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Tierrechtsforum:
Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 29

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Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Márton Terts | Datum:
Ich grüße Euch, liebe Veganer-Kollegen!

Zwei Fragen, zwei (Rand-?)Themen.
Ich bin Musiker, Dirigent und Pianist und arbeite am Theater. Ältere Klaviere haben mit Elfenbein bedectke Tasten. Ich tue mir schwer und ringe mit mir, aber die sind nun mal so, und wenn ich sie boykottiere, weil mein Interesse am Geldverdienen niedriger als das von Elefanten am Leben, aber dann kann ich kaum arbeiten. Übrigens, ich habe mal gelesen, weiß nicht, ob das stimmt, bßchen suspekt: Elefanten verlieren natürlich wie die Hirsche das Geweih genug Stoßzähne, um die Klavierintustrie zu versorgen, das sei nicht so viel, nur eben nicht genug für die Souvenirindustrie der Touristik, und dafür töte man sie..... Furchtbar nur daran zu denken.

Einmal spielte ich (war gar kein Veganer) in einem eleganten Klaviersalon spektakulär-virtuose bis träumerische Stücke ja nach Publikum, und etliche Leute waren versammelt. Eine alte Dame, ehemalige Pianistin, sagte da: es gibt heute Tasten aus Kunststoff, aber Elfenbein sei das richtige...... Damals sei noch alles anders gewesen.
Ich, der da gespielt hatte und recht umworben wurde, sagte nur, ich finde Kunststoff besser. Hättet ihren Gesichtsausdruck sehen sollen.

2. Fast alle Medikamente sind von der Pharmaindustrie an Tieren ausprobiert worden (und anschließend an Menschen; letzteres vermeintlich harmlos, doch welche Mutter würde sich freuen, wenn ihr Kind regelmäßig bei solchen Tests mitmachte??). Wie kann man ethisch annehmbar vorgehen? Dann sollte man Arzneimittel ablehnen, selbst bei der Notversorgung, sonst unterstützt man ja die Pharmaindustrie.... Ich würde gerne sterben, doch dann könnte ich weniger für die Tiere tun. Das ist für mich ein sehr schwieriges Problem. Und natäurlich tötet der Mensch beim Bau jedes Hauses recht artenarrogant-speziesistisch Tiere und zerstört Natur.

So stark ich da versuche zu sein, vielleicht ist das nicht ethisch, aber ich sehe keinen Ausweg. Ist das Thema irgendwo gut abgedeckt?

Danke!

Márton Terts

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: martin | Datum:

> Ich bin Musiker, Dirigent und Pianist und arbeite am Theater.
> Ältere Klaviere haben mit Elfenbein bedectke Tasten. Ich tue
> mir schwer und ringe mit mir, aber die sind nun mal so, und
> wenn ich sie boykottiere,

Da die Tiere bereits tot sind, bringt das Nicht-Benutzen solcher Tasten ihnen nichts. Die relevanten Punkte sind daher: 1. daß keine neuen gekauft werden (sondern solche aus Kunststoff) - darauf kannst du vlt. Einfluß nehmen und 2. daß das Benutzen deinerseits nicht als Akzeptanz von Elfenbein verstanden wird - z.B. indem du dich bei diesem Thema deutlich dagegen aussprichst (wie du es ja tust).

> 2. Fast alle Medikamente sind von der Pharmaindustrie an
> Tieren ausprobiert worden (und anschließend an Menschen;
> letzteres vermeintlich harmlos, doch welche Mutter würde sich
> freuen, wenn ihr Kind regelmäßig bei solchen Tests
> mitmachte??). Wie kann man ethisch annehmbar vorgehen? Dann
> sollte man Arzneimittel ablehnen, selbst bei der
> Notversorgung, sonst unterstützt man ja die
> Pharmaindustrie....

