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Hurra, die Schule brennt: Der Bulle, der Bauer und Ruthenbergs Jubel

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Ein Bulle tötet einen Bauern.
Silke Ruthenberg ("Animal Peace") jubelt.
Der Bauernverband klagt.
Die Presse zieht über Veganer/Tierrechtler her.

Was Silke Ruthenberg jetzt als bewusste Provokation zu adeln versucht, ist nichts als das übliche Geschwätz, das wir v.a. von Jagdgegnern oder Tierschützern kennen, wenn wieder mal ein Jäger besoffen vom Hochsitz gefallen ist oder ein Torrero von einem Stier aufgeschlitzt wurde. Und das seltsamerweise ganz ohne einen solchen Medienhype.

So wie die Tierausbeutungsindustrie Hildmann als angeblichen Veganer gepusht hat, um Veganismus zu diskreditieren, versuchen sie das jetzt mit der angeblichen Tierrechtsoragisation Animal Peace (und/oder auch "SOKO Tierschutz"/Vadeges? Daniel Schneider, "Tierrechtsaktivist" u.a. bei "SOKO Tierschutz" und "Autor" bei Vagedes' "Vegan Magazin" darf dazu bei topagrar ja Stellung beziehen mit übelst speziesistischen Sprüchen wie "mit dieser Aussage Menschen und Tiere gleich[...]setzen" http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Tierschuetzer-verhoehnen-getoeteten-Milchviehhalter-1651231.html).

Im taz-Artikel http://www.taz.de/!153546/ dazu heißt es andeutungsweise: >>Der nach eigenen Angaben vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannte Verein Animal Peace war in den 90er Jahren eine der bekanntesten Tierrechtsorganisationen in Deutschland, geriet aber in eine interne Krise und tritt seit Jahren kaum in Erscheinung. Selbst ausgewiesenen Beobachtern der agrarpolitischen Szene war sie kein Begriff – bis der Artikel über den Tod des Bauern die Runde machte.<< (meine Hervorhebungen) Eben. Die "intene Krise" ist übrigens ein Euphemismus dafür, dass 1996 immer mehr Leute begriffen, was AP wirklich ist: ein Spendenabzockverein von Ruthenberg (deren Haus und BMW spendenfinanziert waren)/Kassen (der z.B. vorletztes Jahr wegen AP-Spendenmachenschaften rechtskräftig verurteilt wurde http://www.kanzlei-richter.com/spendensammler/lg-berlin-vorsatzdeliktshaftung-des-animal-peace-tierhof-e-v-vorstand-reinhold-kassen-wegen-belaestigender-telefonwerbung.html, ein für Spendenabzocker typisches Vereinsgeflecht aufgebaut hat, u.a. bei Rüsselheim seine Finger im Spiel hatte usw.) mit irgendwelchen Strohpersonen im Vorstand (ähnlich wie heute Vagedes' Abzockverein), etwa Ruthenbergs Mutter. Darauf traten die süddeutschen und einige weitere Gruppen geschlossen aus AP aus. Einige gründeten daraufhin den Verein "ReACT" (inzwischen zurecht in der Versenkung verschwunden), der sich bald als AP2.0 entpuppte mit ähnlichen Abzockambitionen, Vegetarierkuschelei etc., so dass ich daraufhin Maqi ins Leben rief.

Achim

Rüsselheim e.V.

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Sollte inzwischen hinreichend bekannt sein, die Schweinedealer-Tierschützer von "Rüsselheim e.V." sammeln Spenden en masse, kungelnd mit Reinhold Kassen (auch so ein Drückerführer, u.a. Animal Peace, Deutscher Tierhilfeverband etc.) und kaufen Bauern Schweine ab, prügeln sich mit anderen Tierschützern, karren Schweine mehrmals durch halb Deutschland (ein paar sollen überlebt haben) etc. - nachzulesen und -sehen in diversen Presse- und Fernsehberichten.

