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Veganismusforum:
Überredungsversuche

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 45

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Überredungsversuche

Autor: Katharina | Datum:
Ich habe mich schon länger mit Veganismus beschäftigt und habe vor ein paar Tagen angefangen mich vegan zu ernähren. Nur leider ist meine Mutter nicht gerade begeistert davon. Sie versucht mich immerwieder davon abzubringen und erzählt mir was ich alles "verpass". Nun da ich eh so meine Probleme damit hab, weil ich es einfach nicht austehen kann zu kochen, wozu ich jetzt wohl genötigt bin, erwische ich mich schon oft, wie ich darüber nachdenke aufzugeben. Ich dachte vllt könnte mir hier ja mal jmd helfen: Ich weiß nämlich nicht, wie ich mit diesen "Stichelein" umgehen soll...
Katharina

Re: Überredungsversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
> mir was ich alles "verpass". Nun da ich eh so meine Probleme

Was denn "verpaßt"? Daß vegane Ernährung viel abwechsungsreicher und interessanter ist als die normale sollte doch mittlerweile kein geheimnis mehr sein - eine Vielzahl von Nahrungsmitteln und erst recht gerichten kennen Nichtveganer idR gar nicht.

Hier Bilder von dem, was Du "verpaßt": http://tierrechtsbilder.de .

> damit hab, weil ich es einfach nicht austehen kann zu kochen,

Schau mal ins http://tierrechtskochbuch.de, das ist alltagsauglich.

> wozu ich jetzt wohl genötigt bin, erwische ich mich schon
> oft, wie ich darüber nachdenke aufzugeben. Ich dachte vllt
> könnte mir hier ja mal jmd helfen: Ich weiß nämlich nicht,
> wie ich mit diesen "Stichelein" umgehen soll...

Siehe obige Links: die Bilder zeigen wohl, daß und warum es ethisch keine Altenative gibt.

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Katharina,
wie alt bist Du denn? Zumindest kannst Du Dich damit trösten, daß Du so oder so über kurz oder lang für Dich selbst kochen mußt (willst ja wahrscheinlich nicht ewig bei Deinen Eltern wohnen ;-)) und das dann, wenn Du jetzt schon übst, Dir bald schnell von der Hand geht. Das mit dem "Verpassen" ist natürlich Schwachsinn, nicht nur, was die von Achim bereits genannte ethische Seite angeht sondern auch Dich ganz persönlich betreffend: ich zumindest habe, nachdem ich vegan geworden war, sehr viel mehr Nahrungsmittel kennengelernt, mein Speiseplan ist seitdem viel abwechslungsreicher.
Wenn Du keine Lust hast, täglich zu kochen, koche halt gleich mehrere Portionen, ist z.B. bei Gemüsepfannen und Eintöpfen kein Problem. Dann brauchst Du am nächsten Tag das Essen nur aufzuwärmen.
Was die Sticheleien Deiner Mutter angeht: die werden mit Sicherheit bald aufhören, wenn sie sieht, daß es Dir ernst ist damit, keine Tiere mehr auszubeuten und umzubringen.

Tanja

Re: Überredungsversuche

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Die Sticheleien hören auf, wenn Du darum bittest, Deine Entscheidung zu respektieren.

Re: Überredungsversuche

Autor: veganetti | Datum:
Liebe Katharina,

Hast Du Dich ausreichend begründen könne?
Hat Deine Mutter andere Gründe Dich nicht ernst zu nehmen, oder ist sie generell an Deiner Meinung nicht interessiert, oder lehnt Dich und Deine Besonderheiten ab?

Sinnvoll ist, sich nicht auszugrenzen und das vegane Leben als Teil von Dir zu publizieren und nicht als Protest gegen sie zu richten.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan......

Solltest Du noch bei ihr wohnen ,ist es günstig nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten, und vor allem durch eine gesunde Lebensweise der guten Sache Ausdruck zu verleihen.

Wenn Du ihr ebenfalls die Augen öffnen möchtest, dann geh von vornherein, nicht mit allzu großen Erwartungen daran, denn wenn gerade sie, die Dir nahe stehen, nicht verstehen können und wollen, ist es besonders bitter und schwer zu verkraften.

Das gute Miteinander solltest Du in jedem Falle aufrecht erhalten.

Du kannst nur hartnäckig bei Deinen Grundsätzen bleiben und hoffen, das sie wenigstens mit der Zeit die Tiefe der Konsequenz erfassen kann, und damit leben lernt.

Gerade Eltern tun sich mit einer solchen Veränderung ihres eigenes Kindes sehr schwer, denn Deine Gründe, betreffen indirekt auch sie.

Sie befürchten, das Du ihnen das Essen verleiden könntest, wenn Du allzusehr durch Deine Lebensweise, an ihren Tellerrand klopfst.
Und das tust Du auch dann, wenn Du gar nicht darüber sprichst. Es hängt ungesagt im Raum, und ist immer wieder Anlass für Rechtfertigungen und Angriffe.

Deine Mutter schützt sich durch ihre gegenerische Haltung auch davor, das Du Ihre Meinung nicht mehr teilst und einen neuen Weg gehst, der ihr absonderlich und unmöglich erscheint. Das resultiert in den meisten Fällen aus ungenügendem Wissen.
Und es ist ein deutlicher Unterschied, von dem was die Presse und TV vermitteln ,zu dem, was tatsächlich geschieht und Du Dir an Wissen angeeignet hast.

Ihr Protest bezieht sich natürlich auch auf die Gefahr, Du könntest Deiner Gesundheit schaden.
Das allerdings kannst Du leicht begründen und aus dem Weg räumen.
Frag sie direkt, welche Schäden sie befürchtet und lege Dir gute fundierte Argumente zurecht.

Letztendlich kannst Du nur so gut wie möglich vorleben, das etwas leicht durchführbar ist, von dem die Allgemeinheit annimmt, das es ein Ding der Unmöglichkeit sei.

Probleme wird es immer geben, auch wir haben die nach 10 Jahren Veganer Lebensweise immer noch, aber man kann sich soweit annähern, das sie ansatzweise verstehen.

"Nachmachen" werden sie es sicher nicht.

Ab einem gewissen Alter sind die meisten Menschen, besonders Eltern, so was von festgefahren, das sie gar nichts anderes wollen und auch lieber die Augen verschließen, nach dem Motto:

"Nichts sehen
nichts hören,
nichts wissen"

Natürlich gibt es in jeder Altersklasse Menschen, die beginnen, das Leben von einer realistischen Warte aus, zu betrachten und zu hinterfragen.
Ob nun Deine Mutter dazugehört, bleibt erst mal abzuwarten.


Trotzdem nicht unterkriegen lassen und das Wichtigste ist immer noch eine gute Argumentation.

Je mehr Du Dir selber an fundiertem Wissen aneignest, umso weniger wirst Du daran denken, ob es nicht bequemer wäre, damit aufzuhören.

Denn diese Bequemlichkeit ist es doch, die die meisten Menschen veranlasst, eben nicht darüber nachzudenken, damit sie nicht am Ende noch ein schlechtes Gewissen beim Essen bekommen könnten.
Denn das wäre ja furchtbar.....weil sie es dann nicht mehr essen könnten.

Du mußt Dir die Frage nach dem bequemen Genuss in Dir selber beantworten.
Willst Du trotz des Wissens und der Einblicke in das Leid und Elend der Tiere, immer noch tierische "Produkte" verzehren, oder willst Du lieber nichts wissen?

Wenn Du Dir in solchen Dingen uneins bist, dann könntest Du auf andere Menschen wankelmütig und unentschlossen wirken, was dann wiederum zu diesen Überredungsversuchen führt.

Um das auszuschließen , kannst Du nur an Dir selber und an Deinem Wissen arbeiten, und so viel wie möglich an Kenntnissen und Informationen sammeln und speichern.


Je deutlicher Du Dich selber argumentieren kannst, umso überzeugender bist Du in Deiner Persönlichkeit auf die Umwelt.
Und das ist zwingend notwendig um ernst genommen zu werden.

Viel Erfolg!

vegan zum Gruß
veganetti

Re: Überredungsversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Sie befürchten, das Du ihnen das Essen verleiden könntest,
> wenn Du allzusehr durch Deine Lebensweise, an ihren
> Tellerrand klopfst.
> Und das tust Du auch dann, wenn Du gar nicht darüber
> sprichst. Es hängt ungesagt im Raum, und ist immer wieder

Und das ist ja auch gut so.

> Letztendlich kannst Du nur so gut wie möglich vorleben, das

Nein, man kann (und muß) natürlich über "vorleben" hinausgehen, siehe Vorleben? Vorsterben? Vorkauen? Vordenken?.

> "Nachmachen" werden sie es sicher nicht.

Na, so sicher ist das ja nun nicht. Es gibt auch Leute, die mit über 30 noch vegan werden.

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: Tanja | Datum:

> > Letztendlich kannst Du nur so gut wie möglich vorleben, das
>
> Nein, man kann (und muß) natürlich über "vorleben"
> hinausgehen, siehe
> Vorleben? Vorsterben? Vorkauen? Vordenken?.

