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Moderationspolitik

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 6

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Moderationspolitik

Autor: Reina | Datum:

Da ich immer wieder erlebe, wie Menschen, die erstmals anfangen zu erkennen, dass mit ethischem Denken Probleme systematisch und nicht willkürlich erörtert werden können, und vielleicht auch ansatzweise erkennen, dass damit die Frage des Tierumgangs nicht nur eine der emotionalen Sensibilisierung ist, die jedoch nicht gleich alle speziesistischen Denkstörungen überwunden, alle einschlägigen Webseiten durchgelesen und nicht alle Vorbehalte gegenüber vermeintlich radikalen Tierrechtlern abgelegt haben, hier ins Forum stolpern und mit ihren Postings sogleich an den Richtlinien scheitern, möchte ich die Frage stellen, wie diese Forenmoderationspolitik begründet sein soll.

In bezug auf willkürliche Diskriminierungsformen (etwa Rassismus oder Sexismus), wo eine weitgehende Anerkennung des Unrechts und gesellschaftliche Ächtung bereits als erreicht vorausgesetzt werden kann, ist es nachvollziehbar, solche Themen als nicht mehr diskussionswürdig zu unterbinden.

Wird jedoch in bezug auf speziesistische Postings nicht etwa ein gewisses ernsthaftes Diskussionsinteresse, also die Frage, ob der Poster selbst seine Ausführungen unmittelbar als unhaltbar hätte erkennen müssen, sondern bereits antispeziesistisches Denken vorausgesetzt, bleibt das Forum nun mal Leuten vorbehalten, die bereits Tierrechte verstanden haben also vegan leben oder sich darum bemühen. Die notwendigen Bemühungen hingegen, erst einmal die Voraussetzungen dafür zu schaffen und Tierrechte auch in einer offenen Debatte zu behaupten, bleiben im Forum unmöglich. So können potentielle Antispeziesisten durch Löschaktionen in ihren Vorurteilen hingegen bestärkt werden, dass man mit Tierrechtlern nicht diskutieren kann und verweigern dann mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (Herumtrollen, spammen) die Diskussion in anderen Foren.

Also, welche Berechtigung haben in einer Gesellschaft, die durch-und-durch speziesistisch ist, Forenrichtlinien, deren Einhaltung bereits antispeziesistisches Denken voraussetzt ?

Und warum wird in den FAQs zur Vermeidung immer gleicher Diskussionen nicht wenigstens auf die FAQs von veganismus.de verwiesen ??

Re: ups

Autor: Reina | Datum:

Und warum wird in den Forenrichtlinien zur Vermeidung immer gleicher Diskussionen nicht wenigstens auf die FAQs von veganismus.de verwiesen ??

Wegweiser zum (Veganismus-)FAQ?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Und warum wird in den Forenrichtlinien zur Vermeidung
> immer gleicher Diskussionen nicht wenigstens auf die FAQs von
> veganismus.de verwiesen ??

Und warum steht das Wort "Wort" nicht im Duden ;-) ?

Also in den Forenrichtlinien steht doch z.B. "kann sich jederzeit über die Wirklichkeit informieren, beispielsweise durch die Informationen auf antiSpe.de und den antiSpe-Partnersites [...] Benutzung der Suchfunktion (sowohl des Forums als auch der assoziierten Websites) wird vorausgesetzt.".

Dazu zählt natürlich auch das FAQ (respektive die FAQs, sind ja mehrere, aber Du meintest wahrscheinlich das bei veganismus.de). Jede einzelne Seite der Websites aufzuführen wäre aber halt doch etwas viel ...

- FAQ veganismus.de/.ch
- Maqi-FAQ
- FAQ Weltanschauung

Achim

Re: Moderationspolitik

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Sensibilisierung ist, die jedoch nicht gleich alle
> speziesistischen Denkstörungen überwunden, alle einschlägigen
> Webseiten durchgelesen und nicht alle Vorbehalte gegenüber

das ist auch nicht erforderlich. Für eine Einführung genügen Einführungstexte. Für spezifische Fragen gibt es die Suchfunktion - auf die nicht ohne Grund immer wieder explizit hingewiesen wird.

