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Nicht vegan wegen Krankheit?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 20

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tierrechtsforen.de/5/41422/41422

Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Ricarda | Datum:
In einem anderen Forum hat jemand einen ellenlangen Text zum Tierschutz geschrieben.
Der einleitende Abschnitt zeigt schon mal gut, was einen da zu erwarten hat.

Zitat: Seit Mitte 1993 bin ich aus rein ethischen Gründen heraus Vegetarier, kein Veganer. Ich möchte versuchen, jedenfalls soweit es mir möglich ist, so zu leben, daß kein anderes Lebewesen dafür leiden oder gar sterben muß, um mein eigenes Überleben zu sichern, und das betrifft zunächst ganz wesentlich die Ernährung und die Medizin.


Ich hab mir nicht die Mühe gemacht den gesamten Text zu lesen, sondern ab einem bestimmten Abschnitt zu ein paar anderen Sätzen geskippt.
Zu obiger Einleitung habe ich dann aber dennoch geantwortet, woraufhin ich erstmal zurechtgewiesen wurde, weil ich mir nicht den ganzen Text durchgelesen habe.

So. Nun soll das Ganze hier ja ins Veganismus Forum passen und nicht ins Komplementärforum ;)
Auf meine Antwort hin kam dann nämlich:
Zitat: Hättest Du weitergelesen, statt vorschnell zu urteilen, wüßtest Du, daß ich etwas von meiner Kreberkrankung geschrieben habe. Ich habe nach meiner Chemotherapie bei einer Größe von 179cm 54 kg gewogen. Seitdem ist speziell der Eiweißaufbau meines Körpers irgendwie gestört - ich will das nicht lange ausführen, aber ich brauche, um auch nur mein jetziges Gewicht zw. 60 u. 62 kilo zu halten, tierisches Eiweiß. Ich habe das medizinisch und Ernährungsphysiologisch kreuz und quer erforscht und durchdacht - ich brauche, um auch nur einigermaßen bei Kräften zu bleiben - ich muß ja auch arbeiten, nebenbei bemerkt - tierisches Eiweiß, um eine minimale Muskelmasse, ohne die ich nicht leben kann, aufzbauen und zu erhalten.


In einem Thread hier wurde ja schon erwähnt, dass einer Krebskranken im Krankehaus nahegelegt wurde, dass sie doch wieder "normal" essen sollte.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass man unbedingt tierische Eiweisse braucht um Muskelmasse zu behalten und Gewicht schon mal gar nicht, wie sicher viele hier wissen ;)
Abgesehen davon gibt es da doch sicherlich spezielle vegane Methoden, auf die bestimmt auch Bodybuilder zurückgreifen.
Hat vielleicht jemand etwas mehr Ahnung davon?
tierrechtsforen.de/5/41422/41423

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Claude | Datum:
> einer Größe von 179cm 54 kg gewogen. Seitdem ist speziell der

Dazu kann ich nur sagen, dass ich 188 gross bin und krankheitsbedingt schon auf 53 Kilo abgemagert war. Ich hatte danach aber während ca. 3 Monaten wieder ein Gewicht von 75 Kilo erreicht und das vegan, ohne tierliche Proteine.
Dass tierliche Proteine nötig wären um Muskelmasse aufzubauen ist schlicht Unsinn.

Claude
tierrechtsforen.de/5/41422/41424

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Ricarda | Datum:
Ja, Gewicht aufbauen ist auf keinen Fall ein Problem, aber Gewicht ist ja nicht unbedingt gleich Muskelmasse.
Wenn ich 5 kg Muskelmasse verliere, kann ich dann ja wieder 5kg Fett aufbauen :D
Aber nur weil man tierliche Proteine statt pflanzlicher konsumiert, wachsen einem ja nicht automatisch Muskeln.
Wie ist das denn mit den nicht veganen Bodybuildern, die Hühnereiweiße trinken? Was bewirkt das?
tierrechtsforen.de/5/41422/41425

Muskelanteil / nicht vegane Bodybuilder

Autor: Claude | Datum:
> Ja, Gewicht aufbauen ist auf keinen Fall ein Problem, aber
> Gewicht ist ja nicht unbedingt gleich Muskelmasse.

Ich war immerhin fähig meine Finger zu bewegen, um den Text zu tippen. Du kannst mir also glauben, dass ich Muskelmasse habe.

