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Videodokumentation:
Unser täglich Brot

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Unser täglich Brot

Autor: Banaspati | Datum:
Hallo,
ich hab gestern auf Kino.to die Doku
"Unser täglich Brot" gesehen.
Fand ich recht interressant/ungewöhnlich,
da ohne Kommentator, sondern nur bewegte Bilder
(ob das jetzt von Vorteil oder Nachteil ist ???)
Thema ist die extreme Industrialisierung der
Lebens-/Sterbensmittel-Industrie.
Gezeigt werden u.a. Hühnerausbeutungsbetriebe in
gigantischem Ausmaß, in denen die Todeskandidaten
durch ne Art "Staubsauger" einge"saugt" und dann
in Kisten "gespuckt" werden (hab ich vorher noch
nie gesehn), Kükensortierung automatisiert,
wobei die Küken auch von einer Maschine in
Kisten gespuckt werden, Schlachtfabrik für Schweine
und Kühe und viele andere üble Bilder...
immer geischt mit Bildern aus der modernen
Gemüseproduktion. Sind schon auch z.T. Bilder
bei denen man sich fragt auf was für einem Weg
wir uns eigentlich befinden aber natürlich
nicht zu vergleichen mit den Tiergemetzelbildern.
Andererseits wenn zum Beispiel automatisierte
Kartoffelernte gezeigt wird weis ich nicht was daran
schlimm sein soll, die Alternative wäre das alles wieder
mühsam von Hand zu machen und wer will das schon (bezahlen)?

Insgesamt meiner Meinung nach sehenswert aber verstörend...
(Ob die Macher der Doku damit nur gegen die Automatisierung
der Nahrungsmittel und Tiermord-Industrie plädieren wollen
oder auch gegen Tierausbeutung generell kann ich nicht sagen,
jeder (Fleischesser) sollte bei solchen Bildern aufwachen
und sich fragen was er da eigentlich tut/wen er da isst...
Auf jeden Fall räumen die Bilder auf mit falschen Vorstellungen
vom "glücklichen Bauernhof".

Gruß
Banaspati

Re: Unser täglich Brot

Autor: Trolli | Datum:
Hallo,

schätzungsweise will der Film tatsächlich mit falschen Vorstellungen aufräumen. Die Heile-Welt-Propaganda der Lemi-Industrie kotzt ja wirklich an!

Zitat: Andererseits wenn zum Beispiel automatisierte
Kartoffelernte gezeigt wird weis ich nicht was daran
schlimm sein soll


Ein Aspekt: Der perverse Mensch macht keinen Unterschied, ob er eine Kartoffel oder ein Tier "erntet".

Anderer Aspekt:
Die natürliche Größe einer Kartoffel entspricht max. der Größe einer Feige. Die dicken Kartoffeln entstehen durch Unmengen Dünger, chemisches Verbrennen des Laubes usw. Je größer die zusammenhängende Ackerfläche, und je "ertragreicher" die Ernte, desto Todesacker. Mit Dünger, Pestiziden, Herbiziden werden wahllos Pflanzen und Tiere vergiftet. Vollernter rentieren sich nur, wenn die Ackerfläcke sehr groß ist. Folge: Rückzugsgebiete (Raine) für Tiere/Pflanzen werden zerstört, Windböen können ungehindert Erosion ausüben, das Land verkarstet. Vollernter töten. (Rehe usw)

Kartoffeln mit der Hand ausbuddeln ist nicht machbar. Alternative: Kleine Ackerflächen mit Rainen dazwischen. Verzicht auf chemische Keulen, Kontrollgang vor der Ernte, ob sich Rehe versteckt halten (machen immer mehr Bauern). Schmale Ernter. So können wesentlich mehr Tiere vor dem Totgefahren werden flüchten.

Re: Unser täglich Brot

Autor: Banaspati | Datum:
Da hast du vollkommen recht.
Bin da als Gartenbaustudent vielleicht
etwas betriebsblind...
Zitat: Die natürliche Größe einer Kartoffel entspricht max. der Größe einer Feige

da hat sich aber wohl auch durch Zucht schon was dran
geändert.
Und die werden dann auch ohne Kunstdünger so groß
(Bio-Kartoffeln).
Zumal es halt auch im (Feld-)Gemüsebau echt düster aussieht
aufgrund von Preisdruck durch die Abnehmer (Aldi,Lidl...).
Ist wohl für viele finanziell nicht machbar,
kleine Naturkartoffeln auf weniger Fläche (wegen den Rainen)
mit mehr arbeitsaufwand zu produzieren, denn 1.wer nimmt solche
Kartoffeln abb für viel mehr Geld ?
Nicht das ich das gutheißen würde was da getan wird, aber
da müsste sich eben auch am Konsumverhalten der Leute extrem was ändern, denn wer will schon 5€ fürn Kilo Kartoffeln zahlen ?
Da ist es halt wie in allen Bereichen, die kleinen gehn pleite
weil sie dem Preisdruck nicht standhalten können, die Größeren kaufen sie auf um aufgrund ihrer Größe billiger produzieren zu können und alles dreht sich halt nur um wirtschaftlichkeit...

Für mich persönlich die einzige Alternative:
Sobald wie möglich einen großen Garten haben und soviel wie geht selber anbauen...

Banaspati