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Vegane Kinder:
Kindergarten

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 20

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Kindergarten

Autor: SinaB86 | Datum:
Hallo.
Ich bin neu hier und Mama eines 2,5 jährigen Kindes, vegan ernährt von Anfang an. Ich selber habe mich mit 12 Jahren zum Vegetarismus und mit 16 zum Veganismus entschieden.

Folgendes Problem sehe ich auf mich zukommen und dachte ich frage mal wie ihr das gehandhabt habt:

Wie sieht's denn mit dem Kindergarten aus? Bei uns ist es üblich, dass die Kinder am Geburtstag etwas mitbringen. Kuchen, Brote o.ä. Wie sagt ihr eurem Kind, dass es den Kuchen nicht essen darf, weil da Kuhmilch drin ist, wenn 19 andere Knirpse fröhlich mampfend drumherum sitzen?
Das würde mich mal interessieren.

Gruß, Sina

Re: Kindergarten

Autor: Trolli | Datum:
Die Kindergärtnerinnen sollen sagen, wann Geburtstage anstehen, dann kannst du deinem Kind an dem Tag z. B. leckere Muffins mitgeben. Bei uns im KiGa ist das gar kein Thema, weil unterschiedliche Eßgewohnheiten von den Kindergärtnerinnen und allen Kindern akzeptiert werden.
Als es zu einem Fest z. B. Schweineleichen und Pommes gab, saß mein Junior zusammen mit den muslimischen Kindern zwischen kleinen Leichenfresserchen, und sie haben genüsslich die Pommes pur verputzt.
Dazu war noch frisches Obst und Gemüse auf den Tisch gestellt worden. Da dran haben sie sich bedient, und waren genauso glücklich wie die Fleischosaurier-Kids.
Mein Sohn hat immer seine Portion Vegan-Eis dort im Kühlschrank stehen. Ein Bechereis, und selbst gegossenes Steckerleis. Sowie eine Mutter Eis spendiert, kriegt unser Sohn sein Eis, und kann mitschlecken. Die anderen Kids wollen oft unser fruchtig-frisches Steckerleis lieber, als die schleimige Kuhmilch-Süßpampe.
Das gibt schon eher mal ein logistisches Problem, wenn unsere Vorräte ausgehen. ***ggg***

Sprich mit den Kindergärtnerinnen, wie sie besondere Ernährungsgewohnheiten handhaben. Kommen sie dir dumm, ist es der falsche Kindergarten. Dann sind sie in anderen Dingen sicher auch intolerant, finde ich zumindest.

LG
Trolli

Re: Kindergarten

Autor: SinaB86 | Datum:
Findest du es legitim, diese Kinder "Leichenfresserchen" zu nennen? Was können diese für die Einstellung ihrer Eltern? Sorry, aber sowas stößt mir immer ein bisschen auf. Toleranz ja, aber wenn dann halt überall.

Danke für die Ratschläge, ich werde das mal abklären.

Re: Kindergarten

Autor: dom | Datum:
Sie fressen Leichen, oder? Ob sie das nun wissen und wollen oder nicht.
Bist Du auch tolerant gegenueber Faschisten?

Re: Kindergarten

Autor: SinaB86 | Datum:
Welch grandioser Vergleich.

Aber zurück zum Thema: Wie sieht's denn aus mit dem Durchhaltevermögen. Es kommt ja durchaus mal vor, dass die Kinder untereinander essen tauschen. Wie agiert man da? Sagt man seinem Kind, dass was die anderen haben ist was schlechtes oder wie habt ihr das gehandhabt?

Re: Kindergarten

Autor: Red_Tear | Datum:
Wie wäre es wenn du ihr ihr/ihm einfach erklärst woher "Milch" "Fleisch" usw. kommt?^^

Re: Kindergarten

Autor: SinaB86 | Datum:
Ich weiß nicht ob ich mein 2-jähriges Kind schon mit sowas belasten kann oder will - vllt aber doch muss.
Wie haben eure Kinder denn darauf reagiert?

Re: Kindergarten

Autor: BeatG | Datum:
Ab einem gewissen Alter, lernen die Kinder selber zu bestimmen, was sie wollen und was nicht.
Und sie werden auch früh merken, dass sie in deiner Anwesenheit ganz einfach kein Fleisch essen dürfen.

Wenn es sie dann doch zum Fleisch und zur gekochten Ware hinzieht, werden sie so ab dem 5. oder 6. Alterjahr vermehrt bei Freunden und Nachbarn anzutreffen sein.
Später gehen sie dann in die Pfadi oder Jungwacht, wo sie sich immer auf das Sommerlager freuen können - da ist Mutter nicht dabei.

