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Antisexismusforum:
Femisexistische "Interpretation" von Sexismus

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 31

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Femisexistische "Interpretation" von Sexismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
* Rassismus ist die Diskriminierung aufgrund der Ethnie.

* Speziesismus ist die Diskriminierung aufgrund der Art.

* Ageismus ist die Diskriminierung aufgrund des Alters.

* Was also ist Sexismus? Nein, nicht etwa die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Sexismus ist, wenn Antisexisten gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (egal, ob männlich oder weiblich oder welches Geschlecht auch immer) vorgehen. So jedenfalls die femisexistische "Auslegung":
Zitat: Dies soll eine Sammlung von links auf emanzipatorische, feministische, antisexistische und antipatriarchale websites sein. Uns, ein paar Menschen aus dem Raum Flensburg/Kiel ist aufgefallen, dass das „Googlen“ (oder besser „Scrooglen“) von Stichwörtern wie Antisexismus, Sexismus, sexism nicht so ergiebig ist, wie wir es erwartet hatten und z.T. unbefriedigende Treffer erzielt. An erster Stelle erscheint antisexismus.de, eine website, wir problematisch finden, da sie inhaltlich ihrer Überschrift nicht gerecht wird. Die Bedeutung des Begriffs Antisexismus wird dort verkannt und verdreht, die herrschenden patriarchal-hegemonialen Machtverhältnisse werden ausblendet und hauptsächlich Storys herauspickt, in denen Männer ungerecht behandelt werden.
antisexismus.org

In Wahrheit wird bei antisexismus.de natürlich nichts "herausgepickt", vielmehr wird unabhämgig vom Geschlecht über Sexismus berichtet:
Zitat: Sexismus ist die Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht.

Bei der Recherche im Internet zum Thema fand sich ein merkwürdiges Phänomen: jede Seite, die sich mit Sexismus auseinandersetzte, war selbst sexistisch und befaßte sich ausschließlich mit der Diskriminierung von Frauen. Daher wurde die Antwort darauf ins Leben gerufen, eine Seite, die sich gegen jegliche Art von Sexismus engagiert – unabhängig vom Geschlecht: Antisexismus, ↓antisexismus.de.
antisexismus.de

Aber man kann ja einfach Sexismus ein wenig umdefinieren:
Zitat: Sexismus ist eine Herrschaftsform[b][/b], in der eine Gruppe, hier = Männer, die politische, soziale und ökonomische Macht hat, den Geschlechtskonstruktionen und sexistischen Zuschreibungen Taten folgen zu lassen und ihre Privilegien zu sichern.
antisexismus.org

Grotesk die Argumentation:
Zitat: zum überwiegenden Teil sind immer noch Frauen bzw. sich als Frauen definierende Menschen benachteiligt bzw. betroffen und Männer die Profiteure bzw. Täter. (Recherchiert die zahlreichen Untersuchungen zur Ungleichverteilung der Gehälter, guckt euch die Werbung an, lest die Angaben von Frauenhäusern
antisexismus.org

Im Jemen mag das ja so sein, hierzulande aber sieht es doch etwas anders aus, wie zahlreiche Beispiele auf antisexismus.de belegen (und weit mehr dort noch fehlende Beispiele, etwa zur Legalisierung der Genitalverstümmelung an Jungen). Besonders peinlich ist es, wenn sich diese Femisexisten auf Frauenhäuser berufen - denn diese (respektive die praktische Nichtexistenz von Männerhäusern - obwohl diese ebenso nötig wären gibt es derzeit nur zwei in Deutschland) sind ein weiteres Beispiels für die Diskriminierung von Männern.

Der Rest der Seite besteht im wesentlichen aus Linksammlungen (überwiegend zu ähnlich absurden femisexistischen Seiten).

Achim

Patriarchat

Autor: Achim Stößer | Datum:
> wird dort verkannt und verdreht[/u], die herrschenden
> patriarchal-hegemonialen Machtverhältnisse werden ausblendet



Achim

Matriarchat

Autor: Achim Stößer | Datum:
Um was es der Feministin Alexandra Schewtschenko, einer der Anführerinnen der feministischen Gruppe "Femen", geht, macht sie erstaunlich offen in einem Interview klar:
Zitat: ZEIT ONLINE: Was steht am Ende Ihrer Revolution?

