sind, ihre Kinder zu ernähren. Da frage ich mich, woher so etwas kommt...? Schließlich konnten diese Frauen auch ihre Kinder alle, als sie noch in ihrem Bauch ware, ernähren.
Auch bei anderen Problemen das Stillen betreffend ist leider Abstillen oft die vermeintlich nächstliegende Lösung - viele Frauen wissen nicht einmal von der Existenz von Stillgruppen, Stillberaterinnen etc.
Natürlich weiß ich nicht, worum es in Sylvias "Fall" geht, dieses Posting ist also weder an sie noch an irgendjemand anders persönlich gerichtet, denn sicher gibt es auch Einzelfälle, wo Stillen wirklich nicht möglich ist. Das nur, um nicht falsch verstanden zu werden. ;-) Es ist mir allerdings ein dringendes Anliegen, eine Anfrage wegen Flaschennahrung (die natürlich durchaus ihre Berechtigung hat) nicht unkommentiert stehenzulassen.

> stillen ist kein einfaches thema - zumal oft sehr
> emotionsbeladen.

Du siehst, ich bin selbst leidenschaftliche "Stillverfechterin" ;-), und da bleiben Emotionen wohl niemals aus, das Stillen an sich ist ja was, was nicht nur auf rein körperlicher sondern auch stark auf emotionaler Ebene abläuft. Und ich finde es sehr sehr traurig, daß Stillen in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr das ist, was es sein sollte: eine (wunderschöne und nebenbei auch furchtbar praktische ;-)) Selbstverständlichkeit.

LG
Tanja

Re: OT ;-): Stillen

Autor: heinz | Datum:
Tanja schrieb:
>
> > stillen ist kein einfaches thema - zumal oft sehr
> > emotionsbeladen.
>
> Du siehst, ich bin selbst leidenschaftliche
> "Stillverfechterin" ;-), und da bleiben Emotionen wohl
> niemals aus, das Stillen an sich ist ja was, was nicht nur
> auf rein körperlicher sondern auch stark auf emotionaler
> Ebene abläuft. Und ich finde es sehr sehr traurig, daß
> Stillen in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr das
> ist, was es sein sollte: eine (wunderschöne und nebenbei auch
> furchtbar praktische ;-)) Selbstverständlichkeit.

nicht zu vergessen sind hierbei feministInnen, die im "stillterror"* eine unterdrückung von frauen sehen.

*stillterror liegt dann vor, wenn jemand die auffassung vertritt, dass stillen für das kind das beste ist.

Schweinekollagen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Woher hast Du das mit dem Schweinekollagen, kann ich dem Text nicht entnehmen?

Achim

Re: Schweinekollagen?

Autor: sylvia | Datum:
halllo,

ich hatte das auf der internetseite von milupa herausgefunden.

http://www.milupa.de/mlp/milupa/eltern/eltern/produkte/resultdetail.php?prd_id=162

Re: Schweinekollagen?

Autor: sonja w. | Datum:
dir ist schon klar, das pregomin und pregomin as 2 verschiedene produkte sind?

Re: PA Milupa: Frust

Autor: Ava | Datum:
Also das ist ja unglaublich, schicke diesen Leuten doch bitte mal folgende Mail:
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Sehr geehrte ...

> Ernährungswissenschaftler und Kinderärzte, sowie die Deutsche
> Gesellschaft für Ernährung und das Dortmunder Institut für
> Kinderernährung empfehlen Fleisch in der Babyernährung, um
> die Eisenversorgung zu sichern.

Der neuste ernährungswissenschaftliche Stand der Dinge und die damit einhergehenden Studien haben die von Ihnen dargestellte Sachlage schon längst als veraltet verworfen und es ist erschreckend dass über die von Ihnen aufgezeigte Hierarchie somit Falschinformationen weiter gereicht werden. Wie sie z.B. aus dem Positionspapier der ADA (American Dietic Association) entnehmen können, ist: (Zitat) "Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und in der Pubertät."

Zumal, völlig unabhänig von der überwältigen wissenschaftlichen Beweislage die reine Existenz vieler, lebenslanger Veganer bereits hinreichend wäre um auf anstelle veralteter Theorien aus dem ernährungswissenschaftlichen Mittelalter die Realität wahrzunehmen.

Und wer die Realität nicht wahrnimmt, hat den Pfad der Wissenschaft schon lange verlassen und muß sich die Frage gefallen lassen, ob er oder sie die Motivation für den Beruf noch im Griff hat.

Ich muß das leider so drastisch ausdrücken, aber wer sich im Jahre 2006 noch pauschal gegen eine vollwertige, vegane Ernährung von Kindern ausspricht macht sich verdächtig nicht wissenschaftlich sondern politisch oder emotional zu agieren.

Es gibt durchaus Fälle von Kinder verschiedener Experimentalköstler die mit veganer Ernährung nichts zu tun haben wie z.B. extreme Formen der Rohkost, bei denen es zu Mangelernährungen und schlimmeren kam. Diese jedoch unter veganer Ernährung zu subsummieren um damit in Verdrängung wissenschaftlicher Tatsachen gegen vegane Kost zu argumentieren, so wie es z.B. die DGE tut, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Opfer die hier ein zweites Mal mißbraucht werden, sondern stellt eigentlich schon den Tatbestand der Diffamierung dar.

So viel zur allgemeinen Sachlage.

Konkret zu Ihrer Behauptung ein Kind wäre wegen Eisen auf Gewaltkost angewiesen, so ist dies völlig unabhängig von veganer Ernährung in so fern ärgerlich, nicht nur dass Sie von einem ernnährungswissenschaftlichen Laien korrigiert werden müssen, sondern auch weil auch hier schon sehr lange bekannt ist dass pflanzliches Eisen nicht deshalb minderwertig ist weil es eine andere Bioverfügbarkeit hat. Zumal bei gleichzeitiger Anwesenheit von Vitamin C die Resorption von pflanzlichem Eisen erhöht wird, ein Aspekt der veganen Ernährungslehre den Sie gerne auch in Ihr doch sehr spärliches Repertoire integrieren dürfen, dessen Qualität schon alleine dardurch negativ auffällt, da sie Nährwerte auf die tatsächlich ein Augenmerk gelegt werden muß (wie z.B. B12 welches jedoch bei der gegebenen Kenntnislage von Veganern in Deutschland auch kein Problem mehr darstellt) überhaupt nicht eingegangen sind und anstatt dessen einen völlig unkritischem Nährwert wie Eisen anführten. Ob da eine erhöhte Resorption überhaupt sinnvoll ist, ist nach neuesten Erkenntnissen auch eine Frage die sich deshalb stellt da vormals als suboptimal eingestufte Eisenwerte offensichtlich das Risiko verschiedener Erkrankungen senkt.

Es hat sich offensichtlich noch nicht in allen Bereichen der Ernährungsberatungsszene herumgesprochen, dass Veganer zu den bestinformiertesten Laien der Bevölkerung gehören was Ernährungsfragen betrifft. Dies kommt nicht von ungefähr, denn wir kämpfen schon lange gegen die Desinformation zu der Sie sich so ein prägnantes Beispiel leisteten.

Frauen die unter Gewaltkost zu Eisenmangel neigen, tun das auch bei veganer Kost, dies hat jedoch mit dem besonderen Stoffwechsel zu tun und kann dem ernsthaften Ernährungskundigen deshalb nicht dazu dienen, gegen die vegane Ernährung zu argumentieren. Hier wäre jedoch, z.B. bei besonders starker Menstruation die Kombination von Vitamin C haltigen Lebensmittel wie Obstsäfte oder Gemüse wie Paprika und Eisen haltige Lebensmittel wie Getreide oder Hülsenfrüchte sinnvoll. Vegane Kinder jedoch neigen nicht öfter zu Eisenmangel als Nichtvegane Kinder.

Ich möchte Sie also eindringlich bitten, sich den neusten Stand der Kenntnisse anzueignen und sich vor allem als Quelle für Ihre Informationen nicht nur auf ein pyramidenartiges Netzwerk zu verlassen, an dessen Spitze eine Organisation steht die nachweislich rege Verbindungen zur Tierausbeuterindustrie hat. Sie machen sich ansonsten selbst verdächtig, inkompetent zu agieren oder persönliche Präferenzen auf Ihre Kunden zu projizieren.

Hochachtungsvoll

Re: PA Milupa: Frust

Autor: sylvia | Datum:
danke, daß du dir diese arbeit gemacht hast und einen so brillanten
aufklärungsbrief aufgesetzt hast!!! soll ich ihn so als e-mail im rahmen meiner korrespondenz an sie schicken? oder magst du ihn lieber selbst schicken (e-mail-adresse: martina.fay@milupa.de)?

lg sylvia

Re: PA Milupa: Frust

Autor: Ava | Datum:
sylvia schrieb:

> danke, daß du dir diese arbeit gemacht hast und einen so
> brillanten
> aufklärungsbrief aufgesetzt hast!!!

Bitte bitte, nichts zu danken, ich fand diese Milupa Antwort eine mit Inkompetentz gepaarte, "aggressive Unverschämtheit" und gegen so etwas muß man sich wehren. Ich würde Dir auf jeden Fall auch raten, gleich den Namen des Vorgesetzten ausfindig zu machen und eine CC Kopie mitzuschicken. Bei manchen Halbautomaten ist es gut, gleich zwei dreimal nachzutreten um die Chancen zu erhöhen dass doch ein Lichtlein oben anspringt. Ich weiß ja nicht ob diese Dame unter so einem Seinszustand leidet, aber schaden kann es ja nicht wenn ihr Chef miterfährt wie ungünstig es ist, Veganern zu raten ihre Kinder doch mit Leiche zu mästen. Sorry für den Sarkasmus, aber ich habe mich über diese Antwort stundenlang aufgeregt.

> soll ich ihn so als
> e-mail im rahmen meiner korrespondenz an sie schicken?

Ja, dann haben die nähmlich gleich einen Anhaltspunkt. Ich habe unten den Text nochmal korrigiert/erweitert angehängt.

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Sehr geehrte ...

> Ernährungswissenschaftler und Kinderärzte, sowie die Deutsche
> Gesellschaft für Ernährung und das Dortmunder Institut für
> Kinderernährung empfehlen Fleisch in der Babyernährung, um
> die Eisenversorgung zu sichern.

Ihre Aussage zeugt von einem frappanten Mangel an rudimentärer Kenntnis dieser Institute sowie von Ihnen, da Sie deren Informationen unhinterfragt weiterreichen.

Der "neuste" ernährungswissenschaftliche Stand der Dinge und die damit einhergehenden Studien haben die von Ihnen dargestellte Sachlage schon längst als veraltet verworfen und es ist geradezu erschreckend dass über die von Ihnen aufgezeigte Hierarchie somit Falschinformationen weitergereicht werden. Wie Sie z.B. aus dem Positionspapier der ADA (American Dietic Association) entnehmen können, ist: (Zitat) "Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und in der Pubertät."

Zumal, völlig unabhänig von der überwältigen wissenschaftlichen Beweislage die reine Existenz vieler, lebenslanger Veganer bereits hinreichend wäre um auf anstelle veralteter Theorien aus dem ernährungswissenschaftlichen Mittelalter ganz einfach die Realität als solche mal wahrzunehmen.

Denn wer die Realität nicht wahrnimmt hat den Pfad der Wissenschaft schon lange verlassen und muß sich die Frage gefallen lassen, ob er oder sie die Motivation für den Beruf noch im Griff hat.

Ich muß das leider so drastisch ausdrücken, aber wer sich im Jahre 2006 noch pauschal gegen eine vollwertige, vegane Ernährung von Kindern ausspricht macht sich stark verdächtig nicht wissenschaftlich, sondern politisch oder emotional zu agieren.

Es gibt durchaus Fälle von Kindern verschiedener Experimentalköstler die mit veganer Ernährung nichts zu tun haben wie z.B. extreme Formen der Rohkost, bei denen es zu Mangelernährungen und schlimmeren kam. Diese jedoch unter veganer Ernährung zu subsummieren um damit in Verdrängung wissenschaftlicher Tatsachen gegen vegane Kost zu argumentieren, so wie es z.B. die DGE tut, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Opfer die hier ein zweites Mal mißbraucht werden, sondern stellt eigentlich schon den Tatbestand der Diffamierung dar. Es ist deshalb wichtig auch und vor allem für Unternehmen zu hinterfragen, ob sie so etwas transportieren wollen.