> Richtlinien scheitern, möchte ich die Frage stellen, wie
> diese Forenmoderationspolitik begründet sein soll.

Das steht doch eigentlich ausführlich in den Richtlinien.

> In bezug auf willkürliche Diskriminierungsformen (etwa
> Rassismus oder Sexismus), wo eine weitgehende Anerkennung des
> Unrechts und gesellschaftliche Ächtung bereits als erreicht
> vorausgesetzt werden kann, ist es nachvollziehbar, solche
> Themen als nicht mehr diskussionswürdig zu unterbinden.

Und warum sollte das von einer (angeblichen) "weitgehenden Anerkennung" abhängen? Die Fakten sind hier auf den assoziierten Seiten genannt und müssen folglich nicht zum 758. Mal neu formuliert werden.

> Wird jedoch in bezug auf speziesistische Postings nicht etwa
> ein gewisses ernsthaftes Diskussionsinteresse, also die
> Frage, ob der Poster selbst seine Ausführungen unmittelbar
> als unhaltbar hätte erkennen müssen, sondern bereits
> antispeziesistisches Denken vorausgesetzt, bleibt das Forum
> nun mal Leuten vorbehalten, die bereits Tierrechte verstanden
> haben also vegan leben oder sich darum bemühen. Die

Ex falso quodlibet. Da diese "Voraussetzung", wie Du an zahlreichen Beiträgen (die Du allerdings lesen müßtest) nicht gegeben ist, ist Deine "Folgerung" obsolet. Vorausgesetzt wird allerdings, nicht zu erwarten, daß wir jedem die Schnürsenkel binden, der darauf wartet, daß ihm der gebratene Todu in den Mund fliegt.

Im übrigen ist zu unterscheiden, von welchem der Foren Du hier sprichst. Das Tierrechtsforum etwa dient explizit dazu, Tierrechte zu etablieren:
Zitat:
Hier können Vorgehensweisen diskutiert und Informationen ausgetauscht werden, die dazu dienen, die Tierrechte zu verwirklichen.
http://antispe.de/foren.html


Die 758. "Diskussion" darüber, daß "Kühe ja gemolken werden müssen, weil sie sonst platzen" oder die tägliche Variante der Löwenernährung nützen da aber nunmal gar nichts.

> Löschaktionen in ihren Vorurteilen hingegen bestärkt werden,
> dass man mit Tierrechtlern nicht diskutieren kann und
> verweigern dann mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln
> (Herumtrollen, spammen) die Diskussion in anderen Foren.

Du verwechselst da Ursache und Wirkung.

> Also, welche Berechtigung haben in einer Gesellschaft, die
> durch-und-durch speziesistisch ist, Forenrichtlinien, deren
> Einhaltung bereits antispeziesistisches Denken voraussetzt ?

Wie gesagt, das ist nicht der Fall.

Aber es steht Dir natürlich frei, ein eigenes Forum zu machen (das dann wohl tausendste dieser Art), in dem Du Deine Zeit vertrödelst mit Myriaden von Trollen, die nichts Sinnvolles zu tun haben, und mit Leuten, die sich weigern, zu denken oder wenigstens (denken ist ja nicht jedermanns Sache) zumindest die grundlegendsten Fakten nachzulesen.

Hier sind jedoch Foren, die nicht als Beschäftigungstherapie für die Betreiber oder Stammposter dienen sollen (wie etwa die unzähligen Ichhabjetztaucheinforumforen oder etwa Hummelreich samt Ableger), sondern ein (das) Forum, das Tierrechte, Veganismus und Antispeziesismus voranbringt.

