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Antisexismusforum:
Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

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Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: michael j | Datum:
Ein mit Sexismus vollgestopfter Artikel..

Flaschenrückgabe bei Migros - Werbespot (wird im Artikel erwähnt)
http://www.youtube.com/watch?v=IOFNh2ayCbY

Weitere Spots von Migros, auch angereichert mit Sexismus und Speziesismus. Unabhängig von dem unten zitierten Artikel.

Migros Selbstverteidigung - Werbespot
http://www.youtube.com/watch?v=fXnPxGwPNUg
Migros Huhn - Werbespot
http://www.youtube.com/watch?v=Y0Caq4WYNZ8

Zitat: Maskulismus:
Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!
von Nicola Erdmann

Jahrhundertelang war die Frau das schwächere Geschlecht, doch das ist schon lange nicht mehr so. Manche Männer sind extrem genervt von den penetrant souveränen, selbstsicheren Frauen. Diese "Maskulisten", wie sich eine neue Männerbewegung nennt, verstehen selbst bei Witzen keinen Spaß mehr.

Frauenbeine auf roten High Heels, die selbstbewusst durch einen Supermarkt schreiten. Ein gutes Dutzend energischer Frauen im sexy Büro-Look, die alle zielstrebig einen Einkaufswagen in die Pfandabteilung schieben. In ihren Wagen: jeweils ein verschreckt dreinblickender Mann. Der Slogan am Ende dieses Werbespots: „Wir nehmen alle Flaschen zurück, egal woher Sie sie haben.“

Sie haben geschmunzelt? Dann sind Sie entweder eine Frau oder ein recht selbstbewusster Mann, der den Frauen diesen kleinen Spaß auf Männerkosten gönnt. Leider wird Letzteres immer seltener, die Kommentare von Männern zu diesem Video auf YouTube sind beleidigt statt amüsiert. So droht man dem werbenden Supermarkt mit Boykott und bezeichnet das Filmchen als „Propaganda“. Wo schon ein kleiner Spot so viel Emotionen auslösen kann, muss ein größeres Problem dahinter stehen.

Mädchen sind die neue Elite

Jahrhundertelang war die Frau das viel schwächere Geschlecht, dem Mann unterlegen, benachteiligt und ungerecht behandelt, musste in den vergangenen Jahrzehnten (zu Recht) geschützt, gefördert und bevorzugt werden, um mit dem Mann einigermaßen gleichziehen zu können. Und wie sieht es heute aus? „Mädchen sind die neue Elite“ stellte die Shell Jugendstudie bereits 2006 fest. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Cornelia Piper verkündet, der Mann sei „von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt“ worden; die Arbeitslosenquote bei Männern steigt stetig und stärker an als bei Frauen; die sächsische SPD-Politikerin Eva-Maria Stange will Professorenstellen bevorzugt an Frauen vergeben, und als Daimler 6000 Arbeitsplätze streichen musste, gab es die Anweisung, weibliche Führungskräfte zu schonen. Diese Aufzählung ließe sich noch weiter fortführen. Dass Mädchen besser in der Schule sind, sie halb so oft abbrechen und an den Universitäten in der Überzahl sind, ist bekannt.

Dennoch kümmert sich die Politik noch nicht wirklich um die abgehängten Männer. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sächsischen Landtag, Antje Hermenau, will gar die Einkommensteuer für Frauen senken und für Männer erhöhen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vernachlässigt Männer nicht nur im Namen: Die Startseite weist auf die neue Seite „Frauen machen Karriere“ hin, und man will nur „Migrantinnen fördern“. Immerhin: Der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag sieht nun erstmals eine „eigenständige Jungen- und Männerpolitik“ vor.

