Guten Tag lieber Achim und liebe ethisch motivierte Veganer,
heute schreibe ich hier das erste Mal, obwohl ich schon einiges gelesen habe. Darum habe ich auch das Gefühl, wenigsten hier mal "verstanden" zu werden. Möglicherweise.
Es ist noch nicht allzulange her, dass ich endlich "aufgewacht" bin - und dies geschah auch nur aufgrund der Wahrheit, die mir immer wieder "wie ein nasser Lappen" um die Ohren geschlagen werden musste.
Leider (zum Glück!) ist das einmalige "Erkennen" dieser brutalen Wahrheit irreversibel, hat in meinem Leben aber zu drastischer Isolation geführt. Außer meiner Freundin, mit der ich zusammen lebe, gibt es in meinem Leben niemanden, der meine Wahrheit zu teilen oder auch nur anzuhören vermag.
So habe ich auch versucht, mich einer Gruppe (ja, da gibt es anscheinend nur eine) in einem bekannten Sozialen Netzwerk anzuschließen. Nachdem ich mich ein wenig eingelesen hatte, war mir klar, dass ich es hier allenfalls mit "Flexitariern" zu tun habe und Antitheismus oder Antispeziesismus dort noch völlig unbekannt sind. Auch mit der Ethik nimmt man es nicht allzu genau - so werden diverse Tier"schutz"-Gesellschaften ebenso hofiert wie Peta oder Peta2 und ständig Unterschriften gegen Teilaspekte des großen Mordens gesammelt.
Auch geht man mit Unveganern auf Kuschelkurs, um sie mittels Argumentation umzustimmen, was erfahrungsgemäß nicht funktioniert.
Natürlich habe ich zunächst auch gedacht, dass Aufklärung in solch einer Gruppe not tut und habe "aufgeklärt". Nach ca. zwei Wochen bin ich jetzt rausgeflogen, nachdem ich zunächst einige Shitstorms habe über mich ergehen lassen müssen... :(
Meine Freundin sagt, ich sei die einzige "echte" ethische Veganerin und hätte alles "richtig" gemacht. Ja, im Sinne der Tierrechte habe ich wohl alles "richtig" gemacht. Meine Argumentation bleibt immer sachlich, dennoch fühlten sich wohl die meisten gleich "angepisst", wenn ich meine Hinweise verteilte.
Eine weitere Gruppe konnte ich nicht finden... - und ich bin ehrlich entsetzt darüber. Wie viele ethisch motivierte Veganer wie uns wird es wohl verteilt in D geben? Wo kann ich die finden - nur in diesem Forum?
Man fühlt sich schon verdammt isoliert mit seinem ethischen Anspruch an sich selbst - und ohne irgendeinen gleichgesinnten Rückhalt. Inzwischen sieht es so aus, dass wir gar nicht mehr mit "Mördern" an einem Tisch sitzen mögen, somit gibt es inzwischen weder "Freunde" noch "Familie" für uns. Alle fühlen sich von uns "angepisst". Und wir fühlen uns auf dieser Welt völlig deplatziert.
Ist das der Sinn der Sache? Sich selbst "richtig" fühlen, während das Morden und Schlachten ringsum einfach weitergeht und uns in einer isolierten Nische sozial "verhungern" lässt?
Die "Pseudo-Veganer" suhlen sich derweil in faulen Kompromissen und schließen "ethisch motivierte" Veganer aus. Sie schaden damit der gesamten veganen Bewegung - ebenso wie Peta & Co.
Der Begriff "vegan" verkommt zur halbherzigen "Ernährungs-Trendwelle", es geht weniger um die Tierrechte als ums Essen, die Profilierung einiger weniger und letztlich den Gewinn, welchen die Profiteure dieser Unsäglichkeit einstreichen.
Wie sollen wir das alles psychisch durchstehen? Den Tieren, deren Rechte permanent mit Füßen getreten werden, fühle ich mich in der Tat mittlerweile allemal näher als jenen Menschen, die vorgeben, sich für deren Rechte einzusetzen.
Ernsthaft - ich überlege, in diesem (stark frequentierten) sozialen Netzwerk eine eigene Seite für "ethisch motivierte Veganer, Anti-Theisten und Antispezisisten" aufzubauen (Oder: "Freunde von Achim Stößer? *lach*). Eine solche Seite scheint mir notwendig und sinnvoll zu sein. Dafür würde ich aber Hilfe in der Administration und Moderation benötigen.
Es wäre wirklich toll, wenn es ein paar Leute gäbe, die daran mitwirken wollten. Dann würde ich mich auch nicht mehr so einsam fühlen.
Der diesjährige ‘Hero to Animals’-Award geht an Shilpa Shetty Kundra. Aktuell zeigt sie auf YouTube wie sie am liebsten Tierkörper zubereitet um diese zu fressen.
Den Preis erhält sie für die üblichen Randthemen wie Protest gegen Tiere im Zirkus und Petitionen gegen Stierkämpfe. Dass sie selbst Tiere konsumiert ist PeTA egal.
Auch andere erhielten diesen Preis. Aber es ist nicht klar, ob auch nur eine dieser Personen vegan lebt.
> Ich verstehe einfach nicht wie es möglich ist, dass in einem
> Film über Veganismus keine Veganer vorkommen. Stattdessen nur
> Leute die mit "Veganismus" (gemeint ist pflanzenbasierende
> Modediät und moderner Gesundheits-Lifestyle) Geld machen
> wollen.
Das ist ja grade Sinn der Sache (gegen Veganismus), gemäß der vor einem viertel Jahrhundert initiierten Strategie gegen Aktivismus.
Da wurde von einem Experten der Tabaklobby der amerikanischen Rinderzüchtervereinigung ein Konzept zur Bekämpfung des Aktivismus vorgestellt. Er unterteilte die Aktivisten in vier Gruppen:
1. "Radikale" (die das System verändern wollen)
2. "Idealisten" (die altruistisch sind, jedoch nicht so extrem in ihren Methoden und Forderungen)
3. "Realisten" (pragmatische Inkrementalisten, die innerhalb des Systems arbeiten)
4. "Opportunisten" (motiviert durch Macht-, Erfolgs- und Berühmtheitsstreben)
Seine Strategie: Isoliere die Radikalen, mache Idealisten zu Realisten, fördere(!) die Realisten (denn die schaden nicht). Den Opportunisten genügt ohnehin der Anschein eines Teilerfolgs. Zitat: "The realists should always receive the highest priority in any strategy dealing with a public policy issue . . . If your industry can successfully bring about these relationships, the credibility of the radicals will be lost and opportunists can be counted on to share in the final policy solution."
Und entsprechend werden in den Medien praktisch nur die "Realisten" (und die "Opportunisten") präsentiert, ob Hildmann. Peta oder Mörderbund oder die üblichen Noname-Diätpraktizierer.
Achim
PS: Neulich habe ich eine Sendung gesehen über ein "Experiment", eine Zwangs-WG von "Veganern" und Leichenfressern. Eine "Veganerin" aß "ab und zu Fleisch"; ein "Veganer" war "Rohköstler" und schwärmte penetrant von "Wildkräutern"; usw. Entsprechend "sahen" sie dann auch "ein", dass, wie die Jägerin ihnen klarmachte, Jagd notwendig sei, und hatten Pollmer, der zu Besuch war, nicht das geringste entgegenzusetzen (während jeder, der auch nur ein paar Monate wirklich vegan ist, beide natürlich in der Luft hätte zerfetzten können).
Eben im HR-Info-Interview zur aktuell thematisierten Massenvergasung männlicher Küken: Edmund Haferbeck, Agrar-Sprecher des Tierschutzvereins Peta (vom Moderator fälschlich als "Tierrechtsorganisation" bezeichnet).
Nach "Alternativen" gefragt, faselt er von der "Bruderhahn-Initiative" (bei der bekanntlich die Eierfresser etwas mehr bezahlen, damit die Küken nicht am Schlüpftag ermordet werden, sondern ein paar Wochen später).
Das Wort "vegan" nimmt er nicht er nichteinmal in den Mund. Gerade mal das Wort "pflanzlich" versteckt er in einem Nebensatz zum "Druck machen auf Politiker" (Gedächtniszitate).
Damit setzt Peta seiner Antiveganismuspropaganda erneut die Krone auf - ein Leichenfresser ist also Vorbild, um "Tiere gut zu behandeln", "tierfreundlich" und "mitfühlend".
Die Verberitung des Peta-Logos in jeden Supermarkt dürfte jedenfalls auch so schon einige Millionen wert sein und massig Ablasszahlungen fließen lassen.
Wohl ziemlich jeder Religionskritiker kennt es. Wer beispielsweise das Christentum kritisiert - sei es die bluttriefende Basis, genannt Bibel, oder Einzelaspekte wie physische und psychischer Kindesmisshandlung samt deren Vertuschung, Kreuzzüge, Luxus-Bischöfe, der Prügel-Papst, was auch immer, eines ist gewiss wie das Amen in der Kirche: aus irgendeinem Loch kriecht ein christlicher Apologet, der jammert: "Mit Moslems würde sich das keiner trauen". Dieses Phänomen ist nicht singulär: ähnlich jammern beispielsweise auch bezüglich Veganismus Vegetarier und Vegetarierversteher über Vegetarier sind Mörder (man möge sich doch erst um Bratwurstbuden kümmern) ebenso wie Femisexisten, wenn jemand es wagt, zur Abwechslung auch einmal die Diskriminierung von Männern zu kritisieren (man möge sich doch erst um die Führerscheine von Ägypterinnen kümmern) oder Speziesisten bezüglich Tierrechten (man möge doch ersteinmal obdachlosen Menschen Decken besorgen). Und natürlich gab es nach den Charlie Hebdo-Morden jede Menge Merkbefreiter, die die böse "Hetze" gegen den Islam kritisierten in den Karikaturen der Zeitschrift (nicht wenige meinten, die Ermordeten seien selbst schuld; ob sie das damals auch von Widerstandskämpfern im 3. Reich gesagt hätten, wenn diese von Nazis ermordet wurden?), mit "Juden" würde sich das keiner trauen (egal, wieviele entsprechende Karikaturen über Juden aus Charlie Hebdo ihnen dann unter die Nase gerieben wurden - sie machten dann eben woanders weiter oder, sich die Augen zuhaltend, gleich dort).
Ich selbst erlebe das angesichts meines Antitheismus natürlich ebenfalls seit Jahrzehnten, und so schlug es sich auch 2003 im Vorwort von Antitheismus.de nieder:
Allein schon weil ich mich mit dem Christentum am besten auskenne (und besser als nahezu alle Christen) liegt mein Schwerpunkt auf dem Christentum. So gibt es neben zahlreichen Texten (nicht nur) auf antitheismus.de weit über hundert meiner Cartoons zu diesem Thema.
Und nun habe ich also eine Mohammed-Karikatur gemacht - und prompt wird entsprechend getobt (https://www.facebook.com/antispe/posts/10206059165375762?pnref=story).
Lars Vilks, der schwedische Künstler, der seit 2007 unter Polizeischutz leben muss und auch von dem muslimischen Attentat neulich in Dänemark betroffen (wenn auch nicht getroffen, ermordet wurden andere) war, wird allen ernstes gefragt: http://www.cicero.de/weltbuehne/schwedischer-karikaturist-lars-vilks-ich-kann-nie-mehr-zurueckkehren-mein-haus/58969/seite/2
Dabei heißt es immer, es gäbe keine dummen Fragen. Von wegen. Gibt es im Buddhismus ein Verbot, Buddha darzustellen? Im Christentum ein Verbot, Jesus abzubilden? (Hm, okay, das schon, aber das wird von den Christen - m.W. allen, auch wenn es mir nicht bekannte Sekten geben mag, deren Anhänger das anders halten - samt und sonders ignoriert, weshalb sie das eigentlich auch keinem Karikaturisten vorwerfen können und christliche Morddrohung gegen Künstler nur die Art der Darstellung, niht deren bloße Existenz betreffen.) Und dass Hunde im Buddhismus und Christentum derart als "unrein" gelten wie im Islam wäre mir auch neu. Was also würde ein Hund mit Buddha- oder Jesuskopf hier für einen Sinn ergeben? Warum fragen sie nicht gleich danach, warum er Ganesh nicht mit einem Hundekopf darstellt oder Anubis?
Weiter heißt es in einer Frage (a.a.O.): Ob Vils nun "rechts" (ich vermute, ja, Theisten und damit auch Muslime sind Irre, ob nun in Schweden oder in Westafrika) oder "rassistisch" ist, weiß ich nicht (dass ich links und antirassistisch bin, sollte bekannt sein). Absurd ist es aber, richtige und notwendige Kritik dadurch zu diffamieren, dass sie beispielsweise gewissen anderen gefallen könnte:
* Darf ich keine Rinderzüchter kritisieren, weil Straußenzüchtern die Kritik an der Konkurrenz gefällt? Oder Tierschützern?
* Darf ich die Hundemorde durch Peta nicht kritisieren, weil das die "Fleischindustrie" freut und inzwischen vom Center for Consumer Freedom aufgegriffen wurde?
* Darf ich nicht darauf hinweisen, dass Kinder dadurch sterben, dass der Mohel ihnen nach der Metzitzah B’peh das Blut vom Penis leckt und sie so infiziert, nur weil das antisemitische Klischees von "blutsaufenden Juden" bedient und somit antisemitische Nazis, Christen und Moslems freut?
Wenn sich nun irgendwelche Pegida-Christen (entsprechend XYgida, AfD, ProNRW usw.) gleich doppelt (als Pegida-Anhänger und als Christ) über diese Karikatur freuen würden, weil sie zu blöd sind, auch nur das Wort Antitheismus (im Bild deutlich zu sehen) zu verstehen, das ja nun unzweideutig sagt, dass es sich um Kritik am Theismus allgemein, nicht nur am - wie in diesem Beispiel - Islam oder gar "Islamophobie" handelt, und erst recht zu blöd sind, den im Bild angegeben Link antitheismus.de anzuschauen und dort u.a. "Es gibt keinen Weihnachtsmann" (über Pegida) zu finden (womit sie übrigens anscheinend einiges gemeinsam haben mit eben jenen, die aus diesem Grund die Karikatur kritisieren), soll ich die Karikatur entfernen? Das werde ich mit Sicherheit nicht tun. Die drei Fliegen im Bild repräsentieren übrigens die drei abrahamitischen Religionen, die, die auf Mohammeds Häufchen sitzt, den Islam - nur als Hinweis für die, denen das Wort "Antitheismus" allein nicht genügt, um zu begreifen, dass diese Religionskritik eben zwar am Beispiel Islam arbeitet, jedoch nicht auf diesen beschränkt ist.
Wenn ich diese Karikatur der Schere im Kopf zum Opfer fallen lassen würde, müsste ich nahezu alles was ich je gesagt oder getan habe ausradieren. Jedes Foto aus Tierausbeutungsanlagen kann von Tierschützern missbraucht werden, um für Tierschutz (und damit für Tierausbeutung) zu werben - und das ist durchaus schon mehrfach geschehen.
Wer also versucht, diese Karikatur in die rechte Ecke zu stellen, ist ebenso borniert oder bösartig wie der, der dies mit Tierrechten durch "Hitler war Vegetarier" tut.
Ein wesentlicher Aspekt - über die Islam-/Religionskritik hinaus ist übrigens natürlich die Person links im Bild: http://antitheismus.de/archives/213-Darwintag-12.-Februar-2015.html
Und das gilt natürlich auch für die, die durch ihre groteske Verharmlosungspolitik diesem Wahnsinn den Weg bereiten.
Nicht nur die Pegidaisten sind Nazis; immerhin haben sie auch "Je sui Charlie" missbraucht (woraus dann folgen müsste, dass Charlie Hebdo samt aller "Je suis Charlie"-Schilderträger "rechtsradikalen Hetzern" "zuarbeiten"). Oder vielleicht ist Pegida ja eine False flag-Operation von Moslems, die ernsthafte Islamkritik diffamieren wollen, indem sie sie mit den vermeintlichen "Islamkritikern" von Pegida assoziieren? Wie viele verkappte oder offene Antisemiten versuchen wohl, den - auch antisemitischen - Islam zu unterstützen, indem sie ernstzunehmende Islamkritik diffamieren? Hätte ich die Personen ganz zeichnen und der rechten ein Halskettchen mit Davidsstern umhängen sollen? Fragen über Fragen. Jedenfalls hat schon Hitler nicht ohne Grund mit dem Großmufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini paktiert. So.
Soll ich also anfangen zu rauchen, weil Hitler Nichtraucherkampagnen angeleiert hat? Soll ich wegen Pegidaidioten aufhören, theistischen Wahn und damit auch den Islam zu kritisieren?
Wer derart versucht, seriöse (und ja, dazu zählen auch Mittel wie Karikatur oder Satire), antitheistische Kritik am Islam zu unterdrücken, gar als Islamophobie zu diffamieren macht sich mit schuldig an den islamischen (und islaminhärenten) Verbrechen. Ob dies, wie in ähnlichem Zusammenhang - der Ausblendung von Fotos islamischer Morde - jemand bemerkte "schlicht Dummheit, ideologischer Verbohrtheit oder gezielter Bösartigkeit entspringt, bleibt der Einschätzung des Lesers überlassen" (http://www.theeuropean.de/david-berger/9881-umgang-mit-den-isis-bildern-in-schwulen-medien)
Eines aber steht fest: der derzeit auch und gerade unter (vermeintlich) Linken herrschende Modetrend der Verniedlichung des Islam ist fatal.
Das klingt so als wollen sie das nur tun um mehr Menschen zu helfen vegan zu werden. Aber wenn sie dann noch Prommis wie Fiona "veganism is not probably for very many people" Oakes ihre Brands bewerben lassen ist das kaum besser als PeTA.
Bei The Vegan Society geht's jetzt um Business, Marketing, Brands und PR:
Noch so eine Gruppe, die Leichen kauft, um damit Spenden abzuzocken. Beteiligt u.a. Peta2. Verantwotlich ist ei Daniel Schneider.
http://daniel-schneider.de/aktivitaeten/, meine Verlinkungen
Worum es ihnen geht, steht hier:
https://www.betterplace.org/en/projects/24516-tierkorperaktion-kostendeckung-und-werbung - meine Hervorbehungen
Hier eine Diskussion dazu:
https://www.facebook.com/Renja.Aurea/posts/10205665955552891?comment_id=10205685782568554&offset=0&total_comments=21&ref=notif¬if_t=share_reply
Es gab darauf ja einige abstruse Reaktionen, aber ...Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204796908101302?comment_id=10204802950292353&offset=0&total_comments=4
Naja, passt zu Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204811989038316
Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204810954212446
Dem Teilen von Naziparolen ("Aber wir geben Milliarden (!!!) für andere Länder aus, ohne zuerst dem eigenen Volk zu helfen" https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204796918461561) und diverem Petamüll (auf den Hinweis "Ein bisschen mehr muss man schon sagen: nicht den Spendensammeltierschutzverein Peta unterstützen http://tierrechtsforen.de/s/peta" reagiert sie mit " was zum teufel ....ich unterstütze nur einen einzigen scheiß verein und das ist animal equality ...wenn ich hier irwasalso teile is das meine scheiß sache... das heisst nicht das ich von ireinem verein sonderlich viel halten muss es geht hier um aufklärung und nit darum noch alles schlecht zu machen was sich auch nur in irgendeiner form nuetzlich macht...." https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204749842604694).
> >Aber PeTA könnte was anderes machen
>
> Dann geht es also doch genau darum, dass sie nackt sind
Sie könnten ja auch mit nackten Menschen was anderes machen.
Das wär wohl imer noch blöd aber keine Objektifizierung.
Wer das aber nicht als Hauptkritikpunkt sieht würde etwas anderes genauso kritisieren. Nacktheit hat nunmal nichts mit Tierrechten zu tun.
Wenn es zum Thema "Leder" wäre könnten Sie was mit Haut machen. "Ich zeig lieber meine eigene Haut als die von toten Tieren" oder so. Fänd ich immer noch doof, aber es ergibt mehr Sinn als bei "Pelz".
> >Nicht weil sie nackt sind, sondern weil sie sonst nichts sind.
>
> obwohl du hier das Gegenteil behauptest.
Die Kritik wegen Objektifizierung kommt ja nicht von mir. Ich kann es zwar einigermassen nachvollziehen, aber ich bin aus anderen Gründen gegen PeTA.
> Du willst doch nicht ernsthaft erklären, bei nackten
> Weiblichen Personen (und Tänzerinnen und Kassierinnen) machen
> wir uns keine Gedanken über Charaktereigenschaften, aber bei
> nackten männlichen Personen (und Tänzern und Kassieren) schon.
Nein, das habe ich doch nicht gesagt. Das ist nicht vom Geschlecht abhängig.
> >Aber das ist in Filmen, Videospielen und so.
> Also ich habe zum Beispiel noch nie ein Buch gelesen, in dem
> das so war. Entweder waren die weiblichen Figuren platt. Dann
> aber auch die männlichen. Oder sie hatten Charakter. Dann
> aber alle (einigermaßen wichtigen).
Ja, platt sind sie trotzdem, aber der Mann ist vielleicht noch in irgend einer Schublade wie "Nerd", "Macho", "Komiker" etc. Die Frau ist einfach nur "Frau".
Es gibt auch andere Beispiele, wie Frauen die einfach nichts tun und kaum etwas sagen, nur weil die Schreiber nicht wüssten was eine Frau tun oder sagen könnte. So eine Figur könnte auch mit einem Objekt ersetzt werden. Man kann sich dann darüber streiten ob das Sexismus oder nur schlechtes Schreiben ist. Manche sehen auch darin schon Objektifizierung.
Deswegen entsteht bei manchen der Eindruck dass Frauen in unserer Gesellschaft deswegen benachteiligt werden. Ob das so ist kann ich nicht wirklich beurteilen.
Bei Computerspielen gibt es weniger Frauen einfach nur weil sie dann die Animationen zweimal machen müssten. Das wäre zusätzlicher Aufwand. Hat dann wohl auch wieder damit zu tun dass die Frauen mit ihrem übertriebener Körperbau ganz anders animiert werden müssten.
Es gibt auch andere Beispiele, wie Saints Row, da kann man Körper, Stimme, Kleidung, Sexualität beliebig kombinieren. Und man ist in jeder Fall der gleich platte Charakter.
Dann geht es also doch genau darum, dass sie nackt sind
>Nicht weil sie nackt sind, sondern weil sie sonst nichts sind.
obwohl du hier das Gegenteil behauptest.
>Darum geht es nicht.
>Es fällt halt auf dass bei weiblichen Figuren oft wenig Charaktereigenschaften vorhanden sind.
>Oft sind sie einfach nur weiblich (quasi als Charaktereigenschaft) und meist noch sexy. Umgekehrt sind (hellhäutige) Männer sowas wie Default-Menschen, welche dann noch Charaktereigenschaften benötigen.
Du willst doch nicht ernsthaft erklären, bei nackten Weiblichen Personen (und Tänzerinnen und Kassierinnen) machen wir uns keine Gedanken über Charaktereigenschaften, aber bei nackten männlichen Personen (und Tänzern und Kassieren) schon.
>Aber das ist in Filmen, Videospielen und so.
Also ich habe zum Beispiel noch nie ein Buch gelesen, in dem das so war. Entweder waren die weiblichen Figuren platt. Dann aber auch die männlichen. Oder sie hatten Charakter. Dann aber alle (einigermaßen wichtigen).
Was Filme angeht. In dem meisten hat auch einfach niemand Charakter.
Klar gibt es auch Ausnahmen. In denen es einfach ungünstig gefallen ist oder die wirklich von Sexisten gemacht wurden.
Aber ich habe den Eindruck, die meisten, die so etwas behaupten, sehen selbst Männlichkeit schon als ausreichenden Charakter für eine Film/Buch/Spiel-Figur und würden bei Frauen (und nur bei Frauen) gerne mehr sehen.
Oder mein Buch/Film/Spiel-Konsum ist sehr unrepräsentativ.
> Wieso sind sie keine Personen wenn sie nackt sind?
Nicht weil sie nackt sind, sondern weil sie sonst nichts sind.
> Objekt ist
> ja ein sehr vielfältig eingesetzter Begriff. Objekt kann ein
> Synonym für Sache, Ding, Entität, Satzteil, Datentyp, oder
> eben alles was mit den Sinnen wahrnehmbar ist, sein.
Ja, wird aber auch oft als Gegenstück zu "Person" verwendet.
> Im
> philosophischen Sinne gilt als Subjekt, so weit ich es
> mitbekommen habe, der/die BeobachterIn, und Objekt ist eben
> dann die/der/das Wahrgenommene, wer/was auch immer sie/er/es
> ist.
Das hat damit nichts zu tun.
> Nein das glaube ich auch nicht. Aber das ist kein
> Alleinstellungsmerkmal von PeTA oder anderen
> Nacktbildauftraggebern, sondern ein Problem des Kapitalismus
> an sich.
Aber PeTA könnte was anderes machen, da kann man nicht einfach dem Kapitalismus die Schuld zuschieben.
> Eine
> Lösung wäre die Abschaffung des Arbeitszwangs und die
> Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, aber nicht
> die Abschaffung von Nacktbildern.
Nacktbilder sollen ja nicht verboten werden. Sie sollen nur nicht so verwendet werden wie das bei PeTA-Kampagnen gemacht wird.
> Ich weiß nicht wo genau die Grenze zwischen künstlerischen
> Aktaufnahmen und Pornographie verläuft. Ich finde aber beides
> okay.
Ja, beides ist im Allgemeinen ok, aber nicht wenn es um Tierrechte geht.
> Die Frage ist halt ob es eine sinnvolle Aktionform für
> die Etablierung des Veganismus ist. Ich glaube nicht.
Genau.
> Stimmt für vegane Kleidung mit „I’d rather go naked, than
> wear fur.“ zu werben ist etwa so sinnvoll wie mit „I’d rather
> starve to death, than eat meat“ für die Vielfalt veganer
> Ernährung zu werben.
Ach deswegen sind die Models immer so dünn!! ;-)
> SängerInnen haben auch Charaktereigenschaften, aber die
Könnten sie aber.
> wenigsten werden über diese nachdenken wenn sie deren Lieder
> hören.
Was schade ist.
> TänzerInnen haben Charaktereigenschaften aber kaum
> eine Zuschauerin wird sich den Kopf darüber zerbrechen, wenn
> sie ihren Bewegungen folgt. Kassierinnen und Kassiere haben
> Charaktereigenschaften, diese kommen aber bei der Ausübung
> ihrer Lohnarbeit kaum zum Ausdruck.
Darum geht es nicht.
Es fällt halt auf dass bei weiblichen Figuren oft wenig Charaktereigenschaften vorhanden sind.
Oft sind sie einfach nur weiblich (quasi als Charaktereigenschaft) und meist noch sexy. Umgekehrt sind (hellhäutige) Männer sowas wie Default-Menschen, welche dann noch Charaktereigenschaften benötigen. Beim "Lego-Movie" ist das auch Thema. Eine Legofigur mit heller (gelber) Hautfarbe ist eine Standardfigur ohne Eigenschaften. Speziell wird die Figur erst mit weiteren Elementen (Piratenhut, Werkzeug oder so).
Aber das ist in Filmen, Videospielen und so. Bei Plakatwerbung ist das wieder was anderes.
Claude schrieb:
>
> Naja, der Begriff stimmt halt einfach weil die Menschen nicht
> wirklich als Personen dargestellt werden sondern eben als
> "Objekte“.
Wieso sind sie keine Personen wenn sie nackt sind? Objekt ist ja ein sehr vielfältig eingesetzter Begriff. Objekt kann ein Synonym für Sache, Ding, Entität, Satzteil, Datentyp, oder eben alles was mit den Sinnen wahrnehmbar ist, sein. Da Menschen mit den Sinnen wahrnehmbar sind sind sie insofern schon Objekte und müssen nicht mehr objektifiziert werden. Im philosophischen Sinne gilt als Subjekt, so weit ich es mitbekommen habe, der/die BeobachterIn, und Objekt ist eben dann die/der/das Wahrgenommene, wer/was auch immer sie/er/es ist.
> Es wird den meisten klar sein dass diese Menschen nur
> Aufmerksamkeit wollen und selbst nicht vegan sind.
Davon gehe ich auch aus.
> Du meisnt also PeTA geht zu doiesen und sagt: "Hey, wir
> wollen mit dir Werbung machen. Also entweder wir zeigen dich
> als interessante Person die etwas zu sagen hat oder wir
> machen Nacktfotos. Deine Entscheidung."
>
> Das glaube ich kaum.
Nein das glaube ich auch nicht. Aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal von PeTA oder anderen Nacktbildauftraggebern, sondern ein Problem des Kapitalismus an sich. Wenn man für Geld arbeitet gibt es immer Vorgaben des Auftraggebers die nicht komplett flexibel sind. Eine Lösung wäre die Abschaffung des Arbeitszwangs und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, aber nicht die Abschaffung von Nacktbildern.
> Ich finde sie sehen schon eher wie "Porno"-Bilder aus.
> Kunstlerische Aktaufnahmen sind anders.
Ich weiß nicht wo genau die Grenze zwischen künstlerischen Aktaufnahmen und Pornographie verläuft. Ich finde aber beides okay. Die Frage ist halt ob es eine sinnvolle Aktionform für die Etablierung des Veganismus ist. Ich glaube nicht.
> Es gibt keinerlei Handlung oder Zusammenhang. Die sind einfach nur nackt.
Ja diese Werbeform ist sicher für kommerzielle Belange besser geeignet als für ethische.
>Ohne "Pelz" sollten sie doch in Unterwäsche sein. Oder eher in
> irgendwelcher anderer Kleidung. Die stellen es ja noch so dar
> als gäbe es keine Alternativen, was auch wieder schädlich ist.
Stimmt für vegane Kleidung mit „I’d rather go naked, than wear fur.“ zu werben ist etwa so sinnvoll wie mit „I’d rather starve to death, than eat meat“ für die Vielfalt veganer Ernährung zu werben.
> Das tu ich mir jetzt nicht an. Ich hatte ein paar Videos von
> ihm gesehen und fand sie entweder blöd oder komplett daneben.
> Ausserdem bin ich im Zug. Gibt's denn keine seriösen Quellen?
Aha, okay. Ja ich finde seine Videos, abgesehen von seinen antiveganen, teilweise schon recht unterhaltsam. Andere Videos zu dem Thema habe ich bis jetzt leider nur von von Freimärktlern gefunden, die eher reaktionär und kapitalismusapologetisch sind. In einem anderen Thread ( http://tierrechtsforen.de/12/125/262 ) wurde z.B ein Artikel von der freimärktlerischen Feministin Wendy McElroy verlinkt, in welchem sie den Begriff „Objektifizierung“ kritisiert.
> > Bitte klärt mich auf. Was ist Objektifizierung?
>
> Na wenn Menschen als Objekte dargestellt werden, also wenn
> sie keine wirklichen Charaktereigenschaften haben.
Warum sollten sie keine Charaktereigenschaften haben. SängerInnen haben auch Charaktereigenschaften, aber die wenigsten werden über diese nachdenken wenn sie deren Lieder hören. TänzerInnen haben Charaktereigenschaften aber kaum eine Zuschauerin wird sich den Kopf darüber zerbrechen, wenn sie ihren Bewegungen folgt. Kassierinnen und Kassiere haben Charaktereigenschaften, diese kommen aber bei der Ausübung ihrer Lohnarbeit kaum zum Ausdruck. Für zwischenmenschliches bleibt keine Zeit. Werden die auch alle objektifiziert? Und wenn ja wo liegt der ethisch relevante Unterschied zu Nacktbildern.
> Was wäre dann ein besserer Begriff?
Keine Ahnung. Ich halte eben generell nichts von dem Konzept.
> Ich gehe nicht davon aus, dass die Vorgehensweise von PeTA
> oder ähnlichen Organisationen besonders hilfreich ist um
> Menschen vom Veganismus zu überzeugen, jedoch verstehe ich
> nicht was es mit Objektifizierung zu tun hat wenn sich Frauen
> und Männer (die ebenfalls unbekleidet, und im Gegensatz zu
> Frauen mit unbedeckten Brustwarzen abgebildet sind) sich
> nackt fotografieren lassen.
Naja, der Begriff stimmt halt einfach weil die Menschen nicht wirklich als Personen dargestellt werden sondern eben als "Objekte". Und da kann es viele Grunde geben wieso das einen Schaden am Ansehen verursacht.
Es wird den meisten klar sein dass diese Menschen nur Aufmerksamkeit wollen und selbst nicht vegan sind.
> In der Regel kommt die Kritik an den PeTA "Nackt"reklamen von
> Radikalfeministen wie Gary Francione, der offenbar, wie
> Andrea Dworkin, Kate Millet, Catharine MacKinnon und anderen
> Feministen der Anti-Sex-Strömung, davon ausgeht, dass Frauen
> in einer
> Patriarchalen Gesellschaft gezwungen werden sich selbst zu objektifizieren (vgl. http://tierrechtsforen.de/12/125/1152)
Von denen auch.
> Die von Nacktbildern betroffenen Menschen werden meines
> Erachtens aber, zumindest im Fall von PeTA nicht "benutzt"
> (abgesehen davon, dass ihnen eingeredet wird sie würden damit
> Tieren helfen) sondern, lassen sich freiwillig Ablichten.
Du meisnt also PeTA geht zu doiesen und sagt: "Hey, wir wollen mit dir Werbung machen. Also entweder wir zeigen dich als interessante Person die etwas zu sagen hat oder wir machen Nacktfotos. Deine Entscheidung."
Das glaube ich kaum. Aber gezwungen werden sie sicherlich auch nicht.
> Bei
> den Abgebildeten handelt es sich um prominente, es ist also
> wohl kaum von einer finanziellen Abhängigkeit auszugehen.
Du denkst Prominente hätten ein Grundeinkommen oder wie?
Selbstverständlich machen die das wegen dem Geld, wenn auch nur um in den Medien zu sein was dann wiederum Geld einbringt.
> Dass die Nacktbilder pornografisch wirken sollen, ist bei den
> meisten Motiven schwer anzunehmen.
Ich finde sie sehen schon eher wie "Porno"-Bilder aus. Kunstlerische Aktaufnahmen sind anders. Die Werbungen sind ja auch etwas so originell wie Pornos. Es gibt keinerlei Handlung oder Zusammenhang. Die sind einfach nur nackt. Ohne "Pelz" sollten sie doch in Unterwäsche sein. Oder eher in irgendwelcher anderer Kleidung. Die stellen es ja noch so dar als gäbe es keine Alternativen, was auch wieder schädlich ist.
Wenn die Models alle vegan wären und die Werbung irgendwelchen Sinn ergäbe wäre es ja anders. Dann wäre nur noch das Problem, dass sie ein Randthema verwenden statt komplette Ablehung aller Tierprodukte zu bewerben.
Ich hätte nichts dagegeb wenn Prominente mehr für (Real-)Veganismus werden würden. Das müsste aber nicht mit PeTA sein.
> Ich gehe davon aus, dass
> die Nacktbilder einfach durch Nacktheit provozieren sollen,
> da Nacktheit, besonders in den USA, gesellschaftlich verpönt
> ist.
Das kann ich nicht beurteilen, aber es gäbe doch weit provozierendere Dinge. Die tun vielleicht als seien sie schockiert, aber es bewirkt nichts.
> Bezüglich der ominösen "Sexual Objectification" habe ich ein
> interessantes Video gefunden. In diesem spricht Terroja
> Kincaid, auch als TheAmazingAtheist bekannt, über die seines
> Erachtens sehr schwammigen feministischen Definitionen von
> "Sexual Objectification":
> https://www.youtube.com/watch?v=SiJWUL9QuLI
Das tu ich mir jetzt nicht an. Ich hatte ein paar Videos von ihm gesehen und fand sie entweder blöd oder komplett daneben. Ausserdem bin ich im Zug. Gibt's denn keine seriösen Quellen?
> Bitte klärt mich auf. Was ist Objektifizierung?
Na wenn Menschen als Objekte dargestellt werden, also wenn sie keine wirklichen Charaktereigenschaften haben.
In Martin Pätzolds Abhandlung "Neuer Tierschutz - Anspruch und Wirklichkeit" findet sich folgender Passus:
Ich gehe nicht davon aus, dass die Vorgehensweise von PeTA oder ähnlichen Organisationen besonders hilfreich ist um Menschen vom Veganismus zu überzeugen, jedoch verstehe ich nicht was es mit Objektifizierung zu tun hat wenn sich Frauen und Männer (die ebenfalls unbekleidet, und im Gegensatz zu Frauen mit unbedeckten Brustwarzen abgebildet sind) sich nackt fotografieren lassen.
In der Regel kommt die Kritik an den PeTA "Nackt"reklamen von Radikalfeministen wie Gary Francione, der offenbar, wie Andrea Dworkin, Kate Millet, Catharine MacKinnon und anderen Feministen der Anti-Sex-Strömung, davon ausgeht, dass Frauen in einer Patriarchalen Gesellschaft gezwungen werden sich selbst zu objektifizieren (vgl. http://tierrechtsforen.de/12/125/1152)
Die von Nacktbildern betroffenen Menschen werden meines Erachtens aber, zumindest im Fall von PeTA nicht "benutzt" (abgesehen davon, dass ihnen eingeredet wird sie würden damit Tieren helfen) sondern, lassen sich freiwillig Ablichten. Bei den Abgebildeten handelt es sich um prominente, es ist also wohl kaum von einer finanziellen Abhängigkeit auszugehen.
Dass die Nacktbilder pornografisch wirken sollen, ist bei den meisten Motiven schwer anzunehmen. Ich gehe davon aus, dass die Nacktbilder einfach durch Nacktheit provozieren sollen, da Nacktheit, besonders in den USA, gesellschaftlich verpönt ist.
Bezüglich der ominösen "Sexual Objectification" habe ich ein interessantes Video gefunden. In diesem spricht Terroja Kincaid, auch als TheAmazingAtheist bekannt, über die seines Erachtens sehr schwammigen feministischen Definitionen von "Sexual Objectification": https://www.youtube.com/watch?v=SiJWUL9QuLI
Veganismus statt Tierschutz – Tierschützer wirken auf Vermehrung, Gefangenhaltung und Ermordung von Tieren hin
[...] So vergeben speziesistische Tierschützer wie der Deutsche Tierschutzbund, Peta, die Albert Schweitzer Stiftung, der Verein gegen Tierfabriken, der Bund "gegen" Missbrauch der Tiere usw. gern öffentlichkeitswirksam (und spendenfördernd) Preise, Auszeichnungen, Positivlisten und Siegel für Leichenhändler, Schlachthöfe, Eiernudelfabrikanten - für "gute" Ausbeutung und Ermordung. Zumindest aber kritisieren sie primär Randaspekte wie Gänsestopfleber, Pelz, Katzenbraten, Lebendrupf oder Käfigeier und werben dabei implizit oder explizit für Gänseleber, Leder, Schweinebraten, Schlachtdaunen oder Bodenhaltungseier. Die Spenden werde damit nicht verprellt, können sie doch mit dem Segen der Tierschützer weiter konsumieren wie bisher. "Ihre" Eier kommen ohnehin vom Bauern von neben an, gleich, ob sie zuhause oder in der Kantine essen (was auch dann, wenn sie dabei nicht - auch sich selbst - belügen würden, kein signifikanter Unterschied wäre).
Solche Machenschaften – hinter denen primär die finanziellen Interessen der Spendenindustrie stecken – verletzen Tierrechte und behindern die Etablierung einer veganen Gesellschaft. Denn Grundvoraussetzung für Tierrechte ist es, vegan zu leben. Wohlgemerkt vegan zu leben, nicht "fast vegan", nicht "auf dem Weg" zum Veganismus, nicht es für ein paar Tage "versuchen", nicht sich nur "vegan ernähren", sondern vegan werden.
Die neue Kampagne "sofort vegan" der Tierrechtsinitiative Maqi thematisiert dies in einer Bilderserie: "Jeder kann vegan werden. Sofort." [...]
Und zwar für den neuesten Werbespot, diesmal von Peta Indien: Wie schon Vagedes kaufen sie Mordprodukte, um sie mit Tierstimmen zu unterlegen, nämöoch Hühnereier, Schweinemuskulatur und Kuhmilch (https://www.facebook.com/video.php?v=10152422378596683 / https://www.youtube.com/watch?v=4oYUNnEmkLo - auf der Website selbst habe ich den Spot nicht gefunden).
"Did your breakfast scream?" fragen sie. Nein, denn ich bin vegan. Im Gegensatz zu Peta, deren Werbespot "schreit", vielmehr die Tiere, die sie dafür ermordet haben.
> Das erstaunliche ist auch, dass PeTA Deutschland mit "Ich
> will, dass du dich änderst." einen deutlich besseren Slogan
> hat als The (once) Vegan Society.
> Auch peta.org hat mit "Animals are not ours to eat,
> wear, experiment on, use for entertainment, or abuse in any
> other way." (deren Hervorhebung) eine bessere Botschaft auf
> der Homepage als VS mit "run vegan".
Zu "Ich will, dass du dich änderst." gibt es inzwischen einige Abwandlungen ...
Das erstaunliche ist auch, dass PeTA Deutschland mit "Ich will, dass du dich änderst." einen deutlich besseren Slogan hat als The (once) Vegan Society.
Auch peta.org hat mit "Animals are not ours to eat, wear, experiment on, use for entertainment, or abuse in any other way." (deren Hervorhebung) eine bessere Botschaft auf der Homepage als VS mit "run vegan".
Schädliches Verhalten gibt es bei PeTA wohl leider immer noch (siehe http://maqi.de/txt/petagegentierrechte.html) und das Spendensammeln wird weiterhin betrieben, aber einen solchen krassen Wandel habe ich nicht für möglich gehalten. Ich verstehe gar nicht was die damit erreichen wollen.
> Ich kenne niemanden, der „Totalbefreiung in Gegensatz zu
> Tierbefreiung“ stellt. Nicht umsonst hieß der TBK 2013 und
Du kennst Dich also nicht? Denn auch Du machst das grade: z.B. sei "Totalbefreiung" (eben im Gegensatz zu "Tierbefreiung" (1)) "eine deutlichere Einladung an andere Bewegungen".
> heißt der TBK 2014 „Tier-/Totalbefreiungskongress“. Weil
Ein hervorragendes Beispiel. Der sogenannte "Tier-/Totalbefreiungskongress 2013", der Antiveganern wie Bergstedt ein Podium bot, gesponstert vom Mörderbund (konkret dem Vegetarierbundverein "Vegeterra", für den dann auch entsprechend [strike]antikapitalistisch[/strike] so bezahlte Werbung gemacht wurde).
Womit Ihr euch übrigens wohl jede Chance verspielt habt, von echten Tierrechtlern ("Tierbefreiung (1)" ist ja nur ein Unteraspekt von Tierrechten, die u.a. das Recht auf Freiheit beinhalten, auch wenn aus diesen Kreisen gern die Realität auf den Kopf gestellt wird und so getan, als sei "Tierbefreiung" etwas "besseres") ernst genommen zu werden (wo bleiben eigentlich die Bestrebungen, Menschenrechtsinitiativen in Menschenbefreiungsinitiativen etc. umzubenennen?).
Auch diesmal werden wohl Bergstedt und Konsorten wieder mit von der Partie sein. Wer sponsort (gaaanz antikapitalistisch, versteht sich) das Ding diesmal? McDonald's?
(Bezeichnend etwa auch das speziesexistische Anmeldeformular, in dem zwar "Rollstuhlbenutzer_innen" gegendert wurden, die Peinlichkeit Kinder_innen durch den Anglizismus Kids umschifft wurde, Hunde aber ganz einfach Hunde genannt wurden, ohne "_innen". Das aber nur am Rand.)
> gesellschaftliche Tierbefreiung exakt dasselbe ist wie
> Totalbefreiung.
Dann könntet Ihr ja statt des unsäglichen implizit speziesistischen Terminus Totalbefreiung den korrekten Begriff Tierbefreiung (oder besser Tierrechte) verwenden.
> der Begriff „(gesellschaftliche) Tierbefreiung“, weil
> letzteres bei Unkundigen missverstanden werden kann im Sinne
> von „Nicht-Menschen-Befreiung“ (was es aber nie war).
Dann muss man das "Unkundigen" eben beibrigen, statt den Speziesismus zu zementieren.
Diese "Argumentation" errinnert frappierend and die Ausreden, die Peta&Co bis vor wenigen Jahren benutzten, um von Vegetarismus zu faseln und dies damit rechtfertigten," eigentlich" Veganismus zu "meinen", aber das würde ja keiner verstehen.
> Totalbefreiung drückt einfach begrifflich aus, wovon
> gesellschaftlich tierbefreiend Aktive eh ausgehen (zumindest
> in der Theorie, leider selten konsequent in der Praxis):
Das drückt Tierbefreiung erst recht aus.
Nur präziser und ohne impliziten Speziesismus. Oder expliziten: Zitat aus Steven Bests "Totale Befreiung", meine Hervorhebung, zit.n. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202258226197316&set=np.99526469.1160649321&type=1
Und ohne Gefahr, dass da irgendwelche Gäa-anhänger die "Erde" "befreien" wollen.
> Jedwede gesellschaftliche Befreiung (also auch Tierbefreiung,
"Auch" Tierbefreiung? Was denn noch? Hefebefreiung? Virenbefreiung? Magmabefreiung?
> die ja im Prinzip schon alles einschließt – eben weil
Nicht nur "im Prinzip".
> Totalbefreiung ist als Begriff nur eine deutlichere Einladung
> an andere Bewegungen (die den Begriff Tierbefreiung oft als
> Single-Issue-Begriff missverstehen), wobei immer klar ist
S.o.
> bzw. gemacht wird, dass es ein aus der Tierbefreiungsbewegung
> kommender Begriff ist, der Antispeziesismus (und
> konsequenten, d. h. politischen Veganismus) integral
> beinhaltet.
Wie der lächerliche Kongress 2013 (s.o.) ja eindeutig gezeigt hat, nicht?
> Aber auch nach innen (in die Tierbefreiungsbewegung) hat der
> Begriff eine erinnernde Funktion: nämlich nicht doch immer
> wieder auf Single-Issue-Masturbation zurückzufallen.
Ja, schön wär's. Aber die Widerstände gegen Maqi sind da halt immer massiv.
Hallo liebe Leute.
Ich lebe in Wien, und suche neue vegane Bekanntschaften*.
Martin Balluch meinte einmal "[...]dass die Tierschutzbewegung in Österreich dieser praxisfernen Ideologiediskussion [anm. er meint Abolitionismus] nichts abgewinnen kann." Dem dürfte offenbar leider wirklich so sein.
In diversen veganen wiener Facebookgruppen geht der Tierschutzmob auf einen los, sobald man bestimmte Praktiken des/der VGT/VGÖ, oder Vegetarier*, kritisiert.
Jetzt würde mich interessieren, gibt es eigentlich Menschen* in Wien oder Österreichweit, die eher abolitionistisch eingestellt sind?
Mit Abolitionisten* meine ich nicht unbedingt Menschen*, die alle Ansichten von Francione teilen (Ich stimme selbst nicht mit all seinen Äußerungen überein), sondern einfach Leute die primär für die Verbreitung des Veganismus eintreten, und kritisch gegenüber Single Issue Campaigns sowie anderem Randaspekttierschutz und Reformismus, wie er von VGT, PeTA und anderen kommerziellen Großorganisationen betrieben wird, eingestellt sind.
Bitte meldet euch!
auelb
* Um keine sprachlichen Pop-ups zu erzeugen wird das Substantiv jeweils in der Standardvariante geschrieben. Gemeint sind sowohl männliche, weibliche, intersexuelle Personen als auch Genderbender und alle die ich hier in der Liste vergessen habe aufzuzählen.
Nicht nur PeTA lässt sich von Steakhäusern finanzieren. Ein österreichisches Steakhaus namens "BIG MAMAS Steak & Burgergrill finanziert nach eigenen Angaben unter anderem den VGT (Balluchverein).
Unterstreichungen von mir.
Quelle: http://www.bigmamas.at/ueber_uns/
Gabriele Gumpert eine der Betreiberinnen des Steakhauses gibt auf der VGT Seite einige bemerkenswerte Wortmeldungen von sich:
Vor dem Hintergrund ihres eigenen Steakhauses klingt so eine Äußerung heuchlerisch. Auf die berechtigte Kritik folgt:
Weil sie weder für die Eierproduktion noch für die Mast zu gebrauchen sind, werden Millionen männliche Küken in Deutschland direkt nach dem Schlüpfen getötet. Das Land NRW will dieses Töten nun untersagen - weiß aber auch nicht, was mit den Tieren geschehen soll.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Staatsanwaltschaft Münster. Diese hatte in einem Verfahren gegen eine Kleinbrüterei im Kreis Coesfeld festgestellt, dass das Töten männlicher Küken tierschutzwidrig ist. Bisher ist es noch gängige Praxis in Europa, dass männliche Küken von Legehennenrassen getötet werden, weil sie keine Eier legen und auch kein Fleisch ansetzen - für die Betriebe also wirtschaftlich gesehen nutzlos sind. Die Tiere werden direkt nach dem Schlüpfen entweder geschreddert oder vergast. Betroffen sind nach Angaben der Tierschutzorganisation Peta pro Jahr 50 Millionen männliche Küken. Doch das verstoße gegen das Tierschutzgesetz und sei damit strafbar, befand die Staatsanwaltschaft.
Diese strafrechtliche Bewertung der Staatsanwaltschaft hat das NRW-Verbraucherschutzministerium nun zum Handeln veranlasst.
"Wir freuen uns über die Einschätzung der Staatsanwaltschaft Münster. Das ist ein deutliches Zeichen für den Tierschutz. Diese leider weitverbreitete Praxis muss so schnell wie möglich gestoppt werden", erklärte Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) am Donnerstag (26.09.2013) in einer Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren gegen die Brüterei zwar wegen "Verbotsirrtums" eingestellt, weil die Brüterei es nicht besser habe wissen können. Gleichzeitig habe die Staatsanwaltschaft aber festgestellt, dass es im Sinne des Tierschutzes keinen vernünftigen Grund für die Tötung gebe und die Praxis somit gegen das Tierschutzgesetz verstoße, so das Ministerium. Zwar regele die EU die Art und Weise der Tötung von männlichen Küken, nicht aber, ob die generelle Tötung männlicher Küken einen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes darstelle, erklärte eine Ministeriumssprecherin.
NRW ist Vorreiter
Mit dem Erlass werden die Ordnungsbehörden nun angewiesen, den örtlichen Betrieben das Töten von so genannten Eintagsküken zu verbieten. Nach Angaben des Ministeriums sind davon bis zu 15 Brütereien in NRW betroffen. Die Behörde geht davon aus, dass das Verbot nach einigen Übergangsfristen für die Betriebe in einem Jahr vollständig umgesetzt sein könnte. "Wir sind damit Vorreiter in Deutschland", betont die Ministeriumssprecherin. Die Entscheidung der Landesregierung sei richtig und konsequent, betonte auch der Präsident Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, laut einer Mitteilung. "Wir fordern alle Länder auf, dem Beispiel zu folgen", so Schröder.
Wohin mit den Küken?
Was allerdings mit den männlichen Küken zukünftig geschehen soll, regelt der NRW-Erlass nicht. Hier hofft das Ministerium nur vage darauf, dass "bestimmte Überlegungen in diesem Bereich beschleunigt werden". Gemeint ist damit unter anderem eine Geschlechtserkennung bereits im Hühnerei. Forscher der Universität Leipzig arbeiten gerade an einem derartigen Verfahren. Bis zur Marktreife dürften aber noch Jahre vergehen.
Ein Bio-Bauer aus Niedersachsen wollte darauf nicht warten und hat vergangenes Jahr die "Bruderhahn Initiative Deutschland" gegründet. Gemeinsam mit anderen Biohöfen zieht er die männlichen Küken einfach mit auf. Dies sei zwar ethisch korrekt, aber auch teuer. Ein Hähnchen koste ihn etwa zehn Euro, erklärt Bio-Bauer Carsten Bauck. Deshalb: "Unsere Eier kosten vier Cent mehr als andere", so Bauck. Der Deutsche Tierschutzbund schlägt vor, die Tiere großzuziehen und als Masthühner zu vermarkten.
[...] Natürlich ist die Ermordung von zweieinhalb Millionen Hunden in Rumänien inakzeptabel (so wie die Ermordung von zweitausend Hunden jährlich allein durch die amerikanische Tierschutzorganisation Peta, deren Machenschaften auch von anderen Tierschützern oft vehement verteidigt werden).
Aber in Deutschland werden jedes halbe Jahr zweieinhalb Millionen Rinder ermordet (für "Fleisch" und Milch). Jedes viertel Jahr zweieinhalb Millionen Enten, ebenso viele Gänse (für "Fleisch" und Federn). Alle drei Wochen je zweieinhalb Millionen Truthühner und zweieinhalb Millionen Schweine. Alle zehn Tage zweieinhalb Millionen Hennen und männliche Küken für den Eikonsum. Und alle zwei Tage zweieinhalb Millionen Hühner, damit u.a. eben jene Tierschützer ihre toten Körper goutieren können. [...]
Immer wieder unterstellen gern Leute, die nichts Sinnvolles machen (sondern nur Randaspekttierschutz, verbreiten der Propaganda kontraproduktiver Personen oder Gruppen usw.) denjenigen, die es wagen, Kritik zu äußern, selbsts "nichts" zu tun. Schon faszinierend, wie sie sich dann ihre Wahnwelt zurechtbiegen (und - zensieren) müssen:
Und wiedereinmal wird die Mär verbreitet, Thomas D. sei nun vegan ("Fanta-Vier-Sänger Thomas D lebt vegan / Ab und an gibt es auch einmal eine Multivitamintablette [...] Thomas D, Sänger der Fantastischen Vier, ernährt[sic!] sich seit Neuestem vegan[sic!]. 'Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir durch pflanzliche Proteine wesentlich mehr Kraft aufnehmen können als durch tierische'," http://www.welt.de/newsticker/news3/article114359801/Fanta-Vier-Saenger-Thomas-D-lebt-vegan.html, 12.03.13 usw.). Peta, Vagedes etc. jubeln ob dieses auch sonst unsinniges Geschwätzes seit Monaten.
Tja, welche Überraschung, er ist es natürlich nicht:
Auf peta.de ist das, was oben von peta.com zitiert wurde, schon vom Wahrheitsministerium "korrigiert" (schlampig, das "und" haben sie im URL zu eliminieren vergessen):
Vor 3 Tagen, also tatsächlich am 27., via Suchmaschine ist noch der ursprüngliche Titel zu sehen, hatte der Große Bruder noch nicht zugeschlagen:
Und jetzt: kein Wort mehr von Shepard als "sexiestem Vegetarier". Aber so kennen wir unsere Peta-Promis:
(meine Hervorhebungen, Zugriff jeweils 30. Juni 2013)
Würden die Aktivisten von Peta und HSUS nicht:
- nur Praktiken kritisieren (bzw. Betäubung verlangen) statt der Tierhaltung selbst
- Geld damit machen
... wäre es für Emily Meredith schwieriger für das "Ag-Gag"-Gesetz zu argumentieren. Trotzdem ist es für Daily Show immer noch einfach sich über diese lustig zu machen.
> Wieso ist die empfohlene Seite ein Propagandalink und von
> wem? Kam mir auf den ersten Blick ganz informativ vor?Hab ich
> da was nicht verstanden?
Es wäre hilfreich, wenn die Beiträge, auf die Du Dich beziehst - in diesem Fall wohl http://tierrechtsforen.de/15/17271/17276 antworten würdest, statt auf irgendwelche anderen, so dass der Bezug erhalten bleibt.
Die empfohlene Seite veganekinder,de ist kein Propagandalink, falls Du diese meinst.
Die von "Veganeth!k" empfohlenen Seiten dagegen sehr wohl:
Der Spinner trollt schon seit [url= http://tierrechtsforen.de/6/2572]mindestens diesem Beitrag[/url] unter diversen Pseudonymen, um alle möglichen Seiten, die Tierausbeutung fördern bzw. tolerieren, zu "empfehlen", darunter diverse Kommerzseiten, z.B. Vebu-Seiten, Hildmann-Propaganda, Vagedes, Kommerzvegan usw. usw.
Wenn Du wissen willst, welche Seite seriös ist, kannst Du das an mehreren Kriterien relativ leicht ausmachen.
Gegen seriöse Seiten spricht:
Tierausbeutung wird propagiert/toleriert. Peta/Hildmann/UL/Tierschutz/Vegatarismus etc. wird empfehlend verlinkt.
Hetze gegen Realveganismus.
Die Seiten enthalten massiv Werbung (z.B. für mehr oder weniger obskure "Vegane Produkte", "Bücher" etc.), als echte Werbelinks oder Productplacement; wahrscheinlich verdienen sie daran und können daher nicht objektiv informieren.
Für seriöse Seiten spricht:
Von den hier aufgeführten Seiten werden mehrere verlinkt (nicht keine oder nur Rezeptseiten).
Die Seiten enthalten Informationen statt Fun-Geblubber.
Euphemismenfreie Sprache, offene Kritik.
Wiedereinmal kaufen Peta-Mitarbeiter(!) Eier (zur Erinnerung: für jedes davon wurde ein Huhn mehr als einen Tag gequält), und zwar, um für den Konsum ach so toller "Freilandeier" zu werben:
NB: dem unbedarften Leser wird hier zudem vermittelt, dass braune Eier immer Freilandeier seien.