So viel zur allgemeinen Sachlage.

Konkret zu Ihrer Behauptung ein Kind wäre wegen Eisen auf Gewaltkost angewiesen, so ist dies völlig unabhängig von veganer Ernährung in so fern ärgerlich, nicht nur dass Sie von einem ernnährungswissenschaftlichen Laien korrigiert werden müssen, sondern auch weil auch hier schon sehr lange bekannt ist dass pflanzliches Eisen nicht minderwertig ist, nur weil es eine andere Bioverfügbarkeit hat. Zumal bei gleichzeitiger Anwesenheit von Vitamin C die Resorption von pflanzlichem Eisen erhöht wird, ein Aspekt der veganen Ernährungslehre den Sie gerne auch in Ihr doch sehr spärliches Repertoire integrieren dürfen, dessen Qualität schon alleine dardurch negativ auffällt, da Sie Nährwerte auf die tatsächlich ein Augenmerk gelegt werden muß (wie z.B. B12 welches jedoch bei der gegebenen Kenntnislage von Veganern in Deutschland auch kein Problem mehr darstellt) überhaupt nicht eingegangen sind und anstatt dessen einen völlig unkritischen Nährwert wie Eisen anführten. Ob da eine erhöhte Resorption überhaupt sinnvoll ist, ist nach neuesten Erkenntnissen auch eine Frage die sich deshalb stellt da vormals als suboptimal eingestufter Eisenwert offensichtlich das Risiko verschiedener Erkrankungen senkt.

Es hat sich offensichtlich noch nicht in allen Bereichen der Ernährungsberatungsszene herumgesprochen, dass Veganer zu den bestinformiertesten Laien der Bevölkerung gehören was Ernährungsfragen betrifft. Dies kommt nicht von ungefähr, denn wir kämpfen schon lange gegen die Desinformation zu der Sie sich so ein prägnantes Beispiel leisteten.

Frauen die unter Gewaltkost zu Eisenmangel neigen, tun das auch bei veganer Kost, dies hat jedoch mit dem besonderen Stoffwechsel zu tun und kann dem ernsthaften Ernährungskundigen deshalb nicht dazu dienen, gegen die vegane Ernährung zu argumentieren. Hier wäre jedoch, z.B. bei besonders starker Menstruation die Kombination von Vitamin C haltigen Lebensmittel wie Obstsäfte oder Gemüse wie Paprika und Eisen haltige Lebensmittel wie Getreide oder Hülsenfrüchte sinnvoll. Vegane Kinder jedoch neigen nicht öfter zu Eisenmangel als Nichtvegane Kinder.

Ich möchte Sie also eindringlich bitten, sich den neusten Stand der Kenntnisse anzueignen und sich vor allem als Quelle für Ihre Informationen nicht nur auf ein pyramidenartiges Netzwerk zu verlassen, an dessen Spitze eine Organisation steht die nachweislich rege Verbindungen zur Tierausbeuterindustrie pflegt. Sie machen sich ansonsten selbst verdächtig, inkompetent zu agieren oder persönliche Präferenzen auf Ihre Kunden zu projizieren. Von dem Mangel an sozialer Intelligenz, Anmaßung und Unverschämtheit die es darstellt einer Veganerin zu "empfehlen", ihr Kind mit der Körpermasse eines anderen Schutzbedürftigen zu ernähren mal ganz abgesehen.

Hochachtungsvoll

Re: neue antwort

Autor: sylvia | Datum:
also, hier die neue antwort... hatte deinen brief fast eins zu eins geschickt....

wie verschieden doch "allgemein wissenschaftlich anerkannte datenquellen" sein können...


Sehr geehrte Frau...

vielen Dank für Ihre erneute Mail.

Sie setzen sich intensiv mit ethischen und ernährungswissenschaftlichen Fragen auseinander.
Ihre Argumente haben wir mit Interesse gelesen und zur Kenntniss genommen.
Die Wissenschaftler, die für Milupa arbeiten, nutzen andere, allgemein anerkannte Datenquellen.
Danach entwickeln wir unsere Produkte.
Wir verstehen, dass es dazu auch andere Meinungen und Ansichten gibt und natürlich respektieren wir diese.

Ihnen und Ihrem Kind Alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Birte Gissel-Luh
Dipl. oec.troph.
Leitung Mütterberatung
Milupa Dialogmarketing
phone: +49 6172/ 99-1005
fax: +49 6172/ 99-1050
mailto: birte.gissel@milupa.de

Re: neue antwort

Autor: Ava | Datum:
sylvia schrieb:

> also, hier die neue antwort... hatte deinen brief fast eins
> zu eins geschickt....
>
> wie verschieden doch "allgemein wissenschaftlich anerkannte
> datenquellen" sein können...

Klar, schließlich ist das ernährungsphysiologische Mittelalter auch eine Ansammlung von Daten, nur halt wertloser. Die Reichsmark ist schließlich auch Geld, nur kaufen kann man damit eben nichts mehr...

> Die Wissenschaftler, die für Milupa arbeiten, nutzen andere,
> allgemein anerkannte Datenquellen.

Aha, mit Kommarhetorik. Soll heißen, meine Quellen (die ich ja nicht mitgeliefert hatte) sind also nicht allgemein anerkannt, obwohl sie in Fragen veganer Ernährung den aktuellsten Kenntnisstand repräsentieren.

> Danach entwickeln wir unsere Produkte.
> Wir verstehen, dass es dazu auch andere Meinungen und
> Ansichten gibt und natürlich respektieren wir diese.

Wieder aha, Veganer sollen also im Gegenzug (so die unausgesprochene Vertragsofferte in der so nebenbei auch Ethik und Fakten zur banalen Meinung reduziert wurde) deren "Meinungen und Ansichten" respektieren. Daß Meinungen und Ansichten in der Wissenschaft nichts verloren haben, sondern eben nur Fakten, läßt auch in Bezug auf und gerade wegen dem lächerlichen Unsinn vom "Fleischeisen" sehr tief blicken.

Nun, ja, es ist nicht das erste mal dass im Zuge der Demokratisierung des Wissens durch das Netz dem altgedienten Privilegienkader ein rauher Wind ins Gesicht pfeift, und es wird auch nicht das letzte mal sein.

Re: pregomin as

Autor: Volker | Datum:
gibt es in dieser frage inzwischen neue erkenntnisse?

soweit ich das sehe, kommt in deutschland als einzige vegane säuglingsflaschennahrung, die auch hypoallergen (also ohne soja) ist, pregmomin as in frage. da es sich bei den aufgelisteten aminosäuren um l- aminosäuren handelt, also aminosäuren, die aus vorläuferproteinen hydrolysiert werden, könnten diese aber genausogut tierischen ursprungs sein (die urspünglich hier gepostete antwort der milupa frau nützt da nicht viel, weil sie wohl meint, mit "tierischen quellen" hätte man angst vor proteinen aus tieren, die als protein an sich in der hydrolysierten form ja nicht mehr vorkommen).

ich habe jetzt nochmal eine anfrage an milupa gemailt:
"... wollen die Ernährung unseres 10 Wochen alten Babys zusätzlich zum Stillen mit einer hypoallergenen Nahrung ergänzen, deren Aminosäuren nicht aus Vorläuferproteinen stammen, die tierischen Ursprungs sind. Können Sie dies für Pregomin AS bestätigen?"

wenn es eine antwort gibt, sage ich bescheid.

Re: pregomin as

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Volker,

nein, es hat wohl niemand mehr nachgefragt - ist für die meisten veganen Mütter wohl einfach gar nicht interessant.
Weiß ja nun nicht, was Ihr für Gründe habt, das Stillen mit der Flasche zu ergänzen, aber hier zur Sicherheit ganz allgemein ein paar informative links zum Thema:
http://home.qualimedic.de/~birgit.gutsche/saugverwirrtrain.pdf
http://stillkinder.de/zufuettern_walker.html
http://stillkinder.de/genug_mm.html
http://www.still-lexikon.de/68_berufstaetigkeit.html
http://www.stillkinder.de/benefits.html
Problematisch soll die Pregomin AS laut Aussagen von Hebammen und Stillberaterinnen auch sein, weil sie einen etwas bitteren Geschmack hat und vor allem nicht so süß ist wie Muttermilch (oder andere künstliche Säuglingsnahrung). Es gibt also Babys, die diese Nahrung schlicht verweigern. :-/
Die Antwort interessiert mich aber in jedem Fall sehr. :-)

LG
Tanja

PS

Autor: Tanja | Datum:
Die links nicht zum "Missionieren" das Stillen betreffend, sondern weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß die wenigsten Eltern über die Konsequenzen von künstlicher Säuglingsernährung informiert und dann sehr enttäuscht sind, wenn das alles nicht so klappt, wie sie sich das dachten.

Re: pregomin as

Autor: Volker | Datum:
anbei die antwort von frau milupa... es scheint also so, dass die aminosäuren nicht aus (tierischen) vorläuferproteinen hydrolysiert werden, sondern tatsächlich synthetisch hergestellt werden.

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vielen Dank für Ihre Mail.

Gerne geben wir Ihnen dazu die Antwort :-) Das Eiweiß, bzw. die Aminosäuren sind nicht tierischen Ursprungs, sondern werden synthetisch dem Pregomin AS zugesetzt.

Somit ist das Produkt frei von tierischen Bestandteilen und die optimale Ergänzung für Ihr Baby zur Muttermilch.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen aus Friedrichsdorf
Milupa Mütterberatung
Ute Christ-Sörger /Ulrike Westhelle

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
Milupa GmbH
Bahnstraße 14-30
61381 Friedrichsdorf
Servicetelefon: 0800 / 7375 000
mailto:muetterberatung@milupa.de

Re: pregomin as

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Volker,
"synthetisch" bedeutet doch nur, daß das Zeug aus _etwas_ synthetisiert wurde - und das können auch tierliche Stoffe sein. Und das Endprodukt kann auch, wenn eine Zutat aus tierlichen Stoffen synthetisiert wurde, frei sein von Tierprodukten - und doch nicht vegan. So wie eben Vitamin D3 frei ist von tierlichen Stoffen aber eben aus Wollwachs synthetisiert wird.

Tanja

Re: pregomin as

Autor: Volker | Datum:
jein... also die meisten aminosäuren werden heutzutage wohl tatsächlich mittels verschiedener verfahren hergestellt, bei denen nicht tierische proteine als vorläuferproteine verwendet werden. wenn die aminsoäuren aus proteinen hydrolysiert werden, steht bei den inhaltsstoffen sonst immer auf den packungen „hydrolysat aus ...“ oder „...hydrolysat“ oder „stark hydrolysiertes ...eiweiß“ etc. das steht beim pregomin as nicht. dass „synthetisch gewonnen“
nicht zwangsläufig vegan bedeutet ist schon klar, allerdings ist die aussage „die Aminosäuren sind nicht tierischen Ursprungs“ eigentlich eindeutig. zusammen mit dem fehlenden hydrolysathinweis scheint es also so zu sein, dass zumindest die aminosäuren nicht aus tierischen proteinen gewonnen werden.

allerdings sind das sowieso immer fließende übergänge, denn heutzutage werden viele produkte (enzyme, aminosäuren, vitamine etc.) biotechnologisch mittels mikroorganismen gewonnen. die nährlösungen in den fermentern wiederum enthalten allerlei stoffe, von denen einige auch nicht vegan sein können (z.b. fleischextrakt, pepton aus casein oder laktose). solche stoffe sind nicht zwangsläufig enthalten, kommen aber m.w. nicht ganz selten vor. ich denke man kann im alltag, egal bei was, aus gründen der praktikabilität nur den „vegan check“ auf der obersten ebene machen, also schauen, ob die konkreten inhaltsstoffe tierischen ursprungs sind, oder nicht oder eben direkt aus tierischen produkten gewonnen werden. aber aus obigem grund gibt es dann trotzdem kein schwarz oder weiß.

ein kaum zu umgehendes problem bei allen produkten wie nahrunsmittel mit zusätzen oder vitaminpräparaten ist ja sowieso das vitamin d. m.w. handelt es sich fast immer um vitamin d3, das ja bekanntlich nicht vegan gewonnen wird. das einzige mineralstoff und vitamin kombipräparat, das mir in deutschland bekannt ist, bei dem vit. d2 verwendet wird (und bei dem auch die kapsel aus pflanzlicher stärke besteht), ist von der dr. baumann cosmetic gmbh. die haben ebenfalls vegane omega3 kapseln im angebot. ich würde sicherheitshalber stillenden müttern diese nahrungsergänzungsprodukte empfehlen, um wegen des mehrbedarfs in der stillzeit auf nummer sicher zu gehen. grade omega3 fettsäuren wurden m.e. in der vergangenheit oft unterschätzt, da es u.a. auch für die gehirnentwicklung beim säugling eine rolle spielt. allerdings sind die bei der firma nicht ganz günstig...