Schewtschenko: Das Matriarchat, das hoffe ich doch.

ZEIT ONLINE: Wann ist es soweit?

Schewtschenko: Ich weiß es nicht genau, vielleicht 2017, genau hundert Jahre nach jener russischen Revolution, die die Zarenherrschaft beendete. Wenn es so weit ist, müssen wir kämpfen. Dann wird wieder Blut fließen. Die Revolution wird brutal.

ZEIT ONLINE: Wessen Blut?

Schewtschenko: Das der Männer.
http://www.zeit.de/sport/2012-06/interview-femen-ukraine-protest/seite-2 12. Juni 2012 (meine Hervorhebungen)

Achim

Patriarchen-Wahlen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Gut, das Bundekanzleramt hat eine Frau inne. Auch bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ist wenigstens klar, dass bei dem Duell zwischen Dreyer und Klöckner eine Frau gewinnen wird (eine von ihnen ist ja auch bereits Landeschefin und die andere offenbar Feministin).





In den USA wird wahrscheinlich Clinton Präsidentin (Zitat: "Women have always been the primary victims of war. Women lose their husbands, their fathers, their sons in combat. Women often have to flee from the only homes they have ever known. Women are often the refugees from conflict and sometimes, more frequently in today’s warfare, victims. Women are often left with the responsibility, alone, of raising the children." Hauptopfer von Kriegen sind immer die Frauen. Die Männer - Ehemänner, Väter, Söhne - sterben ja nur, macht nix, sind ja nur Männer, aber die Frauen müssen dann allein zurechtkommen, die Armen.), aber es besteht auch die Möglickeit, dass Trump Präsident wird. Ein für das Patriarchat typisches Vorgehen: POTUS könnte - wie bisher - ein Mann werden.

Ebenso gibt es bei der Wahl in Frankfurt ein großes Problem. Durch die Doppelspitzenpolitik der Grünen (oder so) steht auch hier skandalöserweise ein Mann zur Wahl:



Das patriarchale System nimmt eindeutig überhand.

Achim

Englisches Patriarchat: Theresa May, Andrea Leadsom, Nicola Sturgeon

Autor: Achim Stößer | Datum:
Weiterer Triumph des Patriarchats: Britischer Premierminister nach Camerons Rücktritt wurde eine Frau, die Konservative Theresa May (davor sechs Jahre Innenministerin), aber nur deshalb, weil kein Mann, sondern eine Frau seit dem 7. Juli einziger Gegenkandidat war, die Konservative Andrea Leadsom (die sich am 11. Juli aufgrund ihrer Aussagen über ihre Mütterlichkeit zurückzog), sonst wäre natürlich, wie im konservativen Patriarchat üblich, ein Mann Premier geworden. Nicht?

Und was war die ziemlich erste Amtshandung der Premierministerin?

Sie traf sich zur Brexit-gesprächen mit der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon.

Wirklich frappierend, dieses Patriarchat.

Achim

Die Patriarchinnen May und Merkel

Autor: Achim Stößer | Datum:
PS: Vor drei Tagen haben sich die beiden Patriarchinnen May und Merkel getroffen.

"Brexit: Zwei Frauen, die einfach den Job machen" [1]
"Zwei mächtige Pastorentöchter" [2]
"Herrschen Frauen anders? 'Merkel kann auch Angst und Schrecken verbreiten'" [3]
usw.

Achim

PS: "Frauen haben momentan in der Gesellschaft einen besseren Ruf als Männer." [3]
"Zwei Frauen vor der blauen Leinwand im ersten Stock des Bundeskanzleramts. [...] Verschwesterung. [...] Jetzt geht es nicht um Testosteron-Politik." [1]

[1] http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/brexit-theresa-may-angela-merkel
[2] http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/zwei-maechtige-pastorentoechter--125084366.html
[3] http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_78441002/herrschen-frauen-anders-merkel-kann-auch-angst-und-schrecken-verbreiten-.html

Patriarchat: SPD-Vorsitzende

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wer gestern vorhergesagt hätte, dass SPD-Vorsitzender eine Frau wird, wäre auf der sicheren Seite gewesen.

