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Vegane Kinder:
Sojamilch für Kinder?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 14

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Sojamilch für Kinder?

Autor: Silke | Datum:
Hallo,

ich habe folgende Frage: was gebt Ihr Euren Kindern als Milchersatz? Bzgl Sojamilch gibt es ja Bedenken wegen der darin enthaltenen Phytoöstrogene und es wird von der Gabe abgeraten.

Was meint Ihr dazu bzw wie handhabt Ihr das?

Danke
Silke

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Trolli | Datum:
Bei uns gibt's Hafermilch. Gibt's auch als Kakao usw. Es gibt auch leckere Reismilch. Musst halt testen, welche Hilch oder Rilch den Kids schmeckt. Lecker ist auch Mandelmilch, aber die verwende ich mehr für z. B. Pfannkuchen oder andere warme Speisen.

LG
Trolli

PS: Diese Milchvarianten sind wohl auch nicht genmanipuliert.

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Silke | Datum:
Hallo Trolli,

Danke für die Rückmeldung. Also sehe ich das richtig, dass Du grundsätzlich keine Sojamilch gibst? Reis-, Hafer- und Mandelmilch hatte ich schon getestet, aber soo gut kam die nicht an. Am besten klappts mit der Ca-angereicherten Sojamilch, vllt weil ich die während meiner Schwangerschaft literweise in mich reingekippt habe ;o)


Grüße,
Silke

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Silke,

Sojamilch gibt's bei uns nicht, weil ich Soja nicht vertrage. Würde es kleinere Mengen geben, und nicht nur Liter-Tüten, dann wäre das was. Aber für jedes Familienmitglied einen eigenen Liter Silch, Hilch, Rilch etc. aufmachen gibt zu viel Geld-aus-dem-Fenstergewerfe, weil das Zeugs schlecht wird.
Ich nehm die calziumangereicherte Hafermilch "O...". Diese Firma hat auch Kakao, Sahne usw. im Programm. Für Müsli nehm ich gern Reismilch. Als ich noch Sonnenblumenöl vertrug, schmeckte mir die Reismilch von "Ross..." am besten. Jetzt gibt's Rilch mit Distelöl-Zusatz. Ist nur schwer zu bekommen. Sehr gehaltvoll, und starker Eigengeschmack: Kokosmilch. Für ein fruchtiges Müsli könntest du doch eine andere Milch mit Kokosmilch mischen. Schmeckt bestimmt super lecker. Kokos ist bei uns halt gestrichen, weil ich sie mag und nicht darf, und bei meinen Männern ist es gerade umgekehrt :-(

LG
Trolli

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Achim Stößer | Datum:
>etc. aufmachen gibt zu viel Geld-aus-dem-Fenstergewerfe, weil das Zeugs schlecht wird.

Hm, grade Sojamilch hält sich doch, auch angebrochen, normalerweise ewig (naja, Wochen).

Achim

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Trolli | Datum:
Hi Achim,
unsere Sojamilchs hatten sich nach einigen Tagen geschmacklich und geruchlich merkwürdig verändert, sodass ich den Anbruch weggeschüttet habe. Vielleicht lag's auch an meiner Allergie, dass ich immer etremer drauf reagiert habe, und die Silch noch gar nicht schlecht war. Grubel....

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich habe folgende Frage: was gebt Ihr Euren Kindern als Milchersatz? Bzgl Sojamilch
http://silch.de/muttermilch
http://silch.de/frauenmilch
http://silch.de/sojamilch-alternativen

Allerdings sollte von ethischen Fragen ganz abgesehen auch aus gesundheitlichen eher davon "abgeraten" werden, Tiermilch zu konsumieren als nun ausgerechnet Wasser mit etwas Soja wegen angeblicher Probleme mit Phytoöstrogenen ...