Das wurde schon oft diskutiert, hier die relevante Stelle aus einem Beitrag, die das beantworten sollte:
Zitat: Ziemlich jeder Stoff wurde und wird tierversuchsgetestet. Wasser, Kamillentee, Knoblauch, OP-Methoden.
[...]
Kurz gesagt: Konsum eines tierversuchsgetesteten Stoffs ist dann nichtvegan, wenn a) der Konsum die Zahl der Tierversuche erhöht oder der Nichtkonsum die Zahl senkt und b) kein entsprechendes ethisches Dilemma vorliegt. Alles andere wäre absurd.

Beispiel:

* Boykott TV-getesteter Kosmetika senkt Nachfrage danach / erhöht Nachfrage nach nicht-TV-getetsten Alternativen => Konsum TV-getesteter Kosmetika nicht vegan (solche mit nichtveganen Inhaltsstoffen sowieso).

* Alle Medikamente werden grunsätzlich TV-getestet, dies ist also kein relevantes Kriterium (relevant sind nichtvegane Inhaltsstoffe, da durch Nachfrage das Angebot, sprich durch Konsum die Menge der produzierten nichtveganen Inhaltsstoffe, erhöht wird). Zahlreiche (heute noch gebräuchliche) Medikamente wurden von den Pharma-Firmen an KZ-Häftlingen getestet, kein Antifaschist würden deswegen die entsprechenden Inhaltsstoffe boykottieren.

http://tierrechtsforen.de/tierversuche

Bei Medikamenten ist es daher nach der aktuellen Gesetzeslage nur relevant, ob sie unvegane Inhaltsstoffe enthalten. (Bei Notversorgung gibt es hier auch eine Ausnahme.)

Was ist absurd?

Autor: Márton Terts | Datum:
Ich möchte nicht streiten oder als Selbstzweck meine Radikalität zur Schau stellen. Aber ich glaube, daß man gerade mit dem Argument, etwas sei ja absurd oder unzumutbar, vorsichtig sein muß.
Ich kann ohne Krankenversicherung HIV-positiv werden, und dann hängt ja mein Leben wirklich davon ab, ob ich für Behandlungen Geld auftreiben kann, und trotzdem darf ich bestimmte Dinge nach Gewissen, Moral, Ethik und Gesetz nicht tun (z.B. nach Gesetz Menschen -- wie man das auf ungarisch sagt -- ins Jenseits "hinüberhelfen", nach Moral u.U. auch keine Nicht-Menschen-Tiere).
Slebst wenn man im Todeskampf dann noch schwach. Wobei natürlich Veganismus hauptsächlich nicht für solche Fälle gedacht sein wird.

Re: Was ist absurd?

Autor: martin | Datum:
Márton Terts schrieb:
>
> Ich möchte nicht streiten oder als Selbstzweck meine
> Radikalität zur Schau stellen. Aber ich glaube, daß man
> gerade mit dem Argument, etwas sei ja absurd oder unzumutbar,
> vorsichtig sein muß.

Durchaus, es wurde ja auch vorher eingeschränkt: "Konsum eines tierversuchsgetesteten Stoffs ist dann nichtvegan, wenn a) der Konsum die Zahl der Tierversuche erhöht oder der Nichtkonsum die Zahl senkt und b) kein entsprechendes ethisches Dilemma vorliegt."

> Ich kann ohne Krankenversicherung HIV-positiv werden, und
> dann hängt ja mein Leben wirklich davon ab, ob ich für
> Behandlungen Geld auftreiben kann, und trotzdem darf ich
> bestimmte Dinge nach Gewissen, Moral, Ethik und Gesetz nicht
> tun (z.B. nach Gesetz Menschen -- wie man das auf ungarisch
> sagt -- ins Jenseits "hinüberhelfen", nach Moral u.U. auch
> keine Nicht-Menschen-Tiere).

