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Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

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Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
[Beitrag verschoben aus Tierrechtsforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

... dabei ist eine Stadt, die ein Labor wie Covance beherbergt, wohl eher eine Babarenhauptstadt, statt eine Kulturhauptstadt.


Die Stadt Münster ein eigenes Forum. Bisher sind aber nur 7 Leute registriert. Das sollten wir ändern und der Stadt Münster zeigen, wieviele Tierrechtler es gibt, und wie ernst der Handlungsbedarf ist.

Die Stadt Münster incl. Bezirksregierung Münster haben im ersten Schreck nach dem Frontal-Beitrag zugesagt, sich für die Schließung bzw. den Entzug zur Erlaubnis der Versuchstierhaltung einzusetzen.

Doch nun nach dem Skandalurteil dümpelt alles vor sich hin und die Sadisten schänden munter weiter die Tiere.

Zeigt Münster, was Ihr davon haltet. Seid freundlich aber bestimmt!

Hier das Forum: http://www.nps-brms.nrw.de/foren/index.php?s=0

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
Tanya schrieb:
> Die Stadt Münster ein eigenes Forum. Bisher sind aber nur 7
> Leute registriert. Das sollten wir ändern und der Stadt
> Münster zeigen, wieviele Tierrechtler es gibt, und wie ernst
> der Handlungsbedarf ist.

Begründe doch mal bitte, inwiefern es sinnvoll sein sollte, in dieses Forum zu schreiben, insbesondere in anbetracht folgender Überlegungen:

- TV sind ein typisches Tierschutz-, ein Randthema, Tierrechtler sollten sich aufgrund der geringen Kapazitäten auf das wesentliche konzentrieren, 99% der Arbeit in 1% des Problems (TV, "Pelz", Zirkus, Jagd usw.) zu investieren ist zumindest ineffektiv, wohl auch kontraproduktiv
- in dem Forum liest (bei 7 registrieretn) wohl eh kaum wer

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
Du schreibst, Tierversuche sind ein Randthema. Das mag ja sein, aber wenn ich z.B. sehe, was Organisationen wie Shac schon erreicht haben und wie man mit gut organisierten Aktionen und Störungen sogar Riesenkonzerne wie Huntington Life Science das Fürchten lehren kann, deren Lieferanten und Kunden zum Abspringen bewegen kann und deren Börsenkurs zum bröckeln bringen kann, dann bin ich schon der Meinung, dass wir etwas bewegen können.

Die Stadt Münster hat versprochen, sich dafür einzusetzen, dass Covance die Haltung von Versuchstieren untersagt wird.

Und daran muss man sie jetzt auch erinnern.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Du schreibst, Tierversuche sind ein Randthema. Das mag ja
> sein, aber wenn ich z.B. sehe, was Organisationen wie Shac
> schon erreicht haben und wie man mit gut organisierten

Was? Und Börsenkurse interessieren mich nicht, ich bin Tierrechtler, kein Broker, also: Wieviele Tiere wurden durch diesen enormen Aufwand weniger umgebracht, was hat das zur Abschaffung der Tierausbeutung beigetragen?

Was hätte mit dem gleichen Aufwand, effektiver angewandt, tatsächlich erreicht werden können (vgl. http://antispe.de/txt/interviewgaryfrancione.html)?

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
Uff, dafür gib mir bitte mal bis heute abend Zeit. Bin gerade im Büro und mein Englisch ist nicht das beste. Muss es später mal in Ruhe übersetzen.

Niedrige Börsenkurse fühen dazu, das Unternehmen über kurz oder lang zu ruinieren und dann (hoffentlich bald) zu schließen.

Wenn ständig Kunden, Lieferanten und terrorisierte Mitarbeiter abspringen, dann kommt ein Unternehmen irgendwann in Zugzwang.

Ich finde, wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken.

Aber ich weiß, worauf Du hinauswillst und gebe Dir auch (indirekt) Recht.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> Wenn ständig Kunden, Lieferanten und terrorisierte
> Mitarbeiter abspringen, dann kommt ein Unternehmen irgendwann
> in Zugzwang.

Und ein anderes Unternehmen führt dann die Versuche durch (oder es werden "besssere Haltungsbedingungen" erarbeitet....).
Sicher kann es nützlich sein, anhand eines konkreten Beispiels die Menschen mit Speziesismus zu konfrontieren, doch wenn die Kampagne dann so aus dem Ruder läuft (ich nehme im Zweifel für die Initiatoren erst mal an, daß das so nicht geplant war), daß eine "schärfere Überwachung" und "bessere Bedingungen/besser ausgebildetes Personal in den Labors" gefordert werden, ist das eine Ohrfeige für jedes Individuum, welches in solchen Versuchen zu leiden hat.
Wir hatten eine ähnliche Diskussion schon einmal hier (finde sie gerade nicht): Wer vegan wird/Tierrechte achtet, wird automatisch auch keine Produkte aus Tierversuchen konsumieren. Umgekehrt ist es aber leider so, daß viele Menschen mit den "armen Versuchtieren" Mitleid haben, auf diese "mehr Kontrolle"-Masche anspringen und, weil sie vielleicht sogar an einer Fackelmahnwache oder zumindest an einer Unterschriftensammlung teilgenommen haben, sich einbilden, sie hätten genug getan - und keine Minute wird an all die anderen Opfer des Speziesismus gedacht.

> Ich finde, wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken.

Nein, das dürfen wir nicht. Aber anstatt blind draufloszurennen sollten wir überlegen, wie Tierrechte tatsächlich verwirklicht werden können.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
>Nein, das dürfen wir nicht. Aber anstatt blind draufloszurennen >sollten wir überlegen, wie Tierrechte tatsächlich verwirklicht >werden können.

Tja, da wollen wir hier wohl alle das Gleiche: ALLE Tierrechte JETZT und SOFORT und KONSEQUENT verwirklichen.

Klar ist das Utopie. Aber wenn Covance tätsächlich die Lizens zur Versuchstierhaltung entzogen bekommt, dann wäre das ein Schritt in die richtige Richtung. Mehr als nur ein Schritt - es wäre ein Meilenstein.

Die Proteste müssen sich mehren. Die Bevölkerung muss auf die Barrikaden gehen. Die Mitarbeiter und Verantwortlichen der Labors dürfen keinen einzigen Tag Ruhe zum Durchatmen bekommen.

Mir geht es auch nicht um eine Besserung der Bedingungen, sondern um eine Abschaffung der Vivisektion von 100 auf Null!

Und ich werde heute noch per Einschreiben eine Beschwerde an die PR Agentur vom Hoff nach Düsseldorf schicken und eine an die Anwaltskanzlei von Covance in Köln.

Bei solchen Firmen ist das "Image" ein sehr sensibler Faktor. Und wenn die am Tag Hundert Protestbriefe, hundert eMails, hundert Faxe und hundert Anrufe bekommen, dann werden die irgendwann abwägen, was für die Agentur besser ist: Ein paar Tausend Euro zu verlieren und Covance den Laufpass geben, oder ein tiefer und nicht so schnell reparierbarer Imageschaden.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Klar ist das Utopie. Aber wenn Covance tätsächlich die Lizens
> zur Versuchstierhaltung entzogen bekommt, dann wäre das ein
> Schritt in die richtige Richtung. Mehr als nur ein Schritt -
> es wäre ein Meilenstein.

Durch mantraartiges Wiederholen wird das auch nicht wahrer. Begründen konnte deise behauptung bislang niemand.

> Die Proteste müssen sich mehren. Die Bevölkerung muss auf die
> Barrikaden gehen. Die Mitarbeiter und Verantwortlichen der

Nein. Die Bevölkerung muß erstmal vegan werden.

> Mir geht es auch nicht um eine Besserung der Bedingungen,
> sondern um eine Abschaffung der Vivisektion von 100 auf Null!

Ach so.

Mir geht es um die rechte aller Tiere (z.B. je 40 Millionen ermorderter Schweine, "Lege"hennen, männliche Kücken pro Jahr in Detischland), nicht nur um ein paar kleine Randbereiche wie Tierversuche, Zoo, Gänsereiten, "Gallen"bären usw.

Ist das so schwer zu verstehen?

> Und ich werde heute noch per Einschreiben eine Beschwerde an
> die PR Agentur vom Hoff nach Düsseldorf schicken und eine an
> die Anwaltskanzlei von Covance in Köln.

Juhu.

Genau das meinte ich mit 99% der Arbeit in 1% des Problem investieren statt effektiv zu arbeiten. Blinder Aktionismus statt verfolgen effektiver Strategien, immer schön mit der Masse mitrennen.

Statt den Papierkorb bei einer PR-Agentur zu füllen, solltest Du Dir erstmal überlegen, was wesentlich und was effektiv ist, und dazu würde das Lesen des genannten Interviews sicher beitragen.

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> Tja, da wollen wir hier wohl alle das Gleiche: ALLE
> Tierrechte JETZT und SOFORT und KONSEQUENT verwirklichen.

Es geht nicht darum, irgendwelchen Utopien nachzurennen sondern das, was möglich ist, zuverwirklichen.

> Klar ist das Utopie. Aber wenn Covance tätsächlich die Lizens
> zur Versuchstierhaltung entzogen bekommt, dann wäre das ein
> Schritt in die richtige Richtung. Mehr als nur ein Schritt -
> es wäre ein Meilenstein.

Wieso? Wird dadurch ein einziges Tier weniger in Versuchen leiden?

> Bei solchen Firmen ist das "Image" ein sehr sensibler Faktor.
> Und wenn die am Tag Hundert Protestbriefe, hundert eMails,
> hundert Faxe und hundert Anrufe bekommen, dann werden die
> irgendwann abwägen, was für die Agentur besser ist: Ein paar
> Tausend Euro zu verlieren und Covance den Laufpass geben,
> oder ein tiefer und nicht so schnell reparierbarer
> Imageschaden.

Warum diskutierst Du mit den direkten Tätern? Warum nicht mit denen, von denen sie bezahlt werden? Meinst Du, ein einziger Mörder wird von seinem blutigen Tun Abstand nehmenw enn ihm jemand sagt "Du, das finde ich nicht richtig, was Du da machst". Ist es nicht viel sinnvoller, die Gesellschaft um ihn herum so zu verändern, daß die Menschen sein Tun nicht mehr tolerieren?
Wieviel zeit wirst Du investieren in diese und viele weitere Schreiben? Und wen erreichst Du damit? Tierausbeuter, die ihr Geld damit verdienen, die die letzten sind, die man zum Umdenken bewegen kann. In der Zeit kannst Du zig Infostände zum Thema Veganismus machen, zig Flugis verteilen, zig Forenbeiträge und mails schreiben um die, die diese Taten nur billigen, die wegsehen, zum Umdenken zu bewegen. Du kannst den Menschen erklären, daß auch nichtmenschliche Tiere leiden, daß sie ein Recht auf Freiheit und Unversehrtheit haben (egal,welcher Spezies sie angehören) und daß es eine Alternative gibt: Veganismus.
Sicher gibt es bei der SHAC-Kampagne schneller vermeintliche "Erfolge": Ein Versicherungsunternehmen zieht sich zurück, andere Geschäftspartner folgen, die zietungsleser und Fernsehzuschauer, die nicht wegzappen/umblättern sind empört.... Aber wird auch nur ein Mensch dadurch auf die Idee gebracht, daß Tierausbeutung nicht Teil unseres Lebens sein darf? Wem wird dadurch also geholfen? Ich möchte niemandem umterstellen, daß dies sein Ziel ist bei solch einer Kampagne, doch letztendlich wird nur einem geholfen: Dem Ego der Mitwirkenden, die große Teile der Bevölkerung auf ihrer Seite zu haben scheinen (allerding nur, was Tierversuche angeht) und in dem Glauben leben können, sie hätten etwas erreicht.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Info | Datum:
Was bringt es denn, wenn es Convance nicht mehr gibt ?
Meiner Meinung nach gar nichts, da sich die Auftraggeber dann eben ein anderes Labor suchen. Convance macht doch die Versuche nicht zum Spass, sondern deshalb, weil sie entsprechende Aufträge haben. Ist das so schwer zu verstehen ?
Du gehörst anscheinend auch zu denen, die meinen es wäre ein Fortschritt für die Tierrechte, wenn der Fahrer eines Tiertransporters stirbt, oder wenn eine Schlachterei zu macht, oder wenn ein Zirkus Konkurs anmeldet etc. Irgendwie scheint Euch das gar nicht bewusst zu sein, dass das keinerlei Auswirkungen auf die Tierrechte hat. Genauso lächerlich sind die Demonstrationen vor Pelzverkaufenden Läden. Wenn die keine Pelze mehr verkaufen, dann geht der Kunde, der einen Pelz möchte halt woanders hin und besorgt sich den. Da freut man sich, dass man eventuell einen Konzern etwas geschädigt hat. Die Wirkung auf Tierrechte ist jedoch gleich null.
Jede der halbwegs in der Schule aufgepasst hat, der weiß doch, dass die Nachfrage das Angebot regelt und nicht umgekehrt. Auf den Tierrechtsgedanken übersetzt heißt das, dass alles getan werden muss die Nachfrage zu reduzieren. Jedes kleine bisschen Erfolg in dem Bereich hat nämlich sofort eine Auswirkung. Solange 99 % der sogenannten Tierrechtler das nicht kapieren, wird es eher bei der Ablehnung des Tierrechtsgedankens in der Bevölkerung bleiben.

Effektive Tierrechtsarbeit

Autor: Achim Stößer | Datum:
Das versuchen wir den Leuten ja schon seit Jahren klarzumachen, aber manchmal habe ich den Eindruck, es wird immer schlimer: während früher wenigstens ab und zu ein kleines Tierrechtspflänzchen zwischen den Tierschützer-Lieblingsthemen hervorschaute, wird heute anscheind alles mit "Pelz", Tierversuchen, Jagd usw. zugekleistert. Das wird auch nicht besser dadurch, daß mittlerweile auf jeden noch so kontraproduktiven Tierschutzdreck ein verlogenes Tierrechtsetikett geklebt wird.

Wäre aber schön, wenn Du etwas weniger anonym schreiben würdest als unter dem Namen "Info" (auch wenn das bedeutet, daß Dir der Mob von Pseudos dann an den Kragen will ;-) ).

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
Hallo Info,

ja, ich habe in der Schule aufgepasst. Mehr noch: Ich habe BWL studiert, daher bin ich darüber informiert, dass die Nachfrage das Angebot regelt, o.k.? ;-)

Richtige Tierliebe und der damit verbundene Wunsch, nicht nur Leiden zu verringern, sondern komplett zu eleminieren wohnt der gesamten Tierrechtsbewegung inne.

Die Art und Weise es umzusetzen ist verschieden. Das eine schließt das andere aber nicht aus. Menschen zum Veganismus zu überzeugen, ist für mich sowas wie die Grundlagenarbeit für die Tierrechte. Natürlich muss sich das Bewusstsein der breiten Masse ändern, das ist mir ja alles klar.