Zur Wahl standen, wie so oft in einer patriarchalischen Gesellschaft, ausschließlich Frauen.



Achim

CDU-Vorsitz

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer mehr Patriarchat: Annegret Kramp-Karrenbauer hatte gleich zwei (die Randfiguren lassen wir mal beiseite) männliche Gegenkandidaten. Zwei! Doppelt so viele wie sie. Schon wieder also nicht die von ihr geforderte Frauenquote erfüllt.

Achim

Kanzlerkandidatinnen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer mehr Patriarchat: Gestern in der Tagesschau ging es um den Streit über die zukünftige, Zitat, Kanzlerkandidatin. Dass es einen männlichen Kanzlerkandidaten geben könnte wird nicht in Betracht gezogen.

Der EZB-Chef wird übrigens abgelöst von einer Frau, einer Duzfreundin der gegenwärtigen Kanzlerin.

Das Patriarchat nimmt immer groteskere Züge an.

Achim

Patriarchat in finnischen Parlament

Autor: Achim Stößer | Datum:
* Sanna Marin, designierte Nachfolgerin des zurückgetretenen Regierungschefs, stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei

* Li Andersson, Vorsitzende der Linksbündnis-Partei

* Katri Kulmuni, Vorsitzende der Zentrumspartei

* Maria Ohisalo, Vorsitzende Grüner Bund

* Anna-Maja Henriksson, Vorsitzende der Schwedischen Volkspartei Finnland

Bis hier ist es die Regierungskoalition. Nun die Opposition:

* Sari Essayah, Vorsitzende der Christdemokraten

Männliche Vorsitzende gibt es ansonsten lediglich bei der Nationalen Sammlungspartei und den Rechtspopulisten (Basispartei/Blaue Zukunft).

Achim

Femisexistische Kastrationsphantasien

Autor: Achim Stößer | Datum:
Am 31.01.1994 beschwerte sich Alice Schwarzer im Focus, dass die von ihr bejubelte „Heldin“ (O-Ton Schwarzer) Lorena Bobbitt, die ihrem Mann den Penis abschnitt, deshalb ein paar Tage in die Psychiatrie kam:
Zitat: Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. Diese Revolution in ihren Köpfen verdanken sie einer kleinen, zierlichen, 24jährigen Kosmetikerin namens Lorena Bobbitt. Die Frau schritt in der Nacht vom 23. Juni 1993 zur Tat: Sie schnitt ihrem schlafenden Ehemann, dem 26jährigen Marinesoldaten John Bobbitt, mit einem Küchenmesser den Penis ab. [Bei] näherem Hinsehen hat ihr Freispruch die Grenzen einer psychiatrischen Anstalt. Lorena Bobbitt sei zum Zeitpunkt der Tat „nicht zurechnungsfähig“ gewesen, urteilten die zwölf Geschworenen […] sie ersparten ihr nicht die Einweisung in die Psychiatrie, wo sie 45 Tage lang bleiben muß. Dann werden die Ärzte entscheiden, ob sie freikommt. Ein solches Urteil ist typisch. Denn Irrenhäuser sind die wahren Frauengefängnisse.
http://www.focus.de/kultur/leben/standpunkt-penis-prozess-heldin-in-der-klapse_aid_145090.html

Dass die für die Genitalverstümmelung von Jungen plädiert (https://www.facebook.com/emma.magazin/posts/242617049174156), versteht sich von selbst.

Nun ist solches wohl manchen Feministen peinlich, einige versteigen sich gar zur These, Schwarzer sei gar keine Feministin. Dumm nur, dass solche Kastrationsphantasien auch heute von feministischer Seite vertreten werden. So gibt es etwa ein Femen-Bild, das eine Frau zeigt, die in einer Hand eine Sichel, in der anderen ein blutiges, abgeschnittenes Skrotum hält:

Aber ist das ein Wunder in einer Gesellschaft, in der feministische Meme verbreitet werden wie das, dass jede Form von Sex, gleich wie einvernehmlich, Vergewaltigung ist, sofern ein Mann (also Vergewaltiger) und eine Frau beteiligt sind?