Zum einen gibt es in Deutschland, Österreich und Schweiz die Pflichtversicherung, "ohne Krankenversicherung" ist daher hier nicht möglich. Zum anderen wäre das ein Fall, wo man keine Wahl hat. Daß man hier gezwungen sein kann, auch Medikamente mit unveganen Inhaltstoffen zu konsumieren, ist analog zu der Tatsache, daß fast alle pflanzliche Nahrung mit Gülle gedüngt* wird, was auch eine Folge der unveganen Gesellschaft ist, gegen die man im Rahmen normaler Möglichkeiten nichts tun kann.


*) bzw. sie werden so eher die riesigen anfallenden Mengen entsorgt, was nicht selten zu Grundwasserverseuchung führt

Re: Was ist absurd?

Autor: Vogel | Datum:
[qoute]
Zum einen gibt es in Deutschland, Österreich und Schweiz die Pflichtversicherung, "ohne Krankenversicherung" ist daher hier nicht möglich.
[/qoute]

Diese gilt aber nicht für eigenständige

Krankenversicherung

Autor: martin | Datum:
Vogel schrieb:
>
> Diese gilt aber nicht für eigenständige

Mir scheint doch (zumindest in Deutschland).

Zum anderen wäre es weder sinnvoll noch empfehlenswert, sich selbstständig zu machen, nur um nicht krankenversichert zu sein.

Re: unvegane Klaviere und andere Instrumente

Autor: Wonko(Passwort vergessen) | Datum:
Was die Klaviertasten angeht, stimme ich Martin zu; wenn du die Möglichkeit hast, beim Kauf von neuen Instrumenten darauf mitzuentscheiden, macht es Sinn darauf zu achten; bei alten Klavieren ist es nicht mehr zu ändern, dann kann man sich nur noch formell distanzieren. In diesem Zusammenhang: Ich hab vor ner Weile im Berliner Instrumentenmuseum gelesen, dass in der Mechanik heutiger Klaviere auch mehrere hundert (Klein)Teile aus Leder und (evtl.Woll-)Filz verbaut werden. Vielleicht kannst du dazu ja mal mehr rausfinden, wenn du beruflich mit den Dingern zu tun hast, vor allem, ob man irgendwo auch Instrumente her kriegen kann, wo das nicht so ist. Mich als Hobbypianisten würde das jedenfalls interessieren :)

Mich interessiert das Thema nichtvegane Musikinstrumente auch ganz allgemein - wie viele Leute wissen denn, das auf fast allen Streichinstrumenbögen Roßhaar gespannt ist - und, kann man daraus irgendwelche sinnvollen Konsequenzen ziehen? Keine Musik mit Klavieren und Streichern mehr anhören? Ist nicht wirklich 'ne Option, wenn ihr mich fragt ;)
Ernsthaft wundert mich aber zum Beispiel warum doch erstaunlich viele (der mir bekannten) Veganer_innen kein Problem damit zu haben scheinen, mit Tierhaut bespannte Trommeln zu besitzen und fröhlich darauf einzuschlagen? Natürlich trennt sich niemand gern von einem Instrument, aber mit bloßen Händen auf die Haut eines toten Tieres einzuschlagen, um gemeinsam fröhlich Musik zu machen, erscheint sogar einem unsensiblen Sack wie mir einigermaßen widersinnig...
Gibts eigentlich noch andere üblicherweise nicht-vegan gebaute Instrumente? Ich glaube gehört zu haben,dass Harfen mit Darmsaiten bespannt werden, aber befürchte, es gibt noch mehr Beispiele..?

Re: unvegane Klaviere und andere Instrumente

Autor: Urs | Datum:
Also unsere Irish Folk Band hat all ihre Instrumente vor meinem Umstieg auf die vegane Lebensweise gekauft. Deshalb hat mein irischer Dudelsack einen Ledersack und unser Bodhran (irische Rahmentrommel) eine Ziegenhaut als Fell.