Jaaa..., aber wenn ich als Jugendliche gezwungen bin, bei meinen Eltern zu leben und evt. auch sonst noch finanziell abhängig von ihnen bin, sie mir also für mein eigenes veganes Leben jede Menge Steine in den Weg legen könnten, ist diese Situation wohl denkbar schlecht geeignet, Aufklärungsarbeit am laufenden Band zu betreiben. ;-/

Tanja

Re: Überredungsversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Jaaa..., aber wenn ich als Jugendliche gezwungen bin, bei
> meinen Eltern zu leben und evt. auch sonst noch finanziell
> abhängig von ihnen bin, sie mir also für mein eigenes veganes
> Leben jede Menge Steine in den Weg legen könnten, ist diese
> Situation wohl denkbar schlecht geeignet, Aufklärungsarbeit
> am laufenden Band zu betreiben. ;-/

Oder im Gegenteil: Aufklärung am laufenden Band (naja, bei möglichst jeder passenden Gelegenheit - und schließlich macht diese Situation ein der Realität Ausweichen denkbar schwer) treibt bei den Eltern den Bewußtseinswandel, manifestiert zunächst im Einstellen des Steineindenweglegens über aktive Unterstützung bis schließlich ggf. zu deren eigenen Veganismus, rasch(er) voran. Solche Fälle sind schließlich dokumentiert ;-) .

Aber sicher ist das individuell unterschiedlich, zumla es ja viele Unverseeerliche gibt.

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: veganetti | Datum:
Mal angenommen, der Versuch bei den Eltern die Aufklärung vorranzutreiben schlüge fehl.....
so geschehen.
Vor 10 Jahren schon.
Es ist nicht erwünscht.
Es wird geblockt und abgewiegelt.
Nach dem Motto:
Is ja schön was ihr macht, aber lasst uns da mal raus....

Mittlerweile ist der Stand der Dinge nach einer etwas intensiveren Disskussion folgender:

Es darf nicht mehr über dieses "leidige" Thema gesprochen werden.
Nicht mal ansatzweise, denn sie haben eine andere Sicht auf die Dinge, und werden sich nicht beeinflussen lassen.
Sonst droht allen Ernstes der Familienbruch.
Und das ist kein Scherz. Es ist ihnen bitter ernst.

In den vegangenen 10 Jahren haben sie konsequent die Ansicht grauenvoller Bilder, und Texte wie "Vegatarier sind Mörder" und Ähnliches verweigert.
Auch "harmlosere" Bilder durften ihnen nicht gezeigt werden.

Sie wissen alles schon,.... und es ist ja auch schlimm,.... aber das ist eben unsere Sache und nicht ihre Meinung.

Sie könnten es sonst nicht mehr so essen, wir würden es ihnen vermiesen. Und "Kinder "( ich bin 36) haben ihren Eltern nichts zu verleiden.
Und das wäre schade, denn in ihrem Leben gäbe es ja sonst nicht so viel Schönes....sind ja nun auch schon 60 geworden....

Es ist nicht leicht mit ihnen einen guten Umgang zu pflegen, weil ich ihre Einstellung nicht ausblenden kann.
Trotzdem sind es meine Eltern und ich liebe sie auch.

Ich würde so gern alle Wahrheiten schonungslos offenbaren aber ich weiß auch, das es dann keinen Zugang mehr zur Familie für mich gäbe.

Nicht zu vergessen, das mein Vater ein sehr religiöser Mensch ist, der sich und alles andere mit der Bibel zu begründen sucht.
Hier wurde es immer besonders schwierig....
Er sieht in der Bibel die Rechtfertigung für seinen Tierkonsum. Das ist von Gott "freigegeben" und ich bin nicht sein Richter.

Es gab unzählige Diskussionen, und Debatten.
Sie verliefen meist auf das Gleiche hinaus.
Ich will wissen was er fühlt, und er antwortet mit Bibelzitaten.

Fragen die an seine Persönlichkeit gerichtet sind und konkret herausfordern, wieviel Empathie für das Tier in ihm wohnt, werden sich kommentarlos verbeten.

Solche Menschen wollen nichts wissen, nichts hören, nichts sehen , nichts fühlen.
Es gibt kein Herankommen an sie.
Solche Menschen schlagen mit Strafen zurück, da sie die Macht haben und mich und meinen Mann aus ihrem Leben "verstoßen" können.

Dieses Thema hat sich erledigt. Vor Jahren schon, und ich bin nach wie vor in der Zwangslage, sie eigentlich für so vieles zu mögen, und sie andererseits für ihre Kälte zu verachten.

vegan zum Gruß
veganetti

Doppelte Realitätsverweigerer

Autor: Achim Stößer | Datum:
> In den vegangenen 10 Jahren haben sie konsequent die Ansicht
> grauenvoller Bilder, und Texte wie "Vegatarier sind Mörder"
> und Ähnliches verweigert.

Realitätsverweigerung Nr. 1.

> Nicht zu vergessen, das mein Vater ein sehr religiöser Mensch
> ist, der sich und alles andere mit der Bibel zu begründen
> sucht.

Realitätsverweigerung Nr. 2.

Nun ja, es ist klar, daß es hoffnungslose Fälle gibt.

> Solche Menschen wollen nichts wissen, nichts hören, nichts
> sehen , nichts fühlen.

Ethisch und empathisch Minderbemittelte: Nichtveganer, Theisten.

Da stellt sich natürlich schon die Frage, was Dir an solchen leuten liegt, daß Du explizit sagst "ich liebe sie". Ist "Liebe" eine Frage der Gene?

> Solche Menschen schlagen mit Strafen zurück, da sie die Macht
> haben und mich und meinen Mann aus ihrem Leben "verstoßen"
> können.

Faszinierend: sie können Dir "drohen", den versuch, sie mit der realität zu konfrontieren, mit "verstoßen" aus "ihrem Leben" "bestrafen".

Und umgekehrt?

Offenbar liegt ihnen umgekehrt nichts an Dir - oder was würde passieren, wenn Du ihnen "drohst", ihre Fortgesetzte Realitätvsverweigerung mit "verstoßen" aus "Eurem Leben" zu "bestrafen"?

Achim

Re: Doppelte Realitätsverweigerer

Autor: veganetti | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Realitätsverweigerung Nr. 1.

Hallo Achim,

Ja, er möchte nichts damit zu tun haben,was auch immer Frevel an den Tieren ist, es sei unsere persönliche Entscheidung.

> Realitätsverweigerung Nr. 2.

Diese Realität der Bibel ist die Einzig wahre für ihn.
Es gibt keine anderen Begründungen.
Der "Herr" hat sich etwas dabei gedacht. Es steht uns, als Menschen, nicht zu dies zu hinterfragen.
Versuche ihm zu eröffnen, das vieles in der Bibel in sich selbst aufgehoben hat, oder von heutigem Standpunkt eine andere Betrachtungsweise erfordert oder der Hinweis, wann die Bibel und unter welchen Umständen sie geschrieben wurde, bringen uns hier nicht weiter.
Wir sind selbst Christen , aber mit dem Grundsatz: "Wer dem geringsten etwas antut, der hat dies Jesus Christus angetan"

Nur, das für meinen Vater die Geringsten eben Menschen sind, und niemand sonst.

> Nun ja, es ist klar, daß es hoffnungslose Fälle gibt.

Ja, das ist uns schmerzlich bewußt.

> Ethisch um empathisch Minderbemittelte: Nichtveganer,
> Theisten.

Empatisch minderbemittelt, ist auch oft mein Gedanke...., sich selber daran hindernd mitzufühlen...

> Da stellt sich natürlich schon die Frage, was Dir an solchen
> leuten liegt, daß Du explizit sagst "ich liebe sie". Ist
> "Liebe" eine Frage der Gene?

Das ist ziemlich schwierig.
Natürlich liebe ich sie für alles andere.
Für ihre Mühe die Kinder großgezogen zu haben, ihnen Freiheiten einzuräumen, ihre Entfaltung zu fördern, mit eben diesem Ergebniss, das ich heute ein völlig anderer Mensch bin als sie. Eben ausgestattet mit Empathie und Bewußtsein für das Leben anderer.

Ich bin sehr traurig das ich mit meinen Argumenten und mit meiner Liebe für die Tiere nicht an sie herankomme, das sie nicht empfänglich sind, für die Gefühle ihres Kindes. Das es für sie so weit weg ist.

Ich fürchte, ich liebe sie schon deshalb, weil sie meine Eltern sind, und sich um mich sorgen und weil sie mir schon den Respekt entgegenbringen zu dem was ich tu.
Aber es hat nicht für sie zu gelten.
Hier scheiden sich regelmäßig die "Geister" und ich laufe gegen Mauern.

Ich habe mich oft gefragt, ob ich das Verhältnis aufrecht erhalten sollte, unter diesen Umständen, aber es scheitert regelmäßig daran, das ich nicht damit zurechtkomme. Ich kann sie nicht verlassen, weil es mich unendlich traurig macht.

Es macht mich ebenso traurig, das sie nicht fühlen können.

Das ist die missliche Lage , in der ich mich befinde.



> Faszinierend: sie können Dir "drohen", den versuch, sie mit
> der realität zu konfrontieren, mit "verstoßen" aus "ihrem
> Leben" "bestrafen".
>
> Und umgekehrt?

Ja, das ist gut gesagt. Natürlich könnte auch ich umgekehrt sie mit eben diesem Entzug meiner Selbst bestrafen. Aber ich bin nicht solch ein Mensch. Ich habe Mitgefühl für sie, und weiß das ich gerade meiner Mutter großen Schmerz zufügen würde. Dazu bin ich nicht fähig.
Ich möchte sie nicht leiden sehen.
Denn ich sehe sie als das was sie sind. Nicht in der Lage mitzufühlen, was mich allerdings nicht berechtigt ihnen Schmerz zuzufügen.
Mein Vater dagegen würde es aussitzen, und sicher etwas weniger leiden und auch niemals dazu stehen.


> Offenbar liegt ihnen umgekehrt nichts an Dir - oder was würde
> passieren, wenn Du ihnen "drohst", ihre Fortgesetzte
> Realitätvsverweigerung mit "verstoßen" aus "Eurem Leben" zu
> "bestrafen"?