Achim

PS: Und als kürzlich ein Mädchen durch weibliche Genitalverstümmelung starb, wurde bei Facebook (Link finde ich leider nicht mehr) darüber phantasiert, dem, der das getan hatte, den Penis abzuschneiden. Dürfte schwierig sein, da die Täter bei weibliche Genitalverstümmelung in der Regel Frauen sind ...

"Viele weibliche Professoren lehnen männliche Studenten ab"

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: unfortunately I don't accept any Indian male students for internships. We hear a lot about the rape problem in India which I cannot support. I have many female students in my group, so I think this attitude is something I cannot support
meine Hervorhebung, http://indiatoday.intoday.in/story/german-professor-leipzig-university-india-rape-culture-refuse-student-internship/1/422825.html

Zitat: Many female professors in Germany decided to no longer accept male Indian students for these reasons, and currently other European female association are joining.
a.a.O.

Zitat: Die Professorin erklärte, sie habe vor einigen Tagen per E-Mail Kontakt zu einem indischen Studenten gehabt, der sich um einen Praktikumsplatz bei ihr beworben habe. Diesen habe sie abgelehnt, da ihre Labore voll besetzt sind. Der junge Mann habe dies jedoch nicht akzeptiert und sie in eine Diskussion um die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Indien verwickelt. [...] In ihrem Modul "Bioorganische Chemie" des internationalen Masterstudienganges seien vier von insgesamt 30 Studierenden aus Indien.
http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_uid=757b505cfd20150309123237&ifab_id=5954

Schön gegendert. Darf ich raten, welches Geschlecht die indischen [strike]Studentinnen[/strike] Studierenden haben?

Zitat: "Ich habe diese Mail so nicht geschrieben. Sie ist zusammengestückelt worden", erklärte die Professorin. [...] Ihre Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden.
a.a.O.

Nach den Screenshots der Mails auf India Today zu urteilen wurden ganz massiv "zusammengstückelt": nämlich ihr Name teilweise geschwärzt.

Zitat: Sie sei alles andere als rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt.
a.a.O.

Natürlich. Gegen nichtmännliche indische Studenten hat sie ja nichts. Nur gegen männliche. Also ist sie nur femisexistisch.

Achim

Victim blaming und Vertuschung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich habe bei der Pressestelle der Universität Leipzig einmal zu den vorsichtig formuliert schwammigen Aussagen nachgehakt. Leider mit mäßigem Ergebnis (Zitate außer denen von oben aus dem Mailwechseln mit der Pressestelle, meine Hervorhebungen):

Zur Frage, um welche "female professors" respektive "other European female association[s?]", die entschieden haben sollen, nicht länger männliche Studenten aus Indien anzunehmen, es sich handelt, wolle "Frau Beck-Sickinger sich nicht weiter äußern".

In der PM bezieht sich Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking lediglich auf "rassistische Gedanken und Äußerungen", nicht auf sexistische. Aber das Gesagte - sie "sei alles andere als rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt", gelte "natürlich [...] auch für sexistische Gedanken". Offenbar so natürlich, dass es nicht erwähnt werden muss. Dagegen ist "alles andere als rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt" sein offenbar nicht natürlich und muss erwähnt werden. Hm.

Bei den vier "Studierenden" handle es sich um Männer. Nun würde mich noch interessieren, ob die schon dabei waren ehe Prof. Beck-Sickinger entschieden hat, keine männlichen anzunehmen oder ob sie erst nach dem Skandal dazukamen oder ob sie darauf in dem Fall keinen Einfluss hatte; aber ich denke, eine weitere Nachfrage wäre wohl zwecklos.

Rektorin Schücking habe den Mailwechsel gelesen, sie sei "zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass [Beck-Sickinger] die Unwahrheit sagt." Die Absagemail habe es "in dieser Form nicht gegeben." Nunja, mich persönlich würde eher der Inhalt interessieren als die Form.