Und jetzt auch noch die Medien. Immer wieder muss man lesen, was frau so macht. Im Frühjahr dieses Jahres startete in der ARD die Serie „Frauen können's besser“. In der Werbung dazu wurden Männer als „lebende Verkehrshindernisse“ und „Versager“ bezeichnet. Die Serie handelte von Schweißerinnen, die ihr durch (na klar) Männer gefährdetes Unternehmen retteten. Auch klar. In fast jeder Modezeitschrift findet sich eine Anzeige, in der eine Frau einen Mann (er liegt natürlich auf dem Boden, gern auch im Dreck) an Krawatte oder gar Leine zieht, oft noch ihren High Heel auf seiner Brust (man stelle sich den Aufschrei vor, wäre es umgekehrt). Filmreihen heißen „Lauter tolle Frauen“, die Filme selbst dann „Männer sind zum Abgewöhnen“ oder „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“. Und sogar George Clooney lässt sich in seiner aktuellen Kaffee-Werbekampagne von einer Frau das letzte Kaffee-Pad abluchsen. Wie dümmlich.

So mancher Mann verfällt in Selbstmitleid

Man kann verstehen, dass manche Männer genervt sind von den penetrant souveränen Frauen. Nicht alle sind souverän und sich ihrer Männlichkeit bewusst genug, um „lauter tolle Frauen“ selbstbewusst zu ertragen.

Manch einer verfällt da in Selbstmitleid. So finden sich vor allem in der Anonymität des Internets „Maskulisten“, die sich seitenweise über die „Kampagnen“ der Medien beschweren. Alles wird hier bitterernst genommen, und überhaupt, was hat man dem Mann nicht alles zu verdanken, Erfindungen und so. Kleinlich wird da alles aufgezählt – und genau dieses unmännliche Kleinmädchengehabe macht den Maskulisten so unattraktiv, dass er selbst all seine Bemühungen ad absurdum führt. Vielleicht sind Frauen doch besser?

Beim Deutschen Werberat ging im April die Beschwerde eines Mannes ein, der sich durch den Serientitel „Frauen können's besser“ „sexuell diskriminiert“ fühlte, andere Männer beschwerten sich bei der ARD wegen „Verunglimpfung ihres Geschlechts“. Gar von Menschenwürde war die Rede.

Wollen die Herren nicht lieber noch mal was erfinden?
Die Werbung für die Serie wurde schließlich geändert. Ein großer Erfolg für diese Männer. Doch nach 100 Folgen wurde die Sendung wegen der schlechten Einschaltquoten eingestellt, geplant waren ursprünglich mindestens doppelt so viele. Zu viel Schweißerinnen-Power kam beim Publikum nicht gut an, nicht jede männliche Bastion muss von Frauen erobert werden.

Und vielleicht ist das ganz gut so. Beide Geschlechter dürfen nicht vergessen, dass sie nun mal unterschiedlich sind. Ganz naturgegeben. Deshalb kann man Männer und Frauen auch unterschiedlich behandeln – nicht mit dem Ziel, sie einander gleich zu machen.

Unser gesellschaftliches Zusammenleben in einer ästhetischen Form ist in Gefahr, wenn Feminismus oder Maskulismus übertrieben werden. Ein Beispiel für die irren Blüten, die das Streben um Gleichbehandlung manchmal treibt: In Nürnberg verklagte vor Kurzem ein Professor die Bundeswehr – beim Einstellungsgespräch (er hatte sich dort beworben) hatte man ihn nach seiner Einstellung zum Wehrdienst gefragt, da er einst verweigert hatte. Sein Argument: Er fühle sich nun seines Geschlechts wegen diskriminiert; eine Frau hätte man dies nicht fragen können.

Männer suchen sich ein Protestfeld

Es gibt Männer, die fordern, dass Frauen das Vorrecht auf einen Platz im Rettungsboot abgesprochen werden muss – gefährdet so etwas nicht unser gesellschaftliches Zusammenleben? Doch auch die Feministinnen sollten sich fragen: Wollen sie wirklich in jeder Kriegs- und Krisensituation gleichgestellt sein? Die weißen „Ärzte-Socken“ sollen in „Ärzte- und Ärztinnen-Socken“ umbenannt werden, fordern Frauenrechtlerinnen – kein Wunder, dass Männer sich ihrerseits ein Protestfeld suchen, dabei aber ähnlich krampfhaft agieren. Manche Frauen verhalten sich so dominant, dass Männer sich nichts mehr trauen und sich dann ihre Selbstbestätigung darin suchen müssen, mehr oder weniger erfolgreich gegen Vorabendserien zu protestieren.

