Sebastian Vollnhals schrieb:
>
> > Die Rede war von "einfach mal ein paar sachen
> > in die luft zu jagen"
>
> also ich haette kein ethisches problem damit, ein paar
> tiertransporten "in die luft zu jagen", wenn ich sicher
> sein kann, dass ich damit niemanden in gefahr bringe.
Tja, und das sind schon zwei wesentliche Unterschiede zu "einfach mal ein paar sachen in die luft zu jagen".
> aber im prinzip ist es definitionssache, wo militanz
> anfaengt, wann sie sinnvoll ist, etc
Nun, ein Blick in ein Wörterbuch hat noch nie geschadet.
> > Ich würde selbstverständlich ohne zu zögern, sagen
> > wir, eine Scheibe einschlagen (etwa die eines
> > Feuermelders, wenn's brennt), so dies angemessen
> > und nützlich ist.
>
> ist es angemessen und nuetzlich, die scheiben einer metzgerei
> einzuschlagen, wenn grade niemand guckt?
>
> ich wuerde sagen, die metzgerei hats verdient, also ist es
> angemessen, und wenn ich das oft genug mache, geht die
> metzgerei unter umstaenden auf grund der gestiegenen
> scheibenkosten pleite, also ist es auch nuetzlich.
Eher unwahrscheinlich. Vielleicht informierst Du Dich mal über die tatsächlichen Auswirkungen (insbesondere die tierrechtsfeindliche Hetze, die durch den Blätterwald rauschte) des angeblichen Brandanschalgs auf den aaaarmen Metzger Groth (z.B. per Foren- und Website-Suchfunktion).
> dass militanz die ausuebung von gewalt ist, darueber sind wir
> uns denke ich einig.
Nein. Sind wir nicht. Siehe Wörterbuch.
> gewalt gegen menschen und andere tiere (/me hat dazugelernt)
> ist sicherlich nicht zu rechtfertigen, aber meines erachtens
> nach ist gewalt gegen sachen als aktions- und widerstandsform
> diskutabel.
Es ist reichlich absurd, in diesem Zusammenhang z.B. das Aufbrechen eines Schlosses oder das umsägen eines Hochsitzes als "Gewalt" zu bezeichnen. Niemand würde das Einschlagen der (nicht umsonst genannten) Feuermelderscheibe (oder auch Nüsseknacken, Aufbrechen von Dutroux' Kellertür oder sogar Bauchaufschlitzen zwecks Blinddarmoperation) als "Gewalttat" bezeichnen.
> die frage am ende meiner ueberlegung: wenn ich eine
> gewaltfreie welt will, in der alle tiere gewaltfrei
> miteinander umgehen, ist es dann richtig, gewalt gegen sachen
> als mittel zum erreichen dieser utopie zu gebrauchen?
Eine Diskussion basierend auf einem derart absurden Gewaltbegriff erübrigt sich wohl.
Auch karieszähneziehende Zahnärzte oder abrißbirnenschwingende Bauarbeiter können absolute Pazifisten sein.
> btw: manchmal male ich mir schon aus, wie es waere, den
> kaplanans klosterkreuz zu haengen...
Ich nehme mal an, daß Du nicht Metin Kaplan meinst, sondern den
Antiveganismuspropagandisten?
Und, wie wäre das (von ethischen Fragen abgesehen)? Ein Märtyrer für die Kaplanspeichellecker (wie sie sich in seinem Forum gegenseitig Bauchpinseln) hätte grade noch gefehlt. Dann könnte wohl niemand mehr ungefährdet über den
Zebrastreifen gehen oder es auch nur empfehle.
Achim