Hallo Waru,
> > Woher weißt Du denn, daß das nicht passiert? ;-)
>
> umso besser, hier kommt einem alles manchmal etwas "verbohrt"
> vor, ohne das wirklich allzu negativ zu meinen ;-)
Nun, es ist ja auch sinnvoll, gewonnene Erkenntnisse, Erfahrungen nicht zu ignorieren, sondern damit zu arbeiten. ;-)
> > Tausende (unzählige?) Tierschützer und "Tierfreunde", die
> > sagen "aber ich achte doch darauf, wo meine Lebensmittel
> > herkommen und kaufe niemals Batterie-Eier" sind kein Beweis?
>
> Nein, weil ihre Handlung nichts über ihre Motivation sagt und
> weil die Motivation der meisten einfach nur Fraßfaulheit ist.
> Gäbe es keine Bioeier, würden eben Käfigeier konsumiert
> (das ist natürlich genauso eine Behauptung).
Eine wahrscheinlich nicht haltbare. Ich persönliche habe aufgehört zu rauchen weil ich dachte, daß es keine tierversuchsfreie Tabakfirma gibt. Und ich dachte nicht "naja, wenn's nix anderes gibt, rauche ich halt die Tierversuchszigaretten weiter".
Und Tierschützer versuchen erst recht, sich ein gutes Gewissen zu verschaffen - das aber natürlich auf dem bequemsten Weg. Daß eine Henne in einem Käfig mit Sicherheit nicht glücklich ist, ist eigentlich allen von ihnen klar. Es ist also unser Job, ihnen ebenso klarzumachen, daß Hennen in anderen "Haltungsformen" nicht glücklicher sind. Und damit befinden sie sich in einem Gewissenskonflikt, aus dem sie natürlich trotzdem, rauskommen wollen.
> > Bitte. Es geht selbstverständlich nicht um bloßes
> > "Ideologien-Predigen" sondern um die Frage, wie man
> > Tierausbeutung abschafft. Und das tut man nun mal nicht,
> > indem man Tierausbeutung (und wenn sie vermeintlich noch so
> > viel "bessser" ist) fordert.
>
> da drehen wir uns einfach im kreis. Du hast deine, ich meine
> Position.
Aber Du hast keine Argumente, die Position ist also mehr als bröckelig. ;-)
> > Es geht nicht um Zahlen. Diese Toten sind keine Zahlen, sie
> > sind Opfer, Individuen, die litten und starben.
>
> Ja ganz recht ! Ich will das den einzelnen auch niemals
> absprechen! Aber das meinte ich gar nicht: ich wollte sagen,
> dass eine Anzahl kein einzig hinreichendes Kriterium zur
> Beantwortung der Frage, was nun falsch und richtig ist sein
> kann!
Mehr Opfer sind also "besser"?
> Aber wie ist es, wenn man sagt, dass es auf das Empfinden
> bzw. Leiden des durchschnittlich gefangen gehaltenen Tieres
> ankommt ?!
Und Du maßt Dir also an, zu sagen, daß eine Henne in einem Käfig, die von ihren Leidensgenossinen totgehackt wird, mehr leidet, als eine Henne (oder in dem Fall dann eher zwei...), der dasselbe in einer "alternativen Haltungsform" passiert?
> Wenn man sagt: auch wenn Tiere gehalten werden und
> umgebracht werden, dann muss das einzelne Individuum
> zumindest die Chance auf Licht und Luft und ein rudimentär
> "artgerechtes" Leben haben!?!
Hättest Du Dich tatsächlich ausführlich mit "alternativen Haltungsformen" beschäftigt, wüßtest Du, daß z.B. in der "Freilandhaltung" ca. 10% der Hennen wirklich ins Freie gehen.
> Ich sehe natürlich schon das Problem, dass man sich dann im
> Grunde für eine ökologische Tierhaltung und wesentlich
> geringeren Tierproduktkonsum aussprechen müsste (denn nur
Was müßte man???
> dann lassen sich die von dir zitierten Todesquoten vermeiden)
Bitte wirf doch mal einen Blick ins
Bildarchiv von Maqi, da wirst Du u.a. Fotos von einer "ökologischen Freilandhaltung" finden.
> > Wie bitte? Die männlichen Küken, die mehr vergast werden,
> > sind "indirekte Opfer"? Die Hennen, die mehr ausgebeutet
> > werden (um die Eiprodutkion konstant zu halten) sind
> > "indirekte Opfer"?
>
> Ja insofern, als man ja nicht will, es nicht beabsichtigt,
> dass diese Tiere sterben sondern "nur" billigend in Kauf
> nimmt für mehr Profit.
Wenn ich nicht will, daß ein Zug in eine Gruppe Wanderer (sagen wir mal, 20 Personen) rast, ist es also vollkommen ok, den Zug so umzuleiten, daß er dafür in einen Schulbus mit ca. 40 Insassen rast? Denn deren Tod ist ja nicht beabsichtigt und ich habe ja trotzdem die Wanderer gerettet?
> Ja Tanja, aber holt ihr nicht Tiere (richtigerweise) ehr aus
> Anlagen (egal welcher Art) denen es richtig dreckig geht ?
> Was wollt ihr in einer vorbildlichen Bio-Anlage ?! Wir
> standen offenbar auch in unterschiedlichen Anlagen.
"Vorbildliche Bio-Anlage" - krasse Ausdrucksweise. Wir holen Tiere aus allen Anlagen, wo es möglich ist, und ich habe bisher noch keine gesehen, die "vorbildlich" war...
> > Und ist in unserer Gesellschaft trotzdem verpönt. Das
> > passierte aber sicher nicht durch die Forderung, Frauen in
> > der Ehe einfach nicht brutal zu vergewaltigen sondern nur
> > noch " mit sanftem Druck zum Beischlaf zu bewegen, auch wenn
> > sie keine Lust haben". Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
>
> das hinkt aber gewaltig, da passt die analogie, für Käfige
> schaustoffeinlagen zu fordern, also bitte nicht die
> relationen von forderungen ins eigene Maß zurechtreden!
Tust Du was anderes mit der Forderung nach "alternativen Haltungsformen"?
> > Tierrechte sind doch ein Motiv für Veganismus?
>
> Ja, ein philosophisches, aber kein psychologisches.
???
> > Wie wär's denn mit simpler Aufklärungsarbeit auf den
> > Konsumenten als Individuum bezogen? Zu langweilig? Zu
> > unspektakulär? Oder wie?
>
> Ideale Strategie ! Von mir schon seit Jahren verfolgt ! Aber
> ich bezweifle, dass das alleine hilft!
Und hier drehen wir uns im Kreis...
Klar hilft das nicht, wenn man den Leuten als Option "alternative Haltungsformen" anbietet... :(
Tanja