Ich hab laut meiner Waage eher zu wenig Fett aber ich fühle mich ohne wohler. Mein BMI ist für mein Alter noch ok.

Hier was meine Waage misst:
Körpergewicht: 69.2 kg (BMI: 19.6)
Muskelanteil: 47 % (normal)
Körperwasseranteil: 68 % (etwas hoch)
Körperfettanteil: 6.4 % (ziemlich wenig)

Das ist was meine Waage sagt. Wieso das zusammen mehr als 100% ergibt weiss ich nicht, aber das ist anscheinend normal.

> Aber nur weil man tierliche Proteine statt pflanzlicher
> konsumiert, wachsen einem ja nicht automatisch Muskeln.

Mit den ganzen Wachstumshormonen die da drin sind vielleicht schon.

> Wie ist das denn mit den nicht veganen Bodybuildern, die
> Hühnereiweiße trinken? Was bewirkt das?

Falls die nur das "Eiweiss" (Eiklar) trinken, beweist das nur, dass die sehr blöd sind, denn das "Eigelb" (Dotter) hat mehr Proteine.

Claude
tierrechtsforen.de/5/41422/41429

Re: Muskelanteil / nicht vegane Bodybuilder

Autor: Ricarda | Datum:
Claude schrieb:
>
> > Ja, Gewicht aufbauen ist auf keinen Fall ein Problem, aber
> > Gewicht ist ja nicht unbedingt gleich Muskelmasse.
>
> Ich war immerhin fähig meine Finger zu bewegen, um den Text
> zu tippen. Du kannst mir also glauben, dass ich Muskelmasse
> habe.
:D
Ich bin halt was diesen ganzen Gewichtskram und Muskelkram angeht nicht allzu bewandert. Natürlich können Muskeln nicht ganz verschwinden, aber ich dachte mir, dass es doch Krankheiten oder Umstände gibt, bei denen man dann doch etwas drauf achten muss.. Hmja worauf? Einen Richtwert für Muskelmasse gibt es garantiert nicht, besonders nicht um dann eine bestimmte Tätigkeit auszuführen.


> > Aber nur weil man tierliche Proteine statt pflanzlicher
> > konsumiert, wachsen einem ja nicht automatisch Muskeln.
>
> Mit den ganzen Wachstumshormonen die da drin sind vielleicht
> schon.

Hm okay. Dennoch wäre es doch auch trotz der Erkrankung am einfachsten dann etwas Sport zu machen (bei wenig Muskeln reicht ja auch ganz wenig Sport) und ganz viel leckeres veganes Essen zu essen ;)


> > Wie ist das denn mit den nicht veganen Bodybuildern, die
> > Hühnereiweiße trinken? Was bewirkt das?
>
> Falls die nur das "Eiweiss" (Eiklar) trinken, beweist das
> nur, dass die sehr blöd sind, denn das "Eigelb" (Dotter) hat
> mehr Proteine.

Hmja, wahrscheinlich trinken die das ganze Ei. Sry, wie gesagt, ich kenne mich mit so einem Kram nicht sonderlich aus.
tierrechtsforen.de/5/41422/41432

Re: Muskelanteil / nicht vegane Bodybuilder

Autor: Claude | Datum:
> Einen Richtwert für
> Muskelmasse gibt es garantiert nicht, besonders nicht um dann
> eine bestimmte Tätigkeit auszuführen.

Nein, aber 53 kg waren bei mir zu wenig um aufrecht stehen zu können. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen deswegen Tierleichen oder Vogeleier zu fressen.

> Hm okay. Dennoch wäre es doch auch trotz der Erkrankung am
> einfachsten dann etwas Sport zu machen (bei wenig Muskeln
> reicht ja auch ganz wenig Sport) und ganz viel leckeres
> veganes Essen zu essen ;)

Zunehmen kann schwierig sein. Und bei einer Anämie, wie ich sie hatte, ist es schwierig Sport zu treiben. Aber viel (bzw oft) essen hilft. Und vegane Fettmacher gibt's ja auch genug. Auch wenn die bei mir nicht so stark wirken wie bei anderen.

> Hmja, wahrscheinlich trinken die das ganze Ei. Sry, wie
> gesagt, ich kenne mich mit so einem Kram nicht sonderlich aus.

So viel ich weiss kaufen sie sich Eiweisspulver zum anrühren. Das ist vermutlich auch billiger. Das ist nich unbedingt aus Vogeleiern gemacht aber vegan ist es aber wohl auch nicht.

Claude
tierrechtsforen.de/5/41422/41436

Re: Muskelanteil / nicht vegane Bodybuilder

Autor: Ellie | Datum:
Zitat: Hier was meine Waage misst:
Körpergewicht: 69.2 kg (BMI: 19.6)
Muskelanteil: 47 % (normal)
Körperwasseranteil: 68 % (etwas hoch)
Körperfettanteil: 6.4 % (ziemlich wenig)

Das ist was meine Waage sagt. Wieso das zusammen mehr als 100% ergibt weiss ich nicht, aber das ist anscheinend normal.


Weil du ja auch noch aus Knochen usw. bestehst, und sich die Prozentangaben jeweils auf 100% Körpergewicht beziehen. (:
tierrechtsforen.de/5/41422/41437

Prozentrechnen

Autor: Claude | Datum:
Ich weiss ja, dass viele Probleme mit Prozentrechnen haben aber das übertriffet alles.

Mein Körpergewicht (absolut 69.2 kg) ist also 100%.
47% Muskelanteil = 32.5kg.
68% Wasser = 47kg.
Das sind zusammen schon 115%.
Plus 4.4kg Körperfett = 121.4% bzw 84kg.
Das bedeutet meine Knochen (und Organe) sind -14.8kg schwer bzw leicht. Das bezweifle ich stark.

Es ist wohl eher so, dass Muskeln und Fett auch Wasser enthalten.
Oder dass sie die Werte auf unterschieliche Grundwerte beziehen.

Claude
tierrechtsforen.de/5/41422/41443

Re: Prozentrechnen

Autor: Ellie | Datum:
(-:

Na gut, dann gebe ich mich geschlagen und kann mir auch nicht erklären, wie diese Werte zustande kommen. (:

Ellie
tierrechtsforen.de/5/41422/41464

Re: Prozentrechnen

Autor: Vic | Datum:
Zitat: Es ist wohl eher so, dass Muskeln und Fett auch Wasser enthalten.


Das ist wohl die Erklärung.
tierrechtsforen.de/5/41422/41457

Re: Muskelanteil / nicht vegane Bodybuilder

Autor: Claudia | Datum:
Zitat: Falls die nur das "Eiweiss" (Eiklar) trinken, beweist das nur, dass die sehr blöd sind, denn das "Eigelb" (Dotter) hat mehr Proteine.


...allerdings enthält Dotter eine Menge Cholesterin (ca. 1,4g pro Ei), im Eiklar ist kein Cholesterin enthalten. Ich denke mal, dies ist der Grund warum Bodybuilder "lieber" Eiklar statt Eigelb konsumieren.

Viele Grüße
tierrechtsforen.de/5/41422/41428

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Tobi | Datum:
Hallo, Ricarda!

Es ist günstiger, wenn man dem eigenen Körper ähnlicheres Protein verspeist. Man unterscheidet zwischen den verschiedenen Wertigkeiten. Dass die Proteine zwingend von NMT kommen müssen, ist natürlich Unsinn.
Man kann die Wertigkeit erhöhen, wenn man bestimmte Nahrungsmittel kombiniert. Ich glaube, z.B. Mais und Reis gemeinsam, oder so. Außerdem besitzt die Sojabohne m.W. auch eine relativ hohe Wertigkeit.
Allerdings verwendet der Körper auch Eiweiß weniger hoher Wertigkeit; nur nicht so effizient. Wenn jemand viel Eiweiß konsumieren wollte/muss, sollte man eben darauf achten, dass viel Hülsenfrüchte und andere Speisen mit hohem Eiweißgehalt gegessen werden und diese ggf. dann noch günstig kombinieren.
M.M.n. ein völlig aus der Luft gegriffenes und immer wieder zu hörendes Argument, dass "man ja tierliches Eiweiß benötige". So ein Quatsch!

Tobi
tierrechtsforen.de/5/41422/41430

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Ricarda | Datum:
Danke für die aufschlussreichen Infos!

Generell fällt an dem von mir zitierten Text eh auf, dass die üblichen Vegetarier Vorwände genannt werden. Bio ist doch super und Tierschutz sowieso ;)
Die Krankheit wurde dann wohl als Spezialargument noch vorgeschoben, nur kann ich das ja nicht einfach so wegwaschen, wenn ich keine Ahnung von diesem Gebiet habe ;)



Ansonsten dann noch vielleicht eine generelle Frage:
Gibt es denn überhaupt Krankheiten, die eine vegane Ernährung komplett ausschliessen?
tierrechtsforen.de/5/41422/41431

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Nathan | Datum:
Zitat: Gibt es denn überhaupt Krankheiten, die eine vegane Ernährung komplett ausschliessen?


Ich dachte Veganismus bedeutete das "Vermeiden des Vermeidbaren"?
Selbst wenn es eine Krankheit gäbe, die zum Konsum unveganer Produkte zwingen würde, dürfte man sich (sofern halt alles andere noch vermieden wird) doch trotzdem noch "Veganer" nennen, oder?
tierrechtsforen.de/5/41422/41433

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Ricarda | Datum:
Nunja, so viel bleibt da ja nicht mehr.
Ich würde mich hüten, mich Veganerin zu nennen, wenn ich aus Krankheitsgründen Fleisch oder auch Eier essen müsste.
Die Frage die sich da wohl eher stellt, ist doch: Stell ich mein Leben über das Leben anderer?


Da fällt mir ein, dass ich jemanden kenne, der irgendwie eine Stoffwechselstörung oder so hat. Nach jedem Krankenhausbesuch (und das waren etliche) durfte er weniger Sachen essen, weil er sonst innere Blutungen bekommt. Das Letzte, was ich da mitgekriegt habe, war, dass er Fleisch, Nudeln und ich glaube sonst noch Kartoffeln und Brot essen konnte, aber auf keinen Fall Saucen dazu.
Ich frag da vielleicht noch mal nach.
tierrechtsforen.de/5/41422/41434

Re: Nicht vegan wegen Krankheit?

Autor: Schlunz | Datum:
Nathan schrieb:

> Ich dachte Veganismus bedeutete das "Vermeiden des
> Vermeidbaren"?
> Selbst wenn es eine Krankheit gäbe, die zum Konsum unveganer
> Produkte zwingen würde, dürfte man sich (sofern halt alles
> andere noch vermieden wird) doch trotzdem noch "Veganer"
> nennen, oder?

Na das wollen wir doch schwer hoffen. Wenn man krepiert, kann man sich jedenfalls nicht mehr Veganer nennen... ;o)
Da es zu dem Thema schon diverse Diskussionen gab, möchte ich noch mal betonen, dass Selbstmord keine ethische Option ist.

LG, Schlunz
tierrechtsforen.de/5/41422/41463

Nur ein toter Veganer ist ein guter Veganer!

Autor: Vic | Datum:
Zitat: Wenn man krepiert, kann man sich jedenfalls nicht mehr Veganer nennen...


Zitat: Nur ein toter Veganer ist ein guter Veganer!

http://www.antivegan.de/forum/index.php?action=post;topic=10640.msg163933
tierrechtsforen.de/5/41422/41466

Re: Nur ein toter Veganer ist ein guter Veganer!

Autor: Schlunz | Datum:
Vic schrieb:
>
>
Zitat: Wenn man krepiert, kann man sich jedenfalls nicht mehr
> Veganer nennen...

>
>
Zitat: Nur ein toter Veganer ist ein guter Veganer!
>
http://www.antivegan.de/forum/index.php?action=post;topic=10640.msg163933


*rofl* ;o)))
tierrechtsforen.de/5/41422/41452

Wertigkeit

Autor: Karl Rudin | Datum:
Ist es nicht so, dass dieser Unsinn mit Proteinwertigkeit schon längst widerlegt wurde?
tierrechtsforen.de/5/41422/41454

Re: Wertigkeit

Autor: Tobi | Datum:

> Ist es nicht so, dass dieser Unsinn mit Proteinwertigkeit
> schon längst widerlegt wurde?

Dazu weiß ich nichts näheres. Aber ich bin ohnehin der Meinung, dass diese ganze Eiweißdiskussion überbewertet wird. Sobald ein Nahrungsmittel als besonders positiv dargestellt werden soll, wird entweder der Vitamin C- oder der Eiweißgehalt hervorgehoben, so scheint mir. Beides bekommt man in einer ausgewogenen Ernährung in ausreichendem Maße.
Ich denke, die Wertigkeit von Protein ist vermutlich nicht besonders wichtig; ob das jetzt widerlegt worden ist, oder nicht.

Tobi