Forenübersicht RSS

antiSpe Fragen und Antworten:
Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 21

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Trolli | Datum:
[Beitrag verschoben aus Tierrechtsforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Hallo,
durch Waldfees Postings (Stehen im Thread über "Vegetarier sind Mörder") kam mir folgender Gedanke:

Wie regelt ihr zwischentierische Konflikte mit Nicht-Menschen?
Schätze mal, je vegan desto weniger Konflikt, aber wie sieht das in eurem Alltag aus?

Ich meine damit nicht so was:
Ich trage viele Tierchen aus dem Haus, außer "Spinne Johnny". Bei uns heißen dank eines Kinderbuches alle Spinnen so.

Sondern:
Was macht ihr mit
...einer Stechmücke, wenn sie euch gerade sticht?
... einem Wespennest über der Haustür?
...Mottenbefall, eingeschleppt durch bereits im Supermarkt bewohnte Speisen?
...Teppichkäfer, Kleidermotten, Gespinsten mit Nachwuchs?
... laut med. Fachterminus den Parasiten zugeordnete Tiere? (Kopfläuse, Würmer, Malaria-Untermieter, Krätze, Flöhe etc.)

Ich spreche nicht von möglicher Prävention, sondern von der Situation, wenn das Gewusel, die Beschwerden etc. schon eingetreten sind.

Waldfee fragte auch nach Fliegen. Meine Antwort: Kleine Fliegen lasse ich fliegen, damit meine Johnnys Futter haben. Dicke Fleischfliegen haben wir nicht. Die stehen wohl nicht auf Gemüse.
Und die Normalofliegen fange ich raus, wenn sie beißen. (Meist im Herbst.) Ansonsten: Was rein fliegt, fliegt auch wieder raus. Fliegen-Speisenglocke hilft, Wespen von Kuchen fern zu halten.
Weiches, reifes Obst nicht offen rumliegenlassen. Dann bleiben die Fruchtfliegen weg.
Weihrauch und Weihrauchpflanzen auf der Terrasse schützen vor Mücken. Abends mache ich immer Licht auf der Terrasse an, schalte im Haus das Licht aus, Fenster auf und wedle bei reichlich Flugbesuch mit einem Geschirrtuch. Die Besucher schwirren dann nach draußen zum Licht. Wir werden extrem selten gestochen, obwohl wir einen sumpfigen Teich im Garten haben, voller Mückenlarven. Ich habe das Gefühl, dass das auch mit unserer Ernährungsumstellung zu tun hat. Kann das sein?

LG
Trolli

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Claude | Datum:
Das wurde ja alles schon diskutiert.
http://tierrechtsforen.de/1/6306
http://tierrechtsforen.de/1/2460

> ...einer Stechmücke, wenn sie euch gerade sticht?

Nichts. Angeblich soll es ja so sein, dass die Mücke das Gift wieder raussaugt und es so weniger Schmerzen verursacht. Ausserdem halten solche Stiche wach. Sie stören nur wenn man sich darüber aufregt. Ich ignoriere sie einfach.

> ... einem Wespennest über der Haustür?

Wenn möglich würde ich die einfach da lassen.
Ist doch praktisch. Das hält unerwünschten Besuch fern ;-)

> ...Mottenbefall, eingeschleppt durch bereits im Supermarkt
> bewohnte Speisen?

Was verstehst du unter Motten? Bei uns sind das Kleidermotten.
Ich mach nichts gegen Insekten in der Küche. Die stören mich nicht.

> ...Teppichkäfer,

Ich habe keinen Teppich.

> Kleidermotten,

Meine Kleider sind eh verlöchert da würde es nicht auffallen wenn Insekten da noch weitere Löcher reinmachen.

> Gespinsten mit Nachwuchs?

Gespinsten? Was ist das?

> ... laut med. Fachterminus den Parasiten zugeordnete Tiere?

Das wurde wie gesagt bereits diskutiert.

> (Kopfläuse, Würmer, Malaria-Untermieter, Krätze, Flöhe etc.)

Was sind Krätze? Meinst du Kratzen? Die gibt's doch nur in Zamonien.

> Ich habe das Gefühl, dass das
> auch mit unserer Ernährungsumstellung zu tun hat. Kann das
> sein?

Das kann ich mir nicht vorstellen.

