Und noch ein Standard-Beispiel für die beliebte Desinformationspolitik. Reuben Proctor schreibt in http://www.vegan.de/foren/read.php4?f=30&i=8246&t=8203 wieder sein übliche Ritter-Sport-Propaganda. Ich werde hier nur auf einzelne Punkte eingehen, das wesentliche ist ja schon in der schwarzen Liste -
http://maqi.de/txt/schwarzeliste.html - zu finden.
>ich finde, daß Ritter Sport ein sehr gutes Beispiel dafür ist, wie sehr >sich manche auf einen Standpunkt versteifen und ums Verrecken nicht davon >abrücken wollen. Stelle Dir mal vor, man würde etwas aus der Schwarzen
Das stimmt allerdings, wenn auch anders, als er sich einbildet: Ritter Sport hat vegan zu sein, weil es ihnen so gefällt, alles andere wird beiseitegewischt: sie versteifen sich darauf, daß Ritter Sport vegan ist und weichen ums Verrecken nicht davon ab, sehr treffend formuliert.
>Liste wieder herausnehmen oder zumindest abschwächen. Gott bewahre!
Da Gott nicht existiert, finden sich in der Schwarzen Liste Beispiele für das laut Proctor nicht Existente, z.B. der Hinweis bei Alsan ... ein Wunder, ruft den Papst.
>Wem das nicht reicht muß JEDES Produkt
>mit Vanillegeschmack zunächst ablehnen.
Eben: jedes Produkt, das eine Zutat enthält, bei der nicht klar ist, woraus
sie hergestellt wurde, ist abzulehnen. Schön, daß Herr P. das begriffen
hat, aber warum tut er so, als sei das etwas ganz absurdes?
Konkret zu Vanille: Wenn nachweislich jegliches Vanillearoma vegan ist,
wunderbar, aber ein obskurer Verweis auf E-Nummern ist kein solcher
Nachweis.
>7. Der Hersteller war nicht bereit, die "Rezeptur" (wörtlich aus dem >Schreiben) preiszugeben. Für eine Firma mit einer zu verteidigenden >Marktposition nachvollziehbar. Über die _Zutaten selbst_ hat die Firma >mehrfach und ausführlich Auskunft gegeben (siehe oben).
Siehe auch Nachtrag im der SL. Hier lügt Proctor. Das Zitat im Nachtrag stammt aus
seiner Antwort von Ritter: nicht die Rezeptur, sondern die
"Zusammensetzung der Zutaten unserer Rezepturen" preiszugeben weigert sich Ritter. Und das ist der Kasus knacktus: Uns interessiert
nicht die Rezeptur. Uns interessieren auch nicht (nur) die Zutaten. Uns interessieren eben über die Zutaten hinaus auch die Zusammensetzung der zusammengesetzten Zutaten sowie die Stoffe, die bei der Produktion verwendet werden aber (wider dem allgemeinen Sprachgebrauch, aber gesetzeskonform) keine Zutaten sind (Standardbeispiel: Gelatine bei der Saftklärung).
Und über diese gibt Ritter nunmal, entgegen dem, was Proctor mit seinem Geschwafel von den Zutaten weiszumachen versucht, keine Auskunft.
>Also, das sind die Fakten. Maqi reichen sie nicht. Mir schon. Meiner
Das sind die Fakten. Und Maqi reichen sie, denn wenn eine Firma keine hinreichende Auskunft gibt, genügt uns das, um davon auszugehen, daß das Produkt nicht vegan ist. Wem genügt das nicht?
>Außerdem ist Schokolade an sich aus der Perspektive der Menschenrechte
>schon bedenklich (wurde schon von Elisabeth angeschnitten), denn Kakao wird
>großteils in Westafrika angebaut, einer Region in der der Sklavenhandel
>floriert und Sklaven auch auf Kakaoplantagen arbeiten (Quelle: Scharzbuch
>Markenfirmen). Auch ohne die Sklaverei ist die Lage der Menschen in den
>Herkunftsländern schrecklich. Ich weiß nicht, woher der Kakao von Plamil
>herkommt. Wäre mal interessant zu wissen.
Oh ja, sehr subtil ... um Werbung für Ritter zu machen, jetzt also Dreck gegen die Hersteller wirklich veganer Schokolade schleudern - ohne sich festnageln lassen zu müssen - keine Aussage, sondern ein "wäre interessant zu wissen". Nun, wer es wirklich wissen will, kann es leicht herausfinden ("Plamil" in eine Suchmaschine eintippen ist aber wohl wieder eine Zumutung, wie alles, was der Aufklärung dient):
>>>
"
Many foodstuffs and goods use slaves in their production, none more so than chocolate. Although slavery is rife amongst the cocoa plantations of the world it is possible to eat chocolate and still have a clear conscious!
Below you will find a list of chocolate that doesn't involve the exploitation of animals OR people. [...]
First up Plamil who are involved in the ECO Trade Programme where the growers are paid a premium so that the workers may enjoy a better quality of life. This is only for their organic range and does NOT include their non-organic products.(of course ALL plamil products are vegan)."
<<< (http://www.vegans.free-online.co.uk/ethchocF.htm)
>Es ist richtig, Ideale zu haben, aber man muß auch realistisch sein. >Außerdem finde ich es an sich ethisch bedenklich, nach kleinsten tierischen
>Bestandteilen im Herstellungsprozeß zu schauen und Menschenrechte dabei zu
>vergessen. Auch Menschen sind Tiere! Was ist sinnvoller, nach Bienenwachs
Und wieder einer der Standardverteidigungsmechanismen der Täter: anderen - vornehmlich Kritikern - die eigenen Taten ungerechtfertigt unterstellen.
>oder Schellack im Kaffee zu suchen (werden zumindest bei Tchibo nicht >verwendet, soweit ich weiß bei anderen auch nicht), oder die Lage der >Plantagenarbeiter (Giften ausgesetzt, bettelarm, unterbezahlt, usw.) ins >Auge zu fassen. Wer hier hat sich nach der Menschenrechtssituation bei >seinem Kaffee erkundigt?
Und natürlich schöne rhetorische Fragen abschießen. Nun, Herr Proctor, die Antwort auf diese Frage lautet, anderes als es dem Ritter-Sport-Apologeten passen mag: ehe ich erfuhr, daß Kaffee mit Bienenwachs oder Schellack geröstet sein kann, habe ich, wenn überhaupt, Kaffee aus fairem Handel gekauft. Als ich das mit Schellack und Bienenwachs erfuhr, habe ich aufgehört, Kaffee zu trinken, ganz einfach: weil es mir nicht den Aufwand wert war, Produktanfragen nach veganem Kaffee zu stellen (da gibt es sicher vordringlichere). Mit anderen Worten: wer hier Tier- wie speziell Menschenrechte verletzt, ist ein tschibokaffeesaufender Ritter Sport-Fresser.
Achim