Es gab eine (lange) Zeit, in der Männer die Frauen verehrten, nicht gegen sie kämpften. Eine Zeit, in der Frauen sich starke Männer suchten, weil das die Evolution so wollte, und sie nicht anprangerten. So wurde unsere Welt so, wie sie heute ist, ob man das nun gut oder schlecht findet.

Absolute Gleichstellung bleibt eine Utopie, und wer das akzeptiert, spart viel Kraft. Und findet dann auch die Souveränität, über Werbespots zu lachen, in denen mit Klischees gespielt wird. Vielleicht werden dann in der Werbepause Karrierefrauen von ihren Männern nach Handtaschenfarben sortiert auf den Recyclinghof gebracht.


http://www.welt.de/lifestyle/article5475058/Maenner-fuerchtet-euch-doch-nicht-so-vor-Frauen.html

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: Claude | Datum:
> http://www.youtube.com/watch?v=IOFNh2ayCbY

So schlimm finde ich den Spot jetzt gar nicht. Wäre die Migros etwas schlauer gewesen hätten sie auch einen anderen Spot gemacht wo Männer ihre Frauen umtauschen wollen.
Ich verstehe es aber nicht so dass alle Männer als "Flaschen" dargestellt werden.

Ich frage mich gerade wieso Frauen selten als "Flaschen", Versager etc. bezeichnet werden. Ist es vielleicht weil von ihnen gar nicht Erfolg erwartet wird?

> Migros Selbstverteidigung - Werbespot
> http://www.youtube.com/watch?v=fXnPxGwPNUg

Sogar mich stört hier die Gewaltdarstellung. Ich bin erstaunt dass sowas überhaupt gezeigt werden darf.
Und wieso sollen Selbstverteidigungskurs nur was für Frauen sein?!

Es zeigt auch mal wieder, dass Gewalt gegen Männer als lustig betrachtet wird.

Claude

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: Jay | Datum:
> > Migros Selbstverteidigung - Werbespot
> > http://www.youtube.com/watch?v=fXnPxGwPNUg
>
> Sogar mich stört hier die Gewaltdarstellung. Ich bin erstaunt
> dass sowas überhaupt gezeigt werden darf.
> Und wieso sollen Selbstverteidigungskurs nur was für Frauen
> sein?!

Wieso heißt das überhaupt Selbstverteidigungskurs? Ich sehe da niemanden der sich verteidigt, sondern nur ein paar trainierende Frauen, die anschließend einkaufende Männer angreifen und einschüchtern...

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: Claude | Datum:
> Wieso heißt das überhaupt Selbstverteidigungskurs? Ich sehe
> da niemanden der sich verteidigt, sondern nur ein paar
> trainierende Frauen, die anschließend einkaufende Männer
> angreifen und einschüchtern...

Ja, eben. Gewalt gegen Männer ist halt lustig.
Mich erstaunt es auch, dass es überhaupt Schauspieler gibt die da mitmachen.

Claude

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: michael j | Datum:
Claude schrieb:
>
> > http://www.youtube.com/watch?v=IOFNh2ayCbY
>
> So schlimm finde ich den Spot jetzt gar nicht.

Fand ich auch nicht, wollte nur der Vollständigkeit halber drauf verlinken und bin dabei auf weitere Migros Spots gestoßen die mir wiederum nicht in den Kram passten.

> Ich verstehe es aber nicht so dass alle Männer als "Flaschen"
> dargestellt werden.

Versteh ich auch nicht, 'witzig' stell ich mir aber anders vor.

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: Claude | Datum:
> Versteh ich auch nicht, 'witzig' stell ich mir aber anders vor.

Migros Werbung war aber auch noch nie witzig. Als Schweizer bin ich mir das vielleicht einfach schon gewöhnt.