Sollte ich ihnen damit "drohen" wäre die Drohung, sobald ausgesprochen, der Rauswurf.
Er würde sich dererlei nicht bieten lassen, und sofort die "Trennung "vollziehen.
Er ist der Ältere und hat aus eben diesem Grunde das Recht dazu.
So sieht er das.
Er kann es sich verbitten, notfalls mit Konsequenz für uns.


Wir sehen uns jede Woche, einmal vielleicht und sonst zu Familienfeste, Meine Mutter kommt mich auch zwischendurch besuchen, aber auch alleine mit ihr habe ich wenig Chance mein Gerechtigkeitsempfinden zu vermitteln. Vermitteln schon, aber es kommt nicht an.
Irgendwie kann ich es aber auch nicht aufgeben.
Ich hoffe immer noch das der Appell an ihr Gewissen nicht verhallt.
Denn auch ohne etwas zu sagen, bei meinem Vater, sind mein Mann und ich immer die personifizierte Wahrheit in Sachen Gerechtigkeit. Und er weiß das auch.

Manchmal (selten)sagt er auch, das er eben noch nicht so weit sei....aber das sagt er schon seit mittlerweile 15 Jahren in denen er meinen Weg verfolgen konnte.

Ich fühle, das er vielleicht wirklich weiß, das es ungerecht ist, was er lebt, und das ihn stört, das er eben nicht über seinen Schatten springen kann.
Und daran will er nicht erinnert werden.
Deshalb vielleicht auch dieser Zorn ,mir gegenüber und dieses Ausspielen einer Macht deren er gerne habhaft sein will. Und es gelingt ihm auch noch.
Weil er sich das Einschränken der Redefreiheit eben herausnehmen kann, und meine Mutter eben nicht wiederspricht.

Und so drehe ich mich im Kreis und bin auch nicht glücklich damit.
Ich versuche den Familienfrieden zu erhalten, indem eben nicht darüber gesprochen wird.
Und das ist sehr sehr schwer.
Es ist das balancieren auf einem schmalen Grat, sicher stürze ich hin und wieder ab,und habe dann Mühe mich immer wieder heraufzuziehen und tapfer weiterzugehen.

Liebe Grüße
veganetti

Re: Doppelte Realitätsverweigerer

Autor: CHRISTA | Datum:

Hi veganetti, ich bin - so nehme ich mal an - so ungefähr im Alter deiner Eltern. Leider bin erst jetzt - seit Dezember 2004 - vegan (zuvor lebte ich vegetarisch) geworden. Daran bedauere ich besonders, daß ich daher meinen Kindern leider keine vegane lebensweise gelernt habe - was ich jetzt - sie sind 21, 26, 29 Jahre alt nicht so einfach nachholen kann. Da der Einfluß nicht mehr so stark ist und sie auch schon ihr eigenes Leben führen. Aber der Kontakt zu meinen Kindern ist mir sehr wichtig - und ich glaube daß das es deinen Eltern auch so geht. Aber mit Überreden kann man nichts erzwingen und auch man niemanden überzeugen. Ich lebe meinen Kindern einfach vor, daß man seine Lebensweise immer auch hinterfragen sollte und dann ändern kann - egal wie alt man ist.
Es gibt sehr schöne Bücher. Ich habe meinen Kindern zu Beispiel das Buch: Die Seele der Tiere zur Ansicht gegeben. Die - ich finde sehr schönen Fotos - zeigen, das auch jedes Tier seine eigene Persönlichkeit besitzt und geachtet und respektiert werden muss - mfg CHRISTA

Re: Doppelte Realitätsverweigerer

Autor: veganetti | Datum:
Hallo Christa,

Wie Du schon lesen konntest, würden sie mir ein solches Buch ungelesen zurückgeben.
Sie haben kein Intersse daran. Sie möchten erst recht nichts unter die Nase gehalten bekommen.

Sie sind beide 60 und verfolgen nun mittlerweile, ich habe noch mal nachgerechnet, ziemlich genau 20 Jahre, meinen Lebensweg.
Ich war 16 als ich definitiv vegetarisch zu leben begann. Das wurde alles noch ganz friedlich aufgenommen. Erst als ich den Schritt zum Veganer unternam, wurden sie ablehnend, was ihr eigenes Essverhalten betraf.
Das ist bis heute so geblieben.

> Aber mit Überreden kann man nichts erzwingen
> und auch man niemanden überzeugen.

Niemand hat sie auch nur ein einziges Mal zu überreden versucht. Alle Gespräche die in der Vergangenheit geführt worden sind zielten darauf ab, was sie wohl beim Wissen um die Tiere empfinden.
Überreden kann man niemanden.
Aber man kann Augen öffnen und Denkanstöße geben.
Bei allen anderen Menschen, sind wir nie derart abgekanzelt und zurechtgewiesen worden. Nur sie legen diese Reaktion an den Tag.

>Ich lebe meinen Kindern
> einfach vor, daß man seine Lebensweise immer auch
> hinterfragen sollte und dann ändern kann - egal wie alt man
> ist.

Für dieses Argument bekomme ich die Antwort:
Das es mir nicht zustünde, seine lebensweise zu hinterfragen. Auch er müßte das nicht bei sich selbst tun, er sei jetzt alt und müsse sich erst vor DEM Richter verantworten. Niemandem sonst. Und vor "Kindern" schon gar nicht.
Alte Menschen haben das Recht, das man sie nichts persönliches fragt.
Die Jungen sollen mal machen, die "Alten "geht das nichts mehr an.

> Es gibt sehr schöne Bücher. Ich habe meinen Kindern zu
> Beispiel das Buch: Die Seele der Tiere zur Ansicht gegeben.
> Die - ich finde sehr schönen Fotos - zeigen, das auch jedes
> Tier seine eigene Persönlichkeit besitzt und geachtet und
> respektiert werden muss

Respekt definiert mein Vater anders.
Respekt ist, das Kinder Eltern nicht solche intimen Fragen nach ihren Gefühlen stellen.Das liegt ausserhalb des Persönlichkeitsbereiches.Das geht nur ihn selber etwas an.

Zu Achtung meint er: seine Eltern zu nehmen wie sie sind. Und das bedeutet auch, zu respektieren das sie nicht gefragt sein wollen.

Hier geht es nicht mal ansatzweise um Überredung oder Aufklärung.
Hier ist einfach jedes Wort schon zuviel, und geht mich nichts an.
Ja , Eltern können so etwas. Sie sind in der Lage das Wort zu verbieten und können es sogar durchsetzen....

Ich finde es toll, das Du zum gerechteren und liebevollen Leben ím Einklang mit dem Leben der Tiere, gefunden hast.
Und wünsche Dir, das Du Deinen Kindern vielleicht noch die Augen ein wenig öffnen kannst.

Ich habe hier zu Hause seit 20 Jahren gesammeltes , und abgespeichertes Material über alle Bereiche der Tierhaltung, veganer Lebensweise ,Gesundheit, Tierrecht und Tierliebe.....sie wollten noch kein einziges Mal irgendetwas von selber wissen, oder haben auch nur das geringste Interesse an den Büchern gehegt.
Leider.

Liebe Grüße
veganetti

oft auftauchendes Problem

Autor: Tanja | Datum:
Das ist wohl ein Problem, was es relativ häufig in Familien gibt: Eltern (oder auch Kinder?) ändern sich gerade nicht, wenn das ausgerechnet von Familienangehörigen gefordert wird. Veganetti hat das ja ansatzweise geschildert, daß ihre Eltern es wohl als Anmaßung empfinden, daß das Kind ihnen "mit sowas" kommt. Und da hilft dann wohl letztendlich gar nichts mehr.
Bei meiner Mutter habe ich hin und wieder schon mal Ansätze des Nachdenkens gesehen, aber die vVerdrängung funktionierte besser und sie lebt lieber weiter in ihrer engen Welt, in der es Gewalt gegen Tiere geben muß - denn anders ist es für sie nicht vorstellbar. Hat aber wohl auch immer was mit dem Gesamt-Bild einer Eltern-Kind-Beziehung zu tun. Ich kenne auch Veganer, deren Eltern (oder zumindest ein Elternteil) ebenfalls vegan wurden, nachdem sie sich durch ihr Kind mit Tierrechten auseinandergesetzt hatten.

Tanja

Re: Doppelte Realitätsverweigerer

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Es gibt sehr schöne Bücher. Ich habe meinen Kindern zu
> Beispiel das Buch: Die Seele der Tiere zur Ansicht gegeben.

Das klingt aber erstmal nach religiösem Unfug, also etwas, womit kein Kind traktiert werden sollte.

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: Thomas | Datum:
veganetti schrieb:

> Mittlerweile ist der Stand der Dinge nach einer etwas
> intensiveren Disskussion folgender:
>
> Es darf nicht mehr über dieses "leidige" Thema gesprochen
> werden.
> Nicht mal ansatzweise, denn sie haben eine andere Sicht auf
> die Dinge, und werden sich nicht beeinflussen lassen.
> Sonst droht allen Ernstes der Familienbruch.
> Und das ist kein Scherz. Es ist ihnen bitter ernst.

ist übrigens bei mir (41) ähnlich. Meine Eltern sind zwar nicht religiös aber dennoch: Keine Chance Argumente auch nur ansatzweise anzubringen. Diskussionsversuche endeten jedesmal in einer Katastrophe. Vor einigen Jahren kam es an Sylvester deswegen zum großen Zerwürfnis. Gefeiert werden sollte bei uns.

Sie bestanden darauf, unbeding "russische Eier" mitzubringen. Es ist allerdings unser Haushalt und der ist vegan. Daher habe ich darauf bestanden, daß in unserem Haus unvegane Nahrung absolut tabu ist.

Da hat es dann ordentlich geknallt. Offenbar lassen sich Eltern egal wie alt die "Kinder" sind nicht gerne etwas vorschreiben.

