Hallo Tom,
> interessante Infos, die du da zusammengetragen hast. Ich
> konnte die Seiten nur überfliegen, werde sie mir aber noch in
> ruhe durchlesen.
Hier gleich noch ein paar links mehr:
http://www.mypetstop.com/SWI_GER/Katzen/Ernahrung/Ausgewogene+Ernahrung/Heikle+Katzen+Fressgewohnheiten.htm
http://www.welpen.de/service/tierarzt/artikel10.htm
http://www.katzendiabetes.de/1947672.htm
> Den Menschen sterben lassen oder riskieren, dass er/sie an
> AIDS erkant. Die Tiere in den Dosen retten oder riskieren,
> dass die Katze an einer hepatitischen Lipidose erkrankt. Für
> mich ist dies eine analoge Situation. Ließen wir den Menschen
Rein objektiv kann man das sicher nicht als analog betrachten. Schließlich geht es in Deinem Beispiel um
einen Patienten, hier geht es um mehrere Individuen.
> Frage der Wahrscheinlichkeit. ;-) Wenn die Blutspende zu 90%
> kontaminiert wäre, würden wir anders entscheiden, als wenn
> das Risiko bei 2% oder auch auch 10% liegt. Und so sehe ich
> es auch in Bezug auf die Frage der Nahrungsumstellung. Wie
> wahrscheinlich ist es, dass Katzen nach 1-2 Tagen erkranken?
Die Wahrscheinlichkeit ist nicht klein, übergewichtige Katzen sowie Katzen mit anderen (evt. noch nicht erkannten Erkrankungen) haben ein extrem erhöhtes Risiko. Das tut allerdings auch nur minimal was zur Sache.
Richtig ist: Es besteht ein Dilemma.
> Möglicherweise tendieren wir eher dazu uns im Sinne der Katze
> zu entscheiden, jedoch lässt sich solch eine Entscheidung
> mehr durch eine stärkere emotionale Bindung zur Katze
> erklären, als durch eine objektive Betrachtung. Die meisten
> unter uns kämen wohl kaum auf die Idee eine schrittweise
> Umstellung anzustreben, wenn sie unvegane "Nahrung" für die
> Katze selbst ermorden müssten.
Letzten Sommer hatten wir (wie fast jedes Jahr...) eine verletzte Taube in Pflege. Ich war froh, daß die Taube kein Falke war - allerdings hätte ich einen verletzten Falken nicht bei mir gepflegt (nicht zuletzt aufgrund meiner Unkenntnis was diese Vögel angeht). Somit wäre ich erst gar nicht in das Dilemma, Mäuse für seine Ernährung ermorden zu müssen, gerutscht.
Wer ein Tier bei sich aufnimmt, trägt für dieses die Verantwortung. Und ausreichend Nahrung und Flüssigkeit sind Dinge, die man (es sei denn, aus medizinischen Gründen) niemandem vorenthalten darf. Wenn Du Dich dazu nicht in der Lage sähest, solltest Du die Verantwortung an jemand anders abgeben.
> Kurzum: Ich finde es sehr, sehr schwierig eine generelle
> Empfehlung in Fragen der Umstellung auszusprechen, denn wir
> können uns nicht anmaßen über Leben und Tod anderer Tiere zu
> entscheiden.
Das können wir nicht - doch Du tust es. Es gibt keine "gute" Lösung. Darum möchte ich Dich ja auch bitten, solch eine generelle Empfehlung des "Hungernlassens" nicht auszusprechen.
> >- die hepatitische Lipidose wird oft durch Erkrankungen, die
> >bislang unbemerkt sein konnten, begünstigt
>
> Lässt sich das nicht im Vorfeld abklären?
Wenn Du nun eine Katze aufnehmen würdest, würdest Du sie also irgendwann (wahrscheinlich mehrmals) zum Arzt fahren, sie genau durchchecken lassen, Ergebisse von Blutuntersuchungen abwarten, sie bis dahin mit Leichen ernähren und dann (sollten die Ergebnisse allesamt negativ sein) eine Umstellung von heute auf morgen beginnen? Oder wie soll ich mir das "im Vorfeld" vorstellen? ;-)
Oder würdest Du nur "gesundheitlich einwandfreie" Katzen bei Dir aufnehmen?
> groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass Katzen bei
> Ausbleiben von Nahrung über 1-2 Tage an einer hepatitischen
> Lipidose erkranken. Verzeih, wenn es in den Quellen steht,
> ich habe aber noch keine entsprechende Angabe gefunden. Und
Ich auch nicht. Allerdings sehe ich auch keinen Grund, auszurechnen, mit einer wieviel-prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Katze erkranken oder gar sterben würde. Am Tod einer Katze, deren Leber- oder Nierenprobleme Du durch (die Empfehlung oder) eine sofortige Nahrungsumstellung verursacht hast, bist Du schuld.
Wie ich bereits in meiner Diskussion mit rolleyes ausgeführt habe, ist eine schrittweise Nahrungsumstellung eine Vorgehensweise, die viel eher von dauerhaftem Erfolg gekrönt (also auch den Tieren, die für die Ernährung der Katze getötet würden, hilft) und zudem risikoarm ist.
> wie sieht es bei freilebenden Katzen aus? Sie werden doch
> auch mal "magere Tage" haben, alles andere grenzte ja an ein
> Wunder.
"Magere Tage": Ja. Hungern: bei uns äußerst selten. Abgesehen davon entbindet auch das Dich nicht von Deiner Verantwortung. So werden freilebende Katzen auch oft überfahren, kein Grund, eine Katze auf einer Autobahn frei laufen zu lassen.
Tanja