Ich wurde zwar LEIDER nicht durch VSM vegan (leider deshalb weil ich schon sehr viel früher vegan geworden wäre, hätte ich VSM gekannt) aber ich kenne unzählige, die durch VSM vegan wurden. Und zwar sowohl omnivor lebende als auch Vegetarier. Stattdessen kannte ich lange Zeit nur den VEBU... ich denke, alles andere erübrigt sich. Es ist nicht so, dass ich die Schuld ausschließlich beim VEBU suche (der ja bis heute behauptet, dass Kalzium besser aus Tierprodukten bezogen werden kann als aus pflanzlichen Produkten) aber der VEBU unterstützt Vegetarier, wiegt sie in falscher Sicherheit und belässt sie in ihrer rosaroten Scheinwelt. Das war wohl auch der Hauptgrund, warum ich gar nicht erst weiter nachgedacht habe, mir fehlte jeglicher Impuls dazu.
Als ich dann endlich durch einen Fernsehspott (weiß nicht mehr von wem...könnte Peta gewesen sein) vegan wurde, wollte ich dieses Wissen vertiefen und habe alle Facetten des "seichten Pseudo-Tierschutzes" (Spendenabzocke, Speziesismus, Pseudotierrechte, UL, DTB, Peta, Albert-Schweitzer-Stiftung etc.pp.) mit aufsteigender Übelkeit kennengelernt und bin letztendlich zu dem traurigen Schluss gekommen, dass es in Deutschland wahrscheinlich nicht einmal eine Hand voll Leute gibt, die sich bedingungslos als Tierrechtler bezeichnen können. Es ist wichtig, dass es DEUTLICHE Stimmen mit glasklaren Aussagen für Tierrechte gibt, leider sind es viel zu wenige, die es wirklich ernst meinen und die kompromisslos sind.
Seine Rechtfertigung dafür, "nur noch" sechs Mal pro Woche "Fleisch zu essen", wiederholt er in dem Video immerhin nicht. Gewundert hätte das bei Peta allerdings auch nicht mehr.
Peta ist zweifellos ein inakzeptabler, den Tierrechten schadender Tierschutzspendensammelverein. Der neue Peta-Werbe[!]spot[1] respektive dessen Botschaft - Veganköstler hätten a) "härteren" Sex, und b) das sei besser - ist natürlich inakzeptabel. Wer, selbst wenn diese Behauptung stimmen würde, um sein Sexleben aufzupeppen, sich nur noch von Sellerie ernährt, ist nach wie vor ein ebenso widerlicher Speziesist wie jeder Unveganer. Er ist keinVeganer.
Dennoch handelt es sich bei den im Spot gezeigten Vorgängen ebenso zweifellos um einen Unfall bei einvernehmlichem Sex. Diese Form von Sex mag einem nicht gefallen - mein Ding wäre es nicht - aber es ist einzig die Sache der Beteiligten, ob sie es wollen oder nicht. Auch wer auf SM steht, kann das praktizieren (solange niemand anders geschädigt wird, etwa durch die verbreitete Verwendung von Peitschen aus Leichenhaut).
Sicher, die "Arbeitsteilung", sie geht Einkaufen, er ist für das Handwerkliche, das Zugipsen der bei Unfall beschädigten Wand, zuständig, bedient sexistische Klischees. Im richtigen Leben hätte wohl sie sich auf der Couch erholt - immerhin ist sie nicht unerheblich verletzt - und er hätte eingekauft. Allerdings könnte das dann wieder als sexistischer patriarchalischer Beschützerhabitus interpretiert werden. Schwierig. Interessant auch, dass sie nur mit Unterwäsche und Trenchcoat bekleidet einkaufen geht - ein Mann wäre da wohl bereits nach wenigen Minuten als Exhibitionist verhaftet worden. Wie auch immer, das ist nicht das wesentlich bei diesem Spot. Sondern die "Interpretation" des Unfalls.
Bleibt festzuhalten: Es handelt sich auch bei diesem - fiktiven - Unfall im Peta-Spot nicht, wie Speziesisten und Feministen einmütig kolportieren, um "Missbrauch" ("abuse"[2]), und es handelt sich nicht um "Vergewaltigung"[3] ("rapist"[2]), auch wenn für gewisse Femisexistinnen praktisch jeder Sex, an dem ein Mann beteiligt ist (oder nein, vermutlich nur heterosexueller Sex), allein schon aufgrund des Penetrationsvorgangs (um Alice "Emma" Schwarzer zu paraphrasieren) ein verwerflicher Akt der Gewalt ist.
Wer so etwas behauptet, verharmlost auf unerträgliche Weise das Leiden der echten Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer (gleich welchen Geschlechts). Aber um die Opfer geht es weder Peta noch diesen Feministen. Nicht nur die "Aktivistinnen" von Femen verdienen damit, dass sie sich prostituieren (die Zeiten, wo Animal Peace Stripperinnen für solche Auftritte engagieren musste, sind ohnehin vorbei), so viel Geld, dass sie gut davon leben können. Und genau darum geht es ihnen: um Geld. Am Ende des von Feministen mit einer falschen Tonspur unterlegten Peta-Spots[2] fordern sie dazu auf, nicht an Peta zu spenden, sondern an örtliche Frauenhäuser.
Nun bin ich natürlich versucht, dazu aufzufordern, lieber an örtliche Männerhäuser zu spenden, denn die haben es nötiger - zumal es kaum welche gibt, also erst einmal welche eingerichtet werden müssten, obwohl Männer von sogenannter "häuslicher Gewalt" ebenso betroffen sind wie Frauen, womit sie noch Glück haben, Opfer von Gewalt im allgemeinen werden sie in weit größerem Ausmaß als Frauen, auch wenn das gern lächerlich gemacht oder totgeschwiegen wird.
Aber das werde ich nicht tun, denn letztlich gilt auch hier die Maxime: Handeln statt Spenden.
So...you don't trust peta list (ok), you don't trust vegan society's logo (ok), you don't trust the international standard and the international lists such as BUAV and Naturewatch (not ok)...but...who exactly do you trust?
How can you recognise a c.f. product? Which products would you raccomend to vegans?
You're criticizing the international standard without saying what's your way of "doing better", as you told me.
No..but it was only an example of countries which have truly c.f. lists following the international FCOD standard. The list I cannot find in Germany. You told me it was only "Iran and Kazanistan" like they were non reliable countries, and I replied to this. Do you think Britain's Naturewatch list is not reliable? Or Italian VIVO and ICEA/lav lists? you are saying so.
No, you cannot do better than the international standard.
If you don't follow the Peta list or Vegan society's..what's the German official list? Show me please, I'm very courious now!!
This is the italian one: http://www.consumoconsapevole.org/cosmetici_cruelty_free/lista_cruelty-free.html
Now, show me the German list, please.
Saying that the international FCOD standard is "useless" for animals you're syaing something very dangerous. I hope the people who read this discussion will visit BUAV website and understand that only a FCOD policy can guarantee no more tests on animals. It's the logic.
> No, my dear: Italy, France, Britain, Austria, USA,
> Canada...these Countries have accepted the FCOD standard! Do
Oh, so these are "all other countries except of Germany".
> you think you can do better?
Yes.
> How? trusting PETA's list
> perhaps? or the Vegan society's logo?
I don't know how good your Geran is but for s start read http://maqi.de/txxt/petagegentierrechte.html and http://vegane-gesellschaft.de/archives/45-Vegan-Label.html instead of posting such silly allegations again.
> You cannot change the past! Every ingredient in a cosmetic
Exactly. That's why these arbitrary cutoff dates are so stupid.
> In aldi obviously the meat is not c.f., I told ALDI brand for
> COSMETIC and HOUSEHOLD products. Or do you only buy things on
No you didn't.
> But I mean...It's up to the people who read this discussion.
> They can choose to trust YOU or the INTERNATIONAL STANDARD.
Sorry to disappoint you but I dare saying that most people reading here would rather choose to trust me than your crackbrained "standard" that labels animal products as "cruelty free".
No, my dear: Italy, France, Britain, Austria, USA, Canada...these Countries have accepted the FCOD standard! Do you think you can do better? How? trusting PETA's list perhaps? or the Vegan society's logo?
You cannot change the past! Every ingredient in a cosmetic product is tested on animals, the ones used by DM and even the ones of the companies in BUAV lists or Naturewatch. If an ingredient it is not tested it cannot be sold. The only difference is that the companies in BUAV and Naturewatch lists have decided to stop using new ingredients since a certain year (es. 1992, 2003...). It's like you had leather shoes and you decide to be vegan: you cannot change the fact you bought leather shoes before, but you can decide to stop buying new leather shoes from a certain moment. This is what the FCOD standard guardantees.
In aldi obviously the meat is not c.f., I told ALDI brand for COSMETIC and HOUSEHOLD products. Or do you only buy things on supermarkets that don't sell meat? You have to be lucky, I haven't seen one yet, in my life!!
But I mean...It's up to the people who read this discussion. They can choose to trust YOU or the INTERNATIONAL STANDARD.
From your answer I can understand that they are NOT cruelty-free AT ALL. You cannot find them in the international list BUAV nor in Naturewatch. Why every vegan in this country is using these products? Are you trusting PETA or the Vegan Society?? The only list you should trust is BUAV and NATUREWATCH because those products truly respect the CUT OFF DATE STANDARD. It's not a question of testing the final product (forbidden by the UE), nor the raw materials. Nobody do that. The problem is deciding not to use NEW INGREDIENTS at all, because NEW INGREDIENTS are tested, not by suppliers, but by other laboratories. They have to be tested on animals according to the european law, otherwise they cannot be used!! A real cruelty free brand only use old ingredients, refusing to use new ones, not incrementing the amount of animal testing. If brands are not on those list (BUAV and NATUREWATCH), ask them to enter, but don't buy them untill they are in. Is the only way to have control on what you buy! Lavera is in the NATUREWATCH list...I buy Lavera in Italy, it's cruelty free. If DM is cruelty free, why isn't it in the BUAV list???
> > > Ich habe von Untersuchungen gelesen, nach denen
> > > vegetarische/vegane Hunde idR Nährstoffmangel haben und das
> > > kann mich nicht verwundern, wenn einfach mal drauf los
> > > gekocht wird.
> >
> > Welche Untersuchungen waren das?
>
> Stiftung Warentest war das, meine ich.
Klingt für mich merkwürdig, weil Stiftung Warentest eigentlich Produkte untersucht und keine Ernährungsstudien durchführt. Hast du dazu eine Heftnummer?
> Würde mich nur interessieren, womit dann supplementiert wird.
Mit Vegedog oder Vegepet z.B.
> Danke. Leider wieder Soja. Laut Peta krebserregend für Hunde,
> weshalb ich da vorsichtig bin.
Da steht nur etwas von allgemeinem Gesundheitszustand und Hautreizungen, nicht von Krebs. Außerdem ist der Unterschied (90% zu 75%) nicht so groß, wie dort angenommen. Ich vermute vielmehr, dass es ähnlich wie bei Menschen ist: manche vertragen Soja besser, andere schlechter. Es generell auszuschließen, scheint mir nicht begründet.
> Wäre ganz toll, wenn ich ein Fertigfutter fände, was nicht
> als Hauptzutat Soja/ Getreide hat, sondern eben Reis,
> Kartoffeln, Gemüse etc. Etwas hochwertiger von der
> Zusammensetzung.
> > Ich habe von Untersuchungen gelesen, nach denen
> > vegetarische/vegane Hunde idR Nährstoffmangel haben und das
> > kann mich nicht verwundern, wenn einfach mal drauf los
> > gekocht wird.
>
> Welche Untersuchungen waren das?
Stiftung Warentest war das, meine ich.
> Dann habe ich dich falsch verstanden. Ich dachte, du wolltest
> die Mikronährstoffe durch Supplementzugaben decken und suchst
> nur nach Kombinationen für die Makronährstoffe. Wenn du
> wirklich alle Nährstoffe errechnen willst, wäre das in der
> Tat ein großer Aufwand, aber ich denke, dass das
> wahrscheinlich niemand so macht.
Ja, das glaube ich mittlerweile auch. ^^
Würde mich nur interessieren, womit dann supplementiert wird.
Danke. Leider wieder Soja. Laut Peta krebserregend für Hunde, weshalb ich da vorsichtig bin.
Wäre ganz toll, wenn ich ein Fertigfutter fände, was nicht als Hauptzutat Soja/ Getreide hat, sondern eben Reis, Kartoffeln, Gemüse etc. Etwas hochwertiger von der Zusammensetzung.
Ich finds auch seltsam sehr viel Geld für veganes Hundefutter auszugeben, wenn da eigentlich nur Getreide/Sojabohnen mit Supplementierung drin ist und ein paar Spuren von Gemüse. So schmeckt es eben dann wohl auch.
Da wäre es doch erstaunlich viel billiger einfach Spaghetti zu kochen und dann zu supplementieren. ;) Mach ich freilich nich, wär ja arg einseitig (hm, sollte man den Herstellern veganer Trockenhundenahrung vielleicht mal sagen).
Von der Zusammensetzung von Fertigfuttern bin ich jedenfalls sehr enttäuscht. Leider hat man dann auch nicht immer die Zeit selbst zu kochen, weshalb eine Alternative schon sehr cool wäre.
Also da das vielleicht zu speziell war, anders gefragt:
Wer ernährt seinen Hund selbstkochend vegan und lässt mich an seinem Wissen darüber in Bezug auf Nährstoffversorgung teilhaben?
Tortellini mit Gemüsesauce und etwas Hefeflocken findet der Hund nämlich klasse.
Bevor ich aber da nicht etwas Wissen hab, steige ich nicht einfach um, zumal der Hund sich im Wachstum befindet.
Leider ist die Auswahl an veganem Trockenfutter sehr beschränkt, Getreide und Soja (laut Peta soll letzteres im Zshg mit Krebs bei Hunden stehen) als Hauptzutaten finde ich jedenfalls schwierig. Das schränkt die Auswahl nochmal ziemlich ein. Von Ami ist der Hund auch nicht allzu begeistert, sodass ich also ein bisschen ratlos bin.
Ich möchte ungern bei Fleisch bleiben.
Falls ihr nicht kocht, kennt ihr dann womöglich ein veganes Hundefutter, das bevorzugt Reis, Rüben, Kartoffeln, Gemüse und Obst verwendet statt Soja und weißes Getreide?
Da ich ständig gefragt werde (heute sogar auf der "Zeil" *augenroll*) hier mal ein paar Infos über die sogenannte "vegane Gesellschaft Deutschlands" - aus Zeitmangel kopiere ich einfach ein paar Beiträge, die ich vor etwa einem Jahr geschrieben habe. Was übrigens zeigt, dass jeder, der sich auch nur ein wenig informiert, von Anfang an hätte wissen können, was wirklich dahintersteckt. Einiges ist inzwischen überholt (nicht zuletzt dank des aktuellen Zwergenaufstands, in dem Schneider und Co, die ja massiv Vagedes und die VGD bis vor wenigen Tagen als treue Vasallen gegen jede Kritik zu immunisieren versuchten, während sie nun plötzlich umgeschwenkt sind, ist ja einiges mehr bekannt, worüber damals nur spekuliert werden konnte - nicht dass es da nicht schon ausgereicht hätte; zudem gab es neue Ereignisse wie etwa die Kohabitation mit der Supreme-Master-Sekte uvm.).
"Carolin"/"gelöschter Benutzer", die hier die offensichtliche Lüge, die (umverpackten!) Leichenteile etc. wäre "zurückgegeben" worden, zu decken versucht, indem sie suggeriert, die sgnVGD-Opfer wären von "bekannten" "ausgeliehen" worden (entgegen der Supermarktlegende auf der offiziellen Website) ist Carolin Iseler, damals(?) Ortsgruppenleiterin (o.ä.) der Frankfurter sgnVGD.) Hier übrigens der Original-Werbespot - interessant, dass Müllermilch mit den gleichen Mitteln wirbt wie Vagedes: http://www.youtube.com/watch?v=2upLnHEcN34 .
("Hermann Arens" war ein sgnVGD-Troll, vermutlich Schneider selbst)
sehen, wenn ich dann erführe, dass diese Spenden an Unveganer gehen (etwa Honigelatinefresser Schneider und all die anderen Heuchler bei der sgnVGD), erst recht, wenn dann die Spendengelder für diesen unsäglichen Müllermilchwebungsverschnitt verwendet werden (oder, weil sie noch nicht eingetroffen waren, zur Erstattung der "Unkosten"? - immer deise Feinheiten).
3 Ethisch verantwortlichen Menschen "den wahren Glauben predigt, der darf zur Inquisition und zum Dschihad gegen alle Ketzer und Ungläubigen" (Zerndt) u.ä. zu unterstellen ist wohl auch üblich bei den Apologeten dieses Vereins, immerhin hat mir Vagedes in seiner UL-Sektenverteidugung unterstellt, ich würde im Auftrag der katholischen Kirche handeln o.ä. ...
4. "es wurde einige Seiten vorher schon mal angeregt, diese Gruppe umzubenennen in 'Wir sind veganer'" - ja, und wenn Leute, die glauben, sich als schwanger ausgeben zu können, weil sie schon mal einen Pornofilm gesehen haben, nicht in der Gruppe "Wir sind schwanger" erwünscht sind, muss diese in "wir sind schwangerer" umbenannt werden. Und "Wir sind Nichtraucher" muss entweder pfeifenrauchende "Nichtraucher" (von der "Nichtrauchergesellschaft Deutschland", kurz sgnNRGD) zulassen oder in "... Nichtraucherer" umbenannt werden. http://tierrrechtsforen.de/pseudos
5. Die neutrale Buchstabenfolge vieler Wörter stimmt mit der eines bestimmten Geschlechts überein. Katze (neutral) = Katze (weiblich) != Kater (männlich), ebenso Gans/Prostituierte/Ziege/Maus (neutral und weiblich) vs. Ganter/Prostituierter/Ziegenbock/Mäuserich(männlich) usw. "Auf dem Hof sitzen drei Katzen" sagt nichts über das Geschlecht, es können drei weibliche Katzen, drei Kater oder eine Mischung davon sein. Der Satz ist also keinesfalls katerdiskriminierend. Entprechendes gilt umgekeht: Arbeiter/Mörder/Papst/Löwe (neutral und männlich) vs. Arbeiterin/Mörderin/Päpstin/Löwin(weiblich) "Vegetarier leiden häufig unter Eisenmangel" ist geschlechtsneutral; wenn das Geschlecht wesentlich ist, muss es explizit erwähnt werden, wenn es nicht aus dem Kontext hervorgeht: "männliche Vegetarier leiden..." bzw. "weibliche Vegetarier leiden ..." oder "Vegetarierinnen leiden ...". Anders als bei Pferden (Stute/Hengst) oder Hühnern (Henne/Hahn, umgangssprachlich aber oft auch Huhn für Henne) stimmt z.B. bei Berufsbezeichungen das männliche häufig mit dem neutralen Wort überein, da es ursprünglich nur Männer waren, die den Beruf ausübten. Ausnahmen sind etwa Hebammen ... Jedenfalls ist es nicht sinnvoll, zusätzlich zum neutralen Wort "Veganer" noch ein geschlechtsspezifisches zu verwenden oder gar einen Unterstrich für Intersexuelle etc. einzufügen. Einfach mal den Unterschied zwischen Genus und Sexus kapieren. Im Gegegntiel ist die zusätliche Erwährung eines Geschlchts, wenn schon das geschlechtsneutrale da steht, eher als sexistisc zu werdten, daher ist Binnen-I etct nicht nur aus Sicht der Grammatik oder Sprachästhetik, sondern auch aus Sicht des Antisexismus abzulehnen. Näheres im Forum von http://antisexismus.de . z.B. http://tierrechtsforen.de/12/1006/1008 . Dort gern auch weitere Diskussionen dazu - *hier geht es um die sgnVGD*. Also bitte Schluss mit diesen Ablenkungen.
[/quote]
Leider einiges aus dem Kontext, obwohl nich auch viel der absurden Apologetik zitiert habe, aber ich denke, für den Anfang reicht's, wer's genau wissen will:
http://www.wer-kennt-wen.de/forum/showThread/denuy47bzocy (Gruppe "Wir sind Veganer").
Zum Schluß noch ein Zitate aus einer unserer letzten PMs:
Ja, all das und mehr, auch wenn inzwischen jede Menge dazu gekommen ist, hätte man schon längst wissen können, wohlgemerkt, obige Texte stammen überwiegend von 2010(!) . Aber nein, erstmal blind hinterherrennen - und damit nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten - auch hier passt Erich Fried.
Eine deutsche aktuelle deutsche Einführung in den Veganismus in Buchform ist eine wünschenswerte Bereicherung, denn auch wenn man sich im Internet gut informieren kann, ist ein Buch im (Offline-)Alltag nicht zu ersetzen. (Zu einer empfehlenswerten englischen Einführung siehe hier.)
Das Buch Vegan! des Soziologen Marc Pierschel ist inzwischen in der zweiten Auflage erschienen und verspricht auf 150 Seiten unter anderem zu erklären, "wie Veganismus entstanden ist, wo sich unvegane Inhaltsstoffe verstecken können und auf welche Nährstoffe [man] bei der Ernährung besonders achten" sollte (Klappentext).
Inhalt
In acht Kapiteln und vier Anhängen wird fast das gesamte Feld des (ethisch motivierten) Veganismus abgedeckt. Dabei stößt eine (natürlich gewollt) kurze Einführung auch an ihre Grenzen. So wird z.B. das wichtiger werdende Thema vegane Kinder nur mit ein paar Sätzen bedacht. Abgesehen davon kann man jedoch behaupten, dass nichts Wichtiges fehlt.
Nach einer kurzen Definition, die die Unterscheidung zu Veganköstlern thematisiert (aber nicht ausdrücklich genug benennt), folgen ein paar Seiten über die Geschichte des Veganismus. Ein paar Kleinigkeiten sind nicht korrekt, so schuf J. Bentham nicht die Grundlage für den Tierrechts-, sondern den Tierschutzgedanken (wie es auch später auf S. 50 richtig heißt), und Ronnie Lee war nicht Begründer, sondern Mitbegründer der ALF.
Das zweite Kapitel beinhaltet, "was niemand wissen soll": Die Hintergründe der alltäglichen Tierausbeutung. Auf je knapp einer Seite wird die Ausbeutung von Hühnern, Rinder und Schweinen dargestellt, etwas kürzer die von Fischen, Schafen, Seidenraupen, Gänsen und weiteren Spezies. Ebenso gibt es Informationen zu Tierversuchen, Zoo, Zirkus, Jagd und Biohaltung. Am Ende kommt recht plötzlich etwas zur "Marx'schen Theorie" über die "Entfremdung im kapitalistischen System" (41). Das suggeriert, sozialistische oder andere Systeme seien grundsätzlich besser, was mit zweifelhaft erscheint, so war die (Massen-)Tierhaltung in sozialistischen Ländern nicht besser war als in kapitalistischen.
Kapitel drei handelt von "Tierschutz, Tierrechte, Tierbefreiung" und vermittelt die politischen und aktivistischen Unterschiede zwischen diesen Positionen, sowie die Unterscheide zwischen verschiedenen Ethiktheorien und schließt mit Hinweisen zum Sprache und Speziesismus. Auch diesen Kapitel kann als gelungen gelten, zu berichtigen ist nur, dass Singer durchaus eine klare Antwort auf die Frage gibt, ob es Unrecht ist nicht-selbstbewusste Tiere zu töten (die prinzipielle Antwort ist nein), und dass Kritik an den unveganen Richtlinien der ALF fehlt, was in einem Buch über Veganismus angebracht wäre.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit dem gesundheitlichen Aspekt des Veganismus und geht näher auf einzelne Nährstoffe und ihre Quellen bei veganer Ernährung ein. Vorbildlich gibt es auch Hinweise zu wirksamen B12-Testverfahren (auch wenn zu testen bei den meisten Veganern eigentlich nicht nötig ist).
Kapitel fünf stellt die Frage, welche Produkte "100% vegan" (zur Formulierung siehe hier) sind bzw. wie dies zu erfragen ist. Es geht um versteckte Tierprodukte in bzw. bei Aromen, Brot, Zucker, Getränken usw. und es gibt eine Liste mit (weniger bekannten) Begriffen von Tierprodukten ("Sepia" oder "Albumen") und ihrer Erklärung. Richtigerweise wird auf die Notwendigkeit von Produktanfragen hingewiesen, um sichere Aussagen über die Veganität mancher Produkte machen zu können. Sehr zu kritisieren ist jedoch, dass bei den sechs Fragen, die hier vorgeschlagen werden, fünf Fragen des Produktanfragebaukastens unter leichter Umformulierung übernommen wurden, ohne dies als Quelle zu kennzeichnen oder in den Linkempfehlungen auf produktenfragen.tk zu verweisen, wie unabhängig von der Kennzeichnung der Quelle in diesem Kapitel naheliegend wäre.
In Kapitel 6 – "Vegan im Alltag" – wird eine andere Form der Wissensvermittlung benutzt: Statt Autortext gibt es hier zu unterschiedlichen Themen Aussagen von verschiedenen Veganern, die jeweils nur mit dem Vornamen genannt werden. Unter den Komplexen "Familienfeiern", "Eltern", "Schule und Beruf" usw. stehen mehrere Aussagen, jeweils ca. einen Absatz lang, die persönliche Erfahrungen und Tipps vermitteln. Auch wenn das für Abwechslung sorgt, fände ich die klassische Variante des Autortextes geeigneter, da sie Informationen besser auswählen und Redundanz vermeiden kann.
Die zwei letzten Kapitel sind etwas kürzer gehalten. Im siebten geht es speziell um "Soja, Seitan und Co." und gibt eine Übersicht über die wichtigsten Alternativprodukte, die daraus hergestellt werden. Kapitel acht ist ein kurzes FAQ. Hier finden sich also Antworten auf einige Standardfragen oder -aussagen wie "Was kannst du eigentlich noch essen?" oder "Menschen haben schon immer Fleisch gegessen". Hier hätte man bei einigen Antworten keine (rhetorisch gemeinten) Gegenfragen benutzen sollen, denn gerade in diesem Bereich sind solche Aussagen leider nicht so selbstevident, wie sie sein sollten.
Abgeschlossen wird das Buch durch verschiedene Anhänge: Eine Kurzerläuterung, was Veganismus bedeutet (für Restaurantbesuche etc.) in siebzehn verschiedenen Sprachen. Sechs Rezepte unterschiedlicher Art als Beispiele. Eine Tabelle über verschiedene Nährstoffe, wofür sie im Körper benötigt werden und in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind. Hier wären allerdings Mengenangaben nützlich gewesen, denn die Information allein, dass ein Stoff irgendwo enthalten ist, sagt noch nicht viel. Und schließlich ein E-Nummernverzeichnis über definitiv und potenziell unvegane Zusatzstoffe, ihre Bezeichnung und E-Nummer.
Quellen & Layout
Insgesamt ist die Quellenarbeit Pierschels zufriedenstellend. Er bemüht sich bei allen wichtigen, selbst bei kaum anzweifelbaren Aussagen und Angaben um einen Quellennachweis. Es gibt nur wenige Stellen, an denen keiner zu finden ist und man sich einen gewünscht hätte. Leider wurde auch in diesem Buch, wie das oft der Fall ist, etwas unkritisch auf bestimmte Quellen vertraut, die man vorsichtiger hätte anfassen sollen. Dazu gehört die Schätzung des VeBu über die Anzahl der in Deutschland lebenden Veganer, die genaueren Schätzungen zufolge deutlich zu hoch ist, und ebenso die Bezugnahme auf die auch unter Veganern umstrittene "China Study".
Die vorhandenen Literatur- und Linkempfehlungen sind überwiegend in Ordnung. Positiv ist hervorzuheben, dass Bücher von Dunayer, Torres, Francione und Ach Aufnahme gefunden haben. Aber es gibt auch immer wieder die eine oder andere Irritation bei den Empfehlungen. So ist Foers Plädoyer für eine Reduktion des Tierproduktkonsums vom Veganismus recht weit entfernt, als dass es hier empfehlenswert wäre; und Links zu unveganen Organisationen wie Animals Angels oder Sea Shepherd sind ebenfalls deplatziert. (Auch fragt man sich, seit wann PETA eine "Tierrechtsorganisation" (79, 96) ist.) Zudem vermisst man einen Link zur einzigen aktuellen deutschsprachigen Seite über vegane Kinderernährung und -erziehung (veganekinder.de), gerade weil das Thema im Buch nur mit einem Absatz vertreten ist. Wie man auch veganismus.de allgemein vermisst oder silch.de in Kapitel 7.
Der mit einigen Schwarz-weiß-Bildern versehene Band ist solide gestaltet. Allenfalls hätten einige Lücken im Blocksatz mit etwas Handarbeit vermeiden werden können, ebenso wie zu große Abstände bei Aufzählungszeichen. Am stärksten stört, dass der Apostroph durchgängig auf dem Kopf steht. Auch Anführungszeichen außerhalb der Satzpunkte hätten nicht sein müssen und Binnen-I und "Gender Gap" sind weder grammatikalisch richtig, noch aus Gleichberechtigungsgründen notwendig.
Fazit
Insgesamt ist es eine für die Kürze des Umfangs gelungene Einführung, die alle wichtigen Themenbereiche abdeckt und keine schwerwiegenden inhaltlichen Fehler aufweist. An einigen Stellen, wie bei den Quellen und Links, sind jedoch ein paar Korrekturen und Nachträge notwendig.
Marc Pierschel: Vegan! Vegane Lebensweise für alle, 2., überarb. Aufl., compassion media, Münster 2011. 160 Seiten. 11 Euro.
Es ist amtlich (spätestens jetzt, möglicherweise war es auch schon eher der Fall): Nachdem im englischsprachigen Raum, vor allem den USA, durch Tierschutzspendensammelorganisationen wie PETA und durch die Tierausbeutungsindustrie und ihr Marketing die Begriffe animal rights (Tierrechte) und animal welfare (Tierschutz) im alltäglichen Gebrauch gleichbedeutend geworden sind, hat der deutschsprachige Raum nachgezogen.
Zu verdanken ist es dem Journalisten Peter Kolakowski, der in seinem Beitrag für das Deutschlandradio schreibt:
"Tierrechtler" sind also Menschen, die wie der Tierschutzbund aktiv den Konsum von sog. "Bio-Fleisch", von Eiern und Tiermilch propagieren und die (demnächst) ein "Tierschutz-Label" vergeben, um Ausbeutungsbetrieben eine weiße Weste zu verpassen.
Dass sich Tierschützer selbst als Tierrechtler bezeichnen, ist auch hier nichts Neues. Dass insbesondere Neue Tierschützer als Tierrechtler bezeichnet werden, kam auch schon vor. Dass nun aber auch schon Alter Tierschutz, der völlig offenkundig Tierausbeutung verteidigt, mit dem Begriffe Tierrechte in Verbindung gebracht wird, wird auch dadurch nicht besser, dass es nur eine Frage der Zeit war. Haarsträubend ist es allemal. (Dabei ist die richtige Unterscheidung doch wirklich nicht so schwer.)
Nun ja, eine Erbse der Woche hätte sie wohl für ziemlich jeden Satz verdient.
Sie führt den unveganen, tierrechtsfeindlichen Speziesisten Singer als veganen Tierrechtler und Antisezisisten an,
ebenso die tierrechtsfeindliche Spendensammelorga Peta als Tierrechtsorganisation,
sie rechtfertigt ihre blutige, faschistoide, auf religiösen Wurzeln basierende, häufig quaireligiös praktizierte (vom Glauben an die magischen Stoffe in Unveganem, die Veganern fehlen würden bis zu den sommerlichen Brandopfern) Ideologie, indem sie Veganismus als faschistoide Religion zu diffamieren versucht (übrigens wie auch gern Theisten bezüglich Atheismus) - wäre fast schon lustig.
Jedes Argument, das ihr genannt wird, ist offensichtlich vergeblich: sie beantwortete offenbar die Kommentare auf ihre goebbelsche "Kolumne" per Mail, um auf ihr Bloggesabbel zu verweisen, meinen
mit
Sie hat also weder verstanden, dass ich nicht gewillt bin, auch nur eine Sekunde zu verschwenden, ihr die Schnürsenkel ihrer Ignoranz zu binden, noch, dass jeder ihrer dümmlichen Phrasen durch die auf den genannten Websites zu findenden Fakten und Argumente widerlegt wird.
Sie war ja (nach eigenen Angaben) selbst mal "Veganerin" (allerdings fischleichenfressende(!)) - offenbar ist sie wie die Nikotiniker, die selbst unfähig sind, ihr inakzeptables Verhalten einzustellen, und grün vor Neid jeden, der etwas dagegen hat, dass sie andere - inklusive Kindern, nichtmenschlichen Tieren etc.) vergiften, als "militante Nichtraucher" zu diffamieren versuchen.
> Es wird hier kritisiert, daß Peta Straßenhunde umbringt statt
> neuen Herrchen sie zu vermitteln
Ja, aber das ist etwas reduziert.
Es wird kritisiert, dass sie
- gesunde Tiere aus Kostengründen töten, obwohl sie genug Geld hätten, um sie entweder zu versorgen oder sie zu vermitteln.
- dies vor der Öffentlichkeit vertuschen.
- zur Rechtfertigung utilitaristisch argumentieren (laut Newkirk hätte das Töten "kein Leid verursacht") und damit das bedingungslose Recht auf Leben der Tiere mit Füßen treten.
- inzwischen auf ihren Webseiten es damit zu rechtfertigen versuchen, dass es sich nur um schwerkranke Tiere handel (Krebs im Endstadium u. dgl.), obwohl im durch einen TV-Bericht öffentlich gewordenen Fall eindeutig zu sehen war und von einem Veterinär bestätigt wurde, dass es gesunde und z.T. junge (also gut vermittelbare) Tiere waren; sie also weiterhin die Öffentlichkeit für dumm verkaufen.
> Hund einen Herrchen findet, vorausgesetzt, der ist nicht
> vegan und möchte nichts wissen von veganer Hundenahrung, dann
> wird er dem Hund während der Jahre in der Form von
> traditionellem Tierfutter Dutzende Tiere vorwerfen.
Das scheint mir fraglich, weil Tiernahrung aus Schlachtabfällen besteht, die ansonsten anderweitig entsorgt würden. Das rechtfertigt nicht, unvegane Tiernahrung zu kaufen, aber die Kausalität, dass für die Produktion unveganer Tiernahrung Tiere stürben, besteht nicht. Daher ist die Adoption eines Tieres im Zweifelsfall die bessere Lösung.
> aber ich kann beim
> Thema mit den streunenden Hunden nicht elegant argumentieren
> leider.
Das sind aber zwei verschiedene Probleme. Natürlich sollten diese Tiere (bis auf null) reduziert werden, aber eben nicht, indem man sie tötet, sondern indem man sie kastriert. Und PETA Gründe für die Tötung sind nicht durch die unvegane Tiernahrung motiviert, sondern weil das die billigste Methode ist, sich gut darzustellen durch die Aufnahme "herrenloser" Tiere, andererseits aber nicht für ihre Versorgung oder Vermittelung aufkommen zu müssen.
Marton schrieb:
>
> Kaninchen und Kühen. Was sagt man da? Ich habe jetzt keinen
> Hund, meine beste Version für diese Widersprüche wäre veganes
Du gibst die Antwort ja selbst: Hunde (die ja omnivor sind) sollen natürlich auch vegan ernährt werden, was überhaupt kein Problem sein sollte. Ist dies nicht der Fall, ist es natürlich zu kritisieren, wie auch viele Peta-Machenschaften.
Ich glaube aber nicht, dass Peta die Tötungen deshalb macht, weil nicht genügend Wohnplätze bei Veganern gefunden werden (zumal Peta Veganismus generell kaum thematisiert, geschweige denn vegane Hundenahrung).
Es wird hier kritisiert, daß Peta Straßenhunde umbringt statt neuen Herrchen sie zu vermitteln -- und ich denke, auch ich stimme da zu. Aber was wenn jemand sagt, wenn man ein einem Hund einen Herrchen findet, vorausgesetzt, der ist nicht vegan und möchte nichts wissen von veganer Hundenahrung, dann wird er dem Hund während der Jahre in der Form von traditionellem Tierfutter Dutzende Tiere vorwerfen. Also das Leben eines Hundes gegen die von hundert Hühnern und Kaninchen und Kühen. Was sagt man da? Ich habe jetzt keinen Hund, meine beste Version für diese Widersprüche wäre veganes Futter, und wenn der Hund sich mal trotzdem was selber reißt (kranke Rattenjunge....), dann ist es halt so, das war kein gefangengehaltenes Tier. Und ich weiß, diese Rechnungen ein Leben gegen viele gegen oft nicht gut auf, aber ich kann beim Thema mit den streunenden Hunden nicht elegant argumentieren leider.
"Der W", so der Künstlername von Stephan Weidner, hat mithilfe von PETA ein Video ("Fleisch") gegen "Massentierhaltung" gemacht (aber nicht Nicht-Massentierhaltung, was auch immer man darunter verstehen soll) und mit deren Hilfe beworben.
Und was sagt er so dazu?
Wie Achim fragte: Ist Unveganismus bei Peta inzwischen nicht nur die Regel, sondern Pflicht?
Wenn man das Verhältnis dieses Vereins zu Veganismus und Tierrechten betrachtet (Beispiele hier und hier), dann ist es fraglich, ob deren Empfehlungen empfehlenswert sind.
Hast du denn diese Bücher auch selbst gelesen und kannst etwas dazu sagen?
BERLIN - Die Fashion Weeks für Herbst und Winter sind noch nicht ganz vorbei. Neue Trends sind aber dennoch schon gesetzt.
In dieser Saison entschied sich ein Großteil der Designer für Pelze und exotische Tierhäute. Sowohl in Mailand als auch in New York und London begegneten uns Python, Fuchs, Kanninchen und anderen Pelzsorten, die in den unterschiedlichsten Kleidungsstücken verarbeitet wurden, in beinahe jeder Kollektion.
So präsentierte Prada Schuhe und Jäckchen aus Schlangenleder, die mit Pelz abgerundet waren. “Ich wollte sexy Materialien mal anders aussehen lassen", sagt Miuccia Prada über die Kollektion. "Ich bin besessen von Materialien wie Pailletten, Pelz und Pythonleder und davon, was Frauen über den Stoff denken, aus dem ihre Kleidung gemacht ist.”
Auch Designer wie Giles Deacon, Burberry Prorsum, Julien Macdonald und Pringle of Scotland verarbeiteten die Edelmaterialien en masse.
Jeder will Pelz
Für Unternehmen, die als Pelzlieferanten für namenhafte Modeschöpfer wie Yves Saint Laurent, Christian Dior, Sonya Rykiel und Jean Paul Gaultier arbeiten, scheinen goldene Zeiten anzubrechen. Laut Thomas Salomon, dem Directeur Général bei Yves Salomon, ist wieder völlig üblich, Pelz zu verwenden. "Früher war das nur was für die Elite. Aber jetzt will jeder Pelz tragen."
Auch die Verwendung von Häuten wie denen der Echsen, Schlangen und Krokodile gewinnt immer mehr an Popularität. Luxusmarken wie Mulberry, Anya Hindmarch, Nancy Gonzalez, Victoria Beckham und Jimmy Choo verarbeiten die unterschiedlichsten exotischen Tierhäute in ihren Kreationen.
'Schlangen und Krokodile sind egal'
Suzanne Timmins, Leiterin des kanadischen Luxuswarenhauses Hudson's Bay Company, ist sich sicher, dass sich die allgemeine Meinung über Tierfelle und –häute verändert. "Es gab eine Zeit, in der jeder Angst haben musste, wegen des Tragens von Pelzen auf der Strasse belästigt zu werden. Ich glaube aber, dass sich das nun ändern wird, auch durch Lady Gaga und die Moderedakteure und Stylisten, die auf der Straße in Pelz fotografiert werden."
Trotzdem sind laut der Tierschutzorganisation Peta noch immer 95 Prozent der Briten gegen das Tragen von Pelz. Bei exotischen Tierhäuten ist man da schon wesentlich toleranter: "Schlangen und Krokodile sind den Menschen egal”, sagt ein Käufer laut dem Telegraph.
Erstaunlich einsichtig wären Tierschützer, wenn man eine Spezies (und eine Tötungsart) gegen eine andere austauscht. Wie bei folgendem Artikel.
In diesem (veränderten und gekürzten) Zeitungsartikel ging es natürlich nicht um das Töten von Hühnern mit Gas statt Strom. Das finden Tierschützer schließlich toll, wenn es mit Gas statt Strom gemacht wird, wie in diesem Fall PETA bei KFC Canada. Die Methode heißt "controlled-atmosphere killing" (CAK) und bedeutet, dass Hühner nicht per Strom betäubt werden und dann durch Ausbluten sterben, sondern dass sie vergast werden. Das soll angeblich schmerzfreier sein.
Im Artikel ging es jedoch ursprünglich um Robben und das Töten durch Erschießen statt Erschlagen. Wenn es um Robben geht, fordern Tierschützer auf einmal, es ganz zu verbieten und nicht nur zu reformieren. Nun könnte man es für speziesistisch halten, bei Robben die komplette Abschaffung der Tötung zu fordern und bei Hühnern nur eine nichtssagende Reform durch den Austausch einer Tötungsmethode durch eine andere, aber das verstehen Tierschützer leider nicht. Es könnte daran liegen, dass sie Speziesisten sind bzw., dass sie ständig einen "Sieg für die Tiere" brauchen, um Spenden zu generieren. Wenn es um Hühner geht, ist eben eine nichtsagende Reform "Sieg" genug.
Am Bemerkenswertesten im Artikel ist der letzte Absatz. Denn selbst wenn, so das gängige Argument für Reformen, eine Reform das Leiden der Tiere reduzieren sollte - was beim Austausch von Strom gegen Gas bei der Betäubung oder Tötung von Hühnern in Schlachthäusern nicht der Fall ist -, kritisieren Tierrechtler die Reformierung der Tierausbeutung, da dies u.a. dazu dient, die Ausbeutung und Ermordung der Tiere ethisch akzeptabler erscheinen zu lassen. Tierschützer verstehen das wiederum nur, wenn es um Robben geht. Hier setzen sie sich nicht dafür ein, dass Robben grundsätzlich nur erschossen nicht erschlagen werden, obwohl es doch "Leiden reduzieren" würde. Hier begreifen sie, dass der Austausch von Tötungsmethoden ein "Public Relation-Versuch" ist, bei Hühnern verstehen sie das nicht, sondern fördern es stattdessen.
Eine Logik sollte man darin nicht suchen. Es geht schließlich nicht um Antispeziesismus, sondern um Spenden-Marketing. Und von diesem Standpunkt aus gesehen, ist dieses Verhalten kein Widerspruch, sondern funktioniert wunderbar.
> ...und wenn ich schreibe, dass die Werbeagenturen, "die Leute
> da abholen, wo sie stehen" dann ist das auch nicht sonderlich
> unplausibel.
Das wird auch durch Wiederholung nicht wahrer, geschweige denn ethisch vertretbarer.
> Troll-Totschlag-Argument aus. Ja, ich bin der Meinung, dass
> es Menschen gibt, die von Maqi nicht überzeugt werden können.
Das ist keine Meinung sondern eine Tatsache. Es gibt Menschen, die durch nichts überzeugt werden können, also auch nicht durch Maqi. Also auch nicht durch irgendjemand anders. Aber alle, die durch irgendetwas überzeugt werdn können, macnhe durch den Tierschutzbund, manche durch McDonald's-Werbung, werden zwangsläufig durch Maqi vegan.
> Ist halt so. Und um die muss sich auch jemand (anders) bemühen.
Nein, da dsie durch nichts zu überzeugen sind. Alles zigtausenmal durchgekaut, daher letze Warnung: lies und beachte die Forenrichtlinien.
> Was Werbung auch leisten könnte: Sympathische
> Identifikationsfiguren bieten. Leute, die ein positives
Diesen Schwachsinn praktiziert peta erfolflos seit Jahren mit all seinen P-Promis. Was dabei rauskommt weiß jeder (der es wissen will).
> Lebensgefühl vermitteln. Mag ja sein, dass das oberflächlich
> ist, aber Du erreichst mit Deiner Art der Aufklärung viele
> Leute nun einmal nicht.
Selbstverständlich nicht. Nämlich all jene, die ethisch minderbemittelt und daher durch nichts und niemanden zu errecihen sind.
Ad nauseam.
> Mein vorlaufiges Fazit
> Veganismus braucht bessere, differenziertere und
> professionelle PR.
Her damit.
Alles was Du bisher geliefert hast war nichts als das altbekannte dümmliche defätistische Antimaqi-Geblubber.
Schon mal drüber nachgedacht, dass wir keinen Grund haben, nicht die beste Methode zu verwenden (iom Gegensatz zu den Spendensammlern, für die eben die Spenden das Ziel sidn, und die daher nicht die effektivsten Methoiden für Tierrechte einsetzen können / wollen)? Seit Jahren fordere ich dazu auf, z.B, einen effentiveren Text als VsM zu nennen - Ergebnis seit ebensovielen Jahren beredtes Schweigen.
P-Promis halt ... Angefangen hat es mit Wildkräutersalat und Ziegenkäse, Ricotta-Ravioli (mit Eiernudelteig), Schnitzel mit Bratkartoffeln, "Panna cotta".
Die Ricottafüllung war ihr "zu trocken", während sie diese kaute, erläuterte sie "ich esse keine Butter", "ich hasse Butter" und "keine Milch". Ah ja. "Gut, wenn er was mit Käse macht, was soll ich da machen? Ich kann ja nicht sagen jetzt okay, ich werd' da jetzt anfangen da rumzustochern und alles abzuschneiden, da denken die alle ich bin total bescheuert." Komisch, ich denke das jetzt ...
Die panierten Rinderleichenteile ließ sie weg.
Die Panna cotta (ital. "gekochte Sahne", primär Gelatine und Drüsensekret) dagegen kommentierte sie mit "ja, das schmeckt gut". Naja, waren ja immerhin ein paar Beeren drauf. Also quasi [strike]vegan[/strike] attilan.
Off: "Und da springt Davorka einfach mal über ihren kurvigen Veganerschatten."
"Hey, ich mein, sorry, aber irgendwo muss man eben Respekt entgegenbringen und deswegen, das war einfach mal ein Zeichen, okay." (meine Hervorhebung)
Nächster Durchlauf: u.a. "Honigvinaigrette" - "Rumpsteak werde ich nicht essen, aber der Rest hört sich doch total gut an." Statt des "Steaks" bekam sie (in der Steakpfanne gebratetes) Gemüse.
Dann war sie mit Kochen dran.
Off: "Vegetarier und Veganer gehen natürlich davon aus, dass ein Essen auch ohne Tiere schmeckt. Und abgesehen davon, wäre es für Davorka sicher eine zu große Überwindung, Fisch oder Fleisch abzuschmecken. [...] Sie belehrt alle eines besseren."
Als Vorspeise servierte sie Jacobsmuscheln auf Karotten-Ingwer-Mousse. Es war nicht genau zu erkennen, aber ich denke, sie hat sie gegessen. Dabei die Muscheln in Butter gebraten, tsts.
Sie kaufte Fischleichen für den Hauptgang: "Ich werde den Fisch natürlich nicht essen, aber für meine Gäste ist es eben das Beste."
Das Mangoeis könnte sogar wirklich vegan gewesen sein.
Beim letzten Essen bekam sie einen gebackenen Tofublock (statt der Fischleiche), "mein Tofu ist auch supersupersupermegalecker, schmeckt wie Fleisch" (das Rezept würde mich mal interessieren), der Rest, etwa das eiundmilchhaltige Mandeleis mit Kirschmohnkuchen, waren eher Peta-"vegan".
Auch nett: einer der Gäste trank nach einiger Zeit (sprich, wohl einigen Gläsern) Wasser statt des Weins, sie kommentierte: "Ach komm, verdirb uns nicht den Abend."
Die Bestrebungen, Tierfleisch künstlich zu züchten, sind hinlänglich bekannt. Auch, dass es strategisch unsinnig ist, das zu fördern.
Bekannt ist auch, dass diese Forschung nicht im Geringsten vegan ist. Zum einen haben die Tiere die Zellen nicht freiwillig gegeben, zum anderen ist das Nährmedium fötales Rinderserum, also Blut von Kalbsföten, da ihnen (teilweise noch lebend) im Schlachhaus entnommen wird, nachdem man ihr Mutterkuh getötet hatte.
Auch der US-Forscher Vladimir Mironov arbeitet daran. Den Rest kann man sich denken:
Aber kein Problem. Fötales Rinderserum ist sicher "PETA-vegan".
Und gleich noch mal Promidinner (16.01.2011): Charlotte Karlinder kocht "Elchgulasch mit Wald-Tagliatelle und Grossenasper Wild-Preiselbeeren"
http://www.vox.de/rezepte/anzeigen/index/rezept/367651/id/458/Elchgulasch_mit_Wald-Tagliatelle_und_Grossenasper_Wild-Preiselbeeren_
Aus einem Karlinder-Blog Meine Hervorhebung
Die 1.2 kg Elchfleisch in ihrem Rezept sind also Peta-Vegetarisch. Ebenso wie die Flusskrebse aus ihrer Vorspeise.
In ihrem Dessert ist tatsächlich kein Fleisch zu finden. Dafür aber Ei, Butter, Sahne und Milch.
Maybrit Illner, "Appetit vergangen! Schluss mit der Fleischeslust", 20.01.11, ZDF.
Talkfiguren weitgehend die üblichen Verdächtigen (Sarah Wiener, ein CDU-Bauer, Gameshowmaster und Exdschungelcamper Harry Wijnvoord etc.). Als angeblicher "Veganer" der Peta-Promi Hubertus Regout, der Schauspieler ist und nun für Peta einen Veganer spielt, allerdings scheint er eher Schmierenschauspieler zu sein; Während der ganzen einstündigen Sendung bringt er gefühlt drei Sätze raus, und das auch nur, wenn die Moderatorin ihn virtuell am Kragen schüttelt. Und was sagt er neben den üblichen Peta-Nonos von Gesundheit etc.?
Wieso machst Du's dann nicht, Petarde? Ist Unveganismus bei Peta inzwischen nicht nur die Regel, sondern Pflicht?
Rainer Langhans, Ex-Kommunarde und derzeit in "Ich bin ein Star, holt mich hier raus", ist angeblich "Veganer" (so heißt es in der Sendung, in diversen Medienberichten darüber schwankt die Angabe zwischen "Vegetarier" und "Veganer", einmal gab es auch "fast [strike]schwanger[/strike] Veganer"). Allerdings ging das Spiel auch schon vor einem Jahr, als er im "Perfekten Promi-Dinner" mitspielte. Dort aß er nicht nur ohne zu fragen die "Überracshungs-Salatsauce" (mit Fischleichen) usw., in seiner eigenen Küche hatte er u.a. "Butterkekse".
Wie auch immer, jedenfalls wollte er in der ersten Sendung keine "Leder"-Schuhe tragen.
Und wie kommentierte Peta-Promi Dirk Bach? "Verstehe ich nicht, er soll die Schuhe doch an den Füßen tragen, nicht essen." (Gedächtniszitat)
Nun ja, Was ist von einem Petarden anderes zu erwarten. Zumal, wenn er die Allesfressenwassichbewegtodermalbewegthat-Show moderiert.
Ich fühl mich mal angesprochen, auch wenn ich nicht M. od. A. oder andersherum bin.
Diese allmähliche Aufweichung harter Themen wie Tierbefreiung, Abschaffung jeglicher Tierausnutzung etc. findet statt. Und ich würde auch von einem klaren Trend sprechen.
Aber: Solche Art von Literatur (S. Foer u.a.) schafft für LeserInnen meistens als Identifikationsfigur bzw. als Erzähler den nicht-veganen Typus. Also einen Vegetarier wie bei S. Foer oder den Fleischvertilger mit schlechten Gewissen etc. Eine vegane Erzählweise ist dann wohl doch nicht so verkaufsfördernd, weil sich die breite Masse darin nicht repräsentiert finden wird.
Auf der Seite von eatinganimals schreiben ja auch einige User, wie sich ihre Gewohnheiten geändert haben.
Das ist ja ganz nett. Und jeder hat sicher solch eine Initiation in ähnlicher Form auf dem Weg zum Veganismus erfahren.
Das ist ja auch absolut in Ordnung.
Aber gerade in einem dezidierten Tierrechtsforum sollte der Raum sein, dieses Werk kritisch zu sehen.
Es ist als literarisches Werk schlecht - abgesehen von den Beschreibungen der Tierproduktion inkl. Tierzerlegung. Aber da gibts den Handlungsstrang mit seiner Oma, die die Shoa überlebt hat. Da gibts den niedlichen Aufhänger des besorgten Vaters, der das Beste für seinen Sohn möchte. Da will einer zu viel.
Und - jetzt sollte man sich lieber den entsprechenden Thread ansehen - es ist sehr oberflächlich, mit einer verkorksten Strategie wie die Tierausbeutung humaner und sozialer gestaltet werden kann.
Genau diese Punkte, denke ich, machen es für die Masse so schmackhaft. Und für ernsthafte Beschäftigung so unbrauchbar, auch wenn es stellenweise, nunja, sehr stimmungsvoll geschrieben ist.
Ein Buch, "was gerade dabei ist, so viel zu bewegen"?
Was denn??
Mehr Peta-Mitglieder??
Selbst so ein Dioxin-Skandal hat nicht die Wirkung, die Menschen zur Vernunft kommen zu lassen.
Also, ich finde die Diskussion über S.Foers Buch ist ziemlich sachlich gewesen und ein Buch auseinanderzunehmen - ist doch produktiv...
acridator schrieb:
>
> Hallo,
>
> ich sammel zur Zeit Sachspenden und verkaufe diese im
> Internet. Der gesamte Gewinn sollte eigentlich an PETA gehen,
> aber nun muss ich das lesen.
>
> Gibt es überhaupt eine Tierrechtsorganisation, der man
> bedenkenlos Geld spenden kann?
Eine Organisation kann ich dir nicht nennen, aber eventuell gibt es ja andere Möglichkeiten mit dem Geld Tierrechtsarbeit zu unterstützen?
Flyer/ Aufkleber/ Plakate drucken und verteilen (lassen) wäre eine Möglichkeit, die mir spontan einfällt. Oder vllt Werbeflächen mieten und für provegane Infos nutzen?
Eventuell hat ja noch jemand Vorschläge in der Richtung?
Marton schrieb:
>
> Lolita-Starlet Dominique Swain sagte:
>
> "Everybody thinks people who promote PETA don't eat meat, but
> I think animals were made to be eaten. I take my part in the
Würden diese Leute eine der trivialsten wissenschaftlichen Erkenntnisse begreifen, müssten sie einsehen, dass diese Aussage nicht nur das Fressen von nichtmenschlichen Leichenteilen, sondern auch von menschlichen Körperresten rechfertigt. Aber logisch denken bringt wohl keine Spenden..
Der Vollständigkeit halber: auch sie ist einer von den "PETA-Promis". Und dass diese sagen, Tiere seien "dazu gemacht, um gegessen zu werden", dann verdeutlicht das einmal mehr, welchen ethischen Anspruch diese Organisation hat.
"Everybody thinks people who promote PETA don't eat meat, but I think animals were made to be eaten. I take my part in the food chain very seriously. I eat meat, the rarer the better. I just don't think animals should be slaughtered for their fur." (Stuff Magazine, Feb. 2007)
Das ist der gegenwärtigen Rechtsprechung konform, aber ich finde es für eine Tierrechtsorganisation mächtig daneben. Wahrscheinlich nichts neues.
Das jahrelange Farbbeutelwerfen, Demonstrieren und Sprayen der Peta-Aktivisten gegen die Herrscherin der Modewelt und der Modeindustrie scheint umsonst gewesen zu sein: Diesen Winter sehen wir soviel Pelz wie noch nie zuvor.
Wie viele Torten sind schon auf Anna Wintours Outfits gelandet! Wie viel Farbschmiere und Buttercreme musste die Chefin der amerikanischen Vogue schon mit spitzen Fingern aus ihren feinen Zobel zupfen! Doch das jahrelange Farbbeutelwerfen, Demonstrieren und Sprayen der Peta-Aktivisten gegen die Herrscherin der Modewelt und der Modeindustrie scheint umsonst gewesen zu sein: Diesen Winter sehen wir soviel Pelz wie noch nie zuvor. Und angesichts der klirrenden Kälte, die die Meteorologen für die kommenden Monate prophezeihen, könnte man sich ob eines wärmenden Fells freuen. Doch Pelz bleibt das umstrittenste Kleidungsstück, das man sich überhaupt nur anziehen kann.
Kaum ein Unterschied mehr zum Kunstfell
Fast jeder Designer hat für seine aktuelle Kollektion den flauschigen Pelz als wiederkehrendes Moment verwendet. Fuchs, Kaninchen, Lamm und Ziege - oder, wenn es ganz teuer und exklusiv ist: Zobel und Nerz.
Besonders bei den italienischen Kollektionen, deren gemeinsamer Nenner am besten mit Opulenz beschrieben werden kann, verständigten sich die Kreativen auf die Wildkatze. Nicht nur Roberto Cavalli, der sommers wie winters in jeder Kollektion eine Katzenart verarbeitet, auch bei Gucci, Fendi, Miu Miu, Missoni und Dolce & Gabbana sowieso, findet das fleckige Tierfell inflationäre Verwendung: Leopard, Jaguar und Ozelot. Aber nicht nur an den naheliegenden Kleidungsstücken wie Jacken und Mäntel, sondern auch auf Schuhen, Gürtel und Handtaschen.
