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Veganismusforum:
Analogkäse

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 43

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Analogkäse

Autor: Achim Stößer | Datum:
Derzeit häuft sich in Mailinglisten, Foren, Leserbriefen usw. Jubel über vermeintlich veganen Analogkäse auf einem großen Teil der Pizzen etc. im Handel.

Daher hier einige Links zu den Fakten:
Analogkäse: unvegan
Analogkäse
Ersatzprodukte.

Wer preisgünstigen veganen "Käse" haben möchte, findet dagegen zahlreiche Rezepte z.B. im Tierrechtskochbuch und v.a. unter http://silch.de/rezepte.

Achim

Re: Analogkäse

Autor: Achim Stößer | Datum:
> vll ganz interssant, das steht nämlich, das keine
> milchbestandteile drinne sind

Kann sogar stimmen (oder auch nicht *)), allerdings ist "Milch" ja nicht das einzig unvegane, so soll der Mopro-Analogkäse ("Gastromix") unveganes Lab enthalten ...

Wie dem auch sei, ich habe daher schon vor längerem bei Mopro angefragt - bislang folgte nichts als beredtes Schweigen (ich vermute mal, daß sie dazu mehrere Anfragen bekommen haben, da sollte doch bereits eine Standardantwort eingetütet sein).

Achim

*) Laut diversen Presseberichten ist Gastromix "eine Mischung aus Magermilch, Pflanzenöl und Aromastoffen" (http://tierrechtsforen.de/13/1793/1905).

"Rückers" schreibt dagegen in einer Stellungnahme zum Frontal-Bericht:
Zitat: Wir sind Hersteller von hochwertigen Käsespezialitäten, welche eine hohe Wertschätzung bei unseren Kunden genießen.
Ob traditioneller Hirtenkäse, naturgereifte Schnittkäsespezialitäten oder feinschmelzender Mozzarella – höchste Qualitätsanforderungen werden kontinuierlich durch unabhängige Untersuchungen sicher gestellt.

Ein Austausch von Milchfett gegen Pflanzenfett erfolgt lediglich in speziellen Produktbereichen. Dann kann man nicht von Analogkäse sprechen [hä? AS], da neben dem traditionellem Käsungsprozess zwingend frische Magermilch verwendet wird.

http://www.rueckers.de/d/news/kein_analogkaese.php
Zwingend? Nun ja ... sind halt alles Drüsensekretfirmen, wer erwartet da glaubwürdige Aussagen.

A.

Mopro-Analogkäse ("Gastromix") unvegan

Autor: Achim Stößer | Datum:
Sowohl die Behauptung, das produkt "Gastromix" sei für Veganer geeignet als auch die, es enthalte keine Milchbestandteile, ist falsch: Laut Etikett ist u.a. Labkasein (zudem verdächtiges Aroma, das aus Molke oder Rinderfett gewonnen sein kann) enthalten. Damit hat Mopro in der Pressemitteilung eindeutig (und wie anzunehmen ist wissentlich) die Unwahrheit gesagt.


(http://www.vzhh.de/~upload/vz/VZTexte/TexteErnaehrung/Analogkaese%20Liste.htm / http://www.vzhh.de/~upload/vz/VZTexte/TexteErnaehrung/Analogkaese/Liste%20Nepp-Käse-Produkte.pdf)

Zitat: Pressemitteilung vom 20. Apr 2009

[...]Es gibt Butter und Margarine und es gibt Käse und Lebensmittelzubereitungen bzw. sog. Analog-Käse. Die Produkte aus Milch können die anderen aus Pflanzenöl und umgekehrt nicht ersetzen.

Wir vermarkten neben Butter, Käse und anderen Molkereiprodukten auch den o.g. Analogkäse - alle Produkte in reinster Form und ohne Verbraucher irreführende Mischungen und Angaben. [...]

Dabei bietet diese Produktgruppe wesentliche Vorteile wie:
* geeignet für Vegetarier und Veganer, da keine Milchbestandteile oder andere tierische Inhaltsstoffe verwendet werden
* Lactosefrei, da immer mehr Menschen an Milchzucker Unverträglichkeit[sic!] leiden (Lactose Intoleranz [sic!])
* Cholesterinarm, keine Trans-Fettsäuren
* weniger Kalorien und gesättigte Fettsäuren als Käse aus Milch
* Natroumarm
Die betreffenden Personengruppen haben einen steigenden Bedarf an diesen Alernativen! [...]
Geschäftsleitung
MOPRO Consulting GmbH


Achim

Re: Mopro-Analogkäse ("Gastromix") unvegan

Autor: Ricarda | Datum:
Naja, immerhin wissen die Leute, dass es Veganer gibt und dass es eben einen gesteigerten Bedarf für vegane Produkte gibt.
Wäre jetzt nur toll, wenn die das auch umsetzen würden.

