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antiSpe Fragen und Antworten:
Aktiv werden!

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 20

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Aktiv werden!

Autor: Janina Kirzel | Datum:
Ich bin jetzt seit kurzem vegan und war zuvor lange eher aus gesundheitlichen Gründen vegetarisch und weil ich Fleich einfach irgendwie eklig fand. Die ethische Überzeugung kam erst später. Jetzt möchte ich auch aktiv was für Tiere machen, weiß aber nicht wo ich beginnen soll. Ich weiß z.b. nicht, was ich beim verteilen von Infomaterial beachten muss und habe leider nicht auf jede Frage die Leichenfresser mir stellen eine Antwort. Gibt es gute Grundlagentexte und Bücher, die ihr mir empfehlen könnt?

lg
Zotteline

Re: Aktiv werden!

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Janina,
für die meisten "Fragen" (Unterstellungen etc. ;-)) findest Du im FAQ von veganismus.de wohl eine Antwort - da gibt es auch eine extra Rubrik "Aktiv werden".
Infos zu div. Tierausbeutungsformen findest Du bei den Artikeln auf http://maqi.de (die Flyer gibt es dort auch im PDF-Format, so daß Du sie problemlos ausdrucken und kopieren kannst).
Ein absolut empfehlenswertes Buch habe ich bisher leider noch nicht gelesen, aber ich suche noch. ;-)

Tanja

Re: Aktiv werden!

Autor: Achim Stößer | Datum:
> nicht, was ich beim verteilen von Infomaterial beachten muss

Ergänzend zu Tanjas Antwort:
- Wesentlich ist, daß auf den Infomaterial ein V.i.S.d.P steht (was beim Maqi-Material der Fall ist).
- Anmelden mußt Du (bei bis zu zwei Personen) das Infomaterialverteilen nicht, ansonsten - bei mehr Personen - ist das örtlich verschieden, einfach bei der Stadt/beim Ordnungsamt anrufen, wenn Du z.B. einen Infostand machen möchtest (da wäre es dann aber schon gut, die "Standard"-Ausreden entsprechend abschmettern zu können).

Achim

Re: Aktiv werden!

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> (da wäre es dann aber schon gut, die
> "Standard"-Ausreden entsprechend abschmettern zu können).

Was meinst Du damit? Die beim Ordnungsamt haben Ausreden? Für was, um Infostände nicht zu genehmigen?

Ausreden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > (da wäre es dann aber schon gut, die
> > "Standard"-Ausreden entsprechend abschmettern zu können).
>
> Was meinst Du damit? Die beim Ordnungsamt haben Ausreden? Für
> was, um Infostände nicht zu genehmigen?

Nein, ich meinte, wer einen Infostand macht sollte ausreichend Übung im Umgang mit den Otto Normalspeziesistenrechtfertigungsversuchen haben, um da nicht erst lang rumstottern zu müssen.

Neben genanntem FAQ hilft da auch dieses Forum (und als abschreckende Beispiele alle anderen zum Thema ;-)).

Achim

Re: Ausreden

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Nein, ich meinte, wer einen Infostand macht sollte
> ausreichend Übung im Umgang mit den Otto
> Normalspeziesistenrechtfertigungsversuchen haben, um da nicht
> erst lang rumstottern zu müssen.

Ach so, ja allerdings. Zuletzt verwickelte ich übrigens einen NABU Mitarbeiter(an einem deren Stände) in ein Gespräch, wo mir der werte Herr binnen 2 Minuten doch lakonisch mitteilte, dass er kein Problem hätte Menschenfleisch zu fressen wenn es gesellschaftlich akzeptiert werde. Also da tun sich oft hinter der Maske der Normalität schnell klaffende Abgründe auf. Die Frage warum er sich denn dann nicht selbst frisst konnte er mir dann natürlich nicht beantworten und brach das Gespräch ab...

Ach so genau, die Zwillingsgeschichte ist beim Volk auch schon angekommen, allerdings natürlich verdreht, denn jetzt schadet vegane Ernährung der weiblichen Fruchtbarkeit:-))

Deswegen:

> Neben genanntem FAQ hilft da auch dieses Forum (und als
> abschreckende Beispiele alle anderen zum Thema
> ;-)).

Hehehe, gacker prust.

Wobei manche Sachen wie Menschen fressende NABU Mitglieder sind so dermassen absurd dass selbst jemanden abgebrühten wie mir mal für 5 Sekunden der Atem stockt; aber die gängigsten hat man schnell drauf.