Ich habe aber gerade gestern einen Percussion Hersteller gefunden, der synthetische Materiale benutzt um seine Instrumente zu bespannen. Da gibts also vegane Bodhrans oder andere Instrumente der Welt.

http://remo.com/portal/products/6/world_percussion.html

Wer also auch bei etwas ausgefalleneren Stilrichtungen vegane Instrumente will, der bekommt sie eigentlich auch fast immer irgendwo her, ohne wirkliche Qualitätseinbussen machen zu müssen.

Vegane Instrumente und Aufgaben der Tierrechtler

Autor: Márton Terts | Datum:
Das wird alles stimmen. Ich will nicht komplett resignieren, aber ich fürchte, all das wird erst bedacht, wenn zuerst die Tierhaltung abgeschafft ist oder wenigstens stark beschränkt und mehr als .3-.6 % der Bevölkerung Veganismus in Betracht zieht. Dann aber ziemlich automatisch.

Natúrlich könnte ich jetzt schon ein vegane Sonderanfertigung bestellen, wo alle ersetzten Teile Prototypen wären. Aber -- ich schäme mich -- da muss ich ein bisschen Utilitalistisch sein: zwar ein Super-Beispiel, es wäre so teuer, dass ich, selbst wenn ich es mir leisten könnte, mit dem Geld könnte man bei der Abschaffung des 1. Fleischessens, 2. Eier, 3. Milch, 4. Tierversuche, 5. Jagd, 6. Stierkampf, 7/8. Zirkus == 7/8. Zoo, 9. Tierhaltung, 10. Polizei- und Blindenführerhunde mehr bewirken, das wird auch eher verstanden. Übrigens, ist meine Reihenfelge der Wichtigkeit in den zehn Punkten der Tierrechtsbewegung korrekt?

Re: Vegane Instrumente und Aufgaben der Tierrechtler

Autor: martin | Datum:

> man bei der Abschaffung des 1. Fleischessens, 2. Eier, 3.
> Milch, 4. Tierversuche, 5. Jagd, 6. Stierkampf, 7/8. Zirkus
> == 7/8. Zoo, 9. Tierhaltung, 10. Polizei- und
> Blindenführerhunde mehr bewirken, das wird auch eher
> verstanden. Übrigens, ist meine Reihenfelge der Wichtigkeit
> in den zehn Punkten der Tierrechtsbewegung korrekt?

M.E. jein. Eine Reihenfolge aufzustellen ist nicht sinnvoll, weil die Aspekte viel zu stark zusammenhängen, aber zumindest lassen sich einige Kern- und Randbereiche sondern, bei denen man logischerweise mehr Energie in die Kernbereiche stecken sollte.

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Finke26 | Datum:
Ich bin kein großer Fan von Veganern, nur so vorweg.
Ich denke ein schlechtes Gewissen ist bei Klaviertasten unangebracht. Du kannst nichts gegen dieses Gewerbe tun, außer darauf zu hoffen, dass es Legal ist und tierfreundlich. Es ist durchaus so das Elefantenhörner auch ohne Schmerz, zum Wohl des Tieres, beschnitten werden. Außerdem bei toten Tieren. Bedauerlich ist die Wilderei. In diesem Zweig wird meines Wissens aber schon einiges Versucht. Es gibt geschützte Reservate in denen auf Wilderer scharf geschossen wird.

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Marco | Datum:
Finke26 schrieb:
>
> Ich bin kein großer Fan von Veganern, nur so vorweg.

Ahja.. danke für die Info.

> Ich denke ein schlechtes Gewissen ist bei Klaviertasten
> unangebracht. Du kannst nichts gegen dieses Gewerbe tun,

Ich denke, das schlechte Gewissen ist ja auch nicht ausschlaggebend. Ich "verzichte" ja auch nicht darauf, Menschen zu ermorden, weil ich dadurch ein schlechtes Gewissen hätte, sondern weil es ethisch einfach inakzeptabel ist.

> außer darauf zu hoffen, dass es Legal ist und tierfreundlich.

"Tierfreundlich" ist Ausbeutung nie. An diese Haltung wirst Du dich in Tierrechtsforum wohl gewöhnen müssen, auch wenn du kein Fan davon bist.

