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Reizthema vegane Katzennahrung

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 14

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Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Thomas | Datum:
Hallo,

wie in verschiedenen Foren zu beobachten ist, schafft man es am ehesten von (Pseudo-?)Veganer beschimpft zu werden, indem man für vegane Katzennahrung plädiert. Die Emotionen bauschen sich regelmäßig speziell an diesem Thema total auf.

Besonders interessant: Die Gegner von veganer Katgzennahrung haben eigentlich überhaupt keine Argumente. Werfen nur mit unbegründeten Begriffen wie "Natürlichkeit", "Artgerecht" ... um sich. Die Diskussionen gleichen fast den Diskussionen mit überzeugten Leichenköstlern.

I.d.R. sogar sehr agressiv. Das geht (wie hier in einem Thread ja schön nachzulesen ist) bis zum völlig absurden (Faktisch unbegründeten) Vorwurf der Tierquälerei.

Nun meine Frage: Warum ist das so? Warum reizt speziell das Thema Katzennahrung? Wie kann jemand sich vornehmlich dermaßen für eine vermeintlich gequälte Katze einsetzen, sich (ethisch motivierte) Veganer nennen und die Tiere in den Dosen völlig vergessen? Was geht da schief?

Dieses Reaktionsschmema finde ich (abgesehen von der Tragik) sehr interessant. Was vermutet ihr, warum das so ist?

Viele Grüße
Thomas

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: martin.p | Datum:
> Nun meine Frage: Warum ist das so? Warum reizt speziell das
> Thema Katzennahrung? Wie kann jemand sich vornehmlich
> dermaßen für eine vermeintlich gequälte Katze einsetzen, sich
> (ethisch motivierte) Veganer nennen und die Tiere in den
> Dosen völlig vergessen? Was geht da schief?

Das liegt wohl daran, dass es leider sehr viele Pseudoveganer gibt. Und zudem der Unterschied, zwischen Veganer und Antispeziesist, wohl größer ist, als vermutet.
Und sie hängen auch an Klischees fest und glauben mehr, als zu denken.

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Thomas | Datum:
martin.p schrieb:
>
> > Nun meine Frage: Warum ist das so? Warum reizt speziell das
> > Thema Katzennahrung? Wie kann jemand sich vornehmlich
> > dermaßen für eine vermeintlich gequälte Katze einsetzen, sich
> > (ethisch motivierte) Veganer nennen und die Tiere in den
> > Dosen völlig vergessen? Was geht da schief?
>
> Das liegt wohl daran, dass es leider sehr viele Pseudoveganer
> gibt. Und zudem der Unterschied, zwischen Veganer und
> Antispeziesist, wohl größer ist, als vermutet.
> Und sie hängen auch an Klischees fest und glauben mehr, als
> zu denken.

Aber warum diese Eskalation gerade bei diesem Thema? Bei keinem anderen Thema rund um dem Veganismus (denke ich zumindest) schlagen die Wellen so hoch wie bei Katzennahrung.

Viele Grüße
Thomas

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: martin.p | Datum:
> Aber warum diese Eskalation gerade bei diesem Thema? Bei
> keinem anderen Thema rund um dem Veganismus (denke ich
> zumindest) schlagen die Wellen so hoch wie bei Katzennahrung.

Weil sie nicht denken. Sie glauben "Katzen=Fleischesser" und denken nicht nach, dass es auch anders gehen kann. Und aufgrund der Pseudosität (?) gehen sie da auch über (bzw. übergehen) ihren "Veganismus".
Das mit dem Nicht-nachdenken ist ja allgemein sehr verbreitet.

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Grasomat | Datum:
Vermutlich reagieren viele so heftig weil sie ihre Katze liebhaben. Und wenn Liebe (oder allgemein Gefühle) im Spiel ist, bringen rationale Argumente nicht viel. Da wird dann nichtmal mehr versucht das Argument anzugreifen sondern einfach nur noch irgendwelche Scheinargumente wie die Natürlichkeit vorgeschoben.