Doch wer hier Echthaar und den Tod vom Aussterben bedrohter Katzen befürchtet, liegt falsch: „Es handelt sich bei dieser Optik ausschließlich um einen Farbdruck“, sagt der Artenschutzbeauftragte des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, Carl-Hans Adrian. Die Wildkatzen stehen auf „Liste 1“ des europäischen Artenschutzgesetzes, was gleichbedeutend damit ist, dass sowohl die Ausfuhr des Fells im Herkunftsland als auch die Einfuhr nach Deutschland strengstens verboten sind. Dem Wildkatzenlook liegt ein kurzes Naturfell von Ziege, Kaninchen oder Pony zugrunde, das bedruckt wird - was Tierschützer aber genauso aufschreien lässt. Wenn es sich um günstigere Produktionen handelt oder die Designer mit mehr ethischem Bewusstsein handeln, greifen sie also zum Kunstpelz.
Kunstpelz, also Fake Fur, hat seit Karl Lagerfelds Präsentation für Chanel ohnehin eine ganz neue Bedeutung erhalten: Wie fellige, zottelige Yetis marschierten die Models da über den Laufsteg. Sie zeigten Mäntel, Jacken, Hosen, Mützen und Stiefel, waren aber auch an eher ungewöhnlichen Stellen wie Fußknöchel und Handgelenken mit Falsch-Fell geschmückt. „Kunstfell ist so toll geworden, dass man kaum noch einen Unterschied erkennt“, sagte Lagerfeld nach der Schau. Ob er damit das richtige Zeichen im Sinne der Tierschützer setzt, ist zu bezweifeln, denn deren Credo lautet schlicht: Am besten gar kein Fell, egal ob echt oder künstlich.
Und so ganz falsch liegen sie damit nicht, denn sicher ist auch, dass Leopard eigentlich immer nur am Leopard gut aussieht.
Das ist schon etwas vom Übelsten, was ich von dieser Organisation in letzter Zeit gelesen habe.
Wem als Tierrechtler bei solch explizit lebensverachtenden Aussagen nicht die Alarmglocken läuten, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich bin aber zuversichtlich, dass, aufgrund der PeTA Aufklärung von Abolitionisten, diese Organisation in nicht allzu ferner Zukunft einen ähnlichen Ruf und Status in der Bewegung hat wie das "Universelle Leben".
> Klar, dafür ist mindestens persönlich gelebter Veganismus
> notwendig. Aber worauf soll dabei geachtet werden und wie
> kann man sich darüber hinaus aktiv für Tierrechte einsetzen?
Eine Übersicht findest du hier: http://veganismus.de/vegan/faq-aktivwerden.html
Allerdings gehört dein nachfolgendes Problem zum Bereich Veganismus, weshalb diese Überleitung eigenartig ist.
> Im Folgenden möchte ich meine Gedanken zum hervorgehobenen
> Teil von Achims Text und zu Kesslers ’Boykott-Veganer’
> darlegen.
Dass Kessler so argumentiert, liegt übrigens wahrscheinlich nicht daran, dass er den Punkt nicht verstehen würde. Es ist nur so, dass der VgT genauso wie PETA eine neutierschützerische Vereinigung ist, die als Spendensammelverein funktioniert. Die Spneden kommen in einer unveganen Gesellschaft hauptsächlich von Unveganern, daher sind solche Vereine bemüht, es diesen Menschen möglichst bequem zu machen. Dazu gehört, dass man bei potenziell unveganen Produkten möglichst nachlässig ist, denn mehr als die Zutatenliste lesen wäre "zuviel Aufwand". Da konsequenter Veganismus schlecht für ihre Spendeneinnahmen wäre, machen sie ihn schlecht und bezeichnen selbst offensichtlich unvegane Produkte als vegan (bei PETA ein Haribo-Produkte, bei dem selbst in der Zutatenliste(!) "Gelatine" vermerkt ist).
> mit Produaktanfragen (PA) Veröffentlichten eine Menge
> Arbeits- und Zeiteinsatz stecken muss.
Jein. Natürlich macht es Arbeit, vor allem wegen unzureichenden Auskünften immer wieder nachzufragen. Aber insgesamt sind Produktanfragen kein großer Aufwand, da es einen vorformulierten Baukasten gibt, den jeder ohne spezielles Vorwissen anwenden kann, und da das Forum per Suchfunktion durchsuchbar ist, sodass jede PA praktisch nur einmal gestellt werden muss. Das Lamentieren deren, die meinen PAs seien viel zu aufwändig, ist jedenfalls unbegründet.
> Artikel im Sortiment hat, aus betriebswirtschaftlichen
> Gründen geneigt sein kann, nicht durch eine Allergie bedingte
> Fragen inkorrekt zu beantworten oder unbemerkt unzureichende
> Ermittlungen anzustellen.
Natürlich kann das vorkommen, wir haben ja auch schon einige Beispiele mit Produkten, die ein Vegan-Label tragen aber unvegan sind. Die Lösung dafür ist aber nicht weniger PAs zu machen, sondern solche Fälle öffentlicht zu machen, sodass für die Hersteller negative Konsequenzen entstehen, die sie zum Umdenken bewegen.
> Wozu führt es, wenn durch eine Produktanfragepraxis weniger
> unvegane Dinge unbeabsichtigt nachgefragt werden? Im
> (vermeintlich) besten Fall zu weniger ausgenutzten oder
> ermordeten Tieren.
Den Satz verstehe ich nicht. Was sind "weniger unvegane Dinge" und wieso "unbeabsichtigt" nachgefragt?
> Ich denke jedoch, dass ein Mord durch
> einen Täter nicht weniger schlimm ist als ein Mord durch
> hundert Täter, jener wiederum nicht weniger schlimm ist als
> eine Billionen Morde durch eine Millionen Täter. Das Übel ist
> doch der Mord, allgemein das Unrecht, an sich!
Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz. Wenn ein Produkt unvegan ist und als vegan vermarktet und damit vermehrt verkauft wird, erhöht sich die Anzahl der dafür ausgebeuteten Tiere, wenn als als unvegan boykottiert wird, verringert sie sich. Ob es als vegan oder unvegan gilt, hat also direkten Einfluss auf die Anzahl der Morde, nicht nur auf die der Täter.
> Und leider
> beansprucht der Boykottveganismus im Kesslerschen Sinne
> tatsächlich viel Zeit, die vielleicht besser genutzt werden
> könnte.
Nein, es beansprucht nicht viel Zeit (s.o.). Es beansprucht am Anfang ein wenig Zeitinvestition, aber danach nur ab und an ein paar Minuten. Niemand kauft jede Woche komplett andere Produkte, sondern mehr oder weniger immer das gleiche. Wenn doch mal ein neues Produkt hinzukommen sollte, reicht im Idealfall eine Forumssuche (2-3 Min.) oder eben eine PA, die nicht auf mehr als 10 Min. kommen dürfte. Alle zwei Wochen mal 10 Min. zu investieren, ist nicht "viel Zeit".
> Keine
> Produktanfragen mehr, dafür noch mehr Mitmenschen noch besser
> klar machen, weshalb Recht nur ‚herrschen’ kann, wenn sie
> vegan leben.
Das ist eine falsche Alternative. Wieso soll man nicht beides gleichzeitig tun?
Zu dem Thema "Wieso überhaupt PAs?" wurde schon etwas gesagt. Hier nochmal die Punkte:
Konsequenz. Man kann nicht wissentlich Tierprodukte konsumieren aber das Gegenteil von anderen zu verlangen. Dabei spielt die Größenordnung keine Rolle, sondern, ob es vermeidbar ist. Mag sein, dass der "Verbrauch" von Tierprodukten durch Kreuzkontamination quantitativ höher ist, als durch einen Produktionshilfestoff, der Unterschied ist jedoch, dass das eine unvermeidbar ist, das andere vermeidbar.
Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins darüber, wie weit die Tierausbeutung reicht und wie notwendig es daher ist, in allen Bereichen dagegen vorzugehen.
Den Herstellern Impluse dafür geben, ihre unveganen Produkte zu veganisieren. Das gilt v.a. dort, wo z.B. nur ein einzelner Produktionshilfestoff oder unwichtiger Zusatzstoff das "ansonsten" vegane Produkt unvegan macht. Alsan beispielsweise hat nur durch die Anprangerung durch die Schwarze Liste auf unveganes Vitamin D verzichtet. Sojola hat inzwischen genau das gleiche getan und Deli Reform auf veganes Vitamin D umgestellt und das mit direktem Bezug auf Veganismus. Genauso hatte mit direktem Bezug auf Veganismus Alpro Soja die unveganen Joghurtkulturen durch vegane ersetzt. Diese Impluse bekommen die Firmen nicht, indem man ihre Produkte als unvegane Produkte kauft oder sie ohne erkennbaren Grund boykottiert, sondern eben nur durch PAs und einen öffentlichen Diskurs über versteckte Tierprodukte in vermeintlich veganen Produkten.
Zu deiner Frage "Sollte man sich in diesem Sinne nicht eher an Unternehmen wenden um zu begründen, weshalb man dieses oder jenes (Unvegane) nicht konsumiert?". Wenn sie nachfragen, sicher, aber von vornherein sind das Informationen, die sie nicht unbedingt interessieren. Sie interessieren, wer ihre Produkte kauft und wenn nicht, warum. Für den zweiten Fall reichen die Informationen wie sie im Baukasten stehen: "immer mehr Menschen leben aus ethischen Gründen vegan, vermeiden also alle Tierprodukte."
Ich werde morgen auf einzelne Punkte nochmal eingehen, wenn ich mehr Zeit und Ruhe habe.
Eins will ich aber dringend gleich klarstellen:
> > "Gutes" Beispiel ist PeTA.
>
Die Analogie zwischen PeTA und dem von mir
> beschriebenen 'Non-PA-Veganismus', die du scheinbar
> herzustellen versuchst - sehe ich das richtig? -
Nein! Das siehst du nicht richtig.
Schon wieder ein Missverständnis...
hinkt. Der
> große Unterschied ist, dass ich gegen politische
> Tierschutzarbeit bin.
Das ist bei mir auch so angekommen.
Ansonsten schreibe ich morgen, wie gesagt, mehr.
Ich kann mich jetzt nicht konzentrieren und will weitere Missverständnisse möglichst vermeiden, die sind irgendwie ein bisschen anstrengend. :o)
Steffen schrieb:
>
> Und, wie organisieren wir die ganzen Therapien, um die Leute,
> die ihren Lebensunterhalt damit verdient haben, zum Beispiel
> Bolzen in die Stirne anderer zu jagen und sie dann zu
> verstümmeln, einigermaßen "gesellschaftsfähig" zu machen...
Wir sollten alle sofort eine psychologische Ausbildung beginnen und jeden Neuveganer auch dazu auffordern! *zwinker*
> Ansonsten ist es Grundvoraussetzung, dass die Menschen
> erstmal ernsthaft zur Kenntnis nehmen, in welchem Ausmaß
> andere ausgebeutet, ihre Rechte ignoriert werden, [...]
In Bezug auf Nichtveganer hast du in meinen Augen (nur) fast recht. Viele finden es nämlich unvorstellbar, dass Tierrechte überhaupt existieren könnten. Mein Beitrag richtet sich jedoch an Veganer.
> Was ich meine ist: ich bin nicht der Meinung, dass es da
> wirklich unterschiedliche Antworten geben kann.
Warum du dieser Meinung bist, ist mir nicht klar geworden. Vielleicht liegt zwischen uns ein Missverständnis vor.
> Ja, aber demnach gibt es ja quasi nix, was unter "vegan"
> eingeordnet werden kann, abgesehen von (selbst angebautem)
> Gemüse und Obst.
Richtig erkannt. Unter anderem war es mir tatsächlich wichtig, dieses herauszustellen.
> > B) Welches Produkt der Art T sollte nachgefragt werden, wenn
> > es die drei Produkte T1, T2 und T3 gibt, die ohne Recherche
> > alle als potenziell unvegan zu betrachten sind, wenn PAn zu
> > folgenden Zuordnungen geführt haben: T1 → Kat. 3 und T2
> > → Kat. 2 und T3 → Kat. 1 ?
> > T3 scheint für manche vielleicht nicht infrage zu kommen.
>
> "scheint für manche..."? Wir reden doch gerade nur über
> Veganer_innen, oder? Da sollte doch ein Produkt nach "T3" gar
> nicht infrage kommen...
>
> > Nähere Betrachtung: T1 könnte ‚trotzdem’ unvegan, T2 könnte
> > ‚trotzdem’ vegan sein. Möglich ist auch, dass alle drei
> > Produkte unvegan sind, wobei T3, zum (vermeintlich)
> > ‚geringsten’ Tierleid führte oder führen wird.
>
> Angenommen, Produkte nach "!T1" und "T2" stellen sich als
> unvegan heraus, enthalten also versteckte Tierprodukte.
> Welches Produkt nach "T3" sollte das denn sein, das aus
> "weniger schlimmen" Ausbeutungsverhältnissen stammt?
Vielleicht liegt auch hier ein Missverständnis vor, dass sich klären wird.
> > Wozu führt es, wenn durch eine Produktanfragepraxis weniger
> > unvegane Dinge unbeabsichtigt nachgefragt werden? Im
> > (vermeintlich) besten Fall zu weniger ausgenutzten oder
> > ermordeten Tieren. Ich denke jedoch, dass ein Mord durch
> > einen Täter nicht weniger schlimm ist als ein Mord durch
> > hundert Täter, jener wiederum nicht weniger schlimm ist als
> > eine Billionen Morde durch eine Millionen Täter.
>
> Den Absatz verstehe ich nicht.
Da der Absatz eine zentrale Bedeutung für meine Hauptthese hat, möchte ich versuchen, ihn verständlicher zu machen.
Ich wünsche mir nicht, dass in einem Supermarktregal statt dreihunderachtundvierzig unveganen Produkten nur noch dreihundertsiebenundvierzig oder eines stehen. Ich wünsche mir eine vegane Gesellschaft, in der es selbstverständlich ist, dass es gar keine unveganen Produkte gibt!
> Aber zu dieser "ein Mord durch..." - Geschichte:
>
> Das sehe ich dann doch anders. Es macht durchaus einen
> Unterschied, ob wir es mit einem oder hundert Tätern zu tun
> haben, (oder erst recht einer Million) und natürlich, ob es
> ein oder eine Billion Opfer ist/sind. Aber vielleicht habe
> ich das auch nur falsch verstanden.
Ich schätze, dass wir zu diesem Punkt tatsächlich unterschiedliche Ansichten vertreten, was ich keineswegs schlimm finde.
> Was soll denn "Boykottveganismus sein?
Platt formuliert: das Vorgehen eines Veganers, ausschließlich Produkte nachzufragen, zu denen ihm das Ergebnis einer Produktanfrage bekannt ist, welche zur Einstufung in die Kategorie "bedingt vegan" führte.
> Neben den ethischen Aspekten, die den Aufwand einer
> umfassenden Recherche in jedem Fall "zumutbar" machen, gibt
> es ja noch den Aspekt der Glaubwürdigkeit, die effektive
> Tierrechts(öffentlichkeits)Arbeit erst möglich macht.
>
> "Gutes" Beispiel ist PeTA.
Eine Diskussion über PeTA kann hier freilich unterbleiben, da wir beide uns einem Forum von und für Tierrechtler(n) bewegen. Die Analogie zwischen PeTA und dem von mir beschriebenen 'Non-PA-Veganismus', die du scheinbar herzustellen versuchst - sehe ich das richtig? - hinkt. Der große Unterschied ist, dass ich gegen politische Tierschutzarbeit bin.
> Ich hätt’ da gern mal ein Problem
>
> Dieser Satz ist Bodo Bachs witziges Markenzeichen, für mich
> ist er mit einem sehnsüchtigen Wunsch verbundene Realität.
> Ich wünsche mir, das Problem zu haben, dass es zwecks
> Ausnutzung oder Folterung gefangen gehaltene und sich kurz
> vor einer Gewalttat oder der Ermordung befindende Tiere gibt,
> die niemand töten oder weiterhin ausbeuten oder ihnen sonst
> wie schaden möchte, weil jeder erkannt hat, dass es falsch
> ist. Ich wünsche mir das post-falschmoralische Problem, dass
> ein geeigneter Platz für alle Tiere, deren Rechte bis dahin
> massiv missachtet wurden, gefunden werden muss.
Solche Probleme wünsche ich mir auch.
Und, wie organisieren wir die ganzen Therapien, um die Leute, die ihren Lebensunterhalt damit verdient haben, zum Beispiel Bolzen in die Stirne anderer zu jagen und sie dann zu verstümmeln, einigermaßen "gesellschaftsfähig" zu machen...
Wie können
> sich Personen, die gerne dieses Problem hätten, ihm nähern?
>
> Klar, dafür ist mindestens persönlich gelebter Veganismus
> notwendig. Aber worauf soll dabei geachtet werden und wie
> kann man sich darüber hinaus aktiv für Tierrechte einsetzen?
> Keine neuen Fragen. Jedoch kann es unterschiedliche Antworten
> geben. Im Text
Links unten auf der Seite hier ist ein Bild, das schonmal einen extrem wichtigen Teil der Tierrechts (-befreiungs) Arbeit symbolisiert.
Ansonsten ist es Grundvoraussetzung, dass die Menschen erstmal ernsthaft zur Kenntnis nehmen, in welchem Ausmaß andere ausgebeutet, ihre Rechte ignoriert werden, (insbesondere Vegetarier_innen tun sich da ja schwer...).
Und das kann nur über euphemismenfreie Nennung der Fakten passieren.
Was ich meine ist: ich bin nicht der Meinung, dass es da wirklich unterschiedliche Antworten geben kann.
> Wer sich die Seite www.produktanfragen.tk mit den
> zugehörigen Artikeln und dem Forum ansieht findet wichtiges
> Auklärungsmaterial und ahnt, dass hinter dem im Zusammenhang
> mit Produaktanfragen (PA) Veröffentlichten eine Menge
> Arbeits- und Zeiteinsatz stecken muss. Ich hinterfrage im
> Folgenden, ob er uns dem gewünschten Problem wesentlich näher
> bringt.
>
> A) Was kann das Ergebnis einer PA sein?
> 1.) Das Produkt fällt in die Kategorie „nichtvegan“.
> 2.) Das Produkt fällt in die Kategorie „vermutlich /
> potentiell nichtvegan“.
> 3.) Das Produkt fällt in die Kategorie „bedingt vegan“, i.
> e.: „Das Produkt ist vegan, unter der Bedingung, daß [sic!]
> die Herstellerangaben (rekursiv) vollständig und richtig
> waren und sich seit der Anfrage nichts an der Rezeptur, den
> Zutaten oder dem Produktionsprozeß [sic!] geändert hat.“
> Diese Bedingungen machen den Unterschied zwischen „vegan“ und
> „bedingt vegan“ relativ groß.
Ja, aber demnach gibt es ja quasi nix, was unter "vegan" eingeordnet werden kann, abgesehen von (selbst angebautem) Gemüse und Obst.
> B) Welches Produkt der Art T sollte nachgefragt werden, wenn
> es die drei Produkte T1, T2 und T3 gibt, die ohne Recherche
> alle als potenziell unvegan zu betrachten sind, wenn PAn zu
> folgenden Zuordnungen geführt haben: T1 → Kat. 3 und T2
> → Kat. 2 und T3 → Kat. 1 ?
> T3 scheint für manche vielleicht nicht infrage zu kommen.
"scheint für manche..."? Wir reden doch gerade nur über Veganer_innen, oder? Da sollte doch ein Produkt nach "T3" gar nicht infrage kommen...
> Nähere Betrachtung: T1 könnte ‚trotzdem’ unvegan, T2 könnte
> ‚trotzdem’ vegan sein. Möglich ist auch, dass alle drei
> Produkte unvegan sind, wobei T3, zum (vermeintlich)
> ‚geringsten’ Tierleid führte oder führen wird.
Angenommen, Produkte nach "!T1" und "T2" stellen sich als unvegan heraus, enthalten also versteckte Tierprodukte.
Welches Produkt nach "T3" sollte das denn sein, das aus "weniger schlimmen" Ausbeutungsverhältnissen stammt?
Man beachte> zusätzlich, dass ein Unternehmen, dass absichtlich unvegane
> Artikel im Sortiment hat, aus betriebswirtschaftlichen
> Gründen geneigt sein kann, nicht durch eine Allergie bedingte
> Fragen inkorrekt zu beantworten oder unbemerkt unzureichende
> Ermittlungen anzustellen.
Naja. Wenn die Fragen pauschal als "alles für vegane Ernährung geeignet" beantwortet wird, ohne auf einzelne Punkte einzugehen,sollte man schon nochmal nachfragen, oder das Produkt nicht konsumieren.
Dass bei nachvollziehbar und ausführlich beantworteten Anfragen bewusst falsche Angaben gemacht werden, bezweifle ich. Als so gewinnbringend werden Veganer_innen als potentielle Kunden wohl kaum wahrgenommen.
> Wozu führt es, wenn durch eine Produktanfragepraxis weniger
> unvegane Dinge unbeabsichtigt nachgefragt werden? Im
> (vermeintlich) besten Fall zu weniger ausgenutzten oder
> ermordeten Tieren. Ich denke jedoch, dass ein Mord durch
> einen Täter nicht weniger schlimm ist als ein Mord durch
> hundert Täter, jener wiederum nicht weniger schlimm ist als
> eine Billionen Morde durch eine Millionen Täter.
Den Absatz verstehe ich nicht.
Aber zu dieser "ein Mord durch..." - Geschichte:
Das sehe ich dann doch anders. Es macht durchaus einen Unterschied, ob wir es mit einem oder hundert Tätern zu tun haben, (oder erst recht einer Million) und natürlich, ob es ein oder eine Billion Opfer ist/sind. Aber vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden.
Das Übel ist
> doch der Mord, allgemein das Unrecht, an sich! Und leider
> beansprucht der Boykottveganismus im Kesslerschen Sinne
> tatsächlich viel Zeit, die vielleicht besser genutzt werden
> könnte.
Was soll denn "Boykottveganismus sein? Tierprodukte sind keine Lebensmittel, Veganer_innen konsumieren sowas nicht.
Durch einen Boykott versucht man z.B. zu erreichen, dass Verhältnisse in der Firma/bei der Produktion etc verbessert werden.
Dass zum Beispiel die Hersteller einer Milchschokolade diese nur noch mit Sojamilch produzieren, ist nicht mein Ziel des Nichtkonsums. Der Grund für den Nichtkonsum ist, dass für ethisch handelnde Menschen diese Schokolade gar nicht infrage kommt.
Und bei Firmen nach versteckten Tierprodukten in potentiell veganen/ potentiell unveganen Produkten nachzufragen, kostet nun wirklich nicht so viel Zeit, als dass ich mich um nix anderes mehr kümmern könnte... Ich kaufe ja nicht ständig mir unbekannte Produkte.
> Wat nu’? (Was (soll man) nun (tun)?)
> Das muss letztendlich natürlich jeder für sich selbst
> entscheiden. Möglich wäre beispielsweise: Keine
> Produktanfragen mehr, dafür noch mehr Mitmenschen noch besser
> klar machen, weshalb Recht nur ‚herrschen’ kann, wenn sie
> vegan leben. Denn sobald es keine Diskriminierung aufgrund
> ethisch irrelevanter Merkmale mehr gibt, wird wohl niemand
> mehr Leichenteile zur Flüssigkeitsklärung oder Drüsensekrete
> zur ‚Geschmacksverbesserung’ verwenden.
Bewusster Konsum (also u.A. in Erfahrung zu bringen, was in dem, was man konsumiert enthalten ist) und aktive Tierrechtsarbeit (z.B. Aufklärung) schließen sich nicht aus.
Neben den ethischen Aspekten, die den Aufwand einer umfassenden Recherche in jedem Fall "zumutbar" machen, gibt es ja noch den Aspekt der Glaubwürdigkeit, die effektive Tierrechts(öffentlichkeits)Arbeit erst möglich macht.
Ingrid Newkirk hat mal wieder die Freundlichkeit besessen, deutlich zu sagen, was PETA von Konsequenz hält.
Nicht, dass das bei dieser Organisation überraschen würde.
Und ja, wer Zeuge des Leidens der Tiere wird, hat nur die Entscheidung zwischen allem oder nichts: entweder ist es komplett abzulehnen oder nicht. (Und ein kleiner Hinweis: Tierrechtler tendieren eher zu kompletten Ablehnung.) Hinsichtlich der Umsetzung ist es mal wieder nur das alte, dümmliche Strohmannargument, womit Veganismus als Minimalstandard diskreditiert werden soll.
"Absolute Puristen" (also Veganer, da es im Artikel um Flexitarier ging) hätte sie lieber "in einer Höhle", was verständlich ist, wollen solche Opportunisten schließlich nicht täglich gezeigt bekommen, wie leicht es nicht, nicht "auf die Prinzipien zu scheißen", sondern sie umzusetzen.
Jonathan Safran Foer: Tiere essen (aus dem Amerikanischen von Isabel Bogdan, Ingo Herzke und Brigitte Jakobeit), Kiepenheuer&Witsch-Verlag, Köln 2010
Foer, us-amerikanischer Bestseller-Autor, hat sich nach zwei sehr erfolgreichen Romanen dem Thema Tiere und ihrem Status in unserer Gesellschaft, das heißt konkret: auf unseren Tellern, zugewendet. Bei seinen Überlegungen und Investigationen hat er über den Tellerrand hinausgeblickt, allerdings nur so weit, wie es ihm noch angenehm war. Herausgekommen ist ein Buch, das sich nur gegen Massentierhaltung (nicht auch gegen andere Tierausbeutung) richtet und für nicht mehr als einen schwachen Pseudo-Vegetarismus plädiert.
Das Buch ist kein ausschließliches Sachbuch, sondern ein Mischung aus Reportage, Faktenaufzählung, Reflexion und Autobiographie. Ein Mischmasch, der manchmal den Anschein hat, nur zur Seitenfüllung eingesetzt zu sein, und dessen vor allem autobiographische Details sicherlich nicht jeden interessieren. Ab und zu fragt man sich bei der Ausbreitung seiner persönlichen und Familiengeschichte (und -Gegenwart), was das eigentlich mit dem Thema zu tun hat.
Die faktische Seite der Tierausbeutung betreffend, spricht er die bekannten Aspekte an. Die Doppelmoral der willkürlichen Grenzziehung zwischen "Haus-" und "Nutztieren"; die Wirkungslosigkeit von Tierschutzgesetzen, wirklichen Schutz zu gewährleisten, von mangelnder Umsetzung ganz zu schweigen; die Leere der Versprechen der Tierausbeutungsindustrie; die Bedeutungslosigkeit von Begriffen wie "bio" oder "freilaufend"; die Umweltzerstörung und -verschmutzung durch Massentierhaltung; die Gesundheitsschäden durch die Tierausbeutungsindustrie (Abgase, Abwässer) und durch den Konsums deren Produkte; die willkürliche Grausamkeit und Sadismus in Tierausbeutungsbetrieben und Schlachthöfen und manches mehr.
Das ist alles, womit er sich beschäftigt. Es klingt viel, ist quantitativ auch ein hoher Anteil am Gesamtproblem, dennoch nur ein beschränkter und damit wirkungsarmer Ansatz. Er kritisiert "Fleischkonsum" und "Massentierhaltung", nicht sonstigen Tierproduktkonsum und sonstige Tierausbeutung. Dass die "Alternativhaltungen" (kleinbäuerliche Tierhaltung, Bauernhöfe und sonstige verklärende Bezeichnungen) nicht besser sind und z.B. in Relation gesehen mehr Umweltschäden verursachen, erwähnt er nicht, soll doch schließlich diese Form der Tierausbeutung später gelobt werden.
Die Eierproduktion wird ab und an erwähnt, viele Rezensenten weisen auf die graphische Darstellung der Käfiggröße für eine Legehenne hin. Wieso jedoch, fragt man sich zwangsläufig, spricht er dann von "Vegetarismus" als Alternative, obwohl für diesen Eikonsum das normalste der Welt ist? Diese Inkonsequenz erklärt sich leicht damit, dass er eigentlich nichts gegen das Töten von Tieren hat, so lehnt er auch "Fleischkonsum" nicht endgültig ab, sondern er nur die Art und Weise kritisiert. Bei der Reflexion über das Töten von Tieren, findet er es unmöglich Fragen wie "Wie empfindet ein Tier wirklich?" zu klären (als ob das relevant wäre). Wenn er dagegen an einer späteren Stelle einem Hummer Todesangst vor dem kochenden Wasser zuspricht, scheint die Frage auf einmal doch geklärt werden zu können.
Natürlich geht es beim Hummer genau genommen auch nicht um das Ob des Tötens, sondern nur um das Wie. Foer ist dem Credo des Tierschutzes tief verhaftet: Tiere haben keine Rechte, man soll sie nur, wenn die ausgebeutet und getötet werden, "human" behandeln. Für solch "humane" Tierausbeutung findet er entsprechend nette Worte. Hinsichtlich einer "alternativen" Schweinehaltung schwärmt er über ihren tollen Tierschutzstandard und den Verzicht auf Medikamente. Dort gebe es "zum größten Teil" "ganz normales Tierleben und sogar Momente, die nach purem Schweineglück aussehen". Andere alternative Tierausbeuter nennt er "heldenhaft"; wenn nicht nur ungerechtfertigt, sondern auch völlig unnötig Brandzeichen bei Rindern gesetzt werden (Erkenntnisse seinerseits), nennt er das trotzdem einen "notwendigen Kompromiss". Ein alternativer Schlachthof wird – in Anspiel auf dessen Name – als "eine Art Paradies" tituliert (trotz leichter Relativierung). Diese Tierfreunde sollen nicht zu schlecht wegkommen und so weiß er auch zu berichten: "Die Tierrechtsvertreter […] beschäftigen sich kaum mit fundierter Kritik an […] Szenarien, in denen gute Hirten wie Frank, Paul, Bill und Nicolette eine glückliche Nutziergeneration nach der anderen aufziehen." Tierrechtler kritisieren keine "humane" Tierausbeutung? Soviel zur "fundierten Recherche".
Das ist nicht die einzige Missrepräsentation von Tierrechten, deren man ansichtig wird. Wenn er längere Abschnitte im Buch zum Abdruck von Stellungnahmen verschiedener Personen nutzt, kommen dort alle Parteien zu Wort. "Alle" meint Tierschützer und verschiedene Tierausbeuter, Tierrechtler natürlich nicht. Während die Tierausbeuter auf diese Weise dreisteste Lügen im Buch unterbringen können, die unkommentiert bleiben, zeichnen die zwei Tierschützer, die angeführt werden, ein (unabsichtlich?) schiefes Bild der Gegenposition. Die erste Tierschützerin betont, wie konservativ sie eigentlich sei, dass sie "an Gott" glaube und sie meint, dass bei Tierversuchen "am Ende des Leidens noch etwas verhältnismäßig Gutes herauskommt". (Sie ist jedoch gegen Massentierhaltung, was für Foer ausreichend ist.) Wie sie ist auch der zweite Tierschützer von PETA. Diese Organisation hat auch an anderer Stelle im Buch sein Lob verdient. Zwar stellt er nach korrekter Unterscheidung der Begriffe Tierrechte und Tierschutz fest, dass PETAs angeblicher Einsatz für Tierrechte nur Rhetorik ist, denn bei ihren "Siegen" "handelt sich [..] um keine echten Siege in Sachen Tierrechte, sondern eher in Sachen Tierschutz". Aber das liegt ja ohnehin in seinem Interesse.
Konsequenterweise missrepräsentiert er neben Tierrechten auch Veganismus. Von einem Veganer, so Foer, könnte man annehmen er hätte "ein Dutzend verschiedene Ersatzprodukte im Kühlschrank" – als ob Veganer von "Ersatzprodukten" lebten. Eine Person, die für "humanes Schlachten" eintritt, bezeichnet er als "veganen Aktivisten", genauso wie die Person, die einen Schlachthof entwirft. Wenn Veganismus annährend ernst genommen werden würde, wäre klar, dass solche Personen maximal Veganköstler sein können, aber keine Veganer. Und selbst das ist bei ihrem Verhalten reichlich zweifelhaft.
Als er die Ergebnisse der ADA-Studie zitiert, macht er das so, dass Veganer hinausfallen. Er zitiert mit dem zweiten Satz beginnend und zitiert falsch (oder die Übersetzung ist fehlerhaft): "Eine ausgewogene vegetarische Ernährung ist für alle Menschen in jeder Lebensphase geeignet […]" In der dazu angegeben Quelle und dem gut bekannten Wortlaut heißt die Formulierung hingegen: "Es ist die Ansicht der American Dietetic Association, daß entsprechend konzipierte vegetarische Ernährungsformen, inklusive strenger Vegetarismus oder Veganismus […]. Entsprechend konzipierte vegetarische Ernährungsformen sind für alle Personen […]" - Durch den Singular "vegetarische Ernährung" statt des Plurals ("vegetarische Ernährungsformen", was sich auf "einschließlich Veganismus" zurückbezieht) und den Wegfall des ersten Satzes, werden die meisten Menschen denken, Veganismus wäre hier nicht eingeschlossen.
Die Feststellung, dass Tierrechte und Veganismus in seinem Buch so schlecht wegkommen, ist kein Zufall und nicht neu: Wie wenig er von Konsequenz und Rechten für Tiere hält, hat er in diversen Interviews schon vorab ausgebreitet. Diese Missrepräsentation kommt daher, dass er die Inkonsequenz, sich um Tiere zu "sorgen", aber dennoch nicht vegan zu leben, eingesehen hat, weshalb er auf die Frage, wieso er nicht vegan lebt, nur mit Ausflüchten antwortet. Ein paar Journalisten hingegen haben diese Lücke sofort entdeckt und freuen sich, einen Angriffspunkt zu haben. Das lehrt uns einmal mehr: Vegetarismus zu propagieren ist nicht nur unethisch, es funktioniert auch nicht.
Bleibt der letzte Punkt: der Nutzen der Recherche. Doch auch als Faktenbuch ist es nur sehr bedingt nützlich. Das meiste, was er nennt, ist bekannt und wird hier nur wiederholt. Der Aufbau ist unsystematisch, die Kapitelüberschriften oft nichtssagend und das undetaillierte Register ist kaum ein Ausgleich dafür, sodass Informationen, wenn man hier welche nachschlagen wollte, schwer zu finden sind. Die Quellenangaben sind hauptsächlich Internetseiten, die teilweise nicht nur potenziell fragwürdig sind, sondern deren URL auch nach geraumer Zeit nicht mehr aktuell sein wird.
Fazit: Als Faktenbuch ist es kaum nützlich. Als Aufklärungsbuch ist es katastrophal, selbst wenn man die Diskreditierung von Veganismus und Tierrechten ausblenden würde. Nachdem gezeigt wird, wie schlimm es in Sachen Tierausbeutung steht, wird mit schlecht begründetem Opportunismus sehr weit hinter dem Minimalstandard (das ist Veganismus) zurückgeblieben. Es ist eben, wie er es formuliert, ein "Plädoyer für eine andere, klügere Tierhaltung und eine angemessenere Art, Fleisch zu essen". Die Tiere werden sich freuen.
Genau das ist der Grund, weshalb das Buch so positiv von den Medien aufgenommen wird. Es verlangt keine bedeutende Änderung von den Menschen. Die Wirkung des Buches besteht in seiner Wirkungslosigkeit. Es sagt Massentierhaltung ist schlimm, was bereits alle wissen oder kaum infrage stellen würden. Es fordert ein bisschen weniger "Fleischkonsum", doch wieviel "weniger" ist, ist Auslegungssache. Und so werden nach der Lektüre vielfach bestürzte Menschen zurückbleiben, die am übernächsten Tag wieder ins Wurstbrot beißen und sich darüber unterhalten, wie schrecklich das ja alles sei.
> Das kann ich Dir sagen. Zahlreich Vegetarismuspropagandisten
> (allen voran Peta) "verteidigen" sich damit, dass
> "vegetarisch" ja sowieso "rein pflanzlich" bedeuten würde und
> sie nur den Begriff "vegan", den ja "keiner kennt"
> (wahlweise: der "abschreckt") vermeiden.
>
> [...]
>
> Und deshalb nervt dieser Blödsinn so ungemein.
Okay, danke für diese ausführliche Erklärung, so ist es für mich doch noch mal deutlich verständlicher (vor allem durch den ersten Absatz)...
> Warum deine Antwort so bissig ausfällt verstehe ich auch
> nicht, ich bin keine Vegetarierin und habe auch nicht vor,
> jene zu verteidigen, es geht mir lediglich um die
> Begrifflichkeit.
Das kann ich Dir sagen. Zahlreich Vegetarismuspropagandisten (allen voran Peta) "verteidigen" sich damit, dass "vegetarisch" ja sowieso "rein pflanzlich" bedeuten würde und sie nur den Begriff "vegan", den ja "keiner kennt" (wahlweise: der "abschreckt") vermeiden.
Das ist natürlich eine Lüge. Wie etwa die ganzen vegetarischen (eier-/milchfressenden) Petapromis (wie Thomas D. und Dirk Bach - hier besonders deutlich das Bach-Peta-Plakat "Nur bei Vegetariern seid Ihr sicher" mit Hühnerküken) zu sehen. Oder an den Schrägstrichtexten (in denen "vegetarisch/vegan" steht, aktuelles Beispiel das "vegan-vegetarische Sommerfest" - würde vegetarisch vegan heissen, stünde da ja veganvegan).
Wie fatal das ist, dafür versuchen wir mühselig ein Bewußtsein zu schaffen.
Und wir versuchen klarzumachen, dass endlich Schluss sein muss mit der falschen Dichotomie vegetarisch und vegan hie, Leichenfresser da (vgl. Einleitung VsM). (Wir reden hier von Menschen; dass für nichtmenschliche "Pflanzenfresser" gern mal das Wort "Vegetarier" gebraucht wird und das dann meist tatsächlich "rein pflanzlich" bedeutet, da nur wenige nichtmenschliche Tiere Eier und keines über das Säuglingsalter hinaus Milch konsumieren, so sie nicht in menschlicher Gefangenschaft leben, ist hier völlig irrelevant.)
Und wir versuchen mühselig zu verdeutlichen, dass Veganismus eben keine Ernährungsform ist, sondern etwas ganz anderes (das sich nur zufällig im Alltag prominent im Essen niederschlägt, weil man halt mehrmals täglich isst, aber nicht täglich neue Schuhe kauft).
> Vielleicht um das Thema realitätsnah und nicht auf grauen
> Theorien (mit der Vorstellung, wie es sein könnte)
> basierend diskutieren zu können?
Schön, dann diskutieren wir das mal realitätsnah, statt auf der grauen Therie, dass jemand wirklich durch Antistierkampfaktionen vegan wird, ohne dass er es durch sinnvolle Aufklärung über Veganismus schneller (und damit effektiver) geworden wäre:
Wieso sollten sich die unveganen Tierschützer, die sich gegen Stierkampf engagieren und dabei Leberwurstbrot fressen, von denenen untescheiden, die entsprechends mit "Pelz", Tierversuchen, chinesischen Gallenbären oder Käfigschleichkatzenkaffee beschäftigen? (Grade in der Minute reingekommen: Online-Aktion: "Bitte setzen Sie sich für ein Verbot der grausamen Pelzindustrie in Schweden ein!" von Peta.)
Oder sind die ganzen Stierkampfgegner etwa Veganer?
Und wieso sollten Petitionen irgendetwas bewirken?
> > Bei praktischer aller Antistierkampfrhetorik kommt nie
> die > Sprache auf andere Bereiche der Tierausbeutung.
>
> Das ist doch gar nicht wahr, was Du hier schreibst!
Sondern? Plädieren die ganzen unvegane Tierschützer, die sich gegen Stierkampf aussprechen, für Veganismus (entgegen dem, was sie tun)?
Sind slogans wie "ni toros en las plazas, ni vacas en los platas" die Regel? Oder nicht vielleicht die Ausnahme?
Wenn - zum Beispiel - bei einer Antistierkampfdemo Abolitionisten auftauchen und den Demonstranten Schilder, die zum Veganismus aufrufen vor die Nase halten, wenn dadurch jemand vegan wird, dann ist das ein Erfolg. Aber eben nicht ein Erfolg der Antistierkampfbewegung, sondern ein Erfolg der Veganismusbewegung.
> Das kann ich gerne auch noch öfter sagen ;-) Es geht hier
> keineswegs um sich im Kreis drehen oder Schritte in die
> falsche Richtung machen.Es geht hier um einen Fortschritt,
> der weitere Fortschritte mit sich bringen wird.
Es gibt aber keinen Fortschritt durch änmderung der Stiermordmethode.
Es gibt einen Fortschritt durch Veganismus, weil dadurch bei jedem einzeknen Veganer die Tiere, die er sonst ermordet hätte, nicht ermordet werden.
> Noch mal: sehr viele Menschen wachen allmählich auf und die
Allmählich.
Würde auch nur ein Bruchteil der Ressourcen, die für Randaaspekte wie Stierkampf verschwendet werden, in sinnvolle Aktionen gesteckt ... zum Beispiel:
> zu zeigen, dass es nur einen Weg geben kann, Leid zu
> vermeiden, schreiben wir ja jetzt die spanische Übersetzung
> von VsM (also ich schreibe sie^^).
Es ist jedenfalls bemerkenswert, wie in der sogenannte "Szene" unsere Kritik, obwohl wir all das schwarz auf weiß belegen können, als "Gerüchte" abgetan wird (und/oder sonst wie entschuldigt/verharmlost – Hildmann war ja "nur zwei Sekunden" beim Leichenbraten zu sehen, Peta ermordet ja "nur in den USA" Hunde und Katzen, Christusbetriebe dealen ja "nur mit wenigen" Tierprodukten etc.). Dagegen werden Lügen z.B. über mich mit Vergnügen auf den (manchmal habe ich fast den Eindruck, primär zu diesem Zweck veranstalteten) Demos etc. kolportiert und natürlich geglaubt (und von Mal zu Mal "verbessert").
Was zeigt, dass wir Recht haben (sonst könnten sie ja Fakten und Argumente anführen).
Hallo, ich habe den Artikel "Stierkampfverbot - Ein Grund zum Jubeln" gelesen, sehe es aber nicht so, dass das Verbot der Stierquälerei in Catalunya kein Erfolg bzw. kontraproduktiv ist.
Das führt wahrscheinlich daher, dass ich nicht die Meinung teile, dass der einzig 'wirkliche' Grund für die Durchsetzung des Verbots die nationalistischen Kleinkriege auf der spanisch iberischen Halbinsel sind...
Mag sein, dass dies für die ältere Generation der Katalane eher von Bedeutung ist, aber m.M. nach begrüsst die jüngere Generation das Verbot der Stierquälerei tatsächlich aus tierschutzrelevanten Gründen.Auch wenn die Encierro bzw. in Catalunya leider nicht abgeschafft wurde, gibt es durchaus Gruppen, die sich für ein Verbot dieser u.a. Quälereien von Stieren und anderen nm Tieren einsetzen (z.B. ACTYMA, PETA, u.a.).
Natürlich stimme ich zu, dass der [Personen/Zeit/Geld]Aufwand bezüglich der gen. Fakten in keiner Relation zum Verbot von ""Nutztierhaltung"" und Tiertötung zwecks Konsums von Kadavern und Tierqualprodukten steht, das kann man ja auch nicht anders sehen, weil es sich um Fakten handelt.Aber man muss doch mal realistisch sehen, dass Spanien (incl. Catalunya) mit dem selben Aufwand, nicht mal mit dem doppelten oder dreifachen, nicht zu veganisieren gewesen wäre...
Persönlich hatte ich es ja schon einmal erwähnt, also hier noch mal kurz öffentlich: Ich bin (größtenteils) durch "Vegetarier sind Mörder" vegan geworden.
Mein Bruder, zuvor eher carnivor als omnivor, wurde sehr plötzlich vom Veganismus überzeugt, war dann nicht sofort konsequent, aber das war doch schon ein harter Bruch...
Der mich zunächst nicht überzeugte, da er sofort mit Vorwürfen kam, statt mich, die dafür sicher offen gewesen wäre, freundlich zu informieren,war zwar bis dahin Vegetarierin, aber ich dachte ja, ich lebte ehtisch korrekt und war darum bemüht, das zu tun und hielt somit jemandem, der mich immer damit aufzog, kein Fleisch zu essen, nicht gerade für vertrauenswürdig. Seine "Argumente" bestanden zu der Zeit nur aus Situationen wie diesen: Bruder am Kühlschrank, ich schon am Tisch, rufe ihm zu, ob er mir noch bitte den Käse mitbringt,daraufhin pflaumt er mich an, dass ich Mörderin das vergessen kann, er meine Tierausbeutung sicher nicht unterstützt...
Da beleidigt blockiert im Denken (verstehen einige scheinbar nicht, aber das ist ein unnormaler Prozess) kam ich nicht von selbst auf den Veganismusgedanken, sondern habe mich erstmal nur informiert, um in den Diskussionen mit meinem Bruder bestehen zu können. Meine Infos hatte ich aber erstmal nur von wikipedia und sonstigen Infoseiten, nichts wirklich Wachrüttelndes dabei gewesen. Dann sah ich ein Video von einer bekannten Tierschutzorganisation, bei dem ein Marder bei lebendigem Leib enthäutet wurde, zum Schluss sah er auch noch "nackt" in die Kamera. Ich war absolut fassungslos, nach dem Video war ich total fertig, erstmal tagelang zu nichts mehr fähig, habe viel geweint, kam aber letztlich zu dem Schluss, dass ich ja kein Pelz trage und das somit okay ist (so viel zum Erfolg von Peta ;))...
Einige Tage darauf stieß ich dann doch noch auf "Vegetarier sind Mörder" und die ganzen verlinkten Seiten und war nun endlich überzeugt. Wenn ich es vorher insgeheim toatl angenehm fand, wenn ich was bei meinem Bruder mitaß oder selbst vegan kochte und dann ganz in Ruhe essen konnte, konnte ich mir dann gar nicht mehr vorstellen, nicht vegan zu essen. Es hat wirklich "klack" gemacht, wusste gar nicht, was ich mit dem "Quark" machen sollte, den sonst keiner essen wollte, das war richtig eigenartig. Den habe ich dann übrigens doch noch teilweise gegessen, weil ich mir irgendwie doch noch Angst hatte vor gesundheitlichen Problemen und der sonst sowieso weggeworfen worden wäre.
An der Stelle vielleicht als Anregung irgendwo detailliert zu verlinken, dass man durch vegane Ernährung alles zu sich nimmt, was man braucht. (ich konnte das wirklich erst nach stundenlangem Chat, Aufzählen und Rumrechnen, ja wir haben extra eine Exceltabelle erstellt, in dem jedes Nahrungsmittel, das man am Tag aß, in Aminosäuren "umgerechnet" wurde! glauben)
So, sollte das Wichtigste gewesen sein.
Ich hoffe, ich habe mir damit jetzt keine Feinde gemacht, mittlerweile denke ich ja nicht mehr so, aber ich denke, es geht wohl vielen so, dass man nicht glauben kann, dass man wirklich Grausamkeiten begeht, obwohl man es gut meint und, dass eine vegane Ernährung möglich ist. Lebenslange Pro-"Tierprodukte"-Propaganda hinterlässt eben Spuren, gerade, was die ach so gesunde Milch betrifft.
Oh mein gott!
ehrlich gesagt, das wusste ich alles gar nicht...
ich habe mich schon immer daran gestört, dass peta so kommerziell ist und sowas wie diese bekloppten schönheitswettbewerbe veranstaltet... aber ich dachte, durch diesen mainstream und all die spenden von irgendwelchen promis erreichen sie wenigstens mehr menschen... aber dass sie so gar keine vorbildliche organisation sind...
und was ingrid newkirk so ablässt ist ja unglaublich...
also ich hab mich sofort aus dem newsletter ausgetragen... und werde das ganze in zukunft kritischer sehen und lieber zu den kleineren graswurzelorganisationen wechseln :)
Gary L. Francione: Rain without Thunder. The Ideology of the Animal Rights Movement, Temple University Press, Philadelphia 1996 (überarb. Version 2007)
In seinem ersten (bekannteren) Buch (Animals, Property, and the Law) legte Francione die Theorie für die Tatsache, dass Tiere aufgrund ihres Eigentumsstatus von "Verbesserungen" von Tierschutzgesetzen oder -standards nichts erwarten können, weil alle Gesetze die Interessen des Eigentümers (und das ist der Tierausbeuter) höher werten als die des Eigentums.
In Rain without Thunder geht es um die Fehlentwicklung der Tierschutzbewegung zur Zeit seiner Veröffentlichung (1996), wobei sich am Grundlegenden bis heute nichts geändert hat – es ist eher noch schlimmer geworden. Sie hatte sich nicht, wie man hätte erwarten können, zu einer Tierrechtsbewegung entwickelt, sondern hat die Tierrechts-Rhetorik ihrem Tierschutzaktionismus übergestülpt und behauptet, Tierrechte anzustreben (also die Abschaffung aller Tierausbeutung), ihre Aktionen verbleiben jedoch weiterhin in den Praktiken des Tierschutzes.
Entsprechend dieser Begriffsverwirrung beginnt das Buch mit einer begrifflichen Abgrenzung von Tierschutz und Tierrechten. "[D]ie moderne Tier'rechts'bewegung hat ausdrücklich den philosophischen Grundsatz der Tierrechte zurückgewiesen zugunsten einer Version von Tierschutz, die Tierrechte als einen ideellen Zustand ansieht, der nur durch das kontinuierliche Streben nach Tierschutzverbesserungen erreicht werden könne." Diese Mischung, der langfristige Ziel sei die Abschaffung, aber das kurzfristige Tierschutzverbesserungen, bezeichnet Francione im Folgenden als Neuen Tierschutz (New Welfarism).
Nach einer Zusammenfassung des rechtlichen Status von Tieren, wie er ihn in Animals, Property, and the Law beschrieben hat, diskutiert er kurz die Entwicklung der Tierschutzbewegung und den Einfluss Singers und Regans, an deren bekannten Problemen er entsprechend Kritik übt. Außerdem den Einfluss weiterer Ereignisse, die die Tierrechts- von der Tierschutzposition in den 1970er und 1980er Jahren geholfen haben zu unterscheiden. Diese Unterscheidung wurde dann bis um 1995 auch von der Wissenschaft, den Medien und vor allem den Tierausbeutern aufgegriffen, die betonen, wie wichtig ihnen Tierschutz ist, wie sehr sie aber Tierrechte ablehnen.
Im zweiten Kapitel entwickelt Francione den Begriff des Neuen Tierschutzes. Neue Tierschützer sind die, die behaupten, "langfristig" die Abschaffung der Tierausbeutung erreichen zu wollen, dass dies aber aktuell nur durch Tierschutzreformen möglich sei. "Die Neuen Tierschützer glauben, dass es sowohl schlüssig als auch moralischer akzeptabel sei, die Rechte der Tiere heute zu missachten (indem sie tierschützerische Reformen anstreben, die den Eigentumsstatus der Tiere festigen), in der Hoffnung darauf, dass einige andere Tiere morgen Rechte haben werden." Solche Leute weisen die Kritik an ihrer Position mit Begriff wie "fundamentalistisch", "elitär" und "spalterisch" zurück. Den Begriff "Tierrechte" benutzen sie aus rhetorischen Gründen, mit der Idee, die dahinter steht, haben sie nicht viel gemein.
Anschließend untersucht Francione die theoretische und historische Herkunft des Neuen Tierschutzes. Grundlegend sieht er hier die Verwirrung und Uneindeutigkeit um Begriffe und Ziele als einen Ursprung. Theoretisch verwirrend war, welche Bedeutung Tierrechten eigentlich zukommt. Hier ist v.a. Singers Theorie die Ursache, da er nicht für Tierrechte, in keiner der beiden Bedeutungen, argumentiert (weder für juristische, noch für philosophische Rechte, da sie deontologisch sind und ihm als Utilitarier im Wege wären, Interessen gegeneinander abzuwägen und ggf. zu missachten). Er tritt dafür ein, dass Tiere auszubeuten und zu töten akzeptabel ist, wenn es "human" geschieht, und er argumentiert nicht einmal als langfristiges Ziel, dass Tierausbeutung komplett abgeschafft werden sollte. Zudem spricht er sich dafür aus, jede mögliche Einflussnahme auf die Gesetzgebung zugunsten der Tiere zu nutzen. Mit anderen Worten: der von PETA als der "Vater der Tierrechtsbewegung" bezeichnete Philosoph rechtfertigt Unveganismus und (alt-)tierschützerischen Reformismus.
Praktisch verwirrend war die Annahme, man sei bereits deshalb "radikal", weil man im Kontrast zum Alten Tierschutz "radikale" langfristige Ziele anstrebe, ungeachtet der Übernahme der gleichen praktischen Strategien (d.h. ein Radikalismus ohne Folgen). Das gilt u.a. für Henry Spira, der nach einer kurzen abolitionistischen Phase sehr schnell seine einstigen Ideale bei Seite schob und mit Tierversuchsunternehmen und -auftraggebern leicht erreichbare, unbedeutende Veränderungen aushandelte und danach die 'Tierfreundlichkeit' dieser Unternehmen lobte, die weiterhin Tausende Tierversuche durchführten. PETA, die ihn dafür kurzzeitig kritisierten, änderte ähnlich schnell seine Strategie und nutzte medienwirksame Fälle von Tierquälerei, um reformistische Ziele zu propagieren wie Francione an mehreren Beispielen ausführlich darlegt. Meistens war PETA jedoch mit fundraising beschäftigt (schon damals).
Das Ergebnis, das der Neue Tierschutz damit erreicht hatte, ist v.a. allgemeine Verwirrung (Kapitel vier: "The 'Animal Confusion' Movement"). Im Kampf gegen Tierversuche ist es dadurch schwer, die Tierschützer von den Tierausbeutern zu unterscheiden, weil beide Seiten tlw. genau die gleichen Argumente benutzen und Strategien vorschlagen. Henry Spira z.B. nannte die Tierausbeuter-Strategie der "Drei Rs" "unanfechtbar", was genauso gut aus dem Munde eines Vivisektors hätte stammen können.
Weiterhin vermitteln die Kampagnen, die vom Neuen Tierschutz eingesetzt werden, keine Tierrechte. Es werden Reformen unterstützt, die absolut eindeutig darauf ausgelegt sind, die Tierausbeutung effizienter zu machen (so die wortwörtlichen Begründungen der Tierausbeuterorganisationen, die diese Reformen initiierten). Auch in diesen Fällen streben die Tierschützer genau das gleiche an, wie die Tierausbeuter und hätten die Organisationen keine unterschiedlichen Bezeichnungen, könnte man sie wohl kaum unterscheiden.
Die Tierschutz-Haltung, nach der die Rechte der Tiere nur rhetorischer Zweck sind, hatte zudem desaströse Konsequenzen wie Francione an zwei Fällen zeigt. Einmal wurden auf einem in der "Szene" bekannten 'Gnadenhof' (sanctuary) Tiere gehalten, um sie zu schlachten. Diese Entdeckung war durchaus ein Skandal, hatte seine Ursache aber in der tierschutztypischen Meinung, ein paar Tiere zu töten um einer größeren Anzahl zu helfen, sei in Ordnung (die sich wohl nicht umsonst singerisch-utilitaristisch ausnimmt). Ähnlich bei PETAs "Euthanasien" von gesunden Kaninchen und Hähnen im Aspen-Hill-Gnadenhof, weil für sie kein Platz oder Geld, welchen zu schaffen, vorhanden sei. Damaliges Jahresbudget von PETA: 6 Millionen Dollar.
"Die empirischen und strukturellen Fehler der Tierschutz-Theorie" ist das fünfte Kapitel überschrieben. Die Neuen Tierschützer behaupten, Reformen würden langfristig zur Abschaffung führen und unterstellen im gleichen Atemzug ihren Kritikern, sie würden eine "Alles oder nichts"-Haltung vertreten, nur weil sei Reformen ablehnen – als ob es keine andere Möglichkeit auf die Gesellschaft zu wirken gäbe außer Reformen.
Francione geht in diesem Kapitel vier Aspekten nach: (1) ob die empirische Erfahrung gezeigt hat, dass Reformen zu Abschaffung führen können oder irgendwie die Situation der Tiere verbessert hätten, (2) ob Tierschutzreformen theoretisch zur Abschaffung führen können, (3) ob solche Reformen von Tierschutzgesetzen "Rechte" schaffen und (4) untersucht er die Beziehung zwischen Mikro- und Makroaspekten in der moralischen Argumentation.
Die empirischen Erfahrungen zeigen ein Bild, das recht desillusionierend sein müsste – könnte man meinen. Tierschutzgesetze gibt es seit dem 17. Jahrhundert, je mehr die Tierausbeutung (quantitativ) zunahm, desto mehr Gesetze wurde erlassen und trotzdem gibt es eine immer weitere Zunahme der Tierausbeutung. In Deutschland gibt es heute ein reformiertes Tierschutzgesetz und Tierschutz steht im Grundgesetz, trotzdem werden immer neue und immer größere Tierausbeutungsbetriebe gebaut und die Anzahl der Tierversuche hat sich trotz aller Reformen seit 1997 wieder stark erhöht. Wie die Situation der Tiere nicht verbessert, sondern das Leiden nur verschoben wurde, kann man für einen weiteren aktuellen Bereich hier nachlesen.