> Es ist durchaus so das Elefantenhörner auch ohne Schmerz, zum
> Wohl des Tieres, beschnitten werden. Außerdem bei toten
> Tieren. Bedauerlich ist die Wilderei. In diesem Zweig wird
> meines Wissens aber schon einiges Versucht. Es gibt
> geschützte Reservate in denen auf Wilderer scharf geschossen
> wird.

Und das soll zu befürworten sein, wenn statt auf Elefanten auf Menschen geschossen wird? Und inwiefern bekämpft es die Ausbeutung, wenn nur die "Wilderei" bekämpft wird?

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Marton | Datum:
Es tut mir leid, daß ich da was angefangen habe, was ausgeartet ist. Das Problem ist, daß sich Klaviere locker vegan herstellen lassen. Das würde nicht mehr kosten, nur in der nichtveganen Welt greifen Hersteller, ohne was zu denken, zu den nichtveganen Möglichkeiten zur Hand. Das gilt für Wein (diese Fischblasen ließen sich ohne Schwierigkeiten ersetzen), wahrscheinlich für Zigaretten, Schokolade, Kaffee und den ganzen restlichen Kram mit versteckten Tierprodukten.

Deswegen ist es schwer, die Botschaft durch Kaurentscheidung hinüberzubringen. Nicht der Wein ist das Problem, sondern der unnötige nichtvegane Arbeitsschritt drinnen. Ihr schreibt ja, es ist gut, in nichtveganenen Läden Veganes zu kaufen. Doch das ist komplizierter. So könnte man beim Metzger auch Veganes, zum Beispiel Sauerkraut kaufen, im McDonald's nur Pommes und im Steakhouse Folienkartoffeln. Meine Mindestanforderung ist aber, daß die Manager des Ladens wissen sollten, was überhaupt vegan bedeutet, sonst geht die Kaufbotschaft unter -- und mit dem Geld sind vegane Läden, und seien auch unvollkommen, und die, die welche werden könnten (im Gegensatz zu Edeka & Co.....), schon mal nicht unterstützt worden.

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> das ist komplizierter. So könnte man beim Metzger auch
> Veganes, zum Beispiel Sauerkraut kaufen, im McDonald's nur

Wobei es mittlerweile ja auch Metzger gibt, die Tofuwurst etc. verkaufen.

Achim

Tierausbeuter erschießen

Autor: Marton | Datum:
Zum Thema mit den bejagten Wilderern: manchmal wird es (Anfänger-)Veganern schwer fallen, die Wut und Aggression zu beherrschen/unterdrücken/verkneifen/kanalisieren. Ich glaube, das sieht die Psychologie als natürlich. Auch Menschen und sich selbst will man ab und zu richtig töten -- nur es gibt Bremsen, die einen von der Umsetzung abbringen. Auch Leute, die Nazi-Verbrechen aufgeklärt haben, hatten mit dem Haß zu kämpfen gehabt. Der manifestiert sich darin, daß der Vegane wünscht, daß endlich Menschen umgebracht werden und nicht Tiere und sich freut, wenn mal einem Tierausbeuter etwas zustößt; es soll auch mal ihn erwischen, denn er kapiert es nicht, und morgen foltert er Tiere in Allerseelenruhe weiter.

Ich wünsche allen, die solche Probleme haben, viel Kraft und Mut und Erfolg, diese in den Griff zu bekommen, denn sie scheinen tatsächlich nirgendwo hinzuführen.

Re: Tierausbeuter erschießen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Zum Thema mit den bejagten Wilderern: manchmal wird es
> (Anfänger-)Veganern schwer fallen, die Wut und Aggression zu
> beherrschen/unterdrücken/verkneifen/kanalisieren. Ich glaube,
> das sieht die Psychologie als natürlich. Auch Menschen und

Kann ich nicht nachvollziehen.