Re: Aktiv werden!

Autor: yetzt (not logged in) | Datum:
> Wesentlich ist, daß auf den Infomaterial ein
> V.i.S.d.P steht (was beim Maqi-Material der Fall ist).

das halte ich fuer eine rein taktische entscheidung. es ist durchaus moeglich und kann durchaus sinnvoll sein, "unverantwortliches" material (mit fehledndem oder frei erfundenem verantwortlichem menschen) zu verteilen, wenn mensch sich des risikos der kriminalisierung bewusst ist. als qualitaetsmerkmal wuerde ich das nicht bewerten.

Ich weiß ja nicht...

Autor: Tanja | Datum:
... was Du für Flyer verteilst, aber der Inhalt der maqi-Flyer ist mit Sicherheit nicht kriminell und wenn wir wollen, daß Tierrechte ernst genommen werden, sollten wir auch seriös auftreten.
Ich gewinne beim Lesen Deiner Beiträge immer mehr den Eindruck, daß Dein Engagement (?) in Sachen Tierrechte für Dich nur "a riesen Gaudi" ist. Hurra, wir legen uns mal ein bißchen mit ein paar Leuten an und machen eine Party draus.

Tanja

Re: Ich weiß ja nicht...

Autor: yetzt (not logged in) | Datum:
> ... was Du für Flyer verteilst, aber der Inhalt der maqi-Flyer
> ist mit Sicherheit nicht kriminell und wenn wir wollen, daß
> Tierrechte ernst genommen werden, sollten wir auch seriös
> auftreten.

das finde ich schon problematisch, sich im eigenen handeln an den gesetzen einer speziesistischen gesellschaft zu orientieren. herrschaft laesst sich nie im rahmen ihrer eigenen mittel abschaffen, kein gesetz erlaubt mir, gesetze doof zu finden und selbst zu denken.

ich lehne gesetze ab, weil ich herrschaft ablehne. und darum sind gesetze fuer mich kein orientierungspunkt in meinen politischen entscheidungen, sondern hoechstens ein bezugspunkt taktischen handelns.

ich will garnicht diese gesellschaft in vegan, mit veganer ausbeutung, veganen gesetzen und veganem sexismus, ich will eine andere gesellschaft.

> Ich gewinne beim Lesen Deiner Beiträge immer mehr den Eindruck,
> daß Dein Engagement (?) in Sachen Tierrechte für Dich nur "a
> riesen Gaudi" ist. Hurra, wir legen uns mal ein bißchen mit ein
> paar Leuten an und machen eine Party draus.

tierrechte sowieso nicht. nur gegen speziesismus.

natuerlich macht mir das was ich tue spass, ein gutes gefuehl bei einer taetigkeit zu haben, ist der einzig legitime grund, sie auszufuehren.

"Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution", sagte die Anarchistin Emma Goldman

Re: Ich weiß ja nicht...

Autor: Tanja | Datum:

> das finde ich schon problematisch, sich im eigenen handeln an
> den gesetzen einer speziesistischen gesellschaft zu
> orientieren.

Wir müssen uns nicht daran orientieren, es gibt nur schlicht keinen Grund bzw. keinen Punkt bei diesen Infos, wo man irgendwas zu Papier bringen müßte, was in irgendeiner Form kriminell ist oder als solches angesehen wird.

> herrschaft laesst sich nie im rahmen ihrer
> eigenen mittel abschaffen, kein gesetz erlaubt mir, gesetze
> doof zu finden und selbst zu denken.

Klar. Wer Gesetze nicht doof findet bzw. sich an Gesetze hält (auch wenn das quasi zufällig geschieht), denkt nicht. Na dann geh mal schnell einen anderen Menschen umbringen, da gibt es nämlich ein Gesetz gegen.

> natuerlich macht mir das was ich tue spass, ein gutes gefuehl
> bei einer taetigkeit zu haben, ist der einzig legitime grund,
> sie auszufuehren.
>
> "Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution",
> sagte die Anarchistin Emma Goldman

Dann solltest Du nur aufpassen, daß Du Dich beim Tanzen nicht zuviel drehst und Dir schwindlig wird, dann verliert man nämlich schnell das aus dem Auge, was eigentlich wichtig ist.

Tanja

Revolution

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > "Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution",
> > sagte die Anarchistin Emma Goldman
>
> Dann solltest Du nur aufpassen, daß Du Dich beim Tanzen nicht
> zuviel drehst und Dir schwindlig wird, dann verliert man

Aber grade das hält er doch für "Revolution" (lat. revolutio, "Zurückdrehen, Zurückwälzen" zu revolvere, "zurückwalzen, -rollen, -drehen"), oder?