Unter (2) wird eine Verteidigung von Tierschutzreformen durch Garner diskutiert, der meint, es würde immer das verboten, was als "unvermeidbares Leiden" bewertet wird und wenn man die öffentliche Meinung verschiebt, könnte immer mehr Aspekte der Tierausbeutung als "vermeidbar" bewertet und damit schrittweise verboten werden. Nur ist das eine illusorische Vorstellung, die nicht funktionieren kann, da das, was als "unvermeidbares Leiden" gilt, das ist, was für den Produktionsprozess in der Tierausbeutungsindustrie erforderlich ist. Und solange Tiere gesetzlich als Eigentum gelten, unterliegen in der gesetzlichen Abwägung ihre Interessen immer gegen diese Ausbeuterinteressen. (Wieso sollte auch die Gesellschaft den Ausbeuterinteressen widersprechen, solange sie aus Unveganern besteht, die an der Erhaltung der Industrie interessiert sind?)
Auch Rechte (3) werden nicht geschaffen, da die Interessen, in die Tierschutzgesetzen geschützt werden, verletzt werden dürfen, wenn es die Situation erfordert.
Das Thema unter (4) (das er als Verhältnis zwischen Mikro- und Makroaspekten der Moral bezeichnet) betrifft den Vorwurf, wenn man Reformen ablehnt, würde man sich dagegen aussprechen, das Leiden der Tiere zu lindern, obwohl man es könnte. Francione sagt dazu, dass man das Leiden auf der Mikroebene (d.h. im konkreten Einzelfall) selbstverständlich lindern muss und soll, aber das heißt nicht, dass man auf der Makroebene (der Ebene der institutionalisierten Tierausbeutung) die Situation vermeintlich verbessernde Gesetze gutheißen und anstreben sollte, da diese Gesetze (im Gegensatz zur Handlung auf der Mikroebene) gleichzeitig fundamentale Interessen der Tiere missachten und die Ausbeutung bestärken. Will man auf diese Weise das "Leiden lindern", dann ist man, wie er formuliert, "in einer endlosen Spirale [gefangen]".
"Alles oder nichts" hieße die Forderung von Tierrechtler, behaupten Neue Tierschützer. Um den Unsinn dieses Strohmannarguments geht es in Kapitel sechs, dass die Frage beantwortet, inwiefern der Anspruch der Tierrechte als auch praktische Strategie tauglich ist. Hier beginnt er mit Singers Zurückweisung von Rechten und den Widersprüchen und kontroversen Behauptungen in dessen Theorie (wie dass das Vorhandensein von Zukunftsbewusstsein ethisch relevant sei). Francione stellt weiter grundsätzliche Unterschiede zwischen der Tierschutz- und Tierrechtsposition heraus, z.B. dass Tierschützer innerhalb des politischen und wirtschaftlichen Systems agieren und daher Zugeständnisse machen (müssen), während Tierrechtler bewusst außerhalb bleiben (und – so möchte man ergänzen – das System bekämpfen anstatt mit ihm zusammenzuarbeiten). Er behandelt im Weiteren die Argumente der angeblich fehlenden Zusammenarbeit innerhalb der sog. Tierrechtsbewegung und die Möglichkeit von schrittweisem Fortschritt. Hier macht er nochmals klar, dass ohne die Abschaffung des Eigentumsstatus keine Rechte erreicht werden können und dass Reformen den Eigentumsstatus weiter festigen. Die Betrachtung des konzeptuellen, theoretischen und praktischen Aspekts führt zu dem Schluss, dass Abolitionismus (auch wenn hier noch nicht so bezeichnet) möglich und sinnvoll ohnehin ist.
Deshalb geht es im letzten Kapitel ("Rights Theory. An Incremental Approach") um die Detailfragen. Als erstes Kriterium für eine Aktion in Richtung einer sinnvollen schrittweisen Abschaffung der Tierausbeutung nennt er, dass sie ein Verbot eines Teilsbereichs oder einer Praktik (und keine Reform) fordern muss. Das wird dann weiterer eingeschränkt, weil nicht jedes Verbot automatisch gut ist. Es muss einen signifikanten Teilbereich betreffen und soll keine "humanere" oder anderweitig "bessere" Form der Ausbeutung etablieren (was für das "Verbot" von einer Haltungsforum durch die Ersetzung durch eine andere, angeblich bessere, nicht gilt).
Hier liegt jedoch auch die größte Schwäche des Buches. Er diskutiert als positive Beispiele Dinge, die er heute nicht mehr positiv sieht, was nicht weiter verwundern muss, liegt das Buch schließlich fünfzehn Jahre zurück. Bzgl. des Great Ape Projects, das er hier noch fraglos verteidigt, hat er inzwischen die Probleme erkannt (dass es die speziesistische Hierarchie nicht auflöst, sondern nur verändert fortsetzt). Auch seine Beispiele über Käfig- und Nicht-Käfighaltung von Hühnern sind uneindeutig formuliert, was jedoch inzwischen durch weitere Kommentare seinerseits eindeutig gemacht wurde und zwar eindeutig ablehnend. Und wie er bereits am Ende des Kapitels zu bedenken gibt, ist sein Ansatz ein Vorschlag, der evt. Verbesserungen erfordert und das ist inzwischen geschehen.
Im Fazit heißt es nochmal treffend, dass "die angebliche Verminderung von Schmerzen und Leid – selbst wenn sie erfolgreich ist und das ist sehr, sehr selten – nur durch anderen Schmerz und Leid ersetzt werden wird, das von der systematischen Missachtung der Interessen [der Tiere] resultiert", denn Reformen, die angeblich "aktuell helfen", verschieben die Probleme nur in die Zukunft und machen es gleichzeitig noch schlimmer als es ist.
Fazit: Auch wenn das Buch als Situationsanalyse in den Beispielen nicht ganz aktuell und zudem – zwangsläufig – auf die englische und amerikanische Situation bezogen ist, hat sich leider an den Grundproblemen, die hier identifiziert wurden, nichts geändert, sie haben sich vielmehr noch verschlimmert.
Tierschutzverbesserungen werden nicht und können nicht (auch nicht "langfristig") zur Abschaffung der Tierausbeutung führen. Um so eher das erkannt wird, um so eher kann begonnen werden, sinnvolle und nützliche Aktionen durchzuführen.
Das Universelle Leben (UL) hatte früher vor allem versucht, die "Tierrechts-Szene" als einen Absatzmarkt für Lebensmittel und zur Anwerbung neuer Anhänger zu erschließen. Seitdem die Unterwanderungsversuche und Versuche der Verbreitung von urchristlich-esoterischen Sektierereien aufgedeckt wurden, ist das zurückgegangen.
Dafür sind die "Christus-Betriebe" des UL, die Schuhe herstellen ("Cosmo Viva" und "Noah Schuhe") und noch nicht so lange wie die anderen Bereiche existieren, anscheinend recht beliebt, sodass dafür gerne Werbung gemacht wird. Werbung für die Internet-Seiten meist gleich beider Betriebe finden sich z.B. bei vegan.de, Berlin Vegan, der SVV, Karlsruhe Vegan, dem VgT Österreich, und PETA macht gleich mit drei Links Sekten-Werbung, indem es noch eine zusätzliche Umleitungsadresse verlinkt.
Von Fahrlässigkeit kann dabei nicht die Rede sein, da die betreffenden Seite ein eindeutiges Impressum aufweisen sowie Linkslisten, die vor UL-Verweisen nur so überquellen. Offenbar haben genannten Gruppierungen kein Problem mit den UL-Machenschaften.
Weist man darauf hin, bekommt man entweder keine Antwort, wird in anonymen Kommentaren beschimpft (wohl weil man unliebsame Fakten genannt hat) oder wird auf rechtfertigende Texte verwiesen, die mit der Thematik wenn überhaupt nur im entferntesten etwas zu tun haben und mit keinem Wort auf die Problematik eingehen. Und nicht zu vergessen: "Bitte haben Sie auch Verständnis, dass wir uns nicht die Zeit nehmen
werden, diese Thematik weiter zu diskutieren." Ohren zu, Augen zu, Problem gelöst.
Da es aber eine passende Gelegenheit ist, hier eine Auswahl der beliebtesten UL-Apologeten-Sprüche und die entsprechende Antwort. Möglicherweise ist bei dem einen oder anderen doch noch ein wenig kritisches Potenzial vorhanden.
Das UL hat gegen die VOICE geklagt und gewonnen. Das zeigt, dass die Anschuldigungen, die in diesem Artikel erhoben wurden, falsch waren.
Geklagt wurde (und das nebenbei am berüchtigten Landgericht Hamburg) lediglich gegen das Cover und die Begriffe "antisemitisch" und "faschistisch", nicht gegen andere Aussagen. Der wortgleiche Artikel in der TBa und erst recht die umfangreichere, zuvor erschienene Maqi-Broschüre wurden nicht juristisch angegangen und das, obwohl das UL ansonsten alles und jeden vor Gericht zerrt. Ein deutliches Indiz dafür, dass sie den Aussagen nichts entgegenzusetzen haben.
Das UL wehrt sich mit seinen Klagen nur gegen Verleumdung. Dieses Vorgehen ist in Deutschland erlaubt und steht jedem offen.
Es ist schon ausschlussreich, dass das Zitieren aus ihren eigenen Schriften für das UL "Verleumdung" ist.
Die hochgepriesene Selbstverteidigung nimmt jedoch ein wenig Schaden, wenn das UL wegen angeblicher Verstöße gegen das Datenschutzgesetz wieder einmal eine Klage anstrengt, während auf einer eigenen Webseite genau das gemacht wird, was anderen untersagt werden soll (siehe Universelles Leben gegen Tierrechtler). So könnte man fast meinen, ihre Klagenwellen dienten weniger der "rechtmäßigen Selbstverteidigung" und mehr dem Zweck, Kritiker mundtot zu machen.
Das UL ist tierfreundlich, engagiert sich für die Tiere usw.
Falsch, das UL beutet Tiere aus und verkauft deren Tierausbeutungsprodukte, während es behauptet, "dass kein Mensch das Recht hat, Tiere zu quälen oder zu töten". Sie selbst scheinen davon ausgenommen (göttliche Erlaubnis?), während sie an Lederschuhen, Seide, Wolle, Kaschmir, Honig, Tiermilchprodukten und unveganer Hundenahrung Geld verdienen. Es behauptet weiter, dass "der Landwirtschaft der Urchristen [..] Tiere, die die Felder besuchen und sich von dort etwas zum Essen holen keine 'Schädlinge' [sind], sondern [dass] sie [dazu]gehören" und um diese Zugehörigkeit zu feiern, werden Giftköder ausgelegt. In den eigenen Publikationsorganen trifft man wenig überraschend auch auf Rechtfertigungen für Tierausbeutung. Wenn eine Gruppierung das Gegenteil von dem tut, was sie behauptet, sollte man eigentlich etwas kritischer werden, aber das haben einige vor lauter Opportunismus längst verlernt.
Auch nicht viel von tierfreundlichen Gesinnung ist zu merken, wenn UL-Anhänger Tierbefreiungen als "verbrecherisch" und "kriminell" bezeichnen (Main-Post-Flugblatt).
Die Firma/das Unternehmen XY beutet viel mehr Tiere aus als UL mit seinen paar Gläsern Honig.
Zum einen verkauft UL nicht nur "ein paar Gläser Honig" (s.o.). Zum anderen versuchen andere Tierausbeutungsunternehmen nicht gleichzeigt, sich als tierfreundlich oder gar vegan zu präsentieren, um sich mit diesen nicht ohne Grund erlogenen Aussagen Sympathien zu erkaufen und andere Gesellschaftsbereiche zu unterwandern.
Maqi richtet sich nur deshalb gegen das UL, weil sie selbst atheistisch sind und das UL eine religiöse Organisation.
Maqi kritisiert genauso die Aktivitäten von Tierschützern, auch wenn sie in einem überwiegend nicht-religiösen Kontext stehen. Kritisiert werden also alle Bestrebungen, die den Tierrechten und dem Veganismus und ihrer öffentlichen Wahrnehmung schaden, unabhängig davon, ob sie religiös oder anders motiviert sind.
Darüber hinaus hätten nicht wenige eine kritische Hinterfragung religiöser Ideologien bitter nötig, denn wer meint, dem Ansehen von Tierrechten und Veganismus ist es hilfreich, mit UFO-Glauben, Weltuntergangshysterik, "Jesus war Vegetarier", Pflanzenseelen, Steingefühle und sonstigem theistischen Geschwätz in Verbindung gebracht zu werden, sollte nochmal genau nachdenken.
Das UL ist viel tierfreundlicher als die katholische/evangelische Kirche.
Eine völlig irrelevante Aussage: anstatt darüber zu spekulieren, ob Cholara oder Pest erträglicher ist, sollte man einfach beide meiden.
Und auch hier gilt das gleiche: die katholische/evangelische Kirche hat noch keine derart massiven Unterwanderungsbestrebungen gezeigt.
Die Kritik am UL stützt sich auf die Sektenbekämpfung (ins. den Sektenbegriff) der katholischen/evangelischen Kirche, die damit nur ihre Konkurrenten schwächen wollen.
Das mag bei anderen der Fall sein, Maqi hingegen übt mit seinem antitheistischen Hintergrund genauso Kritik an allen anderen Religionen, allen voran am Christentum ebendieser Kirchen. In der Maqi-Broschüre wurde der kirchliche Sektenbegriff nicht umsonst dadurch unterlaufen, dass die katholische und evangelische Kirche hier als "Konkurrenzsekten" bezeichnet werden.
Der Hinweis auf die "wertvolle" Kirchenkritik, die das UL betreiben würde, zeigt die Beliebigkeit dieses Rechtfertigungsversuchs: hier wird plötzlich vergessen, dass das UL die Kirchenkritik nicht aus Aufklärungsbestreben oder Liebe der Wahrheit betreibt, sondern wiederum nur, um ihren Konkurrenten zu schaden.
Dass beim UL eine Frau an der Spitze steht, zeigt feministisch-emanzipatorischen Charakter.
So wie die Marienverehrung der katholischen Kirche?
Man sollte lieber mit ihnen gegen die wirklichen Feinde zusammenarbeiten.
Wer nicht verstanden hat, warum man nicht z.B. mit Nazis gegen Schächten demonstriert, zeigt eine erschreckende Naivität bei der Hinterfragung der wirklichen Motive solcher Gruppierungen. Und wer mit dem UL zusammenarbeiten will, nachdem die Fakten aufgedeckt wurden, hat diese entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.
Die Karma-Lehre des UL, nach der die Juden an ihrem Schicksal im Dritten Reich selbst selbst verantwortlich seien, ist nicht antisemitisch, weil dies auch unter Juden diskutiert wird.
Es ist nicht "nur" die Karma-Lehre, sondern es wurden auch Verschwörungstheorien über das "Weltjudentum" u. dgl. reproduziert. Die Karma-Lehre richtet sich zudem auch gegen Asylanten, aber wahrscheinlich "wird auch unter denen diskutiert", ob die z.B. politische Verfolgung nicht "selbstverursacht" ist.
Daneben würde der Umstand, dass es auch Juden gibt, die diesen Unsinn verbreiben, es nichts an der Tatsache ändern, dass es Unsinn ist und bleibt.
Einer der Sätze, die den Antisemitismus belegen sollen, bezieht sich wörtlich auf "damals" und daher nicht auf heute.
"Seit nahezu 2000 Jahren ernten die Juden von einer Fleischwerdung zur anderen, was sie damals und auch in ihren weiteren Einverleibungen gesät haben – bis sie ihren Erlöser an- und aufnehmen und das bereuen, was sie verursacht haben."
Diese Aussage gilt für den gesamten Zeitraum, von damals bis einschließlich heute (und solange in Zukunft, bis sie Jesus usw.).
Monique Weiß schrieb:
>
> Diese Kritik ist hart aber trotz allem ist er ,wenn er auch
> wieder zum Fleischessen zurück gekehrt sein sollte ein Mensch
> der dieses Thema mir nahegebracht hat
Ja, 1975 war das eines der ersten Bücher, die über die Zustände in der Massentierhaltung (nicht aber allgemein) informiert haben. Ich sehe nur nicht, was das mit der o.g. Kritik zu tun hat, schließlich ist das nicht der Punkt, worauf ich mich beziehe.
> und Dank seines Buches
> welches ich in der Zeit meines begins zum Übertritt in den
> Vegetrarismus als meine Bibel angesehen habe ,um andere
Genau das war meine Kritik: er propagiert Unveganismus.
> Ethikbücher die sich mit dem Thema beschäftigen, das ich gern
Wenn du immer noch vegetarisch und nicht vegan bist, scheinen das sehr eigenartige "Ethikbücher" zu sein.
> auch zur Aufklärung an andere jüngere Menschen die sich dem
> Thema nur vorsichtig nähern ohne viel lesen zu wollen.Denen
> BIlder von Peta und A.L.F. vielleicht helfen.
Noch zwei, die Unveganismus propagieren. Davon halte ich entsprechend wenig.
Diese Kritik ist hart aber trotz allem ist er ,wenn er auch wieder zum Fleischessen zurück gekehrt sein sollte ein Mensch der dieses Thema mir nahegebracht hat und Dank seines Buches welches ich in der Zeit meines begins zum Übertritt in den Vegetrarismus als meine Bibel angesehen habe ,um andere aufklären zu können warum und weshalb ich mich dazu entschieden habe.Natürlich wußte ich das auch schon vorher aber nicht in welchem Außmaß Tiere für diese Konsumgesellschaft augebeutet werden und wie weit das Leid reicht.Allein aus dem Grund habe ich soviel Respekt vor Peter Singer.Animal Liberation"Die bEFREIIUNG DER tIERE" WAR SOMIT MEIN ERSTES BUCH dieser Art und jetzt lese ich weiter viele Ethikbücher die sich mit dem Thema beschäftigen, das ich gern selbst ein Buch schreiben möchte.D.H. viel mehr ein Bildband was zeigt warum ich Vegetrarier wurde und mich so sehr für den Tierschutz interessiere wie niemals zu vor.Ich selbst wurde im März dieses Jahres das Opfer von Haustierdiebstahl auf Grund illegaler Tierfänger wegen Pelzhandel.Ich verlor meine Katze die seit 13 Jahren mein treuer Freund war für solch niedere Absichten.Sie wurde noch lebendig in einem Transorter gehäutet und ich konnte ihr nicht helfen.Alle Stationen der Suche,die Suchzettel,meine Gedanken beim Artikel in der Zeitung das die Katzenkiller im Südharz unterwegs sind und meine Zeit der Wut ,Trauer und verarbeitung dieses ganzen Themas bis hin zur Tierethik allgemein würde ich gern in einem Bildband festhalten.Viell. auch zur Aufklärung an andere jüngere Menschen die sich dem Thema nur vorsichtig nähern ohne viel lesen zu wollen.Denen BIlder von Peta und A.L.F. vielleicht helfen.
Die PETA-Promis haben es schwer, sich von Tierleichenhaut zu lösen. Aber zum Glück ist die ja enthaart, sonst wäre es "Pelz".
PETA-Promi Joan Jett, bekannt für ihre "Leder-Kleidung", hat "Fleisch aufgegeben" und posiert für PETA mit einem "geretteten Schwein" (denn "Leder" wird ja meist aus Rindern hergestellt).
Einer Zeitung sagt sie:
Ja, sie dankt der toten Kuh. Soviel Tierfreundlichkeit muss an der Aufklärungsarbeit von PETA liegen. Ein weiterer Sieg für die Tiere (naja, außer Kühen).
Dieser Promi wirbt z.Z. gegen "Wildtiere im Zirkus" (die Rechte der Nicht-Wildtiere sind scheinbar nicht so wichtig) und trägt ungeschickterweise "Leder"stiefel.
Diese Stiefel haben sich dann plötzlich in Kunstlederstiefel verwandelt. Das kann man nicht nachprüfen, aber die Glaubwürdigkeit möge jeder selbst beurteilen.
Interessant hingegen ist, was die PETA-Leute auf die Frage, ob dies "Leder"stiefel seien, geantwortet haben:
"Das ist keine [Anti-]Leder-Kampagne", also ist es in Ordnung, "Leder" zu tragen. Besser könnte man die von PETA akzeptierte Heuchelei bei ihren Prominenten nicht ausdrücken. Dann so sieht es das Kombinationspaket für PETA-Promis vor: gegen "Zirkus" sein und "Leder" tragen. Gegen "Pelz" sein und "Leder" tragen und/oder Leichenteile essen. Kann man sich aussuchen, wie man will.
Wenn das nächste Mal jemand fragt, was denn an "Zoos" schlecht sei, da "sogar die Tierschutzorganisation PETA" das Einsperren von Tieren befürwortet, weiß man, bei wem man, woher das kommt.
Interessant, weil PETA auch manchmal gegen "Zoos" protestiert. Warum das hier nicht der Fall ist, erklärt sich schnell, wenn man weiß, dass die Kampagnenziele nach dem Faktor Medienaufmerksamkeit ausgesucht wird, nicht etwa nach Nützlichkeit oder gar ethischer Akzeptabilität (denn nein, es ist nicht in Ordnung zu befürworten, Tiere in "Zoos" einzusperren).
>
> In diesem Fall haben sie nicht dazu aufgefordert (was nichts
> heißt, in anderen Fällen gibt es solche Aufforderungen),
> sondern es als "Erfolg" verkauft
Ah, hast recht, mein Fehler. Gefordert wurde die Gänsestopfleber von der Speisekarte zu streichen; gefeiert, dass der Veranstalter das tatsächlich tat (und sich stattdessen andere Opfer suchte).
Die Welt wär wahrlich arm dran ohne PETA...
> Was erreicht PETA denn Deiner Meinung nach (Positives)? PETA
> kann, dadurch, dass es sich durch Spenden finanziert, erst
> dann in die Position kommen, Veganismus zu fordern, wenn er
> durch andere schon halbwegs etabliert ist.
Das ist auch der Grund für den derzeitgen Alibi-Gebrauch der Veganismus-Forderung, wobei PETA selbst überhaupt nichts dazu beigetragen hat, Veganismus gesellschaftsfähig zu machen.
> Routinemäßig über Leichen zu gehen ist schon etwas anderes
> als "große Scheiße gebaut haben" (man beachte die Zeitform!),
> fndest Du nicht?
Wer den Schaden, den PETA und andere Tierschutzspendensammelorganisationen anreichen noch einmal systematisch haben will:
- Veganismus wird auf der praktischen Ebene als Mode proklamiert, wirklich konsequenter Veganismus gilt als "fanatisch" und übertrieben.
- Veganismus wird auf der theoretischen Ebene meist erst gar nicht erwähnt, sondern überall von Vegetarismus gesprochen und damit die falsche Dichotomie (wie Vegetarismus und Veganismus als eigenlich das gleiche hinstellt) weiter verfestigt.
- Tierrechte werden auf der praktischen Ebene lächerlich gemacht und als Showeinlage für die Medien mit nackter Haut und unveganen Prominenten aufbereitet, sodass niemand Tierrechte als progressive soziale Bewegung ernstnehmen kann.
- Tierrechte werden auf der theoretischen Ebene weiterhin unhinterfragt mit Peter Singer und damit mit Utilitarismus gleichgesetzt, demzufolge Tiere kein Interesse am Leben haben, sondern nur daran, möglichst wenig zu leiden.
All das spiegelt sich eins-zu-eins in ihrem reformistischen Aktionismus. Newsletter, die 1. einen Randaspekt (oft irgendwo im Ausland) thematisieren, 2. nicht eine persönlichen Änderung des Konsumverhalten proklamieren, sondern lediglich zum 3. Spenden aufrufen, was mit sieben Links zur Spendenseite unterlegt wird, kommen nicht "zufällig" zu Stande, das ist kalkuliertes Spendenmarketing.
> auch nicht. Genausowenig halte ich eine
> Tier"schutz"organisation für unterstützenswert, die dazu
> auffordert,
> statt Gänsen Enten umzubringen, und diese vorher ein klein bisschen weniger zu quälen.
In diesem Fall haben sie nicht dazu aufgefordert (was nichts heißt, in anderen Fällen gibt es solche Aufforderungen), sondern es als "Erfolg" verkauft, d.h.: vermarktet, denn solchen Organisationen kommt es nicht darauf an, wirklich etwas zu verbessern, sondern irgendetwas zu ändern (egal wie nutzlos, egal wie schädlich), um das als Erfolge vermarkten zu können.
Silas schrieb:
>
> Würde Peta von der Masse den Veganismus fordern, dann würden
> möglicherweise die Menschen so abgeschreckt, dass der
> Einfluss von Peta in dem Maße sinken könnte, dass Peta am
> Ende weniger erreichen würde, als es jetzt möglich ist. Ist
> das sinnvoll?
Das ist in der Tat nicht sinnvoll, wenn es nur darum geht, dass PETA weiterexistiert. Ginge es PETA plötzlich über Nacht um Tierrechte, würde die Organisation sich auflösen oder komplett umstrukturieren. Das wird aber nicht passieren; schließlich ist Geld im Spiel.
Was erreicht PETA denn Deiner Meinung nach (Positives)? PETA kann, dadurch, dass es sich durch Spenden finanziert, erst dann in die Position kommen, Veganismus zu fordern, wenn er durch andere schon halbwegs etabliert ist. Dummerweise bremst PETA diese Entwicklung aber aus. Daher all die Kritik von antispeziesistischer Seite.
Oder, um Deine Frage anders zu beantworten: Wenn es Dir um Tierrechte geht, ist eine kleine, mittellose Tierrechtsorganisation und jeder Tierrechtler als Einzelperson konstruktiver als ein Riesenkonzern, der verdammt nochmal gegen Tierrechte arbeitet.
> Meint ihr im Ernst, die Welt wäre ohne Peta besser dran
Ja!
> Ich
> sage, auch wenn die da vielleicht große Scheiße gebaut haben,
Routinemäßig über Leichen zu gehen ist schon etwas anderes als "große Scheiße gebaut haben" (man beachte die Zeitform!), fndest Du nicht?
> so bin ich doch froh, dass es sie gibt. Diese Leute haben
> großen Einfluss, sitzen in wichtigen Gremien usw.
Eben! Und wozu nutzen sie diesen Einfluss schändlicherweise? Mir wär wesentlich lieber, wenn Peta nicht den allergeringsten Einfluss auf irgendwas hätte.
> OK, eine Tierschutzorganisation sollte sich uneingeschränkt
> dem Tierschutz hingeben - da geh ich voll mit. Aber Peta
> erreicht die Menschen. Darum sollte man sie nicht verdammen.
Hieltest Du eine Kinderschutzorganisation für unterstützenswert, wenn diese dazu aufforderte, statt der eigenen Kinder besser fremde zu misshandeln - und das doch bitte ein klein wenig sanfter als bisher? Nein? Prima, ich auch nicht. Genausowenig halte ich eine Tier"schutz"organisation für unterstützenswert, die dazu auffordert, statt Gänsen Enten umzubringen, und diese vorher ein klein bisschen weniger zu quälen.
Siehst Du nicht, dass PETA damit all den Menschen, die sie großartigerweise erreichen, signalisieren, dass vermeintlich weniger schlimme Ausbeutungsformen akzeptabel sind? Was denkst Du, wie viele Menschen eben nicht wie Du den Weg zum Veganismus gehen, weil PETA suggeriert, Rinder- und Hühnerausbeutung sei vollkommen akzeptabel - solange man nicht noch deren Körper frisst? Achja, ich vergaß: Irgendwo kleingedruckt mit Sternchen dran gibt's dann ja noch den Nebensatz, dass eigentlich Veganismus noch viel superer ist, als Vegetarismus. Aber macht ja auch nix, wenn der Kunde erstmal Vegetarier bleibt. Wie immer ist natürlich das Wichtigste, die monatliche Spende nicht zu vergessen, damit noch mehr Menschen "erreicht" werden können als bisher...
Silas schrieb:
>
> Warum seht ihr eigentlich nur das Schlechte an Peta? Ok
> einige Sachen hören sich da wirklich skandalhaft an.
Einige? Es sind ein bisschen mehr als "einige".
Zudem ist es nicht möglich, die weniger schädlichen von den mehr schädlichen Dingen zu trennen. Es ist eine Organisationen und alle Aktionen laufen auf das gleiche Ziel hinaus.
> Nicht zuletzt bin ich durch die Internetpräsenz von Peta
> Veganer geworden.
Tja, nur leider gibt es keine Statistik, wieviele Menschen durch Peta-Schwachsinn vom Veganismus abgehalten oder deren Weg dorthin dadurch verlangsamt und blockiert wurde. Die Zahlen dürften nicht unerheblich sein.
> Ihr habt bereits so stark Gegenpartei ergriffen, dass ihr in
> allem nur noch negative Absichten seht, mag auch euer
> Misstrauen berechtigt sein.
Das ist ein Spendenkonzern und dies ist die vordergründige Absicht. Dass das extrem negativ ist, ist offensichtlich.
> Doch ich finde man muss die Leute ansprechen und
> nicht abschrecken.
Mit solchen antiveganen Phrasen kommst du hier nicht weiter.
> Wer macht schon den Schritt vom
> Fleischesser direkt zum Veganer?
Immer mehr Menschen, seitdem die proveganen Ansätze mehr werden. (Komisch Korrelation oder?)
> Der Weg führt nun mal
> meistens über den Zwischenschritt Vegetarier.
Und was soll uns dieser Sein-Soll-Fehlschluss sagen?
> Wie der
> Philosoph Kaplan sinngemäß sagt ([unseriösen Link entfernt -
> Mod]):
Einen bekannten Antiveganer zu ziteren macht die Sache nicht gerade glaubwürdiger.
> Den Weg zum Vegetarismus kann man propagieren, den Weg
> zum Veganismus muss jeder für sich selber finden.
"Den Weg zum Nur-manche-Ausländer-Verprügeln kann man propagieren, den Weg zum Antirassismus muss jeder für sich selber finden."
Sehr logisch.
> Peta ist eine Organisation, welche nicht in Randbereichen,
> sondern in der Masse der Öffentlichkeit wirksam ist.
> sein, weil beide morden? Der Fleischesser richtet doch einen
> entschieden größeren Schaden an, weil er die Fleischindustrie
> nicht nur indirekt, sondern ganz direkt forciert.
Wenn etwas weniger schlecht ist, als etwas anderes, ist es also automatisch gut?
> Würde Peta von der Masse den Veganismus fordern, dann würden
> möglicherweise die Menschen so abgeschreckt, dass der
> Einfluss von Peta in dem Maße sinken könnte, dass Peta am
> Ende weniger erreichen würde, als es jetzt möglich ist. Ist
> das sinnvoll?
Du meinst: Wenn Veganismus eingefordert würde, würden die potenziellen Spender davon abgehalten den Ablasshandel einzugehen. Das ist in der Tat sehr sinnvoll.
> Und ich kann einfach nicht glauben, dass diese Organisation
> so durchweg schlecht sein soll.
Dann hör auf zu glauben und fang an dich zu informieren. Du scheinst ja nicht einmal den Ausgangbeitrag gelesen zu haben.
> Meint ihr im Ernst, die Welt wäre ohne Peta besser dran? Ich
> sage, auch wenn die da vielleicht große Scheiße gebaut haben,
> so bin ich doch froh, dass es sie gibt. Diese Leute haben
> großen Einfluss, sitzen in wichtigen Gremien usw. Sie haben
> es geschafft, an eine Position zu gelangen, an der der
> Tierschutz Gehör findet bei vielen Institutionen.
> Faule Eier gibt es überall. Natürlich auch bei einer solch
> großen Organisation wie Peta. Das heißt doch nicht, dass
> jeder Petamitarbeiter hinter der Kulisse in Wirklichkeit ein
> kapitalistischer, gewissenloser Tierausbeuter ist.
> OK, eine Tierschutzorganisation sollte sich uneingeschränkt
> dem Tierschutz hingeben - da geh ich voll mit. Aber Peta
> erreicht die Menschen. Darum sollte man sie nicht verdammen.
Hauptsache etwas tun, egal wie schädlich es ist, hauptsache die Menschen irgendwie erreichen, egal mit welchen tierrechtsfeindlichen Aussagen - bei so einem Opportunismus fehlen mir die Worte.
Silas schrieb:
>
> Ich glaube nicht, dass sie ihre Arbeit machen könnten, wenn
> ihnen der Tierschutz kein Anliegen wäre.
Da Tierschutz eine Etablierung von Tierrechten verhindert, ist das ja auch nicht unterstützenswert, oder?
Die ganze Diskussion wurde hier ja schon unzählige Male geführt, aber den Kaplan-Satz möchte ich doch noch zitieren:
> Den Weg zum Vegetarismus
> kann man propagieren, den Weg zum Veganismus muss jeder für
> sich selber finden.
Was ist denn das für ein Blödsinn? Warum genau soll das denn so sein?
> Peta ist eine Organisation, welche nicht in Randbereichen,
> sondern in der Masse der Öffentlichkeit wirksam ist.
Eben nicht. Pelze, Tierversuche, etc. sind Randbereiche (und genau darum sind sie ja auch in der Masse erfolgreich: weil diese Formen der Tierausbeutung relativ wenig Leute betreffen und der Durchschnittsmensch sein Verhalten so nicht reflektieren, geschweige denn ändern muss). Die "Nutztierindustrie" und der unvegane Lebensstil generell nicht, und daher sollte man doch eindeutig dort ansetzen.
> Logischerweise muss sie auch die Masse ansprechen und nicht
> irgendwelche Randgruppen. Der Schritt zum Vegetarier ist
> bereits ein sehr großer und guter Schritt. Wie kann man nur
> sagen, dass einen Wal essen dasselbe ist, wie Vegetarier zu
> sein, weil beide morden?
Weil Mord Mord ist, ist es aus ethischer Sicht gleich verwerflich.
> OK, eine Tierschutzorganisation sollte sich uneingeschränkt
> dem Tierschutz hingeben - da geh ich voll mit. Aber Peta
> erreicht die Menschen. Darum sollte man sie nicht verdammen.
OK, eine rechtsextreme Partei sollte sich uneingeschränkt
der Politik hingeben - da geh ich voll mit. Aber die NPD
erreicht die Menschen. Darum sollte man sie nicht verdammen.
> Ich glaube nicht, dass sie ihre Arbeit machen könnten, wenn
> ihnen der Tierschutz kein Anliegen wäre.
Eben. Ihnen geht es um Tierschutz. Bitte guck doch selbst nach, falls Du den Unterschied nicht kennst (Eigentlich sollte die Reihenfolge jedoch andersrum sein - erst nachgucken, dann ggf. schreiben).
> Und ihr nehmt es
> ihnen übel, dass diese Organisation sich nicht ganz radikal
> dem Veganismus widmet, sondern eher den Vegetarismus
> propagiert.
> Doch ich finde man muss die Leute ansprechen und
> nicht abschrecken. Wer macht schon den Schritt vom
> Fleischesser direkt zum Veganer?
Nun, vermutlich die, die nicht andauernd von z.B. PeTA gesagt bekommen, Vegetarier zu werden sein prima, sondern vegan.
> meistens über den Zwischenschritt Vegetarier. Wie der
> Philosoph Kaplan sinngemäß sagt
> ([unseriösen Link entfernt - Mod]): Den Weg zum Vegetarismus
> kann man propagieren, den Weg zum Veganismus muss jeder für
> sich selber finden.
Warum seht ihr eigentlich nur das Schlechte an Peta? Ok einige Sachen hören sich da wirklich skandalhaft an. Aber es ist doch unübersehbar, das Peta vieles gutes geleistet hat. Nicht zuletzt bin ich durch die Internetpräsenz von Peta Veganer geworden.
Ihr habt bereits so stark Gegenpartei ergriffen, dass ihr in allem nur noch negative Absichten seht, mag auch euer Misstrauen berechtigt sein.
Ich glaube nicht, dass sie ihre Arbeit machen könnten, wenn ihnen der Tierschutz kein Anliegen wäre. Und ihr nehmt es ihnen übel, dass diese Organisation sich nicht ganz radikal dem Veganismus widmet, sondern eher den Vegetarismus propagiert. Doch ich finde man muss die Leute ansprechen und nicht abschrecken. Wer macht schon den Schritt vom Fleischesser direkt zum Veganer? Der Weg führt nun mal meistens über den Zwischenschritt Vegetarier. Wie der Philosoph Kaplan sinngemäß sagt ([unseriösen Link entfernt - Mod]): Den Weg zum Vegetarismus kann man propagieren, den Weg zum Veganismus muss jeder für sich selber finden.
Peta ist eine Organisation, welche nicht in Randbereichen, sondern in der Masse der Öffentlichkeit wirksam ist. Logischerweise muss sie auch die Masse ansprechen und nicht irgendwelche Randgruppen. Der Schritt zum Vegetarier ist bereits ein sehr großer und guter Schritt. Wie kann man nur sagen, dass einen Wal essen dasselbe ist, wie Vegetarier zu sein, weil beide morden? Der Fleischesser richtet doch einen entschieden größeren Schaden an, weil er die Fleischindustrie nicht nur indirekt, sondern ganz direkt forciert.
Würde Peta von der Masse den Veganismus fordern, dann würden möglicherweise die Menschen so abgeschreckt, dass der Einfluss von Peta in dem Maße sinken könnte, dass Peta am Ende weniger erreichen würde, als es jetzt möglich ist. Ist das sinnvoll?
Und ich kann einfach nicht glauben, dass diese Organisation so durchweg schlecht sein soll.
Meint ihr im Ernst, die Welt wäre ohne Peta besser dran? Ich sage, auch wenn die da vielleicht große Scheiße gebaut haben, so bin ich doch froh, dass es sie gibt. Diese Leute haben großen Einfluss, sitzen in wichtigen Gremien usw. Sie haben es geschafft, an eine Position zu gelangen, an der der Tierschutz Gehör findet bei vielen Institutionen.
Faule Eier gibt es überall. Natürlich auch bei einer solch großen Organisation wie Peta. Das heißt doch nicht, dass jeder Petamitarbeiter hinter der Kulisse in Wirklichkeit ein kapitalistischer, gewissenloser Tierausbeuter ist.
OK, eine Tierschutzorganisation sollte sich uneingeschränkt dem Tierschutz hingeben - da geh ich voll mit. Aber Peta erreicht die Menschen. Darum sollte man sie nicht verdammen.
Eine erstaunlich realistische und kritisch kommentiere Fotostrecke über Legehennenausbeutung findet sich z.Z. auf n-tv.de. Bis auf die Aussagen, Eier vom "Bauern von nebenan" seien besser (als ob er überflüssige männliche Küken leben lassen würde) und PETA würde Veganismus fordern (dass sie ständig von "vegetarisch" reden ist wohl nur ein Schreibfehler), ist es ganz brauchbar.
Hier Beispiele für Bilder und Bildunterschriften:
Während die frei lebenden Vorfahren unserer Zuchthühner nur ein- bis zweimal im Jahr etwa fünf bis zwölf Eier legten, [... muss eine moderne Legehenne bis zu 300 Eier im Jahr produzieren.]
--
Fast alle Nudelhersteller in Deutschland haben allerdings mittlerweile angekündigt, auf die Verarbeitung von Käfigeiern zu verzichten. Trotzdem ist es besser, zu Nudeln aus reinem Hartweizengrieß zu greifen.
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[Denn auch bei Eiern aus alternativen Haltungsformen gibt es bedenkliche Praktiken, wie etwa ] ... das Töten aller männlichen Küken. Da Hähne keine Eier legen, sind sie in der Legehennen-Industrie überflüssig. Sie großzuziehen und später ihr Fleisch zu verkaufen, lohnt sich nicht, denn in der Fleischproduktion besteht kein Mangel an Geflügel. Zudem sind Eier-Hühner keine Mast-Hühner.
--
[Also werden die Hahnenbabys – rund 40 bis 45 Millionen pro Jahr und die Hälfte aller Küken überhaupt - nach dem Schlüpfen aussortiert, ] ... mit Gas getötet und anschließend einfach weggeworfen. Eintagsküken werden sie genannt.
--
Auch sonst ist der Umgang mit dem Huhn durchaus nicht das Gelbe vom Ei. Auch Bodenhaltung ist häufig Massentierhaltung. Die Hühner sitzen meist zu Tausenden in Fabrikhallen und können sich kaum fortbewegen. Etwa sieben Hühner drängen sich auf einem Quadratmeter.
--
Damit sich die Tiere unter diesen Umständen nicht gegenseitig verletzen können, werden ihnen oft mit heißen Klingen die empfindlichen Schnabelspitzen abgeschnitten.
--
Durch den Platzmangel sind die Vögel dauerhaft gestresst und drehen regelrecht durch. Häufig sitzen sie in ihrem Kot, manchmal sogar zwischen toten Artgenossen.
--
Bei Bio-Hühnern ist das Schnabelkürzen verboten. Hier - in der ökologischen Freilandhaltung - haben die Tiere auch weitaus mehr Platz. Jeder Henne stehen mindestens vier Quadratmeter zur Verfügung.
Neben dem Auslauf spielt in der ökologischen Haltung das Futter eine entscheidende Rolle: Öko-Hennen bekommen weder Fischmehl noch Industriefutter oder chemisch behandelte Pflanzen zu fressen. Doch die Herdengrößen sind meist auch unter Bio-Hühnern nicht artgerecht.
Hühner können sich maximal 50 Artgenossen merken. Sind mehr Tiere in der Gruppe, kommt es zu sozialen Konflikten.
--
Dann treten auch unter Bio-Hennen Probleme wie das so genannte Federnpicken (Ausrupfen) und sogar Kannibalismus auf.
PETA, inzwischen wegen ihres "Euthanasie-Programms" verstärkt unter Kritik geraten, ermüßigt sich nun, eine Erklärung zu geben.
Ähnlich erklärte es auch Newkirk in einem Blogeintrag vom letzten Jahr, der mit aussagekräfitgen Bildern von Hunden mit faustgroßen Tumoren u.dgl. unterlegt war.
Eigenartig ist nur, daß PETA zehn Jahre gebraucht hat, um für einen Hauptkritikpunkt eine 'plausible' Erklärung zu geben. Eigenartig auch, dass bis heute nichts auf der offiziellen Seite davon steht, dass es nur totkranke Tiere seien (dort steht "ungewollte"). Wieso wird dort eine entlastende Erklärung mit keinem Wort erwähnt?
Der Grund ist einfach der, dass obige Aussagen mal wieder PETA-Lügen sind. Der TV-Beitrag (oben unter Fußnote 02) zeigt, dass völlig gesunde und vermittelbare Tiere - darunter Welpen, die sich von allen am besten vermitteln ließen - getötet wurden. Dass sie gesund waren, wurde durch eine tierärztliche Obduktion bestätigt. Nach PETA-Angaben hätten also 97% totkrank sein müssen, tatsächlich waren es 0%. Auch wenn unter den letzten 2300 Tieren einige totkranke waren, waren es wohl kaum 2230 (= 97%). PETAs "Euthanasie" bleibt, was sie war: Die Ermordung gesunder Tiere aus Profitgründen.
Das Märchen von ausschließlich totkranken Tieren, die erlöst werden müssten, ist offenkundig ein nachgeschobener, konstruierter Rechtfertigungsversuch. Wer's glaubt, wird selig oder: "Selig sind die geistig [a]rmen [Spender]."
> Peta USA, die Ursprungsorganisation, ist bekannt dafür,
> Katzen und Hunde aufzunehmen und, wenn sie nicht von ihren
> Besitzern abgeholt werden, zu töten. Das erreichte einen
> Höchststand im letzten Jahr, als 95% aller aufgenommenen
> Tiere getötet wurden. Auch der Einwand, es träfe nur für
> kranke Tiere zu, wird bei dieser Zahl nichtig, denn keine 95%
> aller "streunenden" Katzen und Hunde sind so krank, daß eine
> Euthanasie gerechtfertigt wäre. Insgesamt hat Peta seit 1998
> zwischen ca. 20'000 Tiere umbringen lassen.[01]
Hier gibt es einen schwerwiegenden Fehler von mir: Der Text an dieser Stelle suggeriert, eine 95%ige Tötungsrate sei nicht zu überbieten. PETA hat bewiesen, daß es falsch ist: Im (aktuell) letzten Jahr, also 2009, lag die Tötungsrate bei 97% (http://www.aolnews.com/nation/article/petas-euthanasia-rates-have-critics-fuming/19384880). Es wurden 8 Tiere adoptiert und 2352 Tiere "euthanasiert". Der Begriff steht in Anführungszeichen, da gesunde Tiere aus Profitstreben zu entsorgen, keine Euthanasie ist, sondern Mord (doch damit haben Tierschützer bekanntlich wenig Probleme).
Nein, es überrascht nicht im geringsten, daß PETA selbstverständlich auch den neuen Grandin-Film bejubelt (http://blog.peta.org/archives/2010/02/temple_grandin_1.php) [Link deaktiviert - Mod]. Sie als Person ist ohnehin toll, sie bekam, wie hier bereits erwähnt, schließlich eine Auszeichnung von PETA.
Das Argument von Newkirk ist das ewig gleiche:
Kürzer gesagt: "Wir können die Tiere nicht sofort befreien, also sind wir gezwungen, weiterhin Tierschutz zu betreiben." - Sie ignoriert (wie es alle Neuen Tierschützer tun) weiterhin, daß Veränderungen, die die Tierausbeutung festigen, langfristig insgesamt zu mehr Leid führen. Aber langfristig sinnvoll zu denken, ließe sich eben nicht als "Erfolg" verkaufen.
Auf eine Reduzierung kommt man nur, wenn man wesentliche Faktoren aus Acht läßt. Grandin hat, wie auch bereits erwähnt, die Tierausbeutung ökonomisch effizienter gemacht und vermittelt den Tierausbeutern ein gutes Gewissen, da es jetzt schließlich "besseren Tierschutz" gebe. Sie ist damit maßgeblich dafür verantwortlich, daß mehr Tiere getötet werden und dies auch noch lange so bleibt. Wenn man das bißchen "Tierschutzverbesserung" hinzurechnet, ist es im allerbesten Fall ein Nullsummenspiel (wenn sie Leidreduzierung durch "Verbesserungen" und Leiderhöhung durch ökonomische Effizientsteigerung und kostenlose Werbung aufheben), aber nur im allerbesten. Realistisch ist es fast immer eine negative Rechnung, da die "Verbesserungen" minimal, die negativen Faktoren aber wesentlich sind.
Newkirk ignoriert sogar das Offensichtliche.
Warum ist das wohl so? Unterstützen Tierausbeuter Tierschutz ("kleine Schritte") deshalb, weil sie nichts dafür tun müssen und ein gutes Gewissen behalten, mit dem sie weiterhin Tierprodukte konsumieren können. Danke, Neuer Tierschutz.
Ich fürchte, Newkirks "Argument" hilft nichts. Denn egal wie man es dreht und wendet, eine Kollaboration mit der Tierausbeutungsindustrie und das Bejubeln von "schöner Schlachtung" läßt sich mit der gebetsmühlenartigen Wiederholung von "weniger Leid", die auf falschen Rechnungen beruht, nicht rechtfertigen.
> Naja, eine Organisation deren Hauptexistenzgrund ist, Kapital
> zu schlagen, würde natürlich nicht gut damit fahren, soetwas
> Radikales wie ethisches Verhalten von den Menschen zu
> fordern.
Ja, deshalb können sie das Wort "vegan" inzwischen auch nur ab und an verwenden, weil wirkliche Tierrechtler Veganismus in mühevoller Kleinarbeit über die letzten zehn Jahre bekannt und einfach umzusetzen gemacht haben, während PETA nichts dafür getan hat. Sie können mit dieser Bewegungen etwas mitgehen, aber wirkliche Veganismusaufklärung betreiben, können sie auch weiterhin nicht. Das neuste Plakat verwendet wie erwartet wieder den Begriff "vegetarisch".
> Auf diese Weise wird man dann auch zum
> besten Freund der größten Ausbeutungsbetriebe und kann den
> eigenen Profit sogar noch weiter steigern. Ist alles, wie es
> aussieht, überhaupt kein Problem, zumal's ja darauf aufbaut,
> dass die Leute die Lüge nur allzu gern glauben. Eine
> wunderbare (und bedauerlicherweise stabile) Symbiose dreier
> Parteien auf Kosten der Tierrechte...
Natürlich, die Unveganer wollen genau so etwas hören. Daß sie minimale bis keine Zugeständnisse in ihren Konsumverhalten machen müssen und sich trotzdem der von ihnen verursachten Tierausbeutung gegenüber gut fühlen können, weil sie ja "etwas für die Tiere" getan hätten. Eine Spende überweisen, PETA-Mitglied sein und sich über "australische Wolle" oder das Töten von Robbenbabies echauffieren, aber weiterhin dreimal täglich Tierprodukte essen.
Viele Menschen haben leider noch nicht verstanden, sodaß diese großen Tierschutz-Organisationen nicht nur die "falsche Strategie" anwenden oder ihnen "Ausrutscher" in der Kampagnenwahl und -durchführung unterlaufen, sondern sie fundamental darauf beruhen, den Ablaßhandel aufrecht zu erhalten und das geht in einer speziesistischen und unveganen Gesellschaft nur mit speziesistischen und unveganen Methoden.
martin schrieb:
>
>
> > Aber vermutlich besteht halt ein gewaltiger Unterschied
> > zwischen "Rechten" und "Rechten" - auch wenn beide Wörter
> > einander in Klang und Schreibweise meinem naiven Gehirn
> > verdächtig ähnlich erscheinen...
>
> Ggf. hilft dieses FAQ: http://www.tierrechtspartei.de/rechts
>
Ah, na dann ist ja alles klar! Ich wusste, dass ich da was übersehen haben musste (und ich hatte die Doppelbedeutung tatsächlich übersehen)... ;o)
>
> PETA macht genau das und vergab auch eine
> Auszeichnung für das "controlled atmosphere killing" (das
> Begasen von Hühnern, was auch ökonomisch effizienter ist).
> Wenn es um Menschen geht, würde es selbstverständlich
> abgelehnt, aber wenn es nur Tiere sind, sind sie
> (einschließlich der Tierschützer) eben auch nur Speziesisten.
Naja, eine Organisation deren Hauptexistenzgrund ist, Kapital zu schlagen, würde natürlich nicht gut damit fahren, soetwas Radikales wie ethisches Verhalten von den Menschen zu fordern. Dann doch lieber Geld für eine kleine Gewissenserleichterung kassieren und den Menschen vorgaukeln, es gehe auch ohne drastische Umstellung der Konsumgewohnheiten. Auf diese Weise wird man dann auch zum besten Freund der größten Ausbeutungsbetriebe und kann den eigenen Profit sogar noch weiter steigern. Ist alles, wie es aussieht, überhaupt kein Problem, zumal's ja darauf aufbaut, dass die Leute die Lüge nur allzu gern glauben. Eine wunderbare (und bedauerlicherweise stabile) Symbiose dreier Parteien auf Kosten der Tierrechte...
> Ja, das scheint mir eine zutreffende Analyse.
> Gäbe es in Foren nicht immer noch stumme Mitleser, wäre jede
> Diskussion mit jemandem, der so argumentiert, wohl auch
> vertane Zeit.
Ich würde sagen, daß das der Hauptzweck der meisten Diskussionen ist. Denn einen anderen Grund gibt es nicht, wenn klar geworden ist, daß das Gegenüber es nicht begreifen wird.
> Übrigens find ich's schwierig, bei sowas nicht die Fassung zu
> verlieren - so wie's vermutlich der Mehrheit unserer
> Mitbürger schwerfiele, nicht wütend zu werden, würde ein
> Kidnapper sein Verhalten damit schönreden, dass er seinen
> Opfern immerhin freie Kost und Logis zur Verfügung stellt.
Ja, die Stärke der kognitiven Dissonanz manches Speziesisten ist in der Tat erschreckend.
> Aber vermutlich besteht halt ein gewaltiger Unterschied
> zwischen "Rechten" und "Rechten" - auch wenn beide Wörter
> einander in Klang und Schreibweise meinem naiven Gehirn
> verdächtig ähnlich erscheinen...
> Lieben Dank für den Francione-Text, übrigens. Ich spiele mit
> dem Gedanken, das zu verlinken, aber nachdem wie die
> Diskussion lief, vermute ich stark, dass ich dann auch noch
> in der Rassismus-Schublade land. Wie wir ja alle wissen,
> machen Vergleiche zwichen zwei Verbrechen einen automatisch
> zum Befürworter des ersten Verbrechens, wenn die Leserschaft
> das zweite nicht als solches erkennt.
Sie wehren sich natürlich dagegen, daß die existierenden und sehr treffenden Parallelen zwischen Rassismus und Speziesismus aufgezeigt werden.
Francione hat mit seiner Analogie auch Recht. Die Nazis haben mit der Einführung der Vergasung eine Methode entwickelt, die "humaner" als die sonstigen Tötungsmethoden war und zugleich ökonomisch effizienter. Trotzdem wäre damals keine Menschenrechtsorganisationen auf die Idee gekommen, ihnen dafür eine Auszeichnung zu verleihen, weil sie das "Leiden vermindert" haben. PETA macht genau das und vergab auch eine Auszeichnung für das "controlled atmosphere killing" (das Begasen von Hühnern, was auch ökonomisch effizienter ist). Wenn es um Menschen geht, würde es selbstverständlich abgelehnt, aber wenn es nur Tiere sind, sind sie (einschließlich der Tierschützer) eben auch nur Speziesisten.
> denke aber die Informationen auf beiden Seiten sind nicht
> komprimiert genug als Lektüre für jemanden, der eigentlich
> kein wirkliches Interesse an der Sache hat und quasi zufällig
Durchaus, aber es eignet sich zumindest um einzelne Fragen zu verlinken.
> Aha, interessant. Etwas unglücklich ist vielleicht die "Jesus
> Freaks"-Assoziation, die die Bezeichnung "veganfreaks" gleich
> bei mir auslöste.
Wobei ich glaube, daß "freaks" ein im Englischen so geläufiges Wort ist, daß es dort nicht so genau assoziiert wird.
> Ja. Und trotzdem hält der Normalbürger PETA für eine
> Tierrechtsorganisation und ist offenbar gleichzeitig sogar
> selbst Tierrechtsexperte, so dass er sich berufen sieht, der
> unwissenden Veganerin aufzuzeigen wie falsch sie damit liegt
> zu behaupten, dass jemand (ihm bisher vollkommen
> Unbekanntes), der hilft die Ausbeutungsmaschinerie zu ölen,
> kein Tierrechtler ist.
Ich habe z.Z. die Diskussion, daß mir jemand erklären will, Tierschützer seien ja Tierrechtler, weil es ein "Recht" ist, in einem Käfig von 750 statt 450 qcm zu sitzen.
Der Versuch, den Tierrechtsbegriff aufzuweichen, ist auch eine Strategie der Tierrechtsverletzter, denn wenn sie Tierschutz als Tierrecht ausgeben, können sie weiterhin Tierrechte verletzten mit dem Hinweis, Tieren würden ja "Rechte" zugestanden.
Einen Kommentar, der näher darauf eingeht, ist dieser (darin kann man auch sehen, was PETA USA in letzter Zeit so für sinnvolle Dinge getan hat):
>
> Auf
[Das Forum lässt mich nicht senden, daher versuch ich mal, ob's geht, wenn ich die Links entfern]
> gibt es ein paar
> in dieser Richtung ("What About Plants?", "I can't worry
> about animals when so many people are suffering.") und die
> anderen Fragen scheinen (ich habe nur quergelesen) auch in
> Ordnung (z.B. das tierversuchsfreie Kosmetik nicht
> automatisch vegan und daß PETA nicht toll ist).
> Auf [...] gibt
> es auch ein paar Fragen dieser Art, aber auch hier kann man
> nicht alle Antworten uneingeschränkt empfehlen.
Lieben Dank! Ich werd mir das morgen in Ruhe komplett durchzulesen (ich will natürlich zu so einem Zweck keine Seite verlinken, deren Inhalt ich nur zur Häflte kenne), denke aber die Informationen auf beiden Seiten sind nicht komprimiert genug als Lektüre für jemanden, der eigentlich kein wirkliches Interesse an der Sache hat und quasi zufällig drüber stolpert. Ich such natürlich weiterhin selbst, aber wenn noch irgendwer was hat, immer her damit! :o)
> Besser wäre es sicher, die veganismus.de-FAQ zu übersetzen.
>
Daran dachte ich auch schon. Notfalls bastle ich selbst ein kleines FAQ unter Berücksichtigung der "Gegenargumente", die angebracht wurden.
Ich würd meine Dienste zwar auch gern als Übersetzerin fürs veganismus.de-FAQ anbieten, fürchte aber, mein Englisch hat dann eher doch nicht Muttersprachlerqualität; und ich will nicht schuld daran sein, wenn's aufgrund eines Satzbaufehlers weniger seriös wirkt.
> Foren, die von ihrer Ausrichtung in Ordnung sind
> (tierrechtlerisch, abolitionistisch, anti-tierschützerisch,
> pro-vegan/anti-vegetarisch usw.), sind
> [...]. Genaueres
> weiß ich hier auch nicht, da sie nur mit Anmeldung einsehbar
> sind.
