>Die Tatsache, dass ich bei vegan.de Moderatorenrechte habe, bedeutet nicht
>das ich Moderator bei vegan.de bin. Dies unterstellt, dass ich Einfluss
>nehmen würde auf die Entscheidungen, welche Beiträge zulässig sind oder
>nicht. Das ist nicht der Fall, dies obliegt Matthias. Außerdem legt es
Was machst du denn dann mit Deinen Moderatorenrechten bzw. worin bestehen die???
>PS: Dein Versuch mich in die gleiche Ecke wie Kaplan zu stellen, ist im
>Übrigen durchsichtig und falsch. Kaplan behauptet von sich im Haus vegan zu
>sein, außerhalb aber vegetarisch. Das das nicht gehen kann, sind wir uns
>einig.
Bist du das nicht (vegetarisch), wenn Du im Restaurant, also außer Haus, "versehentlich" ein Tierqualprodukte (z.B. Joghurtsoße) gebracht bekommst? Somit konsumierst Du doch wie kaplan in bestimmten Situationen Tierleidprodukte.
>Es stellt sich die Frage, wie die Antwort auf folgende Frage lautet:
>Fördere ich den Umsatz von Tierqualprodukten, wenn ich etwas bestelle, dass
>keine tierischen Produkte enthält, es aber konsumiere, nachdem ich
>daraufhingewiesen habe, dass das nicht das ist, was ich bestellt habe?
Ja, denn Du
konsumierst Tierqualprodukte.
Durch diese Bestellung eines Salates (auch wenn er ursprünglich vegan bestellt wurde), wurde also der Umsatz von Tierqualprodukten eindeutig gefördert.
>Die Frage, die sich immer stellt, ist, wie du immer sagst, die nach der
>Vermeidbarkeit. Vermeidbar bedeutet, das ich alles mir mögliche tue, um
>keine Tierqualprodukte zu bekommen. Eine Bestellung der Form: Ich hätte
>gerne einen Salat ohne tierische Produkte, also ohne Käse, Schinken, Speck
>oder Joghurt, mit Essig und Öl-Dressing, scheint mir diesen Kriterien zu
>genügen.
Deinen Kriterien vielleicht, doch dann bedeuten Deine Kriterien anscheinend, daß ein bißchen Tierausbeutung Ok ist, wenn zur Vermeidung dieser Maßnahmen ergriffen werden müßten, die Dir in irgendeiner Weise zu weit gehen. Irgendwo ist Deine Grenze, ab irgendeinem Punkt konsumierst Du Tierqualprodukte, genügt Dein Bemühen Deinen Kriterien.
Es geht gar nicht darum, daß nicht jeder eine Grenze haben müßte, daß es in dieser Gesellschaft nicht einen Punkt gibt, ab dem es nicht mehr weitergeht (Stichwort: Vermeiden des Vermeidbaren), sondern daß Deine Kriterien für Veganismus/Tierleidvermeidung nicht hinreichend sind:
So, wie Du schreibst, klingt es, als sei es schon öfter vorgekommen, daß Du einen Salat mit Essig-Öl-Dressing bestellt, aber stattdessen einen mit Joghurt-Dressing bekommen hast. Wenn dem so ist, müßtest Du eigentlich wissen, daß Du theoretisch damit rechnen kannst, ein Tierqualprodukt aufgetischt zu bekommen. Fakt ist: Restaurantbesuche sind nicht notwendig. Im Vergleich zum Leiden für Joghurt ausgebeuteter Tiere stellen sie puren Luxus dar. Du könntest also die Restaurantbesuche bleiben lassen und einen veganen Salat zu Hause essen, oder Du mußt, wenn Du schon den Luxus haben willst, ins Restaurant zu gehen, den Kellnern/Köchen unmißverständlich klarmachen, daß Du kein Joghurtdressing willst. Wie Du ja aus erfahrung weißt, genügt eine bloße Aussage wie "Ich hätte gerne einen Salat ohne tierische Produkte, also ohne Käse, Schinken, Speck oder Joghurt, mit Essig und Öl-Dressing" nicht zu genügen! Du müßtest also klarstellen, daß es Dir enorm wichtig ist, keines dieser Dinge in Deinem Essen wiederzufinden. Falls das nicht möglich ist, ist in dieser Gesellschaft ein Restaurantbesuch eben nicht drin, wenn dadurch Tierleid verursacht wird!
