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Tierrechtsforum:
aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 37

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aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: der Ben | Datum:
Zuallererst einmal ein Hallo, ich bin der neue hier.

Dann ein Geständnis - ich bin kein Veganer, ja nicht einmal Vegatarier. Auch wenn sich mein Fleischkonsum in sehr sehr sehr engen Grenzen hält gehöre ich doch eindeutig zur Gruppe der Menschen, die hier so gerne als Mörder bezeichnet werden.

Allerdings ist es nicht so, dass ich mich nicht ausgiebig mit dem Thema vegetarische/vegane Lebensweise auseinandergesetzt hätte. Ganz im Gegenteil, ich habe mich sehr intensiv damit befasst und dies aus rein moralischen Gründen, der so genannte gesundheitliche Aspekt kann mir dabei erst einmal gestohlen bleiben. Dabei taucht dabei natürlich die eine oder andere Frage auf, von der Ausgewogenheit der Ernährung bis hin zu moralischen Fragen ist da wirklich alles dabei. Leider fand ich es bislang sehr schwer, auf vernünftige Fragen auch vernünftige Antworten zu erhalten - die Erfahrung hat mich inzwischen gelehrt, dass Veganer ein... na sagen wir mal... sehr streitlustiges Völkchen zu sein scheinen.

Diese Aussage, wie auch dieser ganze Beitrag, ist NICHT als Beleidigung gedacht. Ich bin lediglich in höchstem Maße frustriert. Ich kann ja verstehen, dass ein Veganer des Öfteren ob seiner Überzeugung angegriffen wird und deshalb mitunter auch einmal da Rauch riecht, wo kein Fauer ist. Aber inzwischen gehen mir die andeuernden Beleidigungen von dieser Seite doch gehörig auf den Geist. Erst dieser Tage hatte ich ein Gespräch mit einer veganen Kollegin, die ich hinsichtlich einiger Ernährungstips angesprochen hatte. Dummerweise habe ich dabei erwähnt, dass ich meine Ernährung gerne umstellen und in Zukunft vegetarisch leben würde. Böser Fehler. Was folgte war kein sachliches Gespräch, sondern eine Art wütender Monolog der Art, ich wäre ja doch nur ein Heuchler, Vegatarier wären keinen Sch... besser und noch schlimmere Mörder etc.

Dies ist beileibe kein Einzelfall, inzwischen ziehe ich schon den Kopf ein wenn ich das Wort "vegan" auch nur höre. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ist imho auch der Tonfall in diesem Forum Nichtveganern gegenüber nicht immer der freundlichste. Natürlich kann es auch an mir liegen, aber immerhin bemühe ich mich in der Regel um einen normalen höflichen Tonfall und stelle sachliche und gerechtfertigte Fragen. Woher also, frage ich mich, kommt diese Aggressivität?


Btw. finde ich einige aus veganer Weltsicht entstehende Unterfangen mitunter durchaus befremdlich. Sich selbst vegan zu ernähren ist ja durchaus löblich. Aber meiner Meinung nach hört der Spaß irgendwann auf und fängt an, direkt unsinnig zu werden. So sind zB Hunde und Katzen ganz eindeutig carnivore Lebensformen, diese vegan ernähren zu wollen grenzt (ohne beleidigen zu wollen) schlichtweg an Schwachsinn. Zumal meine Katzen zB Freigänger sind und sich herzlich bedanken würden, wenn ich sie aus Mitleid mit den armen Mäusen einsperren würde. Wenn ich ein Problem mit der carnivoren Ernährungsweise meiner Katze habe, dann schaffe ich mir doch erst gar keine Katze an, oder?

Wie gesagt, dieser beitrag ist keineswegs als Beleidigung oder Angriff aufzufassen, aber mitunter habe ich einfach Probleme, Euch Veganer zu verstehen...

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: Kalle | Datum:
Aheu,

Du hast Dich scheinbar nicht weit genug mit der moralischen Seite des Vegnismus auseinandergesetzt, sonst würdest Du vieles von dem was Du ansprichst nicht mehr ansprechen müssen.
Lies Dir die einzelnen Kategorien unter http://www.veganismus.de/faq.html durch. Es werden alle Punkte angesprochen, die Du hier erwähnst.

Ich bin weder streitsüchtig, noch von Natur aus aggressiv - muss man aber immer wieder die selben Fragen beantworten, die von Leuten gestellt werden, die sich (angeblich) mit der Thematik auseinandergesetzt haben, dann kann man aggressiv werden.

Bis dann,
Kalle

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: der Ben | Datum:
*Seufz* Anscheinend habe ich mitunter wirklich Probleme damit, mich verständlich zu machen.

Zitat: Du hast Dich scheinbar nicht weit genug mit der moralischen Seite des Vegnismus auseinandergesetzt


Doch, das habe ich. Und ich tue es immer noch, sonst wäre ich sicher nicht in diesem Forum gelandet. Womit ich momentan Probleme habe sind eher die praktischen Fragen. Was mache ich zB, wenn ich eine 48h-Schicht zu schieben habe und die Kantine keine veganen Gerichte anbietet? Und auf die Antworten zu erhalten ist mir in letzter Zeit doch schwer gefallen. Klar kann ich verstehen, dass du es manchmal einfach satt hast, dumm angemacht zu werden oder immer wieder die selben dummen Fragen gestellt zu bekommen. Aber eine FAQ ist halt nicht immer ausreichend, irgendwelche Internetseiten und Texte nicht immer genug. Ich suche das Gespräch, weil mich interessiert, wie es sich denn nun als Veganer im Alltag leben lässt und das kann mir keine FAQ vermitteln, da sind mir direkte Erfahrungsberichte halt einfach lieber.

Gut, vielleicht hätte ich diese Katzenfrage erst einmal stecken lassen sollen (die imho die einzige dumme Frage war), aber zumindest ist das ein Punkt über den sich meiner Meinung nach auch bei ansonsten gleichen oder ähnlichen ethischen Ansichten durchaus streiten oder argumentieren lässt. Und da nützt mir auch die präsentierte (und sehr fundierte) FAQ erst einmal gar nichts. Da hätte ich gerne ein Gespräch mit jemandem der mir den einen oder anderen Fakt auf persönliche Weise nahebringen oder mich durch Argumentation umstimmen kann, im besten Falle verbunden mit einem Erfahrungsbericht.

Sicher mögen andere Leute bessere Erfahrungen gemacht haben, aber in meinem Bekanntenkreis befinden sich nicht wenige Veganer und so ziemlich jeder einzige reagiert selbst auf vernünftige Fragen reichlich unvernünftig. Du magst die dummen Fragen satt haben, aber ich meinerseits bin es leid, nur weil für mich zB der Schritt zum Vegatarier nun einmal der erste und vernünftigste ist, dumm angemacht zu werden a la "Du bist auch nur n weiterer von diesen Heuchlern!" Und, ganz in Ernst, die angepriesene FAQ hilft mir in diesem Punkt auch kein Stück weiter.
Zitat: Nicht Veganer sind aggressiv, sondern Nichtveganer: sie bringen nämlich andere Tiere um - was könnte aggressiver sein?
Toll, nach dieser Argumentation darf mir der nächste Veganer dem ich über den Weg laufe also getrost die Nase platt hauen und ist immer noch im Recht, nur weil ich Käse esse oder lederschuhe trage.

Ich hoffe, ich habe mich da jetzt ein wenig verständlicher machen können, immerhin bin ich ja hier gelandet in der Hoffung, etwas dazulernen zu können. Also nichts für ungut - der Ben.

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: Tanja | Datum:
Hi Ben,

an der Stelle noch mal der Hinweis auf das Faq von veganismus.de, wo ja so einige Deiner Fragen und Einwände beantwortrt werden.

> Doch, das habe ich. Und ich tue es immer noch, sonst wäre ich
> sicher nicht in diesem Forum gelandet. Womit ich momentan
> Probleme habe sind eher die praktischen Fragen. Was
> mache ich zB, wenn ich eine 48h-Schicht zu schieben habe und
> die Kantine keine veganen Gerichte anbietet?

a) Du nimmst Dir Essen mit.
b) Du bestellst Dir Essen (wie wohl fast jeder, der Nacht- oder längere Schichten in einem Krankenhaus o.ä. leistet ;-))

> Ich suche das Gespräch, weil
> mich interessiert, wie es sich denn nun als Veganer im Alltag
> leben lässt und das kann mir keine FAQ vermitteln, da sind
> mir direkte Erfahrungsberichte halt einfach lieber.

Ja, aber ein FAQ hilft dabei, daß man sich nicht ständig wiederholen muß. ;-)

> Gut, vielleicht hätte ich diese Katzenfrage erst einmal
> stecken lassen sollen (die imho die einzige dumme Frage war),
> aber zumindest ist das ein Punkt über den sich meiner Meinung
> nach auch bei ansonsten gleichen oder ähnlichen ethischen
> Ansichten durchaus streiten oder argumentieren lässt. Und da
> nützt mir auch die präsentierte (und sehr fundierte) FAQ erst
> einmal gar nichts. Da hätte ich gerne ein Gespräch mit
> jemandem der mir den einen oder anderen Fakt auf persönliche
> Weise nahebringen oder mich durch Argumentation umstimmen
> kann, im besten Falle verbunden mit einem Erfahrungsbericht.

Sogar den gibt es bei uns ;-): http://antispe.de/txt/veganekatze.html.

> Sicher mögen andere Leute bessere Erfahrungen gemacht haben,
> aber in meinem Bekanntenkreis befinden sich nicht wenige
> Veganer und so ziemlich jeder einzige reagiert selbst auf
> vernünftige Fragen reichlich unvernünftig. Du magst die
> dummen Fragen satt haben, aber ich meinerseits bin es leid,
> nur weil für mich zB der Schritt zum Vegatarier nun einmal
> der erste und vernünftigste ist, dumm angemacht zu werden

Klar, bei Leuten, die ich gut kenne und mit denen ich öfter schon über Tierrechte gesprochen habe, würde ich wohl auch sehr genervt reagieren, wenn da jemand, nachdem ich ihm bereits x-Mal erklärt habe, daß und warum/wie Tiere für Milchprodukte, Eier, Honig etc. ausgebeutet und umgebracht werden, mir erklären würde, er halte es für vernünftig, Vegetarier zu werden. Solche Bilder vergißt man halt nicht mehr, und schon gar nicht in Gesprächen mit Leuten, die schuld daran sind...