>
Aha, interessant. Etwas unglücklich ist vielleicht die "Jesus Freaks"-Assoziation, die die Bezeichnung "veganfreaks" gleich bei mir auslöste. Kann aber sein, dass außer mir niemand den Namen aus diesem Grund als etwas unglücklich empfindet, und's daher egal ist. Ein Forum mit Anmeldepflicht bringt als Erstverweis für einen Nichtveganer natürlich nicht viel; aber, wie gesagt, am wichtigsten wäre wohl eh ein gutes, englischsprachiges FAQ. Wer dann neugierig wird, wird sich vermutlich schon selbst um weitere Recherche bemühen. Danke aber auf jeden Fall; hätt ich mich nicht zeitlich ein wenig verzettelt, würd ich mir die Zeit zur Anmeldung und zum anschließenden Stöbern nehmen.
>
> Und PETA hat ihre eine Auszeichnung gegeben. Soetwas macht
> eben der Neue Tierschutz: Auszeichnungen für Menschen, die
> der Tierausbeutungsindustrie helfen (im Trailer sagt ein
> Farmer wortwörtlich, daß ihre Entwicklungen ökonomisch
> effizienter sind).
Ja. Und trotzdem hält der Normalbürger PETA für eine Tierrechtsorganisation und ist offenbar gleichzeitig sogar selbst Tierrechtsexperte, so dass er sich berufen sieht, der unwissenden Veganerin aufzuzeigen wie falsch sie damit liegt zu behaupten, dass jemand (ihm bisher vollkommen Unbekanntes), der hilft die Ausbeutungsmaschinerie zu ölen, kein Tierrechtler ist.
Die Welt ist wahrlich ein frustrierender Ort.
Übrigens hab ich noch nicht mal einen Trailer zum Film gesehen und bin nach diesem Fiasko geneigt, mir das nicht auch noch anzutun...
> Oder konkreter: Ich bräuchte eine Seite, die in
> übersichtlichen, kleinen Häppchen, zum einen über einen
> "Warum vegan? Ich handle als Vegetarier doch vollkommen
> ethisch, zumal ich nur Bio-Tierqualprodukte kaufe etc."-Teil
> als auch über eine Sammlung von Antworten auf beliebte
> "Gegenargumente" a la "Menschen haben schon immer
> Tierqualprodukte gegessen und überhaupt, denkt doch mal an
> die Kinder, Ihr faktenfremden, religiösen Fanatiker" verfügt.
Auf http://veganfaq.blogspot.com gibt es ein paar in dieser Richtung ("What About Plants?", "I can't worry about animals when so many people are suffering.") und die anderen Fragen scheinen (ich habe nur quergelesen) auch in Ordnung (z.B. das tierversuchsfreie Kosmetik nicht automatisch vegan und daß PETA nicht toll ist).
Auf http://www.abolitionistapproach.com/faqs/ gibt es auch ein paar Fragen dieser Art, aber auch hier kann man nicht alle Antworten uneingeschränkt empfehlen.
Besser wäre es sicher, die veganismus.de-FAQ zu übersetzen.
> Idealerweise dann noch mit Forum, aber vor allem nicht
> eingebettet in eine unseriöse Hauptseite (das ist vermutlich
> das größte Problem).
Foren, die von ihrer Ausrichtung in Ordnung sind (tierrechtlerisch, abolitionistisch, anti-tierschützerisch, pro-vegan/anti-vegetarisch usw.), sind http://veganfreaks.net/forum/ und http://animalemancipation.com/forum/. Genaueres weiß ich hier auch nicht, da sie nur mit Anmeldung einsehbar sind.
> Grund für mein Anliegen ist eine "Diskussion", die ich auf
> YouTube auslöste, indem ich anmerkte, jemand, der einen Weg
> findet, Massenmord zu perfektionieren (in dem Fall Temple
> Grandin), sei kein Tierrechtler (sie wurde - vollkommen
> ironiefrei - in einem Video so bezeichnet).
Und PETA hat ihre eine Auszeichnung gegeben. Soetwas macht eben der Neue Tierschutz: Auszeichnungen für Menschen, die der Tierausbeutungsindustrie helfen (im Trailer sagt ein Farmer wortwörtlich, daß ihre Entwicklungen ökonomisch effizienter sind).
> was im Forum so
> über Peta geschrieben wird, befürchte ich, dass da auch nur
> die Zutatenliste durchgeschaut wird...
Wenn überhaupt, evt. wird sich einfach auch nur auf die Herstellerangaben verlassen. Welche Kriterien zugrundegelegt werden, habe ich jedenfalls nicht gefunden.
Man muß auch nicht lange suchen, um unvegane Produkte zu finden. Ein verdächtiges herausgegriffen ("Haribo Cola-Lemon") ergibt, daß es erwartungsgemäß Gelatine enthält (laut einem Erfahrungsbericht von 2009 sowie der Haribo-Homepage). Die Zutatenliste lesen sie also definitiv nicht, von PAs ganz zu schweigen.
ich hab jetzt mal schnell drüber geguckt und auch prompt 3 Produkte gefunden:
Zum einen den Penotti Schokoaufstrich (der von Peta noch als extra-lecker markiert wurde), weil mir da auf mehrere Anfragen keine vernünftige Antwort gegeben wurde.
(http://tierrechtsforen.de/7/3303/3770)
Und zu guter letzt "Bill Collins Gourmet Pastete herzhaft würzig", laut Produktanfrage (http://tierrechtsforen.de/7/1006/1812) mit unveganem Kasein geleimt...
Dieser „ultimative PETA2-Einkaufsguide“ ist genau so unbrauchbar wie jede andere Weiße Liste…
ich habe über die Suche leider nix dazu gefunden:
[url] http://www.peta2.de/de/einkaufsguide.401.html [/url]
Wisst ihr, ob die hier aufgeführten Produkte tatsächlich nach "euren" Richtlinien vegan sind? Nach dem, was im Forum so über Peta geschrieben wird, befürchte ich, dass da auch nur die Zutatenliste durchgeschaut wird...
Der Unterschied dieses "Undercover"-Videos zum PETA-Schema ist, daß diese Aufdeckung kein "Skandal" ist und daß die Aufforderung zum Veganismus auf der dazugehörigen Seite direkt und an erster und nicht indirekt und an letzter Stelle steht.
Auch wenn es eine "Milch-Farm" in den USA betrifft, sieht es in Deutschland nicht anders aus. Der einzige Unterschied ist das Kupieren der Schwänze, das Kupieren der Hörner ist jedoch Standard (insofern sie nicht weggezüchtet sind). Der Rest (Verletzungen, Krankheiten, Gewalttätigkeit der Arbeiter, Wegnehmen der Kälber usw.) ist identisch. Ein Video, das Mastitis (einer Entzündung des Euters wie sie bei allen "Milch-Kühen" typisch ist) veranschaulicht, ist dieses.
es tut mir im herzen weh wenn tierschutz und tierrecht nicht mehr dasselbe sind, denn es sollte dasselbe sein.
meine möglichkeiten sind begrenzt, jedoch was ich tun kann *werde* ich tun. *mein* anfang ist vegan zu leben. meine fortführung ist das wort *vegan* weiter zu verbreiten. weiter weiss ich nicht was ich noch tun kann.
da jedoch das internet schon ein sehr mächtiges medium ist finde ich es eine gute sache (vielleicht in nette worte verpackt, denn der "pöbel" mag nette worte) die vegane botschaft zu verbreiten, also die leute aufzuklären darüber was es für die tiere bedeutet ihre milch- und ei-produkte zu verzehren, also die kinder dieser tiere zu verzehren.
da gibt es bei peta noch einige lücken/inkonsequenzen, und da hab ihr völlig recht.
daher ja bin ich so gerne bei euch, und der antispe.de webseite.
ich würde mir wünschen dass ihr mit peta zusammen eine friedvolle allianz bildet, denn eure gedanken sind wichtig und wertvoll.
und von peta würd ich mir etwas mehr konsequenz wünschen, kann jedoch verstehen dass peta versucht den "kleinsten (im geiste) gemeinsamen nenne" zu finden, nämlich diejenigen (nämlich die kleinem im geiste) die gerne und häufig und viel eier und milch konsumieren annzusprechen, und tierleid so möglichst zu verringern sodass auch diese kleinen leute "damit zurecht kommen", wenn es auch so nicht ganz konform geht mit konsequentem tierschutz/tierrecht, wie ihr es meint und wie ich es ultimativ konsequent finde.
Ihre Argumente sind – richtig geraten – die gleichen Wiederholungen wie gewohnt.
Es sei möglich, für Abschaffung und Reform gleichzeitig zu arbeiten (ohne darauf einzugehen, wie der Industrie ökonomische Vorteile zu verschaffen diese schwächen soll). Da steigert sich noch darin, daß das angeblich der "einzige Weg" sei, Veränderungen zu erreichen.
Eines der Lieblingsargumente: Abolitionistisches Vorgehen würde den Tieren nicht helfen, solange bis die Abschaffung nicht erfolgt wäre (was hier mit einem Singer-Zitat "bestätigt" wird). Daher würden Abolitionisten ihre Ideale auf Kosten der Tiere, denen "wenigstens eine Verbesserung" nicht zukommen würde, umsetzen.
Das ständige Gerede über das angebliche Funktionieren von sozialen Veränderungen scheint hier überraschenderweise plötzlich völlig auszusetzen. Abolitionistisches Vorgehen bedeutet in erster Linie Menschen von Veganismus zu überzeugen und damit der Tierausbeutung die wirtschaftliche Grundlage (die Nachfrage nach den Produkten) zu entziehen. Jeder, der in seinem Gewerbe Umsetzeinbußen hat, wird nach dem Grund suchen und ihm entgegenzuwirken versuchen. Wenn der Grund Berücksichtigung von Tierrechten ist, wird versucht werden, durch vermeintliche Verbesserungen das Gewerbe als ethisch unbedenklich darzustellen. Abolitionismus führt zu selbst zu Reformen und "Verbesserungen der Haltungsbedingungen", aber ohne die negativen Auswirkungen mitzunehmen. Darüber hinaus hilft der den "jetzt lebenden" Tieren, da jeder neue Veganer die Tierleben rettet, die für seinen Nicht-Konsum nicht umgebracht werden (pro Jahr zwei Hühner (Eikonsum), sechs "Mast"hühner usw.), während Reformismus oftmals die Anzahl der ausgebeuteten Tiere erhöht.
Abolitionismus ist die beste und als Strategie einzig nachhaltig wirksame Methode, "jetzt lebenden" Tieren zu helfen.
Sie ignoriert auch sonst die längst gebrachten Argumente, wie wenn die Behauptet, Reformen würden langfristig auch der Tierbefreiung helfen. Daher wieder die Frage: Wie sollen Dinge, die die Industrie stärken, den Verbrauchern ein gutes Gewissen geben und damit die Nachfrage erhöhen, irgendwie "langfristig" zur Abschaffung beitragen?
Zuletzt verteidigt sie die dümmlichen PETA-Aktionen als "harmlose Streiche". Und nein, Aktionen die Tierrechte trivialisieren und lächerlich machen, sind nicht "harmlos", sondern höchst schädlich.
Newkirks Verteidigung ist jedoch positiv zu sehen, denn die Notwendigkeit dazu zeigt, daß immer mehr Menschen gibt, die solchen Tierschutz (egal ob alten oder neuen) ablehnen und wirklich Tierrechtsarbeit machen.
> es ist richtig dass ich per definition noch nicht völlig
> vegan bin, denn leider bin ich trekking-fan und hab ich noch
> keine guten trekking-schuhe ohne leder gefunden.
> man kann also schon sagen, peta hat mich zum vegetarier
> gemacht, jedoch die richtig interessanten pro-veganen
> argumente hab ich erst durch antispe/maqi erfahren.
> jedenfalls, um zum theme zurück zu kommen, ich bin peta sehr
> sehr dankbar denn es hat bei mir den anfang des umdenkens vom
> dummen leichenvertilger zum vegetarier gemacht, womit ich
> mich schon so fühle wie von einer riesenlast befreit, jedoch
> da ich keine halben sachen mag und gerne systematisch
> vorgehe, ist mein bestreben nun ganz und gar auf alles von
> tieren und wo tiere für benutzt/ausgebeutet werden zu
> verzichten.
Das ist schön. Werde vegan.
> im kopf mag das nur ein schalter sein der klick macht, aber
> bis man dann sein umfeld wirklich von allem
> tierausbeuterischen übel sozusagen "gereinigt" hat und nicht
> unwissentlich wieder selbiges anschleppt, dauert es noch etwas.
Das ist richtig. Wissentlich Konsumiertes (wie von Dir, s.o.) dagegen kann sofort vermieden werden.
will noch hinzufügen: alpro soya ist unter allen soja-produkten schon seit jahren meine lieblingsmarke, genau genommen seit 2003, als sich beim mir eine laktoseunverträglichkeit einzustellen begann und mir diese dann im krankenhaus schliesslich auch bescheinigt wurde.
also kurioserweise begann ich schon den "entzug" von gluten (gleicher opioide-peptide-effekt wie bei casein) und casein, also auch von milchprodukten, noch bevor ich überhaupt daran gedacht hatte vegetarierin zu werden.
und mittlerweile bin ich vegetarierin, schon aus dem grund weil ich einfach mal damit begann mich darüber zu informieren was ich da eigentlich so tageintagaus esse, und auch weil ich einfach mal aus langeweile bei der peta-webseite gelandet bin und mir aus der gleichen langeweile heraus so ein veggie-starter-kit bestellt hatte.
und bin immer noch pseudo-süchtig nach dem casein in den milchprodukten, jedoch da es sich bei der casein-sucht (welche bei besonderer bio-chemie des gehirn und gleichzeitiger unfähigkeit des verdauungstrakts mit den mengen an laktose fertig zu werden entsteht, nicht alle gehirne sprechen also auf casein heftig gleich an) um eine opiate sucht handelt, reicht nur eine kleine menge eines milchprodukts bzw. schon laktose (wird z.b. vielen medikamenten beigefügt, und ist auch sonst überall dort drin wo man es am wenigsten vermutet), um den bio-chemischen effekt im gehirn zu erzeugen und die sucht aufrecht zu erhalten bzw. bei langer abstinenz neu anzukurbeln.
und da leider milchprodukte/laktose zu oft in lebensmitteln und sogar in medikamenten wie z.b. schon kopfschmerztabletten versteckt und nicht deklariert sind (wegen "zu geringer menge") oder nur in spuren vorhanden sind, tappt man immer wieder in diese falle rein, denn wie gesagt bereits spuren reichen schon aus.
die einzige methode wie man das gehirn davon entwöhnt, also diesen "milch-jieper" loswird (man sollte eigentlich auch mal diese werbeagenturen verklagen die damit auch noch werben..., aber ich schweife ab), ist konsequenz, striktes vermeiden, und fundiertes wissen darüber wo genau es überall (wirklich) drin ist.
ich verzichte also nicht nur deshalb auf kuhmilch-produkte weil ich es schlimm finde wie mit den tieren umgegangen wird, und weil ich drüsensekret mit eiter nicht mag, und weil ich es mir mittlerweile garnicht mehr schmeckt, und kaffee schwarz eh viel besser ist, sondern eben auch damit sich mal mein körper und vor allem magen-darm-trakt regenerieren kann von dem ganzen gluten- und casein-konsum der vergangenheit schon von früher kindheit an.
es ist richtig dass ich per definition noch nicht völlig vegan bin, denn leider bin ich trekking-fan und hab ich noch keine guten trekking-schuhe ohne leder gefunden.
und es macht mir beileibe keinen spaß noch mit leichenteilen an den füssen herum zu laufen, ich komm mir sogar schon irgendwie vor wie "buffalo bill" aus "das schweigen der lämmer" der sich mit der haut von groß gebauten frauen mit konfektionsgröße 42 bekleidet, und verstehe nicht warum manche veggie-produkt-hersteller nicht endlich mal das ei aus ihren produkten raus lassen obwohl ich der firma "gourmet" (die veggie marke in meinem örtlichen supermarkt) schon mal angeschrieben hatte dass es wirklich auch ohne ei geht.
und von den ganzen versteckten un-veganen gemeinheiten die einem mit hilfe von desinformation/nicht-information untergejubelt werden ganz zu schweigen. und daher bin ich noch nicht komplett vegan.
man kann also schon sagen, peta hat mich zum vegetarier gemacht, jedoch die richtig interessanten pro-veganen argumente hab ich erst durch antispe/maqi erfahren.
da meine alten wanderschuhe jedoch eh noch aus alten zeiten stammen werde ich sie jetzt auch nicht wegwerfen, bin aber froh wenn sich denn endlich die sohle komplett auflöst damit ich sie entsorgen kann und bin bereits auf der suche nach guten veganen wanderstiefeln, aber das wird ein anderes thema sein, bis dahin tuns dann die chucks. es solln sogar schon leute in chucks bergsteigen gegangen sein. :-)
jedenfalls, um zum theme zurück zu kommen, ich bin peta sehr sehr dankbar denn es hat bei mir den anfang des umdenkens vom dummen leichenvertilger zum vegetarier gemacht, womit ich mich schon so fühle wie von einer riesenlast befreit, jedoch da ich keine halben sachen mag und gerne systematisch vorgehe, ist mein bestreben nun ganz und gar auf alles von tieren und wo tiere für benutzt/ausgebeutet werden zu verzichten.
im kopf mag das nur ein schalter sein der klick macht, aber bis man dann sein umfeld wirklich von allem tierausbeuterischen übel sozusagen "gereinigt" hat und nicht unwissentlich wieder selbiges anschleppt, dauert es noch etwas.
und diese zeit der "reinigung" geb ich mir einfach, aber wie gesagt, der schalter ist bereits umgelegt.
ist halt wie bei allen systemen, vom einschalten bis hochfahren dauert es je nach komplexität des systems entsprechend lange, und der mensch im allgemeinen und ich im besonderen bin ein ziemlich komplexes system.
trotzdem muss ich mal eins los werden: achim stößer, ich finde deine arbeit für den tierschutz, die aufklärung, und wie du stets die sache auf den punkt bringst, herrlich erfrischend. mach weiter so! :)
Norm Phelps bemüht sich, den Neuen Tierschutz zu verteidigen: In Praise of 'The New Welfarism'. Allerdings ist an seiner Verteidigung nichts neu, sondern es ist die ewig alte Leiher von Argumenten, die längst widerlegt sind. Auf diese Widerlegungen bzw. Gegenargumente, geht er nicht ein, sondern spult gebetsmühlenartig die alten Phrasen herunter.
Angefangen mit:
Beide wollen eigentlich das gleiche? Nein, wollen sie nicht. Während der Neue Tierschutz nur behauptet, die totale Abschaffung sei das Ziel, arbeitet er nachweislich dagegen. Auch wenn es einzelne Aktivisten gibt, die möglicherweise tatsächlich der Tierrechtsidee anhängen, gilt das nicht für die Führer all dieser Organisationen. Die wissen genau, daß das, was sie tun, nicht zur Abschaffung führt. Sie sind es schließlich, die die Kampagnen und Themen danach ausrichten, daß diese möglichst gut auf potenzielle Spender zugeschnitten sind, und nicht danach, was sie gegen die Tierausbeutung bewirken.
Und wenn, wie er behauptet, "vegan campaigns" unterstützt würden, wieso findet man dann nie etwas davon (außer Alibi-Nennungen des Begriffs, wenn überhaupt)? Alles, was ich sonst lese, ist "veggie" oder "vegetarisch".
Phelps Rhetorik unterscheidet sich nicht von der der Tierrechtsgegner, so seien Kampagnen, die allen Ernstes die Abschaffung von Tierausbeutung und damit persönlichen Veganismus fordern "rigid, ideologically based orthodoxy". Die guten Tierschützer hätten hingegen "a more flexible and pragmatic approach". Mit "pragmatisch" meint er wahrscheinlich, mit Tierausbeutern zusammenzuarbeiten. Ich würde das eher Kollaboration nennen.
Seine Begründung, weshalb man auch tierschützerische Ansätze bräuchte, leitet er aus folgenden Gegebenheiten her.
Erstens sei der Tierproduktkonsum extrem stark im kulturellen Gedächtnis und der täglichen Lebenspraxis verankert. Wieso das irgendwie für Tierschutz sprechen würde, ist mir jedoch unklar.
Zweitens:
Das erste ja, aber das zweite? Große Tierschutzorganisationen sind Multi-Millionen-Euro/Dollar-Unternehmen, die Duzenden Menschen feste Vollzeitanstellungen gewähren. Wenn das kein "profitieren" ist, dann weiß ich auch nicht.
Drittens:
Die meisten? Wohl kaum. Für die meisten Menschen sind Tierprodukte lediglich Nahrungsmittel u.Ä., die zu konsumieren sie erzogen wurden. Die Alternativen sind einfach und reichlich vorhanden, sodaß die wenigsten Menschen Probleme bei der Umstellung haben, sobald sie ausreichend informiert sind. Die Information ist das Problem und all die Tierschützer, die nicht oder schlecht über Veganismus informieren bzw. ihn sogar als zu radikal und zu schwierig diskreditieren, sind das Grund dafür, daß die Neuveganerrate noch niedrig ist. Die Menschen, die wirklich unter keinen Umständen Tierprodukte durch Alternativen ersetzen wollen, sind eine absolute Minderheit.
Der gleiche Unsinn anders:
Ich habe von noch niemandem gehört oder in irgendeiner Diskussion gelesen, daß er glaube, seine Gesundheit hinge von Tierversuchen ab. Anders würde sich auch kaum erklären, weshalb 90% der Menschen bereits gegen Tierversuche sind. Auch hier sind die Tierversuchsbefürworter die Minderheit und nicht der Normalfall.
Viertens:
Auch hier ist mir unklar, wo diese vielen Menschen, die das tun, herkommen. Der Großteil der Menschen (wahrscheinlich alle) ist im Gegenteil der Meinung, daß das Verursachen "unnötiger Schmerzen" unethisch ist. Speziesismus ist nicht, wie er darstellt, eine tiefverankerte Ideologie, von der jeder Einzelne absolut überzeugt wäre, sondern in erster Linie ein sozialer Zustand. Fast alle Menschen haben oder hatten "Haus"tiere, die meist auch außerhalb ihrer Funktion gut behandelt wurden. Die wirklich überzeugten Speziesisten sind auch hier die Minderheit. Der gesellschaftliche Speziesismus ist ohne Frage stark, aber Phelps setzt eindeutig falsche Akzente.
Es ist eine beliebte Masche der Tierschützer, Menschen für zu dumm für die Tierrechtsidee zu erklären. Die Praxis beweist das Gegenteil: Immer wieder kann man von Menschen lesen, sie hätten irgendein Video über Tierausbeutung gesehen und dann für eine geraume Zeit die damit verbundenen Tierprodukte nicht mehr konsumiert. Die Überzeugung ist ohne weitere Unterstützung nicht nachhaltig, aber sie verstehen eindeutig, daß es falsch ist und daß sie mit ihrem Konsum dafür verantwortlich sind. Veganismusaufklärung funktioniert sehr wohl, wenn man sie nur machen würde.
Fünftens und letztens:
Unangenehme Wahrheiten erzeugen Widerstand. Richtig, und weiter? Das ändert nichts daran, daß die vollständige Offenlegung des Fehlverhaltens notwendig und ein wichtiger Faktor für das Verständnis ist. Neuveganer (notwendigerweise ethisch motiviert) sind in erster Linie froh und erleichtert, daß sie die Periode ihrer Mitverantwortlichkeit für Tierausbeutung hinter sich haben.
Die Stärke der Verdrängung ethischer Fakten ist begrenzt und funktioniert nur so gut, so wenig die Menschen mit der Wahrheit konfrontiert werden. Erst die Konfrontation erreicht den Umdenkprozeß, nicht die ständige Verschiebung und das Schönreden der Fakten wie es die Neuen Tierschützer praktizieren.
Bei diesen Prämissen wundert es wenig, daß Phelps zu fehlerhaften Schlußfolgerungen gelangt. Eine schließt er gleich an den letzten Punkt an.
Damit reduziert er nicht nur die menschliche Psyche auf die Pole totale Annahme und totale Ablehnung, sondern verknüpft "abolitionistische Kampagnen" auch wie selbstverständlich mit dem letzten. Menschen mit der ganzen Wahrheit auf einmal zu konfrontieren, erzeugt selbstverständlich oft Ablehnung, die ist jedoch selten von Dauer. Der Umdenkprozeß dauert meist einige Zeit, er kommt aber nur am Ziel (Veganismus) an, wenn darauf fokussiert wurde. Gerade weil das Thema Ablehnung erzeugt, werden die Menschen immer nur so weit gehen, wie sie müssen und nicht weiter. Da von Neuen Tierschützern nur auf "weniger Fleisch" oder Vegetarismus fokussiert wird, ist klar, weshalb die Menschen genau bis dorthin und nicht weiter gehen.
Wir lernen von Phelps: Die Bürgerrechtsbewegung in den USA hat in Wirklichkeit gar nicht funktioniert. Daß sofortige und kompromißlose Gleichstellung gefordert und Gradualismus abgelehnt wurde, war ein zu großer Schock für die Restbevölkerung und daher gibt es bis heute offizielle Rassentrennung. Oder ohne Ironie: Selbstverständlich nicht. Radikalismus ist der Faktor für wirklichen und effektiven Fortschritt, wohingegen Gradualismus, der sich im Reformismus manifestiert, ewig langsam Pseudo-Fortschritte erreicht. Ohne eine breite, kompromißlose Bewegung, wird es nicht vorwärts gehen (und die wird von Neuem Tierschutz verhindert).
Sein Glanzstück ist die Verteidigung von unlogischen Taktiken, weil die Welt unlogisch sei.
Wer sich fragt, wieso hier Unlogik verteidigt werden muß, braucht sich nur einmal die Methodik von Neuem Tierschutz anzusehen. Es ist das gleich wie der Unterschied zwischen Vegetarismus und Veganismus (und trifft auch insofern zu, da Neuer Tierschutz für ersten und gegen zweiten ist): Veganismus ist langweilig einfach, er sagt, keine Tierprodukte in irgendeiner Weise zu konsumieren. Erst ("ethisch" motivierter) Vegetarismus ist interessant: Schweine und "Mast"hühner dürften aus ethischen Gründen nicht umgebracht werden, aber Rinder und "Legehennen" dürfen es. Um den ethischen Unterschied zu erklären, der das eine verdammt, aber das andere rechtfertigt, braucht man eine ganze Menge Unlogik. Ähnlich beim Tierschutz: "Pelz" soll niemand tragen, aber "Leder" und "Wolle", obwohl in sehr viel größerem Umfang konsumiert, werden nicht angeprangert. Zu erklären, weshalb Schafe ethisch wichtiger sind als Nerze, braucht wiederum eine ganze Menge Unlogik - im Gegensatz zur langweilig eintönigen Tierrechtsposition, beides als gleich falsch anzusehen (und daher nie nur eines zu thematisieren).
Seine Behauptung, die Welt sei unlogisch (oder die Menschen zu dumm, logisch Konzepte zu begreifen), widerspricht schlichtweg der einfachsten Alltagsempirik. Das erste, worauf sich angegriffen fühlende Personen bei einem "Anti-Pelz-Stand" hinweisen, sind die (vermeintlichen) "Leder"-Schuhe, denn sie wissen genau, daß das ethisch nicht besser ist. Die Argumentation funktioniert nur, wenn man logisch konsistent Tierrechte und nicht weniger fordert.
Praktisch sieht es für ihn so aus:
Übersetzt heißt das, man brauche Tierschutz-Ablaßhandel, "Gütesiegel" für tierschutzgerechte Tierausbeutungsprodukte und dgl., was die Menschen vom Veganwerden abhält, um letztendlich die Tierausbeutung zu beenden. Warum man die Tierausbeutung auf einer neuen Ebene (die der "tierschutzgerechten" Tierausbeutung) festigen soll, um sie abzuschaffen, ergibt auch bei der tausendsten Wiederholung keinen Sinn.
Apropos Wiederholung:
"Schritt für Schritt" funktioniert nicht, wenn es die falsche Richtung ist. Die Tierausbeutung umzugestalten und die eine Sorte Käfig (Legebatterien) durch eine andere ("Bodenhaltung") zu ersetzen, ist kein Schritt in Richtung Abschaffung. Ein Verbot von Tierversuchen an Affen zu fordern, weil sie menschenähnlich sind, ist eine Sackgasse, weil Affen die einzigen menschenähnlichen nichtmenschlichen Tiere sind.
Wo bleibt überhaupt der "Plattformeffekt" bzw. das "schrittweise Vorgehen"? Legebatterien sind bereits verboten und das Verbot der Kleingruppenkäfige ist auch beschlossen, wo also bleiben die Kampagnen gegen "Bodenhaltung"? Eigentlich sollte die doch schon seit mindestens einem Monat laufen. Dieser Effekt würde nicht funktionieren, wenn man ihn nicht nutzt, zudem ist das Thema gerade jetzt noch aktuell, es wird also höchste Zeit, damit anzufangen. Komischerweise habe ich aber von keinen Kampagnen gegen "Bodenhaltung" gehört. Wie kommt das? Oder ist es etwa so, daß mit den Legebatterien nur ein unpopulärer Bereich herausgegriffen wurde, mit dem man Aufmerksamkeit erreichen und dadurch Spenden einnehmen konnte, und jetzt, da das mit Kampagnen gegen die "Alternativhaltungs"-Formen nicht möglich ist, das Thema einfach vergessen wurde? (Das würde mich aber sehr überraschen.)
Auch sehr typisch bei Neuen Tierschützer: Sie haben keine Ahnung, was Abolitionismus ist und was er will. Oder sie haben Ahnung, betreiben solche Verleumdung wissentlich:
Aber ja, Abolitionisten wollen, daß Tiere in den schlechtesten Bedingungen bleiben und sie wollen auch Hennen in Käfigen nicht helfen. (Alle ganz böse Menschen.)
Doch auch hier verdreht er die Realität. Abolitionismus ist das einzige, was den Tieren wirklich hilft. Reformismus hilft ihnen nicht, denn es ist nicht besser, wenn ihre Käfige durch andere ersetzt werden. Es hilft ihnen nicht, wenn die Enge des Käfigs durch die Enge durch Tausende andere Tiere ersetzt wird.
Abolitionismus hingegen erreicht Verbesserungen. Um so erfolgreicher er ist, um so eher wird die Tierausbeutungsindustrie anfangen zusammenzubrechen und das beginnt selbstverständlich an den schwächsten Stellen zuerst, also genau dort, wo die Tiere am meisten leiden. Was die Neuen Tierschützer in jahre- und jahrelanger Kleinarbeit zu erreichen versuchen, würde eine breite, abolitionistische Bewegung nebenbei erreichen, aber das wäre natürlich zu einfach.
Der erste Teil hier, Abolitionismus funktioniere nicht, ist eine weitere Wiederholung, interessanter ist die Hinterfragung des zweiten Teils: Warum haben Reformen denn eigentlich Erfolg? Die Tierausbeutungsindustrie ist eine Industrie wie jede andere und würde nie, absolut nie, Veränderungen akzeptieren, die ihr schaden. Sie akzeptieren nur solche, von denen sie profitiert, entweder durch Verbilligung der Produktion oder durch Absatzförderung. Die Reformen, die angeblich schaden würden, erreichen meistens beides: Alte und unrentable Methoden (z.B. Kastenställe für Kälber), werden durch neue und profitablere Methoden ersetzt (Kälbern wird etwas Sozialkontakt gewährt, was wiederum teure Tierarztkosten reduziert). Auf der anderen Seite bekommen die Firmen, die dergleichen durchführen, damit das Prädikat "tierschutzgerecht" von den Tierschutzorganisationen verliehen und können sich vor den Verbrauchern als "tierlieb" profilieren, was ihren Absatz fördert. Wie solches Vorgehen jemals auch nur annährend der Industrie schaden und damit "langfristig" zur Abschaffen führen soll, ist und bleibt ein Rätsel.
Die "Abschaffung der Legebatterien" in der EU bis 2012 (seit diesem Jahr in Deutschland) nennt er:
Mehr als ein Wortspiel ist es nicht, denn die "Abschaffung der Legebatterien" bedeutet im Klartext eine Neudefinierung von "Käfig". Die eine Käfigform wird "abgeschafft", die andere eingesetzt. Eine Abschaffung von Käfigen es ist es keineswegs, weshalb es eben nur Reform und nicht "gleichzeitig" (eine relevante Form von) Abschaffung ist.
Eine nüchterne Überprüfung der theoretischen Auswirkungen fällt wenig vielversprechend aus: Reformismus stärkt die Industrie und sichert oder erhöht den Verbrauch. Abolitionismus schwächt die Industrie und senkt den Verbrauch. Und das wollen solche Leute "gleichzeitig" machen. Wie das gehen soll, erklären sie nicht, stattdessen stützen sie ihre Thesen auf Wortspiele wie oben.
Seine Zusammenfassung zum Schluß ist der Höhepunkt der Realitätsverdrehung:
Reformen reduzieren nichts, sondern verschieben es nur. Minimale "Verbesserungen" werden erreicht und der Konsum erhöht sich, sodaß letztlich mehr Leid verursacht wird. Oder das Leid verschlimmert sich sogar und wird nur optisch auf andere Bereiche verschoben (wie bei der sog. "Abschaffung der Legebatterien"). Im besten, wirklich allerbesten Fall ist es ein Nullsummenspiel, indem die minimalen ökonomischen Aufwendungen für die Umsetzung der Reformen, durch die Sicherung der Verkaufszahlen ausgeglichen werden.
Auch der zweite Punkt, sie würden ökonomischen Schaden verursachen, kann nur aus der Luft gegriffen sein. Die Reformen werden, wie gesagt, nur deshalb angenommen, weil sie die Produktion effektiver machen oder den Absatz garantieren. Im Klartext: Kosten einsparen oder wieder hereinholen. Die letzte große Reform als Beispiel betrachtet: Die Eier aus "Alternativhaltungen" (statt "Käfighaltung") sind ein bißchen teurer und der Eierpreis ist gestiegen, während der Konsum auch gestiegen ist. Es reicht Grundschulmathematik um auszurechnen, daß das erste eine Kostendeckung und das zweite eine Gewinnsteigerung ist. Wo ist hier der ökonomische Schaden?
Zum letzten, Reformen würden das Tierleid öffentlich bekannt machen. Auch das tun sie nicht, sondern nur das Leid von bestimmten Gefangenhaltungsformen oder bestimmten Bereichen (der "Massentierhaltung"). Diese Dinge sind das Böse und die "Alternativen" Tierausbeutungsmethoden das gute Gegenstück ("Alternativhaltung" oder idyllische Bauernhöfe). Tatsächlich adressieren Reformen nur das Tierleid der ersten Mehtoden und relativieren und verharmlosen die Tierausbeutung der anderen (nicht zuletzt, indem explizit gesagt wird, solche Produkte seien besser). Daher wundert es wenig, wenn in diesen Bereichen der Konsum ansteigt und sich damit insgesamt im Ganzen letztlich nur verschiebt. Tierschutz bleibt Tierschutz, d.h. die Vorstellung, man könne Tiere ausbeuten und umbringen, solange das nicht allzu grausam geschieht.
Auffällig an Phelps Text ist außerdem, daß er alle Gegenargumente der letzten Jahre konsequent ignoriert hat. Daß Reformen die Produktion effektiver machen, kann man schwarz auf weiß in Zahlen nachlesen; dazu, daß "tierschutzgerechte" Tierprodukte z.B. Vegetarier dazu bringen, wie "Fleisch" zu essen, gibt es fast monatlich einen Zeitungsartikel. Die ökonomischen Rechnungen sind genauso einfach, sie lassen schlichtweg die relevanten Zahlen weg. Das funktioniert genauso wie Balluchs Rechnung, die Abschaffung der Legebatterien sei ein Erfolg, weil es (zwischenzeitlich) weniger "Legehennen" gab und die Eierproduktion zurückging. Weggelassen hat er, daß der Konsum weiter anstieg (und ansteigt) und die fehlenden Eier importiert werden, d.h. mehr Hühner umgebracht werden und das lediglich woanders geschieht. Ob es ein Unterschied für die Tiere ist, in diesem oder jenem Land zu sterben, bezweifle ich.
Tierschutz hat versagt und nie funktioniert, Neuer Tierschutz hat versagt und nie funktioniert. Es wird endlich Zeit für Tierrechte, Veganismus und Abolitionismus, alles andere hilft der Tierausbeutungsindustrie oder bedeutet bestenfalls, sich im Kreis zu drehen.
Es ist nützlich, die Tierausbeutungsrealität zu dokumentieren und öffentlich zu machen. Letztlich ist das auch der eigentliche und hauptsächliche Grund, weshalb Menschen vegan werden, die Vorteile für Gesundheit und Ökologie sind Nebenaspekte.
Etwas jedoch gibt es bei dieser Dokumentation nicht: "Mißstände". Die gesamte Tierausbeutungsindustrie an sich ist das Problem und daher gibt es nur offensichtlichere/extremere Formen der Tierausbeutung und verdecktere/weniger extreme. Wer von "Mißständen" spricht, erreicht nur Tierschutz, welcher die Tierausbeutung auf einer neuen Ebene festigt, aber niemals (auch nicht "langfristig") die Abschaffung dieser. Wenn "Mißstände" bestehen, werden sie beseitigt und damit suggeriert, die "reguläre" Tierausbeutung sei nicht zu beanstanden, da das Problem die "Übertretungen des Tierschutzgesetzes" seien. Die Tierausbeutung unter Einhaltung des Tierschutzgesetzes hingegen wird damit nicht kritisiert.
Genau dies ist das Prinzip von PETAs "Undercover"-Aufnahmen. Während Tierrechtsorganisationen jede Form von Tierausbeutung (ob "Käfig-" oder "Freilandhaltung") dokumentieren und das Tierausbeutungssystem an sich kritisieren, sucht sich PETA Betriebe heraus, wo "Mißstände angeprangert" werden können. Diese bestehen in der Übertretung des Tierschutzgesetzes (oder eigener Standards). Solche Entdeckungen sind ein "Skandal", woraus folgt, daß richtig wäre, wenn das Tierschutzgesetz eingehalten werden würde. Tierrechtler können darüber nur den Kopf schütteln, denn der wirkliche Skandal ist, daß es dieses Gesetz, das Massenmord legalisiert, überhaupt gibt. Das Problem sind nicht einzelne Betriebe, deren "Übertretungen" unterbunden werden müßten, sondern die Akzeptanz jedweder Form von Speziesismus. Und den schafft man nicht ab, indem man die Umsetzung oder Einhaltung speziesistischer Gesetze fordert.
Deutlich wird PETAs Vorgehen beispielsweise an der "Aufdeckung der Zustände" im "Kuhstall Stetten". Das skandalöse daran: es ist ein "Vorzeigehof". Das impliziert, daß bei allen Betrieben, die keine "Vorzeigehöfe" sind, diese Zustände weniger "anprangerungswürdig" seien, obwohl die Bezeichnung für das Leiden der Tiere völlig irrelevant ist. Worum es hier geht, ist "Ehrlichkeit dem Verbraucher gegenüber", nicht die Tierrechtsverletzung an sich.
Nachdem sich herausstellte, daß der Landwirt durch Krankheit gehindert war, dem "Tierschutzstandard" zu entsprechen, lenkte PETA natürlich ein.
PETA hat "Verständnis" für Tierrechtsverletzung unterhalb des Standards, wenn der Ausbeuter krank ist; "Fehler" waren die Nicht-Einhaltungen des Standards, nicht der Umstand, daß so ein Betrieb überhaupt existiert. Wenn zu der regulären Tierausbeutung zurückgekehrt wird, scheint es von PETAs Seite aus nichts mehr zu kritisieren zu geben.
Auch der neuste "Skandal" bei Wiesenhof paßt in das Schema. Das "skandalöse" daran ist, daß dieser Betrieb unter einem "Qualitätssiegel" läuft, dessen Ansprüche damit nicht eingehalten würden. Auch hier wieder ist Ehrlichkeit dem Verbraucher gegenüber der "Mißstand". Die Verwerflichkeit von Tierausbeutung an sich wird damit nicht einmal angekratzt. PETAs Forderung ist, "daß die gesetzlichen Vorgaben auch tatsächlich eingehalten werden". Die Logo-Unterschrift lautet bekanntlich "Stoppt Tierquälerei". Tierschutz par excellence, vom Ziel der Abschaffung des Systems keine Spur.
Und genauso wird es verstanden.
Die Folge von PETAs "Aufdeckung" ist, wie erwartet und wie von PETA eingefordert, "nette" Tierausbeutung.
Was ändert sich, wenn PETAs Forderungen umgesetzt sind? Die Tiere werden beim "Ausstallen" nur noch mit "angemessener" Gewalt in Kisten gestopft bzw. sie werden "fachgerecht" umgebracht, statt laienhaft. Das ist natürlich besser als der Zustand zuvor, aber in Relation zu der gesamten Ausbeutung eine marginale Änderung. Was hier und bei allen anderen "Undercover-", "Investigations-" oder "Skandal"-Aufnahmen gemacht wird, ist kostenlose Werbung für die Tierausbeutungsindustrie. Produkte, die Standards entsprechen, verkaufen sich gut, dazu muß nur auf die Einhaltung des Standards bestanden und auf seine Existenz hingewiesen werden. Beides bedient PETA vorbildlich.
Daran ändert auch die Alibi-Rhetorik des Hinweises auf die Möglichkeit der Änderung des Konsumverhaltens im Video und auf der dazugehörigen Seite nichts. Diese Forderung nach Veganismus ist dabei keineswegs die zentrale Aussage, es ist die nachgereichte, letzte Randanmerkung (und das nur theoretisch, denn faktisch spricht PETA von einem "Veggie Starter Kit" und "Veggie" ist ein Freifahrtschein für Unveganismus wie Vegetarismus). Die erste und indirekt die zweite Aufforderungen lauten: Spenden.
Es ist ein abgekartetes Spiel: Die Produzenten können ihre Verantwortung demonstrieren, indem sie ihr "Entsetzen" zeigen und marginale "Maßnahmen" und "Änderungen" ankündigen; die Verbraucher ihre Besorgtheit, indem sie nur Produkte mit eingehaltenen Standards konsumieren; und die Tierschutzorganisation bekommt die Spenden. Alle sind zufrieden. Naja, bis auf die Tiere.
Marc Bekoff: Das unnötige Leiden der Tiere. Tierrechte - was jeder Einzelne tun kann, mit einem Vorwort von Jane Goodall, aus dem Amerikanischen von Janine Goss (Originaltitel: Speaking for and Respecting Voiceless Animals), 1. Aufl., Herder-Verlag, Freiburg/B. 2001
Der Autor ist Professor für Biologie an der Universität von Colorado und seine Forschungsgebieten sind u.a. "Verhalten und Kognition von Tieren sowie Tierrechte". Über dieses Thema (Verhaltensforschung) schreibt er auch die meisten Bücher, der geringere Teil bezieht sich auf eigentliche Theoriefragen der Tierbewegung.
Wer hier Tierschutz vermutet, um die Titel-Formulierung "unnötiges Leiden" legt es nahe, findet spätestens durch das Vorwort der Tierrechtsgegnerin Goodall eine Bestätigung (die übrigens nicht einmal alle Tierversuche an Affen ablehnt). Dort lesen wir etwas über "Massentierhaltung" und Vegetarismus, wobei die Empfehlung von Vegetarismus für sie wahrscheinlich bereits eine Steigerung darstellt, da sie sonst auf der "Weniger Fleisch"-Linie fährt.
Vom Autor selbst ist kurz darauf Ähnliches zu lesen: "Wenn es deshalb von Zeit zu Zeit den Anschein hat, als wolle ich jegliche Forschungsarbeit mit Tieren, einschließlich meiner eigenen, und jede andere Form der Tiernutzung in jedem Bereich unterbinden, so ist dieser Eindruck falsch." Verhaltensforschung an nichtmenschlichen Tieren ist zwar nicht grundsätzlich abzulehnen (z.B. nicht, wenn sie durch reine Beobachtung freilebender Tiere erfolgt), jedoch "Tiernutzung" nicht unterbinden zu wollen, ist kaum eine tierrechtlerische Position.
Zwar ist er der Meinung, daß wir "ihrem Leben und ihren Interessen stets Respekt schulden" bzw. "unsere moralischen Beziehungen zu anderen Tieren auf Respekt statt auf Ausbeutung gründen" sollen. Da er unter diesem Respekt Vegetarismus versteht, also das Gefangenhalten und Umbringen von Tieren, möchte ich jedoch lieber nicht von ihm "respektiert" werden.
Zwischendurch wirft er noch mit einigen argumentativen Nonos wie genetischer Übereinstimmung (das Great-Ape-Project ist natürlich toll, wenn auch speziesistisch, wie er selbst sagt, das scheint ihn aber nicht weiter zu stören) oder Randaspekten wie Tierversuchen, Artenschutz, Tiertransporten und "Pelz" um sich, gegen deren Erwähnung nichts spräche, wäre sie nur peripher und nicht als Hauptaspekte. Es auch ein paar weniger schädliche Aussagen wie über die Grundlagen des Speziesismus, aber in dieser Umgebung hilft das nicht viel. Auch kann er interessanterweise Tierrechtler und Tierschützer auseinanderhalten und nennt zumindest Francione als Beispiel, jedoch auch Regan.
Das einzig wirklich Positive ist hier die Widerlegung von Pro-Zoo-Argumenten, wobei das dennoch letztlich ein Randaspekt bleibt und er selbstverständlich "Verbesserungen" fordert, nicht die Abschaffung von "Zoos".
Die Erbse der Woche hätte für die Zwischenüberschrift "Vegetarismus: Eine gute Alternative zur Tötung von Tieren" verdient. Und auch in diesem Kapitel spricht er vom "Reduzieren" des Tierproduktkonsums. Unter den "Informationsmöglichkeiten" werden für die deutsche Übersetzung die Webseiten von Peta und Tierschutzkonsortien heruntergebetet. Das zumindest entspricht dem Charakter des Buches.
Seine "Leitsätze", wie man sich verhalten und man selbst den Tieren helfen könne, lesen sich wie erwartet: "Jemand, der diese Rechte [der nichtmenschlichen Tiere] missachtet, sollte zwingende Gründe angeben können, und jedes Tier, welcher wir schädigen oder verletzen, sollten wir um Verzeihung bitten." Beim besten Willen, dazu fällt mir nichts mehr ein.
Fazit: Daß im Titel der Begriff "Tierrechte" auftaucht, ist eigentlich nicht Bekoffs Schuld, ist es doch eine Hinzufügung durch die Übersetzerin (oder den deutschen Verlag). Er ist bei seinem implizierten Programm geblieben und hat Tierschutzmist geschrieben, den zu lesen vergeudete Zeit wäre.
Bob Torres: Making a Killing. The Political Economy of Animal Rights, AK Press, oh. Aufl., Oakland (USA) 2007
Bob Torres ist Assistanzprofessor für Soziologie an der St. Lawrence University. Bekannt ist er vor allem als Ko-Autor des Buches "Vegan Freak: Being Vegan in a Non-Vegan World" (das gerade in zweiter Auflage erscheint) und der damit in Verbindung stehenden Radioshow "Vegan Freak Radio".
Im Klappentext – das als Vorwortersatz vorneweg – ist zu lesen, daß das Buch darlegt, warum die Befreiung der Menschen, von einem linken/marxistischen Standpunkt aus gedacht, auch die Befreiung der nichtmenschlichen Tiere miteinschließen soll bzw. muß. Es argumentiert dabei mit den Verknüpfungen von Unterdrückung, Hierarchie und Macht zwischen der kapitalistischen Ausbeutung von Menschen und von anderen Tieren.
Das erste Kapitel ("Taking Equality Seriously") leitet er mit der ethischen Ungleichbehandlung von "Haus"- und "Nutztieren" ein. "We have created a false dichotomy between behaviors attributable to companion animals and those of other species that blinds us to the inherent worth and needs of all animals." Er erklärt, daß beim Speziesismus ähnliche Herrschaftsstrukturen wie bei Rassismus und Sexismus existieren und daher eine Ablehnung von Herrschaft und Unterdrückung, wenn sie konsequent sein soll, auf alle Unterdrücken ausgeweitet werden muß. Das ergibt sich auch aus Feststellungen wie von Nibert, daß verschiedene Formen der Unterdrückung in Verbindung zueinander stehen und sich gegenseitig stärken.
Torres wendet sich dann dem Kapitalismus zu, dessen Schaffung von Armut und wie die herrschende Ideologie die Ursache auf die Armen selbst zu schieben versucht. Ausbeutung ist ein Teil der Ideologie, aber auch des ökonomischen Systems. Wenn man als Einzelperson von der Ausbeutung zurücktritt, besteht sie weiterhin in institutionalisierter Form und sie ist damit weiterhin aktiv und reproduziert sich. Auch wenn man selbst vegan wird, ändert das nicht automatisch den systembedingten Speziesismus wie den gesetzlichen Besitzstatus der nichtmenschlichen Tiere. Die institutionalisierte Ideologie besteht auch darin, daß Tierausbeutung alltäglich und normal ist. Sie umgibt alle Menschen, wird aber nicht bewußt wahrgenommen, wenn man nicht direkt darauf hinweist.
Als ideologische und ökonomische Basis aller Unterdrückung, identifiziert er den Kapitalismus, der daher das Angriffsziel sein muß, wenn es darum geht, Unterdrückung zu bekämpfen.
"Chainded Commodities" ist das zweite Kapitel und beginnt mit der Feststellung, daß die meisten Menschen konsumieren ohne über die damit verbundenen Bedingungen und Folgen nachzudenken. Jede Form von Konsum jedoch ist in einem Komplex verstrickt, der Politik, Macht, Technologie und mehr betrifft und beeinflußt. Für die Menschen ist es bequem, nicht zu wissen, was die Folgen sind, und die Produzenten bedienen sich dieses Umstands. Torres erklärt am Beispiel seines eigenen Bewußtseinswandels über die Hintergründe der Tierausbeutung durch einen Uni-Kurs in "Milchproduktion", bei dem ihm die Parallelen klar wurden. "Animals were being used as productive machinery, and I was learning how to exploit them efficiently."
Danach kommt er zu Grundlagen wie moralische Schizophrenie und die Unmöglichkeit, Unveganismus kohärent zu rechtfertigen, geht auf einige häufige vorgebrache Rechtfertigungsversuche ein und erklärt die Basis der Tierrechte als die gleiche Berücksichtigung gleicher Interessen. Die Benutzung von Tieren zu unseren Zwecken ist das Musterbeispiel für das Prinzip der Ausbeutung und für die Bewahrung deren Prinzipien durch eine geschlossene Klasse (den unveganen Menschen).
Marx beobachtete, daß in kapitalistischen Systemen der Austauschwert wichtiger wird als der Gebrauchswert und deshalb Ökonomie und das Sozialsystem untrennbar verknüpft sind. Die Ökonomie wirkt auf die sozialen, politischen und kuturellen Aspekte einer Gesellschaft zurück. Die Produkte werden von ihrer Herstellung getrennt, sodaß man dem Produkt selbst seine Hintergründe nicht ansieht. Kapitalismus (und damit Klassenkampf) zu verstehen bedeutet, diese Hintergründe aufzudecken und das muß auch für nichtmenschliche Tiere gelten. Sie sind in der einen Hinsicht (ihrem Status) der Arbeiterklasse sehr ähnlich, in anderer Hinsicht (dem revolutionären Potenzial) aber unähnlich. Ihr Status im Kapitalismus ist ein anderer als bei Menschen: "they are superexploited living commodities". Die Ausbeutung erstreckt sich nicht nur auf ihre Arbeitskraft, sondern auf ihre gesamte Existenz.
Am Beispiel der Eierproduktion zeigt Torres wie Hennen unter solchen Bedingungen "gehalten" und zu solchen Zeitpunkten mit entsprechenden Methoden umgebracht werden, daß die größtmögliche Ökonomität garantiert ist. Es ist seiner tierrechtlerischen statt tierschützerischen Ausrichtung zuzuschreiben, daß er nicht das typische Beispiel der "Fleischproduktion" gewählt hat, sondern eines, daß alle Unveganer betrifft. Genauso, daß er anschließt, daß Freilandeier keinen Deut besser sind ("even nice exploitation is still exploitation in the end"). Auch die Ausbeutung von Menschen unter schlechten Arbeitsbedingungen und Verletzungsgefahr ist in der Tierausbeutungsindustrie die Regel. Wer sich nicht um nichtmenschliche Tiere schert, tut es auch kaum bei menschlichen.
Als zweites Beispiel beschreibt er die Zustände und Methode bei Tierversuchen, die Ungenauigkeit und Nutzlosigkeit der Ergebnisse bzw. der Experimente überhaupt. Tierversuche bedienen auch hier eine große Industrie, die davon profitiert und daher kein Interesse am Wohlergehen der Tiere oder nur der Verwertbarkeit der Ergebnisse hat, sondern ausschließlich an ihrem Profit.
Er schließt das Kapitel mit den Worten: "and if we take our commitment to justice seriously, we should also [neben Rassismus, Sexismus, Klassismus] be fighting the speciesist in our heads. It is the only way forward in order to not undermine our own premises."
Das dritte Kapitel ist "Property, Violence, and the Roots of Oppression" überschrieben. Nichtmenschliche Tiere sind in jedem Status das legale Eigentum ihrer Besitzer. Sowohl die "Nutztiere", die unter den Bedingungen der Profitmaximierung gehalten werden, als auch die "Haustiere", die bei Nichtgefallen oder aus Kostengründen mit vorgeschobenen, trivialen Gründen euthanasiert werden können. Wenn nichtmenschliche Tiere gut behandelt werden, hat das daher meisten auch nur den Hintergrund, daß ihr Wert als Besitzobjekt erhalten werden soll.
Nach einer kurzen Theoriedarstellung, weshalb Besitz der meisten Produkte Diebstahl (an den Arbeitern) involviert, legt Torres dar, weshalb der Besitztumsstatus der Tiere zu ihrer Ausbeutung führt. Tiere stehen in einem wesentlich schlechteren "Arbeitsverhältnis" als die Arbeiterklasse, da ihre Ausbeutung umfassender und radikaler ist. Ihre gesamte Existenz, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, wird ausschließlich auf die Profitmaximierung des "Investors" ausgerichtet, wozu letztlich auch ihr Tod gehört, dessen Zeitpunkt die Profitmaximierung bestimmt. "Having animals categorized as property gives us the ability to exploit them as a resource for even minor human wants." Die Interessen des Besitzers stehen aufgrund des Besitzstatusses grundsätzlich höher als die Interessen des Besitzes.
Neben dem Besitzstatus ist das Dasein nichtmenschlicher Tiere in der menschlichen Gesellschaft von Gewalt dominiert. Ausbeutung (auch der nichtmenschlichen Tiere) erfordert inhärent ein hohes Maß an gewaltsamer Unterdrückung. Diese, das stellt er heraus, ist nicht einfach nur die Folge persönlicher Diskriminierung, sondern auch Folge der ökonomischen und sozialen Struktur. Die Profiteure versuchen sich dadurch zu wehren, daß Gesetze wie der Animal Enterprises Terrorism Act (2006) erlassen werden, die die Tierausbeutungs-Wirtschaft schädigende Aktivitäten (auch gewaltlose) als "Terrorismus" zu verfolgen ermöglichen. Der Staat schützt mit diesem Gesetz die Eigentümer und kriminalisiert die Tierrechtsidee.
Im Weiteren geht Torres näher auf die Theorie Bookchins ein, daß die Unterdrückung der Natur durch die Menschen aus der Unterdrückung der Menschen untereinander stammt. Eine bessere Beziehung zur Natur aufzubauen ist daher nicht möglich, ohne die Beziehungen untereinander zu überdenken. Er gibt einen Gegenentwurf einer Demokratie frei von Unterdrückung und der Möglichkeit der Partizipation.
Auch auf einen Gegenentwurf zum Antispeziesismus geht er ein und zwar Machans Versuch, die Ausbeutung der Natur (und nichtmenschlichen Tiere) durch Menschen zu rechtfertigen. Torres zeigt an dessen Argumenten, daß es dieselben sind, die auch zur Rechtfertigung der Unterdrückung von Menschen genutzt wurden (ähnliche Beispiele hier). Es ist in erster Linie hierarchisches Denken, das benutzt wird um Unterdrückung zu rechtfertigen. Und daher muß dieses bekämpft werden, angefangen bei jedem selbst. "Only with an integrative, holistic, and thoughtful approach to all oppression and hierarchy can we hope to build a different society."
Was das genau für die Tierrechtsbewegung bedeutet, darum handelt das nächste Kapitel "Animal Rights and Wrongs". Zu Beginn gibt er die bereits gezogenen Schlußfolgerungen, daß man sich gegen mehr als "nur" Speziesismus richten muß und daß man konkrete Analysen der bestehenden Strukturen braucht, um effektiven Aktivismus zu betreiben und nicht nur blinden Aktivismus, der ein gutes Gefühl, aktiv zu sein, vermittelt, aber nichts verändert.
Beispiele für schlechten Aktivismus lassen sich unschwer finden. Temple Grandin ist eine "Schlachthofdesignerin", die die Todesanstalten "streßfreier" für die Tiere gestaltet und die Produktion wirtschaftlich effektiver macht. Dafür bekam sie – wer hätte das gedacht – eine Auszeichnung von PETA. Diese Organisation nennt er als Musterbeispiel für alle, die vorgeben für Tierrechte zu sein, aber tatsächlich zur Tierrechtsidee widersprüchliche Aktionen durchführen. Grund ist ihr Interesse an Spendengeldern, sodaß ihre Aktionen daran gemessen werden, die gut sie zur Einnahmesteigerung dienen, nicht, ob sie wirklich zur Erreichung der Tierrechte geeignet sind.
Die Richtung, die angeblich auf die Abschaffung der Tierausbeutung hinarbeitet, aber meint, daß dies nur in kleinen Schritten möglich sei und daß man nicht zuviel fordern, zu "radikal" sein solle, sonst bekäme man gar nichts, wird als Neuer Tierschutz bezeichnet. Das Konzept, das ihm zugrunde liegt, zeichnet Torres am Beispiel Erik Marcus, PETA und HSUS nach. Die Kampagnen, die durchgeführt werden, helfen nicht im Geringsten, den Status der Tiere zu bessern, sondern sind auf ihre Öffentlichkeitswirksamkeit ausgerichtet. Der Neue Tierschutz macht dabei kostenlose Marktanalyse für die Tierausbeuter, die danach ihre Vermarktungsstrategien neu ausrichten können (z.B. indem sie "artgerechte Haltung" anbieten). "Some activists refer to these reforms as 'victories,' and they are victories, in a sense: they are victories for the industry." Diese Reformen machen (so steht schwarz auf weiß es in den Broschüren der angeblichen Tierrechsorganistationen) die Ausbeutung ökonomisch effektiver und steigern die Nachfrage nach diesen Produkten. Torres verdeutlicht, daß die Industrie, die von Tierausbeutung lebt, kein Interesse an Ethik hat, sondern nur an Produktion und Verkauf. Sie wird niemals Reformen umsetzen, die diesen Bereichen schaden könnten, daher können durch die Industrie akzeptierte Reformen niemals zu einer Schwächung dieser führen.
Er kritisiert auch den Opportunismus vieler "animal people", die nicht verstehen, daß die Ausbeutung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren verknüpft ist, und daher kein Problem damit haben, mit Konservativen und Evangelikalen zusammenzuarbeiten. Das gleiche gilt für PETA, wenn dort Kampagnen, die auf der Kommodifizierung von Frauen beruhen, durchgeführt werden, d.h. diese zu warenähnlichen Objekten der Werbung gemacht werden (wie für all die PETA-Plakate). Wenn die Tierrechtsbewegung Tierrechte erreichen will, müssen Menschenrechte geachtet werden und jede Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Geschlecht, Alter usw. abgelehnt werden.
Torres kritisiert im Weiteren die Substanzlosigkeit all deren, die andere für ihre Kritik an PETA oder Singer angreifen, ohne auf die Kritik selbst einzugehen. (Das Gejammer vom "fehlenden Zusammenhalt der Szene" kommt meist aus der Ecke derer, die von Kritik ablenken wollen.)
Zuletzt richtet er sich an die Linken und Anarchisten und zeigt, wie ihre stark verbreitete Ablehnung, sich für Tierrechte einzusetzen, auf tiefverwurzelten Speziesismus beruht. Oftmals wird eingewendet, man solle sich erst um die Probleme der Menschen kümmern, bevor man sich mit nichtmenschlichen Tieren befaßt. Niemand jedoch würde analog argumentieren, man solle zuerst die Probleme von Weißen beseitigen, bevor man zu den Problemen von Farbigen kommt. Gegen Tierrechten kommen auch genau die gleichen Pseudo-Argumente wie "es ist natürlich", "es war schon immer so", "Tiere sind weniger intelligent" usw., die bei den anderen Unterdrückungsformen benutzt wurden und werden (wie oben bereits erwähnt). Wer meint, das eine sei weniger wichtig als das andere, übersieht die strukturelle und ideologische Ähnlichkeit und Verknüpfungen zwischen der Unterdrückung von Menschen und Nichtmenschen.
Das letzte Kapitel ist "You Cannot Buy the Revolution" überschrieben. Torres vermittelt hier seine Überzeugung, daß man die Veränderung, die man erreichen will, in ersten Instanz in seinem eigenen Leben, Denken und Handeln umsetzen muß, und daß das, was wir heute tun, bereits zählt (auch wenn wir eine anarchistische bzw. vegane Gesellschaft vielleicht nicht selbst erleben). D.h. man kann nicht auf eine bessere Zukunft warten oder hoffen, ohne nicht selbst alles in der eigenen Macht stehende dafür getan zu haben. Hier richtet er sich auch noch einmal ausdrücklich an die Anarchisten und andere Menschen, die für mehr Gerechtigkeit kämpfen, und erinnert an die Notwendigkeit, daß die Unterdrückung nichtmenschlicher Tiere bekämpft werden muß, was in diesen Strömungen fatal vernachlässigt wurde. Es muß von einem "Lifestyle-Anarchismus" Abstand genommen und die Unterdrückung aller auch tatsächlich bekämpft werden.
Anschließend ruft er jeder Anarchisten und Nicht-Anarchisten dazu auf, vegan zu leben und erklärt das mit ethischer Notwendigkeit. "If animals are going to be considered in our struggle for social justice, veganism is the first place where that struggle must start." Er beschreibt die aufklärende Wirkung durch die bloße Anwesenheit eines Veganers in einer nicht-veganen Gesellschaft/Umgebung und erklärt, weshalb Vegetarismus nicht genug ist, um sich antispeziesistisch zu engagieren.
Relativierend spart er auch nicht mit Kritik am Veganismus als "lifestyle", wobei alles akzeptiert wird, das vegan ist, auch wenn es auf anderen Wegen ökologischen Schaden oder die Ausnutzung von Menschen unterstützt. Dies ist jedoch nicht veganismusspezifisch, denn den Bereich des "green capitalism" gibt es bereits länger.
Torres rät nochmals dringend von großen Organisationen ab, die ausschließlich spenderorientiert und reformistisch sind, weshalb sie nie etwas wirklich Entscheidendes bewegen werden. Auch vor der anderen Seite, den MDA (militant direct action), warnt er. Massive Gewalt einzusetzen, erst recht gegen Menschen gerichtet, ist widersprüchlich mit der Idee der Tierrechte und den ethischen Werten des Veganismus, zudem ist es strategisch ineffektiv. Gewalt ist Unterdrückung und wenn Unterdrückung das Problem ist, kann Gewalt nicht die Lösung sein, sie kann nur den letzten Ausweg darstellen.
Zum Schluß gibt er praktische Vorschläge, wie die Tierrechtsbewegung gestaltet sein sollte: Veganismus als Voraussetzung für jeden; jeder kann Aktivist sein, man muß/soll sich keinen großen Organisationen anschließen, denn jeder hat eigene Fähigkeiten, die er kreativ einsetzen kann; man soll sich in (eher kleinen) Gruppen zusammenschließen; man soll integrativ mit anderen Strömungen für soziale Gerechtigkeit (wie Antisexismus und Antirassismus) sein; man soll die großen Gruppen und selbsternannte Idole (wie Singer) ablehnen; man soll das Internet nutzen, dessen Reichweite nicht unterschätzt und abgelehnt werden darf, weil es "keine richtigen Aktionen" durchführe; als letzten Punkt gibt er zu bedenken, daß man aktiv sein und bleiben muß, um etwas zu verändern, und man sich nicht von Pessimismus wegen eines übermächtig erscheinenden Gegners lähmen lassen darf. "As LeGuin's character Shevek says, 'you can only be the revolution.' There is no other alternative."
Fazit: Das Buch ist auch für Nicht-Anarchisten empfehlenswert, denn es gibt auf wenigen (knapp 150) Seiten eine gute Einführung zu Grundwissen über die Tierausbeutungsindustrie, die Strömungen der Tierbewegung bzw. der Kritik des Reformismus und erklärt auch die marxistisch/anarchistischen Ideen mit einfachen Worten, unterlegt mit diversen Beispielen und eigenen Erfahrung aus einer Lehrtätigkeit und Aktivistentätigkeit.
Der Aufbau ist schlüssig - er nährt sich von der Theorie, über die Industrie und Tierrechtsbewegung zum Individuum - und wird durch ein Stichwortverzeichnis ergänzt.
Vollständiger Titel: "That's Why We Don't Eat Animals: A Book About Vegans, Vegetarians, and All Living Things".
Gelesen habe ich es bisher nicht, weil ein englisches Buch für Kinder mit deutscher Muttersprache (und das dürfte ja der Großteil sein) weniger geeignet ist (wobei es zum Vorlesen gehen müßte). Da dieses Buch dennoch im Gespräch war/ist, hier der Hinweis, daß es wohl genauso wie so viele andere auf Tiere in "Massentierhaltung" fokussiert und nicht erklärt, daß Tiere in "Alternativehaltung" nur unwesentlich besser behandelt werden. Also wieder einmal Tierschutz statt Tierrechte (wie auch die Werbung für dieses Buch durch PETA vermuten ließ).
Nahegelegt wird diese Einschätzung das durch diese Beschreibung:
> Damit gehörst du zu den wenigen, bei denen ihre Alibi-Arbeit
> keine negativen Folgen hatte. Nur ist es so, daß ein paar
Sicher? Vielleicht hast Du's übersehen, aber: .
Im übrigen gibt es vermutlich mehr Menschen, die "durch McDonald's" vegan wurden als "durch Peta" ... spricht das für McD? Und die Peta-Bilanz (nach Abzug der durch Peta verhinderten Veganer) liegt offensichtlich ohnehin weit in den roten Zahlen, selbst wenn wir die ethisch inakzeptablen Petaaktionen mal außer acht lassen.
Aiellu schrieb:
>
> ich finde die öffentlichkeitsarbeit und die hilfestellung von
> peta auf dem weg zum vegetarier/veganer toll und bin ihnen
> sehr dankbar.
Damit gehörst du zu den wenigen, bei denen ihre Alibi-Arbeit keine negativen Folgen hatte. Nur ist es so, daß ein paar wenige sinnvolle Tätigkeiten den Schaden auf der anderen Seite (der stark überwiegt) nicht wieder gut machen kann.
Das "Veggie-Starter-Kit" paßt auch in ihre Strategie. Inhaltlich ist es angeblich vegan (um Kritiker abzuhalten), aber dennoch heißt es "veggie" oder "vegetarisch", aber nicht "vegan". Das ließe sich eben nicht so gut verwenden, um sich Sympathien einzukaufen.
> seit ihr denn sicher dass es so ist wie beschrieben, also
> dass tiere unnötig euthanasiert werden?
Da Peta-Präsidentin Newkirk das verteidigt hat, gibt es daran keine Zweifel. Wenn es falsch wäre, hätte sie es schließlich bestritten.
> das mit dem
> tierheimen unterstützen oder bauen finde ich nicht gut, denn
> so wird es nur noch mehr unterstütz dass tiere wie socken
> gekauft werden und dann wenn sie nicht mehr erwünscht sind
> sie einfach wieder abgegeben werden
Das die "Haustierhaltung" an sich ein Problem ist, ist richtig, aber es ging darum, daß Peta den billigsten Weg gewählt und sich definitiv nicht wie eine "Tierrechtsorganisation" verhalten hat.
> am besten ist doch wenn man, so wie peta halt dazu aufruft,
> ganz auf haustiere und generell auf alles tierische
> verzichtet, damit so viele firmen die tiere ausnutzen wegen
> mangelnden einnahmen pleite gehen.
Das wäre das Beste, aber Peta macht das kaum. Hauptsächlich wird sich immer nur auf ein Produkt beschränkt wie z.B. "australische Wolle" statt "Wolle" überhaupt.
> was diese ignoranten leute brauchen ist ein tritt in den
> allerwertesten, und ich bin der meinung dass peta das schon
> ganz gut macht, naja es ist halt sehr radikal, aber weniger
> sollte es nicht sein, eher noch mehr, wenn leute sie taub
> stellen muss man es ihnen am besten direkt in die ohren
> hinein schreien dass tiere auch rechte haben.
Nein, auch radikal sind sie nicht. Sie fokussieren hauptsächlich auf unpopuläre "Mißstände", auf Randbereiche wie "Pelz" oder "Tierversuche", die die Spender nicht direkt betreffen, irgendwelche Themen, die weit weg sind ("Rodeo", "Stierkämpfe", Straßenhunde in der Türkei, australische "Wolle") und auch ihre Spender nicht betreffen. Das ist nicht radikal, das sind Mainstream-Themen, mit denen man auf der Tierschutzwelle mitschwimmen kann. Wenn sie radikal wären, würden sie als erstes Veganismus fordern, das jedoch stellen sie hinten an.
> ich finde die welt und vor allem die tiere brauchen solche
> organisationen wie peta, die sich nicht vor kritik scheuen
> wegen ihrer radikalen maßnahmen, sondern die immer weiter
> kräftig auf den busch klopfen.
Wie gesagt: ihre Themen sind unradikal und spendenorientiert und ihre Maßnahmen/Methoden peinlich und kontraproduktiv. Solche Organisationen braucht es sicher nicht.
> arbeit gut finde (was sie für tiere schon alles erreicht
> haben und in den köpfen bewirken ist einfach unbezahlbar),
Erreicht haben sie ein bißchen Reformismus in Randbereichen. Da, wo es wirklich nötig wäre, beteiligen sie sich kaum.
> z.b. finde ich auch die arbeit der crew der sea shepperd um
> cpt. paul watson gut, (die japaner haben sogar mittlerweile
> offen zugegeben den walfang für den konsum zu betreiben und
> nicht für die forschung, wie sie bis dahin immer behauptet
> haben)
Eben und wo siehst du den Fortschritt? Daß sie sich jetzt nicht mehr hinter Ausreden verstecken müssen, sondern ihr Verhalten offen zugeben und verteidigen, ist wohl eher ein Rückschritt.
Watson macht ein bißchen Wirbel für die Medien, grundlegend verändert er nichts. Der Westen ist bereits gegen "Walfang", dafür braucht es keine Aufklärungsarbeit, und in Japan hat man kein Problem damit. Um den wirklichen Problembereich, daß man überhaupt Fische tötet, kümmert er sich nicht, da das nicht populär genug ist.
auch ich wurde durch peta erst zum vegetarier (bin nur wegen der sucht nach casein (gleiches phänomen wie mit gluten, stichwort "opioide peptide") noch nicht vegan, und das wird auch noch ein kampf aber ich versuchs halt immer weiter mir den seit frühester kindheit angewöhnte milchkonsum wieder abzugewöhnen), aber wie gesagt erst peta hat mir die augen geöffnet, und von peta bekam ich auch ein veggie-starterkit.
ich finde die öffentlichkeitsarbeit und die hilfestellung von peta auf dem weg zum vegetarier/veganer toll und bin ihnen sehr dankbar.
von dem was nun hier beschrieben wird wusste ich nichts und es tut mir im herzen weh das zu lesen.
seit ihr denn sicher dass es so ist wie beschrieben, also dass tiere unnötig euthanasiert werden? das mit dem tierheimen unterstützen oder bauen finde ich nicht gut, denn so wird es nur noch mehr unterstütz dass tiere wie socken gekauft werden und dann wenn sie nicht mehr erwünscht sind sie einfach wieder abgegeben werden, nach dem motto, "ach nebenan gibts ja ein schönes großes tierheim, wenn "du" (das kind) den "friedolin" (das haustier) nicht mehr magst dann tun wir ihn einfach da rein und da gehts ihm dann ganz toll" (...weil ist ja ein schönes großes tierheim...)
am besten ist doch wenn man, so wie peta halt dazu aufruft, ganz auf haustiere und generell auf alles tierische verzichtet, damit so viele firmen die tiere ausnutzen wegen mangelnden einnahmen pleite gehen.
was diese ignoranten leute brauchen ist ein tritt in den allerwertesten, und ich bin der meinung dass peta das schon ganz gut macht, naja es ist halt sehr radikal, aber weniger sollte es nicht sein, eher noch mehr, wenn leute sie taub stellen muss man es ihnen am besten direkt in die ohren hinein schreien dass tiere auch rechte haben.
und menschen die den tieren bei lebendigem leib und vollem bewusstsein den hals oder bauch aufschneiden, ihnen die haut abziehen, sie treten, schlagen, irgend wo gegen werfen, auf ihren kopf treten, etc, verdienen sogar mehr als nur einen tritt in den hintern, man sollte solchen leuten und allen die dabei zusehen, es nicht verhindernn oder sogar unterstützen mit anlauf und den füßen voran ins gesicht springen. und wenn sie sich dann beschweren wie unfein das nun war, dann nochmal anlauf nehmen und nochmal drauf!
ich finde die welt und vor allem die tiere brauchen solche organisationen wie peta, die sich nicht vor kritik scheuen wegen ihrer radikalen maßnahmen, sondern die immer weiter kräftig auf den busch klopfen.
und bitte versteht dass nicht als kritik an euch oder an martin als verfasser des kritischen beitrags, wenn ich petas arbeit gut finde (was sie für tiere schon alles erreicht haben und in den köpfen bewirken ist einfach unbezahlbar), und kritik sowie auch information ist wichtig, und ich mag eh alle veganer, (auch anti-peta-veganer :-) ) denn sie sind mein ansporn weiter gegen meine (verd*mmte) casein-sucht anzukämpfen.
z.b. finde ich auch die arbeit der crew der sea shepperd um cpt. paul watson gut, (die japaner haben sogar mittlerweile offen zugegeben den walfang für den konsum zu betreiben und nicht für die forschung, wie sie bis dahin immer behauptet haben), hingegen greenpeace mit ihren einfach fotos machen ist mir etwas zu lasch, einfach zu wenig, denn fotos kann man sich angucken oder man kann sie ignorieren, aber die crew der sea shepperd geht diesen japanischen walfängern halt so richtig auf den keks, und zwar so gründlich dass sie garnicht mehr dazu kommen wale zu fangen und ihre aktionen auch in der presse wellen schlagen.
und das ist es was die tiere brauchen, eine stimme die für sie spricht, oder halt schreit, wenn es sein muss und sonst keiner zuhört! :)
Susann Witt-Stahl (Hrsg.): Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen. Beiträge zu einer kritischen Theorie für die Befreiung der Tiere, 1. Aufl., Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2007
Dieser Sammelband, der aus einen Kongreß von 2006 hervorgegangen ist, behandelt das Verhältnis der Frankfurter Schule zur Idee der Tierrechte und viele weitere Bereiche wie der Kritik an gewissen Störmungen innerhalb der Tierbewegung. Die Beiträge wurden nicht ausschließlich von Personen aus dem Tierrechtsumfeld, sondern auch von "externen Wissenschaftlern", die einer gewissen Einseitigkeit entgegenwirken sollen.
Das Buch ist aktuell in der zweiten Auflage erschienen, der Beitrag hier behandelt die erste, sodaß zu Änderungen nichts sagen kann. Alle kursiven Hervorhebungen sind aus dem Original übernommen.
Im Editorial liest man die Themenstellung, aus der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule (u.a Adorno, Horkheimer, Marcuse) die Relevanz für eine Tierrechtstheorie heraussuchen zu wollen, noch einmal genauer. Zwischen diesen Philosophen und ihrer persönlichen Konsequenz besteht wie so oft eine gewisse Diskrepanz und so ist es auch fragwürdig, ob man die Tierfreundlichkeit Marcuses damit belegen kann, daß er sich "eine Dauerkarte für den Zoo in San Diego zulegte". Aber es heißt ja nicht, daß die Kritische Theorie eine Tierrechtsphilosophie wäre, sondern sie soll als Vorlage dienen. "Mit diesem Band soll ein Implus dafür gegeben werden, auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie eine kritische Theorie zu entwickeln für eine befreite Gesellschaft mit einem kollektiven Bewusstsein von einer [...] 'Solidarität, die schließlich auf die Kreatur schlechthin sich erstrecken könnte.'" Und weiter: "Ein Großteil der Autoren der in diesem Band versammelten Beiträge begeben sich – entlang der Threorielinie Hegel-Marx-Freud – in der Kritischen Threorie der Frankfurter Schule auf die Suche nach tierbefreierischen Elementen und Gehalten einer Utopie der Versöhnung von Mensch und Natur."
Im Vorwort von Moshe Zuckermann ("Mensch und Tier. Anmerkungen zur Zivilisationstragik") liest man seine Erklärung des Umgangs mit nichtmenschlichen Tieren aus der geschichtlichen Entwicklung. Auf der einen Seite stand die zivilisationsgeschichtliche Notwendigkeit die Natur zu beherrschen und auf der anderen sieht er die ideologische Begründung insbesondere durch die monotheistischen Religionen bedingt, so wenn z.B. die Bibel den Zustand der Beherrung mit ihren Herrschaftsgebot legitimiert.
Carten Haker gibt im ersten Beitrag eine Einführung zum "Mensch-Tier-Verhältnis in der Kritischen Theorie Theordor W. Adornos und Max Horkheimers". Diese bezeichneten das Verhältnis in gesellschaftlich-geschichtlicher Hinsicht als totale Unterdrückung und Instrumentalisierung mittels einer Vernunft, die "ihre Natürlichkeit nicht kritisch reflektiert und Herrschaft zurücknimmt". Sie beschäftigten sich auch mit der Entwicklung der ideologische Abgrenzung der Menschen von den anderen Tieren. Die Vernunft bedinge dabei die auf die Empathie bezogene "Verhärtung gegenüber Natur und Tieren". Das Tierhafte wird als das Triebhafte unterdrückt und tabuisiert und Menschen, um sie zu diffamieren, als nichtmenschliche Tiere bezeichnet.
Schließlich kamen sie zu einer negativen Moralphilosophie. Laut Marcuse sei "keine freie Gesellschaft vorstellbar, zu deren 'regulativen Ideen der Vernunft' nicht der gemeinsame Versuch gehörte, die Leiden, welche die Menschen den Tieren zufügen, folgerichtig zu verringern". Die letzte Formulierung ähnlich gefährlich der Tierschutzrhetorik und Adorno und Horkheimer formulierten keine wirkliche klare Position, wie diese Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen seien, und sprachen pauschal von einem "Heraustreten des Gedankens aus dem Banne der Natur".
Gunzelin Schmid Noerr geht im Beitrag "Mitleid mit der gequälten Kreatur" dem Einfluß der Mitleidsethik Schopenhauers auf die Kritische Theorie nach. Schopenhauers "Mitleid" war keine "bloß subjektive Anwandlung von Herzensgüte, sondern ein intuitives Wissen um das Empfinden anderer und um das letztlich unaufhebbare Leiden alles Lebendigen". Daher sei man nicht christliches "Erbarmen, sondern Gerechtigkeit [...] den Tieren schuldig". So weit, so gut, doch sein Ansatz begünstigt problematische Entwicklungen, wenn er diese Gerechtigkeit auf Utilitarismus gründet. Das Mitleid, so Schopenhauer, müsse nicht zu einem Verzicht auf Tierprodukte führen, da "der Mensch durch Entbehrung der tierischen Nahrung zumal im Norden, mehr leiden würde, als das Tier durch einen schnellen und stets unvorhergesehenen Tod". Die Zurückweisung dieser Ansicht durch Noerr ist richtig, aber inhaltlich fraglich, wenn er von "vegetarischen" Produkte spricht. Die Vertreter der Kritischen Theorie, so wird nachgewiesen, widersprachen Schopenhauers Meinung, Mitleid sei das alleinige moralische Fundament. So sahen sie es als "Antwort der individuellen Moral auf die Erniedrigung der Individuen zu Opfern der gesellschaftlichen Naturgeschichte", aber allein als zu utopisch, sodaß zusätzlich "politische Mittel" notwendig seien. Ein Wiederauftauchen der Ansätze Schopenhauers und der Kritischen Theorie wird z.B. im Pathozentrismus der Gegenwart, wie von Angelika Krebs rekonstruiert, gesehen.
In "Der Anfang der Wissenschaft" geht Michael Sommer der Bedeutung Marx' "Kapital" für das Verständis des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft nach. Für Marx gehörten Natur und Gesellschaft untrennbar zusammen, soviel ist verständlich, danach werden Sommers Ausführungen jedoch recht abstrakt (vor allem, wenn es um Hegel geht, aber das liegt wohl auch in der Natur der Sache).
Konkreter wird es wieder in "Marxismus und Tierbefreiung" von Marco Maurizi. Dort heißt es, daß der Marxismus "keine Ethik bildet, weil er die politische Dekonstruktion der Ethik als solche ist". Darüber hinaus hätte der Kommunismus keinerlei Affinität zur Beendigung der Tierausbeutung, aber, so Maurizi, "entscheided ist, wie wir das Tier-Problem heute betrachten müssen und ob die marxistische Theorie Potentiale für seine Auflösung birgt". Diese sieht er darin, daß der Marxismus Ausbeutung (egal welcher Form) als historische Notwendigkeit sieht, sodaß sie, wenn sie historisch überwunden ist, verschwinden kann. Falls der Marxismus wirklich bei der Befreiung der Tiere hilfreich sein sollte, scheint mir jedoch eine Abgrenzung von den anthropozentrischen und speziesistischen Aussagen Marx selbst notwendig.
In seinem zweiten Beitrag ("Die Zähmung des Menschen") will Maurizi die materielle und ideele Seite des Speziesismus als Theorie unterschieden wissen, d.h., daß Speziesismus nicht nur eine Form der Diskriminierung, sondern auch ein Herrschaftsprinzip ist. Er weist nach, daß Singer dies nicht verstanden hat und sein Blick "der Blick des bürgerlichen Moralisten" ist. Maurizi hält dagegen, daß "die Struktur der bürgerlichen Moralphilosophie selbst in Frage gestellt" werden muß.
Die Geschichte des Speziesismus beginnt seines Erachtens nicht mit der urzeitlichen Jagd, da dies keine Ideologie beinhaltete, sondern mit der systematischen Trennung von Menschen als Menschen und anderen Tieren als Nichtmenschen, wie v.a. in der abendländischen Philosophie (d.h. Kirchendoktrin). Er meint, mancher Antispeziesismus vergesse, daß sich die Menschen erst mit der Nahrungsproduktion aktiv von anderen Tieren abzugrenzen begannen und daß die Ausbeutung gerade früher weniger auf Diskriminierung, sondern mehr auf Herrschaftsstrukturen beruhe. "Wenn die Antispeziesisten von den Interessen der Menschen sprechen, vergessen sie, dass 'alle Menschen gleich, aber einige gleicher sind'." Deshalb müsse "die Befreiung der Tiere mit der Befreiung der Menschen identisch" sein.
"Emanzipative Praxis und kritische Theorie. Zur Dialektik von integrativer Anerkennung und aufhebender Negation" heißt der Aufsatz von Marcus Hawel und er beginnt mit der Darstellung der Herr-Knecht-Dialektik bei Hegel. "Das philosophische Problem der Emanzipation, das sich um die Herr-Knecht-Dialektik zentriert, setzt demnach auf beiden Seiten, sowohl beim Herrn als auch beim Knecht, vernunftbegabte Wesen voraus. Tiere allerdings sind nach der herrschenden Logik ohne Vernunft", daher könnten nichtmenschliche Tiere "nur befreit werden". Die Menschen, wollten sie die nichtmenschlichen Tiere befreien, müßten sich selbst befreien und aufhören "die Natur als bloße Ausbeutungskategorie und feindselig zu behandeln."
Michael Fischer schreibt über "Tiere als Rechtssubjekte: Vom Tierprozess zum Tierschutzgesetz". Zuerst gibt er einen Überblick über vorneuzeitliche Tierprozesse und Tierstrafen, in denen nichtmenschliche Tiere wie Menschen angeklagt und verurteilt wurden (für Menschentötung z.B. mit Exekution; bei Schadenverursachung z.B. mit Exkommunikation). Teilweise galten nichtmenschliche Tiere als Rechtssubjekte, auf der anderen Seite waren sie rechtlich-moralische Objekte. Ein Widerspruch besteht darin, daß nichtmenschliche Tiere einerseits als die menschliche Kommunikation verstehend (Vorladung vor Gericht, schriftliche Bekanntmachungen), andererseits im traditionellen Verständnis als "unvernüftig" galten. D.h. wenn Tiere zu Rechtssubjekten gemacht wurden, "vollzog sich eine weitgehende und menschenanaloge Personifizierung derselben". Die Prozesse selbst dienten der Wiederherstellung der aus der Bibel abgeleiteten Hierarchie tierlicher Unterordnung, die durch "Angriffe" von nichtmenschlichen Tieren gegen Menschen "mißachtet" wurde. Während früher die Tiere zu Rechtssubjekten gemacht wurden, obwohl sie das der damaligen Moral nach nicht sein konnten, macht das heutige Tierschutzgesetz sie hingegen nicht mehr zu Rechtssubjekten, sondern sie sind reine Objekte, was wissenschaftlich richtiger ist, ihre Situation allerdings nicht gebessert hat.
Christoph Türckes Beitrag "Mensch und Tier" handelt von der "Reichweite des 'Speziesismus'" - gemeint ist die schmale Differenz von Menschen und Menschenaffen. Zu Beginn wundert man sich zwar, daß laut Türck Singer den Begriff Speziesismus erfunden haben soll, dafür werden jedoch Singers Absurditäten vor allem aus "Praktische Ethik" offengelegt. Da nach Singer nur das utilitaristische Leid- bzw. Glückskriterium zählt, hätten menschliche Säuglinge u.U. in der Abwägung weniger Rechte als Menschenaffen. Trücke findet diesen "Glücksmengenvergleich" verständlicherweise "haarsträubend". Das Ende des Beitrag ist jedoch leicht verwirrend: Der Speziesismus sei "der humane Fürsprecher der Tierwelt. Gesetzliche Verankerung von Tierschutz ist ihm selbstverständlich. Wie weit es allerdings Sinn macht, Tieren Rechte zu geben, wäre in seinem Licht neu zu erörtern." Weitere Erklärung und ob Tierschutz hier positiv oder negativ gemeint ist, gibt es nicht. Daß Speziesismus und Tierschutz vereinbar, wenn nicht gar einander notwendig sind, ist richtig, aber eher ein Grund mehr, Tierschutz abzulehnen.
In "'Ein Königstiger als Vegetarianer'" kritisiert Arnd Hoffmann die "Utopielosigkeit von Antispeziesismus und Veganismus". Ein Problem sieht er in der Argumentation durch die Darstellung gegenwärtiger Grausamkeiten ("hyperrealistische[r] Koketterie mit dem emotionalen Kitzel des Schockierens"). Seiner Meinung nach fehlt es der aktuellen Diskussion an Utopiebildung, was ein schweres Defizit darstelle. Um den defizitären Charakter zu beweisen, beginnt er mit der Stellung der Utopie in der Kritischen Theorie. "Erst die Benennung von Horizonten des Utopischen macht eine Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse möglich." Hoffmann vermutet danach im Antispeziesismus anthropozentrische Sichtweisen, insbesondere im dualistischen Sprachgebrauch der Umbenennungen ("Fleisch – Leichenteile"), ohne zu sagen, was die nicht-anthropozentrische Variante wäre. "Er verrennt sich dann vollends, wenn er den Differenzbegriff des 'Anderen' ausschließlich in den ideologisch-speziesistischen Gewaltzusammenhang stellt." Die krampfhafte ideologische Zusammenführung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren sei nicht zu empfehlen. "Demgegenüber glaube ich, dass eine kritische Theorie zur Befreiung der Tiere auf die historische Differenz setzen muss", z.B. durch eine "wirkliche Revision der Gattungsverhältnisse". Wenn nämlich lediglich die jetzige "Würde" des Menschen auf die nichtmenschlichen Tiere übertragen würde, bliebe das "ideologisch verblendet". Er nennt es "guten Speziesismus". Inwiefern der mit "Würde" die Idee der Rechtezuweisung impliziert, ist nicht klar.
Laut Esther Leslies und Ben Watsons Beitrag "Tiere, Geschichte und Kunsttriebe" konnte die Jagdsabotage in England nur von Stadtmenschen erfunden worden sein, die ein entfremdetes Verhältnis zu Tieren haben und sie vermuten in der Tierbefreiungsbewegung eine populärkulturelle Motivation. In bezug auf die Kritische Theorie fragen sie: "Ist dies eine ernsthafte 'Kopernikanische Wende' im marxistischen Denken oder lediglich eine weitere pseudopolitische Welle, die uns von der Kulturindustrie aufgedrängt wird?" Sie geben dann einige Beispiele für die Darstellung von Tieren in der Kunst (hauptsächlich Literatur) und Philosophie (Marx, Engels, Benjamin), sowie Beobachtungen zu Parallelen tierlichen Verhaltens in der Gegenwartskultur, schließlich Kunst von nichtmenschlichen Tieren selbst (Affenkunst). Diverse Rätsel gibt mir folgender Satz auf: "Animal Liberation bedeutet nicht notwendigerweise Vegetarismus – der eine sktiererische Form der Ernährung sein kann, die eher auf der Verdrängung des factum brutum des Todes als auf dem Nichttolerieren von Leid basiert -, sondern soziale Revolution, die Rückkehr zu dem, was wir an erster Stelle wollten, bevor das Geld internevierte (es gibt Anziechen dafür, dass aufgeschlossene Veganer in den Vereinigten Staaten, die überfahrene Tiere essen, diese Argumente anerkennen)." Wieso Tierbefreiung nicht Vegetarismus bedeutet, ist klar, sie implizieren damit allerdings auch Veganismus. Wieso Veganer tote Tiere essen, wäre das nächste Rätsel. Und zuletzt halten die Autoren von Tierbefreiung auch nicht allzuviel: "Daher lautet unser Fazit, dass es nicht darum geht, 'die Tiere' dort drüben zu retten. Es geht darum, uns Tiere hier zu retten – menschliche Tiere, die im kapitalistischen System gefangen sind."
Agnese Pignataro richtet sich in "Für eine Wissenschaft ohne Opfer" gegen die rein anthropozentrische Ausrichtung des Antivivisektionismus, die auf der Unübertragbarkeit und damit auf der Schädlichkeit der Tierversuche für Menschen basiert. Sie stellt heraus, daß diese keine Ausrichtung auf ethische Gründe um der Tiere selbst willen impliziert. "Wir müssen die Menschen fragen, ob sie es akzeptieren wollen, dass der Fortschritt für unsere Gesellschaft daraus resulitert, dass lebendige Wesen für Labortests verwendet werden." Zudem sei die wissenschaftliche Praxis an sich das Problem, nicht die Verwertbarkeit der Ergebnisse, da auch Menschenversuche (an Häftlingen, Waisen, Gefangenen) ethisch abgelehnt werden, egal ob deren Ergebnisse verwertbar sind oder nicht. "Wir haben das Recht, die Abschaffung der Experimente an lebenden Wesen für die medizinische Forschung zu fordern – egal welcher Spezies sie angehören." Das sollte sich diverse unvegane "Tierversuchsgegner" gesagt sein lassen.
Mieke Roscher beschäftigt sich in "'What will they be doing next, educating cows?'" mit der "Nutzung der Frau-Tier-Natur-Gleichsetzung", d.h. mit der vom Feminismus tlw. selbst herbeigeführten Gleichsetzung zwischen der Unterdrückung der Frauen und der nichtmenschlicher Tiere. Beides wurde insbesondere als natürliche/naturgegebene Unterlegenheit gerechtfertigt. Viele Protofeministinnen im 19. Jh. haben dies bewußt aufgegriffen und sich deshalb gegen Vivisektion engagiert. Roscher ist jedoch der Meinung, daß eine bloße Gleichsetzung bzw. die daraus abgeleitete Strategie nicht optimal ist, da die Unterdrückung der Frauen andere soziale Ursachen hat. Jedoch sollten sich Frauen auch deshalb gegen Speziesismus engagieren: "Es sollte Frauen nicht genügen, nicht mehr wie die Tiere ausgebeutet zu werden und sich gleichberechtigt an ihrer Unterdrückung zu beteiligen." Sie sagt weiter, daß eine simple Ablehnung der "Frau-Tier-Analogie" meist speziesistischen Charakter trägt. Die Analogie ist letztlich richtig, aber argumentativ nicht optimal, deshalb schlägt sie vo "die Individualität des Tieres zu erkennen, es aus der Hierarchisierung herauszulösen".
In "Tierrechte und Esoterik – Eine Kritik" richtet sich Colin Goldner gegen die Unterwanderung der Tierrechtsbewegung durch religiöse Sekten, Nationalsozialismus und Esoterik.
Er beginnt mit der Sekte Universelles Leben und ihrer Entstehung, Struktur und ihren Zielen, sowie dem Beginn und Vorgehen der Unterwanderung, um neue Absatzmärkte und Missionierungsgebiet zu gewinnen. Erster Widerstand, so Goldner weiter, stammte von Maqi, sowie (nach anfänglicher Stellung von Werbeflächen) durch das Magazin VOICE, das letztlich durch die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit UL eingestellt wurde. Goldner hält fest, daß Kritik am UL durch einen Schulterschluß mit den Amtskirchen, wie von einigen praktiziert, inakzeptabel ist: "Beide Seiten [UL und Kirche] sind aus tierethischer Sicht indiskutabel." Sowie daß sich Helmut Kaplan als "'useful idiot' der Tierrechtsgegner erweist", indem der UL einen Persilschein ausstellt, genauso Stefan Eck (damals AKTE, heute Tierschutzpartei) oder Martin Balluch (mit seinem [Pseudo]Tierrechtskongreß).
Das zweite Thema ist der Nationalsozialismus. Hier beginnt er mit dem Märchen von Hitlers Tierfreundlichkeit bzw. Vegetarismus und der Instrumentalisierung des Tierschutz als Propaganda durch die Nationalsozialisten. Dabei ging es nie um die Tiere, sondern nur um eine verdeckte Diskriminierung der Juden (näheres dazu bei Sax). Auch heute ist eine Zusammenarbeit mit rechten Gruppen z.B. gegen das Schächten indiskutabel (was es ohnehin ist, denn das ist eben Tierschutz und keine Tierrechte und das Faschismus und Tierrechte unvereinbar sind, sollte klar sein).
Danach begründet Goldner die notwendige Distanzierung vom Christentum und vom Hinduismus, den viele noch für "tierfreundlich" und dergleichen halten: "Der Hinduismus, eine Viehzüchterreligion wie die mosaischen Religionen, unterscheidet sich in Hinblick auf Unterdrückung und Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere von diesen in nichts." Sowie vom Buddhismus: "Tatsache ist: Der Tibetische Buddhismus kennt ebenso wenig wie die anderen Varianten der buddhistischen Lehre eine Verpflichtung zu vegetarischer oder veganer Lebensweise. Noch nicht einmal auf der Ebene des Klerus enthält man sich des Verzehrs getöteter Tiere." Um kein schlechtes Karma zu bekommen, werden mit der Ermordung der Tiere Moslems oder niedrigkastigen Hindus beauftragt.
Den letzten Punkt bildet die Esoterik. Hier wird vordergründig Barbara Rütting bedacht und ihre "Affinität zu Blut-und-Boden-gefärbter Rechtsaußen-Esoterik" beleuchtet. Ob Bruker, Naturgesetzpartei, ZEGG, Findhorn, UL oder Esoterikmist wie "Tierheilpraktik", sie hat fast alles mitgemacht oder dafür geworben. Neuerdings ist sie bei der Tierschutzpartei, einen Reim kann sich jeder selbst darauf machen.
Die Herausgeberin, Susann Witt-Stahl, beschäftigt sich in "Das Tier als 'der ewige Jude'?" mit dem "KZ-Vergleich". Ihr gehe es nicht um die Berechtigung einer möglichen Analogie, sondern sie wolle "die Ideologieschichten ab[]tragen, die bei dem Vergleich und seiner Kritik wuchern, sie [..] analysieren und als falsches Bewusstsein von den herrschenden Verhältnissen" aufzeigen. Sie kritisiert in erster Linie den Peta-Unfug "Holocaust auf deinem Teller". Peta hat nie die wirklichen Parallelen selektiv zur Kritik herangezogen, sondern den Holocaust als Werbekampagne benutzt, während sie auf der anderen Seite ihren spendenkonformen Tierschutz wie die Burger-King-Werbung praktizierten. Sie merkt auch an, daß Kaplan diese Kampagne selbstverständlich ausdrücklich gelobt hat (was will man auch sonst erwarten). In ihren Rechtfertigungen haben sich beide in der Absurdität ihrer Argumente überschlagen. Auf der anderen Seite zeigt die Autorin wie die Kritik der Gegner auf speziesisitischer Basis beruht, kurz gesagt: Tierschützer und Leichenfresser, wohin man nur schaut. Die Reaktionen kritisierten nicht die falsche Instrumentalisierung durch Peta, sondern rechtfertigten die Tierausbeutung. Nicht zuletzt instrumentalisierten sie genauso einen KZ-Vergleich nach ihren Vorstellungen.
Auch wenn sie dies alles berechtigterweise ablehnt, hält sie fest: "Wer Auschwitz radikal jeglicher Vergleichspraxis entzieht, vernachlässigt das 'Wehret den Anfängen'-Prinzip und vereitelt einen gelungenen Vollzug des neuen kategorischen Imperativs." Letztlich bleibt festzuhalten, daß bei aller notwendigen Ablehnung von NS-Vergleichen und Holocaust-Instrumentalisierungen aller Art die eigentlichen, berechtigen Nationalsozialismus-Analogien nicht berührt werden. Denn daß einzelne, frappierende Parallelen existieren, kann (v.a. aus antispeziesistischer Sicht) nicht geleugnet werden (wie es dennoch einige 'Linke' versuchen). Ob und wann dies als argumentative Strategie sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
"Zur Verteidigung des tierlichen und menschlichen Individuums" ist Melanie Bujoks Aufsatz über eine Verbindung der Kritischen Theorie mit dem Widerstandsrecht bei der Befreiung der Tiere. Ein Problem besteht darin, daß sich die nichtmenschlichen Tiere nicht selbst befreien bzw. auch kaum dazu beitragen können (was zumindest im Vergleich zur menschlichen Sklavenbefreiung keinen großen Unterschied darstellt). Die menschliche Gesellschaft muß es selbst vollziehen und dafür benötigt sie ein Interesse daran.
Zuerst zeigt Bujok, wie die gesellschaftliche Herrschaft über nichtmenschliche Tiere gerechtfertigt zu werden versucht und dann daß gegen diese "unrechtmäßige Herrschaft […] das Widerstandsrecht aktiviert" ist. Bei der Ausübung des Widerstandsrechts werden die Tiere durch die Tierbefreier vertreten. Die Rechtfertigung dafür ergibt sich aus der geschichtlichen 'Notwendigkeit' der Naturbeherrschung und aus ihrer sozialen Konstruktion. Nichtmenschliche Tiere werden als "das Fremde, Miderwertige, Bestialische" vom Menschen abgegrenzt, dabei spielt vor allem die unterstellte Tierähnlichkeit bei Verlust der Triebkontrolle eine soziale Regulierung dar. Auch die Inkorporierung der Tiere (sichtbar durch Leinen, Ketten, Gitter, in Zoos und Zirkussen) dient der Vergewisserung "der Herrschaft über Tiere als sozialer Institution". Jeder, der von diesen sozialen Normen abweicht, gilt als "Sonderling".
Die "Negation der Tierausbeutung" gründe sich im Mitleid – "Das Movens der Solidarisierung mit Tieren gründet im durch Nachvollzug ihres Leidens entstandenen Interesse an Abhilfe", das Problem bestehe in der bereits genannten Ohnmacht der Tiere, sich selbst zu helfen. Tierbefreiung bedeutet ihrer Meinung nach, Tieren ihre Handlungsfreiheit zu lassen oder wiederzugeben und sich aktiv mit ihnen zu solidarisieren. Nach der Kritischen Theorie besteht ein Tauschbetrug an den Tieren und "die Schädigung von Leib und Leben" ist nicht zustimmungsfähig, weshalb die Herrschaft illegitim ist. Daß Menschen das ihnen zustehende Widerstandsrecht ausüben dürfen, ergibt sich aus dem "Verständnis einer 'kämpfenden'". Die praktische Befreiung der Tiere besteht einerseits in der Aufklärung über den Speziesismus und andererseits in der Verbreitung des Veganismus. Darüber hinaus betrifft sie auch direkte Tierbefreiung: "Tierbefreier machen die beschriebene Anonymisierung der Opfer und Täter rückgängig, lösen den Bann der Verdinglichung auf, stellen die Verweisungszusammenhänge wieder her, benennen Verantwortliche. Tierausbeutung erscheint nun nicht mehr als ein unveränderliches Verhältnis von Dingen, sondern als eines von Tätern und Opfern."
Im letzten Beitrag, "Tierliebe, Tierschutz und Noblesse Oblige als Manifestationen des Speziesismus", von Günther Rogausch plädiert dieser "für Ideologiekritik statt 'Tierethik'". Primär mangelt es seiner Meinung nach am direkten Handeln bzw. richtigen Handeln. Er sieht die Ansicht verbreitet, "etwas 'für die Tiere' zu tun, sei per se 'etwas Gutes'" und spielt auf das an, was wir blinden Aktionismus nennen. Dadurch vorkommt der Begriff der "Tierrechte" zu einem "bloßen Label". Als Beispiel zitiert er Benthams Aussage, die der Tierausbeutung nicht entgegensteht und genauso wenig wie Bentham selbst. Die Leiden der Tiere, auf die er Bezug nimmt, werden in seinen utilitaristischen Rechnungen verrechtnet und in seinem Anspruch, Tiere töten zu dürfen, aber nicht zu quälen, ist er nur Tierschützer, kein Tierrechtler. Nicht zuletzt gibt er zu bedenken, daß Benthams Parallelismus mit den Sklaven unter den Bedingungen, wie Sklaven eben in der Sklaverei behandelt wurden, gesehen werden muß.
Genauso wenig wie dieser Tierschutz eignet sich auch "Tierliebe" als Widerstandsform gegen Speziesismus, denn sie ist inhärent speziesistisch, indem nur bestimmte Tiere "geliebt" werden ("Haus"tiere und andere Sympathietiere), aber nur deshalb, weil sie eine Funktion für die Menschen erfüllen. Rogausch meint, daß die unterschiedliche Behandlung von "Haus"- und "Nutz"tieren keine Doppelmoral sei, sondern grundlegende speziesistische Ideologie.
Ähnlich wie Bentham sind auch Peter Singer und Tom Regan als "Begründer" oder Vorbilder der Tierrechte ungeeinget. Die Gründe können unter den Verlinkungen hier nachgelesen werden. Des weiteren bezeichnet Rogausch Bestrebungen wie "Rechte für Menschenaffen" aus auch bekannten Gründen als kontraproduktiv. Letztlich legt er dar, warum es unsinnig ist, die Empathie aus dem Moralverständnis auszuschließen, wie es diese Ethiktheorien von Singer und Regan machen und kritisiert Prominenz-Argumente wie auch blinden Aktionismus. Abschließend fordert er eine "Moral, die nichtmenschlichen Tieren als Gegenüber, als Individuen, begegnet".
Fazit: Auch wer nicht mit Marxismus und der Kritischen Theorie vertraut ist, findet hier einige Themen des Tierrechtsbereich gut durchdacht, wenn auch die Qualität der Beiträge im Ganzen schwankt. Die Öffnung des Themas zu "szenefremden" Menschen war eine gute Überlegung, wenn sie auch nicht immer zu den bestmöglichen Ergebnissen führte. Negativ fällt auch auf, daß die (ideologisch und strategisch) wichtige sprachliche Unterscheidung von "Menschen und nichtmenschlichen Tieren" kaum zu finden ist. Insgesamt ist das Buch durch seine thematische Breite sowohl für Einsteiger als auch Etablierte geeignet.
Ich war Vegetarier, doch PeTA hat mich zum Veganer gemacht. Ich bin und bleibe auch überzeugter Veganer, den Tieren und Umwelt zu liebe.
Jetzt kommt das aber.
Aber ich habe nichts gewusst von den Geschäftspraktiken von PeTA, das Sie aus reiner Profitgier Handeln und nicht wie es sein sollte. Von Herzen, für die Tiere.
Da Peta die mediale Aufmerksamkeit für Tierrechtsfragen okkupiert, wird man von Unwissenden allzu schnell mit ihr in Verbindung gebracht. U.a. daher gibt es im englischsprachigen Raum von diesem Blog folgende Banner, um seine Einstellung Peta gegenüber deutlich zu machen:
Diese Idee ist geeignet, auch im deutschsprachigen Raum Verbreitung zu finden (die Notwendigkeit besteht allemal). Die Umwandlung ist simpel, eine Version gibt es hier:
Häufiger heißt es, Peta habe in der Vergangenheit ein paar Fehler gemacht, sich aber inzwischen gebessert. Oder die Leute, für die die Tierrechtsthematik neu ist, wundern sich, warum Peta kritisiert wird, obwohl sie doch durch die Medien als "Tierrechtsoranisation" bekannt sind. Daher diese kleine Zusammenfassung.
Peta USA, die Ursprungsorganisation, ist bekannt dafür, Katzen und Hunde aufzunehmen und, wenn sie nicht von ihren Besitzern abgeholt werden, zu töten. Das erreichte einen Höchststand im letzten Jahr, als 95% aller aufgenommenen Tiere getötet wurden. Auch der Einwand, es träfe nur für kranke Tiere zu, wird bei dieser Zahl nichtig, denn keine 95% aller "streunenden" Katzen und Hunde sind so krank, daß eine Euthanasie gerechtfertigt wäre. Insgesamt hat Peta seit 1998 zwischen ca. 20'000 Tiere umbringen lassen.[01] Die Anzahl spielt dabei die geringere Rolle – auch zehn wären zuviel -, sondern allein die Tatsache, daß eine selbsternannte Tierrechtsorganisation gesunde und vermittelbare Tiere euthanisiert, ist eine Verhöhnung des Tierrechtsgedankens. Noch schlimmer wird es, wenn es verteidigt wird. Zur nachgewiesenen Tötung von 55 Hunden durch Peta-Mitarbeiter, die danach im Müll entsorgt wurden, sagte Peta-Präsidentin Newkirk: "Was sie [die eine Mitarbeiterin] tat war falsch, das mit den Körpern [die Hundeleichen], aber sie verursachte keinen Schmerz, kein Leiden oder Qual oder irgend so etwas."[02] Auf der Webseite heißt es ähnlich: Bis die "Überpopulation" in den Griff bekommen sein würde, "müssen wir das Leiden ungewollter Tiere in der verantwortungsvollsten und humansten Art und Weise verhindern. Euthanasie, richtig durchgeführt, ist oftmals die mitfühlendste Option."[03] (Daraus geht auch hervor, daß es um "ungewollte" Tiere geht, nicht nur um kranke.)
Wie kommt Peta zu der Annahme, daß die Beendigung eines Lebens keine Problem wäre, solange es schmerzlos geschieht? Möglicherweise durch Peter Singer, den Peta ausgiebig als "Vater der Tierrechtsbewegung" preist. Er ist nicht nur bekannt dafür, daß er Zoophilie verharmlost, was Peta natürlich verteidgt (wobei Newkirk auch verlauten läßt, daß Reiten unter bestimmten Bedingungen unproblematisch sei),[04] sondern er ist in Folge seiner utilitaristischen Einstellung auch der Meinung, Tiere hätte kein Interesse am Leben, sondern nur an Schmerzfreiheit, sodaß sie zu töten gerechtfertigt ist, solange es schmerzfrei geschieht. Daher könne ein "gewissenhafter Omnivore" zu sein auch eine "ethisch vertretbare Position" sein.[05] Peta bezeichnet außerdem sein Buch "Animal Liberation", in dem er Freilandeier preist, wird als "Bibel" der Tierrechtsbewegung (ironischerweise ist der Vergleich genau genommen richtig: es ist veraltet, fehlerhaft, schädlich und wird dennoch immer wieder durch falsche Auslegung positiv dargestellt).[06] Die Tötung vermittelbarer Tiere wunder auch daher ein wenig, da Peta bei jährlichen Einnahmen von 30 Millionen Dollar [07] in der Lage wäre, Tierheime zu unterstützen oder zu unterhalten. Allerdings eignet sich das bekanntlich nur schlecht, um Spendengelder zu mobilisieren im Gegensatz zu (entsprechend teuren) Großplakaten mit halbnackten Prominenten, die kein "Pelz" tragen (aber weiterhin unvegan sind).
Mit dem Unveganismus hat man bei Peta auch intern keine Probleme, so sagt Petas Vizepräsident Dan Mathews: "Die Hälfte unserer Mitarbeiter ist Vegetarier und die andere Hälfte denkt, es sei eine gute Idee."[08] Bei der angeblich "größten Tierrechtsorganisation der Welt"[09] betätigen sich Menschen, die durch ihr Konsumverhalten Tierrechte mit Füßen treten, "für Tierrechte".
Ein anderes aktuelles Beispiel ist, daß sich Peta USA auch nicht davor scheut, eine "Tierrechtsauszeichnung" einer Zoobehörde dafür zu übergeben, daß eine von Hunderten Spezies nicht mehr eingesperrt wird.[10] Nach dieser Logik, wäre der Betreiber einer Kinderarbeitsfabrik, wenn dort eine Pause von zehn Minuten eingeführt wird, ein perfekter Kandidat für eine Menschenrechtsauszeichnung.
Letztes Jahr hat Peta in Kanada ein Abkommen mit der "Gefügelindustrie" darüber abgeschlossen, daß die Tiere jetzt auf eine andere Art und Weise getötet werden. Die Folge ist, daß die Tierausbeutung damit wirtschaftlich effizienter wird, d.h. jetzt noch mehr Tiere für geringere Kosten umgebracht werden können.[11] Die Tierausbeutungsindustrie ökonomisch zu stärken könnten einige als ungeeignet für eine "Tierrechtsorganisation" empfinden, für Peta ist es natürlich ein "Sieg für die Tiere".
In Italien ist Peta das Leben eines Fisches nicht so viel wert, um ihn nicht für Fotoaufnahmen (natürlich mit einem Prominenten) umbringen zu lassen.[12] Was sind schon Indivdualrechte gegen im Vergleich zu spendenfördernder Medienpräsenz?
Peta Deutschland schließlich ist nicht dafür bekannt, Hunde und Katzen umzubringen, aber groß ist der Unterschied dennoch nicht.
Ein keineswegs anders geartetes Verhältnis gibt es auch hierzulande zu Prominenten. Dirk Bach ist Sprecher eines Film gegen Eikonsum, ist aber selbst Vegetarier und bezeichnet Tiermord aus Unterhaltng als "harmlos".[13] Die neuste dieser Sorte, Cosma Hagen, verkündet zwar medienwirksam gegen "Pelz" zu sein, aber mit "Leder" hat sie weniger Probleme.[14] Wer das heuchlerisch nennt, sollte sich freuen, daß er immerhin nicht wie Peta-Promi Davorka Tovilo einen ganzen Berg Tierprodukte, inklusiver diverser Leichenteile, als vegan bezeichnet.[15]
Auch finden sich bei Peta Deutschland die gleichen Kampagnen mit halbnackten Frauen auf Bildzeitungsniveau. Neben den Prominenten-Plaken war auch ganz besonders qualitativ die Peta-Kampagne, in der Fußgängerzone zwei Frauen in Bikinis duschen zu lassen, um "auf den Wasserverbrauch durch die Fleischherstellung" hinzuweisen.[16] Was lernen die Passanten wohl über das Recht der Tiere, nicht als Ressource gebraucht zu werden, wenn zwei halbnackte Frauen öffentlich duschen? Im besten Fall nichts, im realistischeren Fall – da sich Peta als "Tierrechtsorganisation" deklariert –, daß man Tierrechte nicht ernst nehmen muß, daß nicht die Individualrechte der Opfer im Zentrum stehen, sondern Methoden der Öffentlichkeitserheischung auf unterem Niveau. Nimmt man auch den sehr unwahrscheinlichen Fall an, daß einigen bewußt geworden ist, wieviel Wasser die "Fleischherstellung" verbraucht, dann haben sie dadurch gelernt, daß man den Wasserverbrauch reduzieren muß, nicht etwa, daß man die Rechte nichtmenschlicher Tiere achten soll. Von daher ist dieses Vorgehen von Peta ist: es trivialisiert und diskreditiert Tierrechte sowohl, wenn es funktioniert, als auch, wenn es nicht funktioniert.
Weitere aktuelle Glanzleistungen:
- Peta fordert erneut dazu auf, Wale zu essen oder Vegetarier (!) zu werden, d.h. Mord oder Mord zu begehen.[17] Daß man sowohl Wale als auch Hühner und Kühe am Leben lassen sollte, scheint nicht erwähnenswert.
- Peta verschicktet Newsletter, die zwischen fünf und sieben Links auf die Spendenseite enthalten, aber keine sinnvolle Aufforderung, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.[18]
- Peta fordert KFC dazu auf, die Ausbeutungsanlagen hübscher auszugestalten, anstatt zum Boykott unveganer Nahrungsmittel überhaupt aufzurufen.[19]
- Peta offeriert australischen Schafsausbeutern bessere Methoden der Schafsausbeutung, statt den Boykott aller Tierausbeutungsprodukte (inklusiver aller, nicht nur australischer "Wolle") zu fordern.[20]
- Peta zeigt (weiterhin) kein Bedürfnis, sich von der unterwandernden Sekte Universelles Leben abzugrenzen.[21]
Und so weiter. Und so fort.
Auch die Tatsache, daß neuerdings ab und an das Wort "vegan" bei Peta auftaucht oder sie sich auch einmal mit etwas anderem als medienwirksamen Randaspekten beschäftigen, kann nicht darüber hinweg täuschen, daß Peta weiterhin das Tierrechtsanliegen massiv untergräbt und trivialisiert. Was zählt ist der Kontostand und die Aktionen werden danach ausgewählt, wie man ihm am besten erhöht. Schaden für das Verständnis von Tierrechten und Veganismus wird dabei fraglos in Kauf genommen, wenn nicht gefördert.
Es gibt viele üble alt- und neutierschützerische Organisationen, aber die, die den größten Schaden anrichtet, ist immer wieder Peta.
--
[01] http://www.petakillsanimals.com/petasdirtysecret.cfm, auch wenn wir mit der Intention der Seite nicht übereinstimmen, ist der Beweis recht eindeutig
[02] http://www.youtube.com/watch?v=CbZOGFASdV8#t=2m
[03] "Until dog and cat overpopulation is brought under control through spaying and neutering, we must prevent the suffering of unwanted animals in the most responsible and humane way possible. Euthanasia, performed properly, is often the most compassionate option.", http://www.peta.org/MC/factsheet_display.asp?ID=39
[04] http://tierrechtsforen.de/1/7406/7553
[05] Zitate unter http://tierrechtsforen.de/petersinger
[06] http://antispe.de/zitate.html#singer
[07] http://www.eri-nonprofit-salaries.com/index.cfm?FuseAction=NPO.Summary&EIN=521218336&Cobrandid=0
[08] "Half of our members are vegetarian and half think it's a good idea.", http://www.ocweekly.com/2003-07-31/features/how-to-stuff-a-lettuce-bikini/2
[09] http://www.peta.org/about/
[10] http://tierrechtsforen.de/1/168/7605
[11] http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/07/peta-und-kfc.html
[12] http://tierrechtsforen.de/1/168/7451
[13] http://www.antispe.de/zitate.html#bach
[14] http://tierrechtsforen.de/1/168/7662
[15] http://tierrechtsforen.de/1/168/7417
[16] http://www.peta.de/web/dusch-demo_auf.2283.html, um nur ein Bespiel zu nennen
[17] http://tierrechtsforen.de/1/168/7210
[18] http://tierrechtsforen.de/1/168/7206
[19] http://tierrechtsforen.de/1/168/7237
[20] http://tierrechtsforen.de/1/168/7383
[21] Mitarbeit an der "Allianz für Tierrechte" (zuletzt 2007), die mit dem UL offen sympatisiert (http://www.allianz-fuer-tierrechte.de/leitbild.htm)
Wenn es nur nicht mit Peta-Müll unterlegt wäre. "Laut Tierschutz-Schlachtverordnung" wird so verstanden, daß diese eingehalten oder verbessert werden sollte. Was dort oder in irgendeinem anderen Gesetz steht, ist für Tierrechte völlig irrelevant, solange diese Gesetze den Gebrauch der Tiere als Ressource grundsätzlich erlauben. Nur der Tierschutz schafft es immer wieder, mit dem Zitieren solcher Gesetze das Gegenteil zu suggerieren.
Das "go vegan", das sowohl Peta USA als auch Peta Deutschland neuerdings ab und an verwenden, ist nur die neuste Verschleierungs- und Ablenkungstaktik. An ihrem vordergründigen Ziel, mit katastrophalen Methoden gegen Randaspekte und Nebenprobleme (ich sage nur: Frauen duschen in der Fußgängerzone, um auf den Wasserverbrauch der "Fleischherstellung" hinzuweisen) vorzugehen, um von Unveganern Spenden zu bekommen, hat sich nichts geändert. (Wenn ich richtige gezählt habe, gab es im letzten Peta-NL sieben Links zur Spendenseite.) Das Verhältnis von veganismusbezogenen und randaspektbezogenen Kampagnen macht das mehr als deutlich.
Berlin –
Ilse Aigner (45) ist Landwirtschaftsministerin und damit auch automatisch Tierschutzministerin.
Vor allem deswegen gerät sie nach einem Gala-Auftritt unter Beschuss. Anstoß für den Aufreger ist der Besuch der CSU-Politikerin beim Bundespresseball im November in Berlin.
Dort erschien Aigner nicht nur in einer edlen, knallroten Robe von Escada, sondern auch mit einer Pelz-Stola um die Schulter.
Dafür droht ihr Ärger. Kurz vor Weihnachten wird die Ministerin Besuch von der Spitze des Deutschen Tierschutzbundes erhalten. Dann soll Ministerin Aigner höchstpersönlich einen Rüffel für den Pelz bekommen.
Thomas Schröder, Geschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, zum EXPRESS: „Das Tragen von Pelz ist nicht in Ordnung und keinesfalls politisch korrekt. Das sollte die für Tierschutz zuständige Ministerin erst recht wissen.“
In das gleiche Horn bläst die Tierschutzorganisation Peta. „Wir erwarten von Frau Aigner nachdrücklich, dass sie mit dem Tragen von Pelzen aufhört und so nicht weiter Werbung für ein ausgesprochen tierquälerisches Produkt betreibt“, so Tanja Wiemann, Leiterin der Kampagne gegen Pelzzucht.
Die Kritik hat Wirkung. Aigners Sprecher entschuldigte sich am Donnerstag für den Auftritt: „Die Ministerin bedauert den Fehlgriff. Es ist ihr wichtig darauf hinzuweisen, dass das Tragen von Pelzen nicht ihr Stil ist. Sie wird in Zukunft genauer auf die Wahl ihrer Kleidung achten“, sagte er dem EXPRESS.
Die Bundeslandwirtschaftsministerin macht gerne mal auf Öko. Nun hat sie sich aber wegen Tragen eines Pelzes Ärger mit Tierschützern eingehandelt.
Wie die Kölner Zeitung "Express" berichtete, wird die auch für den Tierschutz zuständige Ministerin Ilse Aigner (CSU) noch vor Weihnachten Besuch von der Spitze des Deutschen Tierschutzbundes erhalten. Der Grund dafür sei, dass sie beim Bundespresseball im November in Berlin eine Pelz-Stola getragen habe. "Das Tragen von Pelz ist nicht in Ordnung und keinesfalls politisch korrekt", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, der Zeitung.
Die Leiterin der Kampagne gegen Pelzzucht der Tierschutzorganisation Peta, Tanja Wiemann, forderte Aigner auf, "dass sie mit dem Tragen von Pelzen aufhört und so nicht weiter Werbung für ein ausgesprochen tierquälerisches Produkt betreibt".
Aigner entschuldigte sich laut "Express" für den Auftritt. "Die Ministerin bedauert den Fehlgriff. Es ist ihr wichtig darauf hinzuweisen, dass das Tragen von Pelzen nicht ihr Stil ist", sagte ihr Sprecher der Zeitung. Die Ministerin werde in Zukunft "genauer auf die Wahl ihrer Kleidung achten".
Peta kritisiert Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CDU) zuletzt für das Tragen eines "Pelz"-Produkts. "Pelz" bedeutet Tierrechtsverletzung, ohne Frage, aber Petas Aufforderung, "nicht weiter Werbung für ein ausgesprochen tierquälerisches Produkt" zu betreiben, kommt etwas spät angesichts der Tatsache, daß Aigner im Sommer eine Propagandakampagne zum Thema "Schulmilch" gestartet hatte.
Wenn man die Schwere der damit verbundenen Tierausbeutung vergleicht, kommt man jedoch unweigerlich zu dem Ergebnis, daß das Tragen eines "Pelz"-Produkts - und damit Werbung für einen Bereich der Tierausbeutung, der bereits auf breite Ablehnung stößt -, ungleich weniger schädlich ist, als die Propaganda für einen Kernbereich der Tierausbeutung, dessen Opferzahlen mehr als zehnmal höher liegen.
Woher kommt diese schiefe Prioritätensetzung (für die dieses Beispiel nur eines von vielen ist)? Vielleicht daher, daß sich mit Veganismus weniger Spenden erzielen lassen als mit einem Randaspekt?
Charles Patterson: "Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka". Über die Ursprünge des industrialisierten Tötens, aus dem Amerikanischen von Peter Robert (Originaltitel: Eternal Treblinka: Our Treatment of Animals and the Holocaust), 1. Aufl., Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt/M. 2004
Zu beachten ist noch, daß die deutsche Version gegenüber der originalen gekürzt ist. Wer die Möglichkeit hat, sollte es daher im Original lesen (auch deshalb, weil die deutsche Version momentan vergriffen ist).
Patterson studierte am Amherst College, der Columbia Universität und der dem Yad Vashem Institute for Holocaust Education in Jerusalem und ist z.Z. Dozent für Geschichte und Psychotherapeut. Er hat mehere Bücher über den Holocaust geschrieben, die als Lehrbücher an amerikanischen Universitäten genutzt werden ("Anti-Semitism. The Road to the Holocaust and Beyond", "From Buchenwald to Carnegie Hall"), sowie über die amerikanische Bürgerrechtsbewegung ("The Civil Rithgs Movement"). Zur Tierrechtsphilosophie gibt es auch das Buch mit dem schlichten Titel "Animal Rights", das er wesentlich früher geschrieben hat.
Über dieses Buch (Eternal Treblinka) sagt er:
Die Botschaft ist klar: Der Holocaust war ein "einmaliges Ereignis" (da jedes historische Ereignis nur einmalig sein kann), aber in seinen Prinzipen war er eine von vielen Ausprägung dessen, was passiert, wenn bestimmte (v.a. ethische) Anschauungen, die lange vorher existiert haben und weiterhin existieren, "konsequent" umgesetzt werden.
Im ersten Teil des Buches, überschrieben mit "Ein grundlegendes Versagen", zeichnet Patterson die Zusammenhänge zwischen Menschenausbeutung und Ausbeutung anderer Tiere von den Menschheitsanfängen bis zur Industrialisierung nach. Die Kernthese ist, daß die systematische Unterdrückung von nichtmenschlichen Tieren die geschichtliche Vorstufe zur systematischen Unterdrückung von anderen Menschen durch Sklaverei und Holocaust ist.
Begonnen hat diese systematische Unterdrückung und Ausbeutung freilebender Tiere durch ihre "Domestizierung". Sie beinhaltete u.a. Kastration männlicher Tiere, die den Hormonspiegel senkt und sie dadurch gefügiger macht. Den Müttern wurden die Jungtiere weggenommen, damit die Menschen deren Muttermilch selbst "nehmen" konnten. Dafür wurden viele Kälber an den Lippen oder der Zunge verstümmelt, um sie vom Saugen abzuhalten. Damit die weiblichen Tiere weiterhin Muttermilch produzieren, nachdem die Jungtiere ermordet wurden, gab es weitere abartige Methoden wie tote Jungtiere auszustopfen oder ihr Blut auf andere Jungtiere zu schmieren, um die Mütter zu täuschen.
Die ersten Menschensklavereien waren nicht viel mehr als die Ausweitung dieser "Domestizierung" auf Menschen. Die Unterdrückung von Frauen folgte zeitlich nach der der nichtmenschlichen Tiere. Die Prinzipien waren ähnlich: sie wurden eingesperrt und separiert, um durch die Kontrolle die Herrschaft zu sichern; sie wurden als Gebärmaschinen benutzt und dazu gegen ihrem Willen geschwängert, so wie es bei der "Zucht" nichtmenschlicher Tiere üblich war und bis heute ist. Nach einem Krieg wurden in antiken Gesellschaften, in denen systematische Tierausbeutung bereits üblich war, alle männlichen Gefangenen vorsorglich oder zur Strafe getötet oder kastriert, wie auch sich widersetzende männliche Tiere getötet oder kastriert wurden und werden. Die Frauen und Kinder wurden versklavt.
Der Umgang mit Sklaven änderte sich auch in den europäischen Kolonien einige Jahrhunderte später nicht. "Das Postulat der menschlichen Vorherrschaft, mit dem die Menschen sich von der Fürsorge und Verantwortung für die Tiere lossagten, legitimierte auch die Mißhandlung jener Menschen, die angeblich auf der Stufe von Tieren standen." Sie wurden kastriert, gebrandmarkt, ausgepeitscht, in Ketten gelegt und ihnen wurden die Ohren abgeschnitten. Die Menschen, die Sklaven bei der Flucht halfen, wurden zur Strafe und Erkennung gebrandmart mit den Buchstaben SS für "slave stealer", Sklavendieb – auch heute werden Tierbefreier gerne als "Diebe" bezeichnet. Juristisch fielen in den USA Schwarze in dieselbe Kategorie wie "Haustiere".
In der griechischen Philosophie bei Aristoteles wurde die Herrschaft über Sklaven und Frauen aus der Herrschaft über nichtmenschliche Tiere abgeleitet. In der römischen Antike war das Prinzip ähnlich. Dort wurden in den Arenen nicht nur etliche nichtmenschliche Tiere zum Spaß des Pöbels gequält und getötet, sondern auch menschliche Sklaven. Thomas von Aquin betonte, daß nichtmenschliche Tiere keine "Seele" hätten und deshalb auch kein Leben nach dem Tod. "Mit der Absage an ein ewiges Leben der Tiere bewahrte Aquin die Christen vor der beunruhigenden Aussicht, im Jenseits den rachsüchtigen Geistern der Tieren zu begegnen, denen sie auf Erden so viel Leid zugefügt hatten. Sein Standpunkt bestärkte das christliche Europa darin, dass es keinen Grund hatte, sich moralisch-ethische Gedanken um andere Geschöpfe zu machen oder sich schuldig zu fühlen, weil es sie ausbeutete und tötete." Die Philosophie der frühen Neuzeit verfolgte diese Richtung konsequent weiter. Nichtmenschliche Tiere seien nur zum Nutzen der Menschen erschaffen oder, laut einer von Descartes begründeten Doktrin, sie seien wie Automaten oder Maschinen, ohne Sprach-, Schmerzempfindungs- oder Denkvermögen. "[F]ür viele Europäer schien es klar zu sein, dass die weiße Rasse, da sie die niederen Menschenrassen unter ihre Gewalt gebracht, sich als ihnen überlegen erwiesen hatte, genau wie die Gattung Mensch im ganzen sich als den Tieren überlegen erwiesen hatte, da sie diese beherrschte und bezähmte." Diese Aussage Pattersons ließe sich auch theoretisch formulieren: Das Prinzip, aufgrund einer "natürlichen Überlegenheit" vermeintlich oder tatsächlich "Schwächeren" Rechte absprechen zu dürfen, nennt bezogen auf Menschen Sozialdarwinismus; bezogen auf Tiere kann man es Alimentär- oder allgemeiner Zoodarwinismus nennen (Aussprache: Zo-o-, von griech. zoon).
Laut Meinung vieler Historiker waren es die Bibelabschnitte, in denen die nichtmenschlichen Tiere "den Menschen untertan" erklärt wurden (Genesis), die die zerstörerische und herrschsüchtige Haltung vieler westlicher Gesellschaften der Natur gegenüber geprägt haben. Ob das Judentum allerdings so viel besser ist, wie Patterson andeutet, kann bezweifelt werden, denn dessen vermeintlich tierfreundlichen Vorschriften beruhen auf nichts anderem, als nichtmenschliche Tiere deshalb nicht schlecht zu behandeln, weil sie sonst ihre Wert als Eigentum verlieren würden (d.h. Tierschutz statt Tierrechte).
Im zweiten Unterkapitel ("Wölfe, Affen, Schweine, Ratten, Ungeziefer. Die Diffamierung anderer Menschen als Tiere") zeigt insbesondere die psychologische Seite systematischer Ausbeutung. Speziesismus ist und war vielen Menschen nicht nur dafür nützlich, die Verbrechen an anderen Tieren zu rechtfertigen, sondern auch, um Menschen durch "Umdeklaration", d.h. durch Verschiebung der konstruierten Speziesgrenze, genauso behandeln zu können. "Die Domestizierung der Tiere diente nicht nur als Modell und Inspirationsquelle für Menschensklaverei und tyrannische Herrschaftsformen. Sie legte auch das Fundament für das abendländische hierarchische Denken und für europäische wie auch amerikanische Rassentheorien, die zur Bezwingung und Ausbeutung 'minderwertiger Rassen' aufriefen und deren Angehörige zugleich als Tiere verunglimpfen, um ihre Unterwerfung voranzutreiben und zu legitimieren." Beispiele nachweisbarer Zitate sind: Türken bezeichneten Armenier als "Rinder", Afrikaner wurden als "Affen" bezeichnet, nord- und sübamerikanische Ureinwohner als "wilde Tiere, Raubtiere oder Ungeziefer", philippinischen Ureinwohner (von den us-amerikanischen Besatzern im Zuge des spanisch-amerikansichen Kieges 1898, wo auch KZs erricht wurden) als "Gorillas, Affen, Ratten, Hunde", Japaner im zweiten Weltkrieg als "Affen, Mäuse, gelbe Hunde, Ratten, Kakerlaken, Ungeziefer", Chinesen als "Schweine, Ameisen", Nazis und Muslime bezeichnen Juden als "Ratten, Schweine, Säue, Würmer, Läuse, Spinnen, Parasiten", Vietnamesen wurden von Amerikanern als "Termiten" und zuletzt Iraker als "Kakerlaken" bezeichnet. Goebbels sagte über Juden: "Das sind keine Menschen mehr. Das sind Tiere." Auch in unserem heutigen Sprachgebrauch dienen Tierbezeichnungen weiterhin vielfach als Beleidigungen.
Bei der rassentheoretischen Schädelvermessung sollte bewiesen werden, daß die Größe des Gehirn mit der Intelligenz korreliere, sodaß die Gehirne "weißer Männer [..] größer [seien] als die von Frauen, Armen und Angehörigen der nichteuropäischen niedrigeren Rassen." Schließlich fand man heraus, daß das Gehirn eines Schwarzen "dem des Affen angenährt ist" (vgl. das zweite Zitat hier).
Parallelen eröffnen sich in etlichen Bereichen. Nach dem Angriff auf Pearl Habor wurden in den USA die japanischstämmigen Einwanderer in "Pferdeställen", "Viehhöfen" und "Schweineställen" interniert. Auf der anderen Seite das gleiche: "Ein [japanischer] Offizier in Nanking, der chinesische Gefangene in Zehnergruppen aneinander fesselte, in Gruben stieß und verbrannte, erklärte später, er habe dabei nichts anderen empfunden als beim Schweineschlachten." In den KZs der Nazis, wo Menschenversuche durchgeführt wurden, heißen die Gefangenen "Kaninchen" und sie wurden "wie Labortiere" behandelt.
Das Prinzip, daß Menschenfolter und -morde und die Erziehung von u.a. Soldaten zu Folterern und Mördern durch die "Degradierung der Opfer zum Tier" wesentlich erleichtert wird, ist allgemein bekannt (zuletzt aus Abu Ghraib). Auch der Soziologe Roger Yates widmet sich dem in seinem fünften Podcast (Teil 1, Teil 2). Er zeigt wie die Dehumanisation (Entmenschlichung) oftmals eine Notwendigkeit und außerdem fast immer eine Folge der genannten Praktiken war. Auch dort finden sich weitere Zitate wie folgendes eines Offiziers: "Battle is like working in a slaughterhouse."
Zurück zu Patterson. Der zweite Teil des Buches, sehr treffend "Herrenspezies, Herrenrasse" betitelt und untersucht die Zusammenhänge von institutionalisierter Gewalt gegen nichtmenschliche Tiere einerseits und Menschen andererseits in den moderen Industriestaaten USA und Deutschland.
Die zweite Systematisierung der Tierausbeutung nach des "Domestizierung", war die "Industrialisierung des Schlachtens". Pattersonen zeichnet hierzu die Entwicklung der Schlachthäuser in den USA nach. Dabei fällt auf wie sie systematisch abgeriegelt und immer weiter außerhalb der Städte plaziert wurden, damit sie die Bevölkerung nicht stören. Hier werden, u.a. am Beispiel von The Jungle, ausführlichere Schlachthofbeschreibungen geliefert.
Weiter legt er dar, daß die Entwicklung der Fließbandtechnik ursprünglich nicht von Ford stammte, sondern aus den Schlachthäusern, wie es auch Ford selbst in seiner Autobiographie schreibt. Die Nazis wiederum haben von ihm die Weiterentwicklung dieser Technik für ihre Zwecke übernommen. Sie verstanden sich gut mit ihm, denn er betrieb diverse antisemitsiche Hetzkampagnen, wie die Verbreitung der "Protokolle der Weisen von Zion" und der Schrift "Der internationale Jude". Allerdings, und das ist auch öfter kritisiert worden, ist Pattersons Darstellung hier nicht ganz konsistent.
Wieder direkter werden die Parallelen im Unterkapitel "'Aufartung'. Von der Tierzucht zum Völkermord". Die Prinzipien von "Tierzucht" und "Menschenzucht" (als "Umgestaltung der Rasse") werden genauer betrachtet. Das Grundprinzip dabei ist die Kontrolle der Fortpflanzung. Die erwünschtesten Exemplare dürfte sich fortpflanzen, alle anderen werden kastriert oder getötet. Dieses Prinzip, praktisch eins-zu-eins aus der "Tierzucht" übernommen, wurde auf Menschen angewendet und führte in den USA zu Zwangssterilisationen und in Nazi-Deutschland zu Zwangssterilisation, Euthanasie und Völkermord.
Die Eugenik, die "Vererbungslehre für Menschen", begann in den USA mit einer Gesellschaft für "Tier- und Pflanzenzucht", der erste Direktor des Instituts für Eugentik war ein "Geflügelforscher". Dort hieß es z.B.: "Die fortschrittlichste Revolution in der Geschichte läßt sich erreichen, wenn menschliche Paarungen auf einer genauso hohen Stufe angesiedelt werden könnten wie bei der Pferdezucht." Es ist fast unnötig zu erwähnen, daß auch bei eugenischen "Studien" die abwertenden Tiermetaphern gang und gäbe waren. "Erfolge" bestanden darin, daß Anfang des 20. Jahrhunderts in 30 Staaten der USA Gesetze zur Zwangssterilisation von Gefängnis- und Psychiatrieinsassen erlassen wurden. Dies nahmen sich viele Eugenik-Forscher in Deutschland zum Vorbild (Eugenik lief hier meist unter der Bezeichnung "Rassenhygiene"). Hitler selbst beschäftigte sich mit amerikanischen Rasse- und Zwangssterilisationsgesetzen, denen er Vorbildfunktion beimaß, sodaß der deutsche Gesetzesentwurf fast direkt auf einem us-amerikanischen beruhte. Die folgende Euthanasie der Nazis zur "Reinhaltung der Rasse" hatte 120'000 Tote zur Folge. Auch Himmler, Hauptverantwortlicher des Holocaust, entwickelte seine Ideen an der "Tierzucht". Er war Diplomlandwirt, betrieb eine "Hühnerfarm" und übertrug sein "Interesse für die Zucht und das Töten von Hühnern [..] später auf die Menschen". Neben Himmler hatten etliche weitere hochrangige Nazis in Führungsrollen der Vernichtungsanstalten sowie mehrere besonders grausame Mitarbeiter, Erfahrungen in der "Tierzucht", waren ausgebildete "Metzger" oder Ähnliches. Manche Rezensenten haben hier darauf hingewiesen, daß nicht alle Nazis solche Berufe hatten und nicht alle, mit solchen Berufen Nazis waren. Das mag richtig sein, wurde aber von Patterson nicht behauptet, und die Tatsache, daß es hier eindeutige Parallelen gibt und daß solche Berufe für Menschenfolter und –mord prädestiniert sind, läßt sich kaum leugnen.
Konkrete Parallelen zwischen Schlachthäusern und den KZs der Nazis erläutert Patterson im Unterkapitel "Ohne eine einzige Träne. Mordzentren in Amerika und Deutschland". "Im Verlauf der gesamten Geschichte unseres Aufsteigs zur 'Herrenspezies' war unser brutaler Umgang mit den Tieren sowohl Modell als auch Grundlage für unseren brutalen Umgang miteinander. Wenn man sich mit der Menschheitsgeschichte beschäftigt, erkennt man das Muster ganz deutlich: Zuerst beuten die Menschen die Tiere aus und töten sie; dann behandeln sie andere Menschen wie Tiere und verfahren mit ihnen genauso."
Die langen, schmalen Gänge von der Transportstation, wo die Opfer "entladen" werden, bis zur Tötungsanlage gleichen sich bei Schlachthöfen und KZs und haben auch deshalb ähnliche, teilweise verharmlosende Bezeichnungen ("Schlauch", "Trichter"). In beiden wurden die Opfer, die nicht weitergehen wollten, mit Peitschen und Eisenstangen (heute oft Elektroschocker) vorwärtsgetrieben.
Manchen "Schlachtern" fällt es schwerer Kinder (hier: Kälber und Lämmer) zu ermorden als ältere Tiere. Auch dafür kann Patterson Parallelen nachweisen, da man in den meisten Nazi-Lagern im Osten die (menschlichen) Kinder lieber von einheimischen Hilfskräften erschießen ließ.
Die Behauptung, manche Nazis wären "tierlieb" gewesen, ist jedoch an den genannten Beispielen zu bezweifeln. Diese verhielten sich nur gegenüber ihren eigenen "Haustieren" (mehr oder weniger) angemessen, die jüdischen Tiere, die sie bei Wohnungsräumungen fanden, wurden hingegen erschossen. Abgesehen davon hatten viele KZs eigene Schlachtereien, Hühner-, Gänse- und Schweineställe und "Zoos". Während ihrer Freizeit gingen die Lagersoldaten gerne jagen und verglichen das Erschießen von Menschen mit dem Erschießen von Hasen. Gerade bei Hitler selbst waren die abwertenden Tiermetaphern zahlreich ("Schweinehunde", "Würmer" usw.) und seine eigenen Hunde peitschte er öfters aus. "Fleisch" hat er, entgegen anderer Behauptungen, ausgiebig gegessen, wie "Schinken", "Schweineschmalz", "Weißwürste", "Wildtiere" und Tauben. Wer also weiterhin etwas von Hitlers "Tierfreundlichkeit" behauptet (oder gar meint, er sei "Vegetarier gewesen"), fällt noch heute auf Goebbels Propagandalügen herein.
Weitere Parallelen bilden die Methoden des "humanen Tötens". Dabei geht es heute wie damals natürlich nicht darum, den Opfern zu helfen, sondern den Tätern ein besseres Gewissen zu verschaffen bzw. sie weniger psychisch durch die Ermordung zu belasten, um so das Weitermorden einfacher zu gestalten. Anstatt jedes Opfer einzeln umzubringen, wurde zu diesem Zweck die Vergasung eingeführt (wie sie auch heute noch mit Kohlenmonoxid bei Küken und Füchsen üblich ist).
Der dritte Teil des Buches ("Holocaust-Echos") ist weit weniger empfehlenswert als die ersten beiden. Zumindest verdeutlicht die hier vorgenommene Portraitierung von Menschen und die Wiedergabe von Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden, daß diese eine höhere Sensibilisierung für die Situation der Opfer aufweisen und sich deshalb oftmals gegen Tierausbeutung engagieren (wenn auch selten für Tierrechte). Dieses Bewußtsein zeigt sich z.B. in Aussagen wie: "Denn das ist doch die wahre Lehre des Holocaust: Daß Menschen denen, die sie für 'Untermenschen' hielten, alles Erdenkliche antun konnten. Genauso wie wir den Tieren."
Hinweise, auf den Unterschied zwischen Vegetarismus und Veganismus fehlen zwar nicht, sind aber zu schwach betont. Auch gibt es kritische Kommentare zu einigen Tierschutzorganisationen, wobei Patterson die Heuchelei des Tierschutzes durchaus erkannt hat. Jedoch ist Peter Singer sicher kein "herausragender Führer der Tierrechtsbewegung". Daneben ist die Übersetzung hier an manchen Stellen wenig gelungen ("veganisch").
Wie schon zu Beginn des Buches ist Patterson hier an mehreren Stellen wieder ein wenig unkritisch gegenüber dem Judentum und dessen Umgang mit nichtmenschlichen Tieren. Relativiert wird das durch die Zitierung eines Veganers, der über ein Holocaust-Museum in Israel berichtet: "Ungefähr 60 Meter vom Haupteingang des Museums entfernt ist ein Tier-KZ, von dem ein schrecklicher Geruch ausgeht, der sich über das ganze Museum legt. Ich sprach die Museumserwaltung darauf an. Ihre Reaktion überraschte mich nicht. 'Aber es sich doch bloß Hühner.'"
Ein großer Abschnitt ist Isaac Bashevis Singer und seinen literarischen Werken gewidmet. Dieser sollte jedoch nicht überbewertet werden, nicht nur wegen seiner Religiösität, sondern auch wegen seines Unveganismus ("Vegetarismus"), obwohl einige seiner literarischen Figuren durchaus erkennen, daß für Hühnereier und Kuhmilch weiterhin Tiere sterben. Warum ihm das so schwer gefallen ist, ist nicht bekannt.
Im letzten Unterkaptiel ("Deutsche Stimmen für Tiere") findet sich leider kaum Zustimmungswürdiges. Die hier vorgestellen Personen beschäftigen sich hauptsächlich mit Randaspekten, PETA ist sicher keine "Tierrechtsorganisation", Kaplan kein "Vordenker der Tierrechtsbewegung" und die theistischen "Animals' Angels" betreiben mit ihren "Tiertransportbegleitungen" auch nur übelsten Tierschutzunsinn.
Fazit: Es paar Schwachstellen gibt es im Buch, einerseits einige zu wenig reflektierte Schlußfolgerungen in den ersten beiden Teilen und insbesondere einen schwachen und wenig brauchbaren dritten Teil. Das ändert jedoch nichts daran, daß die ersten beiden Teile sowohl umfassend als auch detailliert die Hauptparallelen zwischen Speziesismus und Rassismus oder anderen Formen systematischer Unterdruckung und Ausbeutung herausarbeiten. Die Schlußfolgerungen, die sich daraus ziehen lassen, sind grundlegende: der Ansatz, Tierrechte zu mißachten und zu glauben, dennoch umfassende Menschenrechte fordern zu können, ist zum Scheitern verurteilt. Psychologisch und soziologisch gesehen ist es eine Tatsache, daß die Zuschreibung der Opferrolle in Bezug auf Menschen wie auf andere Tiere den gleichen Mustern und Methoden folgt. Wie gezeigt wurde, ist die Speziesgrenze im Denken verschiebbar, d.h. Tierrechte zu mißachten, weil durch die Zugehörigkeit zu den Menschen gesichert sei, kann ein böses Erwachen zur Folge haben. Der einzige Ausweg ist, Menschen- und andere Tierrechte wirklich zu achten und das fordert in erster Linie die persönliche Konsequenz, vegan zu werden.
Die Abolitionistin Corey Wrenn kommentiert das wie folgt (wie Zwischenüberschriften sprechen für sich: sie bezeichnet es als speziesistisch, heuchlerisch und widersprüchlich):
Eine Zoobehörde bekommt einen Tierrechts-Preis dafür, daß sie keine Elefanten, sondern nur 200 andere Spezies zur Belustigung und Begaffung gelangweilter Menschen in Käfige oder andere Gefängnisse sperrt. Und natürlich ist es ein "Erfolg".
Foer, der in seinem zweiten Roman einen veganen Protagonisten benutzte, erzeugt mit seinem Buch "Eating Animals" einiges Aufsehen. Nur ist das (auch) nur Populärliteratur und der unvegane Autor findet Veganismus toll, ihn selbst zu praktizieren hält er jedoch nicht für nötig.
Hier eine Renzension mit einem aufschlußreichen Interview und ein guter, zusammenfassender Kommentar. Fazit: Das Buch zu lesen kann man sich sparen.
Zur weiteren Erläuterung: Peta dürfte jedem ein Begriff sein. HSUS könnte man mit dem Tierschutzbund vergleichen: übelster unveganer, reformistischer Tierschutz.
Adam Kochanowicz faßt es nochmal anschaulich zusammen.
Wie ich gerade hier gelesen habe hat PeTA ein iPhone-Programm (Neudeutsch: App) entwickelt, dass als Einkaufsratgeber fuer Veganer und Neu-Veganer fundieren soll. Ich werde mir das heute Abend mal laden und meine Erfahrungen hier berichten.
Uebrigens haben die von iphone-ticker PeTA richtig als Tierschutzorganisation bezeichnet.
Mesiu schrieb:
>
> von zumindest einem Autor, der für eine „gewaltfreie,
> herrschaftslose Gesellschaft“ schreibt, verstanden wird.
Nun, wie er darlegt hat er mit der Herrschaft über nichtmenschliche Tiere wenig Probleme.
> kommen als Jungbullenfleisch auf den Markt.
Einige Begriffe solltest du besser in Anführungszeichen setzen.
> Nach vier bis
> sechs Jahren geht die Milchleistung zurück und die Kuh wird
> zum Schlachthaus gefahren.
Im Groben ja, aber manche werden noch eher umgebracht. Einige der heuten "Turbo"-Kühe (d.h. die letzten Erfolge der absoluten Qualzucht) überstehen nur zwei Laktionsperioden, d.h. zwei bis drei Jahre.
> Sich ohne tierische Eiweiße zu ernähren, ist in der Tat sehr
> einfach. Anscheinend haben Sie sich bisher nur in der Theorie
> am Antispeziesismus versucht.
"versucht" ist etwas übertrieben ;)
>
>
> Nichtmenschliche Tiere können auf gar keiner
> moralischen Ebene stehen. Wer das Verhalten von Löwen ethisch
> bewerten will, endet in einer Sackgasse. Kein
> ernstzunehmender Antispeziesist wird je ähnliches versuchen.
Jein. Ich würde sagen, es ist Unsinn menschliche Ethikvorstellungen auf nichtmenschliche Tiere zu übertragen. Ob diese überhaupt keine solchen haben, ist aber nicht eindeutig. Da sie Charakter aufweisen, können sich einige durchaus "falscher" im Verhältnis zu anderen verhalten. Für die Antispeziesismustheorie ist diese Frage (wie alle, die vom Verhalten nichtmenschlicher Tiere auf Menschen zu schließen versuchen) jedoch nebensächlich.
> „freilaufende“ Hennen sterben müssen, sobald ihr Futter mehr
> kostet als ihre Eier einbringen.
Bzw. ihre Legeleistung nachläßt (da sie umgebracht werden, wenn diese nachläßt; daß die Nahrung dann schon mehr kostet, muß nicht sein).
>
Als ob es "notwendiges Leid" gäbe...
>
Hat auch niemand behauptet.
> Es gibt kein Merkmal, welches der Mensch als einzige Art
> besitzt und welches uns von allen anderen Arten eindeutig
> abheben würde.
Doch, deshalb: Es gibt kein (ethisch) relevantes Merkmal..
>
>
> Analog dazu: Frauen bei einem Bodybuilding-Wettbewerb anders
> zu bewerten als Männer ist wohl noch kein Ausdruck von
> Sexismus.
> Die Bewertung anderer Individuen aufgrund relevanter
> (biologischer) Kriterien kann als realitätsbezogene Umsetzung
> der Signale gewertet werden, welche die Sinnesorgane liefern.
> Das ist wohl bei allen Arten durchaus legitim und mag im
> besten Fall sogar die Fortpflanzung sicherstellen.
> Speziesismus hingegen bezeichnet die Unterdrückung oder
> Ausbeutung anderer Individuen zu eigenen Zwecken anhand des
> willkürlichen Merkmals „Spezies“.
Wie gesagt: Manche nichtmenschliche TIere könnten in gewisser Hinsicht so etwas wie speziesistisch sein (das auch als "Gegenargument" benutzte STandardbeispiel ist das "Melken" von Blattläusen durch Ameisen), aber deren Verhalten hat eben keinerlei Relevanz für menschliche Ethik.
>
Weil sich die Arten in einem Merkmal unterscheiden, kann man es nicht als Begründung benutzen? Wie kommt man auf solch wirres Zeug? "Im Geschlecht unterscheiden sich Mann und Frau radikal, deshalb kann man darauf nicht den Antisexismus begründen."
>
Auch immer wieder zu beachten: ihre empirischen "Argumente". WElche absurden Gestalten er kennt, ist natürlich ein Kriterium, von dem man auf alle andere schließen kann..
>
Weder betrifft es die "gesamte Tierwelt" noch wird überhaupt eine Grenze gezogen.
> ist moralisch von Übel. Ich als mitteleuropäischer Mensch
> kann vorzüglich überleben, ohne Austern oder Orang-Utans
> (oder Menschen oder Schweinen) Leid zuzufügen.
Wie Achim schon sagte: zu pathozentrisch. Ob einige niedriger entwickelten Tiere wirklich Leidensfähigkeit haben, wissen wir nicht. Der Punkt ist aber, daß man auch wunderbar leben kann, ohne sie umzubringen.
> Antispeziesismus bedeutet, nicht die biologischen
> Unterschiede als Begründung für diese oder jene Behandlung
> anzuführen, sondern eine Abwägung der Interessen
> vorzunehemen.
"abwägen" finde ich nicht die beste Wahl, evt.: sondern relevante Interessen angemessen zu berücksichtigen. (Das Interesse des Schweines an Weiterexistenz muß an sich berücksichtigt werden, das Abwägen im Konflikfall mit den Interessen anderer ist die zweite Stufe.)
>
Was muß man geraucht haben, um auf solchen Unsinn zu kommen?
> Die Ansichten Peter Singers hinsichtlich unserer moralischen
> Verantwortung gegenüber anderen Arten sind in der Tat äußerst
> umstritten, widersprüchlich und inkonsequent und werden daher
> zu Recht von der Mehrheit der Tierrechtsaktivisten verworfen.
Nicht nur der Mehrheit, sondern von allen, die ernsthaft als Tierrechtler gesehen werden wollen.
> Ebene gestellt werden. Sehen wir jedes Tier jedoch als
> eigenständiges Individuum, als ein Wesen, dass mit genau der
> selben Berechtigung wie jeder Mensch auf diesem Planeten
> lebt, haben wir kein Problem mehr mit der Behauptung, ein
> Mensch sei ebensoviel wert wie ein Schwein.
Das ist der wichtigste Punkt: durch die Analogie werden keine Menschen zu "Tieren abgewertet", sondern NMT bzgl. der ethischen Berücksichtigung zu Menschen aufgewertet. Die Antiveganismusapologeten verdrehen das gerne. (Das die Peta-Kampagne, wie alles, was Peta macht, scheiße war, ist davon unabhängig.)
>
Warum? Mit etwas Nachdenken kommt man wohl selbst zur Antwort.
> Wir Menschen haben keine Rechtfertigung dafür, Mitglieder
> einer anderen Spezies ausschließlich für unsere Zwecke zu
> benutzen.
Das ist gegen Tierversuche das HAuptargument, denn...
> Die
> Unzuverlässigkeit der Ergebnisse ist inzwischen ausreichend
> belegt, und es stehen neuere Methoden zur Verfügung (z. B.
> Computersimulationen), die genauer und mit weniger Leid
> verbunden sind.
...das ist zwar richtig, trifft aber nicht immer zu. Z.B. wären Menschenversuche sehr nützlich für die Erforschung menschlicher Krankheiten (so etwas wurde früher mit Waisenkindern oder Obdachlosen gemacht) oder das Sezieren von Tieren ist für die Veterinärmedizin auch nicht nutzlos oder wirklich eins zu eins ersetzbar, aber eben in jedem Fall unethisch (so werden für die Humanmedizin schließlich auch nur Leichen freiwilliger Spender benutzt).
Jedoch ist anzunehmen, dass sich Mathews hier lediglich auf die aktiven Mitarbeiter der Organisation bezieht und nicht auf die weitaus größere Zahl der passiven Mitglieder, die jedes Jahr ihren Beitrag überweisen und deren „Tierschutzengagement“ sich darin auch schon erschöpft.
> Die Aussage über die Hälfte des PeTA-Mitgliederstamms kam von
> PeTA selbst. Nicht glaubhaft, aber dafür belegbar, und
> bezeichnend genug. Trotzdem hast du natürlich Recht …
Danke Achim, für's Lesen und Kommentieren. Hilft mir weiter.
Haude hat selbstverständlich bis heute nicht reagiert.
Die Aussage über die Hälfte des PeTA-Mitgliederstamms kam von PeTA selbst. Nicht glaubhaft, aber dafür belegbar, und bezeichnend genug. Trotzdem hast du natürlich Recht …
Apropos gleicher Unfug, eine Rabea Vogelsang gibt sich im ND am 04.09.09 ebenfalls ganz ähnlich, (kritische) Leserbriefe werden aber auch hier weder veröffentlicht noch beantwortet:
Link: http://www.neues-deutschland.de/artikel/155112.etwas-anderes-als-tierliebe.html
(Leider ist der Artikel inzwischen kostenpflichtig)
> von Rüdiger Haude habe ich heute – mitsamt meinen Anmerkungen
> und Fragen an selbigen – wieder auf meiner Festplatte
... auf die er nicht reagiert hat, nehme ich an.
Warum müssen eigentlich diese ganzen Antiantispeziesisten immer und immer wieder den gleichen, dummen Sermon ablassen? Wo lassen sie "denken"? Denn daß sie alle alein auf den gleichen Unfug kommen (ohne zugleich auf die offensichtlichen und naheligenen Widerlegungen zu kommen) ist höchst unwahrscheinlich.
Bemerkenswert, daß sie ihre albernen Strohmannargumente dann auch gleich noch für höchst originell halten (vgl. http://antispe.de/txt/veganistnichtgenug.html. Mer persönlich wäre es ja peinlich, so viel Dummheit auch noch zu publizerien ...
> trotzdem interessant, wie das Konzept des Antispeziesismus
> von zumindest einem Autor, der für eine „gewaltfreie,
> herrschaftslose Gesellschaft“ schreibt, verstanden wird.
Naja, "Verstanden" hat er ja davon offensichlich kein Iota. Aber Du hast ja das ganze ausführlich dargelegt.
"Nonos" sind mir keine aufgefallen, nu ein paar Anmerkungen zu Deinen Antworten:
> Um das Missverständnis, auf dem Ihr Artikel beruht, gleich
> vorweg auszuräumen: „Ungleichbehandlung“ ist nicht das
> richtige Wort. Treffender wäre „Verleugnung von Interessen
> und Bedürfnissen“ oder „totale Ausbeutung zu wirtschaftlichen
> Zwecken“.
Treffender wäre (das hast Du unten auch ähnlich geschrieben) Antispeziesismus / Rassismus / Sexismus bedeutet nicht "Ungleichbehandlung", sondern Diskriminierung; nicht Wahlrecht für Quallen, Sonnencreme für Angehörige hinreichend stark pigmentierter ethnischer Gruppen oder Prostatakrebsvorsorgeuntersuchungen für Frauen.
> Wollen wir Fleisch essen, muss jemand dafür sterben, auch
> Schweine; dass die Hälfte aller „Bio-Legehennen“ aufgrund
> ihres Geschlechts auch so schnell wie möglich erstickt oder
> zerhäckselt werden; dass „Bio-Milchkühen“ auch ihr Nachwuchs
Aller "Bio-Legehühner"; die hennen ahben ja das "richtige" Geschlecht, um vor dem Mord ein Jahr ausgebeutet zu werden.
> entrissen wird, der auch zu 50 Prozent männlich ist und somit
> für die Milchwirtschaft unrentabel; dass auch „Bio-Hühner“
> durch ständiges Wegnehmen des Geleges gezwungen werden, fast
> täglich ein neues Ei zu produzieren, was sich wiederum auf
Das Entfernen der Eier würde meiner Einschätzung nach die "Legeleistung" auf maximal 20 pro Jahr erhöhen, Hauptaspekt ist vielmehr die Qualzüchtung.
> „freilaufende“ Hennen sterben müssen, sobald ihr Futter mehr
Ihr Essen (oder "Futter" in Anführungszeichen).
> welchen Lebewesen wir kein unnötiges Leid zufügen dürfen,
Insgesamt argumentiert Du m.E. etwas zu pathozentrisch; Leidensfähigkeit ist ein hinreichendes, kein notwendges Kriterium. Zusätzlich sollte Interessensberücksichtigung allgemien in die Argumentation eingebracht werden.
> PETA dreht diese Schraube sogar noch etwas weiter: Für viele
> Angehörige des jüdischen Glaubens dürfte es keinen
> erniedrigenderen Vergleich geben als den mit Schweinen, den
> nach den mosaischen Gesetzen "unreinen" Tieren par
> excellence. Vielleicht wollte PETA mit ihrer Kampagne sagen:
Hier müßte er sich fragen lassen: Inwiefern sind religiöse Wahnvorstellungen ethisch relevant?
> Das ist das Problem. Der Tierrechts-Fanatismus
> beschädigt den Kampf um Menschenrechte. Wer behauptet,
"Menschenrechts-Fanatismus beschädigt den Kampf um Frauenrechte"?
Sollte er nicht in der Sexta hinreichende Kenntnisse in Biologie und Mengenlehre erhalten haben, um solchen Unfug peinlich zu finden?
> freie Religionswahl oder der für die rechtliche
Was hat "Religionswahl" damit zu tun?
> schlechten Gewissen der Verbraucher zu betreiben. Die Hälfte
> der Mitglieder lebt nicht einmal vegetarisch (geschweige denn
> vegan). PeTA haben mit Antispeziesismus so viel zu tun wie
Wie kommst u auf die Hälfte? Ich würde eher deutlich über 90 bis 100 minus Epsilon Prozent sagen.
> Ich erspare mir einen Kommentar zur Frage, ob Hitler
> Vegetarier war oder nicht.
Diesen bereits im Juli diesen Jahres veröffentlichten Artikel von Rüdiger Haude habe ich heute – mitsamt meinen Anmerkungen und Fragen an selbigen – wieder auf meiner Festplatte entdeckt. Im Allgemeinen die üblichen Argumente à la „der Mensch ist nunmal ein Mensch und kein Tier“, aber ich fand es trotzdem interessant, wie das Konzept des Antispeziesismus von zumindest einem Autor, der für eine „gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft“ schreibt, verstanden wird.
Um das Missverständnis, auf dem Ihr Artikel beruht, gleich vorweg auszuräumen: „Ungleichbehandlung“ ist nicht das richtige Wort. Treffender wäre „Verleugnung von Interessen und Bedürfnissen“ oder „totale Ausbeutung zu wirtschaftlichen Zwecken“.
Denn: Ein Schwein anders zu behandeln als einen Menschen, weil es ein Schwein ist, kann nur unter Vorbehalt als speziesistisches Verhalten eingestuft werden. Das Schwein unterscheidet sich vom Menschen in wichtigen Punkten, und die Forderung, Schweine wie Menschen zu behandeln, ist unsinnig und wird von keinem Antispeziesisten ernsthaft gestellt werden. In anderen Punkten gleichen sich Schweine und Menschen jedoch sehr genau, beide haben zum Beispiel ein Interesse an körperlicher Unversehrtheit. Die Annahme, dieses Interesse (Leben ohne Schmerzen) bei einem Schwein zu Gunsten eines eigenen, weniger gewichtigen Interesses (Geschmack an Schweinefleisch) übergehen zu dürfen und die jeweilige Artenzugehörigkeit als Rechtfertigung dafür heranzuziehen, wird als Speziesismus bezeichnet.
Wollen wir Fleisch essen, muss jemand dafür sterben, auch wenn es sich nur um geringe Mengen handelt. Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob es sich dabei um 50 Milliarden (Land-)Tiere pro Jahr handelt (wie etwa 2008) oder nur um 5 Millionen. Jedes Tier, welches für unseren Genuss geboren, eingesperrt, gemästet und getötet wird, ist eines zu viel.
Dieser Punkt ist für Antispeziesisten absolut irrelevant.
Richtig, bis auf das kleine Detail, dass das Methan von den Rindern beim Wiederkäuen als Rülpser ausgestoßen wird.
Milchkühe werden permanent schwanger gehalten, um Milch für Menschen produzieren zu können. Die Kälber werden durch künstliche Befruchtung zu neuen Milchkühen gemacht oder kommen als Jungbullenfleisch auf den Markt. Nach vier bis sechs Jahren geht die Milchleistung zurück und die Kuh wird zum Schlachthaus gefahren. Die Lebenserwartung von Rindern in Freiheit liegt bei etwa 20 Jahren. Die Tatsache, dass wir eine Kuh in die Welt setzen, um ihre Körperfunktionen fünf Jahre lang zu missbrauchen und sie anschließend zu töten, erscheint dem spezisistisch geprägten Menschen jedoch weniger tragisch als die Wirkung des Methans, welches diese Kuh ausstößt.
Die errechneten Auswirkungen der Tierhaltung auf das Klima sind alarmierend, allerdings aus Tierrechts-Perspektive eher nebensächlich (Analogie: Welcher Antifaschist hat danach gefragt, ob der Einsatz von Deportationszügen schädlich sei für die Umwelt oder für sonst irgendwas? Nein, es ging um unschuldige Personen, denen eine nicht zu rechtfertigende Behandlung zukam. Dabei über die verursachte Luftverschmutzung zu reden, muss absurd erscheinen).
Richtig, und hier könnte man wohl tatsächlich von einem zweiten ethischen Aspekt des Veganismus sprechen, der nicht die betroffenen nichtmenschlichen Tiere betrifft, sondern andere Menschen.
Wir brauchen vielmehr ein Bewusstsein, aufgrund dessen Menschen im Supermarkt in einem Schweineschnitzel ein Stück Körper von einem Tier sehen, welches gerne frische Luft geatmet hätte, welches gerne unter der Sonne in der Erde gegraben und mit seinen Geschwistern gespielt hätte, welches sich einen Partner gesucht und eine eigene Familie gegründet hätte, welches jedoch von Menschen dazu gezwungen wurde, alle angeborenen und instinktiven Verhaltensweisen zu unterdrücken, dem der Schwanz abgeschnitten, die Hoden herausgerissen und die Zähne abgeschliffen wurden, um schließlich für ein paar Minuten menschlichen Gaumenschmauses aufgeschlitzt zu werden.
Sich ohne tierische Eiweiße zu ernähren, ist in der Tat sehr einfach. Anscheinend haben Sie sich bisher nur in der Theorie am Antispeziesismus versucht.
Hier eine Analogie: In der Kulturgeschichte der Menschheit kommt ein einziges Jahr ohne kriegerische Aktivitäten nicht vor. Würden Sie argumentieren, es sei deshalb naheliegend, sich dreimal täglich agressiv gegenüber Mitmenschen zu verhalten? Die soziale Gleichstellung der Menschen weiblichen Geschlechts ist in der Weltgeschichte ebenso eher eine Seltenheit. Ist sie also verdächtig „menschenfern“?
Nichtmenschliche Tiere können auf gar keiner moralischen Ebene stehen. Wer das Verhalten von Löwen ethisch bewerten will, endet in einer Sackgasse. Kein ernstzunehmender Antispeziesist wird je ähnliches versuchen.
Fleisch aus „ökologischer Haltung“ gaukelt eine heile Tierwelt vor. Der Konsument erkauft sich die vermeintliche Rolle des gönnerhaften Wohltäters, gleichzeitig wird aber der Status der Nutztiere als Ware und Eigentum des Menschen nur noch fester untermauert. Für uns reflexionsfähige Wesen ist es eben nicht nur Privileg, sondern auch Pflicht, über die Konsequenzen unseres (Konsum-)verhaltens zu reflektieren. Deshalb ist es in der Tat ratsam, über die aktuellen Formen der Tierhaltung nachzudenken. Wer das ernsthaft und konsequent tut, kommt zu dem Schluss, dass „Bio-Mastschweinen“ auch ohne Betäubung kastriert werden und sie im selben Schlachthaus enden wie „konventionelle“ Schweine; dass die Hälfte aller „Bio-Legehennen“ aufgrund ihres Geschlechts auch so schnell wie möglich erstickt oder zerhäckselt werden; dass „Bio-Milchkühen“ auch ihr Nachwuchs entrissen wird, der auch zu 50 Prozent männlich ist und somit für die Milchwirtschaft unrentabel; dass auch „Bio-Hühner“ durch ständiges Wegnehmen des Geleges gezwungen werden, fast täglich ein neues Ei zu produzieren, was sich wiederum auf den eigenen Calciumhaushalt niederschlägt, und dass auch „freilaufende“ Hennen sterben müssen, sobald ihr Futter mehr kostet als ihre Eier einbringen.
„Bio“-Tierhalter sind gezwungen, in unserem Kapitalsystem zu wirtschaften, und deshalb sind auch „Bio-Tiere“ lediglich Produktionseinheiten, deren Leben nicht mehr Wert ist als der aktuelle Einkaufspreis. Alle (Nahrungsmittel-)Hersteller müssen notwendigerweise dafür sorgen, nur das Minimum an Zeit, Geld und Ressourcen in die Herstellung ihrer Produkte zu investieren. Es wäre naiv zu glauben, „Bio“-Bauernhöfe bildeten eine Ausnahme. Die Tiere werden nicht dort gehalten, um glücklich zu sein, sondern um dem Menschen als Mittel für dessen Profit zu dienen.
Denken wir wirklich darüber nach, erscheint uns die „ökologische“ Tierhaltung sogar noch verwerflicher, weil sie unter dem heuchlerischen Schleier der „Artgerechtigkeit“ und des „glücklichen Lebens“ stattfindet.
Wobei empirische Daten über das, was Menschen „von Natur aus“ sind oder nicht sind, nur schwer zu ermitteln sein dürften.
Können Sie mir erklären, wie man den Stellenwert von Leiden aus einem kulturellen Gedächtnis ableitet?
Das Problem hierbei ist folgendes: Jedes Tier mit einem Gehirn verfügt zu einem gewissen Grad über ein individuelles und ein kollektives Selbstbewusstsein, Abstraktionsvermögen und emotionale Aktivität. Die Unterschiede zum Menschen sind hier quantitativer, nicht qualitativer Art. Wenn wir anfangen, Lebewesen mit „weniger“ Intellekt abzuwerten, müssen wir zuerst Säuglinge und geistig schwer „behinderte“ Menschen aus unserer moralischen Gemeinschaft ausschließen, denn erwachsene Schimpansen verfügen über ausgeprägtere geistige Fähigkeiten als ein einjähriges menschliches Kind. Es gibt kein Merkmal, welches der Mensch als einzige Art besitzt und welches uns von allen anderen Arten eindeutig abheben würde.
Schweine wie Menschen werden beide von einer Mutter geboren, sie verfügen beide über ein zentrales Nervensystem und nehmen die Welt um sich herum wahr. Sie wollen leben und dabei Verfolgung, Angst und Schmerzen vermeiden (jedenfalls können wir davon ausgehen, dass dies für die überwältigende Mehrheit zutrifft). Das sind die Fakten und sie sind alles, was wir wissen müssen. Es gibt keinen Grund und keine Begründung dafür, das Leiden des Schweins dem des Menschen unterzuordnen, allein weil es auf vier Beinen geht oder nicht wählen kann (wie auch der Säugling).
Analog dazu: Frauen bei einem Bodybuilding-Wettbewerb anders zu bewerten als Männer ist wohl noch kein Ausdruck von Sexismus.
Die Bewertung anderer Individuen aufgrund relevanter (biologischer) Kriterien kann als realitätsbezogene Umsetzung der Signale gewertet werden, welche die Sinnesorgane liefern. Das ist wohl bei allen Arten durchaus legitim und mag im besten Fall sogar die Fortpflanzung sicherstellen.
Speziesismus hingegen bezeichnet die Unterdrückung oder Ausbeutung anderer Individuen zu eigenen Zwecken anhand des willkürlichen Merkmals „Spezies“.
Wenn mit „ethische Gleichheit“ beschrieben werden soll, welchen Lebewesen wir kein unnötiges Leid zufügen dürfen, dann muss untersucht werden, welches Lebewesen Leid empfinden kann und nichts anderes. Auch nicht, ob es hochentwickelt ist oder ob es daneben andere, weniger entwickelte Arten gibt.
Die genannte Hinsicht ist ein Vergleich zwischen Verhalten und Empfinden menschlicher und nichtmenschlicher Tiere. Es lässt sich nicht oft genug betonen, dass darin ein grundlegender Fehler liegt: Tiere werden nicht „lebenswerter“, je ähnlicher sie dem Menschen in Verhalten und Empfinden sind. Wir haben keine Basis für die Behauptung, dass es von Bedeutung ist, wie nahe eine bestimmte Spezies an die Art von Bewusstsein, welche dem Menschen eigen ist, herankommt.
Hier noch einmal: Die Frage ist nicht, wer Ihnen näher steht.
Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, erst recht nicht für Antispeziesisten, Austern und Orang-Utans auf irgendeine Stufe zu stellen. Fest steht: Das Zufügen von unnötigem Leid ist moralisch von Übel. Ich als mitteleuropäischer Mensch kann vorzüglich überleben, ohne Austern oder Orang-Utans (oder Menschen oder Schweinen) Leid zuzufügen.
Die angesprochene, von antispeziesistischer Seite geforderte ethische Gleichheit bezieht sich auf das moralische Grundprinzip der „gleichen Behandlung gleicher Fälle“. Zwei Lebewesen, die beide Schmerz empfinden können, muss ich in Bezug auf die Zufügung von Schmerzen gleich behandeln, wenn ich auch nur ansatzweise moralisch richtig handeln will. Antispeziesismus bedeutet, nicht die biologischen Unterschiede als Begründung für diese oder jene Behandlung anzuführen, sondern eine Abwägung der Interessen vorzunehemen. Ist mein Interesse am Genuss von Schweineschnitzel größer als das Interesse des Schweins an der Vermeidung eines gewaltsamen Todes?