Oder meinst Du, wenn er schon nicht weiß, was Tierrechte heißt, weiß er, was Revolution bedeutet?

Achim

Legal - illegal - banal

Autor: Achim Stößer | Datum:
> das finde ich schon problematisch, sich im eigenen handeln an
> den gesetzen einer speziesistischen gesellschaft zu
> orientieren. herrschaft laesst sich nie im rahmen ihrer

Wie verblendet muß man eigentlich sein, zu behaupten, wir würden uns "an [G]esetzen [...] orientieren"?

http://maqi.de/bilder/befreiungen.html
http://maqi.de/presse/lebenretteniststrafbar.html

Und jetzt tu uns und vor allem den NMT einen Gefallen und geh gefälligst so lang am besten im Hauptverkehr bei Rot über Ampeln (ist nämlich laut Gesetz in dieser Gesellschaft verboten, und daran wirst Du Dich ja wohl hoffentlich nicht orientieren), bis Du uns in Ruhe Tierrechtsarbeit machen läßt.

Schlimm genug, daß Du keine machst, schon weil Du nicht fähig bist, zu begreifen, daß "Tierrechte" (animal rights) nicht der Plural von "Tierrecht" (animal law) ist, aber uns dabei massiv zu behindern setzt dem noch die Krone auf.

Achim

Re: Aktiv werden!

Autor: Christian Neumann | Datum:
Janina Kirzel schrieb:
> Ich bin jetzt seit kurzem vegan
Eine weise Entscheidung =)

> Gibt es gute Grundlagentexte und
> Bücher, die ihr mir empfehlen könnt?
Also für den Anfang ist die bereits genannte FAQ von veganismus.de ganz hilfreich. Um aber wirklich "auf der Straße" bei allen Diskussionen souverän zu wirken bedarf es schon einiges an Erfahrung und Grundwissen. Saug am besten alle Informationen zur Thematik auf die du finden kannst. Sammel Flyer, recherchiere im Internet, lies Tierrechtsmagazine, treibe dich in Foren rum. Wichtig dabei ist aber nicht den Kopf auszuschalten sondern alles kritisch zu hinterfragen.
Sinnvoll finde ich es auch, sich (erstmal) einer lokalen Tierrechtsgruppe anzuschließen . Gerade bei Infoständen usw. ist es sehr beruhigend, erfahrene Kollegen im Rücken zu haben die bei einer schwierigen Diskussion auch mal übernehmen können. Wichtig wiederum ist, immer kritisch zu bleiben und sich nicht durch Sympathien fehlleiten zu lassen :)

Gruß,
Christian
("Tierrechtler in Ausbildung" ;) )

Vorsicht vor Potemkinschen Dörfern

Autor: Achim Stößer | Datum:
> schon einiges an Erfahrung und Grundwissen. Saug am besten
> alle Informationen zur Thematik auf die du finden kannst.

Vorsicht, leider besteht das Gros der vermeintlichen Information aus Desinformation - und das ist grade für Anfänger schwer zu unterscheiden.

Siehe dazu auch Dilettanten.

> Sammel Flyer, recherchiere im Internet, lies
> Tierrechtsmagazine, treibe dich in Foren rum. Wichtig dabei

Äh - Tierrechtsmagazine (die diese Bezeichnung verdienen) gibt es (zumindest im deutschspraqchigen Raum) leider nicht, allenfalls falsch etikettierte Tierschutzmagazine, die den üblichen, ausgetretene Randaspekttierschutzpfad wandeln (so ein Tierschutzheftchen wird auch nicht viel besser, wenn da alibimäßig irgendwo ein mehr oder weniger veganes Rezept reingeschmissen wird). Und die zu empfehlen ist nunmal fatal.

Gleiches gilt für andere Foren als diese hier: dort wimmelt es nur so vor Unfug, argumentativen Nonos usw., und die Moderation ist völlig inkompetent und/oder zu faul, da regulierend einzugreifen.

Dort Tierrechtsargumentation "lernen" zu wollen ist so, als wollte jemand bei meinem (ersten) Französischlehrer Französisch lernen: der konnte schlicht kein Französisch (und war noch dazu pädagogisch inkompetent). Entsprechend mies ist mein Französisch.

Was dabei rauskommt sehen wir am desolaten Zustand der sogenannten Tierrechtsszene.

