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Tierrechtsforum:
Waisenhunde

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Waisenhunde

Autor: Marton | Datum:
Es wird hier kritisiert, daß Peta Straßenhunde umbringt statt neuen Herrchen sie zu vermitteln -- und ich denke, auch ich stimme da zu. Aber was wenn jemand sagt, wenn man ein einem Hund einen Herrchen findet, vorausgesetzt, der ist nicht vegan und möchte nichts wissen von veganer Hundenahrung, dann wird er dem Hund während der Jahre in der Form von traditionellem Tierfutter Dutzende Tiere vorwerfen. Also das Leben eines Hundes gegen die von hundert Hühnern und Kaninchen und Kühen. Was sagt man da? Ich habe jetzt keinen Hund, meine beste Version für diese Widersprüche wäre veganes Futter, und wenn der Hund sich mal trotzdem was selber reißt (kranke Rattenjunge....), dann ist es halt so, das war kein gefangengehaltenes Tier. Und ich weiß, diese Rechnungen ein Leben gegen viele gegen oft nicht gut auf, aber ich kann beim Thema mit den streunenden Hunden nicht elegant argumentieren leider.

Re: Waisenhunde

Autor: Marco | Datum:
Marton schrieb:
>
> Kaninchen und Kühen. Was sagt man da? Ich habe jetzt keinen
> Hund, meine beste Version für diese Widersprüche wäre veganes

Du gibst die Antwort ja selbst: Hunde (die ja omnivor sind) sollen natürlich auch vegan ernährt werden, was überhaupt kein Problem sein sollte. Ist dies nicht der Fall, ist es natürlich zu kritisieren, wie auch viele Peta-Machenschaften.

Ich glaube aber nicht, dass Peta die Tötungen deshalb macht, weil nicht genügend Wohnplätze bei Veganern gefunden werden (zumal Peta Veganismus generell kaum thematisiert, geschweige denn vegane Hundenahrung).

Re: Waisenhunde

Autor: martin | Datum:

> Es wird hier kritisiert, daß Peta Straßenhunde umbringt statt
> neuen Herrchen sie zu vermitteln

Ja, aber das ist etwas reduziert.

Es wird kritisiert, dass sie
- gesunde Tiere aus Kostengründen töten, obwohl sie genug Geld hätten, um sie entweder zu versorgen oder sie zu vermitteln.
- dies vor der Öffentlichkeit vertuschen.
- zur Rechtfertigung utilitaristisch argumentieren (laut Newkirk hätte das Töten "kein Leid verursacht") und damit das bedingungslose Recht auf Leben der Tiere mit Füßen treten.
- inzwischen auf ihren Webseiten es damit zu rechtfertigen versuchen, dass es sich nur um schwerkranke Tiere handel (Krebs im Endstadium u. dgl.), obwohl im durch einen TV-Bericht öffentlich gewordenen Fall eindeutig zu sehen war und von einem Veterinär bestätigt wurde, dass es gesunde und z.T. junge (also gut vermittelbare) Tiere waren; sie also weiterhin die Öffentlichkeit für dumm verkaufen.

> Hund einen Herrchen findet, vorausgesetzt, der ist nicht
> vegan und möchte nichts wissen von veganer Hundenahrung, dann
> wird er dem Hund während der Jahre in der Form von
> traditionellem Tierfutter Dutzende Tiere vorwerfen.

Das scheint mir fraglich, weil Tiernahrung aus Schlachtabfällen besteht, die ansonsten anderweitig entsorgt würden. Das rechtfertigt nicht, unvegane Tiernahrung zu kaufen, aber die Kausalität, dass für die Produktion unveganer Tiernahrung Tiere stürben, besteht nicht. Daher ist die Adoption eines Tieres im Zweifelsfall die bessere Lösung.

> aber ich kann beim
> Thema mit den streunenden Hunden nicht elegant argumentieren
> leider.

Das sind aber zwei verschiedene Probleme. Natürlich sollten diese Tiere (bis auf null) reduziert werden, aber eben nicht, indem man sie tötet, sondern indem man sie kastriert. Und PETA Gründe für die Tötung sind nicht durch die unvegane Tiernahrung motiviert, sondern weil das die billigste Methode ist, sich gut darzustellen durch die Aufnahme "herrenloser" Tiere, andererseits aber nicht für ihre Versorgung oder Vermittelung aufkommen zu müssen.

Re: Waisenhunde

Autor: Krümel | Datum:
> obwohl im durch einen TV-Bericht öffentlich gewordenen Fall
> eindeutig zu sehen war und von einem Veterinär bestätigt wurde, > dass es gesunde und z.T. junge (also gut vermittelbare) Tiere
> waren; sie also weiterhin die Öffentlichkeit für dumm verkaufen.

Um welchen TV-Bericht handelt es sich denn?
Und ist er im Internet verfügbar?

