> Das denke ich auch. Der Pullover wird ja kaum aus Veganern
> gemacht sein.
Kann man nie wissen ;-) .
Aber ich denke, es steckt mehr dahinter. Gibt es ein Veganer-tragen-bestimmte-Kapuzenpullover-Klischee? Hier taucehn (inmitten anderer Klischees) auch wieder die Kapuzen auf:
Joe Bauer, "Unter Kapuzen", 30.03.2009
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1986599
Achim Stößer schrieb:
>
> Aber ich denke, es steckt mehr dahinter. Gibt es ein
> Veganer-tragen-bestimmte-Kapuzenpullover-Klischee? Hier
> taucehn (inmitten anderer Klischees) auch wieder die Kapuzen
> auf:
Ich hatte zuerst den Gedanken, dass damit einfach Kapuzenpullover aus veganen Stoffen gemeint sind.
Wie man an dem zitierten Text sieht, fällt es vielen Leuten ja schwer sich vegane Klamotten vorzustellen (Gummistiefel...).
Ich persönlich trage auch dauernd Kapuzenpullover. Der Grund dafür ist einfach, dass sie günstig, praktisch und nicht hässlich sind ;)
Ich wurde auch schon zwei Mal gefragt, ob man als Veganer denn überhaupt Sachen aus Baumwolle tragen könne..
Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass die meisten Veganer wohl im linken Milieu vermutet werden und daher dann irgendwie der Kapuzenpullover her kommt oder so.
Ich will jetzt aber auch nicht gerne versuchen mich in die Klischeewelt von beschränkten Leuten reinzudenken...
> Ich hatte zuerst den Gedanken, dass damit einfach
> Kapuzenpullover aus veganen Stoffen gemeint sind.
Hm, das wäre dann aber eher ein "veganer Kapuzenpullover", kein "Veganer-Kapuzenpullover".
> Ich wurde auch schon zwei Mal gefragt, ob man als Veganer
> denn überhaupt Sachen aus Baumwolle tragen könne..
Natürlich nicht, dafür werden ja die armen Baumschafe geschoren.
> Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass die meisten
> Veganer wohl im linken Milieu vermutet werden und daher dann
> irgendwie der Kapuzenpullover her kommt oder so.
Hm, ich kann mit Gysi jetzt nicht unbeding im Kapuzenpullover vorstellen.
Achim Stößer schrieb:
>
> Hm, ich kann mit Gysi jetzt nicht unbeding im Kapuzenpullover
> vorstellen.
Wahrscheinlich denken solche Leute dann auch eher an schwarz gekleidete Vermummte oder so.
Veganismus wird ja auch oft als recht radikal angesehen.
Aber sonst keine Ahnung. Ich kann es mir eben nur mit so wirren Gedankengängen erklären.
> PS: typisch Linke:
>
Die Kapuzenpullover sind natürlich auch in eher stylischere Kreise getragen worden. Mode ist ja so eine fliessende Sache, wo oft aus verschiedenen Szenen einige brauchbare Teile rausgenommen werden.
In der eher mainstreamigen Modeversion hier werden sie dann halt noch etwas aufgemotzt ;)
Ich bezweifle damit also stark, dass solche Beispiele als Veganer-Kapuzenpullover angesehen werden.
> Ich bezweifle damit also stark, dass solche Beispiele als
> Veganer-Kapuzenpullover angesehen werden.
Nun ja, immerhin ist das verlinkte Bild (genauer: "Kapuzenpullover bei OTTO www.otto.de/kapuzenshirts Herrlich unkompliziert und voll im Trend - Kapuzenshirts bei OTTO!") der Top-Link (ja, okay, Anzeige) bei Google zu "veganer-kapuzenpullover" (naja, noch ... ;-)).
> Aber ich denke, es steckt mehr dahinter. Gibt es ein
> Veganer-tragen-bestimmte-Kapuzenpullover-Klischee?