Hat die Sonnenblume ein Interesse an Schmerzfreiheit? Verfügt ein Schwamm über ein zentrales Nervensystem?
Das ist richtig, aber was bedeutet denn die Fähigkeit zur Diskussion im ethischen Kontext? Für einen Spatzen ist die eigene Spezies ebenfalls die eigene, und ihn zeichnet die Fähigkeit zum Flug aus. Ein Aal kann unter Wasser atmen, wozu der Mensch hingegen nicht in der Lage ist. Was ist nun aus ethischer Sicht „besser“, und wer legt solch universelle Maßstäbe fest? Etwa die Menschen, diese schwachen, nackten, langsamen Kreaturen, die sich sogar gegeinseitig millionenfach umbringen und die gerade dabei sind, den Planeten für alle Lebewesen unbewohnbar zu machen?
Antispeziesisten gehen damit so um: So lange wir als Menschen ein gesundes Leben führen können, ohne anderen damit Leid und Tod zuzufügen, haben wir keine moralische Rechtfertigung für eben dies. (Oder die ebenso müßige Gegenfrage: Frauen leiden statistisch gesehen öfter unter Stimmungsschwankungen als Männer. Wie gehen Antisexisten damit um?)
Ich brauche unbezweifelbar keinen Tofu, um mich ohne Abstriche bei Gesundheit und Genuss (z.B. gegenüber einer Ernärungsweise, die Tierprodukte einschließt) ausreichend mit allen benötigten Nährstoffen zu versorgen. Ich habe allerdings bereits nicht wenige äußerst delikat zubereitete Tofugerichte probiert. Diese Tatsache, dass ein Produkt für mich geschätzter Luxus ist und nicht etwa essentielle Substanz zur Aufrechterhaltung meines Organismus, macht die Betrachtung des Konsums und damit wiederum der Herstellung des Produkts aus ethischer Sicht notwendig. Bei einem Fleischfresser wie etwa einem Löwen ist die Frage nach der moralischen Grundlage seiner Ernährung offensichtlich überflüssig. Er hat in dieser Hinsicht keine Wahl, und somit auch nicht die Möglichkeit, eine etwaige unmoralische Handlung zu wählen.
Wie könnte ich hingegen meinen Tofukonsum noch rechtfertigen, wenn bei seiner Produktion zwangsläufig Unschuldige geboren, eingesperrt und getötet werden müssten, wenn doch Tofu einzig und allein meinem Genuss bei Tisch dient?
Keine Art der Nahrungsbeschaffung ist aus sich selbst heraus unmoralisch. Erst durch die Möglichkeit einer Alternative, einer bewussten Entscheidung für das kleinere Übel, lässt sich die menschliche Ernährung in ethischem Licht beleuchten. Wir stellen also unseren nur minutenlangen kulinarischen Genuss höher als das gesamte Leben eines anderen fühlenden Tieres. Wir rauben einem Individuum restlos alles, was ein selbstbestimmtes Leben ausmacht, um einen kurzen Moment des Vergnügens zu erleben. Kein anderes Tier ist aus verschiedenen Gründen dazu in der Lage. Ein Fleischfresser wie der Löwe sichert sein Überleben und das seiner Familie mit seinem Instinkt und den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, jenseits von Ethik und Moral.
Also werden die Ebenen getauscht?
Es gibt im Antispeziesismus keine Egalisierung der Arten, es gibt lediglich eine individuelle Betrachtung der Interessen und der Bedürfnisse.
Die Ansichten Peter Singers hinsichtlich unserer moralischen Verantwortung gegenüber anderen Arten sind in der Tat äußerst umstritten, widersprüchlich und inkonsequent und werden daher zu Recht von der Mehrheit der Tierrechtsaktivisten verworfen. Bitte genauer recherchieren.
Wenn Sie Schweinen so wenig Wert zusprechen, ist das eine Folge Ihrer speziesistischen Konditionierung. Der inhärente Wert, den das Leben eines Schweins aufweist, hat rein gar nichts mit der rein menschlichen Einschätzung und Zuweisung von Wert zu tun. Wenn uns ein Schwein nicht mehr bedeutet als ein paar Schnitzel, wollen wir natürlich nicht auf dessen Ebene gestellt werden. Sehen wir jedes Tier jedoch als eigenständiges Individuum, als ein Wesen, dass mit genau der selben Berechtigung wie jeder Mensch auf diesem Planeten lebt, haben wir kein Problem mehr mit der Behauptung, ein Mensch sei ebensoviel wert wie ein Schwein.
Diese Behauptung ist Unsinn. Beide Verhaltensstrukturen basieren auf der Diskriminierung aufgrund äußerlicher Merkmale, und beidesmal sind unschuldige Opfer zu beklagen, beim Speziesismus mehr, beim Rassismus weniger. Beide Probleme haben die selbe Wurzel. Rassisten kennzeichnen sich dadurch, dass sie das Kriterium „Rasse“ höher bewerten als das Kriterium „Interesse an Schmerzfreiheit“, was sich vor allem dann unglücklich auswirkt, wenn es im gegebenen Kontext um Schmerzfreiheit geht. Speziesisten geben analog dazu der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art mehr Gewicht als dem gemeinsamen Interesse, physisch und psychisch unversehrt zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Aussage, die Ausbeutung einer Gruppe würde die Ausbeutung einer anderen Gruppe verharmlosen, allein weil es sich bei den Opfern nicht um eine andere Rasse, sondern um eine andere Spezies handelt, ist nicht nachvollziehbar. Inwiefern wäre denn Ihrer Ansicht nach im Vergleich Sexismus anders zu beurteilen als Rassismus? Wird dadurch nun der Rassismus oder der Sexismus verharmlost? Und wenn wir Antisemitismus mit Heterosexismus vergleichen, wird damit der Kampf für die freie Religionswahl oder der für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen beschädigt?
Beschuldigen Sie etwa auch die Abolitionisten, die durch ihren Aktivismus den Einsatz afrikanischer und amerikanischer Sklaven gesellschaftlich und politisch unmöglich gemacht haben, als Eingeborenenrechts-Fanatiker, die den Kampf um die Rechte der Weißen beschädigt haben?
Das Streben nach Verwirklichung von Tierrechten beinhaltet das Streben nach Verwirklichung von Menschenrechten.
Warum? Weil das Schwein Borsten hatte und keine menschliche Haut? Weil die Nazischergen ihre Opfer nicht aufgegessen haben? Oder gar nur, weil sich die Mehrheit an der systematischen Ausbeutung beteiligt, wie Sie selbst feststellen? Könnte man nicht dagegenhalten, die Tierindustrie sei noch lebensverachtender als die NS-Vernichtungsmaschinerie, weil sie keinem Ende zustrebt, sondern sich ihre Opfer täglich tausendfach neu erschafft?
Vergessen Sie PeTA. Diese Organisation dient einzig dazu, durch permanente Spendenaufrufe einen Ablasshandel mit dem schlechten Gewissen der Verbraucher zu betreiben. Die Hälfte der Mitglieder lebt nicht einmal vegetarisch (geschweige denn vegan). PeTA haben mit Antispeziesismus so viel zu tun wie der Vatikan mit neuartigen Verhütungsmethoden. Bitte nächstes Mal genauer recherchieren.
Selbstverständlich bedeutet die Ablehnung des Verzehrs von Tierkadavern nicht gleichzeitig moralische Perfektion. Trotzdem müssen wir fragen: Wer handelt moralisch „besser“: Der eine, der Tiere ausschließlich für sein eigenes Vergnügen töten lässt, oder der andere, der dies nicht tut?
Ich erspare mir einen Kommentar zur Frage, ob Hitler Vegetarier war oder nicht.
Ganz im Gegenteil: Erst die herabwürdigende Behandlung der Tiere, das tägliche Missbrauchen und Schlachten hat erst zu der Auffassung geführt, das Leben von Tieren sei von weniger Wert. Das Wort „Schwein“ gilt bei uns deshalb als Beleidigung, weil wir Schweine seit Jahrtausenden „wie Dreck“ behandeln, nicht weil sie relativ intelligente und reinliche Tiere sind. Die beliebte Taktik vieler Kriegsherren, die jeweiligen Feinde als Tiere (Affen, Schweine, Hunde) darzustellen und so die Hemmschwelle der eigenen Soldaten zu senken, die den Gegner also nicht als „gleichwertigen“ Menschen, sondern als „minderwertiges“ Tier sehen sollten, wäre ins Leere gelaufen, hätte der Mensch den TIeren von je her das gleiche Lebensrecht eingeräumt.
In Anbetracht der Tatsache, dass sämtliche tierischen Nahrungsmittel lediglich dem Genuss und nicht der Zufuhr essentieller Nährstoffe dienen, müssen Fleisch, Milch, Eier, Honig etc. definitiv als Luxus angesehen werden.
Wir Menschen haben keine Rechtfertigung dafür, Mitglieder einer anderen Spezies ausschließlich für unsere Zwecke zu benutzen. Ein Schimpanse ist immer unschuldig; ob der Mensch an Krebs leidet oder einen gefährlichen Kalkentferner entwickelt hat, hat nichts mit dem Schimpansen oder irgendeinem anderen nichtmenschlichen Tier zu tun. Die Unzuverlässigkeit der Ergebnisse ist inzwischen ausreichend belegt, und es stehen neuere Methoden zur Verfügung (z. B. Computersimulationen), die genauer und mit weniger Leid verbunden sind.
Genau, und zwar auf Null. EIne andere „ethische Behandlung von Tieren“ ist nicht möglich. Oder sollten wir Mengenregelungen eingeführen, nach denen der Verzehr von 300 Gramm Fleisch pro Woche ethisch akzeptabel ist, 301 Gramm aber nicht mehr?
Wie bitte? Was für ein Recht soll das sein und worauf ist es begründet?
Ein Tier zu halten ist per definitionem nicht artgerecht, geschweige denn es seines Geleges oder seiner Milch zu berauben oder es gar umzubringen.
Dazu kommt das tote Rind, das man gerade in sich hineinschiebt.
Auch ein gutes Dilemma: Hochseeyachten sind so teuer, dass nur Reiche sie sich leisten können. Niemand braucht sie, aber wenn wir Gerechtigkeit wollen, soll jeder eine haben dürfen.
Oder bei den Tierrechten, wenn wir an der Wurzel ansetzen wollen.
Singer scheut sich nicht, Tierrechte in sämtlichen Beziehungen zu untergraben. Bereits einige Jahre her, aber hier noch ergänzungsbedürftig, ist seine Verteidigung (wenn nicht "Empfehlung") von Zoophilie in einer Rezension mit dem Titel "Heavy Petting".
In einem Zeitungsartikel darüber heißt es:
Als "Begründung" diente Singer auch hier sein Utilitarismus-Schwachsinn:
Tierrechtler wissen zumindest, daß auch nicht-offensichtliche Grausamkeit tierrechtsverletzend sein kann und Tiere zu sexuellen Handlungen zu mißbrauchen ist unter allen Umständen falsch.
Aber Peta - was will man erwarten? - verteidigte es natürlich.
Immerhin: daß Singer hier offensichtlich tödliche Praktiken mißbilligt ist für ihn ein Fortschritt, sonst findet er "humane Schlachtung" schließlich nicht weiter problematisch.
"Reiten" ist also kein Mißbrauch und keine Ausbeutung? Aber was soll's. Bei einer Organisation, die die Euthanasie von 2000 "Fund-Tieren" jährlich mit der Begründung, es wäre "schmerzfrei", rechtfertigt, wird eben auch die Tierausbeutung des "Reitens" so nebenbei als unproblematisch etikettiert.
Aber für das Gefangenhalten aller anderen Tiere "darf sich ein Zoo hergeben", denn das ist keine "Tierquälerei"?
(Auch hier gilt: Tierrechtlern, die den gesamten Zoo als Institution kritisiert hätten, hätte man so etwas nicht antworten können. Aber Tierrechte interessieren Peta bekanntermaßen nicht.)
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: hannes benne [mailto:hbenne@web.de]
Gesendet: Donnerstag, 8. Oktober 2009 15:00
An: info@peta.de
Betreff: Fragen zur Überfischungskampagne
Sehr geehrte Damen und Herren,
über ein Internetforum bin ich auf einen Bericht
(http://www.sueddeutsche.de/leben/627/485058/text/) über eine Fotokampagne
mit Greta Scacchi gegen Überfischung aufmerksam geworden.
In diesem Bericht wird die Tierschutzorganisation PETA erwähnt, leider geht
nicht eindeutig hervor ,ob die genannte Kampagne von ihnen durchgeführt
wurde.
Wenn dem so sein sollte, stellt sich mir eine Frage zu den Fotos:
Widerspricht es nicht dem Tierrechtsgedanken für eine Fotokampagne Lebewesen
zu töten, oder die Ausbeutung von Lebewesen zu finanzieren, falls der Fisch
von ihnen gekauft wurde?
Bei Anfragen zur Foerdermitgliedschaft oder einer Spende, die Sie geleistet haben, erhalten Sie sobald als moeglich eine persoenliche Antwort von einem unserer Mitarbeiter. Adressaenderungen sind nach ca. 8 Wochen in unseren Rundschreiben an Sie beruecksichtigt.
Wir lesen alle Zuschriften und schaetzen Ihre Anregungen und Vorschlaege. Da wir taeglich eine wahre Flut von Anfragen erhalten, ist es uns aber leider nicht immer moeglich auf alle Anfragen individuell einzugehen. Sollten Sie Infomaterial bestellt und eine Postanschrift angegeben haben, senden wir Ihnen das Gewuenschte so schnell wie moeglich zu.
Vorschlaege oder Hinweise zu bestimmten Themenbereichen werden an die zustaendigen Mitarbeiter weitergeleitet.
Bitte beachten Sie auch die folgenden Links:
Auf viele Fragen findet sich bereits eine Antwort auf www.peta.de/faq
Informationen ueber PETA und PETAs Arbeit finden Sie unter:
http://www.peta.de
Achim Stößer schrieb:
> ganze soll wohl ein Protest gegen "Überfischung" sein. Daß
> Newkirk sich schon gelegentlich positiv zu Zoophilie (nein,
> das heißt nicht Tierliebe, so wenig wie Pädophilie
> Kinderliebe heißt) äußert, ist ja nichts neues, aber in
Das Thema Peta und Zoophilie wird übrigens in einer South Park Folge behandelt.
Aus www.episodenguides.de/serien/south-park/08x08-waehl-oder-stirb.html:
> Könnte mir gut vorstellen, das solche Bilder auch ohne das
> Ermorden von Tieren machbar sind. Macht aber vermutlich mehr
Ja, machbar wäre das schon. Es wäre so manches machbar, z.B. Hunde und Katzen vermittelt statt Ermorden, für Veganismus statt Vegetarismus eintreten, Argumente statt Nackter usw.
Das wäre nicht nur, sondern ist machbar. Wenn's einem um Ethik geht.
> Kannst du mir den Link zu der Kampagne geben?
> Ich werde dann mal nachfragen wie das Bild entstanden ist.
Googeln nach Greta Scacchi Peta ergibt ... ups. Also an zweiter Stelle dann http://www.news.com.au/couriermail/story/0,,25619176-5012980,00.html ("has enlisted celebrity friends to pose with dead fish for a poster campaign" ist doch ziemlich eindeutig, oder?), an dritter
usw.
Also wie gesagt, ich bin gespannt, wie sie sich da wieder rauswinden wollen.
Selbstverständlich wurde da Photoshop eingesetzt (wie bei all den "Models" in irgendwelchen Zeitschriften usw.), um Pickel wegzuretuschieren etc.
Das ändert aber natürlich nichts daran, daß dafür dieser Fisch ermordet wurde. Naja, mache glauben ja auch, daß die Fotos aus den Nazi-KZs gefälscht sind oder die Mondlandungsfilme ...
Aber frag doch einfach mal bei Peta nach, bin gespannt, wie sie sich rauswinden. Kannst dann auch gleich mal fragen, wo man denn Sojawürste herkriegt, die genau so aussehen wie die Leichenbratwurst in ihren Kampagnenfotos.
Beispiel der Link auf VgT Österreich, der in Theorie und Praxis die Spitze des ausdrücklich antiabolitionistischen Tierschutzes ist (noch vor Peta). Solche Verweise dürften deshalb eben kaum im Sinne der TRG Zürich sein.
> Regan gibt inzwischen vor die Tierausbeutung abschaffen zu
> wollen (also abolitionistisch zu sein):
Welche peinliche Heuchelei angesichts der folgenden Zitate ...
> Dieser Kongreß hat nicht nur Ingrid Newkirk von Peta ein
> Reply: Not all religions represent humans as having
> "dominion" over other animals, and even among those that do,
> the notion of "dominion" should be understood as unselfish
> guardianship, not selfish power. Humans are to be as loving
Ach ja - die christliche Standardapologie zu Gen 1:28:
> toward all of creation as God was in creating it. If we loved
> the animals today in the way humans loved them in the Garden
> of Eden, we would not eat them. Those who respect the rights
Sondern sie zu "Pelzen" verarbeiten, nicht? "Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie." (Gen 3:21).
Wie bekannt, ist er nicht nur in seinem Hauptwerk (siehe hier und hier, sondern auch weiterhin der Meinung, daß nur bestimmten Tieren Rechte zustehen, nämlich solchen mit höher entwickelten kognitiven Fähigkeiten. Daraus folgt für ihn, daß bei einem Konflikt zwischen einem Menschen und einem nichtmenschlichen Tier immer der Mensch bevorzugt werden muß, da dessen Kognition höher entwickelt ist bzw. er eine stärkere Selbst-Reflexion, ein stärkeres Selbst-Bewußtsein hat, sodaß sein Tod für ihn schlimmer wäre als der Tod eines nichtmenschlichen Tiers für diese. Also Speziesismus par excellence, der darin resultiert, daß alle Tiere seiner Kategorie "moral patiens" keine Berücksichtigung finden müssen und daß in seinem "lifeboat cenario" mit einem Hund und vier Menschen selbstverständlich der Hund dran glauben muß.
Regan gibt inzwischen vor die Tierausbeutung abschaffen zu wollen (also abolitionistisch zu sein):
Aber das sind nur Lippenbekenntnisse, denn was er wirklich tut, ist alles andere als tierrechtlerisch und abolitionistisch.
Die von ihm gegründete und geleitete Culture and Animals Foundation läßt sich ihren Kongreß (The Power of One. International Compassionate Living Festival) von übelsten Tierschützern (Farm Sanctuary, The Humane Society of the United States (HSUS) u.a.) unterstützen, deren Hauptbestrebung darin liegt, "humane meat" oder "happy meat" (Leichenteile von "human" ermordeten Tieren) zu bewerben.
Dieser Kongreß hat nicht nur Ingrid Newkirk von Peta ein Forum geboten, sondern auch John Mackey von Whole Foods Inc., der dort Hauptredner war. Whole Food Inc. ist ein Bio-Lebensmittelkonzern, der mit seinen "high quality standards for meat" wirbt und daneben selbstverständlich auch Fischleichen und unveganen Käse verkauft. Regan lobte ihn mit den Worten, er sei "a driving force behind higher standards in animal welfare". (Wie war das doch gleich mit "größere Käfige genügen nicht"?)
Es wundert wenig, daß Regan sich auf der Webseite der Culture and Animals Foundation für Vegetarismus ausspricht (im Aufsatz "Vegetarianism and Friendship"). Eier und Tiermilchprodukte werden zwar im argumentativen Nono Gesundheit mit erwähnt, aber von Veganismus keine Spur. Dazu kommen andere Nonos wie Umwelt und religiöse Formulierungen ("For many, this is our prayer").
Diese religiösen Anwandlungen steigern sich in seinem FAQ zu Tierrechten ("The Philosophy of Animal Rights"):
Es wundert genauso wenig, daß auf der Webseite seiner Foundation unter dem Punkt "Help bring change" als einzige Möglichkeit einen Spendenaufruf steht.
Daß, was wirklich notwendig wäre - die Verbreitung von Veganismus -, findet sich auf dieser und auch auf seiner Webseite in keinem Satz.
Kurz gesagt: Tierrechte sind das nicht, sondern nur Neuer Tierschutz. Auch wenn er sich Tierrechtler nennt und von Singer zu distanzieren versucht, was er tut ist hat in Theorie und Praxis mit Tierrechten nichts zu tun.
Ach, es ist schon schlimm mit dem Veganismus. Immer nur Salat und Körner. Ich würde ja sooooo gern mal wieder Nudeln essen.
Aber vielleicht erfindet ja mal jemand eifreie Nudeln? Das wär's doch, oder?
Aaaaaaarrrrrrrrghh.
Achim
PS: Bilder aus den "alternativen Haltungsformen", die die Tierschutzverbrecher da "loben", sind bekanntlich unter http://tierrechtsbilder.de zu finden.
Wenn ich nur den Namen Peta höre, könnte ich...
Aber was ich hier lesen muss.. da fehlen mir die Worte.. ich bin einfach nur entsetzt..
Wie oben einmal von Achim Stößer geschrieben wurde: HEUCHELEI!
> Aktuell ist nur die Pressemeldung (ob es einen bestimmten
> Grund gibt, warum die jetzt wiederholt wird, weiß ich nicht),
> war aber ein passender Anlaß, daß auch für diesen Thread
> festzuhalten.
Ah, okay. Naja, scheint tatsächlich aus unerfindlichen Gründen durch die Presse zu gehen, wie wir so erfahren, hat Campbell wohl von Peta eine Prä-Absolution erhalten:
Ein Betrieb mit 20.000 Hühnern soll billige konventionelle Eier als teure Bioware verkauft haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. VON JOST MAURIN
Die Biobranche hat einen neuen Betrugsskandal. "Wir haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen des Verdachts, dass Bioeier verkauft wurden, die diese Bezeichnung möglicherweise nicht verdient haben", sagte am Mittwoch der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal, Wolf Baumert. Zu den Beschuldigten zählten die Inhaber des nordrhein-westfälischen Eierproduzenten Hennenberg und Verantwortliche der Öko-Kontrollstelle IMO. Tatort soll eine Anlage in Velbert gewesen sein, in der 20.000 Hühner lebten. Die Firma Hennenberg wollte sich nicht äußern.
Am besten belegt scheint der Vorwurf zu sein, dass die Hühner weniger Auslauf hatten, als von der EU-Bioverordnung vorgeschrieben. "Zeugen haben erklärt, dass die Hühner von Januar bis Anfang April nur rund zehn Tage draußen gewesen seien", berichtete die Sprecherin des Landesamtes für Verbraucherschutz von Nordrhein-Westfalen (Lanuv), Babette Winter. Dabei hätten die Tiere mehr als einen Monat lang Zugang zum Freien haben müssen. Im Stalltagebuch seien viel mehr Auslauftage vermerkt. Sollten die Zeugenaussagen stimmen, wäre das Tagebuch gefälscht. "Das wäre keine Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Deshalb haben wir das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben und Anzeige gestellt", sagte Winter. Zudem sieht die Behörde Anzeichen dafür, dass die Auslauffläche zu klein war. Derzeit halte der Betrieb die Regeln aber ein.
Anzeige
Die Tierschutzorganisation Peta wirft Hennenberg sogar vor, Eier aus ihren offiziell konventionellen Ställen als Bioprodukte verkauft zu haben. Aktivist Edmund Haferbeck: "Die Eier wurden nach Bedarf etikettiert." Er beruft sich auf eine eidesstattliche Versicherung eines Insiders, der 2006/2007 für Hennenberg gearbeitet habe.
"Die Kontrollstelle IMO hat diese für jegliche Laien sichtbaren Missstände seit zwei Jahren durchgewunken", sagt Haferbeck. Die Firma kontrollierte Hennenberg nach eigener Darstellung 2007 und 2008 jeweils nur einmal. Das stößt auch bei Branchenmedien wie der Zeitschrift BioHandel auf Kritik: "Großbetriebe die - wie bei Hennenberg - zu einem Verbund an Betrieben mit konventioneller und ökologischer Produktion gehören, zählen zur obersten Risikostufe und müssten nach guter Praxis mehrmals jährlich möglichst unangekündigt überprüft werden." Kontrollstellen-Leiter Bernhard Sessler ist sich keiner Schuld bewusst. "Der Ökobetrieb Hennenberg in Velbert hatte keinen konventionellen Zweig." Die Nicht-Bio-Teile waren selbständige Unternehmen.
Auch das Lanuv sieht keine Rechtsverstöße der Kontrolleure. Aber Sprecherin Winter sagt: "Man muss prüfen, ob das Kontrollsystem aus der Zeit, als die Betriebe sehr klein waren, noch zeitgemäß ist." Nach Haferbecks Meinung kann es nicht sein, dass die Behörden die Inspektionen privaten Kontrolleuren überließen, die von den überprüften Unternehmen ausgesucht und bezahlt werden.
Kurz gesagt gar nichts. Wenn Tierschutz (wohl gemerkt nicht TR) "in" ist, dann nutzen sie das für Medienaufmerksamkeit, wenn nicht, ist es ihnen völlig egal. Von der Heuchelei, kein "Pelz" tragen zu wollen und andererseits Tierprodukte zu essen, abgesehen.
Sich als vegan zu bezeichnen (und es in solchen Fällen natürlich nicht zu sein), scheint - wie hier schon mehrfach angesprochen - in gewissem Umfang populär zu werden, da es als "alternativ" gilt. Dabei sind die angesprochenen, gebrauchten "Leder"-Schuhe noch harmlos, im Vergleich zu dem, was bei "Peta-Promis" unter Veganimus verstanden wird.
Daß Peta Hunde und Katzen ermordet ist ja inzwischen weitreichend bekannt.
Sicher hat sich auch schon der eine oder andere gewundert, wie Peta in diversen Kampagnen die dargestellten Leichenteile hat so echt wirken lassen (etwa das Hot dog-Würstchen, das "Impotenz" durch Leichnfraß symbolisieren soll - das eher aussieht wie Leichenbrei im Darm, nicht wie Tofu- oder Seitanwurst).
Hier die Lösung: Peta ermordet für die Fotos der Peta-Kampagnen Tiere. Ganz einfach, oder? Besonders deutlich zu sehen an der aktuellen Kampagne:
Eine bekannte(?) italienische Schauspielerin (Greta Scacchi) kuschelt nackt mit einem von Peta ermordetetn Kabeljau. Das ganze soll wohl ein Protest gegen "Überfischung" sein. Daß Newkirk sich schon gelegentlich positiv zu Zoophilie (nein, das heißt nicht Tierliebe, so wenig wie Pädophilie Kinderliebe heißt) äußert, ist ja nichts neues, aber in Kombination mit Nekrophilie ist das doch noch etwas neues, scheint mir.
Urs schrieb:
>
> Wenn ich zurückdenke, mit welchen Schriften und Ratschlägen
> ich in die "Tierrechtsbewegung" gekommen bin, dann schaudert
> es mich und ich bin sehr beunruhigt darüber.
Nicht nur du. Wenn man sich die Literaturempfehlungen an den exponierten Stellen ansieht, kommt immer der gleiche Unsinn: Kaplan, Singer, Regan, Wolf, Salt - nicht einer ist antispeziesistisch und nicht einer vegan. (Aber wieso auch? Gegen Rassismus zu sein und Sklaven zu halten ist sicher auch nur eine Detailfrage.)
> sich so gut wie in allen Texten um die Tötungsfrage windet,
> wurde mir Singers Animal Liberation empfohlen. Und auch heute
> noch wird in Foren den Neuen Singers Werk als Pflichtlektüre
> empfohlen.
Wahrscheinlich gefällt es den Pseudos besonders, sich auf jemanden berufen zu können, der es auch nicht "so genau nimmt" (analog zu Kaplan). Oder sie haben es schlichtweg nicht gelesen, denn es steht schwarz auf weiß drin: "Ersetzen Sie Eier aus Legebatterien durch Eier aus Freilandhaltung" (S. 285). Genauso steht bei Regan mehr als deutlich, daß er einen Großteil der Tiere aus der "moralischen Gemeinschaft" ausschließt (genannt werden Frösche), bei Wolf das gleiche (genannt werden Fische; abgesehen von "Und Eier lassen sich, wie es zum Teil geschieht, auch mit tierfreundlichen Methoden produzieren.", 1. Kap.) und Salt hat nichts gegen "Wolle" (u.a.).
Du hast definitiv recht, daß es ein großes Problem für Einsteiger ist. Wenn sie solche Dinge lesen sollen und dann übelster Speziesismus drinsteht, denken sicher nicht wenige, es sei wahrscheinlich in Ordnung.
> Malcolm X sagte mal, dass es nur eine Einigkeit der Völker
> geben kann, wenn die Afro-amerikanische Bewegung sich erstmal
> einig ist. Abgesehen von Malcolm X Ansichten, hat er dennoch
> recht, dass eine Befreiungsbewegung nur einig Erfolg haben
> kann.
Ja und nein. Natürlich sollten alle, die konsequent für Tierrechte und Veganismus eintreten, eine Bewegung bilden. Allerdings tun sie das ja bereits dadurch, daß sie diese gemeinsame Grundausrichtung haben (und alle, die sie nicht haben, gehören logischerweise nicht zu dieser Bewegung).
Das Problem ist eher, daß sich eine Unzahl von Pseudos sich unrechtmäßig mit diesen Begriffen etikettiert und man nicht versuchen sollte, solche Leute nur wegen dieser Falschetikettierung irgendwie mit einzubinden. Erfolg entsteht nur, wenn sich die richtige Methode durchsetzt und das ist offensichtlich der Abolitionismus, da der "Tierschutz" mehr als deutlich seine Wirkungslosigkeit, Verschleppung des Problems und v.a. Kontraproduktivität bewiesen hat. Erfolg wird deshalb auch durch den Kampf gegen den Tierschutz bedingt und nicht durch die Toleranz desselben.
> Ich frage euch, ob man überhaupt etwas gegen einen falschen
> Einstieg in die sog. "Bewegung" machen kann oder man nur
> darauf vertrauen kann, dass der Abolitionismus zukünftig
> grösseren Einfluss nehmen wird (wovon ich fest überzeugt bin)
> und die betroffenen Neulinge selber dazu finden?
Was man immer machen kann und sollte: richtig informieren. Und dabei nicht davor zurückschrecken, die Dinge konsequent beim Namen zu nennen (was scheinbar ein großes Problem für viele Leute ist), anstatt es aus falscher Furcht auf "Uneinheitlichkeit der Bewegung" oder vermeintlicher Unfreundlichkeit nicht zu tun - Vegetarier sind Mörder, Tierschutz fördert die Tierausbeutung, Peta ist eine kontraproduktive Spendensammelorganisation, Peter Singer ist Speziesist und Antiveganer usw.
> Hätte eine Homepage, die über Singers Positionen aufklärt,
> einen Sinn?
Eine eigene HP vlt. nicht, aber ein paar spezifische Informationen mehr können wir sicher noch einbauen.
> Jetzt mal ehrlich Achim, kannst du deinen Gesichtsausdruck
> beim schauen etwas beschreiben? :-D
Neutral ;-) . Kenne schon zu viel von dem Zeug als daß es mich noch emotional berührt (Peta et al sind halt verbreitet), zudem habe ich es mir gar nicht "angeschaut" (sondern primär -gehört, halt nebenbei laufen lassen und mich hauptsächlich aus Programmieren eines Scripts konzentriert, nur an wesentlichen Stellen einen Blick drauf geworfen).
Peta-Promi Davorka Tovilo, Beruf "It-Girl" (was wohl heißt, daß sie auf Partys, bei Filmpremieren etc. anwesend ist) "lebt seit Anfang des Jahres [2008] vegan." Statement: "Ich fühle mich seit diesem Schritt viel wohler in meiner Haut. Vegan zu leben ist eine Gesundheitskur für meinen Körper und meine Seele." (http://www.ganz-muenchen.de/freizeitfitness/people/aus_muenchen/davorka_tovilo/infos.html)
Für Peta versteigert sie zum Welt-Vegan-Tag über eBay ein veganes Candle-Light-Dinner mit sich selbst im Münchner Restaurant "Zerwirk" und verlas auch schon mal holprig (dafür leichtbekleidet) einen Tierschutz-Text über Stierkampf (paraphrasiert: dem Stieren wird etwas in die Augen geschmiert, so daß sie nichts sehen und keine Chance haben"). Nun ja.
Und nun hatte sie beim "Perfekte[n] Promi-Dinner" (Vox, 16. Aug. 2009) die Möglichkeit, für Veganismus zu werben. "Früher habe ich viel gekocht, aber jetzt bin ich viel unterwegs [...] und außerdem bin ich Veganerin, seitdem hat sich das ein bißchen verändert" (Gedächtniszitat) verkündete sie da in der Vorstellungsrunde. Das könnte schon stutzig machen ... Veganer kochen doch eigentlich in der Regel wesentlich eher als Unveganer? Nun ja.
Als es dann dazu kam, die Gerichte der andernen Promis zu goutieren, bekam sie zunächst von Jan Stecker, einem Sportmoderator, statt der "Gambas" (klingt wohl besser als "Garnelen") im Feldsalat Tomaten. Was genau sie vom Hauptgericht aß, war nicht zu erkennen, vermutlich die (Eier-?)-Bandnudeln und die Mascarpone(-Milch+Lab)-Sauce. Vom Dessert - Himbeermousse mit Eiern und Sahne - war sie jedenfalls begeistert.
Dagegen gab es bei Margot Werner einen Eklat: Zwar schien Davorka Tovilo die Tomatenconsommé zu munden (das dürfte eines der wenigen schwer zu veganisierenden Gerichte sein: die Suppe wird mit Eiklar (von acht Eiern in diesem Fall, also zwei pro Person) geklärt), doch dann kam der Hauptgang: Kalbsfilet. Das ging ja nun nicht: "Das sind ja die Kleinen, das ist ja noch schlimmer!" (Gedächtniszitat) klagte sie. Und tauschte mit dem Moderator - sie bekam sein Gemüse, er ihre Rinderkinderteile. Das Gemüse aß sie dann mit der Meerrettichsauce (Butter, Kalbsfond, Milch, Sahnemeerrettich). Dann der Nachtisch: wieder war sie begeistert, diesmal vom Schokoladenkuchen (mit reichlich Butter und Eiern).
Ihr letzter Konkurrent, "Winnetou" Pierre Brice, servierte zunächst Jakobsmuscheln-Champignons in Butter. Sie bekam stattdenssen eine Quiche ("Ich hoffe so sehr, daß du Eier ißt. Nein?" - "Kein Problem, stell's her.", Off-Kommentar: "Die Veganerin ist mit der Quiche zufrieden", Gedächtniszitate) Dazu "naschte" sie vom Moderator die Muschelsud-Butter-Champignons. Beim Hauptgang bekam sie statt des Rinderfilets von Brice eine zweite Portion Kartoffelpüree mit der Rinderfiletsauce (also Leichensaft plus Crème fraîche). Das Püree war auch nicht ohne: Eigelb, Butter, Milch und Trüffelöl. Sie vergab dafür übrigens die Höchstpunktzahl. Als Dessert gab es für alle "fertige Crêpes" ("fertig" heißt, keine Ahnung was - außer Eiern, s.u. - drin ist, "in Butter gebraten"). Mit Vanilleeis (Kuhmilch, Eier, Gelatine?). Tovilo: "Die Nachspeise war das besten von den vier Tagen." Na dann.
Nun ja, man darf die Leute halt nicht vor den Kopf stoßen, gell? Aber wenigstens konnte sie dann, als sie mit dem Kochen dran war, zeigen, was die vegane Küche zu bieten hat. Fangen wir (aus dramaturgischen Gründen nicht chronologisch) mit dem Dessert an: "Veganer Schoko-Fudge" (oder, wie es im Off-Kommentar hieß, "veganischer") mit Mangoeis (beides laut Rezept tatsächlich vegan(!) und Espressomartini mit - ups - Schlagsahne. Schlagsahne? Naja, Details ... kommen wir zur Vorspeise: Gratinierter Ziegenkäse auf Postelei-Salat mit Himbeerdressing - okay, auch nicht so gaanz vegan, schon wegen des Honigs im Dressing. Und dann der Höhepunkt, der Hauptgang:
Rezepte nachzulesen unter http://www.vox.de/53_2606.php?event_id=841 .
Ein Ausschnitt zu den Crêpes:
Peta-Veganerin (zur Ankündigung): "Haaa, fanntasstick!" [...]
Off: "Aber wird es auch für Davorka ein Hit? Schließlich sind im Crêpesteig Eier enthalten, und die sind bei Veganern ja eigentlich verboten[sic!]?"
Peta-Veganerin: "Naa, Crêpes darf ich essen. Ich bin zwar Veganerin, aber jetzt nicht so - kraß - streng, also sonst könnt' ich hier wirklich garnichts, und kein' Cappuccino trinken, also ..."
Putzig: Die Weltwoche zieht den Artikel (anläßlich des "Anschlags", bei dem das strikeHeim/strike "Jagdhaus" Vasellas abgebrannt ist, mit einem Foto derselben (sowie der neuen Zusatzüberschrift "Militante Tierrechtler") garniert, wieder aus strikeder Güllegrübe/strike dem Archiv: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2002-27/artikel-2002-27-alles-fuer-das-tier.html
Darin die bekannten Absurditäten:
Es wäre interessant, zu wissen, ob Miersch diesen geballten Stammtischmüll tatsächlich glaubt oder ob er schlicht ein goebbelsscher Hetzer ist, der (wohl wissend, daß seine Zielgruppe zu dumm ist, selbst solche offensichtlichen Lügen zu durchschauen) Propaganda betreibt.
Immerhin hat er statt Groth einen anderen "Metzger" genannt (von dem außerhalb von Miersches Hetzschriften bzw. derer, die es ihm nachplappern - Pollmer, Zirkuspropagandisten usw.- , merkwürdigerweise nichts zu finden ist). Sehr schlau. Kann es sein, daß er da einfach einen Metzger erfunden hat, weil er wußte, daß Groth aufgeflogen ist?
Sicher darf man von Zeitungen oder Journalismus allgemein nicht viel erwarten - das Pressespiegelforum beweist es immer wieder (Veganisushetze wohin man nur sieht). Der letzte Satz und die sonstigen inhaltlichen Fehler ("gleichgesetzt", "an Bewußtseinsgrad gemssen" usw.) zeigen es auch hier. Aber dennoch ist das ein weiterer Beweis dafür, wie solche Leute dem Antispeziesismus schaden (so wie Peta oder Vier Pfoten den Tierrechten schaden), wenn seine Position wird als "Grundlage" des Antispeziesismus angesehen wird, unabhängig von der Presseverzerrung.
Urs schrieb:
>
> Ich frage mich immer bei der Begründung eines Tötungsverbots
> aufgrund von Zukunftsbewusstsein, inwieweit ein Mensch oder
> ein anderes selbstbewusstes Tier darunter leidet, wenn es
> schmerzlos aus dem nichts getötet wird? Man kann auch
> selbstbewusste Lebewesen ermorden ohne, dass es Todesangst im
> voraus hat oder auch nur irgendetwas beim Tötungsakt empfindet.
Deshalb ist das Kriterium der Leidensverursachung auch nicht das einzige.
> Warum man immer noch Singer zitiert, wenn es Leute wie Gary
> Francione oder Joane Dunayer gibt, ist mir auch ein Rätsel.
> Anscheinend liegt es an Singers Titel "Philosoph", dass man
> über sein Tierschutzgefasel und seine anti-Tierrechte
> Argumente "hinwegsieht" und ihn als Tierrechtler darstellt.
Der eine Grund, vor allem für Deutschland, ist auch die Unbekanntheit (Unübersetztheit), auf englischsprachigen Seiten findet man viel mehr Ablehnung von Singer und Peta. Der andere Grund ist natürlich auch, daß die Leute konsequenten Antispeziesismus und Veganismus nicht hören wollen, sondern all den Tierschützern und Pseudo- und Unveganern solche Aussagen gerade recht kommen.
Dunayer kenne ich noch nicht, aber es sieht zumindest ganz gut aus, da sie sowohl Leidvermeidung aufgrund von Empfindungsfähigkeit als auch Antispeziesismus fordert, sowie Tierschutz und Singer, Regan und Wise ablehnt. Aber in einem Punkt kann ich nicht zustimmen: Es sei nicht gerechtfertigt, „ein nichtmenschliches Tier absichtlich zu töten, außer [...] um jemanden anderen vor dem unmittelbar bevorstehenden Hungertod zu retten.“ Wenn der Menschen und das nm. Tier die gleichen Rechte haben, kann so etwas nicht gerechtfertigt werden (da das nm. Tier nicht sterben würde, nur weil es der Mensch täte, liegt auch kein ethisches Dilemma vor). Mit diesem Argument würde sich außerdem auch Xenotransplantation rechtfertigen lassen.
Es ist ja nicht so, daß man sich noch wundern würde, aber die Abartigkeit, mit der Peta sich als Adept der Tierausbeutungsindustrie generiert, scheint sich täglich zu verschärfen.
Das neuste Spendenthema ist die Verstümmelung von australischen Schafen, denen Hautfalten abgeschnitten werden. Petas Lösung: keine "Wolle" tragen? Keine Schafe ausbeuten? Selbstverständlich nicht, sondern
Sklaven zu erschaffen wird die Sklaverei sicher beenden.
Die Anzahl der Links zum Spenden liegt übrigens inzwischen bei sechs.
Berlin (dpa). Politiker und Verbraucherschutzverbände zeigten sich entrüstet über den neuesten Skandal um die sogenannte "Analoggesichtswurst". Der Verein Foodwatch fordert in einer Erklärung die Einführung eindeutiger Kennzeichnungen und härtere Strafen für die Gesichtspanscher. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner bezeichnete die neuen Erkenntnisse als "Skandal, der das Vertrauen der Konsumenten in die gesamte gesichterverarbeitende Industrie massiv schädige" und berief ein kurzfristiges Treffen mit Vertretern von Industrie, Stiftung Warentest und den zuständigen Landesministerien ein, mit dem Ziel noch vor der Sommerpause eine Gesetzesnovelle zu verabschieden, die neue Deklarationspflichten und eine Höchstgrenze von 92% für Wurst aus anderen Körperteilen vorsieht. Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, forderte darüber hinaus eine Reglementierung der "Fremdgesichtsverarbeiter", die deutsche Gessichter zusehends aus dem Wurstregal verdrängen würden.
Die Tierrechtsorganisation "PeTA" forderte in einer Pressemitteilung, dass bei der Gesetznovelle nicht die Chance vertan werden dürfe, auch die Haltungs- und Schlachtungsbedingungen für Gesichtswurst um mindestens 5% zu verbessern, um "den Konsumenten wieder ein gutes Gefühl beim Wurstessen zu geben" und damit den Umsatz und das Fortbestehen der krisengeschüttelten Branche zu sichern.
Während des Treffens demonstrierten ca. 50 Mitglieder der NPD vor dem Ministerium unter dem Motto "Der kleine Mann ist vom BRD-System genug verarscht worden" und forderten die "Zwangseigengesichtsverwurstung" für Wurstpanscher.
Achim Stößer schrieb:
>
> Bemerkenswert die Szene, in der sie, nachdem sie davon
> ausgingen, daß das "Fleisch" bereits im Umlauf war, die Wurst
> von der Pizza geklaubt haben ...
Ja, die Szene fand ich auch toll. Aber teilweise haben sie sich ja auch darüber lustig gemacht.
Ein paar Folgen vorher kam übrigens von der gleichen Person, die den Welthunger damit heilen wollte, ein eher in die andere Richtung gehender Kommentar.
Da hatten sie einen Weevil (ein anderes Alien) als Köder benutzt um herauszufinden, wohin einige andere Weevils verschleppt werden, wohlwissend, dass der Weevil höchst wahrscheinlich gequält und getötet wird.
Sie hat relativ aufgebracht gefragt, warum sie den Weevil so behandeln und meinte, dass sie das bei einem Menschen niemals getan hätten.
Naja, vielleicht war die Sache mit dem Welthunger ja auch eher in Richtung Tierrechte gemeint und der Charakter hat sich auch von PeTA blenden lassen ;)
Wir wissen selbstverständlich, daß die ganze Beschäftigung mit In-Vitro-Leichenteilen für Tierrechte kontraproduktiv und zeitverschwenderisch ist, da Veganismus aus sehr viel mehr besteht, als nur ein unveganes "Lebensmittel" zu ersetzen.
Siehe auch "Künstliche Leichenteile".
Davon abgesehen bringt der letzte Satz im Video mal wieder das Natürlichkeits-"Argument" und das in einem Beitrag, wo auch über die Züchtung von Ersatzorganen für kranke Menschen (positiv) berichtet wird. Äußerst peinlich, wenn die Leute nicht mehr wissen, was sie eigentlich sagen...
Karina schrieb:
>
> Sie einfach immer wieder mit der
> Wahrheit zu konfrontieren ist sicherlich keine falsche
> Methode. Leider scheint dies jedoch nicht bei jedem
> anzukommen, denn ansonsten müssten wir doch schon viel weiter
> sein.
Ich würde eher sagen, es ist die einzige Methode. Warum es noch nicht "bei allen angekommen ist", liegt wohl daran, daß es eben nicht gemacht wird. Wie u.a. von Peta, die lieber den Vegetarier-Kuschelkurs und Wenn-ihr-spendet-seid-ihr-Tierfreunde-Kurs fahren, anstatt schonungslose Aufklärung zu betreiben.
> Meiner Meinung nach ist nicht PeTA einen Vorwurf zu
> machen, sondern all denen die ihr dekadentes, „gepflegtes“
> und egoistisches Leben einer gerechten und gewaltfreien Welt
> vorziehen. Jeder ist selbst für sein Handeln verantwortlich.
Sicher ist jeder Nicht-Veganer einzeln zu kritisieren, aber warum schließt das aus, veganismus-feindliche Organisationen auch zu kritisieren? Wie bereits gesagt wurde: Tierrechte "nur" zu mißachten ist etwa anderes als ihnen aktiv und bewußt zu schaden.
> unverständlich. Ich persönlich (ver)zweifle jedoch jeden Tag
> aufs Neue an unserer Spezies. Nämlich immer dann wenn ich die
> Fakten (und zwar völlig unabhängig davon woher die kommen,
> solange es Fakten sind) vor meinen Augen habe, ich kann nicht
> verstehen wie so viele Leute, darunter intelligente, dies
> immer noch versuchen abzustreiten oder ignorieren.
Sieh dir die Geschichte an, dann weißt du, daß dieser Zustand nicht neu ist. Und gerade aufgrund der Geschichte kann man zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen, daß sie Menschen auch irgendwann die nächste Stufe kapieren werden.
> Egal
> welche Organisation sie bei ihren Untaten unterstützt oder
> abhalten will. Jeder hat doch ein eigenes Urteilsvermögen, es
> gilt nur dieses einzuschalten und danach zu handeln. Es gibt
> genug Argumente die für den Veganismus sprechen und man
> dürfte sogar Glauben, dass diese sehr einläutenden sind. Ich
> erlebe aber täglich, dass dies kaum einer tut und dafür ist
> weder eine Organisation, noch der Staat oder die Werbung oder
> was auch immer schuld.
Naja, eine Mitschuld durch aktive Antiveganismus-Propaganda kann man wohl kaum bestreiten. Gerade bei der Wirkung und Reichweite, wenn es auf Staatsebene durchgeführt wird.
> Wenn einer 1000 Mal hört, dass Milch
> gesund ist, es dürfte reichen wenn er einmal die Zahl sieht
> von denjenigen die eine sogenannte
> „Laktose-Unverträglichkeit“ haben. Leider gestehen sich’s
> trotzt so vieler Tatsachen immer noch nur sehr wenige.
Gerade Laktose-Unversträglichkeit wird hier als Krankheit oder Mißstand dargestellt (eben vom Staat oder von Bauernorganisationen), statt richtigerweise als physiologische Selbstverständlichkeit. Wenn man das dreißig Mal als Kind gehört hat, helfen Fakten weniger, als wenn diese Propaganda nicht betrieben worden wäre.
> Also
> wie (auf legale Weise) bringt man sie doch zum handeln?
> Vielleicht doch mit Ihren eigenen „Waffen“?
Damit, daß man in erster Linie persönlichen Veganismus begründet und fordert. Genau das macht Peta nicht, damit schließt sich der Bogen.
Im Grunde will ich doch nur das gleiche wie ihr. Manchmal habe ich Hoffnung doch meistens bin ich verzweifelt. Über Vorgehensweisen wird (zum Glück) unter vielen Veganer diskutiert, weniger verzweifelt wurde ich dadurch jedoch nicht. Es tut zwar gut zu wissen, dass man nicht „alleine“ ist aber wie man unsere Gesellschaft dazu bringt die Tiere und unsere Umwelt als gleichberechtig zu betrachten, habe ich noch nicht herausgefunden. Sie einfach immer wieder mit der Wahrheit zu konfrontieren ist sicherlich keine falsche Methode. Leider scheint dies jedoch nicht bei jedem anzukommen, denn ansonsten müssten wir doch schon viel weiter sein. Meiner Meinung nach ist nicht PeTA einen Vorwurf zu machen, sondern all denen die ihr dekadentes, „gepflegtes“ und egoistisches Leben einer gerechten und gewaltfreien Welt vorziehen. Jeder ist selbst für sein Handeln verantwortlich. Ich kann zwar nur für mich selbst reden, aber mich persönlich hat PeTA nicht vom vegan werden abgehalten. Aber jetzt mal Schluss mit meinen PeTA Rechtfertigungen, denn was ihr davon haltet ist nicht meine Sorge und auch nicht ganz unverständlich. Ich persönlich (ver)zweifle jedoch jeden Tag aufs Neue an unserer Spezies. Nämlich immer dann wenn ich die Fakten (und zwar völlig unabhängig davon woher die kommen, solange es Fakten sind) vor meinen Augen habe, ich kann nicht verstehen wie so viele Leute, darunter intelligente, dies immer noch versuchen abzustreiten oder ignorieren. Egal welche Organisation sie bei ihren Untaten unterstützt oder abhalten will. Jeder hat doch ein eigenes Urteilsvermögen, es gilt nur dieses einzuschalten und danach zu handeln. Es gibt genug Argumente die für den Veganismus sprechen und man dürfte sogar Glauben, dass diese sehr einläutenden sind. Ich erlebe aber täglich, dass dies kaum einer tut und dafür ist weder eine Organisation, noch der Staat oder die Werbung oder was auch immer schuld. Wenn einer 1000 Mal hört, dass Milch gesund ist, es dürfte reichen wenn er einmal die Zahl sieht von denjenigen die eine sogenannte „Laktose-Unverträglichkeit“ haben. Leider gestehen sich’s trotzt so vieler Tatsachen immer noch nur sehr wenige. Also wie (auf legale Weise) bringt man sie doch zum handeln? Vielleicht doch mit Ihren eigenen „Waffen“?
Naja, da vergleichst du aber ziemlich Äpfel mit Birnen. Selbst wenn Coca-Cola, die durch die Privatisierung von Wasservorkommen ganze Landstriche ausgetrocknet haben (mal davon abgesehen, dass sie ihre Mitarbeiter_innen erschießen lassen), mehr Lebewesen getötet hat als PeTA mit ihrer Vegetarierpropaganda und ihrem Hunde- und Katzenmord, geht es hier nicht in erster Linie um abstrakte Zahlen und Statistiken. Die Forenbeschreibung sagt, dass hier "Vorgehenseisen diskutiert werden können, die dazu dienen, die Tierrechte zu verwirklichen", und das ist auch der zentrale Punkt an der hier vorgebrachten Kritik an PeTA: klarzustellen, dass viele der von PeTA angewendeten Methoden den Tierrechten schaden. Der Vergleich mit multinationalen Konzernen bringt uns daher nicht weiter. Ein viel aussagekräftigeres Ergebnis erhältst du aber, wenn du die Opferzahlen von PeTA mit denen von (seriösen) Tierrechtsorganisationen vergleichst - Tierrechtsorgas mit einer vernünftigen Analyse erzeugen selbstverständlich kein Tierleid - im Gegensatz zu PeTA.
Das ist ein Trugschluss. Hätte PeTA nicht so verdammt viele Menschen vom Vegansein abgehalten, in dem sie es als schwieriges, kompliziertes, eigentlich völlig utopisches Fernziel deklarieren,, wäre vielen Vegetarieropfern ihr Leid erspart geblieben. Hätte PeTA die Tiere in ihren Tierheimen nicht ermorden lassen, wären sie noch am Leben. Gäbe es PeTA nicht, hätten möglicherweise andere Tierfänger etc. diese Tiere getötet - das bleibt aber reine Spekulation und ändert nichts an der Tatsache, dass sie tatsächlich ermordet wurden, und PeTA dafür die Verantwortung trägt.
Das andere Menschen auch schreckliche Dinge machen ist niemals eine Entschuldigung.
Das Menschen die (ja in der Regel unbequeme) Wahrheit nicht hören wollen ist ja wirklich nichts neues, und es ist bei weitem nicht nur bei TR-Themen so. Man könnte fast meinen, es sei ein menschlicher Wesenszug ;)
Die Annahme, das Menschen mit den "echten" (ich fänd besser: konsequenten + durchdachten) Tierrechtsargumenten nicht umgehen können halte ich für einen der verbreitetsten und kontraproduktivsten Mythen der Tierrechtsbewegung (und insbesondere ihres Pseudo-Umfelds), im Prinzip ist es jedoch nichts anderes als eine allgemeinere Variante des "Vegan ist viel zu schwierig, alle müssen erstmal Vegetarier sein"-Schwachsinns.
Zunächst mal wurde diese These hier im Forum schon oft wiederlegt (wenn du mal viel Zeit hast, lies z.B. mal hier). Davon ganz abgesehen enthält sie auch einen massiven logischen Trugschluss: Es liegt im Wesen unbequemer Wahrheiten, dass es keinen komfortablen / netten / konfrontationsfreien Weg gibt, sie zu verkünden, genau WEIL die Menschen für sie (noch) nicht bereit sind - wären sie es, wären es nicht länger unbequeme Wahrheiten. Und vorallem: was wäre die Alternative? Nichts sagen und auf ein Wunder hoffen? Unsinn erzählen, der am Kern der Sache weit vorbeigeht(in unserem Fall: Vegetarismus bewerben?!)? Wo sollte denn die Einsicht herkommen, wenn man den Menschen die wesentlichen Fakten vorenthält?!
Das Problem ist, dass das eher nebenbei und zufällig passiert, weil ihre Ziele eben andere sind ("We support compassion for every animal" oder so ähnlich - und ihre krude Vorstellung von compassion for animals umfasst eben auch Gefangenenhaltung in Drahtgitterkäfigen, Ausbeutung und Mord, so lange wenigstens die Leichen nicht verzehrt werden - Tierrechtler_innen haben natürlich dem völlig entgegengesetzte(!) Forderungen). Viel häufiger passiert es, das Leute "dank" Petas Arbeit Vegetarier, fleischfressende Zirkusgegnerinnen oder ledertragende Pelzgegner werden, die danach keinerlei Anlass mehr sehen, sich weiter zu informieren oder ihr Verhalten weiter zu reflektieren, schließlich haben sie sich ja für die Tiere "eingesetzt". Das passiert umso mehr, weil deren Propagandamaschine dauernd betont, wie heldenhaft vorbildlich engagiert und Opferbereit alle sind, die ihren Unsinn mitmachen (und erst recht die, die spenden!). Gleichzeitig wird konsequent suggeriert, dass es schwierig bis unmöglich ist, vegan zu leben - und in Anbetracht dieser ohnehin unerreichbaren Utopie darf man sich, laut PeTA-Propaganda, schon ziemlich toll fühlen, wenn man Bodenhaltungs- statt Käfigeier kauft.
Natürlich gibt es (glücklicherweise) immer Einzelne, die weiter denken und eines Tages (...i.d.R. dank der eventuellen Konfrontation mit den unbequemen Wahrheiten!) vegan werden, das hat dann aber in den seltensten Fällen noch mit PeTA zu tun. Die Alternative, die man mitdenken muss, wäre natürlich: wären die Menschen gleich mit brauchbaren Informationen in Kontakt gekommen, wären sie sofort vegan geworden - Leben hätten gerettet werden können.
Es reicht eben leider nicht aus, wenn eine Organisation groß ist und enorme Medienpräsenz besitzt - es kommt ausschließlich darauf an, welche Inhalte damit transportiert werden.Das das der Punkt ist, an dem PeTA massivst scheitert, wurde ja oben zur Genüge ausgeführt.
PeTA sind es leider, die die Tierrechte durch ihre Kampagnen und Statements ins lächerliche ziehen (s. das Dirk Bach-Plakat *kotz*). Und, sicherheitshalber nochmal: Warum sollten sie plötzlich begreifen, was sie tun, wenn sie nicht informiert werden? Natürlich könnte man von selbst drauf kommen, aber die Chance ist wohl astronomisch gering.
Das ist schwarz-weiss-Denken. Die NPD zu verurteilen und ihre rassistischen Aufkleber zu zerstören ist destruktiv, da du aber ein denkender Mensch zu sein scheinst, wirst das sicher nicht für schlecht oder unkostruktiv befinden?
Das gleiche gilt natürlich auch für die Plakate eines Fleischers, die aktuelle "Schulkinder sollen gefälligst Milch trinken"-Werbekampagne und Peta's "Vegetarismus ist GUT für Tiere"-Lügen - es ist nicht destruktiv, sondern notwendig, sich von menschen- und tierverachtenden Standpunkten zu distanzieren.
...und das, was PeTA so alles veranstaltet, ist eine Ursache dafür!