Wenn wir annehmen, dass der Mensch oder das menschliche Tier niemals Grosswildjäger war und von Natur aus keine Vögel und Säugetiere umbrachte, sondern sich ungefähr wie Schweine oder Menschenaffen (ja, vereinfacht) ernährte, dann landen dabei, dass es nicht Sammlerinnen und Jäger, sondern vielleicht Sammlerinnen und Sammler gab. Nur die Eiszeit dürfte den damaligen Menschen gezwungen haben, den tierischen Anteil zu erhöhen, statt Schnecken und Insekten mit neuen Waffen grössere Tiere zu töten, und das könnte bis zum heutigen Leichnam-Esserei zusgewirkt haben. Kann es aber nicht sein, dass es doch Unterschiede in dem Sammler-Verhalten gegeben hat zwischen Frauen und Männer, dass Männer zum Beispiel sich weiter in den Wald hinaus gewagt haben? Ich habe nie darüber gelesen, nur die Geschichte: wir waren von alters her Jäger.
Marton schrieb:
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> Wenn wir annehmen, dass der Mensch oder das menschliche Tier
> niemals Grosswildjäger war und von Natur aus keine Vögel und
> Säugetiere umbrachte, sondern sich ungefähr wie Schweine oder
> Menschenaffen (ja, vereinfacht) ernährte, dann landen dabei,
> dass es nicht Sammlerinnen und Jäger, sondern vielleicht
> Sammlerinnen und Sammler gab.
Insofern du meinst, dass sie die tierliche Nahrung nur eingesammelt haben, dann ja.
> Kann es aber nicht sein,
> dass es doch Unterschiede in dem Sammler-Verhalten gegeben
> hat zwischen Frauen und Männer, dass Männer zum Beispiel sich
> weiter in den Wald hinaus gewagt haben?
Das kann schon sein, wobei es schwer ein dürfte zu rekonstruieren, welches Geschlecht die Personen hatten, die die Nahrung gesammelt haben (deren Überreste man u.U. erkennen kann). Es könnte DNA-Spuren geben, aber ob davon genug statistisches Material vorhanden ist, halte ich für unwahrscheinlich.
Auf jeden Fall widerlegt es gängige (wenn auch eigentlich irrelevante) Tierausbeutuer-Apologetik, dass die frühen Menschen nicht gejagt haben, sondern nur Fleischreste von Leichnamen/Kadavern abgekratzt haben (http://www.nature.com/doifinder/10.1038/nature09248). Und dass Fleisch als Nahrung nicht für das steigende Gehirnwachstum verantwortlich war, was das zweite populäre Argument ist (wobei auch das völlig irrelevant für die heutige Situation ist).
Dass selbst die irrelevanten Argumente weniger werden, wird einige andere gar nicht freuen.
Wenn jemand ein bestimmtes Verhalten nicht zeigt, so könnte das seiner Natur entsprechen oder auch nicht.
Wenn jemand ein bestimmtes Verhalten zeigt, so könnte das seiner Natur entsprechen oder auch nicht.
Ich habe das Gefühl, menschliches Verhalten ist zu komplex, um auf "Natur" festgelegt zu werden, es sei denn, man würde sagen, gerade dies entspräche seiner Natur. :-)
Ethik hat aber mit Natur wenig gemein. Gerade mal, dass wir nicht zum Tode verurteilt sind, wenn wir uns nach ihr richten (von Ausnahmen abgesehen).