Zum Thema "vegane Katzenernährung" sind mir noch zwei Sachen eingefallen:

-Wie wäre es wenn man überfahrene Tiere (wenn sie noch nicht allzu lange dort liegen) auf Straßen aufsammelt (ich sehe ständig welche) und diese dann den vegan ernährten Katzen (als Ergänzung)anbietet (ev. gekocht damit keine Krankheitserreger übertragen werden)? Somit wäre eine vegane Ernährung doch auch von den Katzenhaltern zu befürworten die sich um den gesundheitlichen Wert und die Natürlichkeit des Futters sorgen zu befürworten.

-Was ist mit Katzen die veganes Futter nicht annehmen, weil sie sich bereits an Tierleichendosenfutter (geschmacklich) gewöhnt haben oder aus sonstigen Gründen? Eine interessante Frage für Leute die sich mit Philosophie auskennen.
Allerdings:
Gibt es solche Katzen überhaupt?

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Grasomat schrieb:
> -Wie wäre es wenn man überfahrene Tiere (wenn sie noch nicht
> allzu lange dort liegen) auf Straßen aufsammelt (ich sehe

bei den Tieren, bei denen das einigermaßen praktikabel wäre - Menschen - ist das wohl illegal. Die "Nutzung" on Verkehrsopfern (welcher Spezies auch immer) ist idR jedoch ohnehin ethisch bedenklich.

Interessanter wäre es, wenn es Katzen gäbe, die nicht vegan ernährt werden können, so viele dieser Katzen zu "schlachten", daß die verbleibenden damit ernährt werden können (um dem Kannibalismuseinwand zuvorzukommen: gerade bei Feliden, z.B. Löwen, ist Kannibalismus sogar üblich), wodurch die geringstmöglich Anzahl Tiere "geschlachtet" werden müßte (da ja die "geschlachteten" schon mal keine Nahrung mehr benötigen, anders, als wenn für sie Kaninchen, Fische oder Hühner getötet würden) - nur sind diesem Vorschlag gegenüber die "Katzenbesitzer" seltsamerweise wenig aufgeschlossen. Damit, Vertreter anderer Spezies zu "schlachten" haben sie aber keine Probleme. Hier liegt auch schon ein Knackpunkt: sie sind, wie dieser fiktive "Lösungsansatz" demonstriert, eben Speziesisten.

Einen weiteren hat Martin schon angedeutet: die meisten Menschen benehmen sich, als ob Denken weh täte. Besonders im FRall von Umdenken. Sie müßten ja dadurch zugeben, daß das, was sie bisher gemacht haben, ethscih nicht akzeptabel ist, wenn es möglich ist, Katzen zu ernähren, ohne Tiere umzubringen. Da ist eben die einzige Verteidigung Ignoranz - das Ignorieren der Fakten, der Argumente usw.

Daher drehen sich die Diskussionen im Kreis: die Gegner veganer Katzenernährung nenne ihre albernen "Argumente", diese werden widerlegt, die Widerlegeungen ignoriert, die Pseudoargumente wiederholt. Dies wird natürlich gefördert durch ethisch inakzeptable Forenpolitik, die um der Klicks willen solchen Unfug stehen läßt.

Hauptaspekt scheint mir aber zu sein, daß es sich bei den meisten schlicht um Trolle handelt, die sich zuhauf in solchen Foren tummeln.

Achim

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Grasomat | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Grasomat schrieb:
> > -Wie wäre es wenn man überfahrene Tiere (wenn sie noch nicht
> > allzu lange dort liegen) auf Straßen aufsammelt (ich sehe
>
> bei den Tieren, bei denen das einigermaßen praktikabel wäre -
> Menschen - ist das wohl illegal. Die "Nutzung" on
> Verkehrsopfern (welcher Spezies auch immer) ist idR jedoch
> ohnehin ethisch bedenklich.

Da muss man allerdings zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren unterscheiden. Das ist kein Speziesismus sondern lediglich eine Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen und Möglichkeiten. Nichtmenschlichen Tieren ist es im Gegensatz zu (vielen) Menschen egal was mit ihrem Körper nach dem Tod geschieht. Also kann man ihre Körper auch von der Straße aufsammeln wo sie ja eh nur noch mehrmals überfahren würden und dann von Kehrmaschinen oder dergleichen entfernt würden. Das ist ja ethisch genauso bedenklich wie die Verfütterung an Katzen finde ich.
Auch bei den Angehörigen der Todesopfer gibt es Unterschiede zwischen dem Mensch und anderen Tieren. z.B. ist mir nicht bekannt, dass von in Deutschland üblicherweise im Straßenverkehr zu Schaden gekommenen Nichtmenschtierarten Trauerzeremonien abgehalten oder gar Gräber angelegt werden die dann später zum Gedenken an den Verstorbenen genutzt werden.
Natürlich kann es sein, dass du andere Gründe als das Leid der Opfer für die ethische Bedenklichkeit hast. Ich fände es gut wenn du sie mir nennen würdest.

