>Hast Du irgendwelche
Argumente, oder beschränkst Du Dich auf das Nachplappern von Ditfurthismen?
Ich bin ohne Ditfurth zu dieser Reaktion gelangt.
>Ich habe diesen Text vor Veröffentlichung mehreren Leuten, die "KZ-Vergleiche" ablehnten, vorgelegt. Es gab zwei Arten von Reaktionen: Einsicht oder Schweigen. Argumente dagegen, die dort nicht widerlegt werden, oder Widerlegungen der dort genannten Gegenargumente konnte niemand nennen. Kannst Du, oder beschränkt sich Deine "Argumentation" auf das, was Du hier geschrieben hast, "Scheiße finden"? Fußaufstampfen ist kein Argument.
Kann mir vorstellen, daß es da nur Einsicht oder Schweigen geben kann, wenn ein Experte wie Du (und das ist nicht ironisch sondern ernst gemeint) mit Laien wie mir in direkter Gegenüberstellung redet. Natürlich bin ich auf diesem Gebiet nicht so gebildet wie du.
Meine Argumente sind in der Tat eher von der Sorte, daß mensch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen kann.
Die Menschen die von den Nazis zur Vernichtung geführt wurden, waren in den Augen vieler Leute einfach genauso Menschen und es mußte ihnen erstmal klargemacht werden, warum die einen sterben sollen, die anderen aber nicht. So, sagten die Nazis: das sind Juden, das ist eine Rasse, die andern sind Arier, das ist ne Rasse, und die sind grundverschieden. Die Nazis ham also aus den Menschen zwei Rassen gemacht, was vorher zwei Religionen waren. Merke: Religion kann sich ändern, eine "Rasse" nicht. Diese Erfindung einer Rasse diente also dazu, die Vernichtung jüdischer Menschen zu rechtfertigen.
Die wirtschaftliche Totnutzung von Tieren basiert nun darauf, daß die Menschen sagen, wir sind von verschiedenen Spezies, und die einen sind dazu da, von den anderen gefressen zu werden. Der zweite Teil des Satzes ist sozusagen für mich der Knackpunkt: So soll es eben nicht laufen. Aber der erste Teil ist doch unbestreitbar, oder irre ich mich? Wir sind doch von verschiedenen Spezies. durch so einen Vergleich erreichst du genau die Reaktion: "Es sind doch nur Tiere." In KZ's wurden sozusagen Menschen so behandelt, wie Tiere aus Prinzip (weil sie keine Rechte haben) behandelt werden. In dieser Richtung funktioniert der Vergleich. Aber nicht andersrum, denn wenn du den Leuten erst mal beigebracht hast, daß es keine Rechtfertigung gibt für die Diskriminierung bestimmter Menschen aufgrund irgendwelcher willkürlich definierter Merkmale, heißt das noch lange nicht, daß dieses Prinzip auf Tiere ausgedehnt wird. Gargl! Wie krieg ich das bloß ausgedrückt?
Also: Durch den KZ-Vergleich wird erstens vergessen, daß Unterschiede zwischen Menschen stets hochstilisiert werden, um ihnen Übles zu wollen. Daher müssen diese angeblich so festzementierten "natürlichen" Unterschiede als die Konstruktion von Menschen entlarvt werden.
Zweitens, willst Du die Situation der Tiere grundlegend ändern, rate ich als Laie zu einer anderen Herangehensweise: Nicht Legebatterien mit KZ's vergleichen, wo viele abwinken, sondern erreichen, daß das Wort "Legebatterie" genauso einschlägt wie das Wort KZ. Konzentrationslager ist ja nicht grade rein von wörtlichen Sinn aufschlußreich. Wer vom Mars kommt, wüßte nicht gleich was sich dahinter verbirgt. Und doch ist das Wort schon geeignet, einem das Grausen hochkommen zu lassen. Erst wenn das Wort "Legebatterie" auch solche Gefühle aufkommen läßt, wird es keine mehr geben die sagen "es sind ja nur Tiere".
Noch kürzer: Ich finde der Vergleich verharmlost das, was die Nazis taten (erstens) und ist kontraproduktiv für die Tiere weil öffentlich schwer vermittelbar.(zweitens).
>>halte auch das Ernstnehmen von Peter Singer für totale Kacke.
>
>Dies bezieht sich vermutlich auf den Text "Entspannt in der Barbarei",
>http://antiSpe.de/txt/Barbarei.html.
>
>Was bitte soll "Ernstnehmen" hier bedeuten?
Soll bedeuten: Peter Singer als kritisierbaren, tollen Philosophen zu bezeichnen. Nicht Ernstnehmen = Auslachen, Ignorieren.
>>Ja, lieber Achim, du heißt uns alle hier willkommen, aber ich fühl mich
>
>Das ist falsch, in den Forenrichtlinien, die, wer hier Beiträge schreibt, gelesen haben sollte, wird deutlich das Gegenteil klargemacht.
>
>>hier auf einer relativ suspekten Seite nicht so wohl. Emotionen in Ehren,
>
>Was suspekt ist, sind hier zunächst einmal Deine Äußerungen, wenn ich mir diese Bemerkung gestatten darf.
>
>>aber selbst mit großer Wut auf TierquälerInnen erfüllt muß mensch nicht
>>gleich in die Kiste mit dem KZ-Vergleich greifen. Oder warum braucht mensch
>
>Warum nicht?
>
>>diesen Vergleich? Wozu?
>
>Zur Verdeutlichung? Vgl. z.B. die Maqi-Agenda (siehe
http://tierrechte.de/maqi/txt/agenda.html) sowie tiefenpsychologische Studien, die hier auf antiSpe erwähnt werden (siehe
http://antiSpe.de/txt/rheingold-studie.html und
http://antiSpe.de/txt/zorn.html).