> ist aber nicht den Kopf auszuschalten sondern alles kritisch
> zu hinterfragen.

Das ist in der Tat ein sehr wichtiger Aspekt.

> Sinnvoll finde ich es auch, sich (erstmal) einer lokalen
> Tierrechtsgruppe anzuschließen . Gerade bei Infoständen usw.

Was meinst Du mit "lokal"? Sowas wie all die TIBUs und TAHIs und wie sie alle heißen (fiktiv - hoffe ich - Tierrechtsinitiative Buxtehude bzw. Tierrechtsaktion Hintertupfingen)? Auch hier ist das Problem, daß fast alles, was sich "Tierrechte" auf die Fahnen schreibt, in Wahrheit nichts ist als (kontraproduktiver) Tierschutz. Ergebnis ist dann, daß die alle irgendwelche ausgetretene Pfade entlangtrotten, auf "Anti-Pelz"- oder "P&C"-Demos mitlatschen und das dann für "Tierrechtsarbeit" halten, womöglich gar noch Vegetarier, also Tierrechtsverletzer, mit fadenscheinigen Vorwänden, in die eigenen Reihen aufnehmen (in Wahrheit natürlich nur, um Wizard-of-Oz-mäßig etwas vorzugaukeln, was nicht da ist - wenn viele Leute des Kaisers neue Kleider bewundern, fällt es leichter, zu glauben, er sei nicht nackt.

Aktuelles Beispiel: Am Samstag oder so demonstrierten (laut Veranstalterangaben) 200 Leute in Frankfurt. Und wogegen? Gegen einen winzigen Randaspekt (Reisebüro(!) und Fluggesellschaft(!)) eines winzigesn Randaspekts (Affen) eines winzigen Randaspekts (Tierversuche). Und wie? In einem Bericht darüber heißt es: "Dass Tierversuche aus wissenschaftlicher Sicht nutzlos da nicht auf Menschen übertragbar sind - darüber informierten zahlreiche Demonstranten in Frankfurt am Main". Vom wesentlichen dieses Randaspekts - daß Tierversuche ethisch inakzeptabel sind ist hier nicht die Rede - vom wesentlichen Überhaupt, Antispeziesismus, tierrechte und veganismus (angesichts der Tatsache, daß das Gros der Demonstrierenden wohl unvegane, tierrechtsverletzende Speziesisten gewesen sein dürften - natürlich erst recht nicht.

Also warum nicht - meinetwegen lokal - sich an der Arbeit einer internationalen Tierrechtsinitiative (die sich nicht nur so nennt, sondern tatsächlich eine ist) beteiligen? Maqi, um mal ein naheliegendes Beispiel zu nennen ;-) . Okay, ist natürlich nicht so einfach wie bei den Spendensammler, die bequem mit dem Mainstream schwimmen - aber es ist Tierrechtsarbeit.

> ist es sehr beruhigend, erfahrene Kollegen im Rücken zu haben
> die bei einer schwierigen Diskussion auch mal übernehmen
> können. Wichtig wiederum ist, immer kritisch zu bleiben und

Stimmt. Nur fehlen die entweder bei diesen TI* und TA*, oder sie wurden geknebelt, wenn ich mir so die dort üblichen Aktionen und Flugblätter ansehe.

Achim

Re: Vorsicht vor Potemkinschen Dörfern

Autor: Christian Neumann | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Vorsicht, leider besteht das Gros der vermeintlichen
> Information aus Desinformation - und das ist grade für
> Anfänger schwer zu unterscheiden.

Wobei mal interessant währe was zB genau du meinst. Ich warte noch auf deine versprochene Ergänzung beim Thema "Dilettanten".
Letzendlich dürfte man aber mit gesundem kritischem Menschenverstand sowas erkennen (sofern man sich nicht nur das Thema von einer Seite (einer Quelle) anschaut).
Gleiches gilt für Tierrechtsmagazine und Foren meine ich.

> Was dabei rauskommt sehen wir am desolaten Zustand der
> sogenannten Tierrechtsszene.
Neue kritische Tierrechtler so wie ich mich bezeichnen würde ;) ?

