Anders Irgendwer schrieb:
> Eine vegane Gesellschaft ist also anarchistisch, auch wenn
> die individuen Herrschaft toll finden? Klaer mich auf...
Dass in der veganen Gesellschaft jemand Herrschaft toll findet ist ja lediglich eine Phantasie von Dir, was soll ich da aufklären?
Du wirst doch nicht leugnen, dass es eine Konsequenz einer veganen Gesellschaft sein kann, dass rein aus sozioevolutionärer Entwicklung Herrschaftsstrukturen nach und nach wegfallen können, ohne jeglichen politischen Druck. Denk doch mal nicht so binär und konstruiert.
> > Der vegane Anarchismus ist deshalb auch keine \"Gefahr\"
> > für die
> > Demokratie, da er die entwicklungsdynamische Vollendung der
> > Demokratie oder anderer politischer Systeme darstellt.
> Da will ich Dir widersprechen. Demokratie ist
> Herrschaftsausuebung
Es geht nicht darum was Demokratie ist. Es geht darum dass Anarchismus eine gesellschaftliche Entwicklung darstellen kann die aus der Demokratie, also der Ist-Situation hervorgehen kann. Bevor Du mir widersprichst, solltest Du vielleicht wenigstens ansatzweise verstehen wovon ich spreche. Aber territoriale Panikzustände zerstören bekanntlich komplexe Denkprozesse...
> und Anarchie ist keine Unterform von
> Demokratie,
Siehst Du, das ist genau warum ich es so zum kotzen finde mich mit Herrschaftsfreiisten zu unterhalten. Es vergeht wirklich kein Absatz indem nicht versucht wird etwas bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen und verzerren. *Wer* bitteschön, hat *wo* behauptet, dass Anarchie eine Unterform (!) der Demokratie ist, wenn *das genaue Gegenteil* behauptet wurde, nämlich dass Anarchie eine gesellschaftliche Weiterentwicklung aus der Demokratie heraus sein kann, und somit die IST-SITUATION zum Ideal, zur Utopie führt. Aber mit Ist-Situationen als Prämisse auf der, so wie es sein sollte, Theorien entwickelt werden (also Realismus, Realität) habt Ihr ja bekanntlich ein massives Problem...
> auf die sich alle demokratischen Menschen einigen
> muessen.
Ist-Situation --> soziokulturelle Evolution/Entwicklung --> Utopie. So schwer ist das nicht zu verstehen.
> Demokratie ist ja auch keine Weiterentwicklung der
> Diktatur, oder?
> (Dann Waere Anarchie ja eine Spielart der
> Diktatur, was ich fuer ausgemmachten Bloedsinn halte)
Ist ja auch Blödsinn, nämlich Deiner...
> > Nein, für die Überwindung des Speziesismus ist ethische
> > Entwicklung, und somit Veganismus hinreichend.
>
> Ethik widerspricht Herrschaftsfreiheit,
Nur innerhalb der der Herrschaftfreiistischen Gruppenphantasie. In der Realität widerspricht Ethik natürlich nicht der Herrschaftsfreiheit, sondern ist ihre zentrale Basis.
> da Ethik den anspruch
> hat, universell zu sein, was schon nach Goedel Unfug ist.
Du missverstehst Ethik noch zu sehr als moralistische Abstraktion, und verkennst dass es sich da lediglich um eine Art soziozivilisatorische DNA handelt, also eine Topologie von Beziehungsnetzwerken.
> Eine Gesellschaft ohne Speziesismus ist nur im Zuge der
> Ueberwindung der Betrachtung von Ethik als Notwendigkeit
> denkbar.
MWUAHAHAHAHAHA! AHAHAHAHAHA! Lange Nacht gestern?
Die Realität stellt sich auch hier wieder genau seitenverkehrt dar: Nur mit Ethik als Basisprämisse ist eine Überwindung des Speziesismus überhaupt denkbar.
> > Ich bin auch überzeugt dass der gewollte, politische
> > Anarchismus nicht funktionieren kann, da ihm zu viele
> genetisch
> > verdrahtete Instinkte des Menschen unterminieren.
>
> Das halte ich fuer eine sehr gewagte These.
Die Zukunft wirds zeigen. Allerdings gibt es ja, da sich der Anarchismus eben auf Basis einer veganen Gesellschaft viel leichter, so nebenbei entwickeln kann, also *mit* der Gesellschaft anstelle *gegen* die Gesellschaft wie es der politische Anarchismus versucht, gar keinen vernünftigen Grund seine Zeit, Ressourcen und Energie für den politischen Anarchismus zu *verschwenden*. Deswegen sind ja auch die Untergrabungsversuche des ethischen Veganismus durch Herrschaftsfreiisten so schädlich, denn ihr behindert ja massiv die Entwicklung des Veganismus und somit im Effekt auch den Anarchismus. Also doppeltblöd. Die Gesellschaft wird sehr lange vegan sein, bevor sie anarchistisch wird. Und da der Anarchismus sich sowieso automatisch einstellen wird, muss sich der gemeine Herrschaftfreiist schon fragen lassen, warum er Blumen gießt wenn sowieso Regen kommt.