Werd ich noch mal lesen. Ok?
Ich habe wirklich keinen Peter Singer gelesen und maße mir keine Kompetenz an. Was habe ich denn gelesen? Folgendes: "(Helga)Kuhse stellte Kriterien auf, nach denen die Tötung behinderter Kinder, unfallgeschädigter und alter Menschen zulässig ist, wenn <die Kriterien für menschliche Personalität dauerhaft nicht mehr zutreffen>1. Ihre Ausführungen münden schließlich in der Feststellung: <Es gilt, den auf überholter Grundlage errichteten Begriff der Unverletzlichkeit des Lebens abzulösen durch eine rationale Ethik, die den wissenschaftlichen und kulturellen Erfordernissen der modernen Zeit angemessen ist. Im Rahmen dieser Ethik ist es möglich und notwendig, lebenswertes und lebensunwertes Leben zu unterscheiden und das lebensunwerte zu vernichten.>2 Keine Eugenik? Peter Singer, der mit Helga Kuhse zusammenarbeitet, benutzt dieselben Kriterien, um bestimmten Menschen das Lebensrecht abzusprechen. In den letzten zwei Jahren hat er mit seinem Buch >praktische Ethik< in Deutschland viel Aufsehen erregt. Es enthält seine Gedanken zu lebenswert und lebensunwert, zu freiwilliger und "unfreiwilliger" Euthanasie. (...) Da Singer sogar mit nachgeburtlicher Selektion - also Tötung von behinderten Neugeborenen - keine Probleme hat, hat er sie umso weniger mit vorgeburtlicher. "Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung, kl. Anmerkung)mit nachfolgender Abtreibung in einzelnen Fällen gehört in Ländern mit fortgeschrittenen Behandlungsmethoden zur üblichen Praxis. Ich meine, das das überall so sein sollte." 3 Doch die Selektion per Amniozentese und Abtreibung ist ihm zu unsicher, und da er weder Ungeborene noch Neugeborene für lebenswerte "Personen" hält, ist es für ihn "logisch", weiterreichende Vorschläge zu machen. "Gegenwärtig können Eltern nur dann darüber entscheiden, ob ihr behinderter Abkömmling erhalten oder vernichtet werden soll, wenn die Behinderung während der Schwanderschaft entdeckt wird. Es gibt keine logische Grundlage dafür, die Entscheidung der Eltern allein auf derartige Behinderungen zu beschränken. Würde man behinderte Neugeborene bis zu etwa einer Woche oder einem Monat nach der Geburt nicht als Wesen betrachten, die ein Recht auf Leben haben, dann könnten wir unsere Entscheidung auf der Grundlage eines weit umfassenderen Wissens über den Zustand des Kindes treffen, als das vor der Geburt möglich ist." 4
Alles Zitiert aus: Theresia Degener, Swantje Köbsel: Hauptsache es ist gesund. Weibliche Selbstbestimmung unter Humangenetischer Kontrolle.
Die Zitate da drin sind von Helga Kuhse und Peter Singer. Hinten im Buch stand dazu
zu 1: Kuhse in: Klees, Bernd: Der gläserne Mensch in Betrieb, 1988, S.40
Zu 2: Ebd.
Zu 3: Peter Singer, praktische Ethik, 1984, s.185
und 4: Peter Singer: praktische Ethik, 1984, s. 186 f.
Also: Peter Singer will behinderte Kinder umlegen lassen, wenn die Eltern keinen Bock auf sie haben.
>>nicht "lebensfähig"? Ich weiß nicht wieviele Leute heute leben, weil die
>
>Welche Teil von "nicht 'lebensfähig'" verstehst Du nicht?
Diesen: Nicht lebensfähig ohne oder mit medizinischer Hilfe? Nicht lebensfähig mit oder ohne Unterstützung anderer Menschen? Nicht lebensfähig mit oder ohne Fähigkeit zur Produktivität?
Versteh doch mal, daß die Bedeutung dieses Wortes über Leben und Tod entscheidet. Wer z.B. Lebenslang Hilfe braucht ist nicht autonom und erfüllt ein von Peter Singer befürwortetes Kriterium zur Personalität nicht: Autonomie. Umlegen? Nur weil er/sie sich nicht allein den Arsch abwischen kann? Gerne, Herr Singer!
>Diese Menschen waren also offenbar "lebensfähig" und sind von einer Diskussion über "nicht lebensfähige" nicht betroffen. Solle eigentlich offensichtlich sein.
Ja, nachher waren sie es offenbar. Aber wer nach Singerscher Logik mit Sterbehilfe bedacht worden ist, war folglich nicht lebensfähig? Was zu beweisen war? Du hast se ja nicht alle. Als damals über ihre Lebensfähigkeit entschieden wurde, hatten sie noch nicht die Chance zu sagen: he ich hab grad ne Zukunftsvision gehabt, ich mit 25 Jahren, d.h. ich bin lebensfähig, bitte Beatmung wieder anschalten! Raah!
>Singer lehnt ja gerade diesen "liegen lassen" ab, soweit ich das beurteilen kann.
Ja, er will lieber kurzen Prozeß machen, und zwar mit lebensfähigen behinderten Kindern.
Singer hätte mit seiner Scheiße fast die Tierrechtsbewegung geschädigt, zum Glück haben die meisten ihn schon abgehakt.
und der KZ-Vergleich finde ich schädigt auch, zwar nicht so wie der Singer-Arsch (grein) aber den Tieren bringts nicht unbedingt viel.
Habt Gnade mit mir!
Coconut