> Auch hier ist das Problem, daß fast alles,
> was sich "Tierrechte" auf die Fahnen schreibt, in Wahrheit
> nichts ist als (kontraproduktiver) Tierschutz.
Nur weil es hier und da Fehler gibt? Oder weil viel Arbeit in Aktionen gesteckt wird, die sich nur auf Randthemen konzentrieren? Obs kontraproduktiv ist oder nicht, darüber lässt sich ja sicherlich streiten (sonst gäbs diese Aktionen nicht). Auf jedenfall sind Tierrechtsgruppierungen eine gute Möglichkeit, Tierrechtler kennen zu lernen (nach ihrer Einstellung definiert), und auch beizutragen, in Zukunft von diesen Randthemen abzulassen. Es ist sicherlich nicht so, dass jeder mit der üblichen Vorgehensweise voll übereinstimmt.


> Aktuelles Beispiel: Am Samstag oder so demonstrierten (laut
> Veranstalterangaben) 200 Leute in Frankfurt.
> Und wie? In einem
> Bericht darüber heißt es [...]
Ich gehe mal davon aus du meinst den Bericht von umwelt.cc. Natürlich ist das ein echtes Versäumnis, nicht auf die ethische Problematik hinzuweisen bzw das nicht in den Vordergrund zu stellen. Aber was hat das mit der Demo an sich zu tun :) ? Berichterstattung ist eine Sache..

>(angesichts der
> Tatsache, daß das Gros der Demonstrierenden wohl unvegane,
> tierrechtsverletzende Speziesisten gewesen sein dürften -
Tatsache? Meiner Tatsache nach waren die Tierschützer in der Minderheit.

Gruß,
CHristian

Re: Vorsicht vor Potemkinschen Dörfern

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wobei mal interessant währe was zB genau du meinst. Ich warte
> noch auf deine versprochene Ergänzung beim Thema "Dilettanten".

In dem ich ja nun schon Beispiele gannt habe; zahlreiche weitere findest Du hier im Forum, etwa im Beitrag http://veganismus.ch/foren/read.php?f=2&i=5066&t=5064 - ich hoffe, Du erwartest jetzt nicht, daß ich Dir alle raussuche?

Aber Du wirst noch etwas warten müssen, ich habe nunmal nur begrenzt Zeit (die ich jetzt schon wieder verplempern muß, mum das offensichtliche wieder einmal auszuformulieren).

> Letzendlich dürfte man aber mit gesundem kritischem
> Menschenverstand sowas erkennen (sofern man sich nicht nur
> das Thema von einer Seite (einer Quelle) anschaut).
> Gleiches gilt für Tierrechtsmagazine und Foren meine ich.

Offensichtlich erkennen die meisten das nicht, sonnst gäbe es nicht diese Masse an Müll.

> > Was dabei rauskommt sehen wir am desolaten Zustand der
> > sogenannten Tierrechtsszene.
> Neue kritische Tierrechtler so wie ich mich bezeichnen würde
> ;) ?

Findest Du das witzig? Ich nicht. Die sogenannte Tierrechtsszene hat mit Tierrechten nichts zu tun (außer, daß sie ihnen schadet).

Auch hierzu findest Du mehr als reichlich Beiträge hier im Forum.

> > Auch hier ist das Problem, daß fast alles,
> > was sich "Tierrechte" auf die Fahnen schreibt, in Wahrheit
> > nichts ist als (kontraproduktiver) Tierschutz.

> Nur weil es hier und da Fehler gibt? Oder weil viel Arbeit in

"Hier und da Fehler"? Meinst Du die vor sachlich falschen Aussagen strotzenden Flugblätter? Die verbreitung argumetativer Nonos? Die "Kampagne", die bestenfalls nichts nützen, in der Regek aber eher schaden?

> Aktionen gesteckt wird, die sich nur auf Randthemen
> konzentrieren? Obs kontraproduktiv ist oder nicht, darüber

Das ist mit Sicherheit ein wichtiger Aspekt unter vielen.

> lässt sich ja sicherlich streiten (sonst gäbs diese Aktionen
> nicht). Auf jedenfall sind Tierrechtsgruppierungen eine gute

Was für eine absurde Argumentation. Das ist ebenso indiskutabel wie die Frage, ob es denn nicht nützt, für "schonen Schlachtung" zu pläfieren (wie "Menschen für Tierrechte" das grade tun; denn sonst "gäbe es diese Aktion" (oder den "fahrbaren Schlachthof" oder "Tierschutzpreise" für Metzger oder Leichenfraßrestaurants nicht.

> Möglichkeit, Tierrechtler kennen zu lernen (nach ihrer
> Einstellung definiert), und auch beizutragen, in Zukunft von

Also eben keine Tierrechtler. Was bitte soll es nützen, Nichttierrechtler, die sich als Tierrechtler ausgeben, "kennenzulernen"?