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Da muss man allerdings zwischen menschlichen und
> nichtmenschlichen Tieren unterscheiden. Das ist kein
> Speziesismus sondern lediglich eine Berücksichtigung
> unterschiedlicher Interessen und Möglichkeiten.
> Nichtmenschlichen Tieren ist es im Gegensatz zu (vielen)
> Menschen egal was mit ihrem Körper nach dem Tod geschieht.

Falsch, auch den Menschen (sobald sie tot sind) ist das egal (da sie ja tot sind).

> Also kann man ihre Körper auch von der Straße aufsammeln wo
> sie ja eh nur noch mehrmals überfahren würden und dann von
> Kehrmaschinen oder dergleichen entfernt würden. Das ist ja

Nein, in der Regel ernähren sich davon andere Tier (z.B. Krähen usw.), denen Du damit die Nahrung nimmst.

> ethisch genauso bedenklich wie die Verfütterung an Katzen
> finde ich.

Selbst wenn dem so wäre, wäre es thsich nicht "genaus bedneklich wie die [Nutzung]", denn mit einer Nutzung implizierst Du, daß eben die Nutzung (nichtmenschlicher) Tiere (respektive deren Leichen) zumindest unter gewissen Umständen gerechtfertigt sei.

Im übrigen liegt wohl nahe, daß unter soclhen Umständen genügend Leute auf die Idee kämen, absichtlich Tiere zu überfahren, um deren leichen dann wie auch immer zu nutzen.

> Auch bei den Angehörigen der Todesopfer gibt es Unterschiede
> zwischen dem Mensch und anderen Tieren. z.B. ist mir nicht

Die übliche Ausrede. Du übersiehst dabei Personen ohne Angehörige - deren Leichen kannst Du dann ja für Katzenernährung verwenden.

Um das mal klar zu stellen: natürlich sollten Leichen genutzt werden, aber bitte sinnvoll, nicht zur Ernährung von Tieren (Menschen, Katzen, wem auch immer), die sich vegan ernähren können bzw. die vegan ernährt werden können, sondern z.B. für Organtransplantationen - wenn sichergestellt ist, daß Mißbrauch ausgeschlossen ist, also nicht z.B. Organhänder Leute überfahren und sie dann "ausschlachten".

> bekannt, dass von in Deutschland üblicherweise im
> Straßenverkehr zu Schaden gekommenen Nichtmenschtierarten
> Trauerzeremonien abgehalten oder gar Gräber angelegt werden
> die dann später zum Gedenken an den Verstorbenen genutzt
> werden.

Wieso ist Dir das nicht bekannt? Natürlich gibt es sogenannte "Tierfriedhöfe", auf denen u.a. eben auch z.B. überfahrene Katzen begraben werden, mit entsprechenden Zeremonien. Genauso sinnvoll/sinnlos, wie bei Menschen.

> Natürlich kann es sein, dass du andere Gründe als das Leid
> der Opfer für die ethische Bedenklichkeit hast. Ich fände es
> gut wenn du sie mir nennen würdest.

Die drei, die mir spontan eingefallen sind, habe ich oben ja schon genannt. Wahscheinlich gibt es mehr, aber das ganze ist doch eher hypothetisch und von keinerlei praktischer Bedeutung, scheint mir.

Wesentlich sinnvoller wäre, statt solche unsinnige Szenarien ("Körper auch von der Straße aufsammeln", was für ein Blödsinn, sorry, wer und wie sollte das bitte mit welchem Aufwand und welchen Kosten machen, von allen ethischen Aspekten ganz abgesehen) durchzuspielen, beispielsweise ein breiteres Spektrum überall verfügbarer (Vegecat/PH, eine spezielle Variante, die wohl für manche Katzen aus gesudnheitlichen Gründen sinnvoller ist, scheint z.B. in ganz Europa nicht erhältlich zu sein) kostengünstiger veganer Katzenfertignahrung (selbst das Supplement Vegecat ist sehr teuer, VegustoCat praktisch unbezahlbar) einzuführen - so wie es mittlerweile nahezu überall vegane Hundefertignahrung gibt.