Hat denn jemand hier diese Firma schon mit ihrem Widerspruch konfrontiert?

Statement der Firma

Autor: Ellie | Datum:
Stand hier nicht irgendwo, dass die vegane Produkte haben - und auch anbieten würden, wenn die vom Handel gefragt wären?

Ne, das hab ich woanders gelesen:
Zitat: "Für den veganen Bereich haben wir Produkte in unserem Programm, welche ohne tierische Zusatzstoffe und dementsprechend auch ohne Labkasein, mit rein pflanzlichen Aromen produziert werden.
[...]
Für unsere rein pflanzlichen Produkte, die für Veganer geeignet sind, hat sich bisher leider kein Partner im Lebensmitteleinzelhandel finden lassen.
Aufgrund der großen und positiven Resonanz werden wir in den kommenden Wochen Gespräche mit weiteren Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel führen um das genannte und weitere Produkte aus diesem Bereich vorzustellen."

http://www.rezeptefuchs.de/

Bitte löschen, wenns nicht gern gesehen ist, dass ich andere Seiten aufführe.

Ellie

Re: Statement der Firma

Autor: Ricarda | Datum:
Naja, die könnten ja auch generell einfach nur die vegane Variante verkaufen.
Ich meine Fertigtomatensaucen oder Äpfel werden ja auch noch gekauft, obwohl sie vegan sind.
Aber schon komisch, dass niemand Interesse an der veganen Variante hat.
Geht wohl nach dem Motto "Death sells"..

Re: Statement der Firma

Autor: Ellie | Datum:
Naja, die Händler kaufen eben deshalb lieber das mit "echtem Käse" gemischte, damit sie in der Zutatenliste "Käse" schreiben dürfen. Um die Verbraucher zu täuschen. Natürlich sind auch völlg käsefreie Varianten im Markt, die dann fälschlicherweise mit "Käse" betitelt werden, aber das ist von rechtswegen eindeutiger Betrug. (:

Die käsefreie Variante ist natürlich billiger, daher denke ich, dass sie sich ohnehin durchsetzen wird, wenn denn eingeführt wird, dass "Analogkäse" o.ä. auf der Packung stehen muss, so senn welcher enthalten ist. Denn dann ist es ja auch egal.

widerlich

Autor: my | Datum:
also ich kann die freude über die chemopampe leider nicht teilen.
das geschmacksverstärker, aroma und farbstoffgemisch ist ja wohl richtig widerlich. da wird die supergesunde vegane ernährung gepriesen und dann so nen sche.. gefresen.
bah
kein ersatzprodukt für mich

Re: widerlich

Autor: Claude | Datum:
> also ich kann die freude über die chemopampe leider nicht
> teilen.

Du musst es ja nicht essen.

> das geschmacksverstärker,

Solche hat es doch gar nicht drin. Ausser du zählst Salz dazu.

> aroma

Eine Käsealternative ohne jegliche Aromen? Wäre das nicht nur Protein und Fett ohne Geschmack?

> und farbstoffgemisch ist ja

Protein und Fett ohne Geschmack und ohne Farbe?

> wohl richtig widerlich. da wird die supergesunde vegane
> ernährung gepriesen und dann so nen sche.. gefresen.

Hier isst im Moment bestimmt niemand dieses Produkt.
Aber solange es vegan ist wäre mir das egal. Es gibt ja schon einige vegane Käsealternativen.
Manchen Veganern geht's halt eher um Tierrechte als um Gesundheit.

> bah
> kein ersatzprodukt für mich

Wozu musst du "Käse" überhaupt ersetzen?

Claude

Re: widerlich

Autor: Ricarda | Datum:
my schrieb:
>
> also ich kann die freude über die chemopampe leider nicht
> teilen.
> das geschmacksverstärker, aroma und farbstoffgemisch ist ja
> wohl richtig widerlich.
Wo liest du das denn?
Ich wusste nicht, dass Beta-Carotin ein chemisches Farbstoffgemisch ist.