> > Nur ab einer kritischen Masse ethisch bewußter Menschen wird
> > sich der Anarchismus nach und nach ganz automatisch ergeben,
> > also eine Konsequenz von was anderem sein, anstatt eines
> > gewollten, aufgepropften Systems; weil nur ein gewolltes
> > ethisches Bewußtsein von innen diese Instinkte puffern kann.
>
> Das halte ich ebenfalls fuer Schmarrn, schon allein, weil
> \"ethisches Bewusstsein\", also die ausnahmsfreie Anwendung
> einer universalen Gesetzmaeszigkeit freien Vereinbarungen
> widerspricht.
Nein, denn Ethik und damit Empathie ist die BASIS von freien Vereinbarungen, da eine Vereinbarung ohne ethische Prinzipien nie frei sein kann, das schließt sich gegenseitig aus.
> > Jedes System, welches über eine Gruppe von außen an das
> > Individuum herangetragen wird, anstatt als Wille im
> Individuum
> > zu reifen, wird kurz oder langfristig scheitern, auch der
> > politische Anarchismus.
> Du hast aber eine krude Vorstellung vom Anarchismus.
Nein ich habe eine realistische Vorstellung vom Anarchismus. Was Dir nicht gefällt, ist dass jemand von außerhalb Eurer molligen, konsenskuschelnden Inzestgrüppchen das Defintionsdiktat von Anarchismus entzieht und Eure Phantasien mit Realismus ersetzt.
> > Ich unterscheide deshalb auch zwischen dem politischen
> > Anarchismus und dem veganen Anarchismus.
>
> ... und damit machst Du eine neue Kategorie fuer weitere
> Hierarchiebildung auf.
Nein ich "mache *keine* neue Kategorie auf". Sondern ich differenziere zwischen zwei verschieden Wegen zum Ziel. Und die Argumentationsführung, warum der vegane Anarchismus besser ist als der politische Anarchismus ist ja unwiderlegt.
Aber es geht ja nicht nur um die Bekanntmachung einer neuen Betrachtungsweise, sondern dieses neue Denkkonzept ist gleichzeitig auch eine Verteidigung gegen die antivegane, herrschaftsfreiistische (passive) Aggression.
Ihr seid zwar noch belanglos uneinflussreich, aber Gruppenphantasien breiten sich u. U. sehr schnell aus, vor allem im linken Spektrum, es ist also leider notwendig diesen Speer vor Euch im Boden zu versenken und aufzufordern, die anti-ethische Aggression einzustellen und damit aufzuhören zu versuchen, Veganismus und vegane Ethik zu unterminieren.
> Herzlichen Glueckwunsch, du hast die
> Idee hinter der Anarchie nicht verstanden.
Och, nur weil ich mich nicht an einer herrschaftfreiistischen Gruppenphantasie beteilige, bedeutet das noch lange nicht dass ich den Anarchismus nicht verstehe...
> > Ein veganer Anarchist wird eher dem politischen Anarchismus
> > anhängen, und ein anarchistischer Veganer eher dem veganen
> > Anarchismus.
>
> diese dogmatische kategorisierung halte ich fuer konstruiert.
Das ist keine dogmatische Kategorisierung, sondern ein Abschätzen von Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich sage: "Ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr hat wohl eher eine altruistische Motivation (Leben retten) und ein Mitglied der Berufsfeuerwehr eine egoistische Motivation (Geld verdienen), dann ist das kein Konstrukt sondern umschreibt eine tatsächliche Gegebenheit. Selbstverständlich bin ich jedoch nicht über Deine Phrase überrascht, denn wenn Du den Unterschied verstanden hättest, würdest Du mir zustimmen müssen. Es liegt ganz einfach in der Natur der Sache, dass Herrschaftsfreiisten, die vegan spielen sich selbstverständlich mit dem politischen Anarchismus assoziieren, denn die Grundlage der herrschaftsfreiistischen Gruppenphantasie *ist* nunmal eine politische Interpretation des Anarchismus als _politisches System_. Anarchistische Veganer dagegen, erkennen dass es für den Anarchismus keinen politischen Druck benötigt da sich der Anarchismus aus der veganen Gesellschaft heraus, automatisch und nebenbei entwickeln kann. Ein anarchistischer Veganer *kann* also, gezwungener Maßen ausschließlich Anhänger des veganen, also unpolitischen Anarchismus sein.