Dazu müßte es Aufklärungskampagnen geben, immerhin gibt es nicht nur Tierrechtler/Veganer, die sich (aus welchen Gründen auch immer) positiv dazu äußern, ich erinnere nur an Artikel in der "Voice", der "natürlich vegetarisch" (Vegetarierbund) und der (Sektenzeitschrift) "Freiheit für Tiere".

Achim

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Grasomat | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Da muss man allerdings zwischen menschlichen und
> > nichtmenschlichen Tieren unterscheiden. Das ist kein
> > Speziesismus sondern lediglich eine Berücksichtigung
> > unterschiedlicher Interessen und Möglichkeiten.
> > Nichtmenschlichen Tieren ist es im Gegensatz zu (vielen)
> > Menschen egal was mit ihrem Körper nach dem Tod geschieht.
>
> Falsch, auch den Menschen (sobald sie tot sind) ist das egal
> (da sie ja tot sind).

Das ist klar, dass es den toten Menschen egal ist. Es geht doch um lebende Menschen die, am Beispiel anderer Menschenleichen sehen können was mit ihrem Körper passiert wenn sie einst mal tot sein sollten. Also verursacht man durch das "Mißhandeln" von Menschenleichen (ohne dass die Menschen zu Lebzeiten ihre Einwilligung dazu gegeben haben)Leid bei den lebenden Menschen und auch nicht zuletzt bei den Angehörigen des Verstorbenen. Bei den nichtmenschlichen Tierarten die in Deutschland häufig im Straßenverkehr umkommen ist ein solches Verhalten nicht zu sehen.


> > Also kann man ihre Körper auch von der Straße aufsammeln wo
> > sie ja eh nur noch mehrmals überfahren würden und dann von
> > Kehrmaschinen oder dergleichen entfernt würden. Das ist ja
>
> Nein, in der Regel ernähren sich davon andere Tier (z.B.
> Krähen usw.), denen Du damit die Nahrung nimmst.

Das ist Ansichtssache, man könnte auch sagen, dass man die Krähen davor schützt beim Fressen der Leichen überfahren zu werden. Aber da die Gefahr besteht, dass man frei lebenden nichtmenschlichen Tieren die Nahrung nimmt und sie dafür dann gezwungen sind ein Tier zu töten ist dies ein berechtigter Einwand.

> > ethisch genauso bedenklich wie die Verfütterung an Katzen
> > finde ich.
>
> Selbst wenn dem so wäre, wäre es thsich nicht "genaus
> bedneklich wie die [Nutzung]", denn mit einer Nutzung
> implizierst Du, daß eben die Nutzung (nichtmenschlicher)
> Tiere (respektive deren Leichen) zumindest unter gewissen
> Umständen gerechtfertigt sei.

Da wäre man wieder bei dem Thema, dass Menschen nunmal anders bzw überhaupt über den Tod denken.

> Im übrigen liegt wohl nahe, daß unter soclhen Umständen
> genügend Leute auf die Idee kämen, absichtlich Tiere zu
> überfahren, um deren leichen dann wie auch immer zu nutzen.

Ich würde auf solch eine Idee nicht kommen.


> > Auch bei den Angehörigen der Todesopfer gibt es Unterschiede
> > zwischen dem Mensch und anderen Tieren. z.B. ist mir nicht
>
> Die übliche Ausrede. Du übersiehst dabei Personen ohne
> Angehörige - deren Leichen kannst Du dann ja für
> Katzenernährung verwenden.

Eigentlich wäre dagegen nichts einzuwenden. Wenn das dann aber lebenden Menschen bekannt werden würde, die keine Angehörigen haben würden diese Menschen grösstenteils mit (nicht logisch begründbarer) Angst reagieren. Weil die meisten Menschen nach ihrem Tod nicht zu Katzenfutter verarbeitet werden möchten. Das ist zwar unlogisch, aber die meisten menschen denken eben noch in anderen Sphären, und auch diese Menschen gilt es vor unnötigen Leid zu schützen.

