Diese Dokumentation http://maqi.de/tv/?id=33610 kann online unter http://videos.arte.tv/de/videos/das_geheimnis_des_bienensterbens-3213524.html angeschaut werden, sie ist 89 Minuten lang.
Am Anfang sieht man ein Biene bei der Nektarsammlung in einem Blütenkelch, dann behauptet die weibliche Stimme aus dem Off:
Sieht gleichberechtigte Partnerschaft nicht anders aus, anstatt auf Ausbeutung zu basieren...
Eine Kombination aus Lebensraumveränderungen, Vergiftung durch Pestiziden, Fungiziden und Insektiziden (besonders sog. "Neo-Nikotinoide"), Viren (wie "EAPV") und Varroamilben sollen das Massenbienensterben ausgelöst haben.
Es scheint bisher keine wirklichen Lösungsmöglichkeiten zu geben, Wissenschaftler meinen, dass zukünftig genveränderte Bienen oder Roboterinsekten die Bestäubung übernehmen könnten.
Obwohl Bienen die ertragreichsten Bestäuber seien, wären laut Bernard Vaissierre vom „Institut für Bestäubung“ im französischen Avignon für bestimmte Pflanzen Hummeln effektiver, obwohl sie kleinere Populationen aufweisen, die Fixierung auf Bienen zur Bestäubungscheint offensichtlich alleine auf Wirtschafts- und Menschenbedürfnissen ausgerichtet zu sein.
Peter Kevan, Entomologe, Universität Guelph, Kanada:
Das Problem der Bestäubungsverminderung scheint demnach also eher die permanente Ertragssteigerung zu sein...
Off-Stimme:
Dieses Massensterben wiederholt sich seit 2006 jedes Jahr, wobei 36% der Bienenvölker jährlich in den USA verenden würden.
Während manche Forscher vermuteten, dass mit den australischen Bienen ein seltenes Virus eingeführt wurde, sind sich die Bienenzüchter sicher, dass es sich um neuartige Insektizide handelt.
Neonikotine, neurotoxische Insektenbekämpfungsmittel, wurden jedoch angeblich schon vor etwa 10 Jahren eingeführt und in den Staaten mit dem meisten Verbrauch, wie Illinois, sei die Sterberate der Bienen am niedrigsten. „Epidemiologisch passt das nicht zusammen“ so May Berenbaum, Entomologie-Professorin der Universität Illinois.
Und das Virus IAPV konnte laut Berenbaum schon einige Jahre (bei tiefgekühlte Bienen aus dem Jahre 2002) vor dem globalen Massensterben („CCD“) nachgewiesen werden, außerdem hätte es andere Symptome („Zittern und Lähmung“ vor dem Sterben) ausgelöst als CCD.
Ein amerikanischer Züchter sieht in der Ertragsmaximierung der massenhaften Monokulturen in den USA (z.B. die kalifornischen Mandelbaumplantagen) eine nassive Überforderung der Bienenvölker, während ein Zweiter relativiert, dass es in der Landwirtschaft normal sei, dass es gute und schlechte Ertragsjahre gäbe und deshalb auch die Bienen jedes Jahr anderen Witterungsverhältnissen ausgesetzt wären, das sei ganz normal, jedes Jahr sei eben ein Glücksspiel.
Jedoch widerspricht die Off-Stimme:
Durch die "industrielle Bestäubung" wurde für die Bienen das "Verhältnis zu Raum und Jahreszeiten" zerstört, sie bevorzugen nun immense Monokulturen, die "künstliche und kurzzeitige Landschaften" bilden, welches bei den Bienen zu Mangelerscheinungen führt.
Die Stimme aus dem Off ergänzt:
Danach rechtfertigt damit der schottische Bienenzüchter Willie Robson, dass er „schwache Völker“ lieber sterben lässt, weil es „nur natürliche Auslese sei, wenn sie den Winter nicht überstehen. Dadurch würden nur die angepasstesten Bienevölker überleben.
Mit über 600 Millionen Bienen sei Ron Spearce einer bedeutendsten Imker der Welt. Als Industrieimker kann er angeblich in Amerika 75% seines Einkommens innerhalb von drei Wochen als Wanderimker bestreiten, doch dadurch werden die Bienenvölker überfordert. Seine folgende Aussage lies mich zwar eher an Hühnerausbeutung denken, die Analogie zur Ausbeutung von Pferden und Rindern ist aber sicher auch nicht grundsätzlich falsch:
Spearce kauft 7000-8000 Bienen pro Jahr auf Hawaii und lässt diese für Geld riesige Plantagen in den USA bestäuben, um so mehr sie bestäuben und desto größer der Ertrag der Landwirte, je mehr verdient er...
sagt Frank Eiscon, Biologe vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium.
Ein wahrscheinlich unbeabsichtigte, aber, auch ausserhalb dieses Kontextes, sehr passende Aussage!
Off-Stimme:
Endlich, eine so überaschend eindeutige Diagnose hätte dann ich nach beinahe einer Stunde (Minute 56) doch fast nicht mehr erwartet...
meint Robson.