Ein Andreas Krause lädt mich bei FB zu seiner Veranstaltung "Rüsselheim e.V. auf den Vagen Spring 2013 in Hannover", einem weiteren Spendenabzockevent ein, möchte aber anscheinend nicht, dass das kommentiert wird:

Zitat: Andreas Krause
Wer noch nix von Rüsselheim ev. gehört hat;....kein Problem, darum geht es:

Ziel und Zweck des Vereins ist es, die Reputation sogenannter Nutztiere und
und Schweinen im Besonderen in der Öffentlichkeit zu verbessern, um
die speziesistische und willkürliche Ungleichbehandlung sog. Nutztiere und
...Mehr anzeigen

https://www.facebook.com/events/341552039290580/?ref=ts&fref=ts

Zitat: Achim Stößer B[e]sser informieren. Ist Spendenabzocke, die dealen mit - lebenden und toten - Schweinen.
vor 23 Stunden via Handy · Gefällt mir


Darauf pöbelt Krause haltlos rum (huch):

Zitat: Andreas Krause Besser informieren Herr Stößer, Sie sind ja bekannt dafür, daß Sie gern haltlos herumpöbeln, daher gebe ich nichts auf Ihren Kommentar.
vor 6 Stunden · Bearbeitet · Gefällt mir


Da verwechselt er wohl sich mit mir ... er ist es, der pöbelt (ob er dafür bekannt ist, weiß ich nicht), ich bin dafür bekannt, solche Machenschaften mit unumstößlichen Beweisen aufzudecken *augenroll*.

Der Verein selbst (nanu, ein Verein kann Schreiben?) meint:

Zitat: Rüsselheim EV Achim Stößer: Warum kommen im Vorfeld nicht direkt Fragen an uns? Natürlich ist es leicht, sämtlichen Kommentaren (wenn sie auch falsch sein mögen) im Internet zu vertrauen, doch konkret nachzufragen wäre fair. Was haben wir Ihrer Meinung nach verkehrt gemacht, dass Ihren verwendeten Begriff Spendenabzocke rechtfertigen würde? .. Wir dealen mit toten Schweinen??? Was bitte ist das für eine Aussage??
vor 5 Stunden · Gefällt mir · 1


Was für Fragen? Ich habe eigentlich keine Fragen, ich weiß genug, um festzustellen, dass man völlig verblödet sein muss, denen auch nur einen Cent in den Rachen zu werfen und ihren Schweinehandel zu unterstützen. Die Fragen, die ich hätte, kritische Fragen werden anscheinend - andere haben es versucht - nicht beantwortet, etwa, wieviele Schweine das Desaster überlebt haben, wohin die ganzen Gelder (wieviel?) fließen, wo die überlebenden Schweine nun sind (naja, das zumindest scheint inzwischen aufgedeckt zu sein) usw.

Zitat: Andreas Krause Gerade per mail an Herrn Stößer abgeschickt:

Ich bitte um stichhaltige Belege für diese Behauptung. Sollte Ihre Behauptung auf Tatsachen beruhen werde ich alles daran setzen Rüsselheim das Handwerk zu legen. Sollte an Ihren Behauptungen nichts dran sein, werde ich darauf drängen Strafantrag wegen Rufschädigung zu stellen.
vor 5 Stunden · Gefällt mir · 1


Ts, statt dass er sich mal selbst informiert muss ich ihm den gebratenen Tofu in den Mund schieben, klar.

Zitat: Rüsselheim EV Er wurde schon angeschrieben, Doris hat es auch in Kopie.
vor 4 Stunden · Gefällt mir · 2


"Doris" ist wohl Doris Rauh, Vorsitzende des Vereins und (u.a. Schweine-)Leichenhändlerin respektive Schweine(leichen)händlerin.

Zitat: Susanne Sturm Das geht ja mal gar nicht, Herr Stößer....
vor 4 Stunden · Gefällt mir


Doch, das geht. Man kann, statt blind irgendwelchen [strike]Ratten[/strike]Schweinefängern hinterherzurennen, sich vorher mal ein bisschen schlau machen, was dahintersteckt.