> diesen Randthemen abzulassen. Es ist sicherlich nicht so,

Ja, klar. Anfänger, die grade mal aktiv werden wollen, sind natürlich geradezu prädestiniert, den eingewachsenen Filz aus den Köpfen von leuten, die seit jahren ohen Nachzudenken den gleichen Scheiß machen, rauszuklopfen ...

> dass jeder mit der üblichen Vorgehensweise voll übereinstimmt.
>
>
> > Aktuelles Beispiel: Am Samstag oder so demonstrierten (laut
> > Veranstalterangaben) 200 Leute in Frankfurt.
> > Und wie? In einem
> > Bericht darüber heißt es [...]
> Ich gehe mal davon aus du meinst den Bericht von umwelt.cc.

Nein, ich meinte die zahlreichen Medienberichte über diese Großdemo ....

> Natürlich ist das ein echtes Versäumnis, nicht auf die
> ethische Problematik hinzuweisen bzw das nicht in den
> Vordergrund zu stellen. Aber was hat das mit der Demo an sich
> zu tun :) ? Berichterstattung ist eine Sache..

Die "Berichterstattung" von einem Teilnehmer, wohlgemerkt. Auch in der Pressemitteilungder Veranstalter war nichts davon zu lesen. Aber, sicher, vielleicht wird es nur geheimgehalten und auf der Demo wurde primär defr ethische Aspekt in den Vordergrund geschoben, zudem statt über einen Metarandaspekt (den Teil, wo ich darauf hinwies, daß lächerlicherweise die Demo auf den Randaspekt eines Randaspekts eines Randaspekts bezigen war, hast Du ja entfernt) vornehmlich für Tierrechte und vegansimsu demonstriert, nicht? Und der Weihnachtsmann kam mit seinem Schlitten angeflogen und hat demonstrativ die rentiere freigelassen ...

> >(angesichts der
> > Tatsache, daß das Gros der Demonstrierenden wohl unvegane,
> > tierrechtsverletzende Speziesisten gewesen sein dürften -

> Tatsache? Meiner Tatsache nach waren die Tierschützer in der
> Minderheit.

Merkst Du nicht, wie lächerlich solche Behauptungen sind? Mit so etwas hat sich schon einer hier in die Nesseln gesetzt.

Du willst also allen ernstes behaupten, daß mindestens 101 Teilneherm an der Demo Antispeziesisten, Veganer, Tierrechtler waren?

Warum, bitte, machen sie dann keine Tierrechtarbeit, sondern Randaspekttierschutzdemos?

Achim

Re: Vorsicht vor Potemkinschen Dörfern

Autor: Christian Neumann | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> zahlreiche
> weitere findest Du hier im Forum, etwa im Beitrag
> http://veganismus.ch/foren/read.php?f=2&i=5066&t=5064
Ja, dieses Beispiel passt schon, ohne Frage. So etwas ähnliches ist mir aber noch nie aufgefallen, daher hab ich nachgefragt.

> begrenzt Zeit (die ich jetzt schon wieder verplempern muß,
> um das offensichtliche wieder einmal auszuformulieren).
Basiert die ganze Tierrechtsarbeit nicht auf dem Ausformulieren des Offensichtlichen :) ?

> Findest Du das witzig? Ich nicht. Die sogenannte
> Tierrechtsszene hat mit Tierrechten nichts zu tun (außer, daß
> sie ihnen schadet).
Und das gleiche denkt diese Tierrechtsszene vom Maqi, oder? Es sind eben unterschiedliche Ansätze. Ausserdem ist es zu einfach Fehler von Einigen der ganzen Masse zuzuschreiben. Alle als Pseudotierrechtler zu verurteilen ist ungerecht und auch etwas anmaßend..

> Obs kontraproduktiv ist oder nicht, darüber
> > lässt sich ja sicherlich streiten (sonst gäbs diese Aktionen
> > nicht).
> Was für eine absurde Argumentation.
Da hast du jetzt zu viel hineininterpretiert. Ich meinte nur, dass es solche Aktionen gibt, weil es eben Leute gibt die denken es währe das richtige (während andere (und du) denken es währe total kontraproduktiv - darüber lässt sich also streiten).


> Also eben keine Tierrechtler. Was bitte soll es
> nützen, Nichttierrechtler, die sich als Tierrechtler
> ausgeben, "kennenzulernen"?
Nicht Leute die sich nur als Tierrechtler ausgeben sondern solche, die Tierrechtler sein wollen, an die Tierrechte glauben, auch wenn sie möglicherweise falsch handeln hier und da. Durch persöhnlichen Kontakt ist es auch leichter möglich jemanden zum Einlenken zu bewegen (also seine Fehler zu erkennen).

