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Produktanfrageforum:
Bier - Pinkus Müller

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 6

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Bier - Pinkus Müller

Autor: Mientsche | Datum:
Sehr geehrte Damen und Herren,

immer mehr Menschen leben aus ethischen Gründen vegan, vermeiden also alle Tierprodukte. Fragen nach veganen Produkten sind nicht so einfach zu beantworten, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Neben offensichtlichen Tierprodukten wie Honig, Milch, Rinderfett etc. enthalten viele verarbeitete Nahrungsmittel versteckte Tierprodukte oder Zutaten, die sowohl von Tieren als auch von Pflanzen stammen können (beispielsweise Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, Vitamine, Aromastoffe etc.).

Mich würde interessieren, ob Ihre Biere Pinkus Pils, Hefeweizen und Pinkus Alkoholfrei vegan sind und würde mich sehr über die Beantwortung folgender Fragen freuen. Mich interessiert dabei auch der Prozess des Alkohlentzugs, da Sie auf Ihrer Webseite von einer "biologischen Milchsäuregärung" sprechen.



Zitat: Bier ist generell vegan und ohne Tierprodukte hergestellt; unsere Alkoholfreien Getränke (Malz, Honigmalz, Alkoholfrei und Weizen Alkoholfrei) werden mit Hilfe der gestoppten Gärung hergestellt; der Bier-pH-Wert wird durch Milchsäuregärung eines Teils der Bierwürze erreicht, also mit Hilfe von Bakterien. Ein nachträglicher Alkoholentzug findet nicht statt!


Bitte teilen Sie mir mit

1. welche Zutaten werden noch verwendet (auch solche, die laut Gesetz keine sind bzw. nicht deklariert werden müssen)?

Zitat: Alle Inhaltsstoffe sind im Zutatenverzeichnis angegeben; filtrierte Biere sind naturgemäß auch unter Verwendung von Bierhefe (Pilz, vegan) hergestellt worden, diese wird jedoch durch Filtration mittels Kieselgur (Bergmehl aus fossilen Kieselalgen, vegan) aus dem Bier entfernt. Die Kieselgur wird dem Bierals Filterhilfsmittel vollständig wieder entzogen. Bemerkung: unsere Sorten Special, Hefeweizen, Lagerbier und Classic sind unfiltriert.


2. wenn vorhanden, woraus sind die zusammengesetzten Zutaten zusammengesetzt (z. B. natürliche Aromen)?

Zitat: Keine zusammengesetzten Zutaten.


3. wenn vorhanden, woraus sind die synthetisierten Zutaten synthetisiert (z.B. kann Vitamin D aus Lanolin, Wollfett synthetisiert sein, welches nicht vegan ist)?

Zitat: Keine synthetisierten Zutaten.

4. welche Produktionshilfsstoffe werden verwendet (auch wenn diese im Endprodukt nicht mehr oder kaum noch vorhanden sind)?

Zitat: S. o., Kieselgur, Bierhefe.


5. welche entsprechenden Aussagen gelten für die Verpackungsmaterialien (beispielsweise kaseinhaltigen Kleber für die Verpackung)?

Zitat: Wir verwenden Etikettenleime, die unter Verwendung von Kasein hergestellt werden, da diese im Gegensatz zu synthetischen Klebern umweltfreundlich und biologisch abbaubar sind.

Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Langfeld
Brauerei „Pinkus“ Müller GmbH & Co. KG
Kreuzstraße 4-10
48143 Münster

Honigmalz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bier ist generell vegan und ohne Tierprodukte

Soso.

> hergestellt; unsere Alkoholfreien Getränke (Malz, Honigmalz,

Honigmalz?

Zitat:
Pinkus Honig Malz
Dieses alkoholfreie Malzgetränk wird speziell aus natürlichen Rohstoffen sorgfältig hergestellt. Die Zutaten bestehen aus Brauwasser, Bioland Malz, Honig, Kohlensäure und Hopfen aus biologischem Anbau.
http://www.pinkus-mueller.de/Brauerei/Biere/honigmalz.html


Achim

Tierausbeutungsleim soll toll umweltfreundlich und biologisch abbaubar sein

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wir verwenden Etikettenleime, die unter Verwendung von
> Kasein hergestellt werden, da diese im Gegensatz zu
> synthetischen Klebern umweltfreundlich und biologisch
> abbaubar sind.

Während z.B. Stärkeleim die Umwelt radioaktiv verstrahlt und sich zwölf Milliarden Jahre lang nicht zersetzt, gell?