Zitat: Andreas Krause Screenshot habe ich gemacht; es reicht! Es wird Zeit endlich juristisch gegen solche Behauptungen vorzugehen um Transparenz zu schaffen und ggf. Regressforderungen zu stellen.
vor 4 Stunden · Gefällt mir · 1


Naja, sowas haben (wie oben zu sehen) schon ganz andere Kaliber versucht als diese Vereinsmeier.

Schön wär's, wenn sie klagen würden, dann wären die Machenschaften endlich aktenkundig ... aber das werden sie natürlich nicht. Schließlich kann jeder mit ein paar Minuten googeln leicht das wesentliche herausfinden, etwa "stichhaltige Beweise" für den Leichenhandel der Vorsitzenden:
Zitat:
Rüsselheim e. V.

Hauptstraße 22
86695 Allmannshofen

Vertreten durch:

1. Vorstand: Frau Doris Rauh

2. Vorstand: wird neu gewählt

3. Vorstand: Frau Ariane Koßmala
Kontakt:

Telefon: Frau Rauh 08273 - 9986927

EMail: ruesselheim@freenet.de

http://www.ruesselheim.com/cms/index.php/impressum.html


Ja, .COM, commercial halt ... (meine Hervorhebungen).

Und eben jene Doris Rauh ist "selbständiger Vertriebspartner" von "Panys Tierfutter":
Zitat:
Doris Rauh
selbständiger Vertriebspartner
Hauptstr. 22
86695 Allmannshofen

Tel. 0175-7216915
DR@panys-tierfutter.de

http://www.rauh.panys.info/impressum.php?lang=de

(Die Apologeten tönten, das sei eine zufällige Namensübereinstimmung, dummerweise ist aber die Adresse auch mit dabei ...)

Neben Rinder-, Vogel-, Hirsch-, Kaninchen-, Fisch-, Lämmerleichen usw. hat Frau Rauh nunmal eben auch Produkte mit Schweineleichenteilen im Angebot:
Zitat:

http://www.rauh.panys.info/produkt_detail.php?artnr=70459&lang=de (gelb: meine Hervorhebungen)

Schauen wir mal, ob Herr Krause nun, wo er "stichhaltige Beweise" hat - ich werde das hier dort verlinken - wie er tönte, "alles daran setzen [wird] Rüsselheim das Handwerk zu legen". Ich werde nicht die Luft anhalten ...

Achim

Peta ist Scheiße. Femisexisten aber auch.

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Peta ist zweifellos ein inakzeptabler, den Tierrechten schadender Tierschutzspendensammelverein. Der neue Peta-Werbe[!]spot[1] respektive dessen Botschaft - Veganköstler hätten a) "härteren" Sex, und b) das sei besser - ist natürlich inakzeptabel. Wer, selbst wenn diese Behauptung stimmen würde, um sein Sexleben aufzupeppen, sich nur noch von Sellerie ernährt, ist nach wie vor ein ebenso widerlicher Speziesist wie jeder Unveganer. Er ist kein Veganer.

Dennoch handelt es sich bei den im Spot gezeigten Vorgängen ebenso zweifellos um einen Unfall bei einvernehmlichem Sex. Diese Form von Sex mag einem nicht gefallen - mein Ding wäre es nicht - aber es ist einzig die Sache der Beteiligten, ob sie es wollen oder nicht. Auch wer auf SM steht, kann das praktizieren (solange niemand anders geschädigt wird, etwa durch die verbreitete Verwendung von Peitschen aus Leichenhaut).

Sicher, die "Arbeitsteilung", sie geht Einkaufen, er ist für das Handwerkliche, das Zugipsen der bei Unfall beschädigten Wand, zuständig, bedient sexistische Klischees. Im richtigen Leben hätte wohl sie sich auf der Couch erholt - immerhin ist sie nicht unerheblich verletzt - und er hätte eingekauft. Allerdings könnte das dann wieder als sexistischer patriarchalischer Beschützerhabitus interpretiert werden. Schwierig. Interessant auch, dass sie nur mit Unterwäsche und Trenchcoat bekleidet einkaufen geht - ein Mann wäre da wohl bereits nach wenigen Minuten als Exhibitionist verhaftet worden. Wie auch immer, das ist nicht das wesentlich bei diesem Spot. Sondern die "Interpretation" des Unfalls.