Achim

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Silke,
meinst du Milchersatz für Babys? Oder für Kinder,die keine Säuglinge mehr sind?
Ich persönlich halte Kuhmilch für wesentlich problematischer - auch i. S. Hormonbelastung - als Sojamilch. Als mein Sohn noch ein Baby war, lehnte ich Kuhmilch ab, obwohl ich noch Vegetarierin und noch keine Veganerin war. Es erschien mir schon damals "falsch" und schädlich für mein Kind, ihm Proteine einer anderen Spezies zu verfüttern, die speziell für Kälbchen gemacht ist. Mein Sohn bekam nur Muttermilch, auch wenn ich sie abpumpen musste.
Aber als vegetarisches Kind bekam er reichlich Sojaprodukte. Sojafleisch, Tofu usw. enthalten wohl mehr Phytoöstrogene als Silch. Meinen Männern serviere ich immer noch Sojaprodukte. Mir ist nicht bekannt, dass Soja-verzehrende Kids eine Gynäkomastie oder andere östrogenbedingte Erkrankungen entwickeln. Sehr wohl erlebt man das allerdings bei Milchshake-Leichenburger-Kids:

Zitat: Wiki: Ursachen der echten Gynäkomastie sind in der Regel Störungen im Hormonhaushalt. Dabei lassen sich im wesentlichen unterscheiden:

die erhöhte Ansprechbarkeit des Brustgewebes auf weibliche Geschlechtshormone
das Vorhandensein von erhöhten Mengen an weiblichen Geschlechtshormonen, z. B. bei der Hormontherapie des Prostatakarzinomes, bei östrogenproduzierenden Hodentumoren und Erkrankungen der Hypophyse und des Hypothalamus. Auch in der Pubertät kann ein Überschuss an Östrogen entstehen, der die Brust anwachsen lässt (Pubertätsgynäkomastie).
die verringerte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen (wie bei Unterfunktion der Keimdrüsen oder bei Altersgynäkomastie durch verringerte Hormonbildung im Hoden bei gleichzeitigem Östrogenüberschuss)
davon unabhängige Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen, Leberzirrhose und die Dialyse bei Niereninsuffizienz (Nierenversagen)

>>>>> die Aufnahme hoher Hormonkonzentrationen durch die Ernährung, insbesondere durch hormonbehandeltes Fleisch. <<<<<<<

die Sublimation von Testosteron (medizinisch indiziert oder als Anabolika), da diese im Körper teilweise zu Östrogen umgewandelt werden.
eine Nebenwirkung von Spironolacton (Aldosteron-Antagonist).
Beim einseitigen Befund der Gynäkomastie ist auch beim Mann das Vorliegen eines Mammakarzinomes (Brustkrebs) nicht auszuschließen. Meist handelt es sich jedoch um ein Fibroadenom der Brust.

In Europa ist beschrieben, dass der übermäßige Genuss von mit Hopfen gebrautem Bier durch den Gehalt der Hopfenblüten an Phytoöstrogenen an der Entstehung einer Gynäkomastie beteiligt sein kann. Gleichwohl ist die hohe Kalorienzufuhr bei der Aufnahme alkoholischer Getränke wesentlich (Zunahme des Körperfettes – sogenannte „falsche Gynäkomastie“).





LG
Trolli

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: dom | Datum:
Trolli schrieb:
>
> für Kälbchen gemacht ist. Mein Sohn bekam nur Muttermilch,
> auch wenn ich sie abpumpen musste.

Hallo Trolli,

ich habe da als Mann mal eine Frage, weil ich mir das nicht vorstellen kann: Wie ist das abpumpen? Ist das nur komisch oder auch richtig unangenehm?

Danke.

Dom

O.t. Milch abpumpen

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Dom,

das MuMi-Abpumpen kann alles Mögliche sein von Erleichterung bis Folter.

Ich hätte mir das vor meiner Abpumperei auch nicht vorstellen können, wie das ist.

Definitiv schrecklich war das Gefühl, barbusig an so einer Melkmaschine zu hängen, während - wie in einem Wartezimmer - Wöchnerinnen um dich rum saßen, die ihre pausbäckigen Säuglinge anlegten. Die Krankenschwestern gingen reihum und checkten wie Lehrerinnen, ob wir Still-Schülerinnen das richtig machten.