Trotzdem finde ich es nicht sehr prickelnd, wenn Ihr alle anderen Aktionen verurteilt. Du schreibst, die Demos vor Pelzläden sind für den A****. Ich sehe das nicht so. Durch regelmäßige und immer wiederkehrende Aktionen, wird das Publikum "erzogen". Wir müssen das so weit treiben, dass Pelzträger und potentielle Pelzträger die pure Angst bekommen, sich mit einem solchen Teil auf die Straße zu wagen.

So habe ich z.B. eine dicke, warme Plüschjacke, die meiner Meinung nach 100%ig nach Plüsch aussieht und noch nicht mal annähernd einem Fur-Fake ähnelt. Und trotzdem bin ich von einem ca. 10-Jährigen auf der Straße zur Minna gemacht worden. :-)
Was ich ihm aber nícht übel genommen habe. Ich habe ihn sogar bestärkt damit weiterzumachen.

Was Covance anbelangt: Ja, ich wünsche mir, dass der Laden dicht gemacht wird. Wie gesagt, bin ich ein Sympathisant dieser Shac-Kampagne. Da geht es ja nicht nur drum, Firmen zu schließen, sondern auch den ganzen Lieferanten und Kunden den Krieg zu erklären. Ich finde halt, die Tierrechtsszene muss so stark werden, dass Firmen sich gar nicht mehr trauen, Versuche in Auftrag zu geben, aus purer Angst vor den Konsequenzen und den Ausschreitungen der Tierrechtler.

Ich finde JEGLICHE Arbeit im Sinne der Tiere ist wertvoll. Die des Tierbefreiers, des Anit-Pelz-Aktivisten, aber auch die eines kleinen Tierschutzvereins um die Ecke, dass herrenlose Tiere aufnimmt, misshandelte Tiere wieder aufpäppelt.

Alles dient der gleichen Sache.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> ja, ich habe in der Schule aufgepasst. Mehr noch: Ich habe
> BWL studiert, daher bin ich darüber informiert, dass die
> Nachfrage das Angebot regelt, o.k.? ;-)

Dann mußt Du das Erlernte ja nur noch umsetzen. :-)

> Richtige Tierliebe und der damit verbundene Wunsch, nicht nur
> Leiden zu verringern, sondern komplett zu eleminieren wohnt
> der gesamten Tierrechtsbewegung inne.

Sollte mal eine Strickliste führen, wie oft ich das pro Woche erkläre: Ich muß niemanden lieben um ihn nicht auszubeuten und umzubringen. ;-) Finde den Begriff "Tierliebe" also mehr als verfehlt.

> Die Art und Weise es umzusetzen ist verschieden. Das eine
> schließt das andere aber nicht aus. Menschen zum Veganismus
> zu überzeugen, ist für mich sowas wie die Grundlagenarbeit
> für die Tierrechte. Natürlich muss sich das Bewusstsein der
> breiten Masse ändern, das ist mir ja alles klar.


Wenn Du doch weißt, was die Grundlage ist, warum vertreibst Du Dir die Zeit mit Dingen, die gar nichts bringen?

> Trotzdem finde ich es nicht sehr prickelnd, wenn Ihr alle
> anderen Aktionen verurteilt. Du schreibst, die Demos vor
> Pelzläden sind für den A****. Ich sehe das nicht so. Durch
> regelmäßige und immer wiederkehrende Aktionen, wird das
> Publikum "erzogen". Wir müssen das so weit treiben, dass
> Pelzträger und potentielle Pelzträger die pure Angst
> bekommen, sich mit einem solchen Teil auf die Straße zu wagen.

Tolle Idee. Statt den Leuten Tierrechte nahezubringen machen wir ihnen Angst. Das wird sicher durchschlagenden Erfolg haben.

> Was Covance anbelangt: Ja, ich wünsche mir, dass der Laden
> dicht gemacht wird. Wie gesagt, bin ich ein Sympathisant
> dieser Shac-Kampagne. Da geht es ja nicht nur drum, Firmen zu
> schließen, sondern auch den ganzen Lieferanten und Kunden den
> Krieg zu erklären. Ich finde halt, die Tierrechtsszene muss
> so stark werden, dass Firmen sich gar nicht mehr trauen,
> Versuche in Auftrag zu geben, aus purer Angst vor den
> Konsequenzen und den Ausschreitungen der Tierrechtler.

Das ist nicht Dein Ernst, oder? Du glaubst wirklich, daß eine so riesige Industrie soviel Angst bekommt, daß sie quasi Suizid begeht? Wie stellst Du Dir das eigentlich vor? Vivisektoren, die jedesmal zittern vor Angst wenn sie ihre Post öffnen? Hat das noch was mit Tierrechten zu tun? Bestätigt das nicht sogar das Bild des "TR-Terroristen", was in den Medien immer wieder gern verbreitet wird? Und dann? Dann machen wir jedem Angst, der es nicht schlimm findet, Eier zu fressen?
Wenn Du willst, daß die TR-Szene stark wird, dann mußt Du auch etwas dafür tun. Und indem Du Dich kopflos in irgendwelche Kampagnen stürzt, bewirkst Du das genaue Gegenteil.
Du wnschst Dir, daß der Laden dicht gemacht wird - hinter kannst Du dann sagen "hier haben wir was erreicht" - und die Versuche werden eben in anderen Labors durchgeführt. Wie oft mußte ich das nun schon schreiben? Wie kommt es nur, daß Du das so geflissentlich ignorierst?

> Ich finde JEGLICHE Arbeit im Sinne der Tiere ist wertvoll.
> Die des Tierbefreiers, des Anit-Pelz-Aktivisten, aber auch
> die eines kleinen Tierschutzvereins um die Ecke, dass
> herrenlose Tiere aufnimmt, misshandelte Tiere wieder
> aufpäppelt.

Wegen dieses Absatzes hätte der Beitrag eigentlich gelöscht gehört - "herrenlose" sollten alle Tiere sein!
Zum Thema Tierschutz" gab es hier schon mal eine Diskussion: http://veganismus.ch/foren/read.php?f=1&i=1333&t=1333.
Vielleicht hast Du noch gar nicht verstanden, daß es weder um einen "Krieg" noch um ein Spiel geht, "Hauptsache für die Tiere" bedeutet meistens "Hauptsache für das eigene Gewissen" - ohne Rücksicht auf Verluste.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
> Sollte mal eine Strickliste führen, wie oft ich das pro Woche
> erkläre: Ich muß niemanden lieben um ihn nicht auszubeuten
> und umzubringen. ;-) Finde den Begriff "Tierliebe" also mehr
> als verfehlt.

Du musst mir nichts erklären Tanja! Natürlich muss man niemanden lieben, um ihn nicht auszubeuten. Niemanden zu töten und auszubeuten, sollte zu den ethischen und moralischen Grundregeln einer jeden unblutigen und hoch entwickelten Kultur gehören. Das ist der SOLL-Zustand.

Und dennoch finde ich nichts verwerflich daran, zu lieben oder es "Tierliebe" zu nennen. Ja, ich liebe Tiere! Ich liebe sie von ganzem Herzen.

Auch Du liebst die Tiere, Tanja! :-) Ich habe Deine Antwort an Info gelesen, als es um die Tierbefreiungen ging. Du hast ihm geschrieben, dass es zwar ein schönes Gefühl ist, ein paar gerettet zu haben, aber dass das traurige Gefühl überwiegt, die anderen zurückzulassen. Das zeigt, dass Deine Motivation nicht egoistisch ist, sonst würdest Du Dich mit Deinen Taten brüsten. Du riskierst Deine Karriere und sogar Deine Freiheit dafür, um für die Sache zu kämpfen. Sowas macht man nur, wenn man liebt. - uneigennützig liebt.


> Tolle Idee. Statt den Leuten Tierrechte nahezubringen machen
> wir ihnen Angst. Das wird sicher durchschlagenden Erfolg haben.

Durchschlagenden Erfolg würde ich es nicht nennen. Aber durch meine Beschäftigung mit Tierrechten und der Charakterisierung mit Tierpeinigern, kenne ich den Typus "Pelzträgerin" so genau, dass ich eine Doktorarbeit darüber schreiben könnte. Pelzträgerinnen sind in der Regel labile Menschen, die nach Anerkennung und Komplimenten hecheln, da ihr Selbstbewusstsein nicht sonderlich hoch ausgebildet ist.

Bekommt eine Pelzträgerin postive Resonanz: "Nein, was ein chicer Mantel!! - "Wow, siehst Du klasse aus in dem edlen Teil" , dann fühlen sie sich bestätigt und werden nicht davor zurückschrecken sich irgendwann einen zweiten Mantel zu kaufen.

Bekommt eine Pelzträgerin auf einmal regelmäßig negeative Resonanz: "Na, wieviele Tierchen mussten für Ihren Mantel das Leben lassen?" - "Was ist das für ein Gefühl,einen Mantel zu tragen, für den Tiere mit Analstromschlägen gemordet wurden?" -
dann vergeht ihr ziemlich schnell die Lust am Pelz tragen.

Das macht natürlich keines der Tiere wieder lebendig, führt aber dazu, dass sich die Person gegen einen Zweitkauf entscheidet.

> Wegen dieses Absatzes hätte der Beitrag eigentlich gelöscht
> gehört - "herrenlose" sollten alle Tiere sein!
> Zum Thema Tierschutz" gab es hier schon mal eine Diskussion:
> http://veganismus.ch/foren/read.php?f=1&i=1333&t=1333.
> Vielleicht hast Du noch gar nicht verstanden, daß es weder um
> einen "Krieg" noch um ein Spiel geht, "Hauptsache für die
> Tiere" bedeutet meistens "Hauptsache für das eigene Gewissen"
> - ohne Rücksicht auf Verluste.

Schade, dass Du mir das unterstellst, ohne mich persönlich zu kennen! Du reißt hier ein einziges Wort aus dem Zusammenhang, ohne darüber nachzudenken, was damit gemeint war.

Ich kenne die Überzeugung der veganen Bewegung, dass alle Tiere "herrenlos" sein sollen. Da kommen wir wieder zum SOLL-Zustand einer perfekten Welt, in der keine Tiere ausgebeutet und getötet werden. Darin hätte weder das Wort "Tierschutz" noch "herrenlos" eine Bedeutung. Leider sind wir aber davon ziemich weit entfernt. D.h. man muss Tierschutz betreiben, um Tiere von Menschen zu schützen. So traurig, wie es auch ist.

"Herrenlos" ist die gleiche Redewendung, als wenn ich über "meine" Katze oder "meinen" Hund rede. Natürlich gehört jedes Tier sich selbst und ich "besitze" damit keine Tiere, sondern lebe nur in einer Wohngemeinschaft mit ihnen, o.k.? ;-)

Tanja, Du weisst genau, was ich damit sagen wollte. Auch die Arbeit eines kleinen Tierheims ist wichtig, da es einigen Tieren helfen kann zu überleben. Auch ich bin Mitglied im Tierschutzverein, wo ich als Schülerin auch oft ausgeholfen habe. Da werden einem angefahrene und verlete Tiere gebracht. Da kommen Menschen (z.B. Züchter), die nicht davor zurückschrecken, einen Karton mit 20 Edelkatzen in einer Nacht- und Nebelaktion vor die Türe zu stellen, die allsamt an Katzenschnupfen erkrankt sind. Woche für Woche bringt die Arbeit in einem Tierheim eine andere böse Überraschung. Daher finde ich auch diese Arbeit wertvoll, da diese Tiere oft alleine gar nicht überlebensfähig wären.

Natürlich ist das alles Rumdoktorei an den Symptomen, ohne die eigentliche Ursache zu bekämpfen - den Spezismus! Das ist mir alles klar, ich bin ja nicht blöd.

Solange wir also den Soll-Zustand der perfekten Welt nicht erreicht haben, halte ich jegliche Arbeit im Sinne der Tiere für wertvoll.

Tierliebe

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Und dennoch finde ich nichts verwerflich daran, zu lieben
> oder es "Tierliebe" zu nennen. Ja, ich liebe Tiere! Ich liebe
> sie von ganzem Herzen.

Alle?

Auch z.B. die Covance-Mitarbeiter oder die "Lieferanten und Kunden", denen Du "den Krieg" erklären willst? Die "Pelzträgerin", über die Du eine Doktorabreit schreiben zu können meinst?

Interessant.

Da man Dir ja "nichts erklären" muß, weißt Du ja, daß Menschen keine Pflanzen oder Pilze etc. sind. Sondern Tiere.

Also ich (wir reden hier ja nicht von "lieben" wie in "ich liebe Schokopudding") kann allenfalls Individuen lieben; und nur solche, die ich persönlich kenne ...

Wäre übrigens sinvoll, wenn Du endlich mal die Fragen beantworten würdest, statt immer nur um den heißen Brei zu reden.

Achim

Re: Tierliebe

Autor: Tanya | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Alle?
>
> Auch z.B. die Covance-Mitarbeiter oder die "Lieferanten und
> Kunden", denen Du "den Krieg" erklären willst? Die
> "Pelzträgerin", über die Du eine Doktorabreit schreiben zu
> können meinst?
>
> Interessant.

O.k., darauf gebe ich Dir jetzt mal eine ganz ehrliche Antwort, die Du mir danach aber bitte nicht zum Vorwurf machst.

Wenn ich behaupten würde, diese Menschen zu lieben, dann wäre es schlichtweg geheuchelt und gelogen. Du kannst mich jetzt eine Speziezistin nennen, aber meine Gefühle der Menschheit gegenüber sind schon vor Jahren abgekühlt. Nein, ich könnte nicht behaupten, die Menschheit zu lieben. Das geht manchmal sogar so weit, dass es ins Gegenteil umschlägt.

> Also ich (wir reden hier ja nicht von "lieben" wie in "ich
> liebe Schokopudding") kann allenfalls Individuen lieben; und
> nur solche, die ich persönlich kenne ...

Hmmmm, wie erkläre ich Dir das am besten? Ich beantworte es Dir am besten, indem ich Dir eine Frage stelle: Hat Dir das Leid von Tieren, schon mal Tränen in die Augen getrieben? Macht es Dich zuweilen depressiv?

Du kennst bestimmt als Tierrechtler das Gefühl, wenn Du Dir eine Reportage über Tiertransporte, Schlachtung, Geflügelfarmen usw. anschaust. Du gerätst in einen emotionalen Ausnahmezustand, fängst an zu weinen, und merkst wie es Dich psychisch runterzieht, dass Du sogar nachts davon träumst.

Wodurch kommt ein solch extremes Mitleid? Es ist wohl die Liebe, oder nicht?


> Wäre übrigens sinvoll, wenn Du endlich mal die Fragen
> beantworten würdest, statt immer nur um den heißen Brei zu
> reden.

Nein, durch meinen blinden Aktionismus, wie Du es nennst, habe ich wohl noch keinem Tier das Leben gerettet. Ich habe noch kein einziges Tier vor dem Schlachter bewahrt, ich habe noch kein Tier vor dem Labortod gerettet. :-(

Ich bin aber gerade dabei, durch Deine Seiten zu stöbern und mich zu orientieren. Wie ich es ja bereits zu Tanja sagte, bin ich lernfähig. Wenn mich Eure Überzeugungen nicht interessieren würden, würde ich mich nicht mit Euch austauschen.