> la "Du bist auch nur n weiterer von diesen Heuchlern!" Und,
> ganz in Ernst, die angepriesene FAQ hilft mir in diesem Punkt
> auch kein Stück weiter.
Zitat: Nicht Veganer sind aggressiv,
> sondern Nichtveganer: sie bringen nämlich andere Tiere um -
> was könnte aggressiver sein?
Toll, nach dieser
> Argumentation darf mir der nächste Veganer dem ich über den
> Weg laufe also getrost die Nase platt hauen und ist immer
> noch im Recht, nur weil ich Käse esse oder lederschuhe trage.

"Nur weil" vermittelt in dem Kontext, daß das nicht oder weniger schlimm sei. Das ist natürlich falsch. Allerdings ist sicher niemand, der jemandem anders Leid zufügt (Notwehr etc. mal ausgenommen), "im Recht", egal ob vegan oder nicht. Weiß also nicht, wie Du auf die Idee kommst.

> Ich hoffe, ich habe mich da jetzt ein wenig verständlicher
> machen können, immerhin bin ich ja hier gelandet in der
> Hoffung, etwas dazulernen zu können.

An der Stelle würde ich gern etwas dazulernen: wo lebst/in welchem Umfeld bewegst Du Dich denn, wo man viele Veganer in seinem Bekanntenkreis hat? ;-)

Tanja

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: Ricarda+ | Datum:
der Ben schrieb:
> Aber eine FAQ
> ist halt nicht immer ausreichend, irgendwelche Internetseiten
> und Texte nicht immer genug. Ich suche das Gespräch, weil
> mich interessiert, wie es sich denn nun als Veganer im Alltag
> leben lässt und das kann mir keine FAQ vermitteln, da sind
> mir direkte Erfahrungsberichte halt einfach lieber.

Ich finde gut, dass du das so siehst, denn ich hab sehr oft die Erfahrung gemacht (wobei das fast immer im Internet der Fall war), dass die Leute einfach auf etwas draufhacken, was ihnen fremd und unnormal erscheint.
Da muss ich mir anhören, dass ich keine Ahnung hab und nur Schwachsinn erzähle, wobei ich mich seit 1 1/2 Jahren mit dem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt habe und diese Leute von den kleinsten Sachen keine Ahnung haben (siehe sowas wie Kühe platzen, wenn man sie nicht melkt).
Dazu kommt dann, dass man selbst, wenn man einfach nur Fakten, Analogien und Argumente vorbringt, als aggressiv eingestuft wird.
Ich wünsche mir dann immer, dass sie doch einfach fragen würden.
"Hey du, ich weiß nicht so genau, wie das mit der Milch ist, erklär mir das mal bitte." Danach kann man sich dann immer noch eine Meinung bilden und das diskutieren.
Es wird aber immer zu sehr an den eingeredeten Normen festgehalten und das nicht nur beim Veganismus.

Den Interessierten habe ich aber dennoch immer einen ausführlichen Erfahrungsbericht gegeben. Was isst man denn noch? Wo krieg ich das her? Ist das teuer? Ich könnte das nicht, ich hab doch Qualprodukt x viel zu gerne. etc.
Freunden und Familie biete ich an zu kochen oder lasse sie von meinem Essen probieren.
Ich denke, dass sowas zusammen mit den Fakten der beste Weg ist was zu ändern.

Es kommt aber drauf an, wie man das Ganze angeht. Wenn man direkt mit der Kampfansage zu dem Thema kommt: "Hallo! Ich esse Fleisch und will das auch nicht ändern!" oder Sachen wie: "Veganismus ist doch eh schädlich", dann sollte man nicht erwarten, dass darauf ein Erfahrungsbericht folgt.

Dazu kommt dann noch, dass viele nicht so recht begreifen, dass Tod und Qual auch bei nichtmenschlichen Tieren immer noch Tod und Qual ist und dann fordern, dass man da doch besonders ihnen gegenüber tolerant sein sollte.
Und dann kann man dazu auch wieder massig Analogien auspacken und man gilt wieder als aggressiv.

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> *Seufz* Anscheinend habe ich mitunter wirklich Probleme
> damit, mich verständlich zu machen.

Selbstverständlich, wie solltest Du Mord hier "verständlich machen"?

>
Zitat: Du hast Dich scheinbar nicht weit genug mit der
> moralischen Seite des Vegnismus auseinandergesetzt

>
> Doch, das habe ich. Und ich tue es immer noch, sonst wäre ich

Nein, hast Du nicht, Da Du selbst im FAQ (also praktisch der ersten Anlaufstelle) behandelte Aspket hinrotzt.

> sicher nicht in diesem Forum gelandet. Womit ich momentan
> Probleme habe sind eher die praktischen Fragen. Was

Warum stellst Du sie dann nicht (soweit sie nicht ohnehin auf unseren Seiten ausfühlrich beantwortet wurden).

Wo ist denn auch bnur eine einzige "praktische Frage" in Deinem Ausgangsbeitrag? Da hilft es auch nichts, wenn Du jetzt eine nachschiebst (noch dazu eine - ja auch hier wieder - bereits zum Erbrechen beantwortete).

> leben lässt und das kann mir keine FAQ vermitteln, da sind

Doch.

> Veganer und so ziemlich jeder einzige reagiert selbst auf
> vernünftige Fragen reichlich unvernünftig. Du magst die

Was daran liegen kann, daß Deine "vernünftigen Fragen" keine sind, sondern solcher Unfug wie der, den Du hier ins Forum stellst.

Siehe auch Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie mit Geräusch verbunden.


> auch kein Stück weiter.
Zitat: Nicht Veganer sind aggressiv,
> sondern Nichtveganer: sie bringen nämlich andere Tiere um -
> was könnte aggressiver sein?
Toll, nach dieser
> Argumentation darf mir der nächste Veganer dem ich über den
> Weg laufe also getrost die Nase platt hauen und ist immer
> noch im Recht, nur weil ich Käse esse oder lederschuhe trage.

Gewalt rechtfertigt Gewalt - ja, die typische Denkweise von Gewalttätern wie Dir. Ein Mensch, der aus ethischen Gründn vegan lebt käme nicht auf sowas ...

Achim

Ausgiebige Auseinandersetzung

Autor: Karl Rudin | Datum:
Hallo der Ben,

Ich frage mich, wenn ich deinen Post lese, wie ausgiebig du dich tatsächlich mit Veganismus auseinandergesetzt hast.
Dennoch will ich deinem Interesse gerecht werden und mich deinem Posting sachlich widmen:

a)

Zitat: [...] Auch wenn sich mein Fleischkonsum in sehr sehr sehr engen Grenzen hält [...]


Vermute bitte keine Aggressivität dahinter, wenn ich sage, dass mir das absolut jeder (!) erzählt, wenn er auf sein Konsumverhalten aufmerksam gemacht wird.
Sieh dir mal dieses Video der Top-Ten von dummen Kommentaren gegenüber Veganern an und achte darauf, welche Aussage Platz 1 belegt hat...
Deswegen ist es wirklich nicht nötig, dass du dich mit so einer Aussage irgendwie in ein angenehmeres Licht zu rücken versuchst. Der Konsum von Leichenteilen ist verwerflich und nicht tolerierbar, das gilt hierfür ganz genauso wie es auch für dich für das Vergewaltigen von Kindern gilt.
So würde es dich bspw. kaum interessieren, dass ein pädophiler Kollege nur jeden Sonntag ein Mädchen in den Wald schleift, um es dort zu misshandeln - du würdest ihn trotzdem anzeigen.

Eine Katze "anschaffen" wird sich kein verantwortungsvoller Veganer, genauso, wie er sich keine Frau / keinen Mann anschaffen wird. Wenn ein Veganer eine Katze bei sich aufgenommen hat, dann kann das mWn nur zwei Gründe haben:

1) Sie hat bereits bei ihm gewohnt, als er noch nicht vegan gelebt hat
2) Sie wird dadurch vor grösserem Leid / dem Tod bewahrt (bspw. indem man sie aus einem Labor befreit oder einem Tierheim mitgenommen hat)

Modifikationen können vorkommen, wie bspw. dass der "Halter" der Katze verstorben ist oder dass sie zugelaufen ist usw.
Was ein ethisch motivierter Veganer allerdings sicherlich nie tun würde, ist, sich eine Katze aus einer Breeding Farm zu kaufen. Natürlich gibt es aber immer Ausnahmen, wie solche, die insistieren, Rauchen sei vegan...

b)

Zitat: Ganz im Gegenteil, ich habe mich sehr intensiv damit befasst und dies aus rein moralischen Gründen [...]


Eine Frage: von welcher Moral sprechen wir hier, wenn sie dich noch nicht dazu bewegt hat, dein Verhalten zu ändern?

c)

Zitat: Leider fand ich es bislang sehr schwer, auf vernünftige Fragen auch vernünftige Antworten zu erhalten - die Erfahrung hat mich inzwischen gelehrt, dass Veganer ein... na sagen wir mal... sehr streitlustiges Völkchen zu sein scheinen.


Du bist genau am richtigen Ort angelangt, um vernünftige Antworten auf vernünftige Fragen zu erhalten. Nur sprechen wir hier nota bene von vernünftigen Fragen - dumme Fragen provozieren nunmal dumme Antworten. ^_~

d)

Zitat: Ich kann ja verstehen, dass ein Veganer des Öfteren ob seiner Überzeugung angegriffen wird und deshalb mitunter auch einmal da Rauch riecht, wo kein Fauer ist.


