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Videodokumentation:
Lebe gesund, Gut zum Leben: Universelles Leben im Deutschlandradio

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Lebe gesund, Gut zum Leben: Universelles Leben im Deutschlandradio

Autor: Achim Stößer | Datum:
"Vegetarische Gourmet-Köstlichkeiten" auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum, "nicht Bio, sondern pure Natur" - von den "Gütern [Neu] Jerusalems".

Tierschutz oder gar Tierrechte als eines der beiden Haupt-Vehikel (das andere der direkt Draht zu "Gott oder Jesus Christus oder auch andere[n] Geistgestalten", gemeint wohl u.a. der Ufo-Kommandant, der in Wittecks Schrebergarten gelandet ist o.ä.) für Sektenpropaganda: Sogar der ja nun selbst nicht gerade von ethisch, vorsichtig formuliert, fragwürdigen Hintergründen und Motiven freie Tierschutzbund hat es begriffen, ein Sektenbeauftragter (Alfred Singer von der Diözese Würzburg) erwähnt explizit u.a. die "Tierrechtsbewegung" - und dennoch gibt es immer noch Leute, die die Gefahr für die Tierrechte, die von dieser "Gruppierung" ausgeht, nicht wahrhaben wollen oder gar aktiv leugnen.

Quelle der Zitate zwar kein Video, aber ein Radio-Feature des Deutschlandfunks ("Umstrittene Tierschutzaktionen. Die Religionsgemeinschaft "Universelles Leben'", in "Tag für Tag", Sendezeit: 22.12.2005, 09:40, Autor: Peter Kolakowski):

Audio on Demand: http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&playtime=1135240806&fileid=c6c37455 (4:35 Minuten)
MPEG: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2005/12/22/dlf_200512220940.mp3 (1,05 MB)

Achim

Re: Lebe gesund, Gut zum Leben: Universelles Leben im Deutschlandradio

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bedauerlich bei dem Bericht ist, daß keine wirklich seriösen Kritiker zu Wort kamen.

Zum einen eben Schröder (oder wie heißt der Apel-Assi?) vom Tierschutzbund, zum anderen der "Sektenbeauftragte".

Wie Tanja schrieb: "Besonders schade ist es natürlich, dass die Kritik am Universellen Leben hauptsächlich von Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften kommt, bei denen die Vermutung nahe liegt, dass sie selbst nur um Anhänger bangen."

Dieser faselte dann auch gleich etwas von "Aussteigern", die er (Gedächniszitat) "sehr gut kenne", womit er wohl, was mich anbelangt vergeblich, deren Glaubwürdigkeit zu untermauern versuchte.

Hallo? Es hat einen guten Grund, daß sich seriöse Texte über UL (Universelles Leben - Eine Gefahr für die Tierrechtsbewegung und Mit Gebeten und Gemüse für die Tiere?) eben nicht auf "Aussteigeraussagen" stützen, sondern, wie es im Vorwort der Broschüre mit Bezug auf die Konkurrenzsektenkritiker, aber verallgemeinerbar heißt: "Solche Informationen sind natürlich mit entsprechender Vorsicht zu genießen, doch die Aussagen in den Publikationen des UL sind eigentlich selbstentlarvend genug. In diesem Heft wurde daher versucht, neben UL-Zitaten ausschließlich Eigenrecherchen und unabhängige Quellen zu verwenden."

Natürlich sind "Aussteiger" nützlich, um etwas über Interna zu erfahren, doch dies kann lediglich der Recherche dienen, kaum dem Beleg, der anderweitig geführt werden muß, auch wenn übereinstmmende Aussage ein Indiz sein könnten. Denn ebenso natürlich werden Sektenaussteiger, zumal, wenn sie bemerken, wie dumm es war, auf eine Sekte hereinzufallen, selten eine objektive Schilderung abgeben. Das gilt nicht nur für Sekten, sondern auch in vielen anderen Bereichen: Exraucher sind bekanntlich oft die "militantesten" Nichtraucher, Beziehungen folgt oft ein Rosenkrieg, wer aus dem Kegelclub raus ist, wird die Besäufnisse oder das Kegeln selbst kritisieren, und wer eine zeitlang Modeveganköstler war, wird vielleicht zum glühenden Antiveganer, wer eine Weile (vermeintlich?) Tierrechtsarbeit gemacht hat, muß dann seinen "Ausstieg" (vor sich und/oder der peer group), ihr Nichts(mehr)tun (gern auch durch gelegentliches Demolatschen getarnt) rechtfertigen usw. usw.

Wie diese Beispiele zeigen, trifft dies also auf tatsächlich schädliche (Drogen, Sekten), indifferente (Ehe, Sportverein) wie auf im Gegenteil notwendige (ethisch-politische Arbeit) zu. Die Existenz von Leuten, die vom Saulus zum Paulus (oder umgekehrt?) wurden, sagt eben nichts über die jeweilige Gruppierung aus. So werde ich, wenn ich gefragt werde, sicherlich die beiden Pseudotierrechtsgruppen, in denen ich war, nicht ohne Grund scharf kritisieren - dies sollte aber cum grano salis betrachtet weren, solange es keine Belege dafür gibt. Gut, in diesem Fall gibt es sie (natürlich), und so runden die darüberhinausgehenden Erzählungen das Bild immerhin ab.

Wer sich aber primär auf lediglich anekdotische "Aussteigeraussagen" stützt, hat entweder selbst Dreck am Stecken (keine echten Argumente?) oder spielt (absichtlich?) den Sektenapologeten in die Hände.

Achim