Danach war mind. ein Jahr absolute Funkstille. Dann kamen die ersten Anrufe von den Eltern. Mittlerweile reden wir ab und an belangloses am Telefon miteinander; vegane Themen werden von beiden Seiten ausgespaart. Zusammen gegessen haben wir nie wieder miteinander, Familientreffen gibt es nicht mehr. Wenn ich ehrlich bin gäbe es auch diese belanglosen Gespräche nicht, wenn es nicht die Eltern wären. Warum auch. Gemeinsamkeiten müssen für eine gemeinsame Gesprächsbasis schon wenigstens in Grundzügen vorhanden sein.

Im Frühjahr haben meine Frau uns ich geheiratet. Die vegane Verköstigung war dann nochmal kurzes Streitthema nach dem Motto wir könnten nicht den unseren Gästen unsere Ernährungsvorstellungen aufzwingen.

Nunja - es war schließlich unsere Hochzeit und wenn wir nicht wollen, daß dafür Tiere leiden, dann ist das sehr wohl unsere Sache und wir können diesbezüglich machen, was wir wollen - wer das nicht abkönne, könne allzugerne der Hochzeit fernbleiben.

Das haben sie mehr oder weniger widerwillig akzeptiert. Die Hochzeit war dann in der Praxis auch gar kein Problem. Nicht einer unserer über 80 Gäste hat außer, daß es besonders gut geschmeckt hat sich über das vegane Essen ausgelassen. Und es gab von warmen Sachen über ein Büffee, Kaffee und Kuchen alles, was dazugehört.

Eltern (ich stelle es immer wieder fest) sind einfach ein spezieller Fall. Du kannst sie dir nicht aussuchen und sicher würden viele mit ihren Eltern kein Wort reden, wenn es eben nicht die Eltern sind. Sie haben uns großgezogen. Das stimmt aber es war ihre Entscheidung ein Kind in die Welt zu setzen oder ihr Unfall und sie hatten die Verantwortung. Deswegen ihnen wesentlich mehr durchgehen lassen als anderen Menschen?

Das soll jeder für sich entscheiden. Wenn die Beziehung Eltern / Kind mehr Belastung für beide Seiten bringt als das es stärkt (was eine Familienbeziehung sollte) spricht meiner Meinung nicht viel gegen eine Trennung. Meine Meinung.

Viele Grüße
Thomas

Re: Überredungsversuche

Autor: veganetti | Datum:
Hallo Thomas,

Lies mal noch meine mail von heute 14.30.
Vielleicht verstehst Du dann, das ich mich eben nicht von ihnen trennen kann, obwohl es für Außenstehende als die wahrscheinlichste Lösung klingen mag.

Es fällt mir zu schwer.

Da ertrage ich lieber die Oberflächlichkeiten.
Das was Du beschrieben hast, deckt sich sehr mit unserer Erfahrung. Auch die Geschehnisse ähneln sich....

Schön, das ihr veganes Essen zu Eurer Hochzeit durchsetzen konntet.
Uns ist das nicht gelungen. Vor 10 Jahren, ich war 26 ,haben wir es nicht schaffen können. Es war letztendlich ein Kompromiss aus vegan und vegetarisch.
Es scheiterte definitiv an der Kaffetafel...damals verfügte ich allerdings noch nicht über die geeigneten Koch- und Backkünste und wir standen ziemlich allein, vegan zwischen all unseren Freunden und Verwandten.
Heute ist das anders. Wir sind größtenteils von veganen Freunden umgeben....Die Hochzeit hätte ich mir auch anders gewünscht...

Meine Eltern haben jahrelang bei Besuchen für uns gekocht. Immer vegan, weil sie auch mal einen "gesunden Tag" einlegen wollen, einmal die Woche.....aber wenn nicht darüber gesprochen werden darf( und das war schon immer unerwünscht...) , spürt man mit der Zeit deutlich, welch ein fauler Kompromiss das ist.
Das ich bei ihren Besuchen bei uns ,für sie koche, wollten sie nie, denn dann bin ich ja in meinem Haus , und könnte darüber reden wollen....eine Farce...

Ja es ist schon ziemlich oberflächlich geworden...
Wenn ich mit meiner offenen und auf sie zugehenden Art nicht wäre, sehe es wohl ganz anders aus...dann würde nur Mutti hin und wieder bei mir anrufen, damit der Kontakt nicht abbricht.

Meine Eltern und mein Bruder(38) sind aus dem gleichen Holz.Sie ähneln sich enorm.
Sind ruhig, besonnen, leben in ihrer engen Welt , haben keine Freunde ,nur die Oma und eine Tante...kaum andere Meinungen von außen, brauchen das auch nicht, werden eh nur enttäuscht und haben nur schlechte Erfahrungen mit Freunden und Bekannten.
Sie sehen das so, obwohl ich meine, das sie sich eher absichtlich ausgrenzen wollen.

Und dann ich, mit meinen Besonderheiten, Engagement und Temperament.
Ich muß ja geradezu abnorm wirken, wenn ich sie so sehe in ihrer kleinen abgesteckten Welt.
Eigentlich sind sie gebildete Leute, auf Wissen bedacht , die Allgemeinbildung meiner Mutter ist hoch, und war immer Vorbild.
Aber dieses Thema ist von ihrer Bildung ausgeschlossen. Da gibt es Erfahrungswerte von früher, eigener Hof mit Tieren, und das muß herhalten und war schon in Ordnug so....

Was haben wir diskutiert....
Letztes Weihnachten wurde ich (und mein Mann)von der Weihnachtsfeier ausgeschlossen, weil ich 1 Woche vor Weihnachten es wagte, die Weihnachtsgans zur Sprache zu bringen.
Nicht mal als Vorwurf, sondern die Tatsache, das eine Zeitung auf dem Tisch lag, die in großen Lettern titelte:

" Das freuen sich die propperen Gänse auf das Weihnachtsfest....."

Ich fands so grausam.Welche Gans freut sich auf ihren Tod?
Das hat uns ergriffen und Mutti zuckte die Schultern, und meinte das ist halt Weihnachten so, und Vati sofort: Der Herr hats nicht untersagt....
Das Dilemma nahm seinen Lauf und Fragen zu ihrem Gewissen blieben unbeantwortet.

Letztendlich wurden wir der Tür verwiesen.
Ich habe versucht an sie heranzutreten und den Kontakt gesucht, wurde aber abgewiesen, mit der Mitteilung, das sie es erst mal verarbeiten müßten, was wir alles so gesagt haben und wir hätten sie persönlich angegriffen, nur weil sie Gänse essen würden.

Sie brauchten ein halbes Jahr in dem sie nicht bereit waren, das Gepräch neu aufzunehmen und sachlich zu diskutieren. Statt dessen gilt nun das Redeverbot.

Ich füge mich und beuge mich, obwohl das in meiner Persönlichkeit das Außergewöhnlichste ist, was ich je getan habe.

Sie zwingen mich Werte wie Offenheit, Realismus, Direktheit und Wahrheit ihnen gegenüber zu untergraben, obwohl es ansonsten Tugenden sind, die sie vertreten und mir auch mitgegeben haben.

Du hast es genau erfasst. Eltern sind ein spezieller Fall.
Sie sind nicht ausgesucht.

Aber so revolutionär und definitiv ich in meiner Einstellung und Gerechtigkeitssuche auch bin, so weich bin ich auch.

Da ist immer noch die verbleibende Zeit, die schnell gegen einen arbeiten kann.
Ich möchte nicht stur sein, und mich um die Zeit bringen die sie und wir noch gemeinsam haben.
Würde ich mich besser fühlen, wenn ich sie nicht nutze?
Wenn ich mich von ihnen trenne, und damit auch alles andere über Bord werfe?
Sollte ich nicht lieber Stärke beweisen, und das ich über den Dingen stehe?

Möchte ich nicht doch ,ganz im Innersten meiner Seele, von meinen Eltern anerkannt sein?
Wünsche ich mir nicht doch, sie würden verstehen lernen?

Ich möchte noch nicht aufgeben, auch wenn mich dieser ständige innere und manchmal äußerliche Kampf zermürbt.....

Liebe Grüße
veganetti

Re: Überredungsversuche

Autor: Thomas | Datum:
veganetti schrieb:
>
> Hallo Thomas,
>
> Lies mal noch meine mail von heute 14.30.
> Vielleicht verstehst Du dann, das ich mich eben nicht von
> ihnen trennen kann, obwohl es für Außenstehende als die
> wahrscheinlichste Lösung klingen mag.

ja, Du hast recht. Als Außenstehender kann es es nicht verstehen.

>
> Es fällt mir zu schwer.
>
> Da ertrage ich lieber die Oberflächlichkeiten.

Sicher würdest Du diese Oberflächlichkeiten und alles andere nicht eine Sekunde länger ertragen, wenn es nicht Deine Eltern wären. Richtig?

Ich habe mich bei meinen Eltern auch gefragt, was es ausmacht, daß es meine Eltern sind und ob ich ihnen dafür etwas schulde. Sicher schulde ich ihnen für ihre Unterstützung und ihre Erziehung. Aber - und das ist doch die eigentliche Frage - haben sie deshalb das Recht mich - einen erwachsenen Menschen - so zu behandeln, wie es mir ganz und gar nicht gefällt? Würde ich noch einmal jemanden besuchen, wenn er dermaßen gegen Veganismus mit mir debatiert? Sicher nicht.

Was also hätte ich davon, wenn ich dennoch diesen Frust mitmache. Eigentlich gar nichts. Im Gegenteil. Meine Energieressourcen sind begrenzt und nicht unendlich wieder aufladbar. Daher vermeide ich es möglichst, mich zu intensiv mit Leuten zu beschäftigen, bei denen meine Energie verpufft, die sie wegsaugen. Das gilt auch für meine Eltern.