Nun werden Unfälle ja gern als Verbrechen dargestellt - von den wahren Verbrechern. Welchem Veganer wurden von den unveganen Mördern noch nicht vorgehalten, dass er ja Auto fahre oder Mähdrescher bei der Ernte Rehe zerstückeln. Jeder Lokführer überfährt statistisch gesehen einmal in seinem Leben einen Menschen - aber das macht ihn nicht zum Mörder. Schließlich werden sogar völlig harmlose Handlungen zu Morden deklariert - das "Massaker an unschuldigen Tomaten" oder "das Schluchzen des Blumenkohls, das Wimmern des gestochenen Spargels, den Schrei der brutal zerhackten Petersilie" herbeifantasiert.

Bleibt festzuhalten: Es handelt sich auch bei diesem - fiktiven - Unfall im Peta-Spot nicht, wie Speziesisten und Feministen einmütig kolportieren, um "Missbrauch" ("abuse"[2]), und es handelt sich nicht um "Vergewaltigung"[3] ("rapist"[2]), auch wenn für gewisse Femisexistinnen praktisch jeder Sex, an dem ein Mann beteiligt ist (oder nein, vermutlich nur heterosexueller Sex), allein schon aufgrund des Penetrationsvorgangs (um Alice "Emma" Schwarzer zu paraphrasieren) ein verwerflicher Akt der Gewalt ist.

Wer so etwas behauptet, verharmlost auf unerträgliche Weise das Leiden der echten Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer (gleich welchen Geschlechts). Aber um die Opfer geht es weder Peta noch diesen Feministen. Nicht nur die "Aktivistinnen" von Femen verdienen damit, dass sie sich prostituieren (die Zeiten, wo Animal Peace Stripperinnen für solche Auftritte engagieren musste, sind ohnehin vorbei), so viel Geld, dass sie gut davon leben können. Und genau darum geht es ihnen: um Geld. Am Ende des von Feministen mit einer falschen Tonspur unterlegten Peta-Spots[2] fordern sie dazu auf, nicht an Peta zu spenden, sondern an örtliche Frauenhäuser.

Nun bin ich natürlich versucht, dazu aufzufordern, lieber an örtliche Männerhäuser zu spenden, denn die haben es nötiger - zumal es kaum welche gibt, also erst einmal welche eingerichtet werden müssten, obwohl Männer von sogenannter "häuslicher Gewalt" ebenso betroffen sind wie Frauen, womit sie noch Glück haben, Opfer von Gewalt im allgemeinen werden sie in weit größerem Ausmaß als Frauen, auch wenn das gern lächerlich gemacht oder totgeschwiegen wird.

Aber das werde ich nicht tun, denn letztlich gilt auch hier die Maxime: Handeln statt Spenden.

Achim

[1] http://www.youtube.com/watch?v=zk9ZcHww4kM
[2] http://www.youtube.com/watch?v=3Eod3GpxQAk
[3] "Der vegane Vergewaltiger", http://www.20min.ch/life/story/22050279 22.02.12

Erinnerung an Dominik

Autor: Heidi Albert
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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[Beitrag verschoben aus Komplementärforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Ich wollte gerne mitteilen, daß mein Dominik aus München, am 26.2.2001 auf den Weg zu einer Aktion von animal peace tödlich verunglückt. Wenn Ihr Euch noch an ihn erinnert schaut mal bei www.Leben ohne Dich.de unter Kinder, alphabetischer Reihenfolge, Dominik A., rein, ist eine Gedenkseite. Würde mich sehr freuen wenn Ihr noch an ihn denkt. Könntet Ihr Silke das auch zeigen. Danke
Mit leiben Grüßen
Heidi Albert
Mutter von Dominik

Re: HELP TO STPO SLUGHTER IN Borodyanka!

