Ulli schrieb:
>
> Wenn man mit Nichtveganern diskutiert, kommt immer wieder das
> Argument, man wolle den Blinden das Leben noch schwerer
> machen als es für sie ohnehin schon ist (oder so ähnlich).
> Was entgegnet ihr da? Also dass Hunde nicht für Menschen da
> sind (auch nicht für Blinde), ist klar, aber wie sagt man das
> jemandem, der glaubt, den Hunden ginge es gut und sonst gäbe
> es keine Möglichkeit? Könnt ihr euch vegane Alternativen zu
> Blindenhunden denken? Mit der Suchfunktion habe ich leider
> nichts gefunden.
Klar gibt es eine Alternative: Menschen. Damit meine ich nicht, man solle Menschen an die Leine legen und für kleine Handreichungen etc. "abrichten" - menschliche Fürsorge wäre nicht nur eine Alternative sondern für alle Beteiligten wohl die bessere Lösung. Unsere Gesellschaft ist davon geprägt, daß kaum noch jemand sich für den anderen interessiert, daß alte, behinderte und kranke Menschen alleingelassen werden, die Verantwortung nur allzugern an Dritte weitergegeben wird. Und daß dann die Leidtragenden nichtmenschliche Tiere sein sollen, die nicht sagen können "Nein", gar keine andere Wahl haben, ist einfach nur bezeichnend für die gesamtgesellschaftliche Situation, kurz gesagt: Ich finde es absolut armselig.
Außerdem habe ich schon einige blinde Menschen getroffen, die auch ohne Blindenführhund wunderbar auskommen (was nicht bedeutet, daß ein "nicht-ohne-Auskommen" die Gefangehaltung eines Hundes irgendwie rechtfertigen könnte, s.o.).
Meistens soll dieses "Blindenhund-Argument" nur als Mittel zum (speziesistischen) Zweck dienen, um irgendwo eine "Lücke im Antispeziesismus" zu finden, die eigene Tierausbeutung zu rechtferigen. Um die Blinden geht es sicher den allerwenigsten.
Tanja