Re: Tierliebe

Autor: Tanya | Datum:
Oder mal anders gefragt:

Gestern um 19.04 Uhr hast Du hier im Thread weiter unten 3 Fotos von Deinen Tierbefreiungen gepostet.

Was hast Du dabei empfunden, als Du dieses Huhn und diese Küken auf der Hand hattest und aus dem Elend geholt hast?

Mitgefühl? Wohlwollen? Der Wunsch zu helfen? Der Wunsch, dass es diese Tiere den ganzen Rest ihres Lebens nur noch gut haben sollen? Hast Du beruhigend auf sie eingeredet? War es ein gutes Gefühl sie in den Arm zu nehmen, ihnen die Angst zu nehmen und ihnen Vertrauen zu vermitteln?

Ich gehe mal davon aus, dass Du alle Fragen mit einem glatten "Ja" beantworten kannst.

Und eben diese aufgeführten Gefühle entstehen durch Liebe.

Vielleicht hätte ich besser Philosophie studiert. ;-)

Re: Tierliebe

Autor: Tanja | Datum:
> Mitgefühl? Wohlwollen? Der Wunsch zu helfen? Der Wunsch, dass
> es diese Tiere den ganzen Rest ihres Lebens nur noch gut
> haben sollen? Hast Du beruhigend auf sie eingeredet? War es
> ein gutes Gefühl sie in den Arm zu nehmen, ihnen die Angst zu
> nehmen und ihnen Vertrauen zu vermitteln?

Letzters wohl kaum, die beruhigen sich nämlich meistens nicht, wenn sie gepackt und festgehalten werden - und daß man es gut mit ihnen meint, wissen sie in dem Moment ja nicht.

> Ich gehe mal davon aus, dass Du alle Fragen mit einem glatten
> "Ja" beantworten kannst.
>
> Und eben diese aufgeführten Gefühle entstehen durch Liebe.

Nein, sondern einfach durch Mitgefühl. Und man kann mit allen möglichen Leuten mitfühlen ohne sie gleich zu lieben.
Um das einfach noch mal etwas klarer darstellen zu können:
Zitat: Liebe: 1. starke Zuneigung, starkes Gefühl des Hingezogenseins, opferbereite Gefühlsbindung (Menschenliebe, Mutterliebe, Nächstenliebe, Tierliebe, Vaterlandsliebe); i.e.S. starke, geschlechtsgebundene, opferbereite Gefühlsbeziehung; Haß; heftiger Drang, heftiges Verlangen, Streben nach etwas (Freiheitsliebe, Gerechtigkeitsliebe, Wahrheitsliebe); umg. Gefälligkeit, Freundlichkeit

Wahrig Deutsches Wörterbuch

Es gibt bestimmt unzählige Menschen, die mein Mitgefühl haben oder hatten - aber nur von einem kleinen Bruchteil würde ich behaupten, daß ich sie lieb(t)e.
Abgesehen davon ist Mitgefühl ja auch nicht unbedingt die treibende Kraft bei TR-Arbeit - jedenfalls nicht für mich. Denn wenn dem so wäre, wäre meine Kraft bald verbraucht und ich litte an einem schlimmen Burn-out-Syndrom. TR-Arbeit basiert für mich auf dem Respekt anderen gegenüber - und genau das möchte ich auch vermitteln. Mitgefühl entwickelt sich für mich aus diesem Respekt - doch käme mir in dem Moment, wo ich jemandem helfe, niemals die Idee, daß ich diesen Jemand liebe.

Tanja

Re: Tierliebe

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Was hast Du dabei empfunden, als Du dieses Huhn und diese
> Küken auf der Hand hattest und aus dem Elend geholt hast?

Nichts. In solchen Situationen schalte ich möglichst jede Emotion aus. Anders wäre der Aufenthalt dort nicht zu ertragen.

> Ich gehe mal davon aus, dass Du alle Fragen mit einem glatten
> "Ja" beantworten kannst.

Nein.

> Vielleicht hätte ich besser Philosophie studiert. ;-)

Stimmt, etymologisch ist das Wort der blanke Hohn.

Achim

Gefuehle kontrollieren

Autor: Petra D. | Datum:
> Nichts. In solchen Situationen schalte ich möglichst jede
> Emotion aus. Anders wäre der Aufenthalt dort nicht zu ertragen.

Wie geht denn das? Wie kann mensch seine Gefuehle bis zu dem Grad "ausschalten", der notwendig ist, um an der staendigen Konfrontation mit dem Leid nicht zu zerbrechen?

Stellt sich trotz der Vielzahl derer, denen man nicht helfen kann, so etwas wie Erleichterung, Freude od. aehnliches ein, wenn alles vorbei ist und man die Individuen, die man herausgeholt hat, ansieht und in Sicherheit weiss?

Petra

Re: Gefuehle kontrollieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wie geht denn das? Wie kann mensch seine Gefuehle bis zu dem
> Grad "ausschalten", der notwendig ist, um an der staendigen
> Konfrontation mit dem Leid nicht zu zerbrechen?

Wie das genau funktioniert, weiß ich auch nicht, ist auch keine "bewußte" Handlung.

> Stellt sich trotz der Vielzahl derer, denen man nicht helfen
> kann, so etwas wie Erleichterung, Freude od. aehnliches ein,
> wenn alles vorbei ist und man die Individuen, die man
> herausgeholt hat, ansieht und in Sicherheit weiss?

Ja, das gibt sich dann aber später bei der Sichtung des Bildmaterials, das zur Dokumentation angefertigt wurde - da nehme ich dann das vorher ausgeblendete bewußt wahr.

Achim

Re: Gefuehle kontrollieren

Autor: Petra D. | Datum:
> Wie das genau funktioniert, weiß ich auch nicht, ist auch
> keine "bewußte" Handlung.
Verstehe. Es haengt dann wohl - neben der durch ethische Einsicht/Mitgefuehl begruendeten Motivation - sehr von der persoenlichen Belastungsfaehigkeit ab, ob man solche Aktionen durchfuehren kann, oder nicht.

Hast Du denn schon jemals das Gefuehl gehabt, an Deine Grenzen gestossen zu sein? Dass Du das nicht mehr schaffst? Oder versuchst Du, gar nicht erst darueber nachzudenken?
>
> Ja, das gibt sich dann aber später bei der Sichtung des
Bildmaterials

Verstaendlich.

Danke fuers Antworten.

Petra

> Achim

Re: Gefuehle kontrollieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Hast Du denn schon jemals das Gefuehl gehabt, an Deine
> Grenzen gestossen zu sein? Dass Du das nicht mehr schaffst?

An meine Grenzen - weniger emotional als vielmehr, was die Kapazitäten angeht - stoße ich ständig.

Umso mehr ärgert es mich, wenn wieder eine neue Müllseite im Internet aufgemacht wird (gerade in der letzten Zeit wieder einige - werde da keine Namen nennen, um nicht auch noch dafür zu werben), die nichts sind als ein Abklatsch der anderen "Tierschutz/Tierrechts"-Seiten (wie sie absurderweise gern geschrägstricht werden) und dann vor sich hindümpeln, mit den überall gleichen langweiligen "Meldungen" Content vortäuschen und wertvolle Ressourcen abziehen - statt daß die Leute endlich auf die Idee kommen, sinnvolle Projekte zu unterstützen.

Während wir hier mit ein paar Leuten Städte errichten, buddeln sie zu tausenden mit ihren Schäufelchen im Sandkasten.

Achim

Re: Tierliebe

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Hmmmm, wie erkläre ich Dir das am besten? Ich beantworte es
> Dir am besten, indem ich Dir eine Frage stelle: Hat Dir das
> Leid von Tieren, schon mal Tränen in die Augen getrieben?

Ja (sowohl von Menschen als auch von anderen Tieren).

> Macht es Dich zuweilen depressiv?

Nein.

> Du kennst bestimmt als Tierrechtler das Gefühl, wenn Du Dir
> eine Reportage über Tiertransporte, Schlachtung,
> Geflügelfarmen usw. anschaust. Du gerätst in einen
> emotionalen Ausnahmezustand, fängst an zu weinen, und merkst
> wie es Dich psychisch runterzieht, dass Du sogar nachts davon
> träumst.

Nein.

> Wodurch kommt ein solch extremes Mitleid? Es ist wohl die
> Liebe, oder nicht?

Da ich Deine Fragen ja Verneint habe, ist diese hier allein schon unsinnig. Selbst wenn ich sie bejaht hätte, wäre die Antwort hier - wie Tanja schon ausgeführt hat - nein.

> > Wäre übrigens sinvoll, wenn Du endlich mal die Fragen
> > beantworten würdest, statt immer nur um den heißen Brei zu
> > reden.

Ich meinte vor allem, welches denn die von Dir postulierten "Erfolge" sein sollen.

Achim

Re: Tierliebe

Autor: Tanya | Datum:
>Ich meinte vor allem, welches denn die von Dir postulierten "Erfolge" sein sollen.


Achim, ich glaube, Du verstehst mich immer noch falsch. Ich bin nicht in Euer Forum gekommen, um mich mit Euch zu streiten, oder den Klugscheißer raushängen zu lassen.

Ich bin ja selbst mit meiner Weisheit am Ende. Ich habe keine Ahnung, wie man mit welchen Mitteln am besten ganz schnell was zum besseren bewirken kann.

Ich habe mir Deine Statistik angeschaut mit den 2,2 Millionen Tieren. Die Anzahl der Tierversuche ist in der Tat gestiegen. Bewirkt haben wir nichts. Nothing, nada, niente! Das ist traurig und schlimm.

Aber wenn man sich mit diesen Themen wie Vivisektion, Fleischproduktion, Geflügelfarmen usw. beschäftigt, dann will man halt was dagegen tun. Am besten jetzt und sofort. Man will diese Dinge unterbinden. So gehts mir im Moment mit Covance.

Ich sage das jetzt nicht, weil die kleinen Äffchen mit ihren Knopfaugen ja sooooooo niedlich sind. Deine Fotos mit den Ratten belasten mich genau so sehr.

Nein, bisher hatten wir keine durchschlagenden Erfolge. Von "Erfolg" in dem Sinne kann man nicht sprechen, wenn eine Firma geschlossen wird, und die Versuche dann woanders in Auftrag gegeben werden.

Ich persönlich finde es ein klein wenig tröstend (tröstend ist nicht ganz das passende Wort, aber mir fällt gerade kein anderes ein) dass in dieser Angelegenheit so viele Menschen auf die Barrikaden gehen. In den 80ern und 90ern hat man reichlich wenig von einer Tierrechtsbewegung gehört, geschweige denn von einer so organisierten, dass sie es geschafft hätten, die Marktmacht eines Großkonzerns wie Huntington Life Science zu schwächen.

Von einer Tierrechtsbewegung in dieser Größenordnung habe ich erst die letzten Jahre erfahren. Die vielen Internetseiten zum Thema, die Befreiungsaktionen, die Bekennerschreiben, die Alf-Aktionen zeigen mir, dass es noch Menschen mit Herz gibt, die sich quer stellen und sich für die Tierrechte einsetzten, selbst dann wenn sie dafür evtl. die Konsequenzen ziehen müssen.

Das gibt mir die Motivation nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Wir kämpfen gegen Windmühlen und manchmal kann man daran verzweifeln. Aber wir werden immer mehr und wir werden stärker.

Ich freue mich über JEDEN, der da in irgendeiner Weise was dazu beisteuert.

nicht ganz so blinder Aktionismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich bin ja selbst mit meiner Weisheit am Ende. Ich habe keine
> Ahnung, wie man mit welchen Mitteln am besten ganz schnell
> was zum besseren bewirken kann.

Hast Du mittlerweile das Francione-Interview gelesen? Finde ich leicht nachvollziehbar.

> Aber wenn man sich mit diesen Themen wie Vivisektion,
> Fleischproduktion, Geflügelfarmen usw. beschäftigt, dann will
> man halt was dagegen tun. Am besten jetzt und sofort. Man
> will diese Dinge unterbinden. So gehts mir im Moment mit
> Covance.

Was aber, wie Du mittlerweile wohl langsam einsiehst, so nicht funktioniert.

> erst die letzten Jahre erfahren. Die vielen Internetseiten
> zum Thema, die Befreiungsaktionen, die Bekennerschreiben, die
> Alf-Aktionen zeigen mir, dass es noch Menschen mit Herz gibt,
> die sich quer stellen und sich für die Tierrechte einsetzten,

Leider hat das wenigste davon wirklich mit Tierechten zu tun. Das Gros besteht aus Kommerz, Tierschutz (der meint , sich mit dem Etikett "Tierrechte" adeln zu müssen) usw.

> Ich freue mich über JEDEN, der da in irgendeiner Weise was
> dazu beisteuert.

Das hatten wir jetzt aber schon mehrfach: nichts tun ist immer noch besser als das Falsche tun. Siehe z.B. http://veganismus.ch/foren/read.php?f=1&i=1895&t=1881.

Achim

Re: Tierliebe

Autor: Tanja | Datum:
> Aber wenn man sich mit diesen Themen wie Vivisektion,
> Fleischproduktion, Geflügelfarmen usw. beschäftigt, dann will
> man halt was dagegen tun. Am besten jetzt und sofort. Man
> will diese Dinge unterbinden. So gehts mir im Moment mit
> Covance.

Warum gerade Covance?

> Ich persönlich finde es ein klein wenig tröstend (tröstend
> ist nicht ganz das passende Wort, aber mir fällt gerade kein
> anderes ein) dass in dieser Angelegenheit so viele Menschen
> auf die Barrikaden gehen. In den 80ern und 90ern hat man
> reichlich wenig von einer Tierrechtsbewegung gehört,
> geschweige denn von einer so organisierten, dass sie es
> geschafft hätten, die Marktmacht eines Großkonzerns wie
> Huntington Life Science zu schwächen.

Wenn es denn so viele Leute sind, dann ist es in meinen Augen ein Verbrechen, daß Sie sich mit diesem Konzern anlegen anstatt sich so zu organisieren,m den Durchschnittsbürger erst mal mi sineem Speziesismus zu konfrontieren. Denn trotz der "Schwächung der Marktmacht" passiert in dem Bereich nichts - und auf Speziesismus im Allgemeinen bezogen noch viel weniger.
Ich gewinne langsam den Eindruck, daß Du zu selbstständigem Arbeiten gar nicht fähig bist (oder zumindest Angst davor hast) sonst würdest Du nicht die ganze Zeit mit dieser Masse mitrennen, wohlwissend, das nichts dabei rauskommt.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: nick | Datum:
Tanja schrieb:

>Wer vegan wird/Tierrechte achtet, wird
> automatisch auch keine Produkte aus Tierversuchen
> konsumieren.

aber das Thema Tierversuche ist eine Ausnahme zu der Regel, dass veganismus das Problem löst: Leider sind Tierversuche per Gesetz vorgeschrieben ! Insofern hilft auch kein konsequenter Boykott.