Autor: Stefan Khrabrov
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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I'm writing to you because of this thing: http://www.kmv.gov.ua/news.asp?IdType=1&Id=210995

STOP SLAUGHTERING IN BORODYANKA (THe 'Internationally-suported' shelter with long and prominent history')

* * *
After the Kravchuk's letter to Janukovich (http://news.sevrugin.com/node/11042), the Vice Prime Minister in charge of preparations for Euro 2012 Borys Kolesnikov announced about building municipal shelters, despite that shelters would not cause animal population to reduce, but would improve state corruption and animal sufferings from economy on shelter's needs.

There is slightly suspicion that new shelters, opened accurate to Euro 2012
would made the same "humane" way as new Borodyanka preffered.

Don't changing anything in treatment to animals, nor solving the problem with sterelization, Kyiv city administration is going to kill everyone: both stray sterilized and unsterilized animals, just to make the profit on furthcoming Euro-2012. Instead of being shooted or poisoned they all suspected to be murdered in shelters, which is the mainly first enterprisers of producing money from captured animals.

Communal enterpise "Shelter for animals" (in Borodyanka) continues it's work, each day catching animals (both sterelized, socialized and unsterelized) and deliviring them to their "shelter", where nobody has no acces.

http://www.youtube.com/watch?v=zr9VyFL53w8&feature=related
http://ntn.ua/uk/news/criminal/2009/10/16/2175
http://tvline.biz/ru/tv/?id=8698643&act=tvp&channel=3 (the middle of the video)

I call for all journalists, personalities and unindifferent humans to end this war against stray animals. WE FIGHTING FOR PEACE. Where is a lot of public orhaniations and citizens, who sterelize animals and care them. JUST LEAVE US ON OUR OWN!


-------------------------------------------

Dear friends,

Thank you for joining this event, it is very important for you to support our actions.

Please be so kind and send a letter to the following recipients (see below) and ask them about the situation at Communal enterprise "Shelter for animals" (In the village Borodynka, close to Kiev) and protest against the killing of innocent animals.

SAMPLE LETTER:

Dear Sirs,


I have learnt about the intention to euthanize the stray animals of Kiev.


In particular I refer to the Communal enterprise "Shelter for animals" in the municipal type village Borodynka, close to Kiev.

Please clarify how you propose to deal with the stray animals in the care of this shelter.

I understand that Kiev city administration proposes to kill all dogs, both sterilized and unsterilized just to make a profit on the forthcoming Euro-2012.

Instead of being shot or poisoned (as in 2009) it is suspected that innocent animals will be murdered in shelters, and underhanded profit obtained from the death of the animals held captive in these shelters.
I respectfully ask you to stop the killing of defenceless animals, according to Law Article 16 "On the Protection of Animals from Cruelty"

I respectfully urge you to follow the example of other countries and find ways to humanly control the situation of stray animals in your country. For example sterilization, the building of NO KILL SHELTERS, creating a program of adoption, both in your country, and also international.

I beg you to please solve this sad problem in a humane way. The deliberate killing of stray dogs does nothing to reduce the amount of animals on the streets, and also tarnishes the reputation of your country!

Please display to the world that your country chooses to love and care for it's stray animals and chooses to give them chance of life.

Please do not use the wonderful event of EURO 2012 to kill defenceless stray animals.


Thank you for your understanding and your time.


Yours Respectfully,
Name
Country'

PLEASE SEND TO:

portal@kmv.gov.ua; intl@menr.gov.ua; media@ffu.org.ua;
pressa@ffu.org.ua

ALSO SEND AN EMAIL TO UKRANIAN EMBASSIES IN YOUR OWN COUNTRY.


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Send the letter to Your officials and well-known personalities, whose acquire deals with Ukraine and tell them about fourthcoming new genocide (against being socializated animals and people, who care them) that could badly damage the image both of UEFA and Ukraine.