Spearce erklärt:
Allerdings kann er wie andere Imker wider besseren Wissens nicht von der Bienenausbeutung lassen: „Für mich sind Bienen einfach wunderschöne Wesen. Ich glaube schon, dass sie von all diesen Faktoren beeinträchtigt werden, aber so viele Blumen, das muss doch gut für die Bienen sein. Ich kann finanziell nicht ohne die Mandelblüte auskommen, aber ich glaube diese Pflanze ist giftig, es ist erstaunlich, dass sie diese Extreme überstehen.“
Die Off-Stimme stellt kritisch klar:
Einer von 300 betroffenen Imker heißt Christoph Koch, er hat 70% der Bienenvölker verloren und er ist davon überzeugt, dass das direkt auf die Maiskörner aufgebeizte Insektizid „Poncho Pro“ mit dem Wirkstoff Clothiadinin vom Chemiekonzern Bayer, der damit Gewinne in Höhe von 237 Millionen Euro macht, die Bienen getötet habe. Der Wirksstoff wirkt normalerweise gegen den Maiswurzelbohrer und ist ein Neonikotinoid. Obwohl jedoch die in den Bienenleichen gemessene Werte 75% unterhalb der offiziell tödlichen Maximaldosis lagen, wurde vom Bundesministerim für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit aufgrund eines „Vorsorgeprinzipes“ dem Insektizid vorsorglich die Zulassung für das Beizen von Mais- und Rapssaatgut entzogen. Bayer erkennt keine Haftung an, bezahlte den betroffenen Imkern jedoch 2 Millionen Euro Ausgleich für den Verlust. Danach folgte ein ähnliches Beispiel von „Gaucho“ und andere Insektizide für Mais, Raps- und Sonnenblumensaatgut, welche sogar in Frankreich verboten wurden.
Studien würden zeigen, dass selbst minimale Dosierung von Insektiziden subletale Wirkungen aufzeigt, denn Gedächtnisverlust oder verübergehende Lähmungserscheinungen sind nicht nur für Bienen extrem Lebensgefährlich. Auswirkungen auf den Menschen würden nun deshaln auch überprüft, wegen der rein anthropozentrische Forschungsbegründung, Bienen seien Indikatoren für negative Umweltbedingungen.
Bayers Gegenargument für ein Laborversuch mit Bienen, die binnen von Minuten an einem Harz mit Pestizidrückständen starben, welches Maispflanzen ausschwitzen, lautete interessanterweise, dass die Versuche im Labor nicht representativ seien für das, was in der freien Natur geschieht... ;-)
Am Anfang sieht man ein Biene bei der Nektarsammlung in einem Blütenkelch, dann behauptet die weibliche Stimme aus dem Off:
Sieht gleichberechtigte Partnerschaft nicht anders aus, anstatt auf Ausbeutung zu basieren...
Eine Kombination aus Lebensraumveränderungen, Vergiftung durch Pestiziden, Fungiziden und Insektiziden (besonders sog. "Neo-Nikotinoide"), Viren (wie "EAPV") und Varroamilben sollen das Massenbienensterben ausgelöst haben.
Es scheint bisher keine wirklichen Lösungsmöglichkeiten zu geben, Wissenschaftler meinen, dass zukünftig genveränderte Bienen oder Roboterinsekten die Bestäubung übernehmen könnten.
Obwohl Bienen die ertragreichsten Bestäuber seien, wären laut Bernard Vaissierre vom „Institut für Bestäubung“ im französischen Avignon für bestimmte Pflanzen Hummeln effektiver, obwohl sie kleinere Populationen aufweisen, die Fixierung auf Bienen zur Bestäubungscheint offensichtlich alleine auf Wirtschafts- und Menschenbedürfnissen ausgerichtet zu sein.
Peter Kevan, Entomologe, Universität Guelph, Kanada:
Das Problem der Bestäubungsverminderung scheint demnach also eher die permanente Ertragssteigerung zu sein...
Off-Stimme:
Dieses Massensterben wiederholt sich seit 2006 jedes Jahr, wobei 36% der Bienenvölker jährlich in den USA verenden würden.
Während manche Forscher vermuteten, dass mit den australischen Bienen ein seltenes Virus eingeführt wurde, sind sich die Bienenzüchter sicher, dass es sich um neuartige Insektizide handelt.
Neonikotine, neurotoxische Insektenbekämpfungsmittel, wurden jedoch angeblich schon vor etwa 10 Jahren eingeführt und in den Staaten mit dem meisten Verbrauch, wie Illinois, sei die Sterberate der Bienen am niedrigsten. „Epidemiologisch passt das nicht zusammen“ so May Berenbaum, Entomologie-Professorin der Universität Illinois.
Und das Virus IAPV konnte laut Berenbaum schon einige Jahre (bei tiefgekühlte Bienen aus dem Jahre 2002) vor dem globalen Massensterben („CCD“) nachgewiesen werden, außerdem hätte es andere Symptome („Zittern und Lähmung“ vor dem Sterben) ausgelöst als CCD.
