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antiSpe Fragen und Antworten:
was sagen veganer zum reiten?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 7

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was sagen veganer zum reiten?

Autor: joceline | Datum:
hoffe ich bin diesmal im richtigen forum finde die übersicht ziemlich kompliziert vorallem wenn man neu ist. meine frage sind veganer auch gegen reiten? es gibt ja verschiedene ansichten ob reiten tierquälerei ist oder nicht ich denke in vielen reitställen ja und viele besitzer sehen ihr pferd als sportgerät an wahrscheinlich seit ihr alle dagegen immerhin braucht man ja auch einen sattel und der ist ja schließlich aus leder also sagt mir eure meinung dazu.

Re: was sagen veganer zum reiten?

Autor: pricklypear | Datum:
was würdest du dazu sagen wenn sich jemand auf deinen rücken setzt und meint er sei dein chef nur weil er glaubt intelligenter zu sein als du`??? also für mich war reiten schon quälerei als ich noch nicht vegan gelebt hab...es ist für das tier doch einfach entwürdigend keinerlei rechte zu haben!egal wie gut ein pferd behandelt wird,es ist nicht frei und das ist nicht fair!!!

Re: was sagen veganer zum reiten?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Benutze doch einfach mal die Suchfunktion im Forum oder auf antiSpe.de, veganismus.de etc.

Auf anderen Tieren Reiten ist selbstverständlich (auch Reiten ohne Ledersattel etc.) eine Tierrechtsverletzung.

Achim

Reiten kontra Tierrechte

Autor: Reina | Datum:
Hallo joceline,

Die im Folgenden aufgezeigten konkreten Tiermisshandlungen sollen verdeutlichen,
dass Reiten ethisch nicht zu vertreten ist und die prinzipiellen Betrachtungen
zielen auf die Frage ab, ob es unter irgendwelchen Umständen irgendwie zu
rechtfertigen sein könnte.
----


Pferde sind Lauftiere, Fluchttiere, Herdentiere und kein Sportgerät zur
Unterhaltung und Bereicherung des Menschen. Kein freilebendes Pferd würde sich
von Menschen reiten lassen und selbst bei den in Gefangenschaft aufgewachsenen
Pferden muss dafür erst der eigene Wille per Dressur gebrochen werden. Reiten
ist Bevormundung und Unterdrückung wehrloser Tiere, es dient nur dem Menschen,
die Interessen und Bedürfnisse der Tiere interessieren nur im Hinblick auf ihre
Ausnutzbarkeit. Pferde verhalten sich in freier Natur anders, kennen weder
Bevormundung noch Lasten oder Zäune.

Die Zucht der Pferde ist ein genauso blutiges Geschäft, wie andere Formen der
Tierzucht auch. Nicht reitbare oder den hohen Kriterien der Züchter entsprechende
Tiere werden geschlachtet. Den meisten Pferden wird ein artgerechtes Herdenleben
vorenthalten. Ältere Tiere werden mit fadenscheinigen Rechtfertigungsversuchen
wie "leiden" und "sinnlos" umgebracht, die wenigsten erreichen ihre volle
Lebenserwartung, welche über 40 Jahre betragen kann. Hieran machen sich auch die
Freizeitreiter mitschuldig, welchen leider nur selten auffällt, daß sie sich auf
Kosten anderer amüsieren. Für die frühen Schäden am Bewegungsapparat durch den
Leistungssport (Springen, Dressur, Vielseitigkeit) bezahlen die Tiere i.d.R.
alsbald mit ihrem Leben.

Das Einsperren in engen Boxen und die fremdbestimmte, ungleichmäßige und
unregelmäßige Bewegung unter einseitiger Belastung - oft ohne ausreichende
Aufwärmphase - führt leicht zu Arthrosen, Sehnenschäden und somit letztlich zu
Schmerzen und Lahmheit. Die Schadgase im Stall (z.B. Ammoniak) führen schnell zu
Atemwegserkrankungen und schädigen die äußerst empfindliche Pferdelunge. Eine
energiereiche Leistungsfütterung ohne ausreichend Raufutter begünstigt
Verhaltensstörungen durch das Kaudefizit, schädigt die Darmflora und kann
Huferehe auslösen. Sind die Pferde schließlich nicht mehr reitbar, folgt oft
der Schlachttransport nach Belgien oder Italien.