Grundsätzlich stimme ich dir zu: für jeden Tierrechtler muss oberste Priorität die VErbreitung des Antispeziesismus sein und wenn dieser erst mal weiter verbreitet ist, ist es leichter geltende GEsetze zu verändern.

Aber leider ist es momentan noch nicht an der Zeit für solche Optionen. Deshalb ist es schon sinnvoll an Beispielen wie covance aufzuzeigen, welche Dimensionen Tierausbeutung haben kann.

Und natürlich ist es falsch für "bessere" Haltungsbedingungen zu streiten. Oder für Videokameras etc. Die würden im Zweifel eh keinen interssieren (abgesehen von der ethischen seite)

mfg
nick

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
nick schrieb:
>
> Tanja schrieb:
>
> >Wer vegan wird/Tierrechte achtet, wird
> > automatisch auch keine Produkte aus Tierversuchen
> > konsumieren.
>
> aber das Thema Tierversuche ist eine Ausnahme zu der Regel,
> dass veganismus das Problem löst: Leider sind Tierversuche
> per Gesetz vorgeschrieben ! Insofern hilft auch kein
> konsequenter Boykott.

Soweit richtig (wobei Tanja hier vermutlich vermeidbare meinte, also in Bereichen, wo Tierversuche nicht vorgeschrieben, sondern optional sind, tierversuchsgetetste Produkte boykottieren).

> Grundsätzlich stimme ich dir zu: für jeden Tierrechtler muss
> oberste Priorität die VErbreitung des Antispeziesismus sein
> und wenn dieser erst mal weiter verbreitet ist, ist es
> leichter geltende GEsetze zu verändern.

Eben.

> Aber leider ist es momentan noch nicht an der Zeit für solche
> Optionen. Deshalb ist es schon sinnvoll an Beispielen wie

Wie lange wollt Ihr denn noch warten damit, wann soll denn bitteschön die "Zeit" sein? Selbstverstädnlich ist jetzt Zeit, und Ihr verschwendet die Zeit mit Randaspekten, statt Euch auf die Hauptsache zu konzentrieren.

> covance aufzuzeigen, welche Dimensionen Tierausbeutung haben
> kann.

Äh, faszinierende Logik. Um zu zeigen, welche Dimensionen Bauwerke haben können, verweist Du analog auf ein Baumhaus?

Also schon allein, was die "Dimensionen" angeht, ist eine konzentrieren von 99% des Einsatzes auf 1% des Problems (ich meine, sowas mal erwähnt zu haben) kontraproduktiv.

Udn wenn selbst diese Arbeit dann noch völlig in den Sand gesetzt wird, weil sie überhaupt nichts bewirkt ...

Vielleicht möchtest Du ja mal versuchen http://veganismus.ch/foren/read.php?f=6&i=510&t=507 zu beantwortn, Tanya schweigt sich dazu in ihrem blinden aktionismus ja geflissentlich aus.

> Und natürlich ist es falsch für "bessere" Haltungsbedingungen
> zu streiten. Oder für Videokameras etc. Die würden im Zweifel

Tja.

> eh keinen interssieren (abgesehen von der ethischen seite)

Die Aussage verstehe ich nicht.

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: nick | Datum:
Achim Stößer schrieb:

ich glaub wir reden tendenziell aneinander vorbei ... ;-)aber mal sehen:

> > Aber leider ist es momentan noch nicht an der Zeit für solche
> > Optionen. Deshalb ist es schon sinnvoll an Beispielen wie
>
> Wie lange wollt Ihr denn noch warten damit, wann soll denn
> bitteschön die "Zeit" sein? Selbstverstädnlich ist jetzt
> Zeit, und Ihr verschwendet die Zeit mit Randaspekten, statt
> Euch auf die Hauptsache zu konzentrieren.

Also erstmal, wer ist "ihr" ??? Ich steh bestimmt nicht auf der Seite der "Tierversuchsgegner" oder "Pelzgegener" etc. !
Ich "verschwende" höchstens 5,7 % meines Aktionismus auf solche "Randbereiche". Der Rest gilt dem Kampf gegen den Speziesismus...
Mit "Optionen" meinte ich die Möglichkeit akut [!] Gesetze zu verändern.

> > covance aufzuzeigen, welche Dimensionen Tierausbeutung haben
> > kann.
>
> Äh, faszinierende Logik. Um zu zeigen, welche Dimensionen
> Bauwerke haben können, verweist Du analog auf ein Baumhaus?

Nö, analog wär das ein Verweis auf einen Wolkenkratzer oder den Eifelturm ...
Oder der Verweis auf eine völlig von Krebs zerfressene Lunge, wenn es um die Gefahren des Rauchens geht ...

> Also schon allein, was die "Dimensionen" angeht, ist eine
> konzentrieren von 99% des Einsatzes auf 1% des Problems (ich
> meine, sowas mal erwähnt zu haben) kontraproduktiv.

Es schadet aber nicht ein paar Prozent in Bereiche zu investieren, die vielleicht punktuell abgeschafft werden können (z.B. ist es realistischer, dass die Pelzzucht in den nächsten 10 Jahren abgeschafft wird, als der Fleischkonsum in die Brüche geht)

> Vielleicht möchtest Du ja mal versuchen
> http://veganismus.ch/foren/read.php?f=6&i=510&t=507 zu
> beantwortn, Tanya schweigt sich dazu in ihrem blinden
> aktionismus ja geflissentlich aus.

ich sehe schon erfolge in der shac kampagne. Jedes Labor das geschlossen wird bedeutet nicht ein anderes das aufmacht. Und durch solche Kampagnen wird langfristig das Ansehen der Tierversuchsindustrie beschädigt, was wiederum vorteilhaft ist hinsichtlich der langfristig wünschenswerten Abschaffung der Tierversuche bzw. möglicherweise Motivationen gibt mehr in tierversuchsfreie Forschung zu investieren.

> > Und natürlich ist es falsch für "bessere" Haltungsbedingungen
> > zu streiten. Oder für Videokameras etc. Die würden im Zweifel
> > eh keinen interssieren (abgesehen von der ethischen seite)
>
> Die Aussage verstehe ich nicht.

ich meine nur, dass selbst wenn da kameras laufen, sich niemand die bilder mit der Absicht angucken würde, da Verstöße gegen irgendwelche Vorschriften zu finden. Die Bänder werden im Keller des Veterinäramtes oder so landen...

nick

Baumhaus versus Wolkenkratzer

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Äh, faszinierende Logik. Um zu zeigen, welche Dimensionen
> > Bauwerke haben können, verweist Du analog auf ein Baumhaus?
>
> Nö, analog wär das ein Verweis auf einen Wolkenkratzer oder
> den Eifelturm ...

Nein, eben nicht. Du hast es immer noch nicht verstanden: TV sind ein Randbereich. Betroffen sind in D 5 Millionen Tiere (aber 40 Miollionen männliche Küken und 40 Millionen Hennen allein für die Eierproduktion, 40 Millionen Schweine usw. usw.), also sind TV eher dem Baumhaus zu vergleichen. Wenn Du die "Dimensionen" aufzeigen willst, ist TV ein falsches Beispiel. Entsprechendes gilt für Täter, Umstände usw.

Um im Bild zu bleiben: Massen basteln an einem Baumhaus, während eine Handvoll Leute sich mit den Wolkenkratzern abmühen müssen.

Das ist jednseits jeglicher Verhältnismäßigkeit.

> Oder der Verweis auf eine völlig von Krebs zerfressene Lunge,
> wenn es um die Gefahren des Rauchens geht ...

Wieder falsch. Es ist eher so, daß ein Unfallopfer ins Krankenhaus kommt, und die Horde der jeweils mehrere Dutzend Zahn-, Hautärzte usw. stürzt sich auf seine Parodontose, seine Dornwarze, seinen Hautausschlag und seinen erfrorenen kleinen Zeh usw., während der eine Arzt, der sich um seine aus der offenen Bauchhöhle heraushängenden Organe und die krebszerfressene Lunge kümmern will, nicht durchkommt.

So sieht die Realität der sogenannten "Tierrechtsbewegung" aus.

Hauptsache, sie machen ihre Kaffeefahrten zu Freiluftpart- ups "Demos".

> ich sehe schon erfolge in der shac kampagne. Jedes Labor das

Dann nenne sie endlich mal.

> geschlossen wird bedeutet nicht ein anderes das aufmacht. Und

Kein einziges geschlossenes Labor bedeutet einen Tierversuch weniger. Das ist der Punkt.

Achim

Re: Baumhaus versus Wolkenkratzer

Autor: Gast | Datum:
Wenn ich die Wahl habe, ein Baumhaus oder einen Wolkenkratzer zu basteln, ist es doch wohl logisch, dass ich mich für das Baumhaus entscheide. Das ist nämlich das Naheliegende, weil es a) strategisch machbar ist und b) die Erfahrung und der sehr wahrscheinliche Erfolg den Weg frei macht für neue Projekte - z.B. auch Wolkenkratzer.

Man könnte es auch mit einem Kartenhaus vergleichen. TV abzuschaffen - angefangen bei Versuchen an Primaten - ist eine der entscheidenden Karten, um das ganze speziesistische System ins Wanken zu bringen. Wenn sich Empathie für Primaten durchsetzt - und die ist nunmal in der Bevölkerung ohne Ende vorhanden - dann ist es auch sehr wahrscheinlich, dass dies bald auch für andere sogenannte Versuchstiere gilt, dass Tierversuche irgendwann mal geächtet werden. Wenn erstmal ein Bewusstsein geschaffen ist für die alltäglichen Misshandlungen an nichtmenschlichen Tieren und deren Leidensfähigkeit, ist Veganismus die logische Konsequenz. Das Thema Tierversuche ist hierbei vielleicht sogar hilfreicher als jede noch so gut gemeinte Auslegeaktion mit umgebrachten Hühnern, weil die Abschaffung von Tierversuchen einfach eher akzeptiert wird als die Abschaffung von Döner, Chicken McNuggets und Pizza Salami. Ist leider so.

Re: Baumhaus versus Wolkenkratzer

Autor: Tanja | Datum:
> Wenn ich die Wahl habe, ein Baumhaus oder einen Wolkenkratzer
> zu basteln, ist es doch wohl logisch, dass ich mich für das
> Baumhaus entscheide. Das ist nämlich das Naheliegende, weil
> es a) strategisch machbar ist und b) die Erfahrung und der
> sehr wahrscheinliche Erfolg den Weg frei macht für neue
> Projekte - z.B. auch Wolkenkratzer.

Du hast die Wahl, die Opfer nicht. Das ist der kleine Unterschied.

> Leidensfähigkeit, ist Veganismus die logische Konsequenz. Das
> Thema Tierversuche ist hierbei vielleicht sogar hilfreicher
> als jede noch so gut gemeinte Auslegeaktion mit umgebrachten
> Hühnern, weil die Abschaffung von Tierversuchen einfach eher
> akzeptiert wird als die Abschaffung von Döner, Chicken
> McNuggets und Pizza Salami. Ist leider so.

Das, was momentan in dieser Gesellschaft akzeptiert wird, ist Tierausbeutung. Und jeder, der nicht dagegen vorgeht, trägt zu dieser Akzeptanz bei.
Die Frage wurde schon einige Male gestellt aber bisher noch nie beantwortet: Wo sind die Erfolge der ganzen Anti-Tierversuchskampagnen? (und damit meine ich nicht, daß ein Labor/"Züchter" dicht machen muß, solange die Zahl der Opfer gleich bleibt bzw. sogar steigt)

Tanja

Administrativer Hinweis

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Die Frage wurde schon einige Male gestellt aber bisher noch
> nie beantwortet: Wo sind die Erfolge der ganzen
> Anti-Tierversuchskampagnen? (und damit meine ich nicht, daß
> ein Labor/"Züchter" dicht machen muß, solange die Zahl der
> Opfer gleich bleibt bzw. sogar steigt)

Wird langsam irgendwie langweilig, ab sofort werden idR alle Beiträge, in denen diese angeblichen Erfolge behauptet werden, ohne mindestens einen zu nennen, entfernt (vgl. Forenrichtlinien).

Achim

Re: Administrativer Hinweis

Autor: Gast | Datum:
Ok,
dann nenne ich z.B. mal Großbritannien, das bisher einzigste Land in der EU, in dem seit 1997 Versuche an Menschenaffen (Schimpansen, Orang Utan und Gorillas) verboten sind. Dies geschah mit der Begründung, dass die Empfindungen von Menschenaffen zu stark wären, um Tierversuche an ihnen durchführen zu können. Das niederländische Parlament will nun ebenfalls Versuche an Menschenaffen verbieten.
Das mag für Euch vielleicht kein Erfolg sein, für die betroffenen Menschenaffen ist es aber schon einer. Die Wahrscheinlichkeit, dass Versuche an Primaten generell verboten werden, ist auf jeden Fall größer als die Wahrscheinlichkeit, dass McDonalds seine Burger abschafft.

Re: Administrativer Hinweis

Autor: Knulprek | Datum:
> Das mag für Euch vielleicht kein Erfolg sein, für die
> betroffenen Menschenaffen ist es aber schon einer.

Ja, das stimmt natürlich schon. Andererseits werden dadurch ja nicht weniger Tierversuche gemacht, befürchte ich. Statt der Menschenaffen werden dann eben andere Tiere für die Versuche herhalten müssen. Um es mit Deinen Worten zu sagen: ist leider so.

Re: Administrativer Hinweis

Autor: Gast | Datum:
Knulprek schrieb:
> Statt der Menschenaffen werden dann eben andere Tiere für die
> Versuche herhalten müssen.

Wenn Versuche an Menschenaffen mit der Begründung verboten werden, dass ihre Empfindungen zu stark wären, um Tierversuche an ihnen durchführen zu können, ist es ein Leichtes, diese auch zugunsten anderer Tiere anzuwenden. Ich tippe, dass Hunde und Katzen dann wahrscheinlich die nächsten sein werden, an denen keine Versuche mehr durchgeführt werden dürfen.

Schön für die Kuscheltiere

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wenn Versuche an Menschenaffen mit der Begründung verboten
> werden, dass ihre Empfindungen zu stark wären, um
> Tierversuche an ihnen durchführen zu können, ist es ein
> Leichtes, diese auch zugunsten anderer Tiere anzuwenden. Ich
> tippe, dass Hunde und Katzen dann wahrscheinlich die nächsten
> sein werden, an denen keine Versuche mehr durchgeführt werden
> dürfen.

Du raffst es immer noch nicht.

http://veganismus.ch/foren/read.php?f=13&i=360&t=359:

Tierversuche in D 2002 mit
Affen 1 889
Katzen 771
Hunden 5 305
Mäusen 1 144 000
Ratten 572 000

Insgesamt 2 200 000 Tierversuche, 3,9 Prozent mehr.

Graphisch dargestellt, vielleicht kapierst Du's dann (1 Zeichen=1000 Tiere, A=Affen etc. +=mehr)

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
AA K HHHHH
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM







Achim

Der Kaiser ist immer noch nackt

Autor: Achim Stößer | Datum:
Auch wenn Herr "Gast" sich hier in einem "Gasthaus" wähnt, können wir auf Stammtischparolen gern verzichten.