> > bekannt, dass von in Deutschland üblicherweise im
> > Straßenverkehr zu Schaden gekommenen Nichtmenschtierarten
> > Trauerzeremonien abgehalten oder gar Gräber angelegt werden
> > die dann später zum Gedenken an den Verstorbenen genutzt
> > werden.
>
> Wieso ist Dir das nicht bekannt? Natürlich gibt es sogenannte
> "Tierfriedhöfe", auf denen u.a. eben auch z.B. überfahrene
> Katzen begraben werden, mit entsprechenden Zeremonien.
> Genauso sinnvoll/sinnlos, wie bei Menschen.

Ja, diese Friedhöfe werden aber von Menschen betrieben. Andere Tiere würden nicht auf die Idee kommen Friedhöfe zu betreiben.


Klar ist es nicht besonders toll wenn man totgefahrene nichtmenschliche Tiere auf der Straße aufsammelt um sie den katzen zu geben. Allerdings ist das immer noch mit weniger leid verbunden als wenn man Dosenfutter verfüttert. Noch werden die uneinsichtigen "Katzenliebhaber" ja nicht gesetzlich dazu gezwungen kein Fleisch zu verfüttern, deswegen erschien mir das verfüttern von diesen leichen als vorläufige Lösung des Problems. Am besten ist es natürlich wenn alle menschen einsichtig werden.

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Thomas | Datum:
Grasomat schrieb:

> Bei den
> nichtmenschlichen Tierarten die in Deutschland häufig im
> Straßenverkehr umkommen ist ein solches Verhalten nicht zu
> sehen.

Teilweise Einspruch. Im Frühjahr mußte ich miterleben, wie bei einem Entenpaar auf einer stark befahrenen Straße einer der beiden überfahren wurde. Die tote Ente lag mitten auf der Straße aber die andere wollte nicht weg.

Die Straße war sehr befahren, so daß sogar einige Autos über die noch lebende Ente gefahren sind. Glücklicher Weise so, daß sie nicht verletzt wurde.

Aber dennoch; sie ging und ging nicht von ihrem toten Partner weg.

Ich habe angehalten und mich bemüht, die Ente von der Straße zu "scheuchen". Ist mir auch irgendwann gelungen und sie flog endlich fort.

Ein ähnliches Verhalten, wie es vielleicht auch Menschen an den Tag legen würden.

Anderes Beispiel:

Vor einigen Jahren auf Kreta an einem unserer Urlaube wurde von einer russischen Jeapreisegruppe aus Jux und Dollerei eine Hündin überfahren. Sie haben voll mit Absicht draufgehalten. Die Hündin ist leider qualvoll an den Verletzungen an Ort und Stelle gestorben. Sie hatte viel zu jungen Nachwuchs. Ein Junges. Es war nicht dazu zu bewegen von seiner Mutter wezugehen. Noch tagelang nicht, bis das Junge so schwach war, daß wir es ins Tierheim bringen konnten.

Und das sind nur Beispiele aus rein persönlicher Erfahrung. Ich bin sicher, daß auch nichtmenschliche Tiere in vielen Dingen ähnlich trauern wie menschliche.

Viele Grüße
Thomas

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > > Nichtmenschlichen Tieren ist es im Gegensatz zu (vielen)
> > > Menschen egal was mit ihrem Körper nach dem Tod geschieht.
> >
> > Falsch, auch den Menschen (sobald sie tot sind) ist das egal
> > (da sie ja tot sind).
>
> Das ist klar, dass es den toten Menschen egal ist. Es geht
> doch um lebende Menschen die, am Beispiel anderer
> Menschenleichen sehen können was mit ihrem Körper passiert

Ach so. Nur wiegen solche albernen, irrationalen Animositäten (ich denke dabei immer an den peinlichen Weltspiegel-Moderator, der bei einem Bericht über Organtransplantation fabulierte, es würden nicht Nieren, Lebern usw. transplantiert, sondern "sogar Herzen", als ob ein Herz etwas anderes wäre als ein blutpumpender Muskel) ja wohl weit weniger schwer als z.B. das Interesse eines Patienten, der ohne Spenderorgan stirbt, ähnlich wie das Interesse eines Grillsportlers, Leichenteile zu konsumieren, in keiner weise das Inetresse des betroffenen Opfers, weiterzuleben, aufwiegt.