Sie belieben zu untertreiben!

e)

Zitat: Aber inzwischen gehen mir die andeuernden Beleidigungen von dieser Seite doch gehörig auf den Geist.


Wenn du die Aussagen deiner Kollegin als Beleidigung auffasst, dann kann dir nicht geholfen werden, befürchte ich.
Es ist keine Beleidigung, einen Rassisten so zu nennen und es ist keine Beleidigung einen Raucher eine Krebsschleuder zu nennen - dich einen Mörder zu nennen ist ebenfalls nichts weiter als eine Darlegung der Fakten in euphemismusfreier Sprache. Damit, dass Vegetarismus keine Lösung ist, hat dir deine Kollegin ebenfalls nicht irgendeinen Mist verkauft, sondern wohl eher versucht, dich zum richtigen Schritt zu bewegen. Und der ist, vegan zu werden.

f)

Zitat: Woher also, frage ich mich, kommt diese Aggressivität?


Daher, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich ausgiebig und intensiv mit Veganismus auseinandersetzen - oder es vorgeben - und dennoch weiterhin auf der Seite des institutionalisierten Speziesismus stehen wollen; sei es als Vegetarier oder als Fleischfresser.
Sieh es nicht als Aggressivität, denn dieser Terminus bezeichnet AFAIK ein Angriffsverhalten, sondern als Verzweiflung unsererseits.
Jeden Tag wird mir bewusster, dass Veganismus richtig und unentbehrlich ist, um diese Erde nachhaltig zu verbessern und überhaupt zu erhalten und jeden Tag werde ich noch frustrierter, dass 99.99% der Menschen, von denen sicherlich 10% höhere Bildung geniessen durften, die Dringlichkeit dieser Sache noch nicht verstanden haben.
Wieso wunderst du dich also überhaupt, als Repräsentant dieser ignoranten und skrupellosen Welt im Kreise von Veganern nicht mit offenen Armen empfangen zu werden?!
Du musst Veganer soziologisch als eine Clique sehen, d.h. als eine kleine Gruppe, die sich von der Übergruppe abgrenzt und gegen diese arbeitet. Diese Gruppen sind in der Regel geschlossene Gruppen; eine neue Person wird nicht einfach so aufgenommen. Dadurch, dass die Gruppe der Veganer auch noch als Identifikationsgruppe für jedes seiner Mitglieder dient, wird eine Aufnahme in diese Gruppe nur unter Erfüllung dieser einen Bedingung gewährt. Nenne es Elitarismus, aber jedem Mitglied ist es von eminenter Bedeutung, die Identifikationsgruppe zu erhalten und diese definiert sich über moralische Konsistenz.

Auch dir wünsche ich, dass dir die Unerlässlichkeit des Veganismus bewusst wird und dass du dich durch den vermeintlich aggressiven Tonfall von unserer Seite nicht davon ablenken lässt, was zählt - das Mitleid, nein, das Recht, das wir anderen Erdlingen schuldig geblieben sind, einzulösen.

Mit freundlichen Grüssen,

Karl

Re: Ausgiebige Auseinandersetzung

Autor: der Ben | Datum:
So, da sind wir doch schon mitten in einer vernünftigen Diskussion. Deine Erklärung aus soziologischer Sicht erscheint mir zB durchaus einleuchtend - aus dieser Perspektive habe ich das Ganze nämlich noch nicht betrachtet. Auch deine Erklärung Katzen betreffend kann ich absolut nachvollziehen. Das ich mich vor Kurzem aufgeregt habe, wenn sich eine vegan lebende Person aus meinem Bekanntenkreis halt eine Katze aus dem Tierheim geholt und deren Ernährung auf vegane Kost umgestellt hat. Nicht sehr erfolgreich nebenbei, dem armen Tier gehts halt wirklich nicht gut. Aber wenn du mir das so erklärst erscheint mir das auch einleuchtend.

Was deine Frage nach meinen moralischen Erwägungen betrifft - ja, mir ist doch tatsächlich irgendwann ein Licht aufgegangen, was Massentierhaltung und die damit begangenen Frevel an der Natur betrifft. Mir ist klar geworden, dass man sich nicht nur darüber aufregen darf, sondern seine Lebensweise auch nach seinen Überzeugungen ausrichten muss. Aber ich befinde mich nun einmal mitten in einem Prozess, es mag mir ja zum Nachteil gereichen, aber ich gehöre nun einmal nicht zu den Menschen, die von heute auf morgen rein vegan leben, ihre Ledersachen wegwerfen und sämtliche Gewohnheiten über Bord werfen können. Und wenn ich erwähnter Kollegin gegenüber einige harmlose Fragen stelle sowie eine avisierte vegetarische Lebensweise erwähne, die durchaus schon aus reiflicher Überlegung und Änderung meiner Geisteshaltung resultiert und im Gegenzug wirklich dumm angemacht werde, dann hat das zumindest bei mir nicht den gewünschten Effekt.

Was meinen Fleischkonsum betrifft - auch kein schlechtes Argument von deiner Seite. Immerhin hat sich mein Fleischkonsum einmal aller 4 Wochen reduziert, Tendenz sinkend, Wurst etc konsumiere ich gar nicht mehr. Jaaa, ich weis, ich weis... ich esse immer noch Leichenteile und das reicht noch lange nicht aus. Aber wer meine früheren Ernährungsgewohnheiten kennt wird das womöglich als Schritt in die richtige Richtung bezeichnen. Und meiner Meinung nach motiviert man niemanden, indem man ihn beschimpft. Nur mal als Beispiel - ich habe mitunter mit alkohol- und drogenabhängigen Jugendlichen zu tun. Wenn mir von denen einer stolz erzählt, dass er in den letzten 4 Wochen nur ein paar Gramm Gras geraucht hat anstatt löffelweise Trips und Pilze zu fressen, dann freue ich mich erst einmal, lobe ihn und DANN reden wir eventuell über seinen Graskonsum. Ich hau ihm keine hinter die Löffel und erkläre ihm wie dumm er eigentlich ist. Das wäre nämlich alles andere als pädagogisch und erfolgversprechend. :)


Nur eine Sache noch...
Zitat: Nur sprechen wir hier nota bene von vernünftigen Fragen - dumme Fragen provozieren nunmal dumme Antworten. ^_~


Du meine Güte, mal abgesehen von der Katzensache - waren es denn wirklich soos viele sooo dumme Fragen?


Ansonsten erst einmal danke für deine vernünftigen Antworten! der Ben

Re: Ausgiebige Auseinandersetzung

Autor: Tanja | Datum:
> Was deine Frage nach meinen moralischen Erwägungen betrifft -
> ja, mir ist doch tatsächlich irgendwann ein Licht
> aufgegangen, was Massentierhaltung und die damit begangenen
> Frevel an der Natur betrifft.

"An der Natur"? Was hat die nu gleich damit zu tun? *nixweiß*

> Mir ist klar geworden, dass man
> sich nicht nur darüber aufregen darf, sondern seine
> Lebensweise auch nach seinen Überzeugungen ausrichten muss.

:-)

> Was meinen Fleischkonsum betrifft - auch kein schlechtes
> Argument von deiner Seite. Immerhin hat sich mein
> Fleischkonsum einmal aller 4 Wochen reduziert, Tendenz
> sinkend, Wurst etc konsumiere ich gar nicht mehr. Jaaa, ich
> weis, ich weis... ich esse immer noch Leichenteile und das
> reicht noch lange nicht aus. Aber wer meine früheren
> Ernährungsgewohnheiten kennt wird das womöglich als Schritt
> in die richtige Richtung bezeichnen.

Wie fühlt sich das denn an bei den "Schritten in die richtige Richtung", wenn man, wohlwissend, daß es falsch ist, man gerade den Mord an jemandem bezahlt hat, in ein "Stück Fleisch" beißt? Ist das Gefühl, auch wenn man sich ja vormachen kann, man tue es ja schon nicht mehr so oft und es sei deswegen nicht so schlimm (?!) nicht so sch****, daß man es genausogut ganz sein lassen könnte weil man eh keine Freude daran hat? Oder existiert diese Freude doch noch - doch wo sollte dnan die "richtige Richtung" sein, wenn man nach wie vor Freude dabei empfindet, daß Tiere für einen ausgebeutet und umgebracht werden?
(Nein, das soll kein "Niedermachen" sein und keine rethorische Fragerei, es ist mir todernst - im wahrsten Sinne des Wortes - mit meinen Überlegungen.)

> Und meiner Meinung nach
> motiviert man niemanden, indem man ihn beschimpft. Nur mal
> als Beispiel - ich habe mitunter mit alkohol- und
> drogenabhängigen Jugendlichen zu tun. Wenn mir von denen
> einer stolz erzählt, dass er in den letzten 4 Wochen nur ein
> paar Gramm Gras geraucht hat anstatt löffelweise Trips und
> Pilze zu fressen, dann freue ich mich erst einmal, lobe ihn
> und DANN reden wir eventuell über seinen Graskonsum. Ich hau
> ihm keine hinter die Löffel und erkläre ihm wie dumm er
> eigentlich ist. Das wäre nämlich alles andere als pädagogisch
> und erfolgversprechend. :)

Der schadet damit ja auch "nur" sich selbst. Was wäre, wenn Dir derselbe Jugendliche auch erzählen würde, er habe aufgehört, kleine türkische Kinder "plattzumachen" und raube nun nur noch russische Mädchen aus? Wird die Gewalt an den russischen Mädchen auch nur einen Deut besser dadurch, daß die türkischen Kinder nicht mehr unter dem Kerl zu leiden haben?