Ein amerikanischer Züchter sieht in der Ertragsmaximierung der massenhaften Monokulturen in den USA (z.B. die kalifornischen Mandelbaumplantagen) eine nassive Überforderung der Bienenvölker, während ein Zweiter relativiert, dass es in der Landwirtschaft normal sei, dass es gute und schlechte Ertragsjahre gäbe und deshalb auch die Bienen jedes Jahr anderen Witterungsverhältnissen ausgesetzt wären, das sei ganz normal, jedes Jahr sei eben ein Glücksspiel.
Jedoch widerspricht die Off-Stimme:
Durch die "industrielle Bestäubung" wurde für die Bienen das "Verhältnis zu Raum und Jahreszeiten" zerstört, sie bevorzugen nun immense Monokulturen, die "künstliche und kurzzeitige Landschaften" bilden, welches bei den Bienen zu Mangelerscheinungen führt.
Die Stimme aus dem Off ergänzt:
Danach rechtfertigt damit der schottische Bienenzüchter Willie Robson, dass er „schwache Völker“ lieber sterben lässt, weil es „nur natürliche Auslese sei, wenn sie den Winter nicht überstehen. Dadurch würden nur die angepasstesten Bienevölker überleben.
Mit über 600 Millionen Bienen sei Ron Spearce einer bedeutendsten Imker der Welt. Als Industrieimker kann er angeblich in Amerika 75% seines Einkommens innerhalb von drei Wochen als Wanderimker bestreiten, doch dadurch werden die Bienenvölker überfordert. Seine folgende Aussage lies mich zwar eher an Hühnerausbeutung denken, die Analogie zur Ausbeutung von Pferden und Rindern ist aber sicher auch nicht grundsätzlich falsch:
Spearce kauft 7000-8000 Bienen pro Jahr auf Hawaii und lässt diese für Geld riesige Plantagen in den USA bestäuben, um so mehr sie bestäuben und desto größer der Ertrag der Landwirte, je mehr verdient er...
sagt Frank Eiscon, Biologe vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium.
Ein wahrscheinlich unbeabsichtigte, aber, auch ausserhalb dieses Kontextes, sehr passende Aussage!
Off-Stimme:
Endlich, eine so überaschend eindeutige Diagnose hätte dann ich nach beinahe einer Stunde (Minute 56) doch fast nicht mehr erwartet...
meint Robson.
Spearce erklärt:
Allerdings kann er wie andere Imker wider besseren Wissens nicht von der Bienenausbeutung lassen: „Für mich sind Bienen einfach wunderschöne Wesen. Ich glaube schon, dass sie von all diesen Faktoren beeinträchtigt werden, aber so viele Blumen, das muss doch gut für die Bienen sein. Ich kann finanziell nicht ohne die Mandelblüte auskommen, aber ich glaube diese Pflanze ist giftig, es ist erstaunlich, dass sie diese Extreme überstehen.“
Die Off-Stimme stellt kritisch klar:
Einer von 300 betroffenen Imker heißt Christoph Koch, er hat 70% der Bienenvölker verloren und er ist davon überzeugt, dass das direkt auf die Maiskörner aufgebeizte Insektizid „Poncho Pro“ mit dem Wirkstoff Clothiadinin vom Chemiekonzern Bayer, der damit Gewinne in Höhe von 237 Millionen Euro macht, die Bienen getötet habe. Der Wirksstoff wirkt normalerweise gegen den Maiswurzelbohrer und ist ein Neonikotinoid. Obwohl jedoch die in den Bienenleichen gemessene Werte 75% unterhalb der offiziell tödlichen Maximaldosis lagen, wurde vom Bundesministerim für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit aufgrund eines „Vorsorgeprinzipes“ dem Insektizid vorsorglich die Zulassung für das Beizen von Mais- und Rapssaatgut entzogen. Bayer erkennt keine Haftung an, bezahlte den betroffenen Imkern jedoch 2 Millionen Euro Ausgleich für den Verlust. Danach folgte ein ähnliches Beispiel von „Gaucho“ und andere Insektizide für Mais, Raps- und Sonnenblumensaatgut, welche sogar in Frankreich verboten wurden.
Studien würden zeigen, dass selbst minimale Dosierung von Insektiziden subletale Wirkungen aufzeigt, denn Gedächtnisverlust oder verübergehende Lähmungserscheinungen sind nicht nur für Bienen extrem Lebensgefährlich. Auswirkungen auf den Menschen würden nun deshaln auch überprüft, wegen der rein anthropozentrische Forschungsbegründung, Bienen seien Indikatoren für negative Umweltbedingungen.
Bayers Gegenargument für ein Laborversuch mit Bienen, die binnen von Minuten an einem Harz mit Pestizidrückständen starben, welches Maispflanzen ausschwitzen, lautete interessanterweise, dass die Versuche im Labor nicht representativ seien für das, was in der freien Natur geschieht... ;-)