>Nun, was passiert, wenn ich stattdessen einen Salat bekomme, der doch ein
>Joghurtdressing hat? Wenn ich ihn zurückgehen lasse, gibt es drei
>Möglichkeiten, die Küche wirft den ersten Salat weg und macht mir einen
>neuen. Die Küche tut so als würde sie mir einen neuen Salat machen, wäscht
>aber nur den alten gründlich und schüttet Essig und Öl drüber. Oder
>irgendwer in der Küche isst den Salat an meiner Stelle.
>
>Keine dieser Möglichkeiten bedeutet eine Verringerung von Tierleid!
Nein. Es wäre aber möglich, wenigstens zukünftiges Tierleid zu verhindern, indem Du einen lautstarken Aufstand machst, weil Dir etwas gebracht wurde, das Du nicht nur nicht essen magst, sondern das große ethische Fragestellungen und Sorgen bei Dir auslöst (falls das der Fall ist!). Die anderen Gäste würden glotzen, den Kellnern wäre es peinlich.
Dann würden die im Restaurant in Zukunft besser aufpassen. Du zumindest würdest dort mit Sicherheit nichts mehr bekommen, was Du nicht bestellt hast.
>Stellt sich also die Frage, bin ich bereit, den Salat selbst zu essen.
>Wirft die Küche den Salat weg, dann tritt folgende Situation ein: 1. Tiere
>wurden gequält, um die Salatsosse zu erzeugen, 2. menschliche Tiere
>anderswo auf der Welt hungern. Mein Respekt vor diesen Tieren, bringt mich
>dazu den Salat zu essen.
Kommst Du Dir tatsächlich noch toll deswegen vor, weil du die "Bereitschaft" hast, diesen Salat zu essen, soz. ein Opfer bringst?
>Daher frage ich normalerweise nach, was mit dem Salat passiert, wenn ich
>ihn zurückgehen lasse. Würde er weggeworfen, dann esse ich ihn. Sonst lasse
>ich ihn zurückgehen.
Meinst Du ehrlich, man würde es Dir sagen, daß der Salat einfach dem Nächsten, der einen gemischten Salat bestellt (was wohl häufig vorkommen dürfte, ist doch eine übliche Beilage), zum Fraß vorgesetzt wird?
Natürlich wird Dir gesagt, daß er weggeschmissen wird.
>Falls dir diese Argumentation nicht völlig absurd erscheint, dann bitte ich
>dich hiermit dringend, den Passus joghurtimrestaurantfressende in obigen
>Posting zu löschen.
Mir erscheint Deine Argumentation absurd und Deine Kriterien unzureichend, aber ich hab ja eh keine Moderatorenrechte hier ;-)
Gruß,
Iris
P.S.: Wir haben ganz ähnliche Fragen mal auf vegan.de diskutiert. In einem Posting vom 10.01.01 hast Du geschrieben:
>>>
Ich habe mein Gewissen von der Last der Tiere befreit, soweit es mir möglich ist. (Und bin mir bewusst, dass mir noch mehr möglich wäre, was nicht zuletzt auf deine Beiträge zurückzuführen ist. Kommt Zeit, kommt auch das noch.)
<<<
(
http://www.vegan.de/foren/read.php4?f=90&i=381&t=367 )
Leider kann ich irgendwie nicht erkennen, daß mittlerweile mehr möglich wäre...
Was mich sehr interessieren würde, ist, ob Du inzwischen den Konsum von bienenwachshaltigen Süßigkeiten eingestellt hast, da Bienenwachs zu diesem Zeitpunkt für Dich "irgendwie ein weniger tierliches Produkt als andere" (Gedächtniszitat!) war.