Tanja

der Ton macht die Musik

Autor: der Ben | Datum:
Hi Tanja,

ich glaube, wir haben hier wirklich ein kleines Kommunikationsproblem. Es mag ja sein, dass Aussagen a la "Ich esse nur noch selten Fleisch" etc ein Stück weit Heuchelei oder Selbstbetrug sind. Fakt ist aber, dass zumindest ein Denkprozess stattfindet, auch wenn er (noch) nicht abgeschlossen oder konsequent genug ist. Und Beleidigungen sind imho zur Förderung eines Denkprozesses wenig geeignet. Darauf wollte ich letzten Endes auch mit meinem Beispiel von dem drogenkonsumierenden Jugendlichen hinaus. Es ging mir dabei nicht um den Vergleich zwischen Drogen- und Fleischkonsum oder um darum, wer wem wieviel Schaden zufügt, sondern lediglich um die beste Art und Weise, jemandem neue An- und Einsichten zu vermitteln.

Natürlich kannst du argumentieren, das zB der Wechsel zum Vegetarismus inkonsequent ist, aber wie sagt man doch so schön? Der Ton macht die Musik. Und wenn mir jemand, statt zu argumentieren, sofort maschinengewehrartig Begriffe wie Mörder,Leichenfresser und Heuchler um die Ohren knallt, dann komme zumindest ich ganz schnell in eine LMAA-Stimmung, mache dicht und bin für deine Lebensphilosophie überhaupt nicht mehr zugänglich - und wenn du dreimal Recht hast. Es geht mir ja nicht darum, gebauchpinselt zu werden, sondern einfach nur darum, dass die erwähnte Kollegin wesentlich erfolgreicher bei der Vermittlung ihres Gedankengutes wäre, wenn sie mir zB mal ganz ruhig und sachlich mitgeteilt hätte, worin ihrer Meinung nach die Probleme beim Vegetarismus bestehen. So hat sie mich einfach nur mit ihrem heiligen Zorn übergossen und gar nichts bewirkt.


Was deine Frage hinsichtlich meines Fleischkonsums betrifft - dass ich versuche, mein Verhalten und meine Ernährung zu ändern ist ja lediglich ein Resultat meiner Überlegungen. Die... na, sagen wir mal... niederen Instinkte sind davon ja nicht betroffen. Ich bin nun einmal mit dieser Ernährungsweise groß geworden und auch dementsprechend geprägt. Und nur weil mein Kopf sagt, dass es notwendig ist, den Fleischkonsum einzustellen muss dass noch lange nicht bedeuten, dass ich deshalb sofort und augenblicklich aufhöre, Fleisch zu mögen und statt dessen bei dessen Anblick Übelkeit zu empfinden. Auch wenn der Vergleich hinken mag, aber ein Diabetiker weiss auch, dass ihn der Verzehr einer Tafel Schokolade umbringen kann - deshalb hört er aber noch lange nicht auf, Süßes zu MÖGEN. Dass der Diabetiker nur sich selbst und kein unschuldiges Lebewesen umbringt spielt da erst einmal keine Rolle - es geht hier um den Konflikt zwischen Intellekt und niederen Trieben.



Zitat: "An der Natur"? Was hat die nu gleich damit zu tun? *nixweiß*


Naja, dass Kühe durch Widerkäuen Methan produzieren sollte ja bekannt sein. Ist ja an sich ganz normal und kein Problem. Allerdings steigt die Zahl der Zuchtrinder weltweit durch steigenden Bedarf immer mehr an. Die Methankonzentration in der Atmosphäre hat sich innerhalb der letzten 50 Jahre versechsfacht und trägt inzwischen zu gut 20% zum Treibhausprozent bei - rein rechnerisch ist der liegt der Beitrag der Kühe an diesem Effekt bei izwischen 4%, Tendenz steigend. Ansonsten ist zB auch in den FAQ zu lesen ( ;D ), dass die massive Bienenzucht in das natürliche Gleichgewicht eingreift indem andere bestäubende Arten wir Hummeln verdrängt werden. Um nur mal 2 Beispiele zu nennen.


Ben

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Nathan | Datum:
Soso, der Ton macht also die Musik. Mag schon sein.
Fragt sich nur, warum so viele Leute hierher kommen und ein Wunschkonzert erwarten. Einlullen lassen kann man sich heute doch an jeder Ecke. Wenn man als Veganer mit Leichenfressern und anderen Tierausbeutern diskutiert, dann doch nur um sie aufzuklären, d.h. ihnen die Wahrheit vor Augen zu führen. Und die ist nunmal schmutzig und unschön und um dies zu vermitteln muss man sie auch so klingen lassen. Aus den Todesschreien der Opfer noch ein Heldenlied auf die edlen Sonntagsmörder zu komponieren wäre doch makaber.

Bezüglich deines "Denkprozesses":
Er ist keiner. Wer davon aus geht, dass vegan werden ein Weg ist, wird sich diesen beliebig lang strecken und deshalb wahrscheinlich nie ankommen. Die Selbstveganisierung ist eher mit einem Sprung zu vergleichen, von einer Plattform auf eine andere. Wer am Rande der einen Plattform steht und zwar abspringen aber noch nicht auf der anderen ankommen will, springt zwangsläufig auf der Stelle (oder fällt in den Abgrund). Es gibt keine Plattformen zwischen Nichtveganer und Veganer; es gibt keine Halbveganer. Dies liegt in der Definition von Veganismus, die eine ethische Motivation vorraussetzt. Und von Ethik kann keine Rede sein, wenn man weiterhin in analogen Situationen unethisch handelt; seien diese Einzelfälle auch noch so selten. Was für das eine "Schnitzel" gilt, muss für das andere "Schnitzel" genauso gelten, und ist man erstmal genügend informiert, muss auch für jedes Stück "Käse" gelten, was für die "Schnitzel" gilt. Aber informiert bist du ja. Der berühmte Groschen ist eben noch nicht gefallen. Gemeint ist jene plötzliche Erkenntniss, die Schlunz in seinem Blog beschreibt:
>>Ich hab mir klar gemacht, dass ich ein (pardon!) Arsch bin, wenn ich bewusst weiter so handle.<<

Es geht darum, dir genau dies bewusst zu machen. Natürlich tut es weh, in Betracht zu ziehen, dass man ein Mörder ist. Ebenso wie es weh tut, die eigenen Opfer leiden und sterben zu sehen. Aber aus diesem Schmerz muss die Motivation entstehen, beides zu beenden. Wie heißt es doch: >>Don't shoot the messenger for the message.<< Wenn dich Leute korrekterweise Mörder oder Leichenfresser nennen, darfst und sollst du dich natürlich dadurch getroffen fühlen. Aber es ist unsinnig sich bei denen zu beschweren, die dich bloß als Mörder erkannt haben. Vielmehr solltest du dich bei demjenigen beschweren, der dich zum Mörder gemacht hat. Und das bist in erster Linie nunmal du.

Re: der Ton macht die Musik

Autor: der Ben | Datum:
Zitat: Wenn man als Veganer mit Leichenfressern und anderen Tierausbeutern diskutiert, dann doch nur um sie aufzuklären, d.h. ihnen die Wahrheit vor Augen zu führen.



Das ist schon richtig, gewisse Dinge müssen einfach beim Namen genannt werden. So weit gehe ich auch uneingeschränkt mit. Aber weitere Zauberworte sind hier "Diskutieren" und "Aufklären". Soll mich ein Veganer ruhig Leichenfresser nennen, wenn er ansonsten zumindest im Mindestmaß sachlich bleibt und dafür einfach mal ein paar Infos rüberwachsen lässt. Ich habe zB bislang im Vegatarismus eher etwas Positives gesehen - zumal, wenn man auf Produkte wie Lab enthaltenden Käse, Eier oder Leder verzichtet. Natürlich kann man sich informieren, aber bei der Masse an angebotenen Informationen muss man erst einmal über die richtigen stolpern. Ich bleibe dabei, es ist eine Sache, mit der Einstellung eines Anderen hart ins Gericht zu gehen, dabei aber auch Aufklärung zu betreiben - und eine ganz andere, Leute mit differenter Einstellung nur zu beschimpfen.

Natürlich sind das nur meine persönlichen Erfahrungen, ich kann und will niemanden hier im Forum quasi in Sippenhaft nehmen, aber zumindest mir war es bislang halt schlicht und ergreifend nicht möglich, aus meinen vegan lebenden Bekannten auch nur ein Quentchen sinnvolle Information herauszukitzeln. :(

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Mientsche | Datum:
der Ben schrieb:
und dafür einfach mal ein paar Infos rüberwachsen
> lässt. Ich habe zB bislang im Vegatarismus eher etwas
> Positives gesehen - zumal, wenn man auf Produkte wie Lab
> enthaltenden Käse, Eier oder Leder verzichtet. Natürlich kann
> man sich informieren, aber bei der Masse an angebotenen
> Informationen muss man erst einmal über die richtigen
> stolpern.

Ich wusste wenig über Vegetarier und nichts über Veganer. Ich ging ins Internet aus einer Laune heraus und informierte mich - über Vegetarismus. Dabei stolperte ich nach einigem Umherklicken über die Webseite von Maqi. Nachdem ich mir alles durchgelesen hatte, war klar, das Vegetarier keine Alternative für mich sind. Danach habe ich einen knappen Monat gebraucht um alle Informationen zu verarbeiten und schwupps wurde ich vegan.

Du hast jetzt auch alle Informationen, also was hält dich zurück? Das Verlangen nach Fleisch? Nun, das kann ja noch bleiben, solange du dem nicht nachgibst und bald wirst du merken wie gut es sich anfühlt und das sich dieses Verlangen in Luft auflöst. Aber du musst dir selbst die Chance dazu geben und das kannst du nur, wenn du konsequent bist. Wenn du hier mal und dort mal ein Stück Leiche isst, wird dieses Verlangen nicht verschwinden und du wirst immer Ausreden vor dir selbst finden, diese zu konsumieren. Du musst das Lebewesen hinter dem Stück Fleisch sehen - bei jedem Bissen. Mach dir bewusst, was auf dem Teller liegt und wenn du dann wirklich Mitleid empfindest, dann wirst du den Teller mit der Leiche nicht mehr anrühren.

-- Marina
Wache auf, denke, werde vegan!