> die Nazi-Verbrechen aufgeklärt haben, hatten mit dem Haß zu
> kämpfen gehabt. Der manifestiert sich darin, daß der Vegane

Siehe http://tierrechtsforen.de/hassen.

> wünscht, daß endlich Menschen umgebracht werden und nicht
> Tiere und sich freut, wenn mal einem Tierausbeuter etwas

Menschen sind Tiere.

Achim

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Liliales | Datum:
Hallo,
ich wollte nicht extra ein neues Thema anfangen und ich dachte mir, hier passt es ganz gut. Übrigens habe ich auch zuvor das Thema durchgelesen, habe aber nichts mehr hinzuzufügen.
Mein Problem ist, dass ich ein paar (behandelt) kleinere Krankheitsbilder habe, deren Behandlung bzw. der Umgang aber vermutlich nicht so wirklich vegan ist. Zum einen bezieht es sich auf Tabletten (möchte ich es jetzt näher ausführen, aber sie sind leider wichtig), zum anderen auf Produkte zur äußeren Anwendung gegen Akne, also Waschgel und Lotion - es ist leider wirklich schlimm, Versuche mit definitiv veganen Mitteln wie "Heilerde" sind leider gescheitert,das soll hier auch bitte nicht das Thema sein.
Habt ihr Tipps für mich? Gibt es vielleicht vegane Apotheken?

Grüße
Liliales

Re: Medikamente

Autor: martin | Datum:

> Habt ihr Tipps für mich? Gibt es vielleicht vegane Apotheken?

Würde mich überraschen. Raten kann ich dir das gleiche wie generell bei diesem Thema: versuche vegane Alternativen zu finden (also solche ohne unvegane Inhaltsstoffe; Tierversuche sind hier, wie bekannt sein dürfte, nicht relevant). Wenn nur die Tablette unvegan ist (wegen Gelatine oder Laktose), dann gibt es das Medikament evt. auch in Kapsel- oder Pulverform (Kapseln können jedoch auch Gelatine und anderes enthalten).

Ansonsten kann man über diverse Seiten nach Medikamenten mit dem gesuchten Wirkstoff suchen (arzneistoffe.net/index.html; netdoktor.de/Medikamente/) und diese dann durchgehen, ob sich darunter eine vegane Variante findet.

Re: Medikamente

Autor: Liliales | Datum:
Danke, Martin.

Allerdings bin ich bei den beiden genannten Seiten überhaupt nicht fündig geworden.
Außerdem habe ich ja meinen Arzt gefragt, der sieht in der Regel alle in seinem PC aufgelistet. Habe auch schon einen Bekannten gefragt, der in der Apotheke arbeitet.
Das eine Medikament ist nicht so sonderlich gebräuchlich (muss auch immer extra bestellt werden in der Apotheke), das andere ist noch recht neu, das macht es natürlich beides nicht besser.
In den Aknemitteln dürfte, glaube ich, nichts unveganes enthalten sein, allerdings habe ich die Verpackungen nicht mehr und im Internet erhält man irgendwie keine Informationen zu den Inhaltsstoffen.

Wieso sind Tierversuche in dem Fall egal?
Weil die Tests nun sowieso Vergangenheit sind?

Re: Medikamente

Autor: martin | Datum:

> Allerdings bin ich bei den beiden genannten Seiten überhaupt
> nicht fündig geworden.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es einen Wirkstoff gibt, er nur in einem einzigen Medikament verwendet wird (außer es ist etwas sehr Spezielles; aber zumindest bei den Akne-Medikamenten sollte es mehr als eines geben).

> Außerdem habe ich ja meinen Arzt gefragt, der sieht in der
> Regel alle in seinem PC aufgelistet. Habe auch schon einen
> Bekannten gefragt, der in der Apotheke arbeitet.

Und die haben auch alle nur ein Medikament genannt?

> Das eine Medikament ist nicht so sonderlich gebräuchlich
> (muss auch immer extra bestellt werden in der Apotheke), das
> andere ist noch recht neu, das macht es natürlich beides
> nicht besser.