Dann folgt, sehr bezeichnend, victim blaming: "Ihre Äußerungen zum Thema Gewalt gegen Frauen in Indien erfolgten dann im Verlauf des Mailwechsels, als Folge einer Provokation." Zwar wird zugegeben, dass sie erfolgte, Schuld hat aber natürlich der böse männliche Student, der hat [strike]einen kurzen Rock getragen[/strike] es provoziert.

Schücking weiter: "Ich toleriere diese Äußerungen nicht. Ich akzeptiere aber die Entschuldigung von Prof. Beck-Sickinger. Und ich kann sagen: Es ist eine offensichtlich gefälschte E-Mail publiziert worden."

Dummerweise aber werden wir wohl nicht erfahren, welche wesentlichen "Stücke" in der "zusammengestückelt[en]" (nun sogar "gefälschten") Mail denn nun fehlen, durch die der Eindruck, sie habe den indischen Studenten aufgrund seines Geschlechts ("male [...] students", "female professors", "female association") abgelehnt, widerlegt würde, da "die Universität Leipzig den fraglichen E-Mail-Verkehr aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlichen darf".

Achim

I do no longer accept any male Indian guests, trainees, doctoral students, ...

Autor: Achim Stößer | Datum:
Schon im März vergangenen Jahres soll Beck-Sickinger mit ähnlichem Wortlaut einen männlichen Studenten abgelehnt haben:

Zitat: Beck-Sickinger's reply, according to the student, states: "Thanks a lot for your application. Unfortunately, I do no longer accept any male Indian guests, trainees, doctoral students, or post docs due to the severe rape problem in India. I cannot support a society which is not able to respect females in any aspect. I think cultured people cannot close their eyes." [...] When Mirror contacted Beck-Sickinger, she said her comments had been taken "out of context". She, however, refused to share the full text of her emails.
(meine Hervorhebung) http://www.mumbaimirror.com/mumbai/others/Not-the-first-time-German-prof-rejected-Indian-student/articleshow/46509754.cms

Der böse Stundent hat sie wohl genauso "provoziert".

Die "Welt" unterschlägt übrigens in ihrer Übersetzung ein entscheidendes Wort - "don't accept any Indian male students for internships":
Zitat: Leider vergebe ich an einen indischen Studenten kein Praktikum.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article138233262/Vergebe-an-indischen-Studenten-kein-Praktikum.html

Ebenfalls interessant: wären es sich laut Pressestelle bei den "vier von insgesamt 30 Studierenden aus Indien" um "Männer" handelt, gibt Beck-Singinger gegenüber dem Mumbai Mirror an:
Zitat: "Of course I have nothing against male Indians and I have accepted several Indian students in the past. Currently two male Indian students work in a lab course with me. However my lab is full and I cannot take any additional student in summer. This led to an unpleasant discussion with one of the Indian students," she said.

Sind es nun vier oder zwei, sind es ihre Vorlesungen (wo sie wohl keinem den Zugang verwehren kann) oder Praktika, hatte sie eine solche "Diskussion" mit "one" oder sind es mit dem vom letzten Jahr nicht doch "two"?

Und während mir die Pressestelle mitteilte, die Rektorin habe "inzwischen Gelegenheit [gehabt], Einblick in den fraglichen Mailverkehr zwischen Frau Prof. Dr. Beck-Sickinger und dem indischen Studenten zu nehmen", hat Beck-Sickinger laut Migazin "behauptet, sie hätte die Mails gelöscht.". Weiter heißt es da:
Zitat: Auch Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat kein Interesse an Aufklärung trotz eines konkreten Verdachts auf einen systematischen Verstoß gegen das Antidsikriminierungsgesetz. Sie beeilte sich, die Entschuldigung zu akzeptieren. “Ich unterstelle Professorin Beck-Sickinger keine Absicht, die Gefühle der indischen Studierenden verletzen zu wollen.” Sie sei eine erfahrene und international anerkannte Wissenschaftlerin.
http://www.migazin.de/2015/03/13/je-suis-vergewaltiger/2/

Ich denke, ich frage doch nocheinmal bei der Pressestelle nach.

