tip schrieb: auf vegan.de im thread: vegane oecotrophologen?
[Vollzitat beabsichtigt]
> Hallo,
>
> ich hatte/habe fest vor, zum nächsten WS mit dem Studium der
> Oecotrophologie an der FH in Mönchengladbach oder in Münster
> (je nachdem, wo ich angenommen würde, ansonsten von der
> Erreichbarkeit her lieber Münster) zu beginnen.
> Das für Münster notwendige Vorpraktikum würde ich in einem
> Betrieb der veganen Lebensmittelindustrie machen, was von
> Seiten der FH auch akzeptiert wird.
> Durch die Beiträge von Birte ("mäuschen") und Mails von ihr
> (danke nochmal für die Infos) habe ich erfahren, daß in
> verschiedenen Praktika z.B. in Chemie an der FH Mönchengladbach
> unvegane Stoffe verwendet werden, z.B. wird Milch auf Keime
> untersucht. Mir ist aber noch nicht klar, ob mensch sich
> wirklich davor drücken kann, bei solchen Untersuchungen
> mitzumachen, oder ob dann die Voraussetzungen fehlen würden, um
> z.B. zu Prüfungen zugelassen zu werden.
> Bei einem Gespräch mit der Studienberatung in Münster wurde mir
> gesagt, daß mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in Chemie,
> Mikrobiologie, Sensorik und Lebensmitteltechnologie z.B. Milch,
> Joghurt und Käse auf Bakterien, Fettgehalt usw. untersucht
> werden. Es sei nicht möglich, diese Dinge zu umgehen, bei
> einzelnen Tests etc. nicht mitzumachen oder Alternativen zu
> bekommen. Das wäre nur möglich, wenn ich z.B. stark allergisch
> reagieren würde, nicht aber, weil ich aus ethischer Überzeugung
> Veganerin bin. Es wäre schließlich nichts dabei, Joghurt unter
> einem Mikroskop zu plazieren, dafür würde doch kein Tier
> gequält werden, es gäbe ja auch "artgerechte Tierhaltung" usw.,
> und überhaupt sei im Rahmen einer wissenschaftlichen
> Untersuchung sogar der Konsum (was in Sensorik wohl gemacht
> wird) ethisch zu rechtfertigen. Daß ich unter keinen Umständen
> mit der Verwendung sog. Tierprodukte zu tun haben möchte, sei
> absolut nicht nachzuvollziehen und nicht machbar.
> Da es sich jedes Jahr ändert, was genau in den einzelnen
> Seminaren/Praktika gemacht wird, wüßte ich nicht mal vorher,
> was auf mich zukommt und könnte das vorher mit den jeweiligen
> ProfessorInnen abklären. Vielleicht gibt es da in
> Mönchengladbach starrere Regeln, da muß ich mich noch
> erkundigen.
>
> Kann es angehen, daß ich aufgrund meiner antispeziesistischen
> Überzeugung nicht wie andere Leute das studieren kann, was mich
> interessiert, obwohl ich den erforderlichen Schulabschluß habe
> etc.? Die "Notwendigkeit", im Studium sog. Tierprodukte zu
> untersuchen, wird damit begründet, daß ich später als
> Oecotrophologin "mit solchen Sachen umgehen können" müßte, ich
> wüßte ja nicht, wo ich später einmal arbeiten würde, aber es
> ist für mich ohnehin klar, daß ich nur in einem veganen Betrieb
> (in der veganen Lebensmittelproduktion) arbeiten würde, also
> ist dieses Argument doch hinfällig. Und wenn ich als
> Allergikerin die Möglichkeit hätte, von einzelnen
> Untersuchungen ausgeschlossen zu werden, kann mir das gleiche
> aufgrund ethischer Überzeugung verwehrt werden?
> Vielleicht hat ja jemand eine Ahnung, wie ich das angehen
> könnte oder Erfahrungen mit derartigen Schwierigkeiten im
> Studium (sei es nun im Fachbereich Oecotrophologie oder
> anderswo).
> Ich weiß nun wirklich nicht, was ich tun soll. Ich sehe es
> nicht ein, meine Pläne ad acta zu legen. Es müßte ja wohl
> machbar sein, daß VeganerInnen Oecotrophologie studieren
> können, z.B. um in der Entwicklung veganer Lebensmittel, die in
> Deutschland noch stark rückständig ist, tätig zu werden oder
> vegane Ernährungsberatung leisten zu können und nicht
> kapitulieren müssen vor einer "Wissenschaft", die an
> Hochschulen immer noch aufgrund völlig veralteter
> "Erkenntnisse" gelehrt wird und auf der Ausbeutung
> nichtmenschlicher Tiere sowie dem längst überholten Denken, so
> genannte Tierprodukte wären für den Menschen notwendige
> Lebensmittel, aufbaut. Wenn VeganerInnen sich dadurch davon
> abhalten lassen, Oecotrophologie zu studieren, anstatt an den
> Hochschulen für ein "veganes Studium" zu kämpfen, wird das noch
> in 20 Jahren so gelehrt werden.
> Es kann auch nicht der Weg sein, "das halt mitzumachen" o.ä.,
> um später dann etwas positives erreichen zu können, also bitte
> keine Ratschläge, ich solle das doch nicht so eng sehen o.ä.
> Ich habe leider nicht die Möglichkeit, an der Uni zu studieren,
> wo es laut Luisa theoretischer zugehen soll, da ich nur Fachabi
> habe. Aber das Studium bzw. das Thema Ernährung interesiert
> mich sehr, und ich könnte mir vorstellen, später etwas
> positives bzgl. Veganismus damit anfangen zu können oder
> zumindest einen "veganismusverträglichen" Job zu finden. Ich
> hoffe wirklich, daß mir jemand Ratschläge geben kann, da ich es
> wirklich nicht einsehen möchte, meine Pläne aufzugeben.
Tja, man koennte protestieren indem man neutral gehaltene Briefe (Einschreiben) an die FH schickt und sie mal zum Vergleich fragt, ob sie eigentlich auch observant (koscher) lebende Juden vom Studium ausschliessen, oder nur sekularethische Veganer. Aber da auf diesen Beitrag keine Reaktkion kam, nehme ich an die kinderzimmerlinken Lifestyleveganer sind gerade damit beschaeftigt, ausser die Schwaenze einzuziehen, sich gegenseitig zu versichern Ritter Sport waere vegan.