So ist das Leben - du hast deins, das Kind hat seins

Gruss
BeatG

Re: Kindergarten

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Und sie werden auch früh merken, dass sie in deiner Anwesenheit ganz
>einfach kein Fleisch essen dürfen.

"Dürfen"? Geht es hier um irrationale Verbote oder um Ethik?

>Wenn es sie dann doch zum Fleisch und zur gekochten Ware hinzieht,

Ach so ... Rohköstler. Also irrationale Verbote ...

Achim

Essen tauschen etc.

Autor: Tanja | Datum:
Hi Sina,
einem 2-jährigen Kind kann man sowas wohl noch gar nicht erklären bzw. ist es sicher nicht in der Lage, sowas dann auch im Kiga-Alltag umzusetzen. Also wenn es passiert, daß das Kind was unveganes ißt, dann passiert es halt. Wir leben in einer speziesistischen Gesellschaft und können unsere Kinder nicht in einem Vakuum aufwachsen lassen oder so gar ständig unter Beobachtung halten. Die Fragen und dazu gehörige Erklärungen kommen doch, sofern Du Deinem Kind Achtung vor anderen Tieren vermittelst, sowieso.
LG
Tanja

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da stellt sich natürlich die Frage, wie das bei Kindern mit z.B. Allergien funktioniert. Ich habe nicht den Eindruck, daß alle paar tage in einem Kindergarten ein Kind an einem anaphylaktischen Schock stirbt. Scheint also möglich zu sein, zu verhindern, daß ein Kind mit Erdnußallergie von einem anderen das Erdnußbutterbrot bekommt. Aber wenn's nur um Ethik geht ...

Achim

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Tanja | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Scheint also möglich zu sein,
> zu verhindern, daß ein Kind mit Erdnußallergie von einem
> anderen das Erdnußbutterbrot bekommt. Aber wenn's nur um
> Ethik geht ...

Sicher ist das möglich - aber mir ist es auch wichtig, wie "Ethik" transportiert wird. Zu einem Kind mit Allergie(n) sagt die Erzieherin im Kindergarten "Nein, das darfst Du nicht essen, das macht Dich krank" (oder sowas in der Richtung); zu einem ethisch motiviert erzogenen veganen Kind sagt sie: "Nein, das darfst Du nicht essen, Deine Eltern haben es verboten". Erzeugt beim Kind in der Situation nur Frust, den die Erzieherin dann auch noch "verstehen" und sicher nicht auffangen kann, denn zu sagen "Nein, das ißt Du nicht, weil dafür Tieren weh getan wurde" käme ihr wohl kaum über die Lippen. Es ist also meine Aufgabe als Mutter, meinem Kind da, wo es Fragen stellt, Dinge zu erklären und da, wo ich anwesend bin, zu intervenieren, falls nötig. Ethisch motivierten Veganismus und Tierrechte als "Verbot" rüberzubringen (rüberbringen zu lassen), halte ich nicht nur für Kinderquälerei sondern auch auf lange Sicht für äußerst kontraproduktiv, denn genau das erzeugt dann eh nur Trotzreaktionen.

Tanja

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
>krank" (oder sowas in der Richtung); zu einem ethisch motiviert
>erzogenen veganen Kind sagt sie: "Nein, das darfst Du nicht essen, Deine
>Eltern haben es verboten". Erzeugt beim Kind in der Situation nur Frust,

Tut sie das? Ich habe persönlich soweit ich mich erinnere bislang nur einen Kindergartenerzieher kennengelernt (und der war vegan, also wenig repräsentativ).

>, wo ich anwesend bin, zu intervenieren, falls nötig. Ethisch
>motivierten Veganismus und Tierrechte als "Verbot" rüberzubringen (
>rüberbringen zu lassen), halte ich nicht nur für Kinderquälerei sondern
>auch auf lange Sicht für äußerst kontraproduktiv, denn genau das erzeugt

Selbstverständlich. Nur stellt sich hier die Frage, ob es verantwortbar ist, Kinder von derart unqualifizierten "Erzieherinnen" "erziehen" zu lassen.

Achim

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Tanja | Datum:
> Tut sie das? Ich habe persönlich soweit ich mich erinnere
> bislang nur einen Kindergartenerzieher kennengelernt (und der
> war vegan, also wenig repräsentativ).

Du sagst es: wenig repräsentativ.

> Nur stellt sich hier die Frage, ob es verantwortbar ist,
> Kinder von derart unqualifizierten "Erzieherinnen" "erziehen" > zu lassen.