> dann nenne ich z.B. mal Großbritannien, das bisher einzigste

Großbritannien ist also ein "Erfolg" von Shac bzw. Covance? Interessante These, die iregndein "Gast" sicher belegen kann?

> Land in der EU, in dem seit 1997 Versuche an Menschenaffen
> (Schimpansen, Orang Utan und Gorillas) verboten sind. Dies
> geschah mit der Begründung, dass die Empfindungen von
> Menschenaffen zu stark wären, um Tierversuche an ihnen
> durchführen zu können. Das niederländische Parlament will nun

Und was hat Shac/Covance nun damit zu tun?

> ebenfalls Versuche an Menschenaffen verbieten.
> Das mag für Euch vielleicht kein Erfolg sein, für die
> betroffenen Menschenaffen ist es aber schon einer. Die

Für die betroffenen anderen Tiere, mit denen stattdessen die Experimente durchgeführt werden, nicht.

So wie es kein "Erfolg" irgendeiner Anti-"Pelz"-Kampagne ist, wenn irgendein Kaufhauskonzern statt "Pelz" jetzt mehr "Daunen"jacken verkauft (wer das genaue Zitat will, kann die Suchfunktion benutzen, müßte heir im Forum stehen).

> Wahrscheinlichkeit, dass Versuche an Primaten generell
> verboten werden, ist auf jeden Fall größer als die
> Wahrscheinlichkeit, dass McDonalds seine Burger abschafft.

Könnten Ihr bitte mal aufhören, das, was Ihr anrichtet, als Argument dafür zu verwenden, daß ihr es anrichtet? Kaplan predigt wie das Gros der Pseudos Vegetarismus und "argumentiert" dann damit, daß viele Leute nicht gleich vegan, sondern erst vegetarisch werden, daß für Vegetarismus geworben werden soll.

Das ist genau der gleiche absurde Hirnverdreher.

Eben weil die meisten Leute sich auf solche Randaspekte wie TV, "Pelz", "Gallenären", "Zirkus" usw. stürzen, statt endlich zur Vernunft zu kommen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren, stehen tatsächliche Erfolge noch in den Sternen.

Aber zurück zur eigentlichen Frage. Wenn jemand mich nach dem Erfolg der Vegetarier-sind-Mörder-Kampagne fragt, kann ich auch echte Erfiolge verweisen - aktuell etwa http://veganismus.ch/foren/read.php?f=1&i=1920&t=268: wäre sie Vegetarierin geblieben, hätte sie in den nöchsten 60-70 Jahren (Durchschnittlichen Eikonsum vorausgesetzt, vegetarier konsumieren ja üblicherweise üebrdurchschnittlich viele Eier) 120-140 Hühner umgebracht (was übrigens mehr sein dürfte als die Zahl der Menschenafen in Tierversuchen in Großbritannien).

Ich verweise nicht darauf, daß in Deutschland der Verzehr von Katzen verboten ist oder in China die Todesstrafe auf das Töten von Pandas verhängt werden kann.

Also warten wir immer noch auf irgendeinen konkreten "Erfolg" von Shac, Covance etc. Na los, nur zu, so oft wie diese angeblichen Erfolge gepredigt werden müßtet Ihr doch wenigstens irgendwas davon vorzeigen können?

Achim

Unsere Optionen

Autor: Tanja | Datum:
nick schrieb:

> aber das Thema Tierversuche ist eine Ausnahme zu der Regel,
> dass veganismus das Problem löst: Leider sind Tierversuche
> per Gesetz vorgeschrieben ! Insofern hilft auch kein
> konsequenter Boykott.

In einer veganen Gesellschaft gäbe es keine Tierversuche - und solange die Menschen nicht vegan sind, wird es Tierversuche geben.

> Grundsätzlich stimme ich dir zu: für jeden Tierrechtler muss
> oberste Priorität die VErbreitung des Antispeziesismus sein
> und wenn dieser erst mal weiter verbreitet ist, ist es
> leichter geltende GEsetze zu verändern.

Du sagst es. Doch genau das vermisse ich bei der SHAC-Kampagne (und anderen). Abgesehen davon, daß es mir absolut schleierhaft ist, warum man gerade bei einem Problem ansetzt, von dem sich kaum jemand persönlich betroffen fühlt und somit in siener Einstellung auch nichts ändern wird.
Tierversuche machen nur die anderen, diese schrecklichen Vivisektoren; "Schweineschnitzel" und "Frühstücksei" frißt dagegen fast jeder in unserer Gesellschaft.
Gerade eben bekam ich einen Anruf von einer Tierschutzpartei-Tierschüzterin, sie fragte mich, ob ich auch schon Strafanzeige gegen Covance gestellt hätte.... Die Frau ist nicht vegan, frißt bei Essenseinladungen regelmäßig Leichen, trägt Leder, Seide etc.... - aber sie verurteilt diese "bösen Tierquäler bei Covance"! Und weil das alles so schlimm ist, hat sie den Tierbefreiern in ihrem Kampf gegen diese schlimmen Leute gleich mal 200 Euro gespendet. Solche Kampagnen, wie sie gerade laufen, helfen den Leuten, sich ein reines Gewissen zu erkaufen, die eigene Tierausbeutung zu verdrängen und zementieren somit Speziesismus. Da krieg ich das kalte Kotzen.

Um das noch mal klarzustellen: Ich bin absolut dafür, gegen jede Form von Tierausbeutung vorzugehen und würde mich auch ohne weiteres an Demos gegen Tierversuche beteiligen - doch so wie die Kampagne eben gerade läuft, sehe ich darin keine Chance für die Tierrechte.

> Aber leider ist es momentan noch nicht an der Zeit für solche
> Optionen. Deshalb ist es schon sinnvoll an Beispielen wie
> covance aufzuzeigen, welche Dimensionen Tierausbeutung haben
> kann.

Ich habe auch nichts dagegen, sich zu Informationszwecken vorerst auf ein Unternehmen zu konzentrieren - doch auch hier wieder die Frage: Warum gerade Tierversuche? Und warum sollen gerade die ein besonders gutes Beispiel dafür sein, welche Dimensionen Tierausbeutung annehmen kann? Sterben in Schlachthöfen, Mastanlagen, Eierproduktionsanlagen usw. nicht ungleich mehr Tiere? Und somit drehen wir uns wieder im Kreis: der einzige Grund, gerade gegen Tierversuche so massiv anzugehen, ist der, daß man große Teile der Bevölkerung hinter sich weiß. Sinn und Zweck von TR-Arbeit sollte es m.E. aber sein, daß man die Bevölkerung soweit bekommt, gegegn jegliche Art von Tierausberung zu sein.


> Und natürlich ist es falsch für "bessere" Haltungsbedingungen
> zu streiten. Oder für Videokameras etc. Die würden im Zweifel
> eh keinen interssieren (abgesehen von der ethischen seite)

Bleibt also die Frage, warum es trotzdem passiert....

Tanja

Re: Unsere Optionen

Autor: nick | Datum:
Hallo Tanja,

> In einer veganen Gesellschaft gäbe es keine Tierversuche -
> und solange die Menschen nicht vegan sind, wird es
> Tierversuche geben.

das sehe ich anders. Ich denke, es besteht sehr wohl die Möglichkeit, dass Tierversuche in den nächsten 50 Jahren abgeschafft oder zumindest drastisch reduziert werden.

> Du sagst es. Doch genau das vermisse ich bei der
> SHAC-Kampagne (und anderen). Abgesehen davon, daß es mir
> absolut schleierhaft ist, warum man gerade bei einem Problem
> ansetzt, von dem sich kaum jemand persönlich betroffen fühlt
> und somit in siener Einstellung auch nichts ändern wird.

Aber je weniger man selbst verändern muss, umso ehr unterstützt man es ! Deshalb ist es doch so leicht viel mehr Leute gegen Pelz als gegen Fleischkonsum zu mobilisieren. Und genauso ist es mit den Tierversuchen. Man sieht es ist schrecklich, man merkt man muss nichts verändern um dagegen zu sein, also unterstützt man ein Projekt. Und es spricht doch nichts dagegen diese Potentiale zu mobilisieren um zumindest einen Bereich der Tierausbeutung abzuschaffen. Und bei einigen Leuten bleibt vielleicht doch was hängen in Bezug auf das Gesamtproblem. Etwas anderes ist die Folge: Nur weil viele Leute gegen Tieversuche sind, engagieren sich nicht viele AKTIV dagegen. Insofern hat man auf dieser Ebene ein Effizienzproblem.

> sich ein reines Gewissen zu erkaufen, die eigene
> Tierausbeutung zu verdrängen und zementieren somit
> Speziesismus. Da krieg ich das kalte Kotzen.

ja, verständlich. Trotzdem besser solche Leute tun ihre Meinung gegen Tierversuche (generell, also nicht pro "Verbesserungen") kund und beeinflussen das politische Meinungsbild, als wenn sie gar nichts tun !

> Um das noch mal klarzustellen: Ich bin absolut dafür, gegen
> jede Form von Tierausbeutung vorzugehen und würde mich auch
> ohne weiteres an Demos gegen Tierversuche beteiligen -

okay :-)

>doch
> so wie die Kampagne eben gerade läuft, sehe ich darin keine
> Chance für die Tierrechte.

Richtig, das ganze wird falsch aufgezogen !

>auch hier
> wieder die Frage: Warum gerade Tierversuche? Und warum sollen
> gerade die ein besonders gutes Beispiel dafür sein, welche
> Dimensionen Tierausbeutung annehmen kann?

Gegenfrage: Ist Auschwitz nicht ein gutes Beispiel dafür, welche destruktiven Potentiale Menschen gegenüber ihren Artgenossen entwickeln können ?! Es ist deshalb ein gutes Beispiel, weil die Qualität des verursachten Schadens (Folter) hier ganz besonders hoch ist und sich in besonders drastischer Weise darstellt. Und je intensiver ein Eindruck um so ehr zeigt er Wirkung. Zeig einem Menschen ein Bild von einer Kuh auf einer Wiese und er wird (wenn er nicht schon antispeziesistische Tendenzen aufweist) kein "Problem" erkennen. Bei einem gequälten Affenbaby sieht er ein Problem !

>Sterben in
> Schlachthöfen, Mastanlagen, Eierproduktionsanlagen usw. nicht
> ungleich mehr Tiere?

Ja natürlich und im dreissigjährigen Krieg und unter den Kommunisten ist ein vielfaches der Menschenzahl als in den deutschen KZ gestorben ! Trotdem ist Auschwitz ein Paradigma für Grausamkeit, nicht Stalingrad ! In der "alltäglichen" Tierausbeutung überwiegt natürlich die Quantität des Leids ganz eklatant und im Einzelfall leidet ein Huhn in einer Legebatterie oft sicher mehr als ein bestimmter Affe in einem Labor. Aber grundsätzlich ist das eine ein viel stärkeres Paradigma für Leid !

>gerade gegen Tierversuche so massiv
> anzugehen, ist der, daß man große Teile der Bevölkerung
> hinter sich weiß. Sinn und Zweck von TR-Arbeit sollte es m.E.
> aber sein, daß man die Bevölkerung soweit bekommt, gegegn
> jegliche Art von Tierausberung zu sein.

Ja, aber das eine schließt das andere doch nicht aus ! Arbeitsteilung kann doch auch sinnvoll sein. Wenn sich z.B. 5% der Tierrechtler gegen Pelz, Tierversuche engagieren würden und der REst für Antispeziesismus oder jeder 5% gegen Tierversuche etc. und den Rest für Antispeziesismus wär man doch schon mal einen strategischen Schritt weiter und könnte effizient das Hauptproblem angehen !


> Bleibt also die Frage, warum es trotzdem passiert....

Meinst du das Engagement ? Weil menschen nur schwer aus altbewährten Bahnen ausbrechen...

mfg
nick

Re: Unsere Optionen

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Nick,

> das sehe ich anders. Ich denke, es besteht sehr wohl die
> Möglichkeit, dass Tierversuche in den nächsten 50 Jahren
> abgeschafft oder zumindest drastisch reduziert werden.

Doch das sicher nicht aus Tierrechtsgründen sondern weil man bessere Testmethoden gefunden hat.

> Aber je weniger man selbst verändern muss, umso ehr
> unterstützt man es ! Deshalb ist es doch so leicht viel mehr
> Leute gegen Pelz als gegen Fleischkonsum zu mobilisieren. Und

Meine Rede. Und was soll daran gut sein? Ich habe Dir doch gestern ein ganz aktuelles Beispiel genannt.

> genauso ist es mit den Tierversuchen. Man sieht es ist
> schrecklich, man merkt man muss nichts verändern um dagegen
> zu sein, also unterstützt man ein Projekt. Und es spricht
> doch nichts dagegen diese Potentiale zu mobilisieren um
> zumindest einen Bereich der Tierausbeutung abzuschaffen. Und

*seufz* Genau das versuchte ich doch gestern zu erklären.... Weißt Du, was diese Frau mir antwortet, wenn ich ihr sage, sie solle sich erst mal um die Tiere Sorgen machen, die für sie ganz persönlich leiden und sterben müssen? "Ach, Tanja, die Welt ist furchtbar, die Menschen sind so böse aber ich mache schon sehr viel, gerade gestern habe ich wieder einen Tierquäler angezeigt und einem Verein Geld gespendet." Sie kann sich wunderbar hinter diesem tollen "Engagement" verstecken, es berührt sie nicht persönlich - es ändert sich dadurch einfach nichts für die Tierrechte! Und genau das spricht dagegen!

> bei einigen Leuten bleibt vielleicht doch was hängen in Bezug
> auf das Gesamtproblem. Etwas anderes ist die Folge: Nur weil
> viele Leute gegen Tieversuche sind, engagieren sich nicht
> viele AKTIV dagegen. Insofern hat man auf dieser Ebene ein
> Effizienzproblem.

Natürlich. Man kann ja auch nicht viel mehr machen als auf Demos zu gehen und Unterschriftenlisten zu sammeln. Und da kommt mir der Verdacht, daß die Leute das auch auf andere Bereiche der Tierausbeutung übertragen. Noch ein Problem, warum man so wenig Leute bewegen kann, selbst etwas zu verändern?

> ja, verständlich. Trotzdem besser solche Leute tun ihre
> Meinung gegen Tierversuche (generell, also nicht pro
> "Verbesserungen") kund und beeinflussen das politische
> Meinungsbild, als wenn sie gar nichts tun

"Pro Verbesserung" ist in dem Fall ja auch gegeben, sonst würde kaum Strafanzeige gestellt werden gegen Covance. Und da diese Frau sogar selbst politisch engagiert, als "Tierschützerin" bekannt ist, vermittelt sie auch noch, daß es ok ist, andere Tiere ausbzubeuten, sie zu töten solange das nicht "in diesen grausamen Tierversuchen" geschieht. In diesem Fall (und vielen weiteren) wäre es in der Tat besser, sie würde einfach still halten. Denn durch dieses Auftreten sterben letztendlich mehr Tiere als gerettet wreden.