Achim

Männliche Studenten, männliche Professorinnen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> past. Currently two male Indian students work in a lab
> course with me
. However my lab is full and I cannot take
> any additional student in summer. This led to an
> unpleasant discussion with one of the Indian
> students
," she said.[/quote]
> Sind es nun vier oder zwei, sind es ihre Vorlesungen (wo sie

Die "zwei" wurden auch schon in der PM der Uni erwähnt, als "zwei Studenten". Ohne Geschlechtsangabe - wobei nach den Sprachgeflogenheiten der Uni Leipzig, die offiziell nicht mehr neutral von "Professoren", sondern femisexistisch nur von "Professorinnen"[1] spricht (auch wenn es um männliche Professoren geht) - hier "männliche Studenten" gemeint sein könnte.

Das ist also in etwa so intelligent, als würden Maskulisten fordern, Katzenschutzvereine in Katerschutzvereine umzubenennen, nur weil (analog zum Wort Professor, bei dem die männliche Form mit der neutralen übereinstimmt, so dass der Zusatz "männlich" erforderlich ist, wenn explizit männliche gemeint sind) das neutrale Wort Katzen zufällig mit der weiblichen Form übereinstimmt.

Dass in einem solchen Umfeld männliche Studenten aufgrund ihres Geschlechts abgelehnt werden verwundert wohl kaum.

Vielleicht liest hier ja jemand mit, der an der Uni Leipzig immatrikuliert oder angestellt ist, und kann die genannten "two male students" selbst befragen. So sie denn existieren.

Achim
[1] http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/neue-schreibweise-nur-noch-professorinnen-an-der-uni-leipzig-12210792.html

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: aloo masala | Datum:
Unklar ist, inwiefern Bestimmungen des Datenschutz verletzt werden, wenn die Professorin einer Veröffentlichung des Inhalts ihrer eigenen Mail in anonymer Form ausdrücklich zustimmt.

Grundsätzlich gilt, dass eine Veröffentlichung von E-Mails mit geschäftlichen Inhalten nur dann zulässig ist, wenn ein überragendes Informationsinteresse der Allgemeinheit das Persönlichkeitsrecht des Absenders bzw. dessen Geheimhaltungsinteresse überwiegt. Nun ist der Absender Beck-Sickinger selbst und ihr Interesse an Geheimhaltung scheint ihr und inzwischen auch der Rektorin wichtiger zu sein, als das Interesse an Aufklärung.

Die gesamte Vorgehensweise der Universität Leipzig wirkt unaufrichtig. Das wesentliche Problem wird gemieden, Nebenschauplätze werden eröffnet, der indische Student als Lügner und Beck-Sickinger als Opfer dargestellt. Das wesentliche Problem, was sich aus den umstrittenen E-Mails ergibt, ist wie folgt:

Das Antidsikriminierungsgesetz verbietet mittelbare als auch unmittelbare Benachteiligungen eines Bewerbers aufgrund seiner Herkunft und seines Geschlechts. Die Aussage von Beck-Sickinger weisen darauf hin, dass sowohl Sie als auch andere europäische Organisationen mittelbar indische Bewerber systematisch benachteiligen.

Die Fragen, denen man eigentlich nachgehen sollte sind:

Diskriminieren Beck-Sickinger und andere europäische Organisationen Bewerber mittelbar aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Herkunft? Wenn ja, um welche Organisationen handelt es sich konkret, die systematisch gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen?

Diesen offensichtlichen Fragen gehen weder die Universität Leipzig, noch die sächsische Wissenschaftsministerin und auch nicht die Medien in aller Konsequenz nach, obwohl ein konkreter Verdacht wegen (un)mittelbaren und systematischen Verstoßes des ADG vorliegt.

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Richtig, auch diese Fragen habe ich an die Pressestelle gerichtet und bin auf die (UN-)Antwort gespannt.

Details am Rande:

Arbeitsgruppe Beck-Sickinger - UL · Institut für Biochemie
www.biochemie.uni-leipzig.de/agbs/

ist seit Tagen nicht zugänglich.