Stimmt - und wie unverantwortlich ist es dann erst, Kinder von derart unqualifizierten (weil unveganen) Lehreren unterrichten zu lassen und wie unverantwortlich ist es sowieso, Kinder mit allen möglichen anderen unqualifizierten Leuten zusammenkommen und gar mit deren Kindern spielen zu lassen. Nee, also echt, da würd ich doch vorschlagen, wir gründen mal schnell unsere eigene vegane Sekte, machen veganes Homeschooling und tanzen jeden Morgen fröhlich Ringelreihen, denn wir sind die einzig wahren und qualifizierten. ;-)

Ich wiederhole es noch (und zum letzten) Mal: wir leben in einer nicht veganen, speziesistischen Gesellschaft und können unsere Kinder kaum von dieser fernhalten bzw. wäre es unverantwortlich, das überhaupt zu versuchen. Denn wir wollen ja keine kleinen Soziopathen heranziehen sondern Menschen, die fähig und bereit sind, auf andere zuzugehen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und in dieser Gesellschaft zu überleben. :-)

Tanja

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Du sagst es: wenig repräsentativ.

Ja, sagte ich ja.

>> Nur stellt sich hier die Frage, ob es verantwortbar ist,
>> Kinder von derart unqualifizierten "Erzieherinnen" "erziehen" > zu lassen.
>
> Stimmt - und wie unverantwortlich ist es dann erst, Kinder von derart
> unqualifizierten (weil unveganen) Lehreren unterrichten zu lassen und
> wie unverantwortlich ist es sowieso, Kinder mit allen möglichen anderen
> unqualifizierten Leuten zusammenkommen und gar mit deren Kindern

Es ist schon ein Unterschied zwischen einem Schüler (zumal ältere Kinder sicher irgendwann gelernt haben, daß nicht alles stimmt, was andere so absondern), der begriffen hat, daß und warum es keine gute Idee ist, sein veganes Brot gegen ein mit Leichen belegtes zu tauschen (denn ums "Essen" tauschen geht es ja in diesem Thread) und einem nicht mal Dreijährigen, der in einem Kindergarten "Erzieherinnen" ausgeliefert ist, die - Deiner Schilderung nach - offenbar völlig unfähig sind.

> Ich wiederhole es noch (und zum letzten) Mal: wir leben in einer nicht
> veganen, speziesistischen Gesellschaft und können unsere Kinder kaum
> von dieser fernhalten bzw. wäre es unverantwortlich, das überhaupt zu

Stimmt, es wäre ja im dritten Reich völlig unverantwortlich gewesen, Kinder nicht in die HJ bzw. den BdM zu schicken, damit sie dort auf die anderen "zugehen" konnten.

> versuchen. Denn wir wollen ja keine kleinen Soziopathen heranziehen

Und deshalb müssen sie in einem Alter, in dem sie keinerlei Möglichkeiten haben, selbst solche relativ komplexen Zusammenhänge zu begreifen und entsprechend zu handeln, Soziopathen ausgeliefert werden? Interessante These ...

Am besten sollten dann Leute wie Dutroux "Kindergarten"-Erzieher werden ... oder vielleicht irgendwelche Junkies, die es nicht hinkriegen, den Kindern vernünftig zu vermitteln, daß sie lieber ihr Wasser trinken sollten als das Bier oder den Schnaps, den die anderen Kinder mitgebracht haben?

> sondern Menschen, die fähig und bereit sind, auf andere zuzugehen, sich
> mit ihnen auseinanderzusetzen und in dieser Gesellschaft zu überleben.

Und das werden sie, wenn als Kleinkinder inkompetenten "Erzieherinnen" ausgeliefert werden?

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Tanja | Datum:
> Und das werden sie, wenn als Kleinkinder inkompetenten
> "Erzieherinnen" ausgeliefert werden?

Ich kenne einige Veganer, die ich als sozial absolut inkompetent einstufen würde - da nutzt ihnen auch ihr Veganismus nichts. Es ist mir zehnmal lieber, ein Kind hat, als es selbst noch nicht in der Lage war, zu differenzieren zwischen Tierausbeutungsprodukt und der veganen Alternative, mal versehentlich Kuhmilch konsumiert als daß es den Kindergartenbesuch und damit auch ein Stück die Chance, ein normales Sozialverhalten zu entwickeln/beizubehalten und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, vorenthalten bekommt. Schließlich geht es bei ethisch motivierter veganer Ernährung nicht darum, "rein" zu bleiben, sondern darum, ganz bewußt und selbstbewußt Tierausbeutung abzulehnen. Nur weil ein Kind von gerade mal 3 Jahren dazu eventuell noch nicht in vollem Umfang fähig ist, es ein ganzes Stück weit gesellschaftlich zu isolieren, hat allerdings etwas eher religiöses an sich.