Claude

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: Dr.MiHa | Datum:
??? Aber in dem Artikel steht doch, dass Feministinnen nerven, ich find das alles ziemlich gut... Und Leute, es IST eben nun mal so, dass Männer und Frauen NICHT gleich sind, sein können und NIE sein werden!! OH Mann.

Einige Tiere sind gleicher als andere

Autor: Achim Stößer | Datum:
> nerven, ich find das alles ziemlich gut... Und Leute, es IST
> eben nun mal so, dass Männer und Frauen NICHT gleich sind,
> sein können und NIE sein werden!! OH Mann.

Du möchtest Dich über die Bedeutung des Worts "Diskriminierung" informieren.

Selbstverständlich ist Person A nicht glich Person B, eine Frau unterscheidet sich von einem Mann durch das Geschlcht, jemand aus der Gegend X von jemand aus der Gegend Y in Haarfarbe oder Hautpigmentierung - sie sind nicht gleich, aber gleichberechtigt.

Nehmen wir etwa das Lebensrecht. "Todesstrafe" verletzt dieses Recht. Ebenso wird es - sexistisch - verletzt durch (gesellschaftlich bedingte) Senkung der Lebenserwartung von Männern. Und es wird - speziesistisch - verletzt durch Unveganismus.

Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen?

Achim

Re: Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!

Autor: martin | Datum:

> Jahrhundertelang war die Frau das viel schwächere Geschlecht,
> dem Mann unterlegen, benachteiligt und ungerecht behandelt,
> musste in den vergangenen Jahrzehnten (zu Recht) geschützt,
> gefördert und bevorzugt werden, um mit dem Mann einigermaßen
> gleichziehen zu können.

"mußte bevorzugt werden"? Wir lernen: Unrecht kann man mit noch einmal Unrecht aufheben.

> Dass Mädchen
> besser in der Schule sind, sie halb so oft abbrechen und an
> den Universitäten in der Überzahl sind, ist bekannt.

Nur verschweigt sie, daß das an bewußter Nicht-Förderung, wenn nciht Vernachlässigung, der Jungen in der Schule liegt. Wenn das in einer Untersuchung bestätigt wird (z.B. hier), heißt es vom Ministerium lapidar, daß weitere Untersuchungen in diese Richtung unerwünscht sind.

> So mancher Mann verfällt in Selbstmitleid
>
> Man kann verstehen, dass manche Männer genervt sind von den
> penetrant souveränen Frauen. Nicht alle sind souverän und
> sich ihrer Männlichkeit bewusst genug, um „lauter tolle
> Frauen“ selbstbewusst zu ertragen.

Sich über offensichtliche Ungleichbehandlung zu beschweren ist also "Selbstmitleid"..

> Manch einer verfällt da in Selbstmitleid. So finden sich vor
> allem in der Anonymität des Internets „Maskulisten“, die sich
> seitenweise über die „Kampagnen“ der Medien beschweren. Alles
> wird hier bitterernst genommen, und überhaupt, was hat man
> dem Mann nicht alles zu verdanken, Erfindungen und so.
> Kleinlich wird da alles aufgezählt – und genau dieses
> unmännliche Kleinmädchengehabe macht den Maskulisten so
> unattraktiv, dass er selbst all seine Bemühungen ad absurdum
> führt.

Diese Maskulinisten machen es allerdings auch nicht besser. Es paar wirkliche Antisexisten mehr könnten nicht schaden.

> Ein Beispiel für die irren Blüten, die
> das Streben um Gleichbehandlung manchmal treibt: In Nürnberg
> verklagte vor Kurzem ein Professor die Bundeswehr – beim
> Einstellungsgespräch (er hatte sich dort beworben) hatte man
> ihn nach seiner Einstellung zum Wehrdienst gefragt, da er
> einst verweigert hatte. Sein Argument: Er fühle sich nun
> seines Geschlechts wegen diskriminiert; eine Frau hätte man
> dies nicht fragen können.

Die Beschwerde über ein offensichtlich sexistisches Gesetz ist eine "irre Blüte". Ahja.