Dich gibt's nicht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich wusste wenig über Vegetarier und nichts über Veganer. Ich
> ging ins Internet aus einer Laune heraus und informierte mich
> - über Vegetarismus. Dabei stolperte ich nach einigem
> Umherklicken über die Webseite von Maqi. Nachdem ich mir
> alles durchgelesen hatte, war klar, das Vegetarier keine
> Alternative für mich sind. Danach habe ich einen knappen
> Monat gebraucht um alle Informationen zu verarbeiten und
> schwupps wurde ich vegan.

Kann gar nicht sein ;-).

Zitat:
Man kann nur etwas erreichen, wenn du so viele Menschen wie möglich überzeugst und das wirst du nicht schaffen, indem du sie vor den Kopf stösst (indem man sie z.B. als Mörder beschimpft) oder dich strafbar machst.


oder

Zitat:
Mit Deiner Art schreckst Du viele Geradenochnicht-Veganer ab, die am Überlegen sind, ob sie denn ihre Lebensweise ändern sollen.
Ich bin erst vor Kurzem vom Vegetariertum zum Veganertum gewechselt. Hätte ich Deine Aussagen vorher gelesen, hätte ich noch 2x darüber nachgedacht, da ich nie zu einem Freak ohne jede soziale Kompetenz werden will.


etc. etc.

(Zitate aus x-beliebigen Foren ...)

Achim

Re: Dich gibt's nicht

Autor: Mientsche | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Ich wusste wenig über Vegetarier und nichts über Veganer. Ich
> > ging ins Internet aus einer Laune heraus und informierte mich
> > - über Vegetarismus. Dabei stolperte ich nach einigem
> > Umherklicken über die Webseite von Maqi. Nachdem ich mir
> > alles durchgelesen hatte, war klar, das Vegetarier keine
> > Alternative für mich sind. Danach habe ich einen knappen
> > Monat gebraucht um alle Informationen zu verarbeiten und
> > schwupps wurde ich vegan.
>
> Kann gar nicht sein.
>

Oh je, jetzt hast du mich beim Lügen erwischt ;-) So was wie mich gibt es gar nicht. Ich bin eine Fantasiegestalt *grins*

>
Zitat:
> Man kann nur etwas erreichen, wenn du so viele Menschen wie
> möglich überzeugst und das wirst du nicht schaffen, indem du
> sie vor den Kopf stösst (indem man sie z.B. als Mörder
> beschimpft) oder dich strafbar machst.
>


Seltsamerweise habe ich mich nie vor den Kopf gestoßen gefühlt, sondern auf unbequeme Art und Weise befreit von jahrelangem Selbstverleugnen, Gründe und Entschuldigungen finden, warum es nötig und richtig ist, Tieren dieses Leid anzutun. Natürlich kam es mir damals nicht so vor, aber im Nachhinein erscheint das eigene Verhalten klarer. Deswegen ist der Satz vieler Leute: "Ich habe ja nichts gewusst" eine glatte Lüge, die lediglich zum Selbstschutz dient, um die gewohnte Welt nicht ins Wanken zu bringen.

> oder
>
>
Zitat:
> Mit Deiner Art schreckst Du viele Geradenochnicht-Veganer ab,
> die am Überlegen sind, ob sie denn ihre Lebensweise ändern
> sollen.
> Ich bin erst vor Kurzem vom Vegetariertum zum Veganertum
> gewechselt. Hätte ich Deine Aussagen vorher gelesen, hätte
> ich noch 2x darüber nachgedacht, da ich nie zu einem Freak
> ohne jede soziale Kompetenz werden will.
>


Ich frage mich immer, was das für Leute sind, die solch einen Unsinn schreiben. Ob es ihnen hilft ihr langes Dasein als Vegetarier zu rechtfertigen? Andere Vegetarier schaffen es doch auch zu sagen, dass sie auf dem Holzweg waren und Vegetarismus kein Weg ist, den ein jeder beschreiten muss, der eines schönen Tages Veganer werden will.

> etc. etc.
>
> (Zitate aus x-beliebigen Foren ...)
>
> Achim

Seuz, der Kampf gegen Windmühlen.
-- Marina <-- die es gar nicht wirklich gibt

Kaplan sagt, daß es Dich nicht gibt

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Oh je, jetzt hast du mich beim Lügen erwischt ;-) So was wie
> mich gibt es gar nicht. Ich bin eine Fantasiegestalt *grins*

Genau. Sagen auch Kaplanisten: man kann nicht ohne leichengepflasterten Umweg über Vegetarismus ("Ich bin auf dem Weg") vegan werden ... Du und all die anderen nie Vegetarier gewesenen Veganer sind also reine Maqi-Erfindung.

> Seltsamerweise habe ich mich nie vor den Kopf gestoßen
> gefühlt, sondern auf unbequeme Art und Weise befreit von
> jahrelangem Selbstverleugnen, Gründe und Entschuldigungen
> finden, warum es nötig und richtig ist, Tieren dieses Leid
> anzutun. Natürlich kam es mir damals nicht so vor, aber im
> Nachhinein erscheint das eigene Verhalten klarer. Deswegen
> ist der Satz vieler Leute: "Ich habe ja nichts gewusst" eine
> glatte Lüge, die lediglich zum Selbstschutz dient, um die
> gewohnte Welt nicht ins Wanken zu bringen.

Eben.

> Ich frage mich immer, was das für Leute sind, die solch einen
> Unsinn schreiben. Ob es ihnen hilft ihr langes Dasein als
> Vegetarier zu rechtfertigen? Andere Vegetarier schaffen es

Das oder das ihrer "Freunde", mit denen sie ja weiter sozial interagieren wollen, ohne sie zu ethisch verantwortlichem handeln motivieren zu müssen.

> doch auch zu sagen, dass sie auf dem Holzweg waren und
> Vegetarismus kein Weg ist, den ein jeder beschreiten muss,
> der eines schönen Tages Veganer werden will.

Tsts, willst Du etwa Kaplan widersprechen?

> Seuz, der Kampf gegen Windmühlen.

Auch wenn Don Quixote den Kampf gegen die Windmühlen nicht gewonnen hat, haben ja nur wenige die Verbreitung des Vega-, pardon, der Dampfmaschine etc. überstanden ...

> -- Marina <-- die es gar nicht wirklich gibt

Klar, in Wahrheit bist Du ich ;-) .

Achim

Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie mit Geräusch verbunden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das ist schon richtig, gewisse Dinge müssen einfach beim
> Namen genannt werden. So weit gehe ich auch uneingeschränkt
> mit. Aber weitere Zauberworte sind hier "Diskutieren" und

Dein problem ist, daß wenn wir das tun - euphemismenfrei fakten nennne - Du das als "Beleidugung" diskreditierst.

> man sich informieren, aber bei der Masse an angebotenen
> Informationen muss man erst einmal über die richtigen
> stolpern. Ich bleibe dabei, es ist eine Sache, mit der

Da bist Du ja jetztt (hier eine umfangreiche Liste) - hast also keine Ausreden mehr.

> Einstellung eines Anderen hart ins Gericht zu gehen, dabei
> aber auch Aufklärung zu betreiben - und eine ganz andere,
> Leute mit differenter Einstellung nur zu beschimpfen.
>
> Natürlich sind das nur meine persönlichen Erfahrungen, ich

Oder Deine verzerrte Realitätswahrnehmung, da Du den Eindruck vermittelst, schlichte Fakten als "Beleidugung" zu bezeichnen.

> ergreifend nicht möglich, aus meinen vegan lebenden Bekannten
> auch nur ein Quentchen sinnvolle Information herauszukitzeln.

Was a) an den "Bekannten" liegen kann (vegan ist nicht genug, aber nicht jeder, der vegan ist, muß ein brillianter Rhetoriker und ein wandeldes Lexikon der Tierrechtsfaktiode sein), oder anderersseits b) an Dir - siehe oben.

Warum schickst Du Deine ganzen veganen "Bekannten" und "Kollegen" nicht einfach mal hierher, dmaut sie bestätigen können, was Du behauptest (oder Dir widersprechen)?

Achim

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Soso, der Ton macht also die Musik. Mag schon sein.
> Fragt sich nur, warum so viele Leute hierher kommen und ein
> Wunschkonzert erwarten. Einlullen lassen kann man sich heute
> doch an jeder Ecke. Wenn man als Veganer mit Leichenfressern
> und anderen Tierausbeutern diskutiert, dann doch nur um sie
> aufzuklären, d.h. ihnen die Wahrheit vor Augen zu führen. Und
> die ist nunmal schmutzig und unschön und um dies zu
> vermitteln muss man sie auch so klingen lassen. Aus den
> Todesschreien der Opfer noch ein Heldenlied auf die edlen
> Sonntagsmörder zu komponieren wäre doch makaber.

Schön gesagt - für mich ist "der Ton macht die Musik" die Nummer Eins unter den dummen Sprüchen, mit denen Tierausbeutung gerechtfertigt werden soll.

Siehe auch Scharfe Messer schneiden besser.

Achim

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Tanja | Datum:
Hi Ben,

> Es ging mir dabei nicht um den Vergleich zwischen
> Drogen- und Fleischkonsum oder um darum, wer wem wieviel
> Schaden zufügt, sondern lediglich um die beste Art und Weise,
> jemandem neue An- und Einsichten zu vermitteln.

Kann ja sein, trotzdem kann die "beste Art und Weise" nicht sein, jemandem was vorzulügen. Und jemandem zu sagen, daß es gut ist, wenn er Rinder und Hühner umbringt (= vegetarisch lebt), ist eine ganz schön derbe Lüge.

> Es geht mir
> ja nicht darum, gebauchpinselt zu werden, sondern einfach nur
> darum, dass die erwähnte Kollegin wesentlich erfolgreicher
> bei der Vermittlung ihres Gedankengutes wäre, wenn sie mir zB
> mal ganz ruhig und sachlich mitgeteilt hätte, worin ihrer
> Meinung nach die Probleme beim Vegetarismus bestehen. So hat
> sie mich einfach nur mit ihrem heiligen Zorn übergossen und
> gar nichts bewirkt.