> >doch
> > so wie die Kampagne eben gerade läuft, sehe ich darin keine
> > Chance für die Tierrechte.
>
> Richtig, das ganze wird falsch aufgezogen !

Und nun die Frage: Warum machen Tierrechtler dann sowas?

> Gegenfrage: Ist Auschwitz nicht ein gutes Beispiel dafür,
> welche destruktiven Potentiale Menschen gegenüber ihren
> Artgenossen entwickeln können ?! Es ist deshalb ein gutes
> Beispiel, weil die Qualität des verursachten Schadens
> (Folter) hier ganz besonders hoch ist und sich in besonders
> drastischer Weise darstellt. Und je intensiver ein Eindruck

Nein, sondern weil Auschwitz schon immer Schuldgefühle geweckt hat, selbst noch in meiner Generation. Es fühlt sich also fast jeder irgendwie persönlich betroffen.

> um so ehr zeigt er Wirkung. Zeig einem Menschen ein Bild von
> einer Kuh auf einer Wiese und er wird (wenn er nicht schon
> antispeziesistische Tendenzen aufweist) kein "Problem"
> erkennen. Bei einem gequälten Affenbaby sieht er ein Problem !

Hast Du schon mal ins Maqi-Bildarchiv gesehen? Siehst Du dort eine "Kuh auf der Wiese"? Nein, die sind dort nicht deshalb nicht zu sehen, weil das "weniger schlimm" ist sondern weil dort der Alltag gezeigt wird - und "Kühe auf der Wiese" sind nun mal die große Ausnahme. Warum also sieht niemand ein Problem beim Anblick "gequälter" Rinder- oder Schweinebabies? Vielleicht, weil selbst von Tierrechtsseite das meist nur mal so nebenbei angehandelt wird?

> Labor. Aber grundsätzlich ist das eine ein viel stärkeres
> Paradigma für Leid !

Nein, ist es nicht. Hast Du schon mal in einer "Schweinezucht" gestanden, wo Babies auf dem Bauch über Plastikspaltenboden krochen, Mütter verzweifelt versuchten, durch die Stäbe ihrer "Abferkelbucht" ihre Kinder nur einmal mit der Nase zu berühren und andere nur noch stumm da standen, (vielleicht nur noch) darauf wartend, daß das alles endlich vorbei ist? In den Mülltonne vor der Anlage dann die Leichen derer, die das nicht überlebten.... Wo ist der Unterschied zu Covance? Können wir uns überhaupt anmaßen, das Leid anderen als "mehr oder weniger schlimm" zu bezeichnen?

> Ja, aber das eine schließt das andere doch nicht aus !
> Arbeitsteilung kann doch auch sinnvoll sein. Wenn sich z.B.
> 5% der Tierrechtler gegen Pelz, Tierversuche engagieren
> würden und der REst für Antispeziesismus oder jeder 5% gegen
> Tierversuche etc. und den Rest für Antispeziesismus wär man
> doch schon mal einen strategischen Schritt weiter und könnte
> effizient das Hauptproblem angehen !

Super Idee, hätte ich absolut nichts dagegen. Doch die Realität sieht anders aus. Und genau das kritisiere ich hier.

Tanja

Re: Unsere Optionen

Autor: nick | Datum:
Hallo Tanja,

> > das sehe ich anders. Ich denke, es besteht sehr wohl die
> > Möglichkeit, dass Tierversuche in den nächsten 50 Jahren
> > abgeschafft oder zumindest drastisch reduziert werden.
>
> Doch das sicher nicht aus Tierrechtsgründen sondern weil man
> bessere Testmethoden gefunden hat.

Ja schon, aber die Berücksichtigung der Interessen der nichtmenshcl. Tiere ist doch eine entscheidende Motivation, nach anderen Testmethoden zu suchen bzw.spielt zumindest eine wichtige Rolle. Gereade im Bereich der Medikamente ist es wohl auch ehr weniger im Interesse der Pharmaunternehmen wesentlich "bessere" Testmethoden zu haben, denn je valider ein Test umso weniger kann ich mich rausreden, wenn ein Präparat gefährliche Konsequenzen hat und ich es trotzdem auf den Markt bringe oder nicht bringen darf.

> Meine Rede. Und was soll daran gut sein? Ich habe Dir doch
> gestern ein ganz aktuelles Beispiel genannt.

Ja, nichts ist wirklich "gut" daran. Aber zumindest kann man gegen Tierversuche/Pelz MEHR Leute mobilisieren mal an einer Demo teilzunehmen, Petitionen zu unterschreiben etc. was wichtig ist für die Politik. Mehr kann man mit diesen Leuten nicht erreichen.

>Sie
> kann sich wunderbar hinter diesem tollen "Engagement"
> verstecken, es berührt sie nicht persönlich - es ändert sich
> dadurch einfach nichts für die Tierrechte! Und genau das
> spricht dagegen![/b]

Aber vielleicht ändert sich was für die "Versuchs"tiere, wenn mehr Menschen sich generell gegen Tierversuche aussprechen ! Das solche Leute null bis minus x generell hinsichtlich Tierrechten bringen, ist doch klar.

> und Unterschriftenlisten zu sammeln. Und da
> kommt mir der Verdacht, daß die Leute das auch auf andere
> Bereiche der Tierausbeutung übertragen. Noch ein Problem,
> warum man so wenig Leute bewegen kann, selbst etwas zu
> verändern?

hm..also da muss man wohl unterscheiden zwischen aktiven Leuten im TR Bereich, denen die Kreativität fehlt und der breiten Masse, denen aus egoistischen Gründen das Intersse fehlt, beides potenziert sich natürlich negativ ;-)


> "Pro Verbesserung" ist in dem Fall ja auch gegeben, sonst
> würde kaum Strafanzeige gestellt werden gegen Covance. Und da
> diese Frau sogar selbst politisch engagiert, als
> "Tierschützerin" bekannt ist, vermittelt sie auch noch, daß
> es ok ist, andere Tiere ausbzubeuten, sie zu töten solange
> das nicht "in diesen grausamen Tierversuchen" geschieht.

also schlimmer als die Anzeige finde ich, dass die Leute von der Münsteraner Initiative rumjammern, dass das Gericht dagegen entschieden hat, die Kameras zu installieren. Das ist echt idiotisch.

> > Richtig, das ganze wird falsch aufgezogen !
>
> Und nun die Frage: Warum machen Tierrechtler dann
> sowas?

weil ihnen der Mut, die Kreativität, die Weitsicht fehlt ?!?

> Nein, sondern weil Auschwitz schon immer Schuldgefühle
> geweckt hat, selbst noch in meiner Generation. Es fühlt sich
> also fast jeder irgendwie persönlich betroffen.

Ja aber WARUM weckt es denn schuldgefühle ? Weil wir die Bilder von abgemagerten, gequälten Kindern mit riesigen Augen hinter Stacheldraht und Namen wie "Mengele" und "Menschenversuche" im Kopf haben ! Und dieses Bild entspricht den Bildern aus Tierversuchen ziemlich genau.
Ich gebe dir recht, dass man Leid nicht hochrechnen kann und deshalb schrieb ich ja, dass Tiere insbesondere in der Massentierhaltung individuell genauso leiden wie "Versuchs"tiere. Aber das Leid in der Tierhaltung ist nicht so offensichtlich und es ist viel schwerer festzumachen.
Wenn ich schreibe, dass es ein Paradigma ist, dann meine ich das primär im Sinne einer Assoziation. und wenn du ein paar Menschen fragst, was "schlimmer" sei: Tierversuch oder Bodenhaltung von "Lege"hennen, dann wirst du sehen, was dabei rauskommt !

> Hast Du schon mal ins Maqi-Bildarchiv gesehen? Siehst Du dort
> eine "Kuh auf der Wiese"?

das war etwas überspitzt formuliert ;-)

> Super Idee, hätte ich absolut nichts dagegen. Doch die
> Realität sieht anders aus. Und genau das kritisiere ich hier.

na dann sind wir ja fast einer Meinung ! :-)

mfg
nick

Re: Unsere Optionen

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Nick,

> Ja schon, aber die Berücksichtigung der Interessen der
> nichtmenshcl. Tiere ist doch eine entscheidende Motivation,
> nach anderen Testmethoden zu suchen bzw.spielt zumindest eine
> wichtige Rolle. Gereade im Bereich der Medikamente ist es
> wohl auch ehr weniger im Interesse der Pharmaunternehmen
> wesentlich "bessere" Testmethoden zu haben, denn je valider
> ein Test umso weniger kann ich mich rausreden, wenn ein
> Präparat gefährliche Konsequenzen hat und ich es trotzdem auf
> den Markt bringe oder nicht bringen darf.

Halte ich für etwas weit hergeholt. Finanzielle Gründe und evt. noch die unzureichende Übertragbarkeit werden m.E. dazu führen, daß Tierversuche reduziert und irgendwann ganz eingestellt werden.

> Ja, nichts ist wirklich "gut" daran. Aber zumindest kann man
> gegen Tierversuche/Pelz MEHR Leute mobilisieren mal an einer
> Demo teilzunehmen, Petitionen zu unterschreiben etc. was
> wichtig ist für die Politik. Mehr kann man mit diesen Leuten
> nicht erreichen.

Mit dieser Aussage kapitulierst Du ja schon vor dem Speziesismus dieser Leute. Wenn Ihnen niemand was von Tierrechten erzählt, daß und warum auch nichtmenschliche Tiere Rechte haben, dann kann man mit diesen Leuten sicher nichts anderes erreichen.

> Aber vielleicht ändert sich was für die "Versuchs"tiere, wenn
> mehr Menschen sich generell gegen Tierversuche aussprechen !
> Das solche Leute null bis minus x generell hinsichtlich
> Tierrechten bringen, ist doch klar.

Also lieber 1000 Affen gerettet und 80 Millionen Hühner weiter leiden lassen? Wir können nur mit diesen Leuten was erreichen, andere sind nämlich nicht da! Ist Dir noch nicht aufgefallen, daß wir in einer speziesistischen Gesellschaft leben? ;-) Da springen nicht mal eben ein paar Tierrechtler aus dem Sack, wir müssen diese Leute (und gerade die, die sich selbst schon als "tierlieb" bezeichnen) aufklären, ihnen zeigen, daß sie nicht nur Zuschauer sondern Täter sind, sie motivieren, das zu ändern.

Anderes Beispiel: Asien und die Vogelgrippe. Für die meisten genauso weit weg wie Tierversuche. Und wieviele "tierliebe" Menschen fühlen mit den "armen Hühner, die lebendig begraben oder verbrannt werden" mit? Ich habe mit wenig Aufwand in den lezten Tagen einige zumindest zum Nachdenken bringen können indem ich sie fragte, warum sie nicht mit den Hühner "mitleiden", die für ihr "Frühstücksei" ausgebeutet werden.
Weiteres Beispiel: Eine Bekannte von mir nimmt Kaninchen, Hunde und Katzen bei sich auf um ihnen zu helfen. Sie lebt nur für diese Tiere und wie oft habe ich schon von Dritten gehört "na, das ist doch schon mal was, besser, als würde sie gar nichts machen". Die Frau fand deswegen bis vor kurzem nichts dabei, Leichen und andere tierl. Produkte zu konsumieren. Nein, sie ist bis jetzt nicht vegan, aber sie hat innerhalb kürzester Zeit verstanden, daß es ein Hohn ist, hier für die Freiheit der einen zu kämpfen und dort die anderen für sich selbst einsperren zu lassen. Und sie denkt nach. Ihr 9-jähriger Sohn weigert sich seit einigen Wochen, Kuhmilch zu trinken.

> hm..also da muss man wohl unterscheiden zwischen aktiven
> Leuten im TR Bereich, denen die Kreativität fehlt und der

Was wären denn Deiner Meinung nach kreative Aktionen?

> > Und nun die Frage: Warum machen Tierrechtler dann
> > sowas?
>
> weil ihnen der Mut, die Kreativität, die Weitsicht fehlt ?!?

Zweite Frage: Wie kann man Tierrechtler also motivieren Tierrechtsarbeit zu machen, von diesem Tierschutzsumpf Abstand zu nehmen?

> "Versuchs"tiere. Aber das Leid in der Tierhaltung ist nicht
> so offensichtlich und es ist viel schwerer festzumachen.

Für Antispeziesisten nicht. Und daß es nicht schwer ist, den Leuten dahingehend zumindest Denkanstöße zu liefern, habe ich ja nun hoffentlich ausführlich erläutert. ;-)

> Wenn ich schreibe, dass es ein Paradigma ist, dann meine ich
> das primär im Sinne einer Assoziation. und wenn du ein paar
> Menschen fragst, was "schlimmer" sei: Tierversuch oder
> Bodenhaltung von "Lege"hennen, dann wirst du sehen, was dabei
> rauskommt !

Drum sehe ich es auch als meine Aufgabe, den menschen begreiflich zu machen, daß das eine nicht "schlimmer" ist als das andere.

Tanja

Re: Unsere Optionen

Autor: nick | Datum:
Guten Abend,

> Halte ich für etwas weit hergeholt. Finanzielle Gründe und
> evt. noch die unzureichende Übertragbarkeit werden m.E. dazu
> führen, daß Tierversuche reduziert und irgendwann ganz
> eingestellt werden.

sicher sind das Hauptmotivationen, aber ein starker Druck durch die öffentliche Meinung kann den entschidenden Todesstoss für die Tierversuche bedeuten !

> > Ja, nichts ist wirklich "gut" daran. Aber zumindest kann man
> > gegen Tierversuche/Pelz MEHR Leute mobilisieren mal an einer
> > Demo teilzunehmen, Petitionen zu unterschreiben etc. was
> > wichtig ist für die Politik. Mehr kann man mit diesen Leuten
> > nicht erreichen.
>
> Mit dieser Aussage kapitulierst Du ja schon vor dem
> Speziesismus dieser Leute. Wenn Ihnen niemand was von
> Tierrechten erzählt, daß und warum auch nichtmenschliche
> Tiere Rechte haben, dann kann man mit diesen Leuten sicher
> nichts anderes erreichen.

nein, ich seh das nur realistisch. natürlich versuche ich leute, die gegen Tierversuche sind vom Antispeziesismus zu überzeugen, aber es klappt statistisch eben nur bei wenigen. Und die anderen , die mein ich, kann man nur zu Einzelaktionismus gebrauchen.

> Also lieber 1000 Affen gerettet und 80 Millionen Hühner
> weiter leiden lassen?

???