> Da wäre man wieder bei dem Thema, dass Menschen nunmal anders
> bzw überhaupt über den Tod denken.

Hier zeigt sich wiedr die festgefahrene, speziesistische Denkweise. Inwiefern denkt z.B. ein vier Wochen alter menschlicher Säugling anders bzw. überhaupt an den Tod als z.B. ein zehn Jahre alter Elefant? Eben. Demnach kannst Du nach Deiner These zumindest Säuglinge entsprechend von der Straße kratzen und "verwerten". Es ist also keine Eigenschaftm die einer Spezies zuzuschreiben ist.

> > Im übrigen liegt wohl nahe, daß unter soclhen Umständen
> > genügend Leute auf die Idee kämen, absichtlich Tiere zu
> > überfahren, um deren leichen dann wie auch immer zu nutzen.
>
> Ich würde auf solch eine Idee nicht kommen.

Schön, aber der Durchschnittsspeziesist schon.

> > Wieso ist Dir das nicht bekannt? Natürlich gibt es sogenannte
> > "Tierfriedhöfe", auf denen u.a. eben auch z.B. überfahrene
> > Katzen begraben werden, mit entsprechenden Zeremonien.
> > Genauso sinnvoll/sinnlos, wie bei Menschen.
>
> Ja, diese Friedhöfe werden aber von Menschen betrieben.

Die Spezies der "trauernden Hinterbliebenen" ist aber aus antispeziesistischer Sicht irrelevant.

> Andere Tiere würden nicht auf die Idee kommen Friedhöfe zu
> betreiben.

Ich habe das Beispiel Elefant oben nicht zufällig gewählt, vielleicht hast Du schon von sogenannten Elefantenfriedhöfen gehört, zu denen sich sterbende Elefanten angeblich zurückziehen und bei denen beobachtet wurde, wie andere, vorbeiziehnde Elefanten, ein Verhalten bezüglich der dort liegenden Toten an den tag legen, das - ich formuliere es mal möglichst neutral - zumindest interessant ist.

> Klar ist es nicht besonders toll wenn man totgefahrene
> nichtmenschliche Tiere auf der Straße aufsammelt um sie den
> katzen zu geben. Allerdings ist das immer noch mit weniger
> leid verbunden als wenn man Dosenfutter verfüttert. Noch
> werden die uneinsichtigen "Katzenliebhaber" ja nicht
> gesetzlich dazu gezwungen kein Fleisch zu verfüttern,
> deswegen erschien mir das verfüttern von diesen leichen als
> vorläufige Lösung des Problems. Am besten ist es natürlich
> wenn alle menschen einsichtig werden.

In der Tat. Und um das zu erreichen, ist ein abolitionistischer Ansatz erforderlich, nicht ein reformistischer wie der, Unfallopfer einzudosen, weil das mit "weit weniger Leid verbunden" ist (analog zu entsprechenden tierschützerischen Maßnahmen, dazu demnächst zwei aufschlußreiche Pressebericht).

Achim

Trauern

Autor: Achim Stößer | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Ich habe das Beispiel Elefant oben nicht zufällig gewählt,
> vielleicht hast Du schon von sogenannten Elefantenfriedhöfen
> gehört, zu denen sich sterbende Elefanten angeblich
> zurückziehen und bei denen beobachtet wurde, wie andere,
> vorbeiziehnde Elefanten, ein Verhalten bezüglich der dort
> liegenden Toten an den tag legen, das - ich formuliere es mal
> möglichst neutral - zumindest interessant ist.

Siehe auch Man and other animals, achter Absatz.

Achim

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> breiteres Spektrum überall verfügbarer (Vegecat/PH, eine
> spezielle Variante, die wohl für manche Katzen aus
> gesudnheitlichen Gründen sinnvoller ist, scheint z.B. in ganz
> Europa nicht erhältlich zu sein)

Genau das fragte ich auch meine Vegecat Lieferanten, und er hat mir indirekt geantwortet (er ist der offizielle Importeur für die Niederlande), daß es möglich ist, bei Katzen mit FUS Anfälligkeit einfach etwas Askorbinsäure, also Vitamin C Puder, zum Futter zu geben um den Urin zu versäuern. Ich muß allerdings nochmal mit ihm reden um herauszubekommen wessen Idee das ist, also ob die Quelle verläßlich ist.
--
Ava

Re: Reizthema vegane Katzennahrung

Autor: Ava Odoemena | Datum:
(Hallo mal wieder zusammen)

Grasomat schrieb:
>
> Vermutlich reagieren viele so heftig weil sie ihre Katze
> liebhaben.