Re: pregomin as

Autor: Tanja | Datum:

> aber aus obigem grund gibt es dann trotzdem kein
> schwarz oder weiß.

Naja, "weiß", also vegan, wäre halt eine Herstellung ohne Beteiligung tierlicher Stoffe...

> bei dem vit. d2 verwendet wird (und
> bei dem auch die kapsel aus pflanzlicher stärke besteht), ist
> von der dr. baumann cosmetic gmbh. die haben ebenfalls vegane
> omega3 kapseln im angebot. ich würde sicherheitshalber
> stillenden müttern diese nahrungsergänzungsprodukte
> empfehlen, um wegen des mehrbedarfs in der stillzeit auf
> nummer sicher zu gehen.

Warum gerade Vitamin D? Der Vitamin D-Gehalt in der Muttermilch ist m.W. ziemlich konstant, wird also auch durch Supplementierung seitens der Mutter nicht beeinflußt.

> grade omega3 fettsäuren wurden m.e.
> in der vergangenheit oft unterschätzt, da es u.a. auch für
> die gehirnentwicklung beim säugling eine rolle spielt.
> allerdings sind die bei der firma nicht ganz günstig...

Naja, da gibt es ja laut Google noch einige andere potentiell vegane Präparate.

Tanja

Re: pregomin as

Autor: Volker | Datum:
>
> > bei dem vit. d2 verwendet wird (und
> > bei dem auch die kapsel aus pflanzlicher stärke besteht), ist
> > von der dr. baumann cosmetic gmbh. die haben ebenfalls vegane
> > omega3 kapseln im angebot. ich würde sicherheitshalber
> > stillenden müttern diese nahrungsergänzungsprodukte
> > empfehlen, um wegen des mehrbedarfs in der stillzeit auf
> > nummer sicher zu gehen.
>
> Warum gerade Vitamin D? Der Vitamin D-Gehalt in der
> Muttermilch ist m.W. ziemlich konstant, wird also auch durch
> Supplementierung seitens der Mutter nicht beeinflußt.

ja, das stimmt, soweit ich weiß. ich meinte diese a - z kombiprodukte (= vitamine + mineralstoffe) auch nicht wegen des vitamin d sondern wegen des ein oder anderen stoffs (hauptsächlich denke ich da an vit b12, calcium und ggf. eisen, wobei letzteres NACH der schwangerschaft m.w. an wichtigkeit verliert), bei dem eine supplementierung zumindest nicht schaden kann. da in den kombipräparaten aber auch immer vit. d ist, habe ich diese veg. a - z kapseln mit d2 erwähnt. und generell meinte ich die m.w. nicht bestehende möglichkeit, eine baby-flaschennahrung zu bekommen, die vit. d2 enthält, m.w. ist das immer vit d3.

> > grade omega3 fettsäuren wurden m.e.
> > in der vergangenheit oft unterschätzt, da es u.a. auch für
> > die gehirnentwicklung beim säugling eine rolle spielt.
> > allerdings sind die bei der firma nicht ganz günstig...
>
> Naja, da gibt es ja laut Google noch einige andere potentiell
> vegane Präparate.

also in deutschland hergestellte nicht. "potentiell vegan" sind ja alle, bei denen das dha aus algen und nicht, wie bei der mehrheit der dha produkte, aus fischöl hergestellt wird. aber es handelt sich dabei immer um gelatinekapseln. man kann noch veg. kapseln von viridian (englischer hersteller) bei einem deutschen importeur bestellen, die sind aber erstens noch teurer und zweistens haben sie (unnötigerweise) jeweils eine ganze menge von spirulina-algen zusätzlich zum dha in jedem produkt, was dazu führt, dass die kapseln nicht nur unangenehm groß sind, sondern man im mund un nach dem schlucken das gefühl bzw. den geschmack hat, einen ordentlichen schluck fauliges hafenwasser genommen zu haben.

die kapseln von bau. haben zusätzlich zum dha auch noch leinöl drin, was ganz gut ist, wenn auch - für sich allein genommen nur eine sehr geringe menge. dazu komme ich aber in dem nächsten beitrag.

Re: pregomin as

Autor: Volker | Datum:
> ja, das stimmt, soweit ich weiß. ich meinte diese a - z
> kombiprodukte (= vitamine + mineralstoffe) auch nicht wegen
> des vitamin d sondern wegen des ein oder anderen stoffs
> (hauptsächlich denke ich da an vit b12, calcium und ggf.
> eisen, wobei letzteres NACH der schwangerschaft m.w. an
> wichtigkeit verliert),

ach ja, ich vergaß, eine supplementierung mit jod ist zumindest in schwangerschaft und stillzeit in d-land ebenfalls sinnvoll

Jod

Autor: Tanja | Datum:
> ach ja, ich vergaß, eine supplementierung mit jod ist
> zumindest in schwangerschaft und stillzeit in d-land
> ebenfalls sinnvoll

War es bei mir absolut nicht. Mein Gyn hatte mir ein Jodpräparat mitgegeben, was nach knapp 2 Wochen Einnahme bei mir zu Herzrasen, Schweißausbrüchen, Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion, führte. In sehr vielen Fertigpodukten (auch Backwaren etc.) ist Jodsalz enthalten, wir verwenden außerdem Jodsalz zuhause und auch Gemüse enthält oft einiges an Jod da Landwirte die Felder mit den Exkrementen von mit Jodsupplementen gefütterten Rindern düngen. Würde ich mittlerweile also nicht mehr pauschalisieren wollen.

Tanja

Re: Jod

Autor: Volker | Datum:
Tanja schrieb:
>
> > ach ja, ich vergaß, eine supplementierung mit jod ist
> > zumindest in schwangerschaft und stillzeit in d-land
> > ebenfalls sinnvoll
>
> War es bei mir absolut nicht. Mein Gyn hatte mir ein
> Jodpräparat mitgegeben, was nach knapp 2 Wochen Einnahme bei
> mir zu Herzrasen, Schweißausbrüchen, Anzeichen einer
> Schilddrüsenüberfunktion, führte. In sehr vielen
> Fertigpodukten (auch Backwaren etc.) ist Jodsalz enthalten,
> wir verwenden außerdem Jodsalz zuhause und auch Gemüse
> enthält oft einiges an Jod da Landwirte die Felder mit den
> Exkrementen von mit Jodsupplementen gefütterten Rindern
> düngen. Würde ich mittlerweile also nicht mehr
> pauschalisieren wollen.


ja, es heißt, die jodversorgung habe sich in d-land gebessert, deswegen wird für schwangere und stillende wohl auch nicht mehr 200 mikrogramm sondern nur noch 100 mikrogramm pro tag als zufuhr empfohlen. zumindest heißt es, dass durch die verwendung von jodiertem salz nur weitaus geringere mengen aufgenommen werden können. klar, wenn ein präparat nicht vertragen wird, u.a. da es in ausnahmefällen zu dieser überfunktion kommen kann, sollte man es nicht nehmen, aber normalerweise ist das ja nicht der fall. das mit dem jod im gemüse wegen des düngens habe ich bis jetzt noch nicht gehört, klingt aber plausibel, wenn es so ist. ist aber wegen der jodherkunft nicht wirklich eine "gute" meldung, aber so war es ja auch sicherlich nicht gedacht von dir...

Re: Jod

Autor: Tanja | Datum:
> das mit
> dem jod im gemüse wegen des düngens habe ich bis jetzt noch
> nicht gehört, klingt aber plausibel, wenn es so ist. ist aber
> wegen der jodherkunft nicht wirklich eine "gute" meldung,
> aber so war es ja auch sicherlich nicht gedacht von dir...

Nein, sollte nur erklären, warum man otf auch ohne Supplemente genügend Jod bekommt. Hier mal ein link zur "Fütterung" von Jod: http://www.vetcontact.com/de/art.php?a=3429&t= . Naja, und überschüssiges Jod wird dann ja bei Rindern nicht nur über Milch sondern auch über Urin (und Stuhl?) ausgeschieden.
Es gab in einem Landwirtschaftsmagazin im Fernsehen mal einen sehr interessanten Bericht, daß Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion oft auch keine Milchprodukte vertragen, da in diesen durch solche Praktiken sehr viel Jod enthalten sei.

Tanja

vegane Omega3-Kapseln

Autor: Tanja | Datum:
> > Naja, da gibt es ja laut Google noch einige andere potentiell
> > vegane Präparate.
>
> also in deutschland hergestellte nicht. "potentiell vegan"
> sind ja alle, bei denen das dha aus algen und nicht, wie bei
> der mehrheit der dha produkte, aus fischöl hergestellt wird.
> aber es handelt sich dabei immer um gelatinekapseln.

Von Salus gibt es auf jeden Fall Leinöl-Kapseln ohne Gelatine, von anderen Firmen laut Google ebenfalls.

Tanja

Re: vegane Omega3-Kapseln

Autor: Volker | Datum:
Tanja schrieb:
>
> > > Naja, da gibt es ja laut Google noch einige andere
> potentiell
> > > vegane Präparate.
> >
> > also in deutschland hergestellte nicht. "potentiell vegan"
> > sind ja alle, bei denen das dha aus algen und nicht, wie bei
> > der mehrheit der dha produkte, aus fischöl hergestellt wird.
> > aber es handelt sich dabei immer um gelatinekapseln.
>
> Von Salus gibt es auf jeden Fall Leinöl-Kapseln ohne
> Gelatine, von anderen Firmen laut Google ebenfalls.

ja, von der dr. dünner gmbh auch, aber das sind keine produkte mit dha sondern nur mit der epa/dha vorstufe, der alpha-linolensäure, im leinöl. da "muss" man ziemlich viele von täglich nehmen, um die empfohlene menge zu sich zu nehmen (sieh mein anderer beitrag). ich meinte präparate direkt mit dha (aus algen).

Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ava | Datum:
Wenn wir das einfach mal so stehenlassen dass in der Schwangerhaft ein erhöhter Bedarf an Omega3 oder Vitamin D besteht, also ein erhöhter Bedarf der derart erhöht ist, dass dies aufgrund erhöhter Absorption der ohnehin vermehrt aufgenommenen Nahrung nicht mehr gedeckt werden kann, dann bedeutet das noch lange nicht dass man Omega3 als Konzentrate supplementieren muss.

Omega3 Fettsäuren sind in der veganen Ernährung reichlich vorhanden, z. B. ist das Fettsäuremuster von Rapsöl ideal, gut auch die Kombination von Olivenöl und Leinsaatöl, wobei Leinsaatöl eine so reichhaltige Quelle von Omega3 Fettsäuren ist, dass man nicht mehr als einen Teelöffel (kalt) davon täglich verwenden sollte.

Wegen der Konvertierungszusammenhänge ist jedoch Hanföl oder Hanfsamen (aus Nahrungshanf) das hochwertigste Öl, wobei allerdings schon die Verwendung von Rapsöl - welches im Gegensatz zu Leinsamenöl bist 180°C erhitzt werden kann ohne die Qualität zu beeinträchtigen - ausreichend, um den Bedarf an Omega3 Fettsäuren zu decken.

Wesentlich wichtiger als Omega3 ist die Vermeidung von Transfettsäuren welche in einer veganen Ernährung automatisch eine sehr untergeordnete Rolle spielen, also bei allen die sich halbwegs "vernünftig" ernähren, also alle Nichtsüchtigen, die für einen lustvollen Genuß keinen Industriepressmüll benötigen.