> Ja, klar. Anfänger, die grade mal aktiv werden wollen, sind
> natürlich geradezu prädestiniert, den eingewachsenen Filz aus
> den Köpfen von leuten, die seit jahren ohen Nachzudenken den
> gleichen Scheiß machen, rauszuklopfen ...
Schwehr ist es, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Aber aus eben dieser weiss ich, dass es schrittweise Möglich ist und man einiges bewirken kann. Eine gute Argumentation ist natürlich hilfreich. Ein Glück, dass meine Tierrechtsgeschichte mit dem Maqi anfing und einiges hängengeblieben ist ;)

> Nein, ich meinte die zahlreichen Medienberichte über diese
> Großdemo ....
Medienberichte? Hab ich da was verpasst?

> Die "Berichterstattung" von einem Teilnehmer, wohlgemerkt.
Ja er war wohl etwas unvorsichtig und stimmt dem Fehler auch zu. Gut, etwas spät alles.

> Auch in der Pressemitteilung der Veranstalter war nichts davon
> zu lesen.
Also in der Pressemitteilung der AAP Kampagne fallen schon diverse Wörter wie "unethisch", und die AAP war ja auch eigentlicher Veranstalter. Die parallele TIRM-Mitteilung hat nicht explizit das Problem der Tierversuche genannt, das stimmt.

> (den Teil, wo ich darauf hinwies, daß lächerlicherweise die
> Demo auf den Randaspekt eines Randaspekts eines Randaspekts
> bezigen war, hast Du ja entfernt)
Weil ich ihn nicht kommentiert habe, ja..

> Aber, sicher, vielleicht wird es nur geheimgehalten
> und auf der Demo wurde primär defr ethische Aspekt in den
> Vordergrund geschoben, zudem statt über einen Metarandaspekt
> vornehmlich für Tierrechte
> und vegansimsu demonstriert, nicht?
Du scheinst nicht dabei gewesen zu sein. Der ethische Aspekt war schon deutlich zu erkennen. Immerhin gab es neben Tierrechtsinfoständen auch Reden zum Veganismus und auch auf andere "Randaspekte" wurde während dem Marsch hingewiesen (zb beim passieren von anderen Tierausbeutungsunternehmen).

> Du willst also allen ernstes behaupten, daß mindestens 101
> Teilneherm an der Demo Antispeziesisten, Veganer,
> Tierrechtler waren?
Also mit Zahlen will ich jetzt nicht um mich werfen. Aber vielleicht ein gutes Zeichen, dass mir kaum welche als Tierschützer aufgefallen sind.

> Warum, bitte, machen sie dann keine Tierrechtarbeit, sondern
> Randaspekttierschutzdemos?
Weil die Meinungen bei diesem Thema weit auseinander gehen. Die einen denken, durch diese Konzentration auf Randaspekte die Menschen besser zu Tierrechten/Veganismus führen zu können. Die anderen wollen lieber direkt den Grundgedanken verbreiten.
Ich persöhnlich wage es nicht zu behaupten, welche der beiden Möglichkeiten die deutlich bessere ist, denke aber auch, dass man sich lieber auf das "große Thema" konzentrieren sollte.

Gruß,
Christian

Re: Vorsicht vor Potemkinschen Dörfern

Autor: Tanja | Datum:
Hi Christian,

> > begrenzt Zeit (die ich jetzt schon wieder verplempern muß,
> > um das offensichtliche wieder einmal auszuformulieren).
> Basiert die ganze Tierrechtsarbeit nicht auf dem
> Ausformulieren des Offensichtlichen :) ?

Kann sein - aber wenn man das denn bei Leuten machen muß, von denen man eigentlich meinen könnte, daß sie das Offensichtliche selbst sehen, ist das frustrierend.

> > Findest Du das witzig? Ich nicht. Die sogenannte
> > Tierrechtsszene hat mit Tierrechten nichts zu tun (außer, daß
> > sie ihnen schadet).
> Und das gleiche denkt diese Tierrechtsszene vom Maqi, oder?

Ich habe solche Sprüche zwar auch schon gehört, allerdings ist mir bislang noch nicht aufgefallen, daß da vorher irgendwas was in Richtung "denken" geht, stattgefunden haben könnte. Da kommt immer "Maqi ist scheiße und der Achim Stößer ist so gemein und überhaupt fühlt Ihr Euch doch als was besseres." Wenn man dann mal nachfragt "Wo sind wir denn Scheiße und was ist denn so gemein?" kommen Antworten wie "der XY hat das auch gesagt" oder "ja, der Achim beschimpft ja sogar die Vegetarier". *gähn* [an der Stelle sei erwähnt, daß mir immer wieder Kopien von Maqi-Flyern (mit anderem V.i.S.d.P), von Rezepten, Bildern etc. unterkommen - so schlecht können wir also nicht sein, wenn's kaum jemand besser hinkriegt sondern lieber kopiert wird]
Wenn Du das unter Denken verstehst, weiß ich auch nicht mehr. ;-/

> Es sind eben unterschiedliche Ansätze.

Maqi setzt bei Tierrechten an. Und ich würde viel dafür geben, wenn das endlich auch mal andere täten.

> Ausserdem ist es zu
> einfach Fehler von Einigen der ganzen Masse zuzuschreiben.

Wenn die "Fehler von Einigen" von der Masse stillschweigend hingenommen und bejubelt statt verhindert oder zumindest bestmöglichst ausgebügelt werden, ist es der Fehler der Masse. Und, ich schrieb es bereits gestern in einem anderen Thread, einfach nur peinlich.

> Alle als Pseudotierrechtler zu verurteilen ist ungerecht und
> auch etwas anmaßend..

Ich kenne außerhalb von Maqi leider nur ca. eine Handvoll Tierrechtler - wäre übrigens schön, wenn es anders wäre.

> Da hast du jetzt zu viel hineininterpretiert. Ich meinte nur,
> dass es solche Aktionen gibt, weil es eben Leute gibt die
> denken es währe das richtige (während andere (und du) denken
> es währe total kontraproduktiv - darüber lässt sich also
> streiten).

Ich hatte mal eine Freundin, die ziemlich auf halluzinogene Substanzen abfuhr. Wenn die nun an einem lauen Sommerabend der Meinung war, daß der Himmel über ihr zusammenstürzt, habe ich da sicherlich nicht mit ihr drüber gestritten - auch wenn sie der festen Überzeugung war, daß das passiert.

> Nicht Leute die sich nur als Tierrechtler ausgeben sondern
> solche, die Tierrechtler sein wollen, an die Tierrechte
> glauben, auch wenn sie möglicherweise falsch handeln hier und
> da. Durch persöhnlichen Kontakt ist es auch leichter möglich
> jemanden zum Einlenken zu bewegen (also seine Fehler zu
> erkennen).

Na dann versuche es mal. Du wärst nicht der erste und wirst auch nicht der letzte sein, der an dieser selbstgestellten Aufgabe kläglich scheitert. Oder es sich anders überlegt und meint "eigentlich ist das doch nicht so schlecht, was die machen und man muß ja realistisch sein und überhaupt..."

> > (den Teil, wo ich darauf hinwies, daß lächerlicherweise die
> > Demo auf den Randaspekt eines Randaspekts eines Randaspekts
> > bezigen war, hast Du ja entfernt)
> Weil ich ihn nicht kommentiert habe, ja..

Und? Ist sowas nicht extrem frustrierend? Also sowas zu machen, meine ich. Zu sehen, was die Leute einen Akt machen, um sowas auf die Beine zu stellen um dann letztendlich absolut nichts daran zu ändern, daß Speziesisten Tiere ausbeuten und umbringen.

> Du scheinst nicht dabei gewesen zu sein.

Ja, das finde ich immer faszinierend. Genau dort, wo man nicht dabei war, war natürlich alles super. Und wenn es auch nur darum ging, daß Ostereier nicht mehr in fröhlichen bunten Farben bemalt sondern schwarz eingefärbt werden sollten. Oder so.

> > Warum, bitte, machen sie dann keine Tierrechtarbeit, sondern
> > Randaspekttierschutzdemos?
> Weil die Meinungen bei diesem Thema weit auseinander gehen.
> Die einen denken, durch diese Konzentration auf Randaspekte
> die Menschen besser zu Tierrechten/Veganismus führen zu
> können.

Klar. Als ich anfing, meinen Führerschein zu machen, stellte mein Fahrlehrer mich als erstes auf einen Tretroller um mich da etwas besser ranzuführen...

> Die anderen wollen lieber direkt den Grundgedanken
> verbreiten.

Glücklicherweise durfte ich auch direkt Auto fahren.

Tanja