> da wird die supergesunde vegane
> ernährung gepriesen und dann so nen sche.. gefresen.
Wer behauptet denn, dass die vegane Ernährung automatisch supergesund ist?
Das ist genauso schwachsinnig wie zu behaupten, dass Veganismus ja eine tolle Diät wäre.
Schon einmal was von Pudding-Veganern gehört?

Re: widerlich

Autor: my | Datum:
ich ernähre mich nicht nur vegan wegen der ethischen gründe sondern weil ich es einfach für gesunder halte, keine tierischen eiweiße, fette ect. zu mir zu nehmen.
und ich habe einfach ein problem mit zugesetzten aromen, ob nun natürlich oder chemisch und nein ich esse gar keine käseersatz.
und ja es wird von vielen veganern gefeiert wenn vieleicht nicht von dem der das gerade liest, der brauch sich ja dann auch nicht angesprochen fühlen.
zumal ich mich auch eher über die hersteller aufrege

Re: Analogkäse

Autor: Ricarda | Datum:
Zitat: Gerade bei industriell hergestellten Produkten, warnen Verbraucherschützer, sollte man sich die Aufschriften und die Zutatenlisten genau anschauen

Aus einem Artikel im Pressespiegel hier.
http://tierrechtsforen.de/13/1793

Ich kann es mir gut vorstellen.
Im Supermarkt werde ich nicht mehr die einzigste sein, die die Zutatenlisten durchliest.
Die anderen Leute suchen dann verzweifelt nach Produkten, die sie noch essen dürfen.
Alles unter 10% Kuhmilch, -sahne oder käse wird einerseits wütend und andererseits traurig wieder in das Regal gelegt.
Und so langsam setzt sich das Klischee durch, dass man als richtiger Leichenfresser/Vegetarier nichts mehr essen kann...

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: Wonko | Datum:
via: http://de.news.yahoo.com/blog/allgemein/beitrag/18661/

Zitat: Erst kürzlich hat die Verbraucherzentrale in Hamburg eine Liste mit besonders ekligen Lebensmitteln veröffentlicht, die Kunstkäse aus Wasser, Pflanzenfett, Milcheiweiß und Geschmacksverstärker enthalten. Jetzt wurde ein ähnlich erschreckendes Ergebnis auch für Produkte mit Schinken bekannt. In den letzten Jahren wurden in Hessen 528 Lebensmittel-Proben bei Handel und Gastronomie durchgeführt. In jedem dritten Fall wurden statt echtem Schinken Schinkenimitate auf Lebensmitteln gefunden. Der "falsche" Schinken hat nur einen geringen Fleischanteil und besteht zum großen Teil aus schnittfestem Stärke-Gel, in das kleine Fleischstücke eingebettet sind.


Diese Nachrichten sind umso erstaunlicher, wenn man den Leichenfressern und Vegetariern glauben würde, die mantraartig wiederholen "Veganismus ist soo schwierig, ich könnte NIE auf meinen Kuhmilchkäse / Schinken / (mal sehen was der nächste "Analog"-Skandal werden wird) verzichten - dabei tun sie's schon längst!

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: Achim Stößer | Datum:
Was ich nicht verstehe, ist, warum sie so tun als wäre das eine neue Erkenntnis, jeder der sich ein wenig damit auseinandergestezt hat müßte eigentlich über "Formschinken" bzw. "Formfleisch" bescheid wissen. Kommt auch seit Jahren immer mal wieder in irgendwelchen Sendungmitdermausfürerwachsenedokus.

Achim

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: Ricarda | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Was ich nicht verstehe, ist, warum sie so tun als wäre das
> eine neue Erkenntnis, jeder der sich ein wenig damit
> auseinandergestezt hat müßte eigentlich über
> "Formschinken" bzw. "Formfleisch" bescheid wissen.

Das gilt wohl für die meisten ach so großen Essenslügen.
Aber naja, ich hab ja oft als "Argument" gegen Veganismus gehört (da fällt einem echt die Kinnlade runter), dass man das alles ja gar nicht wissen möchte.
Einfach nur dumm konsumieren, was einem vorgesetzt wird.
So ist es eben am einfachsten.

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: Wonko | Datum:
Ich seh schon die nächste Schlagzeile:
Millionen Kinder entrüstet: Gesichtswurst wird garnicht aus Gesichtern gemacht!