Because whenever everything would be finished, when would be to late to talk about or change something. the System must be changed before it's proceed.

For more effect, send written letters to

1. Kyiv Municipal State Administration
36 Kreschatik street, 044, Kiev 01044,
To Mayor Leonid Mykhailovich Chernovetskiy
tel. 38 044 279-2023
e-mail: portal@kmv.gov.ua
site: http://www.kmv.gov.ua/

2. Ministry of Environmental Protection Of Ukraine.
Urytskogo Str. 35, Kyiv, Ukraine 03035
UKRAINE
To Mister Movchan
intl@menr.gov.ua

3. Local Organizing komitete "Euro-2012 Ukraine"
Ukraine, 01133, Kiev
Laboratorny bystreet, 7-а, House of football,
tel: +38 (044) 521-0-533
fax: +38 (044) 521-0-536
site: http://www.ffu.org.ua/ukr/euro/euro_mok/euro_info/
e-mail: media@ffu.org.ua
pressa@ffu.org.ua


ASK your local Animal protect organizations and communities to write an open OFFICIAL letters to our officials

(don't forget to give us a link ;)

It's the only way to infuence on this long-stucked corruptional system.

ONLY changing NOW, WE CAN CAN AFFORD CHANGES INTO FUTURE!

REALITY goes on at this moment!


---------------------------------------------------------------
YOU can also sign the following petitions:

http://www.facebook.com/l/c17586H_hXw513GfKUmROwSb3kQ;www.thepetitionsite.com/1/help-stop-slaughtering-of-strays-in-kiev-before-euro-2012/

http://www.facebook.com/l/c1758MzMUu7BqxoPWlfGWrLEGPQ;www.change.org/petitions/view/stop_the_burning_alive_of_street_cats_and_dogs_in_the_ukraine

http://www.facebook.com/l/c1758_PgVVk5KjgleqXt8BL5LbA;www.onlinepetition.ru/stopzootsid/petition.html
---------------------------------------------

History of that place:

https://www.kyivpost.com/news/nation/detail/211/
http://www.kyivpost.com/news/nation/detail/315/
Helter Shelter
https://www.kyivpost.com/news/nation/detail/14475/
http://www.naturewatch.org/foundation/ukraine/docs/kyiv_stray_animal_control_briefing.pdf
(ATTENTION: video contains the scenes of cruelty)
http://maidan.org.ua/files/animals/sos2.mpg
http://maidan.org.ua/files/animals/sos2_56k.rm
http://www.luckylovers.net/letter.html
Unrecognized intentions
http://vladkovalenko.livejournal.com/587006.html
http://dogicat.org/forum/viewtopic.php?f=43&t=787
http://forumspaskiev.org.ua/databox/2008/03/17322.php
The "Great changes"
http://www.naturewatch.org/Foundation/Ukraine/News/2008/June08.asp
http://www.thepetitionsite.com/1/help-stop-slaughtering-of-strays-in-kiev-before-euro-2012/
http://www.naturewatch.org/Foundation/Ukraine/News/2009/UpdateApril09.asp
http://www.kmv.gov.ua/news.asp?IdType=1&Id=210995
http://www.shelterdogs.org.ua/
http://www.kyivpost.com/news/nation/detail/74991/#ixzz0uWzOoQmS

Maybe, it's a time to put a dot on this story?


more info (actual)
http://forum.ua-vet.com/viewtopic.php?f=8&t=17096
http://forum.ua-vet.com/viewtopic.php?p=253186#p253186
Article http://forum.ua-vet.com/viewtopic.php?f=25&t=17143
Protest action: http://forum.ua-vet.com/viewtopic.php?f=8&t=16634

I translated your forum with google-translate :) You can do the same with text on russian'


Hopefully Yours,
Stefan
http://www.care2.com/c2c/share/detail/1843782

Re: Seriöse Tierrechtsstiftungen

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> gibt's "koschere" Organisationen? Zum Beispiel, mir kam man

Das wesentliche - a) Ablaßhandel impliziert Unseriosität, b) wenn Du Geld übrig hast, selbst seriöse Infos (z.B. von hier) multiplizieren (z.B. an Bahnhöfen etc., wenn's ein bißchen mehr sein darf - wobei, nelich habe ich glaube ich 19€/Monat Gebühr für ein kleines Plakat am Frankfurter Bahnhof gesehen), daher nur kurz zum ...