Vitamin D ist ein Sonderthema, und um mal kurz auf die Feststellung von Tanja in dem anderen Beitrag einzugehen, kann in der Muttermilch selbstverständlich nur genügend Vitamin D vorhanden sein, wenn bei der Mutter genug davon im Körper vorhanden ist. Eine Mutter mit Hypovitaminose D (je nach Grad) überträgt dies auch auf das gestillte Kind, vor allem wenn das Kind im ersten Quartal geboren wird und der Speicher der Mutter wegen des Winterknicks schlecht gefüllt ist.

Für den tatsächlichen Bedarf von Vitamin D, also um einen 25(OH)D Serumwert von 90 bis 120 nmol/L zu halten, sind alle Nahrungsquellen unzureichend, vegane wie nichtvegane. Selbst Vitamin D aus Leichenfett (Lebertran) ist aus zwei Gründen völlig ungeeignet, denn erstens ist es hochkonzentriert mit Vitamin A behaftet (welches anders als die pflanzliche Vorstufe Betacarotin toxische Relevanz hat), und zweitens kommt dabei eine Tierperson zu Tode.

Der Hauptlieferant von Vitamin D ist die Sonne, bzw. die Fähigkeit der Haut, über Einwirkung von UVB-Licht Vitamin D in der Haut zu synthetisieren. Allerdings hinken die Empfehlungen der Ernährungswissensverunschaftlern (wie immer bei Interessenabhängigen Zusammenhängen) hinter dem wisschaftlichen Stand der Dinge hinterher.

Für jeden Menschen, der nörlich des 37. Breitengrades lebt (also nördlich von Südsizilien), wird nur dann für alle Körperfunktionen (also nicht nur Knochengesundheit) des Vitamin Ds ausreichend synthetisiert, wenn man von Anfang Mai bis Anfang September den ganzen Körper jeden Tag 10 bis maximal 20 Minuten der Mittagsonne aussetzt. Also nur so lange, dass genug Vitamin D gebildet wird, ohne das eine Hautschädigung entsteht. Je dunkler die Haut, desto länger die notwendige Zeit. Schwarze Deutsche z. B. müßten das bis auf 120 Minuten ausdehnen.

Dieser Bedarf steht in vollkommen krassen Gegensatz zur praktizierten Realität, eine Realität deren Absurde in dem Umstand gipfelt, dass das Bundesamt für Strahlenschutz UV-Warnungen herausgibt, ohne auf die Zusammenhänge des Vitamin D Bedarfs der Bevölkerung zu achten.

Also, was soll eine "werdende" Mutter tun um sicher zu gehen, dass sie und somit ihr Kind gut mit Vitamin D versorgt sind? Im Rahmen der Untersuchungen darauf bestehen das auch der 25(OH)D Parameter ermittelt wird; wenn das nicht sowieso geschieht, und nur der, denn alle anderen die es auch gibt sind nicht aussagekräftig, eine Information die noch nicht bis zu allen Praxen vorgedrungen ist. Sollte der unter 75 nmol/L sein, sollte man den auf jeden Fall erhöhen, z. B. durch Sonnenbaden oder mit Supplementen. Leider gibt es auf dem europäischen Markt gar keine Supplemente in einer Dosis die notwendig wäre, um den 25(OH)D Wert auf mindestens 75 nmol/L zu erhöhen, wir reden hier von etwa 2000-6000 International Einheiten täglich, je nach Situation. Vitamin D2 hat eine andere Bioverfügbarkeit als D3 und es wird mehr davon benötigt um den gleichen Status zu erreichen. Wer im Herbst oder Winter das Kind auf die Welt bringt, sollte - jedenfalls bis meine Methode Vitamin D2 zu Hause selbst herzustellen standardisiert und belegt ist- eventuell sogar erwägen ein oder zweimal in der Woche in ein Solarium zu gehen, natürlich nur eins in dem mit Röhren gearbeitet wird, die auch UVB liefern da ja manchmal nur mit UVA gearbeitet wird, welches nicht an der Vitamin D Synthese beteiligt ist. Der Besuch eines Solariums in dem nur mit UVA gearbeitet wird wäre also zwecklos, da das zwar braun macht, aber keine Vitamin D Produktion anregt.

Dabei ist nicht zu vergessen, dass auch für das dann geborene Kind das in der Haut gebildete Vitamin D durch Sonneneinwirkung der Hauplieferant von Vitamin D ist, Muttermilch ist eine schwache jedoch ausreichende Quelle von Vitamin D für das Kind, jedenfalls wenn man die Vitamin D Funktionen auf die Vermeidung von Rachitis eingrenzt und wenn die Mutter denn genug davon im Körper hat. So kontraintuitiv es klingt, aber man sollte sein Kind nicht textil oder gar chemisch verschleiern sondern abwägen zwischen Hautschutz und Vitamin D.

Ich bin zwar keine Mutter, aber Sonnencrémes würde ich weder an mir noch an meinem Kind anwenden, nicht weil sie chemisch sind (ich bin keine Naturzombie-Esoterikerin), sondern weil die enthaltenen Chemikalen sehr schlecht sind, gelangen sie doch über die Haut ins Blut, sind hormonähnlich aktiv und niemand weiß welche Langzeitwirkungen sie dort entfalten werden.

Mittlerweile ist bekannt, dass Vitamin D an sehr viel mehr Dingen beteiligt ist als lediglich Knochenmetabolismus, vor allem auch immunologische Faktoren. Vitamin D Mangel ist beteilig an: 17 Varianten von Krebs, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Depression, chronische Schmerzen, Osteoathritis, Osteoporose, Muskelschwäche, Muskelschwund, Geburtsdefekte und peridontale Erkrankungen. Es ist natürlich paradox wenn all diese Risiken aus Angst vor Hautkrebs in Kauf genommen werden. Der dermatologische Sektor wird sich in nicht allzuferner Zukunft für das schüren der Sonnenphobie schwere Vorwürfe gefallen lassen müssen.

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Tanja | Datum:
Hi Ava,

> Omega3 Fettsäuren sind in der veganen Ernährung reichlich
> vorhanden, z. B. ist das Fettsäuremuster von Rapsöl ideal,
> gut auch die Kombination von Olivenöl und Leinsaatöl, wobei
> Leinsaatöl eine so reichhaltige Quelle von Omega3 Fettsäuren
> ist, dass man nicht mehr als einen Teelöffel (kalt) davon
> täglich verwenden sollte.

Hast Du irgendwo genaue Zahlen, also welche Fettsäuren in welchen Mengen in welchen Ölen enthalten sind? Weiß bisher auch nur, daß z.B. Rapsöl "gut" ist. ;-)

> Vitamin D ist ein Sonderthema, und um mal kurz auf die
> Feststellung von Tanja in dem anderen Beitrag einzugehen,
> kann in der Muttermilch selbstverständlich nur genügend
> Vitamin D vorhanden sein, wenn bei der Mutter genug davon im
> Körper vorhanden ist.

Jein. Soweit mir bekannt, gehört Vitamin D zu den Nährstoffen, die in relativ gleichbleibender Konzentration in der Muttermilch enthalten sind, auch bei mangel versorgten Müttern. Die Mutter müßte also quasi selbst keinerlei Vitamin D aufnehmen um zu wenig in ihrer Milch zu haben. Es gibt allerdings neuere Studien, deren Ergebnisse sein sollen, daß der Vitamin D-Speicher des Kindes schon in der Schwangerschaft gut gefüllt werden sollte (da die Versorung der Mutter also eine wesentlich größerte Rolle spielt). Doch wie bei fast allem gibt es natürlich auch Studien, deren Ergebnisse andere sind...

> Für jeden Menschen, der nörlich des 37. Breitengrades lebt
> (also nördlich von Südsizilien), wird nur dann für alle
> Körperfunktionen (also nicht nur Knochengesundheit) des
> Vitamin Ds ausreichend synthetisiert, wenn man von Anfang Mai
> bis Anfang September den ganzen Körper jeden Tag 10 bis
> maximal 20 Minuten der Mittagsonne aussetzt.

Was ja aber als Überlegung vollkommen realitätsfern ist, ich kenne jedenfalls niemanden, der täglich (!) um die Mittagszeit Zeit und Gelegenheit hat, sich 10 bis 120 Minuten nackt in der Sonne aufzuhalten.

> Dieser Bedarf steht in vollkommen krassen Gegensatz zur
> praktizierten Realität, eine Realität deren Absurde in dem
> Umstand gipfelt, dass das Bundesamt für Strahlenschutz
> UV-Warnungen herausgibt, ohne auf die Zusammenhänge des
> Vitamin D Bedarfs der Bevölkerung zu achten.

Lieber Vitamin D supplementieren als Hautkrebs kriegen, würde ich da sagen. "Das Bundeswehr verteilt Sauerstoffmasken an alle Einwohner, die vom Brand des Industrieparks Höchst betroffen sind, ohne auf die Zusammenhänge des Bedarfs an Frischluft der Bevölkerung zu achten". ;-/

> Also, was soll eine "werdende" Mutter tun um sicher zu gehen,
> dass sie und somit ihr Kind gut mit Vitamin D versorgt sind?

Woher hast Du denn Deine Infos? Das wäre in diesem Fall wirklich wichtig zu erfahren.

> Wer im
> Herbst oder Winter das Kind auf die Welt bringt, sollte -
> jedenfalls bis meine Methode Vitamin D2 zu Hause selbst
> herzustellen standardisiert und belegt ist- eventuell sogar
> erwägen ein oder zweimal in der Woche in ein Solarium zu
> gehen,

Was, mit dem Kind???!!! Und wenn ohne: das ändert auf jeden Fall nichts an der Konzentration des Vitamin D in der Muttermilch, sofern die auf "normalem Level" ist. Und das ist eben auch noch als alleinige Versorgung des Babys unzureichend.

> So kontraintuitiv
> es klingt, aber man sollte sein Kind nicht textil oder gar
> chemisch verschleiern sondern abwägen zwischen Hautschutz und
> Vitamin D.

"kontraintuitiv" ist hier doch ein krasser Euphemismus. Wie ich bereits oben schrieb: Vitamin D kann man supplementieren, eine neue Haut können sich Hautkrebspatienten nicht zulegen.
Gefährlich, was Du hier schreibst, und leider wird es noch schlimmer:

> Ich bin zwar keine Mutter, aber Sonnencrémes würde ich weder
> an mir noch an meinem Kind anwenden, nicht weil sie chemisch
> sind (ich bin keine Naturzombie-Esoterikerin), sondern weil
> die enthaltenen Chemikalen sehr schlecht sind, gelangen sie
> doch über die Haut ins Blut, sind hormonähnlich aktiv und
> niemand weiß welche Langzeitwirkungen sie dort entfalten
> werden.

Du empfiehlst also, ein Kind nicht vor Sonnenbrand (der ja Hautkrebs zur Folge haben kann) zu schützen. Und das mit einer Begründung, die leider nur bereits informierten Leuten zeigt, daß sie Blödsinn ist. Selbstverständlich sind chemische Lichtschutzfilter in Sonnencremes ungeeignet (nicht nur) für Knder-Haut, genau wegen dre von Dir genannten Probleme. Allerdings gibt es immer mehr (und in Naturkosmetik wohl ausschließlich) Sonnencremes mit mineralischem Lichtschutzfilter, diese sind in der Hinsicht völlig unschädlich.

> Der
> dermatologische Sektor wird sich in nicht allzuferner Zukunft
> für das schüren der Sonnenphobie schwere Vorwürfe gefallen
> lassen müssen.

Ja, und das klang wie das Amen einer Urkost-Mutti...

Tanja

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ava | Datum:
Tanja schrieb:

> Hast Du irgendwo genaue Zahlen, also welche Fettsäuren in
> welchen Mengen in welchen Ölen enthalten sind? Weiß bisher
> auch nur, daß z.B. Rapsöl "gut" ist. ;-)

Keine Ahnung, die genaue Zusammensetzung ist irrelevant, denn die sagt noch lange nichts darüber aus, wie welche der enthaltenen Fette in Körper tatsächlich konvertiert und metabolisiert werden. Das heißt selbst wenn du konkret wüsstest exakt wieviel der verschiedenen Fettsäuren in welchem Nahrungsmittel vorhanden sind, bräuchtest du molekularbiologisches Hintergrundwissen um interpretieren zu können, wie welche Fettsäuren in welche Fettsäuren im Körper verstoffwechselt werden. Ich gehe mal davon aus, du verlangst hier nicht ernsthaft eine molekularbiologische Abhandlung von mir. Aber ich nehme einfach mal an, dass du diesen Detailinformationensbeschaffungsauftrag sowieso nicht aus wirklichem Interesse einforderst, sondern ganz einfach als rhetorisches Stilmittel die Entkräftung meines Beitrags versuchst, welcher wohl Informationen enthält die dein Sichtfeld stören... Für alle tatsächlich Interessierten und zum Nachlesen der wesentlich relevanten Informationen bezüglich Fettsäuren empfehle ich wie gehabt das Buch von Stephen Walsh "Plant Based Nutrition and Health" ISBN 0-907337-26-0.