Re: Waisenhunde

Autor: Marton | Datum:
martin schrieb:

Das scheint mir fraglich, weil Tiernahrung aus
> Schlachtabfällen besteht, die ansonsten anderweitig entsorgt
> würden. Das rechtfertigt nicht, unvegane Tiernahrung zu
> kaufen, aber die Kausalität, dass für die Produktion
> unveganer Tiernahrung Tiere stürben, besteht nicht.

Ist die moderne Tiernahrungsherstellung mit ihrem milliardenstarken Absatz nicht inzwischen zu einem der zentralen Stützpfeiler der Tierausbeutung geworden? Ähnlich der Lederproduktion, auch da könnte man ja sagen, sie verwertet Schlachtabfälle.

Re: Waisenhunde

Autor: martin | Datum:

> > Das scheint mir fraglich, weil Tiernahrung aus
> > Schlachtabfällen besteht, die ansonsten anderweitig entsorgt
> > würden. Das rechtfertigt nicht, unvegane Tiernahrung zu
> > kaufen, aber die Kausalität, dass für die Produktion
> > unveganer Tiernahrung Tiere stürben, besteht nicht.
>
> Ist die moderne Tiernahrungsherstellung mit ihrem
> milliardenstarken Absatz nicht inzwischen zu einem der
> zentralen Stützpfeiler der Tierausbeutung geworden? Ähnlich
> der Lederproduktion, auch da könnte man ja sagen, sie
> verwertet Schlachtabfälle.

Die genauen Zahlen kenne ich nicht und habe sie auf die Schnelle auch nicht finden können, aber ich vermute nicht, dass der Umsatzanteil der Schlachtabfälle (oder -nebenprodukte) ebenso hoch ist wie der von Leder. Wobei ich beides nicht als Stützpfeiler bezeichnen würde, dafür sind die Anteile zu gering.

Jedoch sehe ich den Zusammenhang nicht ganz. Ich sagte ja nicht, dass man damit die Tierausbeutungsindustrie nicht unterstützt, sondern dass diese geringfügige Unterstützung im Zweifelsfall das kleinere Übel darstellt gegenüber unterlassener Hilfeleistung für bedürftige Tiere. Wichtiger erscheint mir, dass die Personen, die Tiere aufnehmen, sie auch sterilisieren, damit die Vermehrung irgendwann aufhört (und sich damit das Tiernahrungsproblem von selbst erledigt).

Re: Waisenhunde

Autor: Kalle | Datum:
Aheu,

Marton schrieb:
> Ist die moderne Tiernahrungsherstellung mit ihrem
> milliardenstarken Absatz nicht inzwischen zu einem der
> zentralen Stützpfeiler der Tierausbeutung geworden? Ähnlich
> der Lederproduktion, auch da könnte man ja sagen, sie
> verwertet Schlachtabfälle.

Das ist weitestgehend irrelevant.
Im Falle des Stützpfeilers ist offensichtlich, dass Tiere durch kauf unveganer Tiernahrung getötet werden.
Im Falle des Nebenprodukte mit dem Geld verdient wird würde das Nicht-Erwerben der Nebenprodukte, die dann weggeworfen werden müssten, die Preise für alle anderen Produkte, die aus den betreffenden Opfern gewonnen werden, steigern, was wiederum deren Absatzzahlen reduzieren dürfte. Es werden also auch hier durch den Kauf veganer Tiernahrung Leben gerettet bzw. wird weniger Leben geschaffen, was dann umgebracht wird.

Bis dann,
Kalle

unvegane Tiernahrung

Autor: martin | Datum:

> Im Falle des Stützpfeilers ist offensichtlich, dass Tiere
> durch kauf unveganer Tiernahrung getötet werden.
> Im Falle des Nebenprodukte mit dem Geld verdient wird würde
> das Nicht-Erwerben der Nebenprodukte, die dann weggeworfen
> werden müssten, die Preise für alle anderen Produkte, die aus
> den betreffenden Opfern gewonnen werden, steigern, was
> wiederum deren Absatzzahlen reduzieren dürfte.

Das beruht auf zwei Annahmen, die sich in der Vergangenheit nicht bestätigt haben. Einmal, dass durch den Wegfall von solchen kleineren Nebenverkäufen die Tierprodukte deutlich teurer würden: Seit BSE werden auch einge Schlachtabfälle entsorgt statt verkauft, aber teurer sind die Produkte nicht geworden.

Und einmal, dass wenn sich der Preis erhöht, dass zu einem Rückgang des Konsums führt. Seit dem Verbot der Legebatterien hat sich auch der Ei-Preis erhöht, aber der Konsum hat trotzdem zugenommen. Damit der Konsum aufgrund des Preises zurückgeht, müsste der Preis signifikant ansteigen und das ist wie gesagt in diesem Fall nicht sehr wahrscheinlich.