>Wir können nur mit diesen Leuten was
> erreichen, andere sind nämlich nicht da! Ist Dir noch nicht
> aufgefallen, daß wir in einer speziesistischen Gesellschaft
> leben? ;-) Da springen nicht mal eben ein paar Tierrechtler
> aus dem Sack, wir müssen diese Leute (und gerade die, die
> sich selbst schon als "tierlieb" bezeichnen) aufklären, ihnen
> zeigen, daß sie nicht nur Zuschauer sondern Täter sind, sie
> motivieren, das zu ändern.

ja natürlich - und ??? ;-)


> Zweite Frage: Wie kann man Tierrechtler also motivieren
> Tierrechtsarbeit zu machen, von diesem Tierschutzsumpf
> Abstand zu nehmen?

wenn ich das nur wüsste ;-) vielleicht indem man sich die raussucht, die empfänglich für vernünfitge Argumente sind und die dann überzeugt und soweiter ...

und kreative Aktionen ? schon wieder so ne schwere frage ;-) ich denke es geht mehr um die kreativität im Rahmen der gegebenen möglichkeiten: also kreative Flugblätter, homepages, vielleicht auch gute Vorträge bei demos an strategisch wichtigen stellen, zusammenarbeit mit den medien ( in gewissem Rahmen) info-veranstaltungen, natürlich auch direkte Aktionen, ein gutes management bei aktionen und demos etc. .... ich denke ein hauptproblem ist echt, dass die allerwenigsten von "uns" das "hauptberuflich" machen, meist hat man schon genug damit zu tun, seine brötchen zu verdienen. Etwas mehr Professionalität und Kreativitätstraining könnte uns allen echt guttun :-)

mfg
nick

Re: Unsere Optionen

Autor: Tanja | Datum:
> Guten Abend,

Dir auch ;-)

> sicher sind das Hauptmotivationen, aber ein starker Druck
> durch die öffentliche Meinung kann den entschidenden
> Todesstoss für die Tierversuche bedeuten !

Optimist. ;-) Ich denke nicht, daß es überhaupt zu einem starken Druck kommt, was Tierversuche generell angeht, sondern nur, wenn es darum geht "grausame und unnötige Tierversuche" abzuschaffen. Die Leute sind leider sehr obrigkeitshörig und wnen jemand einen Dr.-Titel hat, ist er für die meisten schon eine Autorität. Und wenn diese Autorität dann sagt Tierversuche seien in bestimmten Bereichen notwendig, dann glauben viele das blind. Ein starker Druck kann nur dann entstehen, wenn die Leute zumindest antispeziesistische Ansätze haben - und die bekommen sie nicht durch die Konzentration auf dieses eine Thema.

> nein, ich seh das nur realistisch. natürlich versuche ich
> leute, die gegen Tierversuche sind vom Antispeziesismus zu
> überzeugen, aber es klappt statistisch eben nur bei wenigen.
> Und die anderen , die mein ich, kann man nur zu
> Einzelaktionismus gebrauchen.
>
> > Also lieber 1000 Affen gerettet und 80 Millionen Hühner
> > weiter leiden lassen?
>
> ???

Du machst mit diesen Leuten Aktionen gegen Tierversuche und bestärkst sie doch damit in ihrem Verhalten; das, was ich vorher schon ausführlich beschrieb. Du versuchst, sie mit Tierrechten zu konfrontieren und wenn das nicht klappt, naja, Hauptsache sie machen irgendwas.... Und genau das denken die sich auch: "Der ist zwar so ein Radikaler, aber so kann ja nicht jeder sein und ich mache doch schon mehr als viele andere". Und mit diesem Gedanken werden diese Leute absolut nichts bei sich verändern.

> etc. .... ich denke ein hauptproblem ist echt, dass die
> allerwenigsten von "uns" das "hauptberuflich" machen, meist
> hat man schon genug damit zu tun, seine brötchen zu
> verdienen. Etwas mehr Professionalität und
> Kreativitätstraining könnte uns allen echt guttun :-)

Hm, ein größeres Problem sind m.E. die Leute, die mit "Tierrechtsarbeit" ihr Geld verdienen, die machen nämlich keine Tierrechtsarbeit sondern das, was ihnen ihre Geldgeber/deren Sponsoren vorschreiben. Ansonsten ist es in der Tat so, daß zuwenig Austausch stattfindet, und die meisten Leute offensichtlich in regelmäßgen Abständen stark gefrustet sind.
Na gut, aber da ich sehe, daß Du in der Beziehung auch nicht schlauer bist als ich, müssen wir wohl sehen, was Zeit und Vernunft vielleicht bewirken können....

Tanja

Arbeitsteilung

Autor: Achim Stößer | Datum:
nick schrieb:
> >gerade gegen Tierversuche so massiv
> > anzugehen, ist der, daß man große Teile der Bevölkerung
> > hinter sich weiß. Sinn und Zweck von TR-Arbeit sollte es m.E.
> > aber sein, daß man die Bevölkerung soweit bekommt, gegegn
> > jegliche Art von Tierausberung zu sein.
>
> Ja, aber das eine schließt das andere doch nicht aus !

Doch natürlich, da (fast) alle Leute "gegen Tierversuche" etc. sind, aber Leichen fressen.

> Arbeitsteilung kann doch auch sinnvoll sein. Wenn sich z.B.

Ja, aber nicht, wenn die Arbeitsteilung so aussieht, 99% der Leute ein Streichholz tragen und der Rest mit einem Baumstamm zu kämpfen hat.

> 5% der Tierrechtler gegen Pelz, Tierversuche engagieren
> würden und der REst für Antispeziesismus oder jeder 5% gegen
> Tierversuche etc. und den Rest für Antispeziesismus wär man
> doch schon mal einen strategischen Schritt weiter und könnte
> effizient das Hauptproblem angehen !

Genau das ist der Punkt: Derzeit stecken eben fast alle "Tierrechter" ihre ganze Energie in die Randthemen, was eben Dein Szenario auf den Kopf stellt und völlig kontraproduktiv ist.

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Uff, dafür gib mir bitte mal bis heute abend Zeit. Bin gerade
> im Büro und mein Englisch ist nicht das beste. Muss es später
> mal in Ruhe übersetzen.

Der wesentlichste Punkt ist in dem bereits übersetzten Teil, dem Fazit, Punkt 5, zusammengefaßt: http://antispe.de/txt/garyfrancioneinterview.html (übrigens, ca. 5/6 sind schon grob übersetzt, mußt Dir nur den Quellcode der Datei anschauen ;-) ).

Achim

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
[Zitat als solches kennzeichlich gemacht - Moderator]

Zitat: Ach so.

Mir geht es um die rechte aller Tiere (z.B. je 40 Millionen ermorderter Schweine, "Lege"hennen, männliche Kücken pro Jahr in Detischland), nicht nur um ein paar kleine Randbereiche wie Tierversuche, Zoo, Gänsereiten, "Gallen"bären usw.

Ist das so schwer zu verstehen?


Warum direkt so agressiv? Nein, es ist nicht schwer zu verstehen. Ich will das gleiche. Ich bin auch vom Vegetarier zum Veganer geworden und wünsche mir nichts mehr, das alle Menschen mal vegen leben werden.

Aber ihr wisst so gut wie ich, dass man nicht jetzt und direkt die ganze Welt retten kann. Jeder Tierrechtler setzt nun mal irgendwo an.

Ich finde es ziemlich schade, dass man sich in der Tierrechtsszene neuerdings immer gegenseitig angreift. Eigentlich ziehen wir doch alle am gleichen Strang.

Du kennst mich überhaupt nicht. Also behaupte bitte nicht, dass mir die Hennen, Kühe, Schweine uns sonstiges egal wären. Ich bin erst letze Woche Mitglied im Verein gegen Tierfabriken geworden. Wenn ich Tiertransporte sehe oder Berichterstattungen lese, dann könnte ich heulen.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> Warum direkt so agressiv? Nein, es ist nicht schwer zu
> verstehen. Ich will das gleiche. Ich bin auch vom Vegetarier
> zum Veganer geworden und wünsche mir nichts mehr, das alle
> Menschen mal vegen leben werden.

Dann belasse es nicht beim Wünschen sondern tu was dafür. :-)

> Aber ihr wisst so gut wie ich, dass man nicht jetzt und
> direkt die ganze Welt retten kann. Jeder Tierrechtler setzt
> nun mal irgendwo an.

Sicher, doch warum nicht erst mal überlegen, wo man ansetzen sollte?

> Ich finde es ziemlich schade, dass man sich in der
> Tierrechtsszene neuerdings immer gegenseitig angreift.
> Eigentlich ziehen wir doch alle am gleichen Strang.

Warum siehst Du es denn als "Angriff" wenn Vorgehensweisen kritisiert und diskutiert werden? Muß man alles stillschweigend hinnehmen sobald es innerhalb der "Tiererchtsszene" geschieht?

> Ich bin erst letze Woche Mitglied im Verein gegen
> Tierfabriken geworden. Wenn ich Tiertransporte sehe oder
> Berichterstattungen lese, dann könnte ich heulen.

Sind das nicht die mit der Kampagne für die Begrenzung der Transportzeit auf 8 Stunden, die es sich als fernes Ziel gesetzt haben, daß irgendwann die "Lebentiertransporte" gestoppt werden und nur noch "Fleischtransporte" fahren? Wenn Dir Tierrechte am Herzen liegen, warum gibst Du solchen Leuten Geld? Warum hältst Du Dich (und vor allem die Tierrechte im Allgemeinen) damit auf, solche speziesistischen Kampagnen zu unterstützen? Warum machst Du nicht Tierrechtsarbeit damit unsere Bemühungen schneller zum Erfolg führen?

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
Hallo Tanja,

ich bin ja generell lernfähig. Dann erzähl doch mal was über Eure Arbeit. Du sagst Ihr macht Infostände und Auflärungsarbeit.

Was mich jetzt mal generell interssieren würde ist, wie effektiv sowas ist. Also mal angenommen Ihr habt einen Stand in der Stadt von vormittags 10.00 Uhr bis Ladenschluss.

Wieviele Leute überzeugt Ihr tatsächlich, vom Fleischesser zum Veganer zu werden? Wieviele Leute habt Ihr in ca. einem Jahr tatsächlich überzeugt?

Ich stelle mir das daher schwer vor, da man halt auch keine Erfolgskontrolle hat. Ich gehe mal davon aus, dass Ihr den Leuten schlimme Fotos zeigt und darüber aufklärt, dass man beim Milchkonsum die Kälber tötet.

So wie ich die Menschen einschätze, sind auch wirklich einige davon erst mal (oberflächlich) "betroffen", aber alles ist vergessen, wenn am nächsten Sonntag bei Oma die Sahnetorte auf dem Tisch steht.

Vielleicht bin ich nicht überzeugend genug, aber ich habe es noch nicht einmal geschafft, meine eigenen Eltern zumindest vom Fleischesser zum Vegetarier zu machen. :-(

Ähnlich in meinem Bekanntenkreis: Meine Schilderungen und Ausführungen machen alle "betroffen" viel geändert hat sich noch nix.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> ich bin ja generell lernfähig. Dann erzähl doch mal was über
> Eure Arbeit. Du sagst Ihr macht Infostände und
> Auflärungsarbeit.

http://maqi.de Da findest Du alles über unsere Arbeit.


> Wieviele Leute überzeugt Ihr tatsächlich, vom Fleischesser
> zum Veganer zu werden? Wieviele Leute habt Ihr in ca. einem
> Jahr tatsächlich überzeugt?

Ich weiß es nicht, denn ich führe keine Strichliste. ich weiß auch nicht, ob durch mein Engagement schon mal jemand vom Leichenfresser zum Veganer wurde. was ich aber weiß, ist, daß ich die Leute informiere, sie zum Nachdenken bringe - und daß Leute durch die Arbeit von Maqi vegan werden, liest man auch immer wieder hier im Forum, andere melden sich per email bei uns und dann gibt es sicher noch (die meisten?), die einfach vegan werden ohne uns das gleich auf die Nase zu binden.
Gegenfrage: Wieviele Leute bringst Du zum Nachdenken über Tierrechte, wenn Du an Tierausbeuter Protestbriefchen schreibst?

> Ich stelle mir das daher schwer vor, da man halt auch keine
> Erfolgskontrolle hat. Ich gehe mal davon aus, dass Ihr den
> Leuten schlimme Fotos zeigt und darüber aufklärt, dass man
> beim Milchkonsum die Kälber tötet.

Und? Brauchst Du "Erfolgskontrolle"? Warum wird die Arbeit denn ohne schwerer? Brauchst Du Deine eigenen persönlichen Erfolge? Geht es eher um Dich, darum, sich sagen zu können "ich hatte Erfolge", als um Tierrechte?

> So wie ich die Menschen einschätze, sind auch wirklich einige
> davon erst mal (oberflächlich) "betroffen", aber alles ist
> vergessen, wenn am nächsten Sonntag bei Oma die Sahnetorte
> auf dem Tisch steht.

Sicher läuft das bei einigen so. Doch warum? Weil sie danach nciht mehr mit dem Thema konfrontiert werden. Und warum das? Weil es eh schon wenig Tierrechtler gibt und diese paar dann noch Protestbriefchen verfassen anstatt sinnvolle Aufklärungsarbeit zu leisten. Diese Menschen hier sind z.B. betroffen vom Anblick von Hühner- und Truthuhnleichen (zum Vergrößern klicken):

Was wäre, wenn sie öfter betroffen sein müßten?


> Vielleicht bin ich nicht überzeugend genug, aber ich habe es
> noch nicht einmal geschafft, meine eigenen Eltern zumindest
> vom Fleischesser zum Vegetarier zu machen. :-(

Das ist sicher auch eine der schwersten Aufgaben, mit den eigenen Eltern über so etwas zu diskutieren.

> Ähnlich in meinem Bekanntenkreis: Meine Schilderungen und
> Ausführungen machen alle "betroffen" viel geändert hat sich
> noch nix.

Ich sehe, Du bist frustriert, hast quasi schon aufgegeben bevor Du überhaupt angefangen hast. Schriebst Du nicht vorhin "Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken"? Nutzt Du diese Kampagne nicht sogar wirklich eher um Dich selbst zufriedenzustellen, um Dir Deine Erfolge zu sichern?
Glaubst Du, ich bin nicht manchmal frustriert? Das bleibt nicht aus, aber dann gönne ich mir etwas Ruhe und überlege dabei, was ich anders, besser machen könnte. Und dann gibt es genauso Zeiten, wo ich mich darüber freue, daß jemand anruft, erzählt, er sei seit ein paar Monaten vegan und daß ihm Tierrechte ein ernstes Anliegen geworden sind.
Anstatt also irgendwas zu machen, nur um etwas getan zu haben, ist es m.E. sehr viel sinnvoller, sich zu überlegen, was man will uud wie man da hinkommt. Wenn Du Tierrechte willst, mußt Du Tierrechte fordern und Du bist herzlich eingeladen, in einem neuen Thread über Deine Probleme in Diskussionen mit Speziesisten zu berichten damit wir die vielleicht gemeinsam lösen können.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
[Zitat durch > markiert, bitte Zitate kennzeichnen - Moderator]

Tanja schrieb:
>Und? Brauchst Du "Erfolgskontrolle"? Warum wird die Arbeit denn
>ohne schwerer? Brauchst Du Deine eigenen persönlichen Erfolge?
>Geht es eher um Dich, darum, sich sagen zu können "ich hatte
>Erfolge", als um Tierrechte?