Es ist doch streng genommen nur ein biologischer Zufall, daß sie meine Eltern sind. Was konkret könnte mich dann zwingen, mir sowas anzutun?


> Das was Du beschrieben hast, deckt sich sehr mit unserer
> Erfahrung. Auch die Geschehnisse ähneln sich....
>
> Schön, das ihr veganes Essen zu Eurer Hochzeit durchsetzen
> konntet.
> Uns ist das nicht gelungen. Vor 10 Jahren, ich war 26 ,haben
> wir es nicht schaffen können. Es war letztendlich ein
> Kompromiss aus vegan und vegetarisch.
> Es scheiterte definitiv an der Kaffetafel...damals verfügte
> ich allerdings noch nicht über die geeigneten Koch- und
> Backkünste und wir standen ziemlich allein, vegan zwischen
> all unseren Freunden und Verwandten.

das war bei unserer Hochzeit ganz genauso. Es waren viele Verwandte, Kollegen, Bekannte, deren Kinder ... eben wen man so zu seiner Hochzeit einläd. Die vegane "Fraktion" war das sicher in der absoluten Minderheit. Sie waren aber sichtlich froh, daß sie endlich einmal außer Haus sich so richtig durchfuttern konnten, ohne vorher die üblichen Fragen zu stellen ;-)

Den Hochzeitskuchen mehrstöckig hat meine Schwägerinn (auch vegan) nach viel üben (die mißglückten Übungsversuche habe ich mit mind. 5 Kilo mehr auf den Rippen bezahlt) gebacken.

Es dürfte aber auch kein Problem sein, einen prof. Kuchenbäcker damit zu beauftragen. Man braucht ihm doch bloß die Zutaten vorzuschreiben, im Eiersatz zu geben, etc. und schon kann er loslegen.

Die weiteren Kuchen haben Hochzeitsgäste gebacken, die von uns instruiert wurden, welche Zutagen sie verwenden dürfen.

Ansonsten haben wir noch eine große Pallette Sojamilch besorgt und sie beim Veranstaltungsort abgegeben. Dort konnte die Küche ihre Kaffeemaschine damit füttern und alles war bestens.

> Heute ist das anders. Wir sind größtenteils von veganen
> Freunden umgeben....Die Hochzeit hätte ich mir auch anders
> gewünscht...

Ich weiß noch wie viel Sorgen wir uns vor der Hochzeit gemacht haben und wie schwer es werden würde, alles vegan zu machen. Nachträglich betrachtet war das überhaupt kein Problem. Bei einer so großen Anzahl von Gästen macht jeder Küchenchef, was Du willst. Aber sicher ist heute einiges etwas einfacher als früher und es braucht auch etwas Erfahrungswerte.

> Meine Eltern haben jahrelang bei Besuchen für uns gekocht.

Meine nie. Sie essen nur extrem ungern vermeintlich "typisch" vegane Dinge wie Tofu oder Seitan , geschweige denn sie machen sich die "Mühe" vegan zu kochen.

Daher gibt es eben keine gemeinsamen Essen mehr und von unserer Seite auch keine Einladung mehr. Warum auch. Einen Freund, der sich so verhalten würde wäre nicht länger mein Freund.

> Immer vegan, weil sie auch mal einen "gesunden Tag" einlegen
> wollen, einmal die Woche.....aber wenn nicht darüber
> gesprochen werden darf( und das war schon immer
> unerwünscht...) , spürt man mit der Zeit deutlich, welch ein
> fauler Kompromiss das ist.
> Das ich bei ihren Besuchen bei uns ,für sie koche, wollten
> sie nie, denn dann bin ich ja in meinem Haus , und könnte
> darüber reden wollen....eine Farce...

die Du bei Freunden von Dir sicher nicht akzeptieren würdest. Stimmts?

> Ja es ist schon ziemlich oberflächlich geworden...
> Wenn ich mit meiner offenen und auf sie zugehenden Art nicht
> wäre, sehe es wohl ganz anders aus...dann würde nur Mutti hin
> und wieder bei mir anrufen, damit der Kontakt nicht abbricht.

Würde das denn nicht ausreichen? Manche Menschen können einfach da sie zu unterschiedliche Ansichten haben nicht miteinander. Warum sich und die anderen damit belasten diese Gegenpole aneinanderzudrücken?

Sicher fühlen sich Deine Eltern auch nicht gerade wohl mit Dir?
>
> Meine Eltern und mein Bruder(38) sind aus dem gleichen
> Holz.Sie ähneln sich enorm.
> Sind ruhig, besonnen, leben in ihrer engen Welt , haben keine
> Freunde ,nur die Oma und eine Tante...kaum andere Meinungen
> von außen, brauchen das auch nicht, werden eh nur enttäuscht
> und haben nur schlechte Erfahrungen mit Freunden und Bekannten.
> Sie sehen das so, obwohl ich meine, das sie sich eher
> absichtlich ausgrenzen wollen.

also der Typ Mensch, mit dem man gerne seine kostbare Zeit verbringt.

Sorry, falls ich etwas arg provokannt klinge.

>
> Und dann ich, mit meinen Besonderheiten, Engagement und
> Temperament.
> Ich muß ja geradezu abnorm wirken, wenn ich sie so sehe in
> ihrer kleinen abgesteckten Welt.
> Eigentlich sind sie gebildete Leute, auf Wissen bedacht , die
> Allgemeinbildung meiner Mutter ist hoch, und war immer Vorbild.
> Aber dieses Thema ist von ihrer Bildung ausgeschlossen. Da
> gibt es Erfahrungswerte von früher, eigener Hof mit Tieren,
> und das muß herhalten und war schon in Ordnug so....

Beim Thema Ethik hört bei vielen die Bildung auf. Ist bei meinem Vater (Dipl. Mathematiker) auch so. Ein kluger Mann, der sich weigert, Sojamilch auch nur zu probieren.

> Was haben wir diskutiert....

oja - das kenne ich.

> Letztes Weihnachten wurde ich (und mein Mann)von der
> Weihnachtsfeier ausgeschlossen, weil ich 1 Woche vor
> Weihnachten es wagte, die Weihnachtsgans zur Sprache zu
> bringen.
> Nicht mal als Vorwurf, sondern die Tatsache, das eine Zeitung
> auf dem Tisch lag, die in großen Lettern titelte:
>
> " Das freuen sich die propperen Gänse auf das
> Weihnachtsfest....."
>
> Ich fands so grausam.Welche Gans freut sich auf ihren Tod?
> Das hat uns ergriffen und Mutti zuckte die Schultern, und
> meinte das ist halt Weihnachten so, und Vati sofort: Der Herr
> hats nicht untersagt....
> Das Dilemma nahm seinen Lauf und Fragen zu ihrem Gewissen
> blieben unbeantwortet.
>
> Letztendlich wurden wir der Tür verwiesen.

Entschuldige bitte aber spätestens an dieser Stelle hätte ich sie zum Teufel gejagt und jeglichen Kontakt sofort abgebrochen. Was Du da betreibst, ist ja fast schon Sellenmasochismus.

> Ich habe versucht an sie heranzutreten und den Kontakt
> gesucht, wurde aber abgewiesen, mit der Mitteilung, das sie
> es erst mal verarbeiten müßten, was wir alles so gesagt haben
> und wir hätten sie persönlich angegriffen, nur weil sie
> Gänse essen würden.

weia.

>
> Sie brauchten ein halbes Jahr in dem sie nicht bereit waren,
> das Gepräch neu aufzunehmen und sachlich zu diskutieren.
> Statt dessen gilt nun das Redeverbot.

Sie?????? Warum gibst Du Dir das? Probier es doch einfach mal ein halbes Jahr Funkstille zu halten. Unternimm nichts von Deiner Seite aus.
>
> Ich füge mich und beuge mich, obwohl das in meiner
> Persönlichkeit das Außergewöhnlichste ist, was ich je getan
> habe.

dann laß es sein. Beende das. Oder akzeptiere, wie der Zustand ist und beklage Dich nicht.

> Sie zwingen mich Werte wie Offenheit, Realismus, Direktheit
> und Wahrheit ihnen gegenüber zu untergraben, obwohl es
> ansonsten Tugenden sind, die sie vertreten und mir auch
> mitgegeben haben.

Du bist erwachsen. Das solltest Du auch gegenüber Deinen Eltern nicht vergessen. Du hast genauso viel Recht, Deine Ansicht zu leben wie sie.

> Du hast es genau erfasst. Eltern sind ein spezieller Fall.
> Sie sind nicht ausgesucht.

eben. Da werden Individuen zusammengewürfelt, die sich u.U. im Extremfall das Leben zur Hölle machen und sie bleiben zusammen, weil sie ein paar Gene teilen? Wahnsinn.

Ich plädiere davor, diesbezüglich keinen Unterschied zu machen und nötigenfalls einen Schlußstrich zu ziehen.
>
> Möchte ich nicht doch ,ganz im Innersten meiner Seele, von
> meinen Eltern anerkannt sein?
> Wünsche ich mir nicht doch, sie würden verstehen lernen?
>
> Ich möchte noch nicht aufgeben, auch wenn mich dieser
> ständige innere und manchmal äußerliche Kampf zermürbt.....

Es ist wie gesagt Deine Entscheidung. Du bist erwachsen.

Ich kann Dir nur den Tip geben, daß Du sicher nicht verpflichtet bist, Dir soetwas anzutun. Vielleicht solltest Du einfach mal loslassen, wenn es an der Zeit ist loszulassen. Diese Auseinandersetzungen sind vielleicht einzig dazu da, euch das klarzumachen. Deine Eltern haben Dich ja schon der Tür verwiesen.

Laß es Dir nicht zu schwer werden - glaub mir, daß ist es nicht wert.