Also der hysterische Geifer, der da zu beobachten ist hat mit Liebe wenig zu tun. Die Reaktionen sind teils wirklich laecherlich.

Ich denke die Ursache hat verschiedene Gründe. Daß auch manche Veganer speziezistisches Denken nicht ablegen und bei veganer Katzenernährung eventuell auch diesen wahnhaften "Natuerlichkeitsfaschismus" einbringen, koennte ueber die genannten Gründe hinaus ein weiterer sein.

Wie gerade zuletzt mal wieder bei einer "Diskussion" sehr deutlich wurde (engl. Usenet), scheinen Leute sich selbst und den Menschen allgemein aus der restlichen Evolution auszugliedern, um somit die vegane Katzenernährung als "un- o. widernatürlich konstruieren zu können. Im Grunde also die Weiterführung der Vertreibung aus dem Paradies. Was mich persönlich daran fasziniert, ist daß da religiöse Gruppenwahnideen in neue Inhalte transportiert werden, und zwar offensichtlich unbewußt.....

> Zum Thema "vegane Katzenernährung" sind mir noch zwei Sachen
> eingefallen:
>
> -Wie wäre es wenn man überfahrene Tiere (wenn sie noch nicht
> allzu lange dort liegen) auf Straßen aufsammelt (ich sehe
> ständig welche) und diese dann den vegan ernährten Katzen
> (als Ergänzung)anbietet

Ahahahahaha. Entschuldigung, das ist mir jetzt so rausgerutscht. Warum nur Katzen? Man könnte das doch auch praktischerweise dem Verursacherprinzip nach gleich den omnivoren Autofahrern als Snack an der nächsten Raststätte anbieten. Also bitte, ich finde das einen grotesken Vorschlag. Vor allem, warum gerade -veganen- Katzen anbieten? Die bekommen doch bereits eine ethisch vertretbare und gesunde Vollwertkost und haben das doch gar nicht nötig.

>(ev. gekocht damit keine
> Krankheitserreger übertragen werden)? Somit wäre eine vegane
> Ernährung doch auch von den Katzenhaltern zu befürworten die
> sich um den gesundheitlichen Wert und die Natürlichkeit des
> Futters sorgen zu befürworten.

Nee, da sollen die anderen doch besser ihre Wahnvorstellungen betreffend Natürlichkeit ablegen...

> -Was ist mit Katzen die veganes Futter nicht annehmen, weil
> sie sich bereits an Tierleichendosenfutter (geschmacklich)
> gewöhnt haben oder aus sonstigen Gründen?

Mein Kater war da auch dran gewöhnt. (Trockenfutter) Und dann macht man das wie bei allen Nahrungsumstellungen mit fütterungsbedürftigen Hausgenossen: man mischt langsam unter. Ich begann mit den Frischrezepten und habe das Trofu damit dann "bekrümelt", immer mehr dazu und dann umgedreht: Etwas Trofu in die veganen Frischrezepte. Meiner war in sechs Wochen umgestellt. Und jetzt wo ich selbst die "Kibbles" backe ist das Routine und ihm schmeckts gut. Ich wechsle oft ab zwischen Kibbles (Trofu-mir fällt grad das Deutsche Wort nicht ein) und den Frischrezepten. Bei letzteren ist der selbstgemachte Seitan mit weißem Reis der absulute Schlager. (Der Reis in veganen Rezepten für Katzen sollte besser weißer, evtl. parboiled sein, da der weniger Magnesium enthält.)

> Allerdings:
> Gibt es solche Katzen überhaupt?

Vegane oder welche die veganes Futter partout ablehen? Also letzteres gibt es sicherlich schon, genauso wie es Katzen gibt die nur Trofu essen. Allerdings ist das nicht etwas, was mit ein wenig Geduld nicht zu bewältigen wäre. Selbst wenn es ein halbes Jahr dauert, ist es das wert.
--
Ava