> > Vitamin D ist ein Sonderthema, und um mal kurz auf die
> > Feststellung von Tanja in dem anderen Beitrag einzugehen,
> > kann in der Muttermilch selbstverständlich nur genügend
> > Vitamin D vorhanden sein, wenn bei der Mutter genug davon im
> > Körper vorhanden ist.

> Jein. Soweit mir bekannt, gehört Vitamin D zu den
> Nährstoffen, die in relativ gleichbleibender Konzentration in
> der Muttermilch enthalten sind, auch bei mangel versorgten
> Müttern.

Wenn in dem Körper der Mutter kein Vitamin D vorhanden ist, kann auch in der Muttermilch kein Vitamin D vorhanden sein, wo soll es denn herkommen?

Totale Hypovitaminose D ist zwar recht selten, dazu muss man wissen dass Hypovitaminose D eine Bandbreite hat, der Mangel hat Grade welche die Ressourcenverteilung beeinflussen. Zuerst werden die absolut überlebensnotwendigen Vorgänge mit Vitamin D versorgt, das geht dann eben zu Lasten der weniger wichtigen, nicht so dringenden Vorgänge wie die Knochengesundheit. Bis zu einem gewissen Punkt wird sicher die gleichbleibende Menge je nach Ressourcenverteilung in der Muttermilch vorhanden sein, zu Lasten der Mutter, denn wenn eine bestimmte Menge der Muttermilch zugewiesen wird, muss es natürlich irgendwo anders abgezweigt werden. Dann wird die Mutter eben anfälliger für Infekte oder verliert Knochendichte... Eine Mutter mit Hypovitaminose D deren 25(OH)D Wert bei 24 nmol/L liegt, wird vielleicht noch die gleiche Menge an ihren Säugling weiter geben, ab 5 nmol/L aber nicht mehr. Woher glaubst du denn, entsteht Rachitis bei Kindern? Das ist keine Viruserkrankung, sondern eine Vitamin D Mangelerkrankung.

> Die Mutter müßte also quasi selbst keinerlei Vitamin
> D aufnehmen um zu wenig in ihrer Milch zu haben.

Du hast es erfasst, gratuliere. Diese Situation tritt auch immer öfter wieder auf und da Veganerinnen überhaupt kein Vitamin D "aufnehmen", es sei denn sie nutzen ihre evolutionär entwickelte Fähigkeit, Vitamin D in der Haut zu bilden indem sie sich Sonnenlicht aussetzen, ist eine Winter- o. Frühjahrsgeburt für Veganerinnen ein noch höheres Risiko als für Nichtveganerinnen mit einer Hypovitaminose D zu schaffen bekommen, da letztere zumindest spurenhaft Vitamin D aus Gewaltkost aufnehmen. Wobei nach den neuen Erkenntnissen des tatsächlichen Bedarfs die Mengen von Vitamin D aus Gewaltkost auch nur noch als homöopathisch zu bezeichnen sind.

> Es gibt
> allerdings neuere Studien, deren Ergebnisse sein sollen, daß
> der Vitamin D-Speicher des Kindes schon in der
> Schwangerschaft gut gefüllt werden sollte (da die Versorung
> der Mutter also eine wesentlich größerte Rolle spielt). Doch
> wie bei fast allem gibt es natürlich auch Studien, deren
> Ergebnisse andere sind...

Ja, das mag ja sein, aber natürlich wiederum nur bei den Frauen, die auch genügend Vitamin D im Körper haben. Bei einer Schwangeren mit totalter Hypovitaminose D kann auch der Fötus kein Vitamin D anreichern, wo soll es denn herkommen? Wo nichts ist, kann auch nichts angereichert werden. Die Ergebnisse der Studie mögen also vollkommen korrekt sein, das sagt aber nichts aus über Föten von Frauen mit starker oder totaler Hypovitaminose D.

> > Für jeden Menschen, der nörlich des 37. Breitengrades lebt
> > (also nördlich von Südsizilien), wird nur dann für alle
> > Körperfunktionen (also nicht nur Knochengesundheit) des
> > Vitamin Ds ausreichend synthetisiert, wenn man von Anfang Mai
> > bis Anfang September den ganzen Körper jeden Tag 10 bis
> > maximal 20 Minuten der Mittagsonne aussetzt.

> Was ja aber als Überlegung vollkommen realitätsfern ist, ich
> kenne jedenfalls niemanden, der täglich (!) um die
> Mittagszeit Zeit und Gelegenheit hat, sich 10 bis 120 Minuten
> nackt in der Sonne aufzuhalten.

Ja eben! Das ist doch Punkt. Für tausende von Jahren war das eben nicht realitätsfern, im Gegenteil, da haben die Leute auf den Feldern von März bis September mehr als genug Sonne abbekommen. Die breitflächige Unterversorgung aller Menschen nördlich des 37. Längengrades ist ja ein Problem der Gegenwart, welches gerade *jetzt* ::langsam:: Beachtung findet. Unsere modernen Gesellschaften und der damit verbundene Lebensstil haben sich konträr zur evolutionär entwickelten Methode der Vitamin D Versorgung entwickelt. Wir befinden uns zu über 90% in Räumen, wobei auch ein Bus und ein Auto, eine S-Bahn zu diesen geschlossenen Räumen gehören, deren Glas kein UVB durchlässt. Wenn wir dann schon mal draußen sind, schmieren wir uns mit Sonnenblockern zu, wodurch bei manchen Leuten der geschlossene Raum auf 100% ausgedehnt wird.

Nochmals, das ist kein veganes Thema, sondern ein gesamtgesellschaftliches weswegen deine wie ich finde psychologische Abwehr- u. Verneinungsreaktion vollkommen unangemessen ist. Die Sonne ist der Hauptlieferant von Vitamin D, Quellen aus Nahrungsmitteln sind, von Menschen die sich ausschließlich von Fischleichen ernähren einmal abgesehen, vernächlässigbar. Dieses Faktum, dieser einfache wissenschaftliche Zusammenhang Sonne » UVB » Vitamin D als Urkostphantasie zu diskreditieren ist einfach lächerlich.

> > Dieser Bedarf steht in vollkommen krassen Gegensatz zur
> > praktizierten Realität, eine Realität deren Absurde in dem
> > Umstand gipfelt, dass das Bundesamt für Strahlenschutz
> > UV-Warnungen herausgibt, ohne auf die Zusammenhänge des
> > Vitamin D Bedarfs der Bevölkerung zu achten.

> Lieber Vitamin D supplementieren als Hautkrebs kriegen,

Das ist doch der springende Punkt der Sonnenpanik, es wird verdrängt dass verantwortliches Sonnenbaden das Risiko von Hautkrebs überhaupt nicht ansteigen lässt. Im Gegenteil, Vitamin D ist an der Verhinderung von Hautkrebs beteiligt. Die steigenden Hautkrebsraten sind doch gerade ein Resultat des modernen Raumlebens: Das ganze Jahr ist man eingesperrt, und dann für 3 Wochen folgt man dem evolutionären Impuls und ergibt sich dem Sonnenhunger und brät am Strand bis die Haut in Fetzen hängt. Mittlerweile ist das zwar nicht mehr so, die Leute schmieren sich ein, aber gerade das einschmieren ist auch nicht die Lösung, da deshalb die Mehrheit der Bevölkerung mit einem erheblichen Vitamin D Mangel teils sogar im Hochsommer (!) herumrennt.

Deine Reaktion pro Supplemente in allen Ehren, ich unterstütze das, ich such auch schon verzweifelt Supplemente für meinen afrikanischen Mann, nur, es gibt sie nicht! Es gibt Vitamine in allen erdenklichen Mengen und Kombinationen, nur Vitamin D2 ist fast vollkommen vom Markt verschwunden, und die wenigen Produkte die noch vorhanden sind, sind so gering dosiert (nach den alten Empfehlungen), dass sie in Abwesenheit von UVB Licht ganz einfach nicht ausreichen um den Speicher angemessen zu füllen. Um einen 25(OH)D Wert von 40 nmol/L zu erreichen, also die Hälfte dessen was nun als Mangel gilt, muss man mindestens 1600-2000 IE Vitamin D konsumieren. Bei einer Dosierung von 200 IE pro Einheit als bis zu 10 Tabletten am Tag. Guten Appetit. Bei Leuten mit starker bis totaler Hypovitaminose D sind noch höhere Dosen notwendig, bei D2 bis zu 6000 IE. Und das ist auch das Ergebnis der neueren Studien, 2000 IE wird nicht mehr als Höchstgrenze gesehen, sondern als eine Untergrenze, so hat sich das verschoben.

Also, Supplemente gerne, aber woher nehmen und nicht stehlen?

> würde
> ich da sagen. "Das Bundeswehr verteilt Sauerstoffmasken an
> alle Einwohner, die vom Brand des Industrieparks Höchst
> betroffen sind, ohne auf die Zusammenhänge des Bedarfs an
> Frischluft der Bevölkerung zu achten". ;-/

Hier bestätigt sich wiederum deine irrationale Reaktion auf das Thema. Du vergleichst einen evolutionär gewachsenen Vorgang mit einem Chemiebrand! Deine weiße Haut ist nichts anderes, als das Resultat einer evolutionären Anpassung an Lichtmangelverhältnisse, die es der Haut so weit entfernt vom Äquator erlaubt, trotz wesentlich reduzierter Lichtintensität genügend Vitamin D zu bilden.

Nochmals: Die Sonne ist der evolutionäre Hauptlieferant von Vitamin D. Dass hellhäutige Menschen bei sommerlicher Mittagsonne binnen 10-15 Minuten 10.000 IE Vitamin D3 in der Haut bilden, ist eine Effizienzleistung deshalb, da es in dieser kurzen Zeiten eben nicht zu Hautschäden kommt.

Also du musst dich wirklich von der bereits eingegrabenen Sonnenpanik befreien und folgenden, einfachen Zusammenhang zur Kenntnis nehmen: Viel Sonne schädlich, wenig Sonne sehr gesund.

> > Also, was soll eine "werdende" Mutter tun um sicher zu gehen,
> > dass sie und somit ihr Kind gut mit Vitamin D versorgt sind?

> Woher hast Du denn Deine Infos? Das wäre in diesem Fall
> wirklich wichtig zu erfahren.

Mütter sind ja keine aus einem Paralleluniversum herübergebeamte Außerirdische, sondern was für alle Menschen gilt, gilt selbstverständlich auch für Mütter und die Erkenntnisse aus der Forschung bezüglich Vitamin D betreffen auch sie. Meine Informationen sind zusammengetragen aus wissenschaftlichen Studien, nachlesbar z. B. auf http://www.ajcn.org (Vieth Vitamin D in Suchmaske eingeben), eine sehr gute Studie ist diese hier oder auch diese oderdieseganz besonders, aber auch die Studien auf die sich der "Vitamin D Don Quichote" bezieht sind nicht zu verachten, wenn man sich auf die Studien konzentriert und seine etwas seltsame Überlegung ignoriert, dass D3 "natürlicher" sei als D2.

> > Wer im
> > Herbst oder Winter das Kind auf die Welt bringt, sollte -
> > jedenfalls bis meine Methode Vitamin D2 zu Hause selbst
> > herzustellen standardisiert und belegt ist- eventuell sogar
> > erwägen ein oder zweimal in der Woche in ein Solarium zu
> > gehen,

> Was, mit dem Kind???!!!

Also wenn jemand mitkommt der auf es aufpasst solange Mutti auf der Bank liegt spricht doch nichts dagegen? Ein Solarium ist schließlich kein böser Ort an dem Teufel und Dämonen unbedarften Kindern auflauern, nicht wahr? Und wenn Mutti genug Vitamin D im Blut hat und das Kleine noch gestillt wird, bekommt es es doch etwas Vitamin D.