Das sagt nicht unbedingt etwas über die Gebräuchlichkeit des Wirkstoffs aus.

> Wieso sind Tierversuche in dem Fall egal?
> Weil die Tests nun sowieso Vergangenheit sind?

Weil sie bei Medikamenten gesetzlich vorgeschrieben sind, daher gibt es keine Alternativen. Bei Kosmetika Firmen, die Tierversuche durchführen und solche, die das nicht tun. Hier kann man mit der Kaufentscheidung dieses Faktor beeinflussen (indem man die ersteren Firmen boykottiert). Bei Medikamenten geht das nicht.

Re: Medikamente

Autor: Liliales | Datum:
Also zu den beiden Seiten: Bei der einen Seite, wurde das aufgeführt, was ich habe, bei der anderen gab es gar keinen Treffer...

Also gut, so peinlich ist es eigentlich nicht, habe/brauche: Ebastel, Valdoxan, Aknefug (Oxid Wash und Mild 10%)...

Vielleicht bin ich auch nur zu doof zum Suchen. :)

Bin mir nicht mehr sicher, was genau die Antwort des Arztes war (ist schon 'ne Weile her), ich glaube, es gab noch ein anderes bei dem Ebastel, bei dem Valdoxan nur dieses und jeweils nicht vegan...
Der pharmazeutiosche Fachangestellte oder wie auch immer das heißt, meinte, man könnte etwas aus dem Ausland beziehen, da fände er aber auch nichts ohne Lactose. :(

Denke schon, dass das etwas über die Gebräuchlichkeit aussagt. Hmm, vielleicht ist das das falsche Wort, also bei den Indikatoren ist es wohl recht üblich, aber sagen wir mal so: Es gibt relativ selten Menschen, die es brauchen. :)
Das bezog sich übrigens auf das Ebastel, das Valdoxan musste ich noch nie (?) vorbestellen, ist ja schon ein bisschen traurig...

Ooh, das leuchtet ein, danke! Hätte ich ja eigentlich wissen müssen, aber ich gebe zu, dass ich bei vielen Fakten schnell ermüde und deshalb wohl leider weniger weiß als einige/die meisten(?) hier, was mir übrigens leid tut, aber ich bemühe mich! :)

Re: Medikamente

Autor: martin | Datum:


> Ebastel,

Hierzu gibt es noch Kestine Filmtabletten. Es ist aber nicht herauszufinden, ob die besser sind.

> Valdoxan,

Das gibt es in der Tat nur einmal.

> Aknefug (Oxid Wash und Mild 10%)...

Den Wirkstoff gibt es öfter: http://www.netdoktor.de/Medikamente/Erythromycin-Haut-200002678.html
Allerdings ist mir hier nicht klar, was an den beiden unvegan ist (insofern die Inhaltsstofflisten vollständig sind).

> Bin mir nicht mehr sicher, was genau die Antwort des Arztes
> war (ist schon 'ne Weile her), ich glaube, es gab noch ein
> anderes bei dem Ebastel, bei dem Valdoxan nur dieses und
> jeweils nicht vegan...

Das stimmt zumindest mit einer Suche überein.

Re: Medikamente

Autor: Liliales | Datum:
Vielen Dank für deine Hilfe, aber hmm...
Dann gibt es wohl keine Alternativer? Die Medikamente abzusetzen kann ich mir echt nicht vorstellen. :-/

Mir wäre bei dem Aknefug auch kein unveganer Inhaltsstoff bekannt, aber es ist zumindest nichta ausdrücklich vegan und alle versteckten tierischen Inhaltsstoffe kenne ich auch nicht (denke ich mal)... Gucke es mir noch mal bei Netdoktor an :)

Re: Medikamente

Autor: martin | Datum:
Liliales schrieb:
>
> Vielen Dank für deine Hilfe, aber hmm...
> Dann gibt es wohl keine Alternativer? Die Medikamente

Nein, außer es gibt verwandte Wirkstoffe. Wenn es sehr speziell ist, ist das aber nicht unbedingt wahrscheinlich.

