Nichtwissenschaftliche Ideen erheben den Anspruch absolut richtig und unwiderlegbar zu sein und beweisen sich damit als Pseudowissenschaft. Wissenschaftliche Erkenntnisse bleiben nie unverändert, es gibt keine ewigen Wahrheiten oder Allwissen – auch nicht als seniler Greis im Vatikan mit Alzheimer und Parkinson. Die Wissenschaft arbeitet mit Hypothesen, Theorien, Tests, Beweisen, Diskussionen, Verbesserungen wieder und immer wieder. Pseudowissenschaften sind dagegen nicht falsifizierbar - wissenschaftlich totaler Unsinn. Theologie ist keine Wissenschaft sondern ein Religionskult, damit Wahrheiten und Wissen zu erlangen ist so unmöglich wie mit Horoskopen das Schicksal vorherzusagen. Ihre Erkenntnisse müssen innerhalb ewiger Dogmen eines allwissenden Greises bleiben. Die Instruktion über kirchliche Berufung des Theologen der Ratzinger-Kongregation vom Mai 1990 definiert Theologie derart, dass sie so wenig an eine Universität gehört wie Voodoo, indianischer Fruchtbarkeitszauber und anderer Hokuspokus.
Theologie ist lediglich das Sprachrohr einer Ideologie in der Form eines Kults. Im Fall Lüdemann folgt das Bundesverwaltungsgericht (2005, BVerwG 2 C 31.04) dieser Sichtweise. Wer nicht die unfehlbaren Inhalte des christlichen Glaubens ohne Zweifel, ohne Kritik und Vorbehalte annimmt, der hat nach der Glaubenskongreation einen persönlichen Defekt, ein ungenügend gebildetes Gewissen, eine sündige Verfasstheit, eine auf Vorurteilen beruhenden Geist der Kritik und huldigt der Untreue gegen den Heiligen Geist. Glauben bedeutet Verstand und Vernunft haben zu schweigen. Dies führt zur Beliebigkeit des Glaubens und zu einer Vielfalt der Religionen, von der jede behauptet, die einzig wahre zu sein und alle anderen in die Hölle verdammt.
Moderne Bild gebenden Tomographien ermöglichen es neuronale Prozesse intensiv zu studieren. Das menschliche Gehirn ist leicht täuschbar, manipulierbar und fehlbar, was dem Menschen selber als abwegig erscheint. Der freie Wille in Form einer bewusst getroffenen Entscheidung ist nicht frei, sondern gründet sich auf unbewusste Entscheidungsfindungen lange vorher. Wer sich an etwas erinnert, so erscheint das als sicher, real, exakt so geschehen aber niemals als willkürlich fabriziert. Neurale Korrelate von richtigen und falschen Erinnerungen werden in Gehirn unterschiedlich verarbeitet und sind so eindeutig zu entlarven. Ist die mit Vertrautheit und Gefühl korrelierte frontparietale Region oberhalb der Stirn aktiviert, geht es um frei fabrizierte „Erinnerungen“ und erfundene „Fakten“. Sind die mit realem Erkennen korrelierten medialen Temporallappen (MTL) seitlich bei den Ohren aktiviert, geht es um wirkliche Erlebnisse und Bilder von außerhalb. Bei komplexen Gedächtnisleistungen werden immer beide Bereiche aktiv, somit werden Täuschung, Selbstbetrug und frei fabrizierte Erinnerungen vermischt mit erlebter Realität zu einer für den Menschen nicht mehr erkennbaren und auflösbaren Scheinrealität.
Die Religion nutzt dies seit langem, mittels Gefühlen und Emotionen werden falsche Fakten, nicht existente Ereignisse und irreale Abläufe in die Köpfe der Gläubigen gehämmert. Vergleicht man diverse Arten der Gottesdienste, dann beeindrucken jene, die auf Gefühle und stimmungsvolle Musik setzen und damit leicht falsche Realitäten schaffen. Abstrakte Betrachtungen über Moral, Verhaltensnormen und Wissensinhalte mit Anspruch an die Intelligenz schneiden dagegen schlecht ab. Die Videos und Filme der Kreationisten mit einem Hampelmann als Prediger sind verfehlt, das feierliche Vatikan-Zeremoniell sichert eine optimale Wirkung fürs schlichte Gemüt. Gleichzeitig hemmen falsche Erinnerungen die Fähigkeit die Realität noch objektiv zu erkennen und sich aus dem Teufelskreis der Gehirnwäsche zu befreien. Bewusstseinskontrolle wirkt durch Abhängigkeit und Konformität und unterdrückt Selbstständigkeit und Individualität.
Wissenschaftler des Institute for Social Research der Universität von Michigan ermittelten, dass Lesen über göttliche Gewalt bei Religiösen als auch bei Nichtreligiösen Aggressionen weckt. Brad Bushman, Professor der Psychologie und Kommunikation betont, die Beweise dieser Hypothese wurden mit Studenten erarbeitet, die nicht dem Typ von Terroristen entsprechen. Selbst bei nicht religiösen Menschen steigern Kontakte mit gottgewollter Gewalt die Aggression. Diese Wirkung belegt den heimtückischen Einfluss verkündeter Gewalt im Schrifttum von Religionen, Sekten, bei Computerspielen und bei Predigten der Heils- und Katastrophenverkünder.
Die Menschheit hat in Millionen Jahren ihrer Entwicklung von der Gestik bis zur Sprache und Schrift immer schon religiöse Strukturen gebildet. Der Glaube an transzendente Mächte und Geister schafft Vorteile, etwa die Gewaltbereitschaft der Gruppe zu steigern sowie eigene Abweichler und fremde Gruppen zu dominieren. Glauben verheißt Trost, Angstbewältigung, die Durchsetzung geglaubter Normen, fördert den Zusammenhalt der Gemeinschaft und ernährt vor allem die selbsternannten Gotteshausierer. Religion und politische Macht sind Zwillinge, das Phänomen der Vergöttlichung von Führern über Jahrtausende ist Beweis für die Verflechtung von Religion, Macht gepaart mit Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen.
Die Gottvorstellung befriedigt den metaphysischen Wahn Einzelner und manipuliert Gruppen. Gottes Existenz ist für Gläubige eine Projektion ihrer Phantasien und Psychosen und wandelt sich zur realen Wahrnehmung. Gläubige die mit Gott sprechen sind nicht nur Lügner und Wichtigtuer, der naive Glaube erhöht den Empfänger himmlischer Botschaften und ist Balsam für die kranke Psyche. Psychopathologisch handelt es sich um Wahnvorstellungen. Kommt noch Narzissmus gepaart mit frühkindlichen Autoritätsproblemen dazu, dann helfen nur noch Neuroleptika und in extremen Fällen die geschlossene Psychiatrie. Alternativ entgleist ein religiöses Amt in absurdes Machtgehabe und soziopathisches Verhalten. Katholiken müssen dogmatisch glauben, dass sie das Fleisch Gottes fressen und das Blut Christi saufen - steinzeitlicher Kanibalis. Wäre es nicht bereits Teil des Kulturgutes, man müsste es als eine Faschingssitzung im Irrenhaus einstufen.