Analogbärchen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Habe auch schon überlegt, ob nicht mal eine Pressemitteilung zu Analogbärchen fällig wäre: Die sind gar nicht aus ... aber das passende Datum liegt noch gut 8 Monate voraus.

Und all die Wiener, Frankfurter, Hamburger?

Fleischtomaten? Honigmelonen? Goldkiwi?

Dambedei is people! *Not*



Achim

Re: Analogholzfäller

Autor: Claude | Datum:
Das Holzfällersteak nicht vergessen!

Als ich kürzlich Zelten war und ein veganes "Holzfällersteak" ass, fragte ich einen anwesenden Förster, ob das denn jetzt gleich schmeckt, wie wenn ich ihn essen würde. Er meinte dies sei nicht der Fall. Obwohl es gemäss seiner "Argumentation" gerechtfertigt gewesen wäre, wenn ich ihn verspiesen hätte, wollte er das nicht. Da er eine Kettensäge in der Hand hielt liess ich's bleiben.
Ich werde wohl nie wissen, ob das wirklich wie ein echter Holzfäller schmeckt.

Claude

Re: Analogholzfäller: Skandale über Skandale

Autor: Wonko | Datum:
Je mehr ich recherchiere, desto mehr verfliegt mein Vertrauen in Jägerschnitzel, Türkenblut (siehe: http://www.weinwissen.com/inc-main/weinabc-d.asp?wort=193 ) und "Zwergenwiese"-Brotaufstriche, die scheinbar keine der beiden suggerierten Zutaten enthalten ;)

Aber ganz im Ernst, es werden tatsächlich immer mehr Fake-Skandale gefunden, jetzt wo die Medien grad geil drauf sind. Gut dokumentierte Liste hier:
(Triggerwarnung: enthält Leichenbilder)
http://www.vzhh.de/~upload/vz/VZTexte/TexteErnaehrung/PlagiatLebensmittelliste.pdf

Bezeichnenderweise kein einziges veganes Produkt dabei - die habens mal wieder viel zu leicht, diese Veganer!

Re: Analogholzfäller: Skandale über Skandale

Autor: Ricarda | Datum:
Wonko schrieb:
>
> Bezeichnenderweise kein einziges veganes Produkt dabei - die
> habens mal wieder viel zu leicht, diese Veganer!
Hmja, hab mir auch mal bei Spiegel Online oder so so eine Liste durchgesehen.
Die Liste war zwar nicht sonderlich lang, aber das war alles irgendeine Leichenfresser- oder Vegetarierpampe.
Hab nur weiter geklickt und gesagt "Ess ich eh nicht.. ess ich eh nicht.. ess ich eh nicht".

Gesichtswurstskandal

Autor: Claude | Datum:
Wonko schrieb:
>
> Ich seh schon die nächste Schlagzeile:
> Millionen Kinder entrüstet: Gesichtswurst wird garnicht
> aus Gesichtern gemacht!

>

Wie sich rausstellte beseht die Gesichtswurst nur zu 8% aus Gesicht. Die restlichen Schachtabfälle stammen von diversen anderen Körperteilen.

Re: Gesichtswurstskandal: Pressemitteilung

Autor: Wonko | Datum:
Die aktuelle dpa-Meldung dazu:

Berlin (dpa). Politiker und Verbraucherschutzverbände zeigten sich entrüstet über den neuesten Skandal um die sogenannte "Analoggesichtswurst". Der Verein Foodwatch fordert in einer Erklärung die Einführung eindeutiger Kennzeichnungen und härtere Strafen für die Gesichtspanscher. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner bezeichnete die neuen Erkenntnisse als "Skandal, der das Vertrauen der Konsumenten in die gesamte gesichterverarbeitende Industrie massiv schädige" und berief ein kurzfristiges Treffen mit Vertretern von Industrie, Stiftung Warentest und den zuständigen Landesministerien ein, mit dem Ziel noch vor der Sommerpause eine Gesetzesnovelle zu verabschieden, die neue Deklarationspflichten und eine Höchstgrenze von 92% für Wurst aus anderen Körperteilen vorsieht. Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, forderte darüber hinaus eine Reglementierung der "Fremdgesichtsverarbeiter", die deutsche Gessichter zusehends aus dem Wurstregal verdrängen würden.
Die Tierrechtsorganisation "PeTA" forderte in einer Pressemitteilung, dass bei der Gesetznovelle nicht die Chance vertan werden dürfe, auch die Haltungs- und Schlachtungsbedingungen für Gesichtswurst um mindestens 5% zu verbessern, um "den Konsumenten wieder ein gutes Gefühl beim Wurstessen zu geben" und damit den Umsatz und das Fortbestehen der krisengeschüttelten Branche zu sichern.
Während des Treffens demonstrierten ca. 50 Mitglieder der NPD vor dem Ministerium unter dem Motto "Der kleine Mann ist vom BRD-System genug verarscht worden" und forderten die "Zwangseigengesichtsverwurstung" für Wurstpanscher.

Re: Gesichtswurstskandal: Pressemitteilung

Autor: Googler | Datum:
Wonko schrieb:
>
> Während des Treffens demonstrierten ca. 50 Mitglieder der NPD
> vor dem Ministerium unter dem Motto "Der kleine Mann ist vom
> BRD-System genug verarscht worden"

Mensch, das klingt ja glatt so, als wäre die Gesichtswurst aus dem Arsch hergestellt worden. Naja, wird sie vielleicht auch...

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Aber naja, ich hab ja oft als "Argument" gegen Veganismus
> gehört (da fällt einem echt die Kinnlade runter), dass man
> das alles ja gar nicht wissen möchte.
> Einfach nur dumm konsumieren, was einem vorgesetzt wird.
> So ist es eben am einfachsten.

Wie viele Vegetarier sind nötig, um eine Glühbirne zu wechseln?

Ein Symptom dafür ist, daß wenn jemand darauf hingewiesen wird, dies und jenes sei nicht vegan, nahezuunausweichlich "Veganpolizei" gekreischt wird von den Pseudos ...

Achim

Re: Auch das noch: Analogschinken!

Autor: martin | Datum:
Da "Prosciutto" soviel wie "Schinken" heißt, vermute ich, daß hiermit solcher (natürlich unveganer) "Analogschinken" gemeint ist:



(Auch wenn sich die Dateiendung eher auf "Analogkäse" zu beziehen scheint.)

Analogeier (Stangeneier)

Autor: Achim Stößer | Datum:
Auch das ist weit verbreitet in Kantinen, Restaurants etc: Stangeneier, hartgekochte Eier in Wurstform.

Zweck: die nur aus Eiklar bestehenden Enden normaler hartgekochter Eier sehen nicht so dekorativ aus.

Die Stangeneier bestehen im wesentlichen aus Eidotter und Eiklar, zugesetzt sein können aber Betakarotin (zum Gelbfärben), Säuerungsmittel, Stärke usw.

Hat anscheinend auch noch keiner der "Verbraucherschützer" bemerkt ...

Achim

Re: Analogeier (Stangeneier)

Autor: Ricarda | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Auch das ist weit verbreitet in Kantinen, Restaurants etc:
> Stangeneier, hartgekochte Eier in Wurstform.
>
> Zweck: die nur aus Eiklar bestehenden Enden normaler
> hartgekochter Eier sehen nicht so dekorativ aus.
Abgefahren!
Die Dinger kannte ich noch nicht.
Nicht, dass ich sowas für die absolute Innovation halten würde, aber ich bin doch überrascht.

Traditioneller Analogkäse: Leberkäse

Autor: Achim Stößer | Datum:
Analogkäse (irgendwie): bayerischer "Leberkäse" - ohne jeden Käse und ohen Leber.

Außerhalb Bayerns muß allerdings, wenn er "Leber"-Käse heißen soll, ein bißchen Leber drin sein ...



Achim

Früher war es nicht besser

Autor: Googler | Datum:
Interessanter Artikel mit historischem Vergleich:
Lebensmittelimitate: Unsre täglich Gallertmasse

Zitat:
Früher war es nicht besser.

Darüber belehrt mich „Spemanns Schatzkästlein des guten Rats“ von 1892. Das wunderbare Kompendium will „alle diejenigen Erfahrungen und Kenntnisse sammeln und systematisch darstellen, welche das tägliche Leben, insbesondere das tägliche Leben der deutschen Familie fordert.“

(...)

Ausführlich behandelt werden „die ganz unglaublichen Verfälschungen der Lebensmittel, gegen die es kaum ein Mittel gibt, als dass man seine Einkäufe nur in bedeutenden, lange bestehenden und stark besuchten Häusern macht und sich bei diesen auch hält.“ Dennoch sei gegen die „geradezu genial zu nennenden Verfälschungen“ oft kein Kraut gewachsen.

Kaffeebohnen etwa werden „durch Kupfer gefärbt, um ihnen die grünliche Farbe des echten, guten Kaffees zu geben“. Zimt hingegen werde durch „Holz von Zigarrenkisten oder Mandelschalen“ ersetzt, auch klarer Essig werde oft gestreckt. Das Mehl sei derart häufig falsch, dass der Volksmund ein Spottgedicht geprägt habe: „Wer nie sein Brot mit Gipsmehl aß…“

Heute stehen die Dinge, alles in allem, weit besser. Die meisten Tricks enthüllen sich, versteht man die Zutatenliste zu studieren. Offensichtlich lügnerische Angaben sind eher selten, der große Rest an Empörung verdankt sich leseunwilligen Kunden.


http://ef-magazin.de/2009/07/27/1379-lebensmittelimitate-unsre-taeglich-gallertmasse

Re: Früher war es nicht besser

Autor: martin | Datum:

>
Zitat:
> Offensichtlich lügnerische Angaben sind eher
> selten, der große Rest an Empörung verdankt sich
> leseunwilligen Kunden.
>


Nunja, solche Dinge würde ich schon als "offensichtlich lügnerisch" bezeichnen.
Der Hinweis des Redakteurs, es läge an der Leseunwilligkeit, geht genauso an der Realität vorbei, wenn man sich die Plagerei von uns Veganern mit Firmen wegen falscher und in erster Linie unzureichender Produktkennzeichnungen ansieht (wer darüber nicht Bescheid weiß, möge ein beliebiges Beispiel aus dem Produktanfrage-Forum ansehen).
Wie wohl ein Kuchen schmeckt, der mit "Zucker*" gebacken wurde?

*) Hauptzutat: Zucker [nicht-deklarierungspflichtige Zusatzstoffe: je 24% Salz, Kalk und getrocknete Zahnpasta]

Re: Früher war es nicht besser

Autor: Googler | Datum:
martin schrieb:
>
> Nunja,
> solche Dinge würde ich schon als "offensichtlich lügnerisch" bezeichnen.

Die Frage ist, ob das nicht ein Versehen sein könnte. In dem Fall wäre es keine Lüge. Ansonsten natürlich schon.

> Der Hinweis des Redakteurs, es läge an der Leseunwilligkeit,
> geht genauso an der Realität vorbei, wenn man sich die
> Plagerei von uns Veganern mit Firmen wegen falscher und in
> erster Linie unzureichender Produktkennzeichnungen ansieht

Klar. ;-) Aber so tief in der Materie stecken Normalos halt nicht drin. Nichtsdestotrotz hat er teilweise schon Recht. Manches, was da skandalisiert wird, dürfte durchaus aus den entsprechenden Zutatenlisten hervorgehen. Interessant fand ich aber vor allem den historischen Vergleich. Heißt es doch in vielen Artikeln zum Thema, das sei eine neue Entwicklung. (Wobei ich mich eh nur über Leute wundern kann, die noch nie was von Formschinken gehört haben.)

> Wie wohl ein Kuchen schmeckt, der mit "Zucker*" gebacken wurde?
>
> *) Hauptzutat: Zucker [nicht-deklarierungspflichtige
> Zusatzstoffe: je 24% Salz, Kalk und getrocknete Zahnpasta]

Sowas gibt es aber nicht wirklich, oder?

Re: Früher war es nicht besser

Autor: martin | Datum:
Googler schrieb:
>
> Die Frage ist, ob das nicht ein Versehen sein könnte. In dem
> Fall wäre es keine Lüge. Ansonsten natürlich schon.

Es fragt sich, ob man hier von "Versehen" sprechen kann. Die Verantwortlichen haben entweder nicht einmal die Zutatenliste gelsen, bevor sie das Produkt deklariert haben, oder sie haben keine Ahnung, was vegan bedeutet. Sowas ist nur im besten Fall Dummheit.
Außerdem gibt es eine Reihe von Fällen (v.a. die Biodeklaration, auch wenn nicht wirklich veganismusrelevant), in denen mit Fehldeklaration Geld gemacht wird. Gerade jetzt, wo Veganismus aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen attraktiver wird, wundert es nicht, wenn Firmen mit solchen Etiketten die Absätze erhöhen wollen (insofern wird es nicht der letzte Fall gewesen sein).

> Aber so tief in der Materie stecken Normalos halt
> nicht drin.

Das ist richtig, aber hier hat er definitiv schlecht recherchiert (wenn überhaupt).

> Nichtsdestotrotz hat er teilweise schon Recht.
> Manches, was da skandalisiert wird, dürfte durchaus aus den
> entsprechenden Zutatenlisten hervorgehen. Interessant fand
> ich aber vor allem den historischen Vergleich. Heißt es doch
> in vielen Artikeln zum Thema, das sei eine neue Entwicklung.
> (Wobei ich mich eh nur über Leute wundern kann, die noch nie
> was von Formschinken gehört haben.)

Ja sicher, Kundentäuschung und Produktfälschung gibt es solange es den Verkauf gibt (also min. einige tausend Jahre).
Neu ist hingegen schon, daß es heute viel systematischer geschieht, indem es einerseits Deklaritionsgesetze gibt (auf die sich die Firmen nachweislich berufen), die aber völlig nutzlos sind, und andererseits Etikettierung mit Logos oder Labels (das gab es früher sicher auch nicht), die die Kundentäuschung oftmals nur verschlimmern.

> Sowas gibt es aber nicht wirklich, oder?

Wer weiß? Aber eigentlich sollte das ein Beispiel dafür sein, daß manche Zusatzstoffe mit einem Gesamtanteil von bis zu 25% am Endprodukt mit keiner Silbe erwähnt werden müssen.

Re: Früher war es nicht besser

Autor: Googler | Datum:
martin schrieb:
>
> Googler schrieb:
> >
> > Die Frage ist, ob das nicht ein Versehen sein könnte. In dem
> > Fall wäre es keine Lüge. Ansonsten natürlich schon.
>
> Es fragt sich, ob man hier von "Versehen" sprechen kann. Die
> Verantwortlichen haben entweder nicht einmal die Zutatenliste
> gelsen, bevor sie das Produkt deklariert haben, oder sie
> haben keine Ahnung, was vegan bedeutet. Sowas ist nur im
> besten Fall Dummheit.

Ich meinte bei dem Weizengrieß eigentlich folgendes: ich kann mir vorstellen, dass das V-Label auf den Hartweizengrieß drauf sollte, und weil irgendwer geschlampt hat, landete es irrtümlicherweise auf dem Weichweizengrieß. Ist natürlich auch dumm, keine Frage, aber das wäre wirklich "nur" ein Versehen.

Re: Früher war es nicht besser

Autor: martin | Datum:
Googler schrieb:
>
> Ich meinte bei dem Weizengrieß eigentlich folgendes: ich kann
> mir vorstellen, dass das V-Label auf den Hartweizengrieß
> drauf sollte, und weil irgendwer geschlampt hat, landete es
> irrtümlicherweise auf dem Weichweizengrieß. Ist natürlich
> auch dumm, keine Frage, aber das wäre wirklich "nur" ein
> Versehen.

Auf den Hartweizengrieß soll es sicherlich auch noch drauf (wie angedeutet wird, ist es bei ihm eine ältere Verpackung), beim Weichweizengrieß hingegen ist die Verpackung neu. Ich denke deshalb nicht, daß es hier eine Verwechslung ist, sondern ein Durchdeklarieren von anscheindend pflanzlichen Produkten (hier Weizengrieß, bei Edeka Erbsen) als "vegan".
Diese Vermutung stützt auch, daß viele Firmen (siehe PA-Forum) immer wieder beweisen, daß sie keine Ahnung haben, was vegan ist ("Honig" ist es angeblich immer wieder).
Also auch wenn es keine mutwillige Täuschung ist, ist es zumindest Inkompetenz.

Re: Früher war es nicht besser

Autor: Achim Stößer | Datum:
Netto hat bisher auf meine Anfrage nach einer Stellungnahme (unmittelbar nachdem der Text dazu veröffentrlicht wurde) nicht reagiert.

Schauen wir mal.

Achim

Panschen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ja sicher, Kundentäuschung und Produktfälschung gibt es
> solange es den Verkauf gibt (also min. einige tausend Jahre).

Ich erinnere mich, daß als ich ein Kind war (zwar nicht einige tausend Jahre her, aber dennoch ist meine Erinnerung nur vage ;-)), eine Bäurin in der Nachbarschaft sich als der Lebensmittelkontrolleur kam mit der Milchkanne die Treppe hinuntergestürzt haben soll (weil sie, wie allgemein bekannt war, die Kuhmilch - wenn auch wohl nicht wirklich aus ethischen Gründen - mit Wasser streckte).

Mit Bezug auf Veganismus siehe auch Maultaschensyndrom (mittlerweile ein jahrzehnt alt).

Naja, vielleicht sollten wir die mittelalterliche Strafen für Lebensmittelverfälschung (z.B. Aufhängen der Täter über einer Jauchegrube, in die sie dann springen müssen, um wegzukommen) wieder einführen, wenn sie so auf Tierprodukte stehen ;-) .

Wobei es wenn ich mich recht erinnere in China ja für einige kürzlich die Todesstrafe gab (wegen der Melamin-gestreckten Kuhmilch).

Achim

Versteckte Zutaten: Zahnpasta in Zucker

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Wie wohl ein Kuchen schmeckt, der mit "Zucker*" gebacken
> wurde?
> >
> > *) Hauptzutat: Zucker [nicht-deklarierungspflichtige
> > Zusatzstoffe: je 24% Salz, Kalk und getrocknete Zahnpasta]
>
> Sowas gibt es aber nicht wirklich, oder?

Allein daß Du Dir unsicher bist sagt wohl nschon alles ;-) .

Allerdings dürfte Zucker wohl wesentlich billger sein als Zahnpasta, weshalb wir davon ausgehen können, daß allenfalls Salz und Kalk im "Zucker" landen würden ...

Achim

Re: Analogkäse

Autor: Norbert Geßner | Datum:
Ich habe heute (2009-11-25 16:57) direkt bei Mopro Consulting angerufen, um mich über veganen Analogkäse zu informieren. Ich hatte direkt einen sehr netten Herrn am Telefon.

Ich wollte wissen (O-Ton): „…ob, der Gastromix vegan ist.“

Ich wusste schon vorher, dass er nicht vegan ist (Labkasein), jedoch wollte ich ja darauf hinaus, was die Zukunft bringt. Der Herr am Telefon erklärte mir:

Die Firma habe bereits einen veganen Analogkäse. Dieser Analogkäse sei frei von Milchbestandteilen und lege in geriebener Form vor. Der einzige Grund, laut Mopro, dass der „Käse“ noch nicht auf dem Markt ist, sei, dass der Handel einen veganen Analogkäse verlange, der auch in Form von Scheiben vorliege. Es sei bisher (seit einem ¾ Jahr) nicht gelungen, den „Scheibenkäse“ so zu produzieren, dass er die richtige Konsistenz hat. Er sei noch zu brüchig, wie ein Scheiblettenkäse, der zu schnell bricht. Die Firma (das Labor) arbeite mit Hochdruck daran, den Scheibenkäse in gewünschte Form/Konsistenz zu bekommen. Es sei aber nicht abzusehen, wann dies soweit sei.

Diese Informationen wurden mir telefonisch mitgeteilt. In wie weit solche Firmen die Wahrheit sagen, lassen wir dahin gestellt. Jeder kann sich nun seine eigene Meinung zu dieser Aussage bilden. Ich persönlich fiebere auf den Tag hin, an dem Mopro Cosulting einen veganen Analogkäse auf den Markt bringt.


Mir veganem Gruß
Norbert aus Schlitz

Re: Analogkäse

Autor: dom | Datum:
Was ist mit den Aromen, die da zwangslaeufig drin sein muessen? Ohne Milchbestandteile heisst noch lange nicht, dass der dann auch vegan ist.

Unwort des Jahres (Österreich): Analogkäse

Autor: Achim Stößer | Datum:
10. Dezember 2009
Zitat: „Audimaxismus” und „Analogkäse”

„Audimaxismus” ist das österreichische Wort des Jahres 2009. „Analogkäse” wurde zum Unwort gewählt.

Das Schweizer Wort des Jahres 2009 lautet „Minarettverbot”. „Ventilklausel” ist das Unwort des Jahres.

In Deutschland wird das Wort des Jahres 2009 am 18. Dezember feststehen.


http://www.duden.de/deutsche_sprache/news.php?mid=153