Auch der Verweis auf schlimmere Quälereien, wie die strenge Dressur auf
punktgenaue, artwidrige Bewegungen [1] oder die extrem tierquälerischen
Schindereien und regelrechten Massaker für Trabrennen und Military [2], kann
genauso wenig eine Rechtfertigung sein, wie die Massaker in Bosnien oder
Afghanistan nicht die in Deutschland begangenen Gewalttaten relativieren.

[1] http://www.tierrecht.de/pferd.htm
[2] http://www.tierrecht.de/pferd-q.htm


Bezüglich der Ausgangsfrage füge ich eine Definition des Veganismus an,
die sich an die Gedanken des Namensgebers Donald Watson anlehnt:

Veganismus bezeichnet eine Lebensweise, in der aus dem Streben nach
geringstmöglicher Verursachung von Leiden und ethisch gerechter Behandlung
der Tiere heraus alle Formen von Tierausbeutung und -misshandlung abgelehnt
werden.


Viele Grüße, Reina.

Re: Reiten kontra Tierrechte

Autor: Leonhard | Datum:
...was ist mit den Reitern in der Mongolei z.b.
teilweise ein Urvolk und mit allem was die Natur bietet
verbunden, doch wenn man sich Reportagen ansieht, erschreckend
wie diese Menschen mit den Pferden umgehen. Scharfe Gebisse,
teilweise brutale Rennen die sich dort auch die Kinder geben.
In Marokko gibt es auch traditionelle Feste indenen die Pferde
mit äußerst scharfen Gebissen, schweren Männern usw. mit
Gewehrschüssen, Peitschengeknalle usw. zum Rennen starten.
Teilweise sind dies aber Völker die noch in alten Traditionen
leben.
Wie steht es mit der menschlichen Geschichte und der Domestikation des Pferdes schon seit einigen 1000 Jahren.
Ein Widerspruch in sich. Heute würde wahrscheinlich das
Pferd schon ausgestorben sein, denn wir machen ja Ackerbau
mit schweren Maschinen, wir brauchen auch keine Pferde mehr um von A nach B zu gelangen. Alles hat sich auf die umweltbelastende Motorisierung verlagert.

Vielleicht deshalb oder zum Leidwesen des Pferdes wird es
ja jetzt fast ausschließlich zur Freizeitgestaltung in
irgendwelcher Art und Weise benutzt.

Gäbe es heute eigentlich noch Pferde ?

Re: Reiten kontra Tierrechte

Autor: martin.p | Datum:
> Teilweise sind dies aber Völker die noch in alten Traditionen
> leben.

Sklaverei hat auch eine Tradition, nur da hat man erkannt, dass das kein Argument ist.

> Vielleicht deshalb oder zum Leidwesen des Pferdes wird es
> ja jetzt fast ausschließlich zur Freizeitgestaltung in
> irgendwelcher Art und Weise benutzt.

Oder eher "ausgenutzt".

> Gäbe es heute eigentlich noch Pferde ?

Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Diese Frage stellt sich allerdings nicht, da Arten nicht leiden können (zu diesem Thema Suchfunktion benutzen).

Re: Reiten kontra Tierrechte

Autor: Kalle | Datum:
Tradition hin, Tradition her...
sobald erkannt wird, dass die (unrechtmäßige) Herrschaft über das Tier gegen dessen natürliche Lebensweise verstösst hat damit aufgehört zu werden. Wenn sich der Mensch gestig als so überlgen ansieht, so ist es doch wohl nicht schwer zu verstehen, dass Pferde von Natur aus NICHT dazu gedacht waren, dass der Mensch auf ihnen reitet oder irgendwelche Wägen von ihnen ziehen lässt. Das vom Menschen unberührte Pferd würde ja auch nicht aussterben, weil der Mensch seine Finger eben nicht im Spiel hatte. Ob es heute noch Pferde gäbe, wenn der Mensch sie nicht nutzen würde ist mir persönlich recht egal. Schließlich möchte ich der Natur soweit wie möglich freien Lauf lassen. Dass die durch den Menschen nachhaltig beeinflussten Entwicklungen auf diesem Planeten auch ihre Spuren in der Artenvielfalt hinterlassen steht ausser Frage. Das ethische Denken hört bei mir auch nicht beim Veganismus auf. Umweltschutz und eine möglichst wenig destruktive Lebensweise sind bei mir ebenfalls groß geschrieben.

Bis dann
Kalle