> Tierrechtsbund Aktiv e. V. in Bremen gut vor, aber auch da

Eine weitere fehletikettierte (immer mehr schreiben sich "Tierrechte" auf die Fahnen) Abzocke hinter der (u.a.) mal wieder Reinhold Kassen steht (siehe z.B. ).Animal Peace und Tierrechtsetikettenschwindel ).

Achim

Silke Ruthenberg: Viva VeganBasics

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Silke Ruthenberg: Viva VeganBasics. Fakten und mehr über eine moderne Lebensphilosophie, 1. Aufl., Animal-Peace-Verlag, München 2007

Die Autorin ist Vorsitzende des Animal-Peace-Vereins, der sich mit Spendensammlung (der einzige Punkt auf ihrer Webseite unter "Mach mit") und Tierschutzunsinn (Demos gegen "Käfighaltung", nicht gegen Gefangenschaft generell) beschäftigt. Das übliche eben. Über Veganismus gibt es sogar auch ein paar Informationen, allerdings nicht einen Hinweis, daß alle die fleißigen Spender vegan sein müßten oder nur sollten. Also wieder nur Ablaßhandel auf Kosten der Tiere. Weshalb sie in einer Diskussionssendung den Einwand eines "Pelz"-Befürworters, daß für die "Fleischindustrie" viel mehr Tiere sterben, damit abwiegelt, daß es darum nicht ginge, kann man sich also denken (die an dieser Stelle selbstverständlich notwendige Forderung nach Veganismus hätte sicher Spender verschreckt).

Bereits der Klappentext mischt fröhlich die Begriffe "vegan" und "rein vegetarisch" durcheinander ohne die nötige Abgrenzung von Veganismus gegenüber Vegetarismus.

Im ersten Kapitel ("Allgemeines") geht diese Durchmischung weiter, u.a. mit solch absurden Sätzen wie "Veganer essen keine Tiere, also kein Fleisch und keine Fische – ganz wie die anderen Vegetarier" oder völlig uninteressanten Statistiken darüber, wieviele Menschen "weniger Fleisch" essen wollen.
Hier wird auch, statt auf die Gefahren von Fehldeklaration hinzuweisen, wie man es von einer Veganismus-Einführung erwartet, berichtet, daß Iglo und Knorr bestimmte Produkte als "vegan" kennzeichnen. (Nebenbei: Knorr betreibt Antiveganismuspropaganda.) Daß Ruthenberg nicht zwischen Tierschutz und Tierrechten unterscheiden kann und gegen Konsequenz polemiersiert, wundert nicht: "Der Ghettotierschutz, den viele organisierte Veganer betreiben, indem sie sich in elitären Gruppen abschotten, schafft einerseits einen Persönlichkeitstypus, der sich mehr auf Fragen nach der wahren und reinen Lehre konzentriert als auf die Nachvollziehbarkeit für Uneingeweihte." Sie selbst bleibt lieber bei ineffektivem Tierschutz und findet [url= http://tierrechtsforen.de/1/7584]Menschenaffen-Rechte[/url] erstrebenswert, genauso wie ein Verbot des Kochens lebender Hummer (nicht etwa den Verzehr, in Zukunft werden sie also vor dem Kochen getötet).

Das zweite Kapitel ("Gründe für Veganismus") ist sogar halbwegs brauchbar. Es wird über Intelligenz, Gefühlsleben, Schmerzempfindung, Sozialverhalten und Charakterunterschieden bei nichtmenschlichen Tieren gesprochen. Brauchbar allerdings nur solange, bis sie anfängt Aufhauser gutzureden. Des weiteren ist Bezeichnung der Gefühle von Tieