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Pressespiegel:
was die Kirche nötig hat

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was die Kirche nötig hat

Autor: martin.p | Datum:
Eine heutige Nachricht titelte recht zynisch "Tiere der Bibel stellen sich in Osnabrücks Zoo vor". Ob sich die Tiere selber vorstellen wäre eine gute Frage. Diese interessiert allerdings nicht, da der Versuch der katholischen und die evangelischen Kirche das Verhältnis ihrer Religion zu den Tieren als nobel darzustellen, für diese sehr nötig ist. Denn wer "In nomine patris et filii et spiritus sanguinei"* gepredigt und in Kreuzzügen, Inquisition und vielem anderen umgesetzt hat, hat Grund dafür zu sorgen, dass bei einem eventuell auftretenden moralischen Wandel der Klingelbeutel nicht leer bleibt.
Ein Beispiel für die überwältigende Großmütigkeit ist, dass wer einer Vogelmutter die Eier raubt, sie selber nicht auch noch ermorden darf.
Und der Direktor des Gefängnisses ähm des Zoos, sieht die Bibel, nicht untreffend, als "einen sehr interessanten Ansatz, sich die Tierwelt einmal ganz anders zu erschließen".
Mehr Informationen dazu unter
http://antispe.de/txt/furchtundschrecken.html und http://antispe.de/txt/unsertaeglichesfleisch.html.

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* http://www.antispe.de/txt/unsertaeglichesfleisch.html#fuss10

Große Nachfrage - Tiere der Bibel stellen sich in Osnabrücks Zoo vor

Autor: martin.p | Datum:
Osnabrück (dpa) - Im Osnabrücker Zoo scharren Ochs und Esel bereits mit den
Hufen. Am 28. April beginnen die «Führungen zu den Tieren der Bibel» und
rücken die Zoo-Bewohner in ein neues altes Licht. Veranstalter der Aktion
zum laufenden Bibeljahr sind die katholische und die evangelische Kirche.

Eleonore Reuter, Diözesanleiterin für das katholische Bibelwerk im Bistum
Osnabrück und praktisch Chefdidaktikerin für die biblischen Zoo-Führungen,
kommt es auf die korrekte Auslegung der Schrift an. Wenn die Bibel Recht
hat, sei der Esel manchmal klüger als der Mensch, sagt sie. Dasselbe gelte
für das Kamel, den «Lastwagen der Antike».

«Die Bibel hat mehr über Tiere zu bieten als Noah und die Arche, als Jona
und der große Fisch», erläutert Reuter ihren Ausgangspunkt. «Deshalb wollen
wir nicht einfach alle Kreaturen aufzählen, die insbesondere im Alten
Testament so zahlreich vorkommen, sondern auch etwas kulturgeschichtlichen
Hintergrund vermitteln.» So habe es schon damals einen - wenn auch
ungeschriebenen - Ehrenkodex für den Umgang mit Tieren gegeben. Die
Sabbatruhe galt auch für Haustiere. Dem dreschenden Esel und anderen schwer
arbeitenden Artgenossen stand «als Grundtarif» ein Anteil an der Ernte zu.
«Und wer der Vogelmutter die Eier raubte, musste sie selbst zum Zwecke der
Fortpflanzung schonen.»

Das Interesse an der bis zum 26. Oktober dauernden ökumenischen
Veranstaltungsreihe im «Jahr der Bibel 2003» sei riesig. «Über 70 Führungen
sind bereits vorgebucht, meist von Schulen und Vereinen», freut sich der
Direktor des Osnabrücker Zoos, Wolf Everts. Er sieht in der Bibel «einen
sehr interessanten Ansatz, sich die Tierwelt einmal ganz anders zu
erschließen».

Auf die besonderen religions-zoologischen Anforderungen der Rundgänge hat
Eleonore Reuter inzwischen mehr als 40 Theologie- und Biologiestudenten
vorbereitet. Sie werden regelmäßig jeden Sonntag um 15.00 Uhr Kinder,
Jugendliche und Erwachsene beim Besuch des Zoos begleiten. Eröffnet wird der
Führungsreigen am 28. April um 17.00 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst.

Zu Zeiten der Entstehung der Bibel wurden Hund und Katze noch nicht wie
Schoßtiere und Gesprächspartner behandelt, gibt Reuter zu bedenken. «Dafür
wiederum gab es keine Massentierhaltung, die das Tier zum bloßen Stück
Fleisch versachlichte», erläuterte die Theologin. In jedem Fall sei der Tod
von Mensch und Tier zu biblischer Zeit als verbindende Gemeinsamkeit
bewusster gewesen.

Nicht unwichtig ist Eleonore Reuter auch die Aufklärung darüber, was der
biblischen Geschichte zugeschrieben wird, aber nicht stimmt. Nirgends sei
dort beispielsweise zu lesen, dass Ochs und Esel zur Geburtsstunde Christi
wiederkäuend die Krippe flankierten. Dieses Gerücht sei erst im dritten
Jahrhundert aufgekommen.




© dpa - Meldung vom 22.04.2003 09:18 Uhr