Die Anreden in den Antwortmails der Pressestelle lauteten "Herr Stößer", obwohl meine Anfragen mit "A. Stößer" unterzeichnet waren (Absender stoesser@antispe.de).

Achim

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: aloo masala | Datum:
Ich erreiche die Webseite auch seit einigen Tagen nicht. Das wurde auch auf reddit veröffentlicht.

Beck-Sickinger hatte die grundsätzliche Echtheit der Mails gegenüber der HuffPost India bestätigt. Nun heißt es, die Mails seien offensichtlich gefälscht. Das ist merkwürdig.

Die Synthese wäre, es wurde etwas gefälscht, jedoch grundsätzlich wurden die umstrittenen Aussagen von Beck-Sickinger gemacht. Dies scheint auch die Rektorin der Universität Leipzig zu bestätigen, wenn sie von einem unprofessionellen Verhalten spricht. Jedoch vermeidet die Rektorin das unprofessionelle Verhalten von Beck-Sickinger selbst zu erwähnen. Denn “Äußerungen zum Thema Gewalt gegen Frauen in Indien” sind nicht per se unprofessionell. Eine ausdrückliche Verurteilung der Gewalt gegen Frauen wäre ebenfalls nicht per se unprofessionell. Unprofessionell dagegen wäre, wenn man einem indische Studenten sagt, dass man ihn wegen “Vergewaltigungsproblemen” in seinem Heimatland nicht einstellen würde. Trifft diese Sichtweise zu, dann ist die Darstellung der Universität Leipzig reine Rabulistik.

Wie lange dauert es, bis Sie eine Antwort von der Pressestelle erhalten?

Mailwechsel mit der Pressestelle der Universität Leipzig

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wie lange dauert es, bis Sie eine Antwort von der
> Pressestelle erhalten?

Die erste Antwort auf meine Anfrage vom 9. März, 21:53 war ein Hinweis, dass es länger dauern könne sowie die implizite Frage, für welches Medium ich arbeite und kam am 10. März um 18:49. Ich antwortete am 11. März um 16:11. Meine ursprünglichen Fragen wurden dann am 11. März um 19:14 (überwiegend nicht) beantwortet. Meine letzte Nachfrage habe ich heute um 11:48 abgeschickt.

Achim

Re: Mailwechsel mit der Pressestelle der Universität Leipzig

Autor: aloo masala | Datum:
Danke für die Antwort.

Wäre es möglich, Anfragen an die Pressestelle und deren Antworten kompakt zu veröffentlichen oder haben Sie bereits alles veröffentlicht?

Re: Mailwechsel mit der Pressestelle der Universität Leipzig

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wäre es möglich, Anfragen an die Pressestelle und deren
> Antworten kompakt zu veröffentlichen oder haben Sie bereits
> alles veröffentlicht?

"Eine erste juristische Prüfung hat ergeben", dass ich "den fraglichen E-Mail-Verkehr aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlichen darf."

Aber ernsthaft, das wesentliche habe ich oben bereits zitiert (bis auf die letzte Mail und die ausstehende Antwort natürlich), das ganze Blabla drumherum ist langweilig und würde allenfalls dazu führen, dass noch mehr Leute auf die Ausweich- und Vertuschungsmanöver hereinfallen (wie an Leserkomentaren zu diversen Veröffentlichungen dazu mit Bezug auf die Pressemitteilung der Uni zu erkennen ist). Möglich wäre es also, ich habe es aber nicht vor. Es sei denn, Schücking, Beck-Singinger etc. behaupten irgendwann, ich hätte die Zitate "provoziert", "aus dem Zusamenhang gerissen" und "gefälscht" usw.

Achim

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: aloo masala | Datum:
Die Webseite von Beck-Sickinger ist wieder zugänglich.

Dort findet sich kein einziger indischer Mitarbeiter. Unter "Ehemalige"findet man eine Person, die eher aus Pakistan aber möglicherweise auch aus Indien stammen könnte. Allerdings arbeitete diese Person bis 2006, also weit bevor Indien in negative Schlagzeilen wegen Vergewaltigen geriet.