Claude

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: xxx | Datum:
Kopfläuse kommen heute leider häufig in Kindergärten vor. mfg XXX

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Claude,

wenn angeblich Stechmücken ihr Gift wieder raussaugen, muss ich bisher nur schlampig saugende Tiere erwischt haben ;-)
Schön, dass die Tierchen einen wach halten, aber so mitten in der Nacht muss ich das nicht haben. Aufregen hilft wirklich nicht. Das erhöht den Blutdruck, die Durchblutung und somit das Jucken.
Was aber, wenn man gerade schmerzhaft angesaugt wird? Reagierst du da auch so cool? Oder verscheuchst du den kleinen Blutsauger?

Ich persönlich habe nix gegen Wespen- oder Hornissennester. Zweitere sind mir sogar lieber, weil sie ein gemütlicheres Verhalten zeigen. Als Haarschmuck müsste ich die Tierchen aber nicht haben. Im Notfall würde ich die Feuerwehr und Insektenfreunde bitten, die Tierchen fachmännisch umzusiedeln.

Krätze? Wird verursacht durch Krätzmilben (Scabies). Die Tierchen bohren stark juckende Gänge unter die Haut und vermehren sich dort prächtig.

http://www.qualimedic.de/kraetze.html

Im KiGa und in der Schule bei uns gibt's ca. alle zwei Monate Kopflausalarm. Die Tierchen müsste ich auch nicht lebenslang beherbergen wollen.

Was ich mit den Gespinsten meinte? Viele Insekten spinnen Gespinste, in denen die Eier abgelegt werden. (z.B. in einer Ecke der Müslitüte, in einer Schrankecke). Wenn dir Löcher in den Klamotten nix ausmachen, und deinem Arbeitgeber auch nicht, dann lässt du bestimmt alle Gespinste kleben, wo sie sind.
Als ich damals im Labor arbeitete, konnte ich auch gut mit Löchern rumlaufen, weil die als Säurelöcher durchgingen. In meinem heutigen Job funzt das nicht mehr, also gibt's Lavendel und Sandelholz im Kleiderschrank.

Du kennst keine Vorrats-Motten? Vielleicht heißen die bei euch Zünsler. Es gibt Mehlmotten, Dörrobstmotten usw.
So sehen die Tierchen aus:
http://www.pest-control.at/bilder/schaedlinge/schaedlinge_motten.jpg

Du erkennst einen Befall spätestens, wenn die einzelnen Getreideflocken, oder andere Speisen mit Spinnweben aneinander hängen. Muss ich, ehrlich gesagt, auch nicht haben. Und du?

LG
Trolli

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Claude | Datum:
> wenn angeblich Stechmücken ihr Gift wieder raussaugen, muss
> ich bisher nur schlampig saugende Tiere erwischt haben ;-)

Ich weiss auch nicht ob es wirklich stimmt. Aber es gibt ja auch verschiedene Arten der Steckmücken. Es scheint mir aber schon logisch. Denn das Zeug das die Mücke ind Blut lässt verhindert dass das Blut gerinnt, denn nur so kann sieads Blut raussaugen.

Da sie zur Fortplanzung das Blut benötigen würden sie dich einfach nochmals stechen wenn sie nicht genug bekommen haben und dann hast du zwei Stiche.

> Was aber, wenn man gerade schmerzhaft angesaugt wird?

Das spürt man doch nicht?!

> Reagierst du da auch so cool? Oder verscheuchst du den
> kleinen Blutsauger?

Ich schaue fasziniert zu.

> Als Haarschmuck müsste ich die Tierchen
> aber nicht haben. Im Notfall würde ich die Feuerwehr und
> Insektenfreunde bitten, die Tierchen fachmännisch umzusiedeln.

Ich wusste gar nicht dass das geht. Dann ist es ja gar kein so grosses Problem.

> Was ich mit den Gespinsten meinte? Viele Insekten spinnen
> Gespinste, in denen die Eier abgelegt werden. (z.B. in einer
> Ecke der Müslitüte, in einer Schrankecke). Wenn dir Löcher in
> den Klamotten nix ausmachen, und deinem Arbeitgeber auch
> nicht, dann lässt du bestimmt alle Gespinste kleben, wo sie
> sind.

Die sind mir egal. Ich packe einfach alle Lebensmittel in Vorratsdosen.

> Du kennst keine Vorrats-Motten? Vielleicht heißen die bei
> euch Zünsler. Es gibt Mehlmotten, Dörrobstmotten usw.
> So sehen die Tierchen aus:
> http://www.pest-control.at/bilder/schaedlinge/schaedlinge_motten.jpg

Die werden bei uns fälschlicherweise Schaben genannt.