Viele Grüße
Thomas

Re: Überredungsversuche

Autor: veganetti | Datum:
Thomas schrieb:


> Sicher würdest Du diese Oberflächlichkeiten und alles andere
> nicht eine Sekunde länger ertragen, wenn es nicht Deine
> Eltern wären. Richtig?

Ja richtig, das würde ich nicht.

.....,für sie koche, wollten
> > sie nie, denn dann bin ich ja in meinem Haus , und könnte
> > darüber reden wollen....eine Farce...
>
> die Du bei Freunden von Dir sicher nicht akzeptieren würdest.
> Stimmts?

Nein, natürlich nicht. Wir haben hier zu Hause definitiv die Regel, das es nur veganes gibt, und das es vollkommen normal ist darüber zu reden. Nur ich bewirte eben selten Nicht-veganer.
Und nicht-vegane Freunde, sind eben deshalb Freunde, weil sie sich auch dafür interessieren und mit uns darüber reden.

> Würde das denn nicht ausreichen? Manche Menschen können
> einfach da sie zu unterschiedliche Ansichten haben nicht
> miteinander. Warum sich und die anderen damit belasten diese
> Gegenpole aneinanderzudrücken?

Sie besitzen eben auch die Fähigkeit, wenn sie dann ihren Ärger, wie den von Weihnachten, verwunden haben, auch wieder den Kontakt zu wollen, kommen wieder vorbei und wollen reden über dies und das und Politik(das macht er ja gern, das ist meist unverfänglich)
Dann schafft er es auch wieder mich mal zu umarmen und zieht alles ins Lustige, weil er nicht anders kann und dann unbeholfen ist....
Mutti umarmt mich, denn sie möchte schon nicht auf ihre Tochter verzichten....
Ich kann sie dann nicht wegstoßen, sicher nicht...


> Sicher fühlen sich Deine Eltern auch nicht gerade wohl mit Dir?

Doch schon, das ist es ja gerade. Solange das Thema gemieden wird.
So wie ich sie beschrieben habe, habe ich noch etwas anderes, was sie selbst nicht so im Übermaß haben. Die Leichtigkeit des Seins, den Frohsinn, das Leben in vollen Zügen nehmen....sie hemmen sich selbst in so vielen Dingen. Sie haben mich schon gern um sich, aber wehe ich zügle meine Zunge nicht....

> also der Typ Mensch, mit dem man gerne seine kostbare Zeit
> verbringt.
> Sorry, falls ich etwas arg provokannt klinge.

Nein, nein, das ist schon richtig so.Wenn ich mir manchmal vorstelle mit ihnen eng zusammenzuwohnen....das wäre schlichtweg unmöglich. Zu viele Gegensätze...

> Beim Thema Ethik hört bei vielen die Bildung auf. Ist bei
> meinem Vater (Dipl. Mathematiker) auch so. Ein kluger Mann,
> der sich weigert, Sojamilch auch nur zu probieren.

Ja, das kenne ich,....Er probierte auch gar nicht erst, wenn ich mal eine Neuigkeit hatte.Und er meint, Kuchen schmecke nach Soja und Tofu, obwohl beides nicht enthalten ist.
Stur und borniert...
Aus Prinzip ist es eben nicht schmackhaft...und aus Prinzip ist eben Tofu im Kuchen..


> Entschuldige bitte aber spätestens an dieser Stelle hätte ich
> sie zum Teufel gejagt und jeglichen Kontakt sofort
> abgebrochen. Was Du da betreibst, ist ja fast schon
> Sellenmasochismus.

Nun ja, meist ärgere ich mich bis zum Verzweifeln über sie, und dann weine ich mich auch mal bei meinem Mann aus. Das hilft und ich kann mit ihm darüber sprechen, da es ihn gleichermaßen betrifft.
Gemeinsam können wir das Thema dann auch beiseite schieben und uns den schönen Dingen des Lebens widmen, dem Frohsinn eben, und dem was uns wirklich wichtig ist.

Jetzt nach diese Sache zu Weihnachten hat sich einiges bei mir verändert. Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht sie nicht mehr an mich ranzulassen, mir ging es wirklich besser dabei.

Aber seit einiger Zeit sind sie auch wieder auf uns zugekommen und wollen das Familienfrieden herrscht.
Aber es ist nicht mehr wie früher.
Ich behalte meine großen und kleinen Sorgen für mich, obwohl sie mir das bitter übel nehmen und sehr gekränkt sind.
Wir hatten ein längeres Gespräch zu diesem Thema und das sie nicht automatisch Anspruch darauf hätten, das ich wie früher frei und ungezwungen über mein Leben rede.

Das ist schon empfindlich gestört.
Unser Leben besteht ja auch aus den Sorgen um unsere Tiere, und das wollen sie sogar sehr gut verstehen.
Sind ja "meine" Tiere, und das ist ja was anderes...!?!
Sie kennen die Tiere, folglich haben sie eine Persönlichkeit.
Gerade die Hunde, hat mein Vater gern und das ist eben was anderes.
Und hier habe ich nun einen Strich gemacht.
"Meine"Tiere sind nichts anderes. Genaugenommen, sind sie nur stellvertretend für all die anderen verlassenen und gequälten Tiere bei mir.
An dieser Stelle hört wie üblich das Verständnis auf, und wir wären mitten in der Diskussion..., ich vermeide das nun, weil mein Leben nichts mehr ist, was sie automatisch mitleben können, weil es vielleicht früher so war.

Nun habe ich nichts mehr von meinen privaten Dingen erzählt, und es gefällt ihnen ganz und gar nicht.
Sie drängen darauf, das ich doch erzählen könne, sind doch die Eltern und sie wären doch für die Probleme der Kinder da.

Das das eine nicht losgelöst vom anderen gesehen werden kann, und ich höllisch aufpassen müßte nicht automatisch in das Thema Tierrecht und Tierschutz zu fallen, begreifen sie einfach nicht.


> Sie?????? Warum gibst Du Dir das? Probier es doch einfach mal
> ein halbes Jahr Funkstille zu halten. Unternimm nichts von
> Deiner Seite aus.

Hab es ja so gehalten. Als meine Versuche fehlschlugen habe ich nichts mehr unternommen.
Sie brauchten noch lange, aber sie haben wieder angerufen. Das heißt: sie, er gar nicht. Er würde sich was vergeben...

> Laß es Dir nicht zu schwer werden - glaub mir, daß ist es
> nicht wert.

Nach diesem zermürbenden Erlebnis zu Weihnachten habe ich auch nicht vor, mich ein weiteres mal so behandeln zu lassen.
Ich habe auch gespürt, das sie es wissen, und deshalb deutlich vorsichtiger geworden sind.
Mir wäre lieber gewesen, sie wären deutlich verständnissvoller gegenüber dem Tier geworden...!!
Aber nun ja, man kann nichts in einen Menschen tragen in dem die elemtarste Grundlage der Empathie nicht vorhanden ist.

Ich danke Dir, es hat gut getan so frei zu reden über ein solch schwieriges Thema,mit jemandem dessen Erfahrungen ähnlich sind.

Ich glaube, das Du Dir die Entscheidung ,besser einen Schlußstrich zu ziehen, leichter als ich gemacht hast.
Mir ist es bislang nicht in dieser Deutlichkeit gelungen.
Und ich finde, es gehört sehr viel Mut dazu es durchzuziehen.
Ich habe noch etwas Bedenken, das ich es bitter bereuen könnte, mir nicht selbst, und ihnen , noch eine Chance gegeben zu haben.

Diesen Mut zur Trennung habe ich im Moment nicht. Das wird die Zukunft zeigen. Wir werden sehen, ob dieser vorsichtige Umgang miteinander Sinn haben wird ,oder nur die Ruhe vorm nächsten Sturm ist.

Liebe grüße
veganetti

Familienbande

Autor: Tanja | Datum:

> Das soll jeder für sich entscheiden. Wenn die Beziehung
> Eltern / Kind mehr Belastung für beide Seiten bringt als das
> es stärkt (was eine Familienbeziehung sollte) spricht meiner
> Meinung nicht viel gegen eine Trennung. Meine Meinung.

Sehe ich eigentlich ganz genauso. Aber ich kann auch irgendwie verstehen, was veganetti meint, auch wenn ich nicht so handeln würde wie sie. Wäre mal interessant, zu erfahren, wo die Ursache für solche Familienbande (wo objektiv betrachtet eigentlich gar keine Bande mehr da sind) zu suchen sind: ist es einfach was von der Gesellschaft aufgedrücktes, daß man "Vater und Mutter ehren" muß oder besteht Eltern-Kind-"Liebe" (?) generell (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)) über die Selbständigkeit des Kindes hinaus?

Tanja

Familienbande?

Autor: Rele | Datum:
Hi,

>ist es einfach was von der Gesellschaft aufgedrücktes, daß man "Vater und Mutter ehren"

Ich denke, ja. Man muss sich doch nur mal die Durschnitts- Familienfeier anschauen- da sitzen Leute, die sich meist nur an Geburtstagen& den jeweiligen Feiertagen ihrer Religion sehen- und die sonst nichts voneinander wissen (wollen). Sprüche wie "es sind doch meine Eltern/Geschwister/ Großeltern/ Schwiegereltern usw." zeigen schon die gesellschaftliche Schuld, in der sich viele zu befinden glauben- nur "nach außen" alles schön aussehen lassen, nur lächeln, und wenn ich jeden anderen schon längst aus meinem Leben gestrichen habe, jeder, der zufällig mit mir verwandt oder verschwägert ist, darf sich aufführen wie er/sie will.