> Mir wäre bei dem Aknefug auch kein unveganer Inhaltsstoff
> bekannt, aber es ist zumindest nichta ausdrücklich vegan und
> alle versteckten tierischen Inhaltsstoffe kenne ich auch
> nicht (denke ich mal)...

Ja, ich meinte es ist nichts definitiv Unveganes enthalten (laut Inhaltsstoffen). Die genauen Inhaltsstoffe kannst du auch nur vom Hersteller erfahren, es empfiehlt sich eine Produktanfrage.

Re: Medikamente und Elfenbeim-Klaviertasten

Autor: Liliales | Datum:
Heyho,
ist mal wieder ein sehr alter Thread, aaaaber ich hätte dazu mal eine Frage:
Weiß jemand den konkreten Gesetzestext, in dem steht, dass Tierversuche für jedes neue Medikament vorgeschrieben sind?
Danke :)

gesetzliche Vorschrift zu Medikamententests

Autor: martin | Datum:

> Weiß jemand den konkreten Gesetzestext, in dem steht, dass
> Tierversuche für jedes neue Medikament vorgeschrieben sind?

Wörtlich wird man das nicht finden. Was sich findet sich allgemeine Aussagen wie hier im Gesetz über Medizinprodukte:
Zitat: § 19 Klinische Bewertung, Leistungsbewertung

(1) Die Eignung von Medizinprodukten für den vorgesehenen Verwendungszweck ist durch eine klinische Bewertung anhand von klinischen Daten nach § 3 Nummer 25 zu belegen, soweit nicht in begründeten Ausnahmefällen andere Daten ausreichend sind. Die klinische Bewertung schließt die Beurteilung von unerwünschten Wirkungen sowie die Annehmbarkeit des in den Grundlegenden Anforderungen der Richtlinien 90/385/EWG und 93/42/EWG genannten Nutzen-/Risiko-Verhältnisses ein. Die klinische Bewertung muss gemäß einem definierten und methodisch einwandfreien Verfahren erfolgen und gegebenenfalls einschlägige harmonisierte Normen berücksichtigen.

(http://www.gesetze-im-internet.de/mpg/__19.html)

So ähnlich ist auch die Formulierung im Arzneimittelgesetz. Es ist eben so, dass sogut wie keine alternativen Methoden bis als "methodisch einwandfreies Verfahren" anerkannt wurden, sodass die Methoden de facto Tierversuche sind; bzw. dass die Unternehmen, selbst wenn es anderkannte Alterantiven gebe, immer noch Tierversuche durchführen würden, weil diese eine höhere Anerkennung haben wenn es um Schadensersatzforderungen wegen Nebenwirkungen usw. geht.

Re: gesetzliche Vorschrift zu Medikamententests

Autor: Liliales | Datum:
Okay, vielen Dank! :)

Also ist es nicht konkret gesetzlich vorgeschrieben, ja?
Freut mich ja an sich ein wenig, aber da es "sowieso" nichts bringt, ist es eher.. schwierig.. schwammige "Fakten" wirken eben nicht so überzeugend... :-/
Mmmh...
Muss ich wohl weitersuchen!

Re: gesetzliche Vorschrift zu Medikamententests

Autor: martin | Datum:

> Also ist es nicht konkret gesetzlich vorgeschrieben, ja?

Jein. Es ist nicht vorgeschrieben, dass diese Tests Tierversuche sein müssen, aber (praktisch) alle akzeptierten Methoden (was sicher auch in irgendwelchen EU-Richtlinien steht) sind Tierversuche.

Re: gesetzliche Vorschrift zu Medikamententests

Autor: Liliales | Datum:
Hmm, danke. Vielleicht sollte ich mal bei irgendwelchen Pharmazeutikern fragen?