Tanja

Re: Essen tauschen etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich kenne einige Veganer, die ich als sozial absolut inkompetent einstufen würde -

Ich kenne auch einige. Von denen aber komischerweise vermutlich viele im Kindergarten waren ...

>Alternative, mal versehentlich Kuhmilch konsumiert als daß es den
>Kindergartenbesuch und damit auch ein Stück die Chance, ein normales
>Sozialverhalten zu entwickeln/beizubehalten und sich in der Gesellschaft

Wer also nicht im Kindergarten ist, kann kein "normales Sozialverhalten" entwickeln? (Mal davon abgesheen, daß ja gerade das normale Sozialverhalten wohl alles andere als erstrebenswert ist ... "normales" Sozialverhalten beinhalten ja mehr als oft Speziesismus, Rassismus, Sexismus, Theismus, Homophobie usw. (selbst oder, wenn nicht selbst, durch "Freundschaft" mit Leichenfressern, Nazis, Christen was auch immer - wobei "Freunde", wenn man sich diverse "soziale" Netzwerke ansieht, heutzutage ja doch recht ausufernd definiert sind) oder beispielsweise auch Drogenkonsum ("gesellige" Anlässe von Oktoberfest bis Party sind ja für die meisten ohne Alkohol usw. undenkbar, "Joint" heißt ja ganz zufällig "gemeinsam" - also auf solche Gemeinsamkeit kann ich gut verzichten).

>zurechtzufinden, vorenthalten bekommt. Schließlich geht es bei ethisch
>motivierter veganer Ernährung nicht darum, "rein" zu bleiben, sondern
>darum, ganz bewußt und selbstbewußt Tierausbeutung abzulehnen. Nur weil

Eben - und das betrifft natürlich auch die, die für die verantwortlich sind, die das (noch) nicht selbst können.

Mal ganz davon abgesehen, was es für die Psyche eines Kindes bedeuten kann, wenn es irgendwann begreift, was es da gegessen hat (auch wenn es unwissend geschah).

>ein Kind von gerade mal 3 Jahren dazu eventuell noch nicht in vollem
>Umfang fähig ist, es ein ganzes Stück weit gesellschaftlich zu isolieren

Ich denke, auch ohne Kindergarten gibt es mehr als genug "gesellschaftliche" Kontakte mit Kindern, die Knoppers fressen, Käfer fangen, um sie zu zerquetschen usw.

Es ist schwer genug, einem kleinen Kind klar zu machen, daß Ameisen nicht zertreten werden wollen, auch wenn das das Hobby der Nachbarskinder ist, und daß für deren Gelatine-Gummibärchen und Schweine"schmalz"-Brezeln Tiere leiden und getötet werden, auch wenn sie aussehen wie seine. Schwer genug, Kinderbücher zu finden, die nicht darauf ausgelegt sind Tierausbeutung zu propagieren oder diese zumindest weil es zum "normalen Sozialverhalten" gehört als positiv darstellen. In speziesistischen Kindergärten wird eine diesbezüglich verantwortungsvolle Auswahl wohl kaum getroffen werden.

>, hat allerdings etwas eher religiöses an sich.

Religion ist der Glaube an übernatürlich Kräfte und deren kultische Verehrung. Es soll ja auch "Veganer" geben, die an entsprechenden Wahnvorstellungen leiden, manche an besonders grotesken, sei es die, daß Gott irgendwelche "Santiner" in Ufos schickt oder aber, daß dank Wiedergeburtswahn Gott schon wissen wird, warum er als Allmächtiger Kinder in KZs vergasen, an AIDS sterben oder von Priestern vergewaltigen läßt. Gibt es auch beim UL (sofern da der eine oder andere tatsächlich "vegan" ist), wobei ich nicht weiß, ob Mairadi Santiner ist, aber auf solche Details kommt es nun wirklich nicht an.

Dagegen ist ein Kind nicht täglich stundenlang von Speziesisten indoktrinieren zu lassen also eher das Gegenteil von religiös (schon aufgrund der Parallelen zwischen Speziesismus und Theismus) - zumal ja gerade viele Kindergärten (bei ihrer Einführung wurden sie übrigens weniger euphemistisch Kinderaufbewahrungsanstalten genannt) Brutstätte religiöser Indoktrination sind.

Achim

Re: Kindergarten

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Sina,

entschuldige bitte, wenn dir der Begriff "Leichenfresserchen" zu herb ist. Es sollte keine Verunglimpfung der Kinder sein. Viele Menschen sagen zu Babys "kleines Scheißerchen", und wollen damit trotzdem die Kinder nicht schlecht machen, weil sie in die Windeln drücken.

Zu deiner Frage, wie ich das Tauschen von Speisen handhabe:
Ich kritisiere generell nicht, weil ich damit sofort dem Kind gegenüber die Tür zuschlage. Verbiete ich meinem Sohn, etwas Nichtveganes zu essen, dann wird es für ihn reizvoll sein, es zu probieren. Ich setze auf Aufklärung, so behutsam es bei diesem Thema möglich ist. Das führte dazu, dass mein Sohn bei sämtlichen Speisen fragte, ob das von einem Tier ist, auch wenn's (für uns Erwachsene) offensichtlich z. B. ein Gemüse war.

Mein Sohn wurde von Gleichaltrigen genötigt, nichtvegane Speisen zu kosten,und es fiel mir verdammt schwer, mich nicht einzumischen. Ich hielt mich zurück, weil ich nicht immer um ihn rumglucken kann. Junior gab dem Druck nach (ich versank im Erdboden) und biss von einem Leichenstreichwurst-Brot ab, kaute angeekelt, und rannte mit einem entrüsteten BÄÄÄÄH! zu mir, schnappte sich ein Stück von der Küchenrolle und spuckte den Bissen aus, dann rieb sich mit nem weiteren Blatt die Zunge gründlich ab. Er hat auch einmal von einem Milcheis geschleckt, und fand das Zeug widerlich schleimig und "usselig". Selbst Minuten nach dem Ausspucken: "Mama, das schmeckt immer noch so usselig in meinem Mund!"

Will sagen: Veganer-Kids haben die besseren Geschmacksknospen ***grins***

LG
Trolli

Re: Kindergarten

Autor: Katha | Datum:
Wird viel hier über Erzieher_innen geschrieben. Dachte ich als Erzieher_innen misch da mal mit.
Muss dazu schreiben,das ich zur Zeit nicht als Erzieherin arbeite.Aber vielleicht kann ich trotzdem weiterhelfen.

Nicht ganz so einfache Situation im Kindergarten.


Hab schon Kinder erlebt, die gesagt haben, das sie vegetarisch sind und ihnen trotzdem Fleisch untergejubelt wurde, weil sie nicht ernst genommen wurden.

Ich denke, das auch Gespräche mit Erzieher_innen in der Kiga notwendig sind. Grade wenn das Essen vielleicht im schlimmsten Fall geliefert wird. Wird ja leider nicht in jedem kindergarten frisch gekocht. Und ich würde nicht davon ausgehen, das sich alle "Essenlieferanten" mit veganer oder vegetarischer Ernährung auskennen.

Mir sollte selber schon "Geflügelwurst" als 100 % vegetarisch angedreht werden.

Vielleicht kann ja sogar das Thema Veganismus und wie Leben Tiere auch mal thema im Kindergarten sein. Tiere oder andere Lebewesen sind immer topaktuelle Themen bei Kindern.


Zu den Kindern:
Bin ich total dagegen etwas zu verbieten. Kann mich der Meinung nur anschliessen, das verbote Dinge nur reizvoller machen.

Aufklärung dagegen ist doppelt so wichtig. Gespräche sind hierbei sehr wichtig. Aber auch sollte sich jede_r bewusst sein, wie oder was KIndern vorgelebt wird und wie "Eltern" sich verhalten, die ihren Kindern erzählen, das Fleisch kein Lebensmittel ist es aber selber essen.

Habs schon erlebt, das Eltern nicht wollten, das ihr Kind kein Weissmehl-,Zucker und Fleisch essen sollten. Sie selber taten es aber.

Das Kind konnte nicht verstehen, warum es etwas nicht essen sollte, was selber die Eltern essen.

Verbote

Autor: martin | Datum:

> Zu den Kindern:
> Bin ich total dagegen etwas zu verbieten. Kann mich der
> Meinung nur anschliessen, das verbote Dinge nur reizvoller
> machen.

Sicher sind Verbote nicht frei von Nachteilen. Aber in bestimmten Fällen (wenn das Kind Zigarettenkippen oder anderen Abfall in den Mund nehmen will) ist ein Verbot wohl das kleinere Übel. Daher sollte man vorsichtig sein zu sagen, man sollte nie irgendetwas verbieten.