Deinem hellen Lichtpanikaufschrei zum Trotz ist jedoch auch gerade die UVB Belichtung von Kindern in Ländern wie dem nördlichen Rußland gang und gäbe, schließlich ist der Winter dort besonders lang und dunkel, in manchen Gegenden bleibt es Monate lang Nacht. Du verwechselt wie viele die von der Lichtphobie befallen sind, gutes Licht (im Zeitfenster der Vitamin D - Syntheseeffizienz) und böses Licht (geistblasse Innenraumkinder, die in Malle oder in der Domrep stundenlang in der tropischen oder subtropischen Intensivstsonne braten und in unregelmäßigen Abständen mit etwas hormonaktiver Schmiere verschleiert werden).

> Und wenn ohne: das ändert auf jeden
> Fall nichts an der Konzentration des Vitamin D in der
> Muttermilch, sofern die auf "normalem Level" ist. Und das ist
> eben auch noch als alleinige Versorgung des Babys unzureichend.

Hä? Du meintest wohl zureichend. Aber selbst korrigiert sagst du es doch selbst: sofern. Und darum geht es mir schließlich. Schwangere sollten bitte einfach ihren 25(OH)D Wert ermitteln lassen, und sollte der unter 75 nmol/L liegen, doch Schritte unternehmen, diesen zu erhöhen. Alles andere ist Psychologie.

> > So kontraintuitiv
> > es klingt, aber man sollte sein Kind nicht textil oder gar
> > chemisch verschleiern sondern abwägen zwischen Hautschutz und
> > Vitamin D.

> "kontraintuitiv" ist hier doch ein krasser Euphemismus.

Das ist überhaupt kein Euphemismus, das ist lediglich das Resultat der massenhaft verbreiteten Sonnenlichtphobie.

> Wie
> ich bereits oben schrieb: Vitamin D kann man supplementieren,

Es ist egal wie oft du das schreibst, es wird dadurch nicht realistischer. Ich suche seit Monaten verzweifelt Vitamin D Supplemente für meinen Mann in einer relevanten Dosis...

> eine neue Haut können sich Hautkrebspatienten nicht zulegen.

Du setzt hier einfach voraus, dass vernünftige Lichtexposition das Hautkrebsrisiko erhöht, ja mehr, du benennst sogar konkrete Hautkrebspatienten, für deren vermeintliche Existenz

> Gefährlich, was Du hier schreibst,

du mich sogar verantwortlich machst, dabei existieren die doch nur in deinem Kopf, und für den bin ich doch nun überhaupt nicht verantwortlich...

> und leider wird es noch
> schlimmer:

Was kann denn nun noch schlimmer sein als herbeiphantasierte Hautkrebspatienten, die in hautfetzigen Leibern durch die verkohlten Straßen stapfen und im Chor schreien: "Ava ist schuld, Ava ist schuld"?

> > Ich bin zwar keine Mutter, aber Sonnencrémes würde ich weder
> > an mir noch an meinem Kind anwenden, nicht weil sie chemisch
> > sind (ich bin keine Naturzombie-Esoterikerin), sondern weil
> > die enthaltenen Chemikalen sehr schlecht sind, gelangen sie
> > doch über die Haut ins Blut, sind hormonähnlich aktiv und
> > niemand weiß welche Langzeitwirkungen sie dort entfalten
> > werden.

> Du empfiehlst also, ein Kind nicht vor Sonnenbrand (der ja
> Hautkrebs zur Folge haben kann) zu schützen.

Nein, das empfehle ich nicht, diese Suggestion ist wie deine fiktiven Hautkrebspatienten allein ein Produkt deiner Phantasie. Zu unterstellen, dass ich so etwas empfehle geht nur indem man den Tunnelsichtreduktionismus betreibt, dass Chemieschmiere das einzig verfügbare Mittel ist, um ein Kind vor Sonnenbrand zu schützen. In der Realität gibt es jedoch einige Methoden, auch ohne Sonnencreme sein Kind vor Sonnenbrand zu schützen. Fallen dir tatsächlich keine ein?

> Und das mit
> einer Begründung, die leider nur bereits informierten Leuten
> zeigt, daß sie Blödsinn ist.

Du behauptest hier einfach dass es Blödsinn ist, hast aber leider vergessen anzuführen warum...

> Selbstverständlich sind
> chemische Lichtschutzfilter in Sonnencremes ungeeignet (nicht
> nur) für Knder-Haut, genau wegen dre von Dir genannten
> Probleme. Allerdings gibt es immer mehr (und in Naturkosmetik
> wohl ausschließlich) Sonnencremes mit mineralischem
> Lichtschutzfilter, diese sind in der Hinsicht völlig
> unschädlich.

Auch die mineralische Verschleierung von Kindern ist problematisch. Erstens mal sieht man sie nicht, weiß also genau wie bei der chemischen Verschleierung nicht ob sie jetzt und wo genau am Körper sie wirksam ist (Kinder buddeln, da gibt es Abrieb) bzw. wie lang überhaupt oder ob es wirklich dicht ist, und wenn das dicht ist hat man wieder die Vitamin D Produktionsblockade...warum denn nur so kompliziert? Ein breitrandiger Strohhut und ein langärmliges Sommerhemd (es gibt ja bereits UV-dichte Strandkleidung für Kinder) und beim baden kann man das auch mal kurz ausziehen, der kurze Zeitraum ist genau geeignet um 10.000 IE Vitamin D3 zu bilden, wobei die Menge bei Kindern wohl weniger ist da die Hautoberfläche kleiner ist. Ansonsten: Schatten, Sonnenschirm, Baum, erst um 15h raus... und vor allem: oft raus.

Etwas anderes, was in der allgemeinen Sonnenangst vollkommen untergegangen ist, ist die Tatsache dass die Haut bereits ihren eigenen Schutz hat, das Bräunen. Die Bildung und Einlagerung von Pigmenten passiert nämlich genau dann, wenn die Produktion von Vitamin D in der Haut ihre maximale Höhe erreicht hat. Deswegen werden Leute mit einem sehr guten Vitamin D Wert auch viel schneller braun. Natürlich kommt dieser evolutionäre Schutz nicht zum tragen, wenn man sich zu 99,9 % in geschlossenen Räumen aufhält und dann für 3 Wochen Jahr die Sonne reinknallen lässt.

> > Der
> > dermatologische Sektor wird sich in nicht allzuferner Zukunft
> > für das schüren der Sonnenphobie schwere Vorwürfe gefallen
> > lassen müssen.

> Ja, und das klang wie das Amen einer Urkost-Mutti...

Das mag ja sein dass es in deinen Ohren wie das Amen einer Urkost Mutti klingt, schließlich siehst du auch Krebspatienten wo keine sind, suggerierst ich empfehle fahlässige Körperverletzung von Kindern, siehst Blödsinn wo keiner ist. Deine Phantasien ändern aber nichts an der Tatsache dass sich über die Sonnenpanik ein vorher völlig unbeachteter Sektor profilieren kann und nun der Forschungsrubel hereinrollt mit dem Karrieren gemacht werden, während der sich immer weiter ausbreitende Vitamin D Mangel der Nordvölker immer gravierendere Konsequenzen für die Gesundheit der betroffenen Individuen hat...

Längengrad und Breitengrad von Leningrad - ist mir grad egal

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da Du ja darauf insistierst ...

> abbekommen. Die breitflächige Unterversorgung aller Menschen
> nördlich des 37. Längengrades ist ja ein Problem der

Der 37. Längengrad haut, wie jeder Längegrad, ziemlich genau durch den Nordpol, so daß "nördlich" davon allenfalls pinguinjagende Eisbären rumwuseln ...

Vielleicht meinst Du die langflächige Überversorgung aller Menschen westlich des 512. Breitengrads?

Zitat:
Das Gradnetz

Du weißt jetzt schon, daß Du mit allen Deinen Freunden und Verwandten und mit allen anderen Mitmenschen auf einer riesigen Kugel lebst. Es ist eigentlich ganz erstaunlich, daß das so ohne Probleme funktioniert. Aber Du wunderst Dich darüber sehr wahrscheinlich gar nicht. Schließlich hat es damit ja Dein ganzes Leben lang noch keine Probleme gegeben.

Du wirst jedoch gleich sehen, daß man leicht in Schwierigkeiten kommen kann, und zwar schon durch so einfache Fragen wie:

Wo bist Du?

Die Frage ist doch ganz einfach zu beantworten, wirst Du denken. Du wirst zum Beispiel sagen: "Ich bin in der Schule" oder "Ich sitze am Computer". Was ist jedoch, wenn Du gerade mit jemandem telefonierst, der in Argentinien sitzt und weder Deine Schule noch Deinen Wohnort kennt. Vielleicht weiß er nicht einmal, wo Deutschland liegt! (Weißt Du denn, wo Argentinien liegt?)

Nun kannst Du ihm natürlich raten, er solle sich gefälligst einen Atlas nehmen und dort nachschauen. Zumindest die nächste größere Stadt wird im Atlas verzeichnet sein, so daß Du ihm anhand der Karten beschreiben kannst, wo auf dem Erdball Du Dich befindest.

Nun stell Dir aber folgendes vor: Du fährst mit Deiner Segelyacht quer über den Atlantik und plötzlich kommst Du in Seenot. Natürlich hast Du die modernsten Geräte an Bord, so daß Du mit dem Satellitentelefon sofort Hilfe rufen kannst. Die Rettungsgesellschaft fragt Dich dann: "Wo bist Du?" Was sagst Du nun?

Längengrade

Für die genaue Bestimmung Deines Aufenthaltsortes auf der Erde sind die zwei Richtungen wichtig: Die Nord-Süd-Richtung und die Ost-West-Richtung. Wir beschäftigen uns zuerst mit der Ost-West-Richtung.
Ein paar pfiffige Leute kamen auf die Idee, die beiden Pole der Erde mit Linien zu verbinden, wie Du es in der Abbildung sehen kannst. Diese Linien nannten sie Längengrade oder auch Meridiane, das ist dasselbe. Die Längengrade sind durchnumeriert, das heißt, jeder Längengrad trägt eine Ziffer. Wenn Du Deinen Rettern nun sagst, daß Du Dich auf dem 28. westlichen Längengrad befindest, so wissen diese genau, wie weit sie nach Westen fahren müssen, um Dich zu finden.


Voraussetzung dafür ist jedoch, daß man sich weltweit darauf einigt, wo man mit dem Zählen der Längengrade beginnt. Nach einigem Hin und Her hat man 1911 bei einer internationalen Konferenz in Paris bestimmt, daß man bei dem Längengrad zu zählen beginnt, der genau durch die Sternwarte von Greenwich geht - das liegt in der Nähe von London. Diesen besonderen Längengrad nennt man seitdem den Nullmeridian!

Vom Nullmeridian aus zählt man nun 180 Längengrade nach Westen, die sogenannten westlichen Längengrade, und 180 nach Osten, das sind die Meridiane östlicher Länge. Der 180. Längengrad westlicher Länge, abgekürzt: 180° W, ist genau derselbe Meridian wie 180° O (lies: 180 Grad östliche Länge). Er liegt vom Nullmeridian aus gesehen genau auf der Rückseite der Erde.

Alles klar soweit? Dann weiter zu den Breitengraden.

Breitengrade

Jetzt ist schon mal einiges klar. Deine Retter wissen, daß Du Dich auf 40° W befindest. Dieser Längengrad ist jedoch - wie jeder andere auch - ungefähr 20.000 km lang. Du könntest irgenwo am Südpol sein oder im Nordatlantik, denn der 40. Längengrad reicht vom Südpol bis zum Nordpol.

Um Deinen Aufenthaltsort in Nord-Süd-Richtung bestimmen zu können, legen wir - wie in der Abbildung gezeigt - Kreise um die Erde, die sich nicht schneiden. Den größten Kreis in der Mitte nennen wir Äquator, die Kreise nördlich davon sind die nördlichen Breitenkreise, im Süden liegen die südlichen Breitenkreise.


Auch die Breitengrade werden durchnumeriert. Der Äquator entspricht 0° N oder 0° S, das ist natürlich dasselbe. Der Süpol hat 90° S (südliche Breite). Welche Breite hat wohl der Nordpol? Die Lösung steht in der Abbildung.