> Du erkennst einen Befall spätestens, wenn die einzelnen
> Getreideflocken, oder andere Speisen mit Spinnweben
> aneinander hängen. Muss ich, ehrlich gesagt, auch nicht
> haben. Und du?

Nein, aber die Lebensmittel sind bei mir sicher verpackt. Ich hab zwar trotzdem diese Falter bei mir aber die stören mich nicht. Ich verstehe nur nich wieso die mir immer in die Dusche folgen wo sie vom Wasserstrahl erfasst werden. Ich versuche immer sie vom Wasser wegzupusten aber das ist nicht so einfach.

Claude

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Rele | Datum:
Trolli schrieb:

> Sondern:
> Was macht ihr mit
> ...einer Stechmücke, wenn sie euch gerade sticht?

Ich versuche, den"drauf hau"- Modus zu unterdrücken& die Mücken schon vorher weg zu halten durch Mückengitter, Duftölkerzen usw. Wenn die Mücke grad zu sticht... da ist es ja eh schon zu spät, also Stich versorgen& wegscheuchen. Durch meine Mückengitter hab ich eh wenig Probleme.

> ... einem Wespennest über der Haustür?

Da kenn ich mich ja garnicht aus. Kann man die Nester wegtragen(lassen)? Keine Ahnung... Diese "Ausräucher"Methoden sind ja schon intolerabel, also irgendwie entfernen, würde ich sagen. Frag mich in ein paar Monaten, denn auf Arbeit haben/ kriegen wir anscheinend grade dieses Problem (arbeite auf `ner Wohngruppe mit Menschen mit Behinderungen, in der Küche im Rollokasten gitbt`s anscheinend ein Nest)...

> ...Mottenbefall, eingeschleppt durch bereits im Supermarkt
> bewohnte Speisen?

Ach, das hatte ich in früheren Wohnungen schon öfters. Alles ausräumen, auswischen, "staubende" Sachen gut verschließen (da gibt`s so Klips.. wie heißen die?? Anwenden bei Mehl, Flocken usw.)& zusätzlich in Tütchen packen. Fruchtfliegen, Motten etc. verschwinden dann von selbst, weil sie keine Nahrung mehr finden.

> ...Teppichkäfer, Kleidermotten, Gespinsten mit Nachwuchs?

Hatte ich noch nie....

> ... laut med. Fachterminus den Parasiten zugeordnete Tiere?
> (Kopfläuse, Würmer, Malaria-Untermieter, Krätze, Flöhe etc.)
>
> Ich spreche nicht von möglicher Prävention, sondern von der
> Situation, wenn das Gewusel, die Beschwerden etc. schon
> eingetreten sind.

Ja, ist schon klar. Ich denke: Schütze Leben& Interessen, wo Du kannst. Wäge es selbst ab. Verscheuchen, vertreiben, steht natürlich in erster Linie. Wo wird Dein Leben so eingeschränkt, dass es nicht anders geht, als töten (zB Läuseshampoo im KiGa)? Dann würde ich nach *meiner* Lebensqualität abwägen& handeln.

> Waldfee fragte auch nach Fliegen. Meine Antwort: Kleine
> Fliegen lasse ich fliegen, damit meine Johnnys Futter haben.
> Dicke Fleischfliegen haben wir nicht. Die stehen wohl nicht
> auf Gemüse.

Gibt es "Fleischfliegen"? Echt? Kenne ich garnicht. Erledigt sich wohl bei veganer Ernährung. :-)

> Und die Normalofliegen fange ich raus, wenn sie beißen.
> (Meist im Herbst.) Ansonsten: Was rein fliegt, fliegt auch
> wieder raus. Fliegen-Speisenglocke hilft,

Diese Speiseglocken hab ich auch- zahlreich (gibt`s jedem Supermarkt/ Gartenbaumarkt... sogar mit Platikblümchen etc :-) )....

> Wespen von Kuchen
> fern zu halten.
> Weiches, reifes Obst nicht offen rumliegenlassen. Dann
> bleiben die Fruchtfliegen weg.
> Weihrauch und Weihrauchpflanzen auf der Terrasse schützen vor
> Mücken. Abends mache ich immer Licht auf der Terrasse an,
> schalte im Haus das Licht aus, Fenster auf und wedle bei
> reichlich Flugbesuch mit einem Geschirrtuch. Die Besucher
> schwirren dann nach draußen zum Licht.