Nein, es geht nicht um mich! Ich habe Dir hier die Fragen auch nicht gestellt, um Euch in igendeiner Form anzugreifen, oder Eure Arbeit mies zu machen oder abzuwerten. Im Gegenteil, ich finde es gut, was ihr macht. Es hat mich nur mal persönlich interessiert wie die Leute so reagieren, die man damit konfrontiert. Es wäre generell mal interssant zu wissen, wieviele Leute man so überzeugen kann. Ich habe damit halt keine Erfahrung.

Aber Du hast Recht, es gibt auch hier und da die positiven Momente. Wie ein 14-jähriges Mädchen in meiner Nachbarschaft: Eltern Leichenfreser, Geschwister Leichenfresser, Freunde und Umfeld Leichenfresser. Sie selbst bereits mit ihren 14 Jahren fast vegan, aus eigener Überzeugung ohne fremden Anstoß, und unglaublich im Tierschutz engagiert. Lässt sich auch nicht von Mitschülern aufziehen, sondern steht ganz selbstbewusst zu ihrer Lebensphilosophie.

Ich zähle mich nicht zu den "Tierschützern" deren Anliegen es ist, ihr Ego mit igendwelchen Aktionen aufzupolieren. Ich gebe aber zu, dass meine Motivation steigt, wenn ich merke, dass ich was erreiche.

O.k., o.k., jetzt wird Dein Einwand mit den Protestbriefchen kommen. ;-)

Nein, damit habe ich bisher nicht viel bzw. nichts erreicht. Aber ich bin halt ein ziemlich emotionaler Mensch. Und nach dem Covance-Bildmaterial, da schreit halt alles in mir, irgendetwas dagegen zu tun.

Ich stimme mit Euch überein, dass man erst was in den Köpfen der Menschen ändern muss (vegane Lebensweise) damit sich damit auch andere Dinge wie Jagd, Pelze und Tiervesuche von selber erledigen.

Aber mal Hand aufs Herz: Das wird noch ziemlich lange dauern. Man kann nicht nur für die Zukunft leben. Die Tiere die JETZT gerade auf der Welt sind, in Schlachthöfen, in Pelzzüchteranlagen, in Laboratorien - die brauchen auch alle unsere Hilfe, das sollte man nicht vergessen.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanja | Datum:
> Nein, es geht nicht um mich! Ich habe Dir hier die Fragen
> auch nicht gestellt, um Euch in igendeiner Form anzugreifen,
> oder Eure Arbeit mies zu machen oder abzuwerten. Im

So habe ich das auch nicht aufgefaßt.

> Gegenteil, ich finde es gut, was ihr macht. Es hat mich nur
> mal persönlich interessiert wie die Leute so reagieren, die
> man damit konfrontiert. Es wäre generell mal interssant zu
> wissen, wieviele Leute man so überzeugen kann. Ich habe damit
> halt keine Erfahrung.

Dann wird es Zeit, die zu machen. Zu verlieren hast Du ja nichts: Du "überzeugst" momentan niemanden - es kann also nur besser werden. :-)

> Ich zähle mich nicht zu den "Tierschützern" deren Anliegen es
> ist, ihr Ego mit igendwelchen Aktionen aufzupolieren. Ich
> gebe aber zu, dass meine Motivation steigt, wenn ich merke,
> dass ich was erreiche.

Ok, dann wäre es für mich und alle anderen, die hier nur mitlesen sicher interessant zu erfahren, was Du erreichst, am besten auch gleich noch mit Beantwortung der Frage, inwiefern es wirklich den Tierrechten oder auch nur einem einzigen Individuum hilft.

> Nein, damit habe ich bisher nicht viel bzw. nichts erreicht.
> Aber ich bin halt ein ziemlich emotionaler Mensch. Und nach
> dem Covance-Bildmaterial, da schreit halt alles in mir,
> irgendetwas dagegen zu tun.

Meinst Du, mir geht es anders? Sicher gibt es keinen einzigen Tierrechtler, den das kalt läßt. Emotionen, wie z.B. Wut, können äußerst hilfreich sein, solange sie nicht zur blinden Wut wird. Du siehst das Bildmaterial und mußt Dir selbst irgendwie Luft machen - damit Du wieder etwas erleichtert bist. Das ist ja genau das, wovon ich die ganze Zeit schreibe: Es hat letztendlich niemandem anders genützt als Dir.
Wenn Du also wirklich etwas erreichen willst, warum überlegst Du nicht erst mal, wie das am Besten zu machen ist und Deine Emotionen dann konstruktiv einzusetzen?

> Ich stimme mit Euch überein, dass man erst was in den Köpfen
> der Menschen ändern muss (vegane Lebensweise) damit sich
> damit auch andere Dinge wie Jagd, Pelze und Tiervesuche von
> selber erledigen.
>
> Aber mal Hand aufs Herz: Das wird noch ziemlich lange dauern.
> Man kann nicht nur für die Zukunft leben. Die Tiere die JETZT
> gerade auf der Welt sind, in Schlachthöfen, in
> Pelzzüchteranlagen, in Laboratorien - die brauchen auch alle
> unsere Hilfe, das sollte man nicht vergessen.

Wer sagt denn, daß wir die vergessen? Wenn jetzt jemand vegan wird, werden jetzt weniger Tiere ausgebeutet. Und je mehr wir uns da engagieren, je mehr Leute vegan werden, desto weniger Opfer gibt es. Und bevor ich an den Betreiber einer Legebatterie einen Protestbrief schreibe, der diesen absolut nicht kratzt, sehe ich lieber zu, daß die Leute vegan werden und befreie, soweit möglich, einige seiner Opfer.
Ich habe eher den Eindruck, daß Leute, die Protestbriefchen schreiben, gegen die "grausamen Tierversuche" wettern, oft die vielen anderen Tiere vergessen, die sonst noch leiden müssen.
Damit müßte es nun doch endlich verständlich sein, oder? :-)

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Info | Datum:
Tut mir leid, aber Tierbefreiungen sind wohl auch eher was zur Selbstbefriedigung. Effektiver ist es, jemanden zum Veganismus zu bringen. Dadurch hilft man wesentlich mehr Tieren. Und das mit geringerem Zeitaufwand.

Tierbefreiungen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Info schrieb:
>
> Tut mir leid, aber Tierbefreiungen sind wohl auch eher was
> zur Selbstbefriedigung. Effektiver ist es, jemanden zum

Das mag ja auf viele zutreffen (meist ist es zudem primär schlicht ein Mittel, das Spendenaufkommen zu erhöhen), aber das läßt sich nicht verallgemeinern.

Die hier:

werden Deine These wohl sicher nicht teilen.

> Veganismus zu bringen. Dadurch hilft man wesentlich mehr
> Tieren. Und das mit geringerem Zeitaufwand.

Tja, nun helfen Tierbefreiungen ja nicht nur den befreiten Tieren (Du solltest einen Blick ins FAQ werfen).

Was meinst Du, wieviele Leute durch Medienberichte über unsere Tierbefreiungsaktionen schon mit Veganismus konfrontiert wurden (Fernsehbeiträge über Infostände oder Forendiskussionen sind nunmal nicht sooo beliebt bei den Redakteuren)? Dazu müßtest Du ein paar hunderttausend Infostände machen.

Achim

Re:

Autor: Tanja | Datum:
Möchte nur noch ergänzend zu Achims Beitrag sagen, daß ich es durchaus sinnvoll finde, einzelne Tiere zu befreien. Denn wenn es Leute gibt, die Platz haben, wäre es in meinen Augen unterlassene Hilfeleistung, das nicht zu tun.
Und von "Selbstbefriedigung" kann dabei überhaupt keine Rede sein. Ich will nicht abstreiten, daß es ein gutes Gefühl ist, ganz konkret ein paar Individuen das Leben zu retten - doch die Ohnmacht und die Traurigkeit, wenn man unzählige zurücklassen muß, sind sehr viel größer.

Tanja

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Info | Datum:
Wieviel Tieren hättest Du geholfen, wenn Convance schließen müsste? Ich sags Dir: Keinem einzigen. Und dafür investierst Du Deine ganze Freizeit? Echt effektiv. Oder verschaffst Du Dir so ein gutes Gewissen ?
Wenn die Maqi Leute einen Infostand haben und nur eine Person irgendwie überzeugen können, dann haben Sie so vielen Tieren geholfen, wie dieser Mensch normalerweise ohne Änderung seiner Lebensweise geschädigt hätte. Und das da eine ganze Menge zusammenkommt während eines Menschenlebens ist klar. Man braucht sich nur die entsprechenden Statistiken ansehen.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Tanya | Datum:
@Info: Du schreibst, man muss sich nur die Statistiken ansehen.

Das würde mich ja prinzipiell mal interessieren. Gibt es bereits Statistiken drüber, wieviel Prozent der Weltbevölkerung Fleischesser, Vegetarier und Veganer ist?

Gab es schon mal entsprechende Markforschungsstudien?

Zahlen habe ich nämlich noch nicht auf den Tisch bekommen. Man merkt aber, dass Veganismus in den letzen Jahren bzw. im letzen Jahrzehnt immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Als ich noch ein Kind war, gab es in der Stadt weder Reformhäuser noch Möglichkeiten, irgendwie an alternative Nahrungsmittel zu kommen. Mittlerweile beginnen immer mehr Geschäfte, auch mal vegane Sachen ins Angebot zu nehmen. Das ist eine Entwicklung, die schon hoffen lässt.

Re: Münster will in 2010 Kulturhauptstadt werden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> @Info: Du schreibst, man muss sich nur die Statistiken ansehen.

Gemeint waren offensichtlich die Statistiken, die zeigen, wiviele Tiere ein Nichtveganer im Leben aufrißt bzw. umbringt, im ihre Menstruationsprodukte, Drüsensekrete usw. zu konsumieren.

Wenn Dich die Zahlen interessieren, findest Du einieg in diversen Artikeln und Pressemitteilungen auf maqi.de

> Das würde mich ja prinzipiell mal interessieren. Gibt es
> bereits Statistiken drüber, wieviel Prozent der
> Weltbevölkerung Fleischesser, Vegetarier und Veganer ist?

Bitte benutze die Forensuchfunktion.

Achim

Ein weiteres Skandalurteil

Autor: Tanya | Datum:
Es darf nicht wahr sein! :-(

Informations- und Meinungsfreiheit gelten nichts mehr in Deutschland.

Das Landgericht Münster hat heute nachmittag in einem weiteren Prozeß entschieden, dass die einstweilige Verfügung aufrechterahlten wird, und somit keine Covance-Bilder und Videos veröffentlicht werden dürfen.

Ich glaube es einfach nicht. Soviel zur Gerechtigkeit, soviel zur "Demokratie".

Re: Ein weiteres Skandalurteil

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Es darf nicht wahr sein! :-(

Komisch, darüber regt sich dagegen natürlich wieder keiner von Euch auf.

Achim

Re: Ein weiteres Skandalurteil

Autor: Tanya | Datum:
Ich rege mich über so einiges auf. Aber wenn ich mir das alles in Foren von der Seele schreiben wollte, dann wäre ich morgen früh noch dran.

Das mit dieser Sekte habe ich auch nur so am Rande verfolgt. Ich wäre übrigens selber beinahe auf die reingefallen. Ich hatte mir deren Heft "Freiheit für Tiere" am Bahnhofsbuchhandel gekauft, was mir inhaltlich sehr gut gefallen hat. Ich wollte schon abonnieren. Dann bin ich beim Internetsurfen darüber gestolpert, wer wirklich dahinter steckt.

Aber mal ehrlich, über die Rechtssprechung heutzutage kann man ja echt nur noch den Kopf schütteln. Wofür gibt es Gerichte, wenn man von dort keine Gerechtigkeit erwarten kann?

Und vor allem die übliche Doppelmoral. Hätte man unter "sittenwidrigen" Umständen den Mord an einem Menschen gefilmt, dann hätte man wohl kaum so entschieden. Aber Tierschändung gehört halt zum normalen Tagesgeschäft.

Da kommt mir doch echt die Galle!

Aktuell: Zahl der Tierversuche steigt wieder

Autor: Tanja | Datum:
Habe heute über eine Mailing-Liste mal wieder Meldungen bekommen, daß die zahl der Tierversuche weiter ansteigt, so z.B.

Zitat: Tierversuche nehmen wieder deutlich zu

Die Zahl der Tierversuche in Österreich ist wieder gestiegen. 187.336 Tiere und damit um neun Prozent mehr als im Vorjahr wurden im Jahr 2004 "verbraucht".

Starker Anstieg von Versuchen mit Affen
Wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten unter Berufung auf die am Dienstag veröffentlichte amtliche Statistik mitteilte, hätten vor allem die Versuche mit Tieraffen - im Gegensatz zu Menschenaffen - einen signifikant starken Zuwachs zu verbuchen.
Aber auch Hunde, Pferde und Fische mussten vermehrt "herhalten".


Knapp unter Höchststand

Während die Tierversuchszahlen im Jahr 2003 erstmals seit 1999 rückläufig waren, hat sich dieser Trend 2004 nicht gehalten: Die aktuelle Zahl reicht beinahe an den Höchststand im Jahr 2002 heran, hieß es.

Vier Pfoten befürchtet, dass mit einem weiteren Anstieg in Österreich, aber auch in Europa zu rechnen sei.


Vor allem Mäuse und Ratten

Am häufigsten wird in der Alpenrepublik an Mäusen und Ratten getestet, die von rund 78 Prozent aller Tierversuche betroffen sind.

Während die Verwendung von Katzen, Meerschweinchen, Ziegen, Schafen und Vögeln im vergangenen Jahr rückläufig war, stieg die Zahl von Tierversuchen bei anderen Arten wie Affen, Hunden, Pferden, Hamstern, Kaninchen, Ratten, Mäusen, Amphibien und Fischen zum Teil dramatisch.


Für Entwicklung von Medikamenten

Die meisten Tierversuche werden im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie in der Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten und Geräten der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin durchgeführt.

An dritter Stelle folgt die biologische Grundlagenforschung, so die Tierschutzorganisation.


Aus der Schweiz kam eine ähnliche Meldung.
Da investieren also hunderte und tausende (weltweit zehntausende?) von Leuten ihre Zeit in den Kampf gegen Tierversuche, stehen sich Millionen von Stunden (weltweit und aufs Jahr hochgerechnet) auf Demos vor Labors die Beine in den Bauch, erzählen, wie hier "Gast", was von einem "Baumhaus" (= Abschaffung der Tierversuche), was relativ leicht zu erbauen sei... - und was passiert, was sind die Erfolge all dieser Bemühungen?
Es werden wieder mehr Tiere in Tierversuchen ausgebeutet, all die Bemühungen sind also umsonst. Warum das so ist und im Zweifelsfall auch nur so sein kann, wurde hier im Thread ja schon ausführlich diskutiert. Aber vielleicht sind es ja diese neusten Meldungen, die den einen oder anderen zum Nachdenken bringen...

Tanja

Re: Aktuell: Zahl der Tierversuche steigt wieder

Autor: plenocervix | Datum:
da sieht mensch mal, welche auswirkungen es hat, samstag nachmittag vor leeren bueros "uuuuuunreeeeeeecht!" zu rufen, anstatt das problem an der wurzel zu packen und eine umwaelzung der herrschenden verhaeltnisse zu schaffen.