Achim meinte ja schon, daß es wohl nötig sei, daß sich die Kollegin dazu auch mal äußert. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß jemand, der noch ganz klar bei Verstand ist, ohne weitere Erklärungen auf jemandem "rumhackt".

> Was deine Frage hinsichtlich meines Fleischkonsums betrifft -
> dass ich versuche, mein Verhalten und meine Ernährung zu
> ändern ist ja lediglich ein Resultat meiner Überlegungen.
> Die... na, sagen wir mal... niederen Instinkte sind davon ja
> nicht betroffen. Ich bin nun einmal mit dieser
> Ernährungsweise groß geworden und auch dementsprechend
> geprägt. Und nur weil mein Kopf sagt, dass es notwendig ist,
> den Fleischkonsum einzustellen muss dass noch lange nicht
> bedeuten, dass ich deshalb sofort und augenblicklich aufhöre,
> Fleisch zu mögen und statt dessen bei dessen Anblick Übelkeit
> zu empfinden.

Hm, Übelkeit empfinde ich auch nicht (oder selten) beim Anblick von Leichen. Trotzdem konsumiere ich sie bzw. Teile davon nicht. Und das, obwohl ich ebenso "darauf geprägt" wurde. Ich habe es halt einfach gelassen.

> Auch wenn der Vergleich hinken mag, aber ein
> Diabetiker weiss auch, dass ihn der Verzehr einer Tafel
> Schokolade umbringen kann - deshalb hört er aber noch lange
> nicht auf, Süßes zu MÖGEN. Dass der Diabetiker nur sich
> selbst und kein unschuldiges Lebewesen umbringt spielt da
> erst einmal keine Rolle - es geht hier um den Konflikt
> zwischen Intellekt und niederen Trieben.

Es gibt jede Menge Leute (in dem Fall speziell Frauen ;-)), die meinen, niemals mit Rauchen aufhören zu können - und wenn sie dann schwanger sind, es trotzdem ganz schnell tun. Denn wenn ihnen klar wird, daß sie nicht mehr nur sich selbst schaden sondern noch jemandem anders, ist die Motivation i.d.R. viel größer. Und sollte sie auch sein. Vielleicht hast Du wirklich absolut nichts gewußt, kaum vorstellbar aber vielleicht theoretisch doch möglich - wahrscheinlicher ist, daß Du Dir einfach lange keine Gedanken gemacht hast (ging wohl vielen hier so). Dein ganz akutes Problem ist nun, daß Du jetzt Bescheid weißt, Dir Gedanken machst und Dich nicht mehr hinter Ignoranz verstecken kannst - und sowieso und schon gar nicht hinter "Prägung", "Gewohnheit" oder dergleichen. Hier sind keine "Übermenschen" am Werk; wohl jeder hier, der vegan wurde, ist in der Hinsicht ein ganz "normaler" Mensch. Und was wir getan haben - einfach Gewalt unterlassen, uns für unsere Konsumgewohnheiten Alternativen suchen - kannst Du auch.

Tanja

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Sowirdsgemacht | Datum:
der Ben schrieb:

> ich glaube, wir haben hier wirklich ein kleines
> Kommunikationsproblem.

ja. es liegt an deinem bewusstsein. du solltest verstehen, dass
ethisch denkende und handelnde menschen mördern, vergewaltigern und sklaventreibern nur schwer freundlichkeit und respekt entgegenbringen können bzw. wollen. das gleiche gilt für deren handlangern.

du wirst natürlich sagen, dass du das genauso siehst, aber genau dann solltest du dir bewusst machen, dass du zu (einer) der oben beschrieben gruppen gehörst.

weshalb also sollte man dich respektieren oder höflich sein?
neutralität bzw. sachlichkeit ist alles was du verlangen könntest.

allerdings ist es auch nicht unhöflich einem mörder, oder dessen helfershelfer, darauf hinzuweisen, dass er eben einer ist.

Re: der Ton macht die Musik

Autor: Sowirdsgemacht | Datum:
übrigens, ich habe am wochenende im radio
ein lied gehört, das eine dazu sehr passende
zeile enthielt:

"...welcher ton kann hier noch richtig sein,
wenn die harmonie am ende ist..."

hab' leider nicht mitbekommen, von wem das lied war...

Re: Ausgiebige Auseinandersetzung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Du meine Güte, mal abgesehen von der Katzensache - waren es
> denn wirklich soos viele sooo dumme Fragen?

Ausschließlich in anbetracht der Tatsache, daß, wenn Du nicht von selbst auf das eigentlich offensichtliche kommst, Du die Antwort im Faq hättest finden können.

Achim

Kognitive Dissonanz/Konsonanz

Autor: dg@ | Datum:
Karl Rudin schrieb:

> Sieh dir mal
> dieses
> Video
der Top-Ten von dummen Kommentaren gegenüber
> Veganern an und achte darauf, welche Aussage Platz 1 belegt
> hat...

oder auch http://think-baby-think.com/, Teil 1

Diese Kommentare/Einwände sind nicht wirklich "dumm", nur zielen sie immer in dieselbe Richtung: sie sollen Veganismus als grundlegend inkonsistent, widersprüchlich und unmöglich darstellen. Dadurch kann man sich als Nichtveganer besser von den ethischen Begründungen und Forderungen für den Veganismus distanzieren. Das ist inetwa eine kognitive Konsonanz.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Befürwortung von Tierausbeutungsmechanismen. Eben alles eine Frage der Sichtweise(n).

MfG

Dirk

Re: Kognitive Dissonanz/Konsonanz

Autor: Elke Jacobi | Datum:
Dirks Beitrag hat mir sehr gut gefallen.

Vor allem der Link auf Think, Baby, think - sehr gelungen!

Wenn nur alle hier so schreiben würden ...

Re: Kognitive Dissonanz/Konsonanz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wenn nur alle hier so schreiben würden ...

Na dann mach doch mal.

Achim

"Die Erde ist keine Scheibe" - welche Beleidigung!

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wenn du die Aussagen deiner Kollegin als Beleidigung
> auffasst, dann kann dir nicht geholfen werden, befürchte ich.
> Es ist keine Beleidigung, einen Rassisten so zu nennen und es

Eben.

Achim

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: dg@ | Datum:
Hallo Ben,

> die Erfahrung hat mich
> inzwischen gelehrt, dass Veganer ein... na sagen wir mal...
> sehr streitlustiges Völkchen zu sein scheinen.

Da hast du sicher Recht. Der Veganer an sich ist schon ziemlich freaky, was man an diesem Beispiel ganz gut sehen kann: http://www.think-baby-think.com/stereotyp/index.htm

;-)

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: der Ben | Datum:
Honecker war Veganer?

Jedenfalls habe ich herzlich gelacht, ich lass mich doch lieber mit und von Humor überzeugen. :)

Re: aggressiv? Fragen eines Nichtveganers...

Autor: Schlunz | Datum:
der Ben schrieb:

> Honecker war Veganer?
>
> Jedenfalls habe ich herzlich gelacht, ich lass mich doch
> lieber mit und von Humor überzeugen. :)

Wer sich vom Veganismus überzeugen lässt, tut dies nicht, um Menschen, die schon vegan leben, einen Gefallen zu tun.
Alles, was zu beachten ist, sind die Fakten und die Argumente, die gegen Tierleid sprechen.
Der Ton, welcher die Musik macht, ist überall anders, die Fakten bleiben dieselben.
Wer sich nicht mehr als uneinsichtiges und bockiges Kind sieht, darf die Ziele und die Form der Aufklärung getrost separat betrachten (egal, ob sie vorwurfsvoll oder humorvoll verpackt ist).
Doch wenn das Aufnehmen und Verstehen bei Dir übers Zwerchfell besser läuft, kann ich Dir vielleicht weiter helfen:
http://schlunz-vegan.blogspot.com/

Schlunz

Woher kommt Deine Agressivität?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Fragen. Woher also, frage ich mich, kommt diese Aggressivität?

Daß Du Faktennennung als "Agressivität" diffamierst, ist jetzt wohl hinreichend klatr. Daß Du massiv aggressiv bist (indem Du andere umbrinngst, um ihre Leichen etc. zu fressen) auch.

Daher ist die Frage also sehr berechtigt: Woher kommt diese [Deine] Aggressivität?

Angeboren? Erlernt? Da Menschen ohne Gentherapie vegan leben können, wohl eher letztgenanntes.

Ich stelle mir grade einen blutbesudelten Metzger vor, der zu seinem Kunden (namens Ben, Teile Ermordeter in Hand, Verdauungstrakt und an den Füßen), auf einen Demonstranten, der mit "Meat is Murder"-Schild vor dem Schaufenster (voller Leichen, Opfer der beiden) steht, zeigend, sagt: "Boa ey, guck mal, ein Veganer, voll aggressiv ey."

Achim

Lang ist es her...

Autor: der Ben | Datum:
...seit ich hier das letzte Mal mit meinen Fragen unterwegs war. 2 Jahre sind eine lange Zeit und inzwischen lebe ich, mit einem Umweg über den Vegetarismus (ja ich weiss, böse böse) seit gut 8 Monaten vegan. Ich bin an dieser Stelle mal ganz ehrlich - ich habe diesen Wechsel nur bebedingt aus ethischen Gründen vollzogen sondern ich betrachte das Ganze eher als... na sagen wir mal... Langzeitexperiment. Aber ich nehme mal an, der Kuh ist es egal warum ich sie nicht esse. Immerhin muss ich sagen, dass dieses Forum nicht ganz unbeteiligt ist - mir ist in der ganzen Zeit unsere kleine Diskussion hier nie ganz aus dem Kopf gegangen. Und irgendwann wollte ich es dann ganz einfach wissen.