Das erste Abpumpen war eine Qual, weil die Brüste nach dem Milcheinschuss dick aufgequollen und sehr schmerzhaft waren.
Anfangs hatte ich nicht das Gefühl, wie stark man die Saugstärke einstellen muss /soll. Legt man die "Saugglocke" richtig an, dann darf das Abpumpen nicht schmerzhaft sein. Das rhythmische Aussaugen der Milch fühlte sich für mich komisch an, bei prall gefüllter Brust ziepte es, bis ca. 10 ml abgepumpt waren, dann wurde es ein erleichterndes Gefühl, ein Strömen. Ab und zu war es fast ein innerliches Jucken der Brüste, ein echt seltsames Gefühl.
Nachdem die erste Milch kam, und der Druck durch das Abpumpen nachließ, war das Abpump-Gefühl für mich angenehm, aber nicht wirklich was fürs Vergnügen ;-) Eher in Richtung Erleichterung wie nach einem dringenden Pipi machen.

LG
Trolli

Re: Sojamilch für Kinder?

Autor: Semroch Julia | Datum:
Hallo
Hm, darf ich etwa kein Sojadrink an Kindern anbieten? mein Sohn ist 3 Jahre alt. Das alles verwirrt mich etwas. Hm?
Liebe Grüße
Julia

Phytoöstrogene in Soja(milch)/Tofu

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Hm, darf ich etwa kein Sojadrink an Kindern anbieten? mein

Bei Neugeborenen wäre das problematisch, aber ...

> Sohn ist 3 Jahre alt. Das alles verwirrt mich etwas. Hm?

.. in dem Fall höchstens, wenn er eine Sojaallergie hat. Selbst wenn "Phytoöstrogene" tatsächlich ein ernstzunehmendes Problem wären, dann sicher nicht in solch geringen Mengen wie in Sojamilch (also Wasser mit ca. 10% Sojabohnen), siehe oben.

Zitat: Wirkung der Phytoöstrogene

Die zugeschriebenen Wirkungen werden teilweise kontrovers diskutiert. Dennoch werden Phytoöstrogene häufig wirksam angewandt. [...] Allerdings zeichnen sich in Studien knochenschützende Eigenschaften ab. Die Untersuchungsergebnisse werden weiterhin kontrovers diskutiert. [...] Wie versorge ich mich mit Phytoöstrogenen und welche Menge muss ich davon täglich zu mir nehmen? Durch einen Vergleich der Ernährungsgewohnheiten verschiedener Völker wurde deutlich, dass die asiatische Ernährung im Hinblick auf die Versorgung mit Phytoöstrogenen vorbildlich ist. Japaner und Chinesen nehmen täglich durchschnittlich 50 bis 60 mg Phytoöstrogene auf. Die mediterrane Kost enthält nur noch 15 bis 30 mg und das Essen in den westlichen Industrieländern nur 5 mg Phytoöstrogene pro Tag. Da in den asiatischen Ländern Wechseljahresbeschwerden und Brustkrebs deutlich niedriger sind als in den westlichen Industrieländern, geht man heute davon aus, dass die optimale durchschnittliche "Tagesration" an Phytoöstrogenen bei 50 bis 60 mg pro Tag liegt. [...] Hauptlieferant sind Hülsenfrüchte und darunter ganz besonders die Sojabohne. Sie ist der Star unter den phytoöstrogenhaltigen Pflanzen.

Sojabohnen und ihre Produkte sind Hauptlieferanten für pflanzliche Östrogene. Aus diesem Grund gehören Sojabohnen und Sojabohnenprodukte auf jeden Speiseplan. Beachtet werden sollte aber, dass z. B. Sojasoße nur einen geringen Anteil an Phytoöstrogenen besitzt, die bei der Herstellung verloren gehen. Die bei uns immer häufiger angewandten Sprossen sind keine Sojasprossen, sondern Mungbohnensprossen. Sie sind zwar sehr gesund und auch sehr schmackhaft, enthalten aber nur einen geringen Anteil an Phytoöstrogenen. Richtige Sojasprossen mit einen hohen Anteil an Phytoöstrogenen findet man nur selten. Sie sind kleiner als Mungbohnensprossen und haben einen intensiven bitteren Geschmack. Deshalb werden sie in dieser Form kaum in der Küche eingesetzt.

Tofu ist vielseitig verwendtbar. Wichtiger Lieferant für die Phytoöstrogene in der asiatischen Küche ist das Tofu. Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt und ist geschmacksneutral. Erst durch Verarbeitung und Gewürze nimmt es Geschmack an. Das ist der Grund dafür, warum Tofu so vielseitig einsetzbar ist.

