Forenübersicht RSS

Produktanfrageforum:
Apfel- und Orangensaft von Dennree

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 1

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Apfel- und Orangensaft von Dennree

Autor: Nathalie | Datum:
Anfrage nach Apfel- und Orangensaft bei Dennree.
Hier die Antwort:



Töpen, den 7. Juni 2002

Ihre Nachfrage vom 16. Mai 2002

Sehr geehrte Frau xxxxx,
sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst einmal wollen wir uns für ihr Schreiben vom 16. Mai 2002 bedanken. Anfragen wie die Ihrige zeigen uns, was unsere Kunden beschäftigt und welche Probleme sie haben. Für die verspätete Antwort möchten wir um Verständnis bitten, aber aufgrund der aktuellen Ereignisse war es uns nicht möglich, Ihre Anfrage früher zu beantworten.

Wir als Großhändler vertreiben nur Lebensmittel, welche nach der Verordnung (EWG) 2092/91 über den ökologischen Landbau erzeugt werden. Beim Anbau der von uns vertriebenen Lebensmittel wird deshalb auf den Einsatz von künstlichen Pestiziden und Düngemittel vollständig verzichtet. Es werden keine gentechnisch veränderten Pflanzen verwendet und eine Bestrahlung darf ebenfalls nicht durchgeführt werden.

Wir verwenden für die Herstellung unseres Apfel- bzw. Orangensaft nur Obst aus ökologischem Anbau. Bei unseren Säften handelt es sich um Direktsaft, d.h. unsere Säfte werden nicht aus Konzentrat hergestellt. Da wir aber Obst aus ökologischem Anbau verwenden, welches nicht mit Pestiziden behandelt wird, können wir nicht ausschließen, daß vereinzelt auch wurmstichige Früchte in die Saftherstellung gelangen.

Sowohl unser Apfel- als auch unser Orangensaft sind nicht geklärt, d.h. es wird keine Gelatine verwendet. Nach der Pressung wird lediglich eine mechanische Filtration durchgeführt. Die fehlende Klärung ist leicht daran zu erkennen, daß der Saft nicht klar ist und sich bei längerem Stehen die Trübstoffe am Boden der Flasche absetzen. Sonstige Zusatzstoffe oder Produktionshilfsstoffe werden ebenfalls nicht verwendet. Die Haltbarkeit des Saftes wird durch Erhitzung erreicht.

Unsere Säfte werden in Mehrwegglasflaschen abgefüllt. Als Verschluß dient eine Aluminiumdeckel mit Kunststoffdichtung. Für die Kennzeichnung verwenden wir Papieretiketten, welche aufgeklebt werden. Bei der Papier- und Kleberherstellung werden häufig tierische Hilfsstoffe (z.B. Tierleim, Kasein oder Wachs) verwendet. Aus diesem Grund können wir die vegane Hersttungsweise des Papiers nicht garantieren.

Wir als Großhändler mit 25jähriger Erfahrung sind bestrebt, alle unsere Kunden nach ihren jeweiligen persönlichen Wünschen mit biologischen Lebenmitteln versorgen zu können. Dazu gehören natürlich auch Lebensmittel bio-veganer Herkunft. Wir führen in unserem Sortiment deshalt auch vegane Lebensmittel. Ohne einheitliche Richtlinien für deren Herstllung und Verpackung müssen wir uns aber auf die Angaben der Herstller verlassen.

Aus unserer Sicht herrscht bei vielen Herstellern und Händlern eine gewisse Unsicherheit über die Definition veganer Produkte. National oder international einheitliche Richtlinien für die Herstellung einzelner Erzeugnisse würden den Herstellern diese Unsicherheit nehmen, Die bisherigen Definitionen sind sehr weit gefaßt und auch sehr unbestimmt. Mit diesen kann ein Lebensmittelherstller meist recht wenig anfangen. Widerspricht z.B. die Tötung von Würmern in den Äpfeln bei der Saftherstellung schon dem veganem Gedanken? Oder kann der Anbau von Getreide und Gemüse noch als vegan angesehen werden, obwohl beim Anbau und der Ernte der Lebensraum und die Lebensgrundlage unterschiedlichster Lebewesen (z.B. Hasen, Mäuse, Hamster, Insekten ...) radikal zerstört wird? Ist vielleicht sogar das Essen pflanzlicher Produkte eine Dirkriminierung aufgrund der Artzugehörigkeit? Besitzen nicht auch Pflanzen ein Recht auf physiche Unversehrtheit? Daß auch Pflanzen lebendige Geschöpfe sind, welche auf ihre Umwelt reagieren, wird wohl niemand abstreiten. Warum sollen also Pflanzen, nur weil sie meist ortsunbewglich sind, weniger Rechte haben als Tiere? Wo ist überhaupt die Grenze zu ziehen zwischen Tieren und Pflanzen?

Wie soll ein Hersteller genau wissen, ob er ein veganes Produziert hat oder nicht? Wo muß er in seinem ganz bestimmten Fall die Grenze zwischen vegan und nicht vegan ziehen? Diese Unsicherheit muß den Produzenten durch Herstellungsrichtlinien genommen werden, damit eine Produktion veganer Lebensmittel in größerem Umfang überhaupt möglich wird. Solche Richtlinien sollten aber nicht von den Herstellern aufgestellt werden. Vielmehr sollte diese Aufgabe, aus unserer Sicht, ein Interessensverband für vegane Produkte übernehmen.

Wir hoffen, Sie verzeihen uns den kurzen philosophischen Ausflug. Weiterhin hoffen wir, Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

dennree Versorgungs GmbH
Robert Hasenhündl
staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker
Qualitätssicherung / Eigenmarken