Aber Liebe muss man sich verdienen, oder? Wie Du mit Deinen Kindern umgehst oder umgegangen bist, das zeigt, was für ein Mensch Du bist. Finde ich. Und ich liebe meine Eltern, wenn Sie mich respektieren, akzeptieren& schätzen. Und ich liebe sie nicht, wenn Sie mich absichtlich verletzen, meine Einstellung verlachen&/ oder mich nicht respektieren. Schade, dass der Spruch "Blut ist dicker als Wasser" immer noch so vielen als Rechtfertigung vor unbequemen Aussprachen dient.


Guß, Rele

Re: Familienbande

Autor: veganetti | Datum:
Liebe Tanja,

Ich denke schon, das es die Einflüsse aus der Kindheit sind, die uns zu den Eltern ein besonderes Verhältnis aufbauen lassen.
Sie sind die Menschen, die man am längsten kennt, und die uns durh unsere Kindheit begleitet haben.

Und das haben meine Eltern ziemlich gut hinbekommen, ich kann mich dem auch nicht entziehen.

Nur dieses besondere verhältnis ist natürlich auch an Erwartungen geknüpft, die , wenn keine Bestätigung erfolgt, umso schmerzlicher ausfallen.
Eltern haben den Kindern ein Verhaltensmuster mitgegeben,und das wird umgekehrt auch von den Kindern an die Eltern verlangt einzuhalten.
Ist dies nicht der Fall, entsehen Enttäuschungen, auf beiden Seiten, die schwerer wiegen, als bei fremden Personen.
So wie in meinem Fall.

Nun sind aber Eltern auch irgendwie ein Bestandteil von einem selbst, man weiß das man aus ihnen entstanden ist und sich das genetische Matrial von beiden trägt.

Das gibt immer wieder Anlass sich zu fragen, wieso sind sie so anderes, wieso verstehen sie nicht?

Man sieht sich selbst hier und da in ihnen, andererseits auch wieder nicht.
Eigentlich läuft man ständig Gefahr auch zuviel über diese Familienbande nachzudenken.

Sollten Familienbande nicht der Zusamenhalt sein, das füreinander einstehen in schwierigen Situationen, wenn einer der Familie in Gefahr, oder Not geraten ist?

Ich bin sicher, das auch meine Eltern mich in einer Notsituation nicht verlassen würden.

Diese Bande aus der Kindheit und das Gefühl der Sicherheit in der Not ,sind tatsächliche Bande, nichts was ich leugnen könnte.

Das gesellschaftliche Muster, das Kinder für ihre Eltern da zu sein haben, spielt natürlich eine große Rolle.
Ich möchte sie nicht verlassen.
Vielleicht auch aus dem Grunde, das Vater und Mutter "Ehre "gebührt?
Achtung und Ehre stehen aber jemandem nicht automatisch zu....es sind vielmehr engegengebrachte Ehrung für ein besonderes Verhalten, erarbeitet sozusagen.
(Vielleicht im Hinblick auf die eigene Kindheit?)

Andererseits geht auch vieles von mir selber aus.
Ich möchte kein Mensch sein, der nicht vergeben kann oder ebenso stur ist, wie mein Vater.
Ich möchte ihnen die Sicherheit schon geben, das ich für sie da sein werde, wenn sie mich brauchen sollten.
Nicht weil ich ihnen das schuldig bin, sondern weil ich es mir selber schuldig bin, weil ich meinen Grunsätzen treu bleiben will.
Und dazu gehört, nicht unerbittlich und nachtragend zu sein.

Ich glaube ,auch der Wunsch nach einer perfekt funktionierenden Familie lenkt ebenso das Verhältnis wie die Gesellschaft mit ihren Grundsätzen.
Der Wunsch nach Harmonie mit seinen nächsten Verwandten ist genauso fest verankert wie der Bibelsatz"Du sollst Vater und Mutter ehren"
Dieser Wunsch nach Harmonie, trotz unterschiedlich verlaufender Entwicklungs-und Lebenswege ist das höchste Ziel einer jeden Familie.
Wenn es dann nicht funktioniert, liegt das auch darin begründet ,das sich die Jüngeren anders weiterentwickeln als es die Älteren je getan haben. Andere Zeiten , andere Möglichkeiten...

Trotzdem besteht die Forderung nach Familienharmonie und Familienbande.

Vielleicht weil man die verträumten Kindertage noch so gut in Erinnerung hat?
Weil man etwas sehr Schönes und Wichtiges festhalten will?
Weil es einmal leicht war aufeinander zuzugehen....


Liebe Grüße
veganetti

















Natürlic

Re: Familienbande

Autor: CHRISTA | Datum:
Name: CHRISTA
Datum: heute 14:55

Hi, an dieser Stelle möchte ich mich jetzt auch mal wieder melden.
Also, ich bin 52 und habe zu meinen Söhnen eine sehr gute Beziehung, und Respekt und Achtung ist meiner Meinung nach eine Sache der Gegenseitigkeit. Gut - Kinder müssen sich abnabeln, dazu gehört auch eben sich irgendwie von den Eltern abzugrenzen. Aber diese dummen "Elternprüche" und überhaupt - erwachsene Kinder, sollten auch wie Erwachsene behandelt werden. Wenn eure Eltern das nicht von selbst erkennen, solltet ihr mal in einem Gespräch klären, dass ihr keine Kinder mehr seid. mfg CHRISA

Re: Familienbande

Autor: veganetti | Datum:
Liebe CHRISTA,

Du ahnst nicht wie oft wir das versucht haben.....sie sind wirklich der Meinung das Kinder auch als Erwachsene immer die Kinder bleiben, und die Eltern zu respektieren haben, in all ihren Ansichten.
Mein Bruder meint dies allerdings genauso, auch er hat mir schon des öfteren gesagt, das ich die Familie spalte, und ihm die Eltern verärgere.
Und sollte ich noch einmal so diskutieren, wie zu Weihnachten, dann würde er mir ebenfalls den Rücken kehren und das dann auf "nimmerwiedersehen".

Sie sind alle miteinander extrem unerbittlich, wenn es um dieses Thema geht.

Seit dieser Ansage habe ich allerdings mein Interesse an ihm enorm zurückgenommen, und das bedeutet, wenn ich mich bei ihm nicht melde, tut ers allenfalls zu Weihnachten und Geburtstagen...(Wir wohnen übrigens alle in einer Stadt, bzw. Stadtnähe)

Mein Vater glaubt tatsächlich, da er früher für uns gesorgt hat, und schwer gearbeitet hat, das er nun, weil gesundheitlich nicht mehr so toll auf der Höhe, das er den Bestimmer rauskehren kann.
Er nimmt sich das Recht zu sagen, das er mit diesem Thema nicht mehr belästigt werden will.
Weil er eben der Ältere ist, und die Lebenserfahrung hat....und
überhapt: Alt und Jung passe nicht zusammen...

Sie sind so festgefahren, das glaubst Du nicht...

Liebe Grüße
veganetti

Administrativer Hinweis @ CHRISTA

Autor: Achim Stößer | Datum:
CHRISTA schrieb:
>
> Name: CHRISTA
> Datum: heute 14:55

Das o.ä. steht in mehreren (allen? aus einigen habe ich es entfernt, aber das ist natürlich Aufwand, den ich mir gern sparen würde) Deiner Beiträgen, fügst Du das ein oder ist es ein technisches Problem?

(Bitte per Mail an stoesser@antispe.de antworten, die anderen Nutzer interessiert das sicher noicht so brennend.)

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: Katharina | Datum:
Ist ja schön wie sich "mein Thema" hier so verselbstständigt hat. Aber nur um auf meine Problematik mit meiner Mutter zurück zu kommen (und diese zu erklären): Sie hat als Kind auf einem Bauernhof gelebt und ist der Meinung sie wüsste jetzt bescheid, wie es auf all den ähnlichen Betrieben zu gehe. Sie verteht es immer wieder als angriff auf sie, wenn ich ihr sage, dass nicht auf jedem "Bauernhof" Tiere benannt werden und Kälber "liebevoll" von Hand aufgezogen werden, wenn die Mutter sie verstößt...
Katharina

Re: Überredungsversuche

Autor: Thomas | Datum:
Katharina schrieb:
>
> wenn
> ich ihr sage, dass nicht auf jedem "Bauernhof" Tiere benannt
> werden und Kälber "liebevoll" von Hand aufgezogen werden,
> wenn die Mutter sie verstößt...

und selbst wenn es so wäre macht dies den Fakt doch nicht irrelevant, daß sie Gefangene sind und umgebracht werden.

Viele Grüße
Thomas

Re: Überredungsversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ist ja schön wie sich "mein Thema" hier so verselbstständigt
> hat. Aber nur um auf meine Problematik mit meiner Mutter

Ja, kann passieren - aber Du kannst Dich ja intensiver beteiligen und das gespräch in die gewünschte Richtung dirigieren ;-) .

> zurück zu kommen (und diese zu erklären): Sie hat als Kind
> auf einem Bauernhof gelebt und ist der Meinung sie wüsste
> jetzt bescheid, wie es auf all den ähnlichen Betrieben zu
> gehe. Sie verteht es immer wieder als angriff auf sie, wenn
> ich ihr sage, dass nicht auf jedem "Bauernhof" Tiere benannt
> werden und Kälber "liebevoll" von Hand aufgezogen werden,
> wenn die Mutter sie verstößt...

Frag sie doch mal, was genau die Opfer davon haben, daß auf ihren Ohrmarken zusätzlich zur Nummer noch "Else" steht. Hier ganz in der Nähe sind z.B. auf einer "Weide" (das halbe Jahr über, die andere Jahreshälft im dunklen Loch sieht halt dann niemand) etwa fünf Rinder in "Mutterkuhhaltung" - die haben auch "Namen". Jedes Jahr kommt ein neues Kalb dazu, aber ihre zahl bleibt ziemlich konstant, Kooomisch. Ob die anderen wohl auf die Bahamas ausgewandert sind?

Und frag sie, was die Alternative zum "von Hand aufziehen" wäre, das Kalb auf den misthaufen schmeißen und so die wertvolle Investition "vergeuden", statt ihm ein paar Monate die Flasche zu geben ehe es dann umgebracht wird?

Weder das "von hand aufziehen" noch die "Weidehaltung" (die oft einfach mit weniger Aufwand und Kosten verbudnen ist, da ein Teil der versurgun, die Entsorgung der Gülle etc. entfällt) geschehen auch nur ansatzweise zum Wohl der Tiere, sondern einzig unter dem Aspekt effektiver Tierausbeutung.

Dem wird sie wohl nichts entgegenzusetzen haben, vielleicht bröcket ja durch die Konfrontation mit den nichtlila Fakten irgendwann ihre Wahnvorstellung und hinter dem Mörtel kommt die Realität zum Vorschein.

Achim

Re: Überredungsversuche

Autor: Katharina | Datum:
Ich hab da kein großes Problem mit. Ich finde es ganz spannend da mit zu lesen ^^.

Achim Stößer schrieb:


> Frag sie doch mal, was genau die Opfer davon haben, daß auf
> ihren Ohrmarken zusätzlich zur Nummer noch "Else" steht. Hier
> ganz in der Nähe sind z.B. auf einer "Weide" (das halbe Jahr
> über, die andere Jahreshälft im dunklen Loch sieht halt dann
> niemand) etwa fünf Rinder in "Mutterkuhhaltung" - die haben
> auch "Namen". Jedes Jahr kommt ein neues Kalb dazu, aber ihre
> zahl bleibt ziemlich konstant, Kooomisch. Ob die anderen wohl
> auf die Bahamas ausgewandert sind?

Das könnte ich mal ausprobieren, aber ich glaube, dass das nichts hilft. Ich habe ihr schon so viele Argumente vorgelegt, aber verstehen wollte sie mich danach nicht. Sie ist dann nur ausgerastet und meinte ich würde sie persönlich angreifen (was ich indirekt ja auch tue. Immerhin schaut sie ja lieber weg anstatt etwas an sich zu ändern -.-). Naja da kann man wohl schlecht was machen außer weiter zu argumentieren.

Katharina

Re: Überredungsversuche

Autor: trux | Datum:
hallo!

so sticheleien hatte ich auch, hab die auch noch immer von meinem vater. zwar nicht mehr so schlimm, aber trotzdem nervend. er wird auch oft noch böse. aber das interessiert mich nicht, ich weiß dass ich das richtige tue und lass mir da nix zwischenreden.

du musst dich einfach nur durchsetzen können. es ist dein leben, und du entscheidest was du daraus machst, nicht deine eltern!

lg trux

Re: Überredungsversuche

Autor: Katharina | Datum:
Bei meiner Mutter wird das auch so langsam weniger. Trotzdem stört es, dass sie kein Argument akzeptieren möchte -.-
Katharina

Re: Überredungsversuche

Autor: yetzt | Datum:


tja, auch in unserer veganen gesellschaft gibts halt immer noch ein paar ewiggestrige, die denken, dass speziesismus normal ist. tja, solche menschen leben in einer scheinwelt und wollen die realitaet nicht akzeptieren. aber es ist nicht deine aufgabe, denen zu helfen, da sollten psychologen mal intervenieren.

(so koennte meine antwort in 50 jahren aussehen)

Zukunft

Autor: THfkaV | Datum:
Mein antispeziesistischer Freund wurde heute morgen von der Gedankenpolizei verhaftet. Ich schätze mir bleiben nur noch wenige Stunden, bis sie mich gefunden haben... Also, macht´s gut Leute....

(so koennte meine antwort in 50 jahren aussehen)


Zitat:
yetzt schrieb:
>
>
>
> tja, auch in unserer veganen gesellschaft gibts halt immer
> noch ein paar ewiggestrige, die denken, dass speziesismus
> normal ist. tja, solche menschen leben in einer scheinwelt
> und wollen die realitaet nicht akzeptieren. aber es ist nicht
> deine aufgabe, denen zu helfen, da sollten psychologen mal
> intervenieren.
>
> (so koennte meine antwort in 50 jahren aussehen)
>
>

Re: ähm sorry..

Autor: Reina | Datum:
ich hatte Dein Beitrag zunächst als antiveganes Trollposting interpretiert, welches Speziesismus als Meinung bagatellisiert. Wenn ich mir nun Deine anderen Postings hier ansehe, dann hat obiges jedoch offenbar eine für mich nicht nachvollziehbare Auslegung...

mfg, Reina.

Re: ähm sorry..

Autor: yetzt | Datum:
erst den bezug verstehen, dann posten. ansosnten empfehelen wir polemik-unterricht und ironie-stunden.

;-)

1-2-Polizei

Autor: THfkaV | Datum:
Hi Reina,

Reina schrieb:
>
> ich hatte Dein Beitrag zunächst als antiveganes Trollposting
> interpretiert, welches Speziesismus als Meinung
> bagatellisiert.

Danke für deine Klarstellung. ;-)
Ich hab zu Anfang drüber nachgedacht, dich zu fragen, wie dein Kommentar gemeint war; war mir aber schliesslich doch egal.

> Wenn ich mir nun Deine anderen Postings hier
> ansehe, dann hat obiges jedoch offenbar eine für mich nicht
> nachvollziehbare Auslegung...
>
> mfg, Reina.

Das Posting war ironisch gemeint, was die Schlüsselwörter "Gedankenpolizei" und "in 50 Jahren" mit Bezug zu yetzts vorangegangenem Posting eigentlich hätten deutlich machen sollen. ;-)
mea culpa

vegane Utopie, antivegane Dystopie

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ansehe, dann hat obiges jedoch offenbar eine für mich nicht
> nachvollziehbare Auslegung...

Ich will mal versuchen, das nachvollziehbarer zu machen (und Dir den Rat geben, Dich - mehr? - mit guter Literatur AKA Science fiction zu befassen ;-)).

yetzt skizzierte für das Jahr 2055 eine Utopie, in der die gesellschaft nahezu vollständig vegan ist (mit Ausnahme einiger weniger verbliebener Soziopathen), vgl. auch meine Miniatur Schöner Schlachten:
Zitat:
auch in unserer veganen gesellschaft gibts halt immer noch ein paar ewiggestrige, die denken, dass speziesismus normal ist. tja, solche menschen leben in einer scheinwelt und wollen die realitaet nicht akzeptieren. aber es ist nicht deine aufgabe, denen zu helfen, da sollten psychologen mal intervenieren.


THfkaV setzte dem eine Dystopie entgegen, in der nur noch wenige Antispeziesisten, so der Erzähler sowie sein Freund, existieren, die vom antiveganen Terrorregime (via "Gedankenpolizei", vgl. Orwells 1984) erfolgt werden:
Zitat:
Mein antispeziesistischer Freund wurde heute morgen von der Gedankenpolizei verhaftet. Ich schätze mir bleiben nur noch wenige Stunden, bis sie mich gefunden haben... Also, macht´s gut Leute....


Das ist meiner Einschätzung nach eher unrealistisch (da antispeziesistische Meme und damit ethisch verantwortungsvolles Handeln sich zunehmend verbreiten, so daß sich in einigen Dekaden eine vegane Gesellschaft etabliert haben wird), jedoch ist Sinn einer Dystopie in der Regel ja nicht, wie viele meinen, Prophetie, sondern, zur Verhinderung ihrer Verwirklichung beizutragen ;-) .


Achim

Re: vegane Utopie, antivegane Dystopie

Autor: THfkaV | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Das ist meiner Einschätzung nach eher unrealistisch (da
> antispeziesistische Meme und damit ethisch
> verantwortungsvolles Handeln sich zunehmend verbreiten, so
> daß sich in einigen Dekaden eine vegane Gesellschaft
> etabliert haben wird), jedoch ist Sinn einer Dystopie in der
> Regel ja nicht, wie viele meinen, Prophetie, sondern, zur
> Verhinderung ihrer Verwirklichung beizutragen ;-) .
>
>
> Achim

Dein Wort in Vegan-Gurus Ohr. ;-)

Re: vegane Utopie, antivegane Dystopie

Autor: yetzt | Datum:
Odo war auch nie auf Anarres (Falls Du 'Planet der Habenichtse' kennst)

Re: Überredungsversuche

Autor: Malaclypse | Datum:
Ich lebe zwar nicht (mehr) vegetarisch oder vegan. Aber als ich das mal gemacht habe, dann habe ich das durchgezogen. Am Anfang habe ich noch erklärt oder mich gerechtfertigt , irgendwann allerdings habe ich darüber nicht mehr diskutiert und klargemacht, das dies meine Sache ist und da kein Diskussionsbedarf besteht.
Irgendwann wurde es akzeptiert.

Re: Überredungsversuche

Autor: yetzt | Datum:
> als ich das mal gemacht habe, dann habe ich das durchgezogen.

ahja. und warum:

> Ich lebe zwar nicht (mehr) vegetarisch oder vegan.

?

Re: Überredungsversuche

Autor: Tanja | Datum:

> Ich lebe zwar nicht (mehr) vegetarisch oder vegan. Aber als
> ich das mal gemacht habe, dann habe ich das durchgezogen.

Wohl kaum, sonst würdest Du es ja jetzt noch tun.

> Anfang habe ich noch erklärt oder mich gerechtfertigt ,
> irgendwann allerdings habe ich darüber nicht mehr diskutiert
> und klargemacht, das dies meine Sache ist

War das zufällig das Problem, daß Du dachtest, es sei allein "Deine Sache" und Du deswegen nun wieder ungerührt Tiere ausbeuten und umbringen kannst? Denn "deren" Sache ist es ja nicht? Oder wie?

Tanja