Jetzt lebe ich also vollkommen ohne tierische Produkte und sollte mich wohl gut fühlen damit, aber leider stehe ich im Moment vor einem ganzen Berg von Problemen vor allem gesundheitlicher und Fragen vor allem ethischer Natur.

Auch wenn es vielen Leuten mit der veganen Lebensweise genz prima geht sieht das bei mir leider ein wenig anders aus. Irgendwie komme ich mit einer rein veganen Ernährung so gar nicht klar. Klar, immer nur Brot mit Margarine wäre ziemlich dämlich, also habe ich inzwischen ganz gut vegan kochen gelernt. Meine Sojabouletten werden inzwischen sogar von Freunden und als Partsverpflegung regelrecht angefordert.
Das wirklich Dumme ist nur, dass ich die Dinger selber inzwischen gar nicht mehr essen kann. Unter recht aggressiven Allergien gegen diverse Pollen und Paprika leide ich schon lange, komisch war nur, dass ich neuerdings auch mitten im Winter gerne einmal mit Atemnot zusammengeklappt bin. Ein entsprechender Checkup hat dann eine Sojaallergie und, wahrscheinlich als Kreuzreaktion, eine Allergie gegen Bohnen zu Tage gefördert. Hurra, Treffer, versenkt. Da kann keiner was dafür, aber sagt was ihr wollt, eine vegane Ernährung ohne Soja und Bohnen ist, zumindest mit meinen Kochkünsten, doch recht eingeschränkt und so langsam wird das Thema Essen echt zum Problem für mich.
Irgendwie schiebe ich in letzter Zeit andauernd Kohldampf. Schon der tägliche Gang in die Mensa wird da zum Krampf. Dort wird zwar vegetarisches, aber nur sehr selten rein veganes Essen angeboten. Und der verdammte Salat bringt mich nicht durch einen langen Tag, außerdem kann ich belegte Brote und Salat als tägliche Verpflegung inzwischen wirklich nicht mehr sehen. Es tut mir ja leid, aber ich hab Grünzeug noch nie besonders gemocht und inzwischen hängt es mir wirklich zum Hals raus. Klar kann man sich zumindest am Wochenende etwas Vernünftiges kochen, aber so ganz ohne Soja- oder Bohnenprodukte finde zumindest ich das doch recht schwierig.

Abgesehen davon habe ich inzwischen geht es mit mir gesundheitlich irgendwie bergab. Damit, dass ich reichlich abgenommen habe, kann ich ja durchaus leben. Mit dem Rest eher weniger. Seit geraumer Zeit leide ich unter Blähungen und Magenkrämpfen die wirklich nicht mehr feierlich sind. Wirklich seltsam ist, dass meine bislang moderat erhöhten Blutfette inzwischen den messbaren Bereich verlassen haben und mir fröhlich aus der oberen Erdatmosphäre zuwinken und selbst eine heftige Medikamentierung hat daran bislang nicht wirklich etwas geändert.

Aber einmal von meinen persönlichen kleinen Problemen abgesehen schlage ich mich auch mit Problemen ethischer Art herum. In absehbarer Zeit werde ich als Arzt arbeiten und ich sehe mich in diesem Beruf mit Fragen konfrontiert denen die meisten Veganer angenehmerweise ausweichen können.
Das fängt ja schon bei den Medikamenten an, von denen so gut wie jedes irgendwann einmal in Tierversuchen getestet wurden. Heisst das, ich darf bei einer strikt veganen Lebensweise (die ja offensichtlich wesentlich mehr als nur die rein pflanzliche Ernährung beinhaltet) keine Medikamente mehr verschreiben?
Wie sieht es denn mit Herzklappenersatz aus? Klar gibt es künstliche Herzklappen, aber in gewissen Situationen ist aus medizinischer Sicht eine natürliche Herzklappe (also vom Schwein) die bessere Wahl. Soll ich jetzt also einer Schwangeren die, zB nach einer Infektion und und einer aggressiven Entzündung, eine neue Herzklappe benötigt sagen "Joah, tut mir ja leid, aber aus ethischer Sicht wäre es besser sie treiben mal eben ab, damit wir ihnen eine künstliche Herzklappe verpflanzen können. Aber schauen sie mal, dafür bekommen sie ein Foto von diesem glücklichen Schwein das sie damit retten, ist ja auch was!" Okay, das ist jetzt sehr pathetisch und übertrieben, aber das Grundproblem sollte klar sein.
Und wie sieht es mit Impfungen aus? Für diejenigen die es nicht wissen, Impfstoff wird durch Injektion von Krankheitserregern in Hühnereier hergestellt und fällt somit aus veganer Sicht auch aus.

Merkwürdigerweise scheinen viele in der Wolle gefärbte Veganer keine Probleme mit dieser Thematik zu haben. Ich hab mich mal ein wenig unter Ärzten umgehört - und ganz offensichtlich bereitet es den meisten Veganern keine Schwierigkeiten, Medikamente zu sich zu nehmen oder sogar eine tierische Herzklappe implantieren zu lassen. Ich nehme mal an, dass sich die Ansichten recht schnell ändern, wenn man mit einer akuten Herzinsuffizienz selbst im Sitzen keine Luft mehr bekommt und der Körper voller Wasser ist. Mal deftig ausgedrückt - wenn es um den eigenen Hintern geht haben die meisten keinen mehr in der Hose. Und selbst die Vizepräsidentin von Peta, MaryBeth Sweetland, hat ja ganz dreist erklärt, dass es ihr sch...egal wäre, dass in ihrem Insulin immer noch Beimengungen tierischen Insulins enthalten wären. Schließlich würde sie durch dieses Opfer befähigt, anderen Tieren zu helfen.
Jedenfalls ist mein zukünftiger Beruf einer, in dem Tierversuche und tierische Produkte eine massive Rolle spielen, wie soll man denn damit umgehen?


Joah, das wäre also mal ein kleiner Bericht darüber, wie es einem ergeht der seine alte Lebensweise gegen ein nettes kleines Paket neuer Probleme eingetauscht hat.

Ein eher unglücklicher und im Moment mal wieder hungriger

Ben

Re: Lang ist es her...

Autor: dom | Datum:
der Ben schrieb:
> böse) seit gut 8 Monaten vegan. Ich bin an dieser Stelle mal
> ganz ehrlich - ich habe diesen Wechsel nur bebedingt aus
> ethischen Gründen vollzogen sondern ich betrachte das Ganze
> eher als... na sagen wir mal... Langzeitexperiment. Aber ich
> nehme mal an, der Kuh ist es egal warum ich sie nicht esse.

Jetzt schon. Allerdings moechte ich mal behaupten, dass es leichter ist ein Langzeitexperiment abzubrechen als seine ethischen Grundeinstellungen ueber Bord zu werfen. Und dann ist es der Kuh wohl nicht mehr egal, wenn sie es versteht.


> nicht klar. Klar, immer nur Brot mit Margarine wäre ziemlich
> dämlich, also habe ich inzwischen ganz gut vegan kochen
> gelernt. Meine Sojabouletten werden inzwischen sogar von
> Freunden und als Partsverpflegung regelrecht angefordert.
> Das wirklich Dumme ist nur, dass ich die Dinger selber
> inzwischen gar nicht mehr essen kann. Unter recht aggressiven
> Allergien gegen diverse Pollen und Paprika leide ich schon
> lange, komisch war nur, dass ich neuerdings auch mitten im
> Winter gerne einmal mit Atemnot zusammengeklappt bin. Ein
> entsprechender Checkup hat dann eine Sojaallergie und,
> wahrscheinlich als Kreuzreaktion, eine Allergie gegen Bohnen
> zu Tage gefördert. Hurra, Treffer, versenkt. Da kann keiner
> was dafür, aber sagt was ihr wollt, eine vegane Ernährung
> ohne Soja und Bohnen ist, zumindest mit meinen Kochkünsten,
> doch recht eingeschränkt und so langsam wird das Thema Essen
> echt zum Problem für mich.

Das liegt aber an Deinen Kochkuensten. Lerne Kochen. Ich esse kaum Soja (weil ich es nicht so gut vertrage) und kaum Bonen (weil sie mir nur selten schmecken). Es gibt doch so viel, was man essen kann. Kauf Dir ein gutes Kochbuch oder schau im tierrechtkochbuch. Was ist mit Brotaufstrichen. Die gibt es fast ausschliesslich ohne Soja und Bohnen und die sind echt lecker.

> Irgendwie schiebe ich in letzter Zeit andauernd Kohldampf.
> Schon der tägliche Gang in die Mensa wird da zum Krampf. Dort
> wird zwar vegetarisches, aber nur sehr selten rein veganes
> Essen angeboten. Und der verdammte Salat bringt mich nicht
> durch einen langen Tag, außerdem kann ich belegte Brote und
> Salat als tägliche Verpflegung inzwischen wirklich nicht mehr
> sehen. Es tut mir ja leid, aber ich hab Grünzeug noch nie
> besonders gemocht und inzwischen hängt es mir wirklich zum
> Hals raus. Klar kann man sich zumindest am Wochenende etwas
> Vernünftiges kochen, aber so ganz ohne Soja- oder
> Bohnenprodukte finde zumindest ich das doch recht schwierig.

Sag mal, hast Du vorher von Sojabratlingen und Bohneneintopf und Brot mit Margarine gelebt. Es ist wirklich bemerkenswert, dass die omnivore Lebensweise so einseitig ist.

> Abgesehen davon habe ich inzwischen geht es mit mir
> gesundheitlich irgendwie bergab. Damit, dass ich reichlich
> abgenommen habe, kann ich ja durchaus leben. Mit dem Rest
> eher weniger. Seit geraumer Zeit leide ich unter Blähungen
> und Magenkrämpfen die wirklich nicht mehr feierlich sind.
> Wirklich seltsam ist, dass meine bislang moderat erhöhten
> Blutfette inzwischen den messbaren Bereich verlassen haben
> und mir fröhlich aus der oberen Erdatmosphäre zuwinken und
> selbst eine heftige Medikamentierung hat daran bislang nicht
> wirklich etwas geändert.

Und daran soll nun auch die vegane Ernaehrung schuld sein. Ja, klar. Kennt man ja in Gemuese steckt unglaublich viel Fett...
Hier nochmal: Lern Kochen. Hast Du schon mal Kartoffeln gegessen, oder Nudel oder Reis oder Brokoli, Blumenkohl, Zuccini, Gurke, Tomate, Nuesse, Seitan, Kohlrabi, Rotkohl, Karotten, Lauch, Rote Bete.

Zu dem ethischen Dilemma nur so viel: Vielleicht kannst Du ja als Arzt so vegan wie nur moeglich sein. Gehe in die Forschung und helfe die Alternativen zu Tierversuchen voranzutreiben. Damit koenntest Du viel veraendern! Oder werde ein veganer Allgemeinmediziner. Ich denke viele Veganer (wenn sie nicht wissen, dass das fuer Dich ein Langzeitexperiment ist) wuerden Dich einen konventinellen Arzt vorziehen. Aber, Deinen Weg musst Du selbst finden.

Re: Lang ist es her...

Autor: Tobi | Datum:
Ich schließe mich da Dom an: Lerne kochen!

Warum zwingst Du Dich, etwas zu essen, das Deinem Organismus scheinbar nicht bekommt? Wenn Du von etwas Bauchkrämpfe bekommst, dann scheinst Du dieses Nahrungsmittel wohl nicht zu vertragen. Aber wem erzähle ich das? (Du bist bald Arzt)
Nachdem es tausende Nahrungsmittel gibt, die in ihrer Kombination unzählige Gerichte und Speisen ergeben, sollte doch so einiges dabei sein, das weder langweilig noch magenkrampfverursachend ist.
Ich kann mir kaum vorstellen, so einfallslos zu sein, dass einem, wenn Soja und andere Bohnen vom Speiseplan wegfallen, keine weiteren leckeren Speisen mehr in den Sinn kommen.
Das soll keine Provokation sein! Wirklich: lerne kochen!


Tobi

Re: Lang ist es her...

Autor: martin | Datum:

> Jetzt lebe ich also vollkommen ohne tierische Produkte und

Lediglich keine tierlichen Produkte zu konsumieren, ist noch kein Veganismus, das ist dir bewußt?

> Da kann keiner
> was dafür, aber sagt was ihr wollt, eine vegane Ernährung
> ohne Soja und Bohnen ist, zumindest mit meinen Kochkünsten,
> doch recht eingeschränkt

Gerade zu Soja gibt es hundert Alternativen, zu Bohnen noch mehr.
Zu erstem siehe u. a. www.silch.de -> Pflanzenmilch

> Schon der tägliche Gang in die Mensa wird da zum Krampf. Dort
> wird zwar vegetarisches, aber nur sehr selten rein veganes
> Essen angeboten.

In Mensen veganes Essen zu finden, ist sehr unwahrscheinlich, weshalb ich mich frage, warum du da überhaupt hingehst.
Selbst zu kochen ist weder zeitaufwändiger noch teurer, sondern - wie bei veganer ERnährugn üblich - in beiden Fällen eher das Gegenteil.

> Abgesehen davon habe ich inzwischen geht es mit mir
> gesundheitlich irgendwie bergab. Damit, dass ich reichlich
> abgenommen habe, kann ich ja durchaus leben. Mit dem Rest
> eher weniger. Seit geraumer Zeit leide ich unter Blähungen
> und Magenkrämpfen die wirklich nicht mehr feierlich sind.
> Wirklich seltsam ist, dass meine bislang moderat erhöhten
> Blutfette inzwischen den messbaren Bereich verlassen haben
> und mir fröhlich aus der oberen Erdatmosphäre zuwinken und
> selbst eine heftige Medikamentierung hat daran bislang nicht
> wirklich etwas geändert.

Daß man sich auch vegan falsch ernähren kann, ist nichts Neues; diese Fehlernährung auf die Ernährung zu schieben, ist aber recht merkwürdig.

> Das fängt ja schon bei den Medikamenten an, von denen so gut
> wie jedes irgendwann einmal in Tierversuchen getestet wurden.
> Heisst das, ich darf bei einer strikt veganen Lebensweise
> (die ja offensichtlich wesentlich mehr als nur die rein
> pflanzliche Ernährung beinhaltet) keine Medikamente mehr
> verschreiben?

Leitungswasser wird auch im TV getestet und trotzdem ist es nicht unvegan, es zu trinken. Du solltest dich erstmal informieren, was "vegan" heißt. www.maqi.de -> Glossar; www.veganismus.de -> FAQ

> Wie sieht es denn mit Herzklappenersatz aus? Klar gibt es
> künstliche Herzklappen, aber in gewissen Situationen ist aus
> medizinischer Sicht eine natürliche Herzklappe (also vom
> Schwein) die bessere Wahl. Soll ich jetzt also einer
> Schwangeren die, zB nach einer Infektion und und einer
> aggressiven Entzündung, eine neue Herzklappe benötigt sagen
> "Joah, tut mir ja leid, aber aus ethischer Sicht wäre es
> besser sie treiben mal eben ab, damit wir ihnen eine
> künstliche Herzklappe verpflanzen können. Aber schauen sie
> mal, dafür bekommen sie ein Foto von diesem glücklichen
> Schwein das sie damit retten, ist ja auch was!" Okay, das ist
> jetzt sehr pathetisch und übertrieben, aber das Grundproblem
> sollte klar sein.

Natürlich gibt es immer noch viele Schwierigkeiten und ethische Dilemmata (dies könnte so etwas sein), aber mir ist unklar, wo das Grundproblem vegan zu leben sein soll. Du wirst ja wohl kaum jeden Tag zehn (lebenswichtige) Herzklappen verschreiben. Das sieht eher nach einem Rechtfertigungsversuch aus.

> Merkwürdigerweise scheinen viele in der Wolle gefärbte
> Veganer keine Probleme mit dieser Thematik zu haben. Ich hab
> mich mal ein wenig unter Ärzten umgehört - und ganz
> offensichtlich bereitet es den meisten Veganern keine
> Schwierigkeiten, Medikamente zu sich zu nehmen oder sogar
> eine tierische Herzklappe implantieren zu lassen.

"Ich habe mich mal umgehört" hältst du für eine repräsentative Umfrage? Interessant...

> Und selbst die
> Vizepräsidentin von Peta, MaryBeth Sweetland,

Und? Daß Peta eine Antitierrechtsorganisation ist, ist nichts Neues.

Veganismus führt zu Antiblutfettmangelerscheinungen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Wirklich seltsam ist, dass meine bislang moderat erhöhten
> > Blutfette inzwischen den messbaren Bereich verlassen haben
> > und mir fröhlich aus der oberen Erdatmosphäre zuwinken und
> > selbst eine heftige Medikamentierung hat daran bislang nicht
> > wirklich etwas geändert.
>
> Daß man sich auch vegan falsch ernähren kann, ist nichts
> Neues; diese Fehlernährung auf die Ernährung zu schieben, ist
> aber recht merkwürdig.

Na komm, er ist (angehender) Arzt, da darf er doch per definitionem keine Ahnung von Ernährung haben ;-) .

Wieso Veganismus die Blutfettwerte erhöhen soll wüßte ich jetzt doch gern ... vielleicht wenn man den täglichen Liter Kuhdrüsensekret durch einen Liter Öl ersetzt?

Ist aber schon komisch, hat nicht vor ein paar Tagen eine tierhauttragende "Veganerin" in einem taz-Artikel fabuliert, vegane Ernährung sei "vollständig cholesterinfrei" (wäre dann ja tatsächlich ziemlich tödlich, oder?). Naja.

Vielleicht ist er ja schwanger, das erhöht glaube ich die Blutfettwerte. Hm.

Oder nein, ich weiß: Lipide lösen sich in Benzin, wenn er genug Benzin trinken würde, hätte er mit Sicherheit bald keine Probleme mit erhöhten Blutfettewerten mehr. Aber Veganer trinken kein Benzin. Also liegt's doch am Veganismus ...

Achim

Re: Veganismus führt zu Antiblutfettmangelerscheinungen

Autor: Claude | Datum:
> Wieso Veganismus die Blutfettwerte erhöhen soll wüßte ich
> jetzt doch gern ...

Ich habe davon schon gelesen. Das war in einer Studie mit veganen Sportlern, ist aber schon sehr, sehr lange her. Es ging darum, dass die Energie vom Fett welches bei Veganern vermehrt im Blut vorhanden war eventuell die höhere Leistung erklären könnte.
Da die veganen Sportler kein Übergewicht hatten (im Gegenteil - sie waren im Vergleich zu den unveganen Sportlern leichter) kam wohl keiner auf die Idee, dass erhöhte Blutfettwerte negativ zu werten wären.
So extrem hoch wie bei Ben waren die Werte wohl nicht, aber seine waren ja schon höher als normal.

Claude

Re: Veganismus führt zu Antiblutfettmangelerscheinungen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Also ich weiß ja nicht, was vegane "Sportler" so zu sich nehmen ... Alles, was ich bisher zu dem Thema (Veganismus-und-Blutfettwerte) gelesen habe, war, daß a) bei veganer Ernährung die Blutfettwerte niedriger sind oder b) bei erhöhten Blutfettwerten zu veganer Ernährung geraten wird ...

Nichtsdestotrotz bleibt die Frage, wieso bei veganer Ernährung (genauer: durch vegane Ernährung, wie es hier unterstellt wird) die Blutfettwerte erhöht sein sollten.

Kommt halt auch immer drauf an, wie man sich (vegan) ernährt. (Ich habe z.B. heute ca. 400g Seitan gegessen, was allein schon etwa der doppelten empfohlenen Eiweißtagesdosis entsprechen dürfte, das ganze in reichlich Fett gebraten, auch nicht sooo gesund ... aber das mache ich ja nicht jeden Tag ;-).)

Achim