Achim

Re: Moderationspolitik

Autor: Reina | Datum:

>Und warum sollte das von einer (angeblichen) "weitgehenden
>Anerkennung" abhängen?

Weil die Analogie der Diskriminierung von Tieren zu bereits geächteten menschlichen Diskrimierungsformen für im speziesistischen Denken und Handeln Erzogene und Konditionierte leider gar nicht so offenkundig ist. So hat der Speziesismus-Begriff bisher auch kaum Einzug in Wörterbücher gefunden oder wird dort als polemisch charakterisiert.

Moralische Rechte müssen auch in einer kontroversen gesellschaftlichen Debatte behauptet und können nicht einfach als bewiesen betrachtet vorausgesetzt werden.

Daher finde ich die Gestaltung, Anwendung und Auslegung der Richtlinien zu streng. Und "Neulingen" kann ich die Maqi Foren jedenfalls nicht vorbehaltlos empfehlen...

Kein Futter für Zeitdiebe

Autor: Achim Stößer | Datum:
> >Und warum sollte das von einer (angeblichen) "weitgehenden
> >Anerkennung" abhängen?
>
> Weil die Analogie der Diskriminierung von Tieren zu bereits
> geächteten menschlichen Diskrimierungsformen für im
> speziesistischen Denken und Handeln Erzogene und
> Konditionierte leider gar nicht so offenkundig ist. So hat

Kaum. Nur weil etwas nicht für alle "offenkundig" ist, muß es nicht ellenlag "diskutiert" werden, zumal es ja ohne viel Aufwand nachzulesen ist. Denn dazu sind unsere Websites (nicht die Foren) da.

> Wörterbücher gefunden oder wird dort als polemisch
> charakterisiert.

Interessant, in welchen Wörterbüchern ist das denn der Fall?

> Richtlinien zu streng. Und "Neulingen" kann ich die Maqi
> Foren jedenfalls nicht vorbehaltlos empfehlen...

Seufz. Das sollst Du ja auch nicht. Neulingen sollst Du die assoziierten Websites empfehlen, weil sie da mehr genug finden, um den ersten Wissensdurst zu stillen. Wenn sie dann noch Fragen haben, können sie die jederzeit gern stellen, dafür gibt es sogar ein eigenes Forum: F&A
Zitat:
In diesem Forum können Sachfragen zu antispeziesistischen / tierrechts- / veganismusrelevanten Themen gestellt (und hoffentlich beantwortet) werden, die nicht leicht über entsprechende Websites zu beantworten sind.
http://antispe.de/foren.html


Würdest Du einen Grundschüler, um ihm das Einmaleins beizubringen, auf ein Mathematikforum loslassen, in dem über die Fermatsche Vermutung, Kryptographie und meinetwegen auch Quantenbiologie diskutiert wird? Wo er dann fragen kann "wieso ist 4*14=56, ich dachte 7*8=56, was denn jetzt, könnt Ihr Mathematisten Euch nicht entscheiden?"? Oder ihn nicht doch erstmal mit entsprechendem (zuhauf existierenden) Lehrmaterial versorgen?

Das ist ja genau der Denkfehler, den viele machen: daß das Internet nur aus Foren, Chats usw. besteht. Sieh Dir doch mal die einschlägigen Foren, die sich (angeblich) für Tierrechte, Veganismus usw. einsetzen, an: Stand-Alones, allenfalls alibimäßig noch ein paar Seiten mit banalen 08/15-Artikelchen angehängt. Klar, Seiten mit seriösem Inhalt zu füllen ist Arbeit (für so manchen noch dazu eine unlösbare Aufgabe) - da macht man halt mal rasch ein Forum auf und läßt es von Labertaschen füllen, die weder Ahnung noch etwas Sinnvolles zu tun haben, "diskutiert" über Bonsaikitten oder die Vor- und Nachteile der Jagd (vorzugsweise mit Jägern), und das wars.

Den Tierrechten nutzt das, vorsichtig formuliert, aber herzlich wenig.

Achim