Verschiedene Nahrungsmittel enthalten Phytoöstrogene. Phytoöstrogene sind aber nicht nur in der Sojabohne enthalten. Auch andere Nahrungsmittel enthalten, wenn auch in geringerer Konzentration, Phytoöstrogene. Sie sind enthalten in:
Sojabohnen
Linsen
Leinsamen
Flachssamen
Spargel
Haferflocken
Knoblauch


Eine dauerhafte und frühzeitige Ernährung mit Phytoöstrogenen ist erforderlich. Damit Phytoöstrogene in der Nahrung ihre protektive Wirkung entfalten können, müssen sie langfristig und in ausreichender Menge in die Ernährung integriert werden. Nur, wer regelmäßig Phytoöstrogene zu sich nimmt, kann mit ihrer Schutzwirkung rechnen. Das bedeutet für die meisten Menschen in den Industrieländern eine konsequente Ernährungsumstellung, die dauerhaft eingehalten werden muss. Dabei ist Diziplin und Durchhaltevermögen erforderlich. Wichtig ist auch, dass diese Ernährung schon in jungen Jahren, am sinnvollsten schon mit Beginn der Pubertät erfolgen sollte. Wer erst mit 50 anfängt, kann nicht damit rechnen, dass sich die Ernährungsumstellung positiv auf mögliche Beschwerden auswirkt.

http://www.medizinfo.de/annasusanna/wechseljahre/phytooestrogene.shtml


Zitat: Insbesondere vor, während und nach der Menopause sollten Frauen täglich 1-2g Phytoöstrogene aufnehmen. In Westeuropa werden aber täglich nur bescheidene 23mg verzehrt. Erste Studien zeigen, dass mit pflanzenreicher - östrogenreicher Ernährung eine wirkungsvolle Krankheitsvorbeugung und Verminderung des Krebsrisikos betrieben werden kann.

Der Verzehr von durchschnittlich 47g Sojaprotein pro Tag senkt das Gesamtcholesterin, das LDL-Cholesterin und die Triglyceride deutlich. In Japan werden traditionell viele isoflavonoidhaltige Sojabohnenprodukte gegessen. Hormonbezogene Krebsarten wie Brustkrebs und Prostatakrebs sind dort im Vergleich zu Westeuropa und Nordamerika sehr viel seltener.

http://www.nlnv.de/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=48&idart=193&m=&s=


Mal rechnen: 47g Sojaprotein (Empfehlung) bei 37% Protein im Soja entsprechen 127g Soja oder 1,27 kg Sojamilch (also 5 Tassen / über ein Liter). Wohlgemerkt: das ist die empfohlene Menge, nicht etwa eine Warngrenze.

Um den Bedarf(!) mit Tofu zu decken, sind demnach (bei 15% Sojaeiweiß) über 300g täglich(!) erforderlich.

Selbst wenn wir andere Berechnungsgrundlagen annehmen:
Zitat: Wie kann der Bedarf gedeckt werden?

Zur Deckung eines Tagesbedarfs von 50 mg Isoflavonen wäre ein täglicher Verzehr von etwa 200g Tofu oder ½ Liter Sojamilch erforderlich. Aufgrund unserer Ernährungsgewohnheiten kann eine Erhöhung des Sojaverzehrs jedoch in der praktischen Umsetzung schwierig sein. Hier ermöglichen Nahrungsergänzungsmittel mit einem standardisierten Gehalt an Soja-Isoflavonen eine regelmäßige und bequeme Deckung des täglichen Vitalstoff-Bedarfs.

http://www.gesundheit.de/familie/frauengesundheit/soja-phytooestrogene-in-den-wechseljahren/index.html
... ist eher die Bedarfsdeckung, selbst bei veganer Ernährung (von unveganer ganz zu schweigen, wenn der Bedarf nicht gerade durch mehrere Liter - phytoöstrogenhaltiges - Bier täglich gedeckt wird) problematisch; eine "Überdosis" wäre allenfalls dann in Sicht, wenn isolierte Phytoöstrogene in entsprechenden medizinischen Präparaten in großen Mengen konsumiert würden.

"Zu viele" Soja-Phytoöstrogene/Isoflavone sind also wohl alles andere als ein Problem.

Was Du Deinem Sohn nicht geben solltest, ist nicht Sojamilch (und auch nicht Tofu), sondern, hm, Bier ...

Achim