Die Gruppe von Beck-Sickinger ist recht groß, ausgesprochen un-international und bemerkenswert viele weibliche Mitarbeiter. Eine große Gruppe ohne Asiaten, wo findet man das noch in der Forschung in derartigen Fächern?

Die studentischen Mitarbeiter sind vermutlich Augenwischerei, da sich die Mitarbeit auf das Semester beschränkt. Ich gehe eher davon aus, dass bei Beck-Sickinger in der Lehre auch ab und an mal indische Studenten sind. Allerdings hat man auf die Teilnehmer seiner Lehrveranstaltungen keinen Einfluss.

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: aloo masala | Datum:
Nachtrag:

Beck-Sickinger hat ihre Seite geändert (ändern) lassen. Ehemalige sind nicht mehr aufgeführt. Fotos sind entfernt.

Re: Victim blaming und Vertuschung

Autor: aloo masala | Datum:
Haben Sie eine Erklärung, weshalb die Rubrik Ehemalige entfernt wurden?

Die Ehemaligen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nein, wo sollen die "Ehemaligen" denn gewesen sein? Ich habe mir die Versionen der letzte zwei Jahre angesehen und nichts von Ehemaligen gefunden.

Achim

Re: Die Ehemaligen

Autor: aloo masala | Datum:
ich hatte einen Link, entweder bei Wiss. Mit. oder Doktoranden, der auf Ehemalige verwies.

Mit dem Ehemaligen-Link sind auch die Fotos der einzelnen Mitarbeiter entfernt worden.

Verschwundene Ehemalige: säubert das Miniwahr die Website der Uni Leipzig?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Tatsächlich, sowohl die Fotos als auch der Link waren da und sind entfernt; allerdings gibt es den Inhalt des "Ehemaligen"-Links noch (wer weiß, wie lang noch): http://www.biochemie.uni-leipzig.de/agbs/former.asp ...

Über den Grund lässt sich natürlich trefflich spekulieren - womöglich soll es erschwert werden, Leute zu befragen, die Beck-Sickinger kennen, aber inzwischen nicht mehr von ihr abhängig sind.

Achim

Re: Verschwundene Ehemalige: säubert das Miniwahr die Website der Uni Leipzig?

Autor: aloo masala | Datum:
Danke für den Link.

Eine Anfrage an die Pressestelle blieb bisher unbeantwortet. Es gibt inzwischen eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/for-a-federal-enquiry-into-prof-dr-annette-beck-sickingers-discriminatory-profiling-of-indian-men?language=en_GB.utf8

Angebliche "Antidiskriminierungsstelle" diskriminiert wg. (männlichem) Geschlecht

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) [ruft] unter dem Motto "Gleiches Recht. Jedes Geschlecht." zu einem für den 16. September geplanten Aktionstag in Berlin auf.


Aber einige Geschlechter sind halt gleicher als andere:

Zitat: Auf der Facebook-Seite zum Aktionstag hatte ein Kommentator die Abschaffung des § 1631d BGB (Beschneidungsgesetz) angemahnt, das einseitig Jungen (und damit späteren Männern) das Recht auf ein Leben mit intaktem Genital verweigert.

Weitere Kommentare in die gleiche Richtung folgten. Doch kurze Zeit später waren diese Kommentare gelöscht.
Zitat: Schließlich sahen sie sich zu einer Stellungnahme genötigt, in der sie sich als nicht zuständig für das Thema Beschneidung erklärten, da der Aktionstag ausschließlich Diskriminierungen im Arbeits- und Zivilrecht behandele. Eine Juristin konterte umgehend mit dem Hinweis, dass § 1631d BGB sehr wohl Teil des Zivilrechts ist. Daraufhin wurde das Thema des Aktionstags eingeschränkt auf “Diskriminierungen im Arbeitsleben und teilweise im zivilrechtlichen Bereich”.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine staatliche, aus Steuermitteln finanzierte Einrichtung, die gegen Diskriminierung vorgehen soll, erklärt sich für nicht zuständig, wenn Menschen geschlechtsabhängig ein unterschiedlicher Schutz ihrer genitalen Unversehrtheit zugebilligt wird!


Alle Zitate aus http://hpd.de/artikel/12166

Achim