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antiSpe Fragen und Antworten:
Speziesismus

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 5

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Speziesismus

Autor: Sven | Datum:
Hallo,
Zurzeit stelle ich mir die Frage ob Speziesismus auch bedeutet, dass der Mensch Pflanzen ausnutzt, manipuliert, in Monkulturen ihrer natürlichen Umgebung beraubt, isst, usw.
Wenn ja könnten wir Veganer dann doch garnicht damit werben, dass wir anti-speziesistisch sind.

Und falls es das nicht bedeutet, würde sich bestimmt ein Begriff finden der das beinhaltet und dann auf eine Stufe mit Rassismus, Sexismus und Speziesismus zu stellen wäre.
Und wenn man sich dann von so einem Vorhalten lossagen wollte, was wäre dann die Lösung? Gibt es überhaupt eine?

Re: Speziesismus

Autor: Tanja | Datum:
> Zurzeit stelle ich mir die Frage ob Speziesismus auch
> bedeutet, dass der Mensch Pflanzen ausnutzt, manipuliert, in
> Monkulturen ihrer natürlichen Umgebung beraubt, isst, usw.

Speziesismus bedeutet Diskriminierung aufgrund der Spezies, Diskriminierung braucht aber ein diskriminiertes Subjekt. Da Pflanzen keine Interessen etc. haben, können sie nicht diskriminiertw erden, siehe FAQ.

> Wenn ja könnten wir Veganer dann doch garnicht damit werben,
> dass wir anti-speziesistisch sind.

Wie, Anti-Speziesismus ist "Werbung für Veganismus"? Was?

> Und falls es das nicht bedeutet, würde sich bestimmt ein
> Begriff finden der das beinhaltet und dann auf eine Stufe mit
> Rassismus, Sexismus und Speziesismus zu stellen wäre.

Klar, überleg halt mal, falls es Dir so ein dringendes Anliegen ist. ;-)

> Und wenn man sich dann von so einem Vorhalten lossagen
> wollte, was wäre dann die Lösung? Gibt es überhaupt eine?

Da es kein Problem gibt, braucht es auch keine Lösung.

Tanja

Re: Speziesismus

Autor: Schlunz | Datum:
Sven schrieb:
>
> Hallo,
> Zurzeit stelle ich mir die Frage ob Speziesismus auch
> bedeutet, dass der Mensch Pflanzen ausnutzt, manipuliert, in
> Monkulturen ihrer natürlichen Umgebung beraubt, isst, usw.

Pflanzen, wie Pilze gehören auch zu den Spezies.
Doch da ihnen ein zentrales Nervensystem fehlt, sind sie, im Vergleich zum Tiermord, die einzige ethisch vertretbare Nahrung für menschliche Tiere.

> Und falls es das nicht bedeutet, würde sich bestimmt ein
> Begriff finden der das beinhaltet und dann auf eine Stufe mit
> Rassismus, Sexismus und Speziesismus zu stellen wäre.

Das wär dann wohl der Veganismus... *ironie*

> Und wenn man sich dann von so einem Vorhalten lossagen
> wollte, was wäre dann die Lösung? Gibt es überhaupt eine?

Ja. Die Lösung heißt logischer Weise Verhungern.
Ob der Selbstmord nichtmenschlicher Tiere, durch Nahrungsverweigerung, im Vergleich zum "Pflanzenmord" eine sinnvolle und ethisch vertretbare Alternative wäre? Ich glaube nicht... ;o)

LG, Schlunz

Re: Speziesismus

Autor: Nathan | Datum:
Ich denke schon, dass "wir" mit trotzdem Antispeziesismus werben können. "Wir" diskriminieren zwar sämtliche Pflanzen (im Sinne von anders behandeln), aber nicht weil sie bestimmten Spezies angehören, die wir als minderwertig erachten, sondern weil ihnen allen das Bewusstsein fehlt und sie daher aus ethischer Sicht "minderwertig" sind (Da sie kein Bewusstsein haben, haben sie keine Interessen, die es zu wahren gilt).

Wenn man hier und heute die Interessen (Leben, Freiheit, körperliche Unversehrtheit) von "Nutztieren" missachtet während man dieselben Interessen bei anderen Menschen (oder auch "Haustieren") respektiert, dann geschieht das (normalerweise) als Manifestation speziesistischer Gedanken (dass Anhänger bestimmter Spezies gerade weil sie einer dieser Spezies angehören mehr oder weniger wert sind als Anhänger anderer Spezies). Die Interessen Leben, Freiheit, körperliche Unversehrtheit und eventuell noch andere werden aus ethischer Sicht aber IMMER respektiert. Bei Pflanzen respektiert man diese Interessen nicht, weil sie diese Interessen nicht besitzen können, da ihnen das Bewusstsein fehlt. Gäbe es eine Pflanze mit Bewusstsein, müsste man auch ihre Interessen respektieren. Täte man dies nicht, nur weil sie aus biologischer sicht eben eine Pflanze ist, dann wäre es widerum speziesistisch ( Irgendwo gab es hier doch auch mal eine Diskussion über Rechte für künstliche Organismen, die ein Bewusstsein besitzen).

Oder kurz: Die Spezies ist aus ethischer Sicht irrelevant wenn es um die "Einschätzung"/"Bewertung" von (in diesem Fall) Lebewesen geht, sehr wohl relevant ist dagegen die Frage, ob sie ein Bewusstsein haben oder nicht.
Es kommt also darauf an, warum man Pflanzen diskriminiert. Wenn man sie diskriminiert, weil sie kein Bewusstsein haben, ist das ethisch korrekt und auch nicht speziesistisch.

Re: Speziesismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich denke schon, dass "wir" mit trotzdem Antispeziesismus
> werben können.

Diese Aussage ist auch mir nicht klar.

>"Wir" diskriminieren zwar sämtliche Pflanzen
> (im Sinne von anders behandeln), aber nicht weil sie

Es hier in dem Sinn zu gebrauchen ist aber hier weni sinnvoll, oder?

Schließlich werden auch Frauen von Gynäkologen "anders behandelt" als Männer - was aber keine Diskriminierung um Sinn von der Ungleichbehandlung von Gleichem - kein Sexismus - ist.


> Wenn man hier und heute die Interessen (Leben, Freiheit,
> körperliche Unversehrtheit) von "Nutztieren" missachtet
> während man dieselben Interessen bei anderen Menschen (oder
> auch "Haustieren") respektiert, dann geschieht das
> (normalerweise) als Manifestation speziesistischer Gedanken
> (dass Anhänger bestimmter Spezies gerade weil sie einer
> dieser Spezies angehören mehr oder weniger wert sind als
> Anhänger anderer Spezies). Die Interessen Leben, Freiheit,
> körperliche Unversehrtheit und eventuell noch andere werden
> aus ethischer Sicht aber IMMER respektiert. Bei Pflanzen
> respektiert man diese Interessen nicht, weil sie diese
> Interessen nicht besitzen können, da ihnen das Bewusstsein
> fehlt. Gäbe es eine Pflanze mit Bewusstsein, müsste man auch
> ihre Interessen respektieren. Täte man dies nicht, nur weil
> sie aus biologischer sicht eben eine Pflanze ist, dann wäre
> es widerum speziesistisch
> ( Irgendwo gab es hier doch auch mal eine Diskussion über Rechte für künstliche Organismen, die ein Bewusstsein besitzen).
>
> Oder kurz: Die Spezies ist aus ethischer Sicht irrelevant
> wenn es um die "Einschätzung"/"Bewertung" von (in diesem
> Fall) Lebewesen geht, sehr wohl relevant ist dagegen die
> Frage, ob sie ein Bewusstsein haben oder nicht.
> Es kommt also darauf an, warum man Pflanzen diskriminiert.
> Wenn man sie diskriminiert, weil sie kein Bewusstsein haben,
> ist das ethisch korrekt und auch nicht speziesistisch.

Eben.

Achim