Achim

Re: Kasein aus Pflanzen

Autor: Mientsche | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Wir verwenden Etikettenleime, die unter Verwendung von
> > Kasein hergestellt werden, da diese im Gegensatz zu
> > synthetischen Klebern umweltfreundlich und biologisch
> > abbaubar sind.
>
> Während z.B. Stärkeleim die Umwelt radioaktiv verstrahlt und
> sich zwölf Milliarden Jahre lang nicht zersetzt, gell?
>
> Achim

Kasein kann laut einem Hersteller für Naturfarben Kreidezeit aus Pflanzen hergestellt werden.

Zitat: Pflanzenkasein stammt von Hülsenfrüchten (Leguminosen), d. h. Eiweiß sammelnden Pflanzen wie Erbsen, Mais, Lupinen, Bohnen.Das Bindemittelprinzip von Vega Pflanzenkaseinfarben
entspricht genau dem der Milchkaseinfarben. Das Pflanzeneiweiß wird durch alkalische Salze (z. B. Soda, Kalk, Borax) zu einem Eiweißleim, dem eigentlichen Bindemittel, "aufgeschlossen".


Vielleicht könnte das auch als Etikettenleim funktionieren?

-- Marina

Pflanzenkasein

Autor: Achim Stößer | Datum:
Interessant, ich dachte zuerst, das sei eine eigenwillige Bezeichnung dieser Frma (hm, die Farbe heißt "VEGA" ;-)), aber tatsächlich steht das sogar schon in Meyers Konversationslexikon von 1885-1892:
Zitat:
Pflanzenkaseïne, eiweißartige Körper, welche sich in den Hülsenfrüchten, in Buchweizen, Hafer, Mandeln und Ölsamen finden, nicht, wie manche Kleberstoffe der Getreidearten, in Weingeist löslich sind und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Käsestoff der Milch besitzen. Zu den Pflanzenkaseinen gehören: das Legumin der Hülsenfrüchte, das Glutenkasein (Pflanzenfibrin, vegetabilische Fibrin) des Getreideklebers und der Ölsamen, das Konglutin der gelben Lupinen und bittern Mandeln, ein eigentümliches Pflanzenkasein des Hafers, welches in diesem in so großer Menge vorkommt, daß der Hafer dadurch den Hülsenfrüchten sehr ähnlich wird. Die P. lösen sich wenig in reinem Wasser, leicht dagegen in Wasser, welches etwas Kalihydrat enthält, und in Lösungen von basisch phosphorsaurem Kali. Dies letztere Salz vermittelt auch die Lösung der P. in den Samen. Alle P. enthalten Phosphorsäure als wesentlichen Bestandteil und können in dem Zustand, in welchem sie in den Pflanzenkaseinen vorkommen, als Phosphorsäureverbindungen betrachtet werden. Aus ihren Lösungen werden die P. durch Zusatz von Säure, aber auch, wie der Käsestoff der Milch, durch Lab gefällt. Beim Kochen der Lösungen verwandeln sich die P. in eine in Säuren und Alkalien unlösliche Modifikation.
http://susi.e-technik.uni-ulm.de/Meyers2/seite/werk/meyers/band/12/seite/0962/meyers_b12_s0962.html


Achim

noch ein Bier - gleiche Antwort

Autor: Mientsche | Datum:
vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Brauerei und Ihre Fragen zur Bayreuther Bio-Weisse.

a. welche Zutaten werden noch verwendet (auch solche, die laut Gesetz keine sind bzw. nicht deklariert werden müssen)?

Wir verwenden über die angegebenen Rohstoffe hinaus für unsere Bayreuther Bio-Weisse wie für alle unsere Produkte keine weiteren Zutaten. Gemäß dem bayerischen Reinheitsgebot von 1516 werden ausschließlich Hopfen, Malz, Wasser und Hefe verwendet.

b. welche Produktionshilfsstoffe werden verwendet (auch wenn diese im Endprodukt nicht mehr oder kaum noch vorhanden sind)?

Zur Klärung werden einige unserer Biere über einen mineralischen Filter (Kieselgur) geleitet. Bei der naturtrüben Bayreuther Bio-Weisse erfolgt keine Filtration.

c. welche entsprechenden Aussagen gelten für die Verpackungsmaterialien (beispielsweise kaseinhaltigen Kleber für die Verpackung)?

Zum Aufkleben der Etiketten verwenden wir für alle unsere Produkte kaseinhaltigen Leim. Dieser Kleber weist die besten Klebe- und Verarbeitungseigenschaften auf, auch ökologische Gesichtspunkte sprechen für diesen Leim aus natürlichem Grundstoff.

Ich hoffe, dass Sie mit unseren Antworten zufrieden sind und wir Ihre Fragen beantworten konnten. Noch einmal vielen Dank für Ihr Interesse.

Viele Grüße aus Bayreuth

Stefan Linß
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