Zwischen dem Äquator und den Polen gibt es weitere Breitengrade, die eine besondere Bedeutung haben:

Die Wendekreise (23,5° N nördlicher Wendekreis bzw. 23,5° S südlicher Wendekreis). Hier steht die Sonne am 21. Juni bzw. am 21. Dezember mittags genau senkrecht über der Erde. Das heißt, dort wirft ein Stab, der gerade im Boden steckt, keinen Schatten.

Die Polarkreise (66° N nördlicher Polarkreis bzw. 66° S südlicher Polarkreis). Jenseits der Polarkreise, also schon ziemlich nahe am Nord- bzw. Südpol, gibt es Tage im Jahr, an denen die Sonne gar nicht aufgeht.

http://www.uni-kiel.de/forum-erdkunde/unterric/material/gradnetz/gr.htm


Ich weiß, das haben die bösen Studierten so festgelegt und es ist daher gaaanz falsch, aber was soll man machen.

Nachdem das nun hoffentlich geklärt ist, spare ich mir Kommentare zu Deinen weiteren "Ausführungen" (daß Du etwa, um "Recht" zu behalten, nun plötzlich einen Vitamin D-Mangel der Mutter - bei dem, da Muttermilchbildung priorisiert wird, eben keine Hypervitaminose beim gestillten Kind entstehen muß - auf totale Hypervitaminose "umdefinierst", daß Veganer angeblich kein Vitamin D konsumieren etc. etc. ... nunja, vielleicht will sonst jemand etwas dazu sagen).

Anders gesagt: wie so oft ist Dein Versuch, Kenntnisse vorzutäuschen, wo Du keine hast, gemeingefährlich.

Achim

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Tanja | Datum:
> Ich gehe mal davon aus, du verlangst
> hier nicht ernsthaft eine molekularbiologische Abhandlung von
> mir. Aber ich nehme einfach mal an, dass du diesen
> Detailinformationensbeschaffungsauftrag sowieso nicht aus
> wirklichem Interesse einforderst, sondern ganz einfach als
> rhetorisches Stilmittel die Entkräftung meines Beitrags
> versuchst,

Nein, das brauche ich nicht. Es hätte mich wirklich interessiert, Infos von Dir dazu zu bekommen, da ich als Optimistin davon ausging, daß Du zumindest zum Teil weißt, wovon Du hier schreibst. Aber es kam leider auch hier nichts als viele Worte ohne Aussage :-/ - wie wär's mit 'ner Politiker-Karriere? ;-)

> Für alle tatsächlich Interessierten und
> zum Nachlesen der wesentlich relevanten Informationen
> bezüglich Fettsäuren empfehle ich wie gehabt das Buch von
> Stephen Walsh "Plant Based Nutrition and Health" ISBN
> 0-907337-26-0.

Da steht das drin?

> Um einen 25(OH)D Wert von
> 40 nmol/L zu erreichen, also die Hälfte dessen was nun als
> Mangel gilt, muss man mindestens 1600-2000 IE Vitamin D
> konsumieren. Bei einer Dosierung von 200 IE pro Einheit als
> bis zu 10 Tabletten am Tag. Guten Appetit.

Das dachte ich mir auch, als ich das las. ;-) Hatte ich doch schon diverse Vitamin D-Supplemente in der Hand und las überall die Warnung, daß zumindest bei Kindern nicht mehr als 500 IE pro Tag (über einen längeren zeitraum) supplementiert werden sollten da es sonst zu einer Hyperkalziämie kommen kann, die wiederum schwere Schäden nach sich ziehen kann.

> Hier bestätigt sich wiederum deine irrationale Reaktion auf
> das Thema. Du vergleichst einen evolutionär gewachsenen
> Vorgang mit einem Chemiebrand! Deine weiße Haut ist nichts
> anderes, als das Resultat einer evolutionären Anpassung an
> Lichtmangelverhältnisse, die es der Haut so weit entfernt vom
> Äquator erlaubt, trotz wesentlich reduzierter Lichtintensität
> genügend Vitamin D zu bilden.

Ich weiß, daß meine weiße Haut sogar im Schatten Sonnenbrand bekommt, wenn ich sie nicht mit Sonnencreme schütze. Da ist mir das Vitamin D schlicht egal.

> > Und wenn ohne: das ändert auf jeden
> > Fall nichts an der Konzentration des Vitamin D in der
> > Muttermilch, sofern die auf "normalem Level" ist. Und das ist
> > eben auch noch als alleinige Versorgung des Babys
> unzureichend.
>
> Hä? Du meintest wohl zureichend.

Nein, ich meinte unzureichend. Der Vitamin D-Gehalt der Muttermilch ist selbstverständlich auf Babys, die, salopp formuliert, "auf Bäumen", sprich im Freien leben und auch über Sonnenlicht selbst Vitamion D bilden können, ausgelegt. Als alleinige Versorgung ist Muttermich also nicht ausreichend.

[Hormonelle Wikrung von Sonnencremes]
> > Und das mit
> > einer Begründung, die leider nur bereits informierten Leuten
> > zeigt, daß sie Blödsinn ist.
>
> Du behauptest hier einfach dass es Blödsinn ist, hast aber
> leider vergessen anzuführen warum...

Also, noch mal für alle, die's brauchen, zum Nachsagen: es ist schlicht Blödsinn, zu erzählen "Sonnencremes sollte man nicht verwenden weil deren chemische Filter wie Hormone wirken" wenn es noch andere Sonnencremes gibt. Damit (also die Existenz anderer Cremes zu ignorieren) gibt man sich nur der Lächerlichkeit preis.

> Auch die mineralische Verschleierung von Kindern ist
> problematisch. Erstens mal sieht man sie nicht, weiß also
> genau wie bei der chemischen Verschleierung nicht ob sie
> jetzt und wo genau am Körper sie wirksam ist (Kinder buddeln,
> da gibt es Abrieb)

Hey, das ist doch dann gut gegen die Klima-Erwärmung, wenn die gebuddelte Erde auch Sonnencreme abkriegt. :D

Und nun noch ernsthaft: ich habe bisher zwar schon sehr viele mit Sand oder Erde "panierte" eingecremte Kinder gesehen, aber noch kein "abgeriebenes". Naja, in der Theorie ist sicher alles möglich, ich versuch's demnächst mal mit Schmiergelpapier. :D (sch****, ich wollte doch ernst bleiben)

> wirklich dicht ist, und wenn das dicht ist hat man wieder die
> Vitamin D Produktionsblockade...warum denn nur so
> kompliziert? Ein breitrandiger Strohhut

Ja, klar, sowas hatte ich als Kind auch schon - und Sonnenbrand. ;-/

Kinder sind im Normalfall extrem viel draußen unterwegs, zumindest Kinder veganer Eltern, da die hier schon ein ganz anderes Bewußtsein haben, was Bewegung und frische Luft angeht. Und einem Kind zu sagen "so, jetzt warst Du 10 Minuten draußen und nun müssen wir erst mal wieder für eine Stunde rein damit Du nicht zuviel Sonne abbekommst" ist schlicht undenkbar. Klar, Mittagspause muß sein, aber auch danach ist Sonne nicht ungefährlich - auch nicht, wenn sie nicht direkt scheint sondern Wolken, Bäume etc. davor sind. Und darum ist es eben nötig, Kinder vor der Sonne mit Sonnencremes (und möglichst auch Kleidung) zu schützen. Die sind sowieso so lange draußen, daß sie auch trotz dieses Schutzes genug Vitamin D bilden können. Das nur für die Leute, die hier evt. mitlesen und sich denken "ohje, wenn die Cremes alle so böse sind [was ich bisher nur von Urköstlern gehört habe...], dann lassen wir die ab heute weg". Und das wäre nun mal grob fahrlässig.

Tanja

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ellie | Datum:
Hallo Tanja,

Zitat: Hast Du irgendwo genaue Zahlen, also welche Fettsäuren in welchen Mengen in welchen Ölen enthalten sind? Weiß bisher auch nur, daß z.B. Rapsöl "gut" ist. ;-)


auf manchen Ölen steht drauf, wie hoch der Anteil an Omega-3-Fettsäuren ist. Auf den meisten (im Reformhaus) steht explizit, wie hoch der jeweilige Anteil an gesättigten, einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Oder wolltest du es noch genauer wissen? Da könnte dir eine Anfrage beim Hersteller (z.B. Vitaquell) sicherlich weiterhelfen. Die müssten das wissen. (:

Liebe Grüße,

Ellie

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Tanja | Datum:
> auf manchen Ölen steht drauf, wie hoch der Anteil an
> Omega-3-Fettsäuren ist. Auf den meisten (im Reformhaus) steht
> explizit, wie hoch der jeweilige Anteil an gesättigten,
> einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Oder
> wolltest du es noch genauer wissen?

Ja. :-)
Google hat leider, zumindest nicht auf den ersten Seiten, keine gsichert seriösen Ergebnisse geliefert (da kam nur eine Seite über das "Barfen" von Hunden wo so eine Aufistung zu finden war...), also...

> Da könnte dir eine
> Anfrage beim Hersteller (z.B. Vitaquell) sicherlich
> weiterhelfen. Die müssten das wissen. (:

... habe ich das mal gemacht und bin gespannt auf Antwort. :-)

Tanja

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Volker | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Hi Ava,
>
> > Omega3 Fettsäuren sind in der veganen Ernährung reichlich
> > vorhanden, z. B. ist das Fettsäuremuster von Rapsöl ideal,

siehe mein letzter absatz

> > Leinsaatöl eine so reichhaltige Quelle von Omega3 Fettsäuren
> > ist, dass man nicht mehr als einen Teelöffel (kalt) davon
> > täglich verwenden sollte.
>
> Hast Du irgendwo genaue Zahlen, also welche Fettsäuren in
> welchen Mengen in welchen Ölen enthalten sind? Weiß bisher
> auch nur, daß z.B. Rapsöl "gut" ist. ;-)


außerdem kam auch noch eine generelle frage zu omega3 konvertierung etc. auf:

für den organismus sind epa und vor allem dha wichtig. epa und dha wird vom organismus normalerweise aus alpha-linolensäure (bei pflanzlichen ölen ist (bis auf ein paar ausnahmen, bei denen noch die gamma-linolensäure ins spiel kommt) das immer die omega3 fettsäure, die gemeint ist) gewonnen, erst das epa, daraus dann das dha:

alpha-linolensäure --> epa --> dha

epa und dha nennen sich übrigens auch omega3 fettsäuren, sind aber wie gesagt in pflanzlichen ölen nicht enthalten.

um nun an eine größere menge an epa und dha zu kommen, kann man die aufnahme der alpha-linolensäure erhöhen, es wird aber nur eine recht geringe menge konvertiert. je höher zudem der anteil an linolsäure = omega6 (also nicht die alpha-linolensäure) in dem öl ist, desto geringer ist die konvertierungsrate der alpha-linolensäure in epa und dha, weil die konvertierung von linolsäure in irgendwelche anderen produkte vermutlich die gleichen konvertierungsenzyme verwendet und somit die konvertierung der alpha-linolensäure in epa und dha behindert. somit ist das öl am besten, das eine hohe menge an alpha-linolensäure (omega3) hat und eine niedrige an linolsäure (omega6).

zwar stimmt die menge, die von ava angegeben wird, bezüglich des leinöls (leinöl hat einen mehrfachen gehalt ab alpha-linolensäure im vergleich zu rapsöl), aber das leinöl schmeckt dermaßen übel, dass sich meine freundin, als wir das vor einiger zeit mal probiert haben, bei genanntem teelöffel fast übergeben musste. das wollte sie nicht täglich auf sich nehmen und das mixen mit anderen ölen war für uns auch keine wahre alternative. zwar stimmt es, dass das beste haushaltsübliche öl das rapsöl (sojaöl ist auch ganz gut) ist, aber die menge, die täglich notwendig wäre (hatte ich vor monaten mal ausgerechnet), erreichen wir hier im haushalt nicht, zumindest nicht täglich, zumal das öl, wenn es zum braten verwendet wird, an omega3 verliert, weil bei höheren temperaturen die omega3 fettsäuren in andere stoffe umgesetzt werden – also die berühmte hitzebeständigkeit von rapsöl beim braten, insbesondere hinsichtlich der omega3 fettsäuren, gilt wohl nur beim braten bei niedrigen temperaturen. sonneblumenöl ist übrigens bezüglich des omega3 gehalts und des omega3/omega6 verhältnisses äußerst ungünstig. ich hatte vor einiger zeit mal die ganzen gehalte der einzelnen öle herausgesucht, teils durch das internet, teils durch angaben auf den ölen selber, habe ich aber nicht mehr alles parat außer die omega3 gehalte von diesen ölen hier (jeweils in g / 100 ml): leinöl 54 g, walnussöl 13 g, rapsöl 9 g, sojaöl 8 g.

man kann nun also versuchen, große mengen an raps- oder sojaöl zu sich zu nehmen, oder eben einfach was zu supplementieren. es gibt vegane kapseln, die nur leinöl enthalten, womit man also die zufuhr der alpha-linolensäure erhöhen würde. allerdings muss man von denen schon einige (empfohlen wird 3 x 2 = 6 am tag) nehmen, um auf die empfohlene menge zu kommen. das ist auf dauer ziemlich nervig. einfacher ist es, eben direkt das dha zu nehmen, da reichen ein bis drei kapseln / tag aus, je nachdem, wie viel dha in jeder steckt. die meisten omega3 supplementierungsprodukte stammen aus fischöl und enthalten dha und epa. es gibt aber auch produkte, die das dha aus algen enthalten, die allerdings kein epa enthalten.
aber praktischerweise entsteht dha nicht nur aus der konvertierung von epa, sondern epa wird aus dha auch „retrokonvertiert“ (daher oben in der gleichung auch der hintere pfeil in beide richtungen), d.h. der organismus schafft sich aus dem dha auch das epa. ich meine allerdings, dass die epa menge, die aus dha retrokonvertiert wird, recht gering ist, es sollte also zusätzlich weiterhin auf eine gute aufnahme von ölen wie raps- oder sojaöl geachtet werden, damit aus der alpha-linolensäure auch epa gebildet werden kann. in den veg. kapseln, die ich in meinem anderen beitrag angesprochen hatte, ist sowohl dha aus algen, als auch leinöl enthalten, was daher wie gesagt ganz praktisch ist.

es wurde übrigens in studien nachgewiesen, dass vegane babys oder kinder eine signifikant geringere menge an omega3 fettsäuren im gewebe enthalten, als nicht vegane, siehe „vegane ernährung“ von dr. gill langley. das ist für die entwicklung insbesondere der augen, des gehirns und nervensystems des babys alles andere als förderlich.

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ava | Datum:
Volker schrieb:

[etwas längeren Beitrag]

Ich will jetzt nicht im Detail auf deinen Beitrag eingehen, das Bild welches du zeichnest ist viel zu düster, aber würde dir auf jeden Fall das Buch von Walsh ans Herz legen, das ist wesentlich aktueller als das von Langley und er geht da auch noch mal im Kapitel "Fat Wars" sehr genau auf das Thema Omega3 ein. Wer kein Leinöl mag hat mit Hanföl eine noch bessere Alternative. Hanfsamen sind auch sehr wertvoll.

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Shanty | Datum:
Hallo

In Champignons ist Vitamin D enthalten.

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ava | Datum:
Shanty schrieb:

> In Champignons ist Vitamin D enthalten.

In Pilzen sind teils sehr große Mengen Vitamin D enthalten, aber nur wenn sie UVB-Licht der Sonne oder einer Lampe ausgesetzt waren. Ansonsten sind es homöopathische Mengen - gerade bei Champignons da die meist in dunklen Hallen gezogen werden.

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Volker | Datum:

> Wesentlich wichtiger als Omega3 ist die Vermeidung von
> Transfettsäuren welche in einer veganen Ernährung automatisch
> eine sehr untergeordnete Rolle spielen, also bei allen die
> sich halbwegs "vernünftig" ernähren, also alle Nichtsüchtigen,
> die für einen lustvollen Genuß keinen Industriepressmüll
> benötigen.


das sehe ich anders. klar sind transfettsäuren ungesund und es wird noch zu selten auf deklarationen auf den genaue fettzusammenstzung von nahrungsmitteln / fetten hingewiesen. aber hier in dem forum bzw. thread geht es primär darum, wie die ernährung einer stillenden (und zum teil einer schwangeren) veganerin aussehen soll, damit das baby und kind alles bekommt, um sich möglichst optimal entwickeln zu können, und nicht darum, was vermeintlich oder tatsächlich ungesund ist. transfettsäuren werden beim thema schangerschaft / stillzeit in bezug auf die entwicklung des babys erst dann relevant, wenn eben die versorgung mit omega3 fettsäuren deutlich unzureichen ist und die nervenzellen z.b. im hirn dann statt beispielsweise der omega3 fettsäure dha eine transfettsäure einbaut. ist also die omega3 versorgung sichergestellt, gehört das thema transfettsäure eher in ein ganz normales gesundheitsforum unter dem stichwort "langjähriger erhöhter verzehr von transfettsäuren kann zu arteriosklerose und anderen krankheiten führen".

aber wie kommst du bitte darauf, dass die transfettsäuren "in einer veganen Ernährung automatisch eine sehr untergeordnete Rolle spielen"? die tfsäuren kommen vor allem in frittiertem bzw. heiß gebratenem, in streichfetten und backwaren etc. vor. klar du schränkst ein "die für einen lustvollen Genuß keinen Industriepressmüll benötigen", aber frittiertes und andere möglicherweise transfettsäuren enthaltende produkte sind nicht automatisch industriepressmüll. da sehe ich zumindest keinen großartigen unterschied zu nicht-veganern.

aber wie gesagt, die generelle transfettsäurefrage sollte eher in einem allgemeinen gesundheitsforum diskutiert werden. um nochmal auf die wichtigkeit der omeg3 fettsäuren zurückzukommen, habe ich mal einen auszug aus einem text aus dem netz (quelle siehe unten) kopiert (gibt zu dem thema aber tausende artikel). zu beachten im hinblick auf vegan wäre dann nochmal, dass die studien zur dha supplementierung mit "omnivoren" gemacht wurden. wenn also schon bei den "omnivoren" untereinander eine deutlicher unterschied in der kindesentwicklung zwischen müttern, denen dha supplementiert wurde und denen bei denen es nicht supplementiert wurde, zu erkennen war, gleichzeitig andere studien draufhinweisen, dass bei veganen babies und kindern signifikant weniger omega3 im organismus gefunden wurde im vergleich zu "omnivoren", dürfte der stellenwert von dha oder zumindest der alpha-linolensäure (wer den thread nicht verfolgt hat, siehe meine anderer beitrag vom 04.09., 15:31 h).


Von http://www.schwangerundkind.de/omega-3-essenzielle-fettsaeuren.html

"Vergleichsweise große Mengen an DHA müssen in den letzten Monaten der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr im kindlichen Gehirn und in die Nervenzellen der Netzhaut eingebaut werden. Dabei ist die kindliche Versorgung unmittelbar von der Zufuhr der Mutter in Schwangerschaft und Stillzeit abhängig. DHA ist die wichtigste Fettsäure in den Strukturen des Gehirns und der Retina (Netzhaut).


DHA während der Schwangerschaft und Stillzeit

DHA ist unbestritten für die optimale Entwicklung des kindlichen Gehirns, der Augen und des Zentralnervensystems von großer Bedeutung und unterstützt auf lange Sicht auch die Gesundheit des Herzen.

Einige Studien zeigten, dass eine mütterliche DHA-Supplementation während der Schwangerschaft und Stillzeit die kindliche Entwicklung insbesondere in folgenden Bereichen verbessert:

Koordination von Augen und Händen,
Feinmotorik,
Konzentration.

Auch das mütterliche Wohlbefinden sowohl während als auch nach der Schwangerschaft wird durch die Zufuhr von Omega-3 Fettsäuren gefördert.


DHA für die kindliche Entwicklung

Viele Kohortenstudien und randomisierte Interventionsstudien bestätigten die förderliche Wirkung einer guten DHA-Versorgung auf die kindliche Entwicklung. So war bei etwa 8.000 Kindern in Großbritannien bis zum Alter von acht Jahren die Entwicklung von verbalem Intelligenzquotienten, feinmotorischen Fähigkeiten und sozialem Verhalten signifikant besser, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft mehr fettreichen Seefisch verzehrt und damit eine höhere DHA-Aufnahme hatten.

Eine randomisierte Studie in Norwegen fand bei vierjährigen Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft und Stillzeit ein DHA-reiches Öl zu sich nahmen, im Vergleich zur Kontrollgruppe, einen im Mittel um vier Punkte höheren Intelligenzquotienten.

Bei 200 stillenden Frauen in Texas führte die randomisierte Gabe von DHA im Vergleich zu einem Kontrollöl im Alter von zweieinhalb Jahren zu einer um etwa zehn Prozentpunkte verbesserten psychomotorischen Entwicklung und im Alter von fünf Jahren zu einer signifikant verbesserten Aufmerksamkeit.

Des Weiteren zeigten Babys, deren Mütter höhere DHA-Gehalte im Blut hatten, ein besseres Schlafverhalten, was auf eine reifere Entwicklung des Zentralnervensystems hindeutet.


Muttermilch – die beste DHA_Quelle für Säuglinge

Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der mütterlichen DHA-Zufuhr und dem DHA-Gehalt in der Muttermilch. "

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Mientsche | Datum:
Ava schrieb:

> Der Hauptlieferant von Vitamin D ist die Sonne, bzw. die
> Fähigkeit der Haut, über Einwirkung von UVB-Licht Vitamin D
> in der Haut zu synthetisieren. Allerdings hinken die
> Empfehlungen der Ernährungswissensverunschaftlern (wie
> immer bei Interessenabhängigen Zusammenhängen) hinter dem
> wisschaftlichen Stand der Dinge hinterher.
>
> Für jeden Menschen, der nörlich des 37. Breitengrades lebt
> (also nördlich von Südsizilien), wird nur dann für alle
> Körperfunktionen (also nicht nur Knochengesundheit) des
> Vitamin Ds ausreichend synthetisiert, wenn man von Anfang Mai
> bis Anfang September den ganzen Körper jeden Tag 10 bis
> maximal 20 Minuten der Mittagsonne aussetzt. Also nur so
> lange, dass genug Vitamin D gebildet wird, ohne das eine
> Hautschädigung entsteht. Je dunkler die Haut, desto länger
> die notwendige Zeit. Schwarze Deutsche z. B. müßten das bis
> auf 120 Minuten ausdehnen.

Mittlerweile gibt es Vollspektrum-Tageslichtlampen zu kaufen. Diese kann man, wenn man die Möglichkeit hat, am Arbeitsplatz und auch zu Hause nutzen. Gerade bei Leuten, die viel drinnen sind, ist das eine sinnvolle Erfindung wie ich finde. Wieviel Vitamin D man über diese Lampen produzieren kann, weiß ich allerdings nicht.

-- Marina

Re: Omega3, Vitamin D (lang)

Autor: Ava | Datum:
Mientsche schrieb:

> Vollspektrum-Tageslichtlampen

[...]

> Wieviel
> Vitamin D man über diese Lampen produzieren kann, weiß ich
> allerdings nicht.

Keines wenn keine UV-B Strahlung produziert wird, was bei allen mir bekannten Vollspektrumlampen der Fall ist.. Soweit ich weiß geht es bei diesen Leuchtmitteln mehr um den optischen Effekt / Lichtreiz.

Es gibt allerdings auch Leuchten (ich produziere so mein Winter-Vitamin D) die explizit für UV-B Licht gemacht wurden. Die beste davon ist die Ultra Vitalux von Osram, eine 300 Watt Glühbirne welche unter anderem im UV-B Spektrum leuchtet. Man braucht für die eine Keramikfassung weil sie recht warm wird.

Ich belichte mit der Vitalux meine Pilze (die ich selbst ziehe) und habe sie auch schon mal als Gesichtsbräuner verwendet und prompt einen Sonnenbrand bekommen. Sie ist sehr stark und man sollte die Verwendungshinweise ernst nehmen, auch wenn man wie ich zur der Zeit bereits gebräunt ist.

Es gäbe noch viel zu erzählen zu dem Thema, jedoch habe ich mich von diesem Forum zurückgezogen und bearbeite lediglich noch so Sachen die nachkommen.

Allerdings arbeite ich an einer eigenen Seite, in Zukunft wird es also nicht weniger, sondern mehr Ava geben:-)