Ich hab das heute mal getestet. Ich war mit einigen Artgenossen zusammen also hab meinen Veganer-Kapuzenpullover getragen. Da steht "vegan" drauf, allerdings hat er einen Reissverschluss so dass es eigentlich eher eine Jacke als ein Pullover ist. Sämtliche Kleidungsstücke waren schwarz.
Eine der Anwesenden wusste, dass zwei Claudes eingeladen wurden und dass einer von beiden vegan ist. Diese wollte also von mir wissen, ob ich der vegane Claude oder der andere sei, worauf jemand anderes antwortete "Steht doch drauf". Der kannte das Cliché anscheinend (und kann auch lesen).
Und eine andere fragte mich immer wieder, ob ich nicht doch ein Stück Kuchen möchte.
Allerdings funktioniert mein Pulli mit "drug free"-Aufschrift auch nur selten. Man könnte meinen, dass diese Leute alle lesen können. Manche können lesen und fragen mich was "wäig'n" denn für eine Band sei.
Das nächste mal werde ich Gummistiefel tragen, dann sollte es klarer sein. Ich dachte halt Stoffschuhe tun's auch.
> Du hast doch hoffentlich mit "nein, ich bin Veganer, ich esse
> nur Steine und Plastik" geantwortet?
Nich nötig, das war bereits etwa ihre Ansicht was Veganer so essen. Sie war überrascht, dass ich sogar Schokolade essen kann und dass wegen mir keine Euter von Kühen platzen die wegen mir nicht gemolken werden.
Dazu hatte ich einen Leserbrief geschrieben:
Dieser wurde an den Autor weitergeleitet, der mir schrieb:
Ich machte mir also den Spaß und antwortete ihm:
Und da er nun offenbar bemerkte, wie lächerlich er sich in seiner Argumentlosigkeit gemacht hatte, schob er gleich zwei weitere lustige Klischees nach (und demonstrierte damit u.a., daß auch er nicht weiß, was eine Analogie *) ist - grade für einen Autor völlige Unkenntnis der Grundlagen seines Handwerkszeugs etwa so, als würde ein Klempner Blechschere und Falzzange verwechseln - ein Armutszeugnis), nun einfach hingerotzt ohne "Sehr geehrter" und "mit freundlichen Grüßen":
Tja, offenbar völlig humorlos der Typ ... dabei habe ich ihn doch nur "(überspitzt [...]) komisch" porträtiert.
Hm, wußte gar nicht, daß die Stuttgarter Nachrichten so ein Provinzblättchen sind - so einer wie Joe Bauer schreibt auch hier im Lokalkäse[pun intended]blatt (igendwelche Brachialreimgedichte, glaube ich) ...
Achim
*) wobei: kein Wunder. Wer, wie Bauer (so läßt sein Fan, der Fernsehkoch Vincent Kling durchklingen), von der Schule "geflogen" ist, weil ihm der Satz des Pythagoras nicht eingängig erschien, ist natürlich mit der Tatsache, daß (ich schreibe es jetzt mal etwas salopp) aus a1:a2=b1:b2 nichts über a1:b1 folgt, grenzenlos überfordert.
Achim Stößer schrieb:
>
>
Wird der Unsinn eigentlich irgendwo jeglichen ethisch minderbemittelten eingeflösst?
Egal was man auch nur sagt, immer kommen diese komischen Sektenvorwürfe.
Erst kürzlich wurde mir ja unterstellt, dass ich an eine heilige Kartoffel glaube, die mir sagt, dass Veganismus gut für die Umwelt ist.
Selbst wenn ich sage, dass Religionen jeglicher Art schlecht und unsinnig sind (um es kurz zu sagen), kommt diese dämliche Unterstellung zurück, weil man ja vegan lebt.
Selbst in den 19 Jahren, in denen ich Leichenteile und Qualprodukte gegessen habe, also selber auf der "anderen Seite" war, ist mir nie so ein Klischee untergekommen.