Frag mal bei Deinem Vermieter an. Zumindest bei mir ist es so, dass Fliegengitter zur Lebensqualität zählen& ich bekomme sie somit gratis eingebaut (hihi, so ein Glück).

LG

9 kleine Fruchtfliegen...

Autor: Claude | Datum:
...sitzen bei mir auf dem Monitor.

Mich stören sie nicht.

Claude

Kleidermotten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Essen Kleidermotten nicht eh nur unvegane Kleidung (aus Tierhaaren)?

Achim

Re: Kleidermotten

Autor: Claude | Datum:
> Essen Kleidermotten nicht eh nur unvegane Kleidung (aus
> Tierhaaren)?

Eigentlich schon. Aner manchmal essen sie auchandere Textilien, können diese aber nicht verdauen. Das Problem ist, dass die Rückstände von unserer Haut die Larven anlocken und diese denken es sei tierliches Material. Aber wenn die Kleider gewaschen sind sollte das eigentlich nicht passieren.

Claude

Re: Kleidermotten

Autor: Trolli | Datum:
Hi Achim,

du bist gut! Da hat sich das Mottenproblem bei uns bald erledigt :-))) Ich habe am WE Klamotten aussortiert, die lecker schmecken.
Bald ist tierproduktfreie Zone im Kleiderschrank.

Unsere Motten hatten damals tatsächlich hauptsächlich GGs Anzüge perforiert (weil aus Schafwolle), Mäntel und Jacken zerlöchert.
Jacken waschen wir nicht sofort. Die werden ausgelüftet, und kommen samt unserer Hautschuppen wieder in den Schrank, quasi lecker Futterstelle für die Tierchen, auch wenn die Bekleidung aus synthetischem Material hergestellt wurde.

LG
Trolli

Re: Kleidermotten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da "Mäntel und Jacken" idR nicht auf der nackten Haut getragen werden, dürften sich da die Nahrungsvorratshautschuppen ziemlich in Grenzen halten, schätze ich.

Achim

Nicht verschwindende Wespen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bei Wespen z.B. ist Wegpusten allerdings wohl keine gute Idee - das Kohlendioxid in der Atemluft werten sie als Angriff und verteidigen sich.

Achim

Mücken-Tipp

Autor: Schlunz | Datum:
Es ist dunkel und die Mücke schwirrt mir um die Ohren.
Statt paranoid zu werden, stehe ich langsam auf, ohne viel Luft zu verwirbeln, mache das Licht an und beobachte das Kopfkissen.
Das ist warm, riecht nach mir und mit 99,9% Sicherheit landet die Mücke auf diesem.
Dann brauche ich nur noch ein Glas und kann die Mücke rausbringen.
Das habe ich schon X mal praktiziert, kann es also weiterempfehlen.

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Claude | Datum:
Heute habe ich unzählige Insekten deportiert.
Ein verletztes Tier habe ich drinnen gelassen. Zwei minderjährige habe ich zum Müll auf dem Balkon getan da ich nicht wusste was ich mit Maden sonst tun sollte.
Jetzt gebe ich aber auf, die sind mir zahlenmässig einfach überlegen.

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Tanja | Datum:
Hallo,
weil die Diskussion (wenn auch schon zigmal geführt, wie Achim bereits erwähnte) hier meiner Meinung nach immer mehr zum "ich bin der beste Veganer und lasse mich stechen, kratzen, beißen etc."-Thread wird, nun mal meine two cents ;-):

Wenn ich von einem Insekt gestochen oder gebissen werde, ist das schon eine Art Reflex, daß ich da mit der Hand hingehe, das Insekt wegschiebe (meist, bei der schnellen Bewegung, mit erheblichen Verletzungsfolgen für das jeweilige Tier) oder auch draufhaue.

Kürzlich krabbelte eine dieser Minizecken, die an Menschen gehen, auf mir rum. Die setzte ich nicht aus sondern zerquetschte sie. Warum? Weil hier überall Kinder rumlaufen und das einfach zu gefährlich ist.

Stechmücken nachts im Schlafzimmer? Ich bin den ganzen Tag über gefordert, brauche meinen Schlaf und der ist mir wichtiger als das Leben einer Mücke.

Fliegen: die tun zwar nichts im Sinne von Beißen oder Stechen, aber wir haben um die Ecke einen Misthaufen und von dort kommen uns immer jede Menge Fliegen besuchen. Da unsere Katzen von Frühling bis Herbst quasi durchgängig freien Zugang zum Balkon haben (sie dürfen aus gesundheitlichen Gründen nicht allein ins Freie, sind also "Wohnungskatzen"), gibt es auch dort keine Fliegengitter. Als Jalan ein halbes Jahr alt war, hatten wir tagelang täglich Fliegen in dreistelliger Anzahl im Haus. Sie setzten sich auf unser Essen (super, mit Fäkalkeimen vom Misthaufen etc.) und sogar meinem Kind an die Augen. Wenn ich nicht meine gesamte Freizeit opfern und noch abends ein, zwei Stunden dranhängen will, ist es nicht möglich, die alle einzufangen und mit einem Glas rauszusetzen. Erschlagen geht fast zehnmal schneller.

Kopfläuse? Runter damit? Würmer, Flöhe? Nicht bei mir.

Um nicht falsch verstanden zu werden: ich tue mein möglichstes, um solche Konflikte zu vermeiden und setze, sofern möglich, mich störende Tiere einfach nach draußen, aber wenn sie denn bestehen, ist mir meine Lebensqualität deutlich wichtiger als das Leben eines Insektes.

Tanja

Tanja

Antispeziesismus, pi pa po

Autor: THfkaV | Datum:
Hallo,

Tanja schrieb:

> Um nicht falsch verstanden zu werden: ich tue mein
> möglichstes, um solche Konflikte zu vermeiden und setze,
> sofern möglich, mich störende Tiere einfach nach draußen,
> aber wenn sie denn bestehen, ist mir meine Lebensqualität
> deutlich wichtiger als das Leben eines Insektes.

ich halte das ähnlich (z.B. auch beim Radfahren o. Skaten: ein Insekt im/am Auge? - WEG DAMIT!), wobei ich deine Aussage "mein möglichstes" viel zu schwammig und angemessen finde. Trotzdem ist gerade dies der Punkt, an dem sich die Diskussion um Speziesismus bzw. Antispeziesismus aufhängt oder oft daran aufgehängt wird. Ich sehe einen gewissen Speziesismus grundlegend in natürlichen Gegebenheiten verwurzelt bzw. dadurch begründbar. Ich möchte hier weder eine Diskussion lostreten, noch an einer teilnehmen ("Was ist Speziesismus?" (analog zu: Rassismus, etc. p.p.)), fühle mich aber aufgrund dieser Sachlage teilweise als speziesistisch handelndes Subjekt. Mir persönlich scheint, dass ich solche speziesistischen Konflikte nicht wünsche, grundlegend jedoch dazu gezwungen werde, sie einzugehen. (das ist also etwas völlig anderes, als beispielsweise "Fleisch" zu konsumieren)

Wer Schmetterlinge aufspießt und als Augenweide an die Wand hängt ist meiner Ansicht nach Sadist. Wer Bienen ausbeutet ist Speziesist. Als sogenannter Antispeziesist wendet man sich dagegen, bleibt in der Rolle des homo sapiens aber trotzdem unweigerlich ein Regelverletzer seines antispeziesistischen Konstrukts.

(vorwegnehmende Ergänzug zum Einwand der "Vermeidung des Vermeidbaren": Jainismus, Digambara (Luftgekleidete)

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Tierrechtler | Datum:
Frage an Tanja, welche Krankheit haben deine Katzen, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht das Haus verlassen dürfen?

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Schlunz | Datum:
Auch ich bin bei Blutsaugern ein Reflexmensch...
Doch das Tierleid unter Insekten, das man direkt im Alltag verursacht, ist sicher ein Klacks im Vergeich zu dem, was man als Konsument bei der Ernte auf den Feldern und in Plantagen zu verantworten hat. Das gilt auch für Veganer.
Leider wird das immer wieder als "Gegenargument" für konsequenten Veganismus missbraucht, weshalb ich fürs Vegetarierforum folgenden Text erstellte (sorry, falls das zu OT ist, doch ich wollte mal die "Dramatik" relativieren, bevor hier die Leser verzweifeln, weil in ihrem Alltag für den Jainismus kein Platz ist).


Es häufen sich die Threads über das Leid der Insekten und Pflanzen in Gleichstellung zum Leid höher entwickelter Wirbeltiere und ich fasse mir tagtäglich an den Kopf...

Zuerst einmal an alle, die solchen Mist verfassen: Ich glaube Euch nicht, dass Ihr so blöd seid, wie Ihr vorgebt.

Ihr habt doch längst geschnallt, dass es ganz offensichtliche Unterschiede gibt.
Ihr wisst doch eigentlich, dass es nicht dasselbe ist, wenn ein Wasserfloh vertrocknet oder ein Schwein geschlachtet wird.
Ihr habt doch im Biologieunterricht aufgepasst und wisst, dass das Gehirn und das zentrale Nervensystem eines Rindes wesentlich ausgeprägter sind, als das einer Mücke und dass eine Pflanze nicht mal über ein zentrales Nervensystem, geschweige denn über ein Gehirn verfügt.
Und Ihr wisst doch eigentlich, dass die Komplexität des zentralen Nervensystems die Leidfähigkeit eines Lebewesens bestimmt, je ausgeprägter es ist...
Warum versucht Ihr also, Euch jeden Tag selber für dumm zu verkaufen, als hättet Ihr selber kein Gehirn und allenfalls ein Baumschulendiplom?

Wie oft musste ich mir sagen lassen, dass Pflanzen auch fühlende Lebewesen seien und mit Tieren auf einer Stufe stünden?
Und das von Leuten, für deren Tierleidfrass wesentlich mehr pflanzliche Nahrung verschwendet wird, als für Veganer...
Ich glaube nicht, dass die Leute so begriffsstutzig sind, allenfalls verschaukeln sie sich selbst (und jene, denen es als bequem erscheint, schaukeln fröhlich mit).
Jedem, der sowas ernst meint, rate ich, noch mal die Schulbank zu drücken und dieses Mal statt Spielzeug Schulbücher mitzunehmen.

Es ist sicher kaum wünschenswert, wenn Ameisen und Spinnen zertreten werden, ob beim Jogging oder auf dem Roggenfeld.
Doch wie kann man das ernsthaft in einem Kontext thematisieren, der das Leid höher entwickelter Tiere relativiert und konsequenten Veganismus als Utopie verkauft?
Wie kann man das mit Rinder- und Schweinemast, mit Eierindustrie und Tiertransporten vergleichen?
Ab wann fängt man eigentlich an, sich für etwas zu schämen, was man öffentlich verzapft?
Ich glaube, dass sich viele Leute hinter der Pisastudie verstecken und diese als bequemen Puffer zwischen sich und der unangenehmen Realität ihrer eigenen Verantwortung missbrauchen.
Leider schneiden sie sich so nur in ihr eigenes unveganes Fleisch, denn sie offenbaren, dass Speziesismus und Dummheit untrennbar miteinander verbunden sind.
"No brain, no pain" ist zwar ein gängiger Slogan, doch sicher nicht als Ideal zu verstehen.
Es gibt keinen Grund, auf die eigene Dummheit stolz zu sein und es gibt auch keinen geistigen Spielraum, der unethisches Verhalten rechtfertigt.

Schlunz

Re: Zwischentierische Konflikte - was macht ihr im Alltag?

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Schlunz,
ich war zwar auch einige Jahre Vegetarierin, aber nicht vegan zu werden, nur weil es sich nicht 100 % vermeiden lässt, dass Insekten und Getreidefeld-Bewohner aufgrund meiner Lebensweise ungewollt zu Tode kommen, das ist das Dämlichkeit oder Ignoranz nicht zu überbieten!

Als Jung-Veganerin interessiere ich mich dafür, wie andere Veganer ihren Alltag meistern. Nachdem ich in meinem privaten Umfeld niemanden fragen kann, müsst ihr halt "herhalten" ;-) Sesamstraßentechnik halt - wer nicht fragt, bleibt dumm. Und dumm habe ich mich viel zu lange halten lassen, von sog. "Fachleuten" aus dem Bereich Fleischosaurier, Öko-Bauern, Tierschützer.


LG
Trolli

Ethik ist eine Frage der Ethik, nicht der Intelligenz

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Leider schneiden sie sich so nur in ihr eigenes unveganes Fleisch, denn sie offenbaren,
> dass Speziesismus und Dummheit untrennbar miteinander verbunden sind.

Das ist natürlich Unfug. Phrasen wie diese sind kontraproduktiv (und dumm). Zwar besteht eine Korrelation zwischen Intelligenz und Antispeziesismus (oder auch Antitheismus), aber es gibt ebenso (wenn auch relativ wenige) intelligente Speziesisten oder Theisten und Menschen mit unterdurchschnittlicher Intelligenz, die dennoch niemanden aufgrund seiner Artizugehörigkeit diskriminieren bzw. nicht an religiösen Wahnvorstellungen leiden. Besonders dumm finde ich übrigens die, die sich ohne es zu sein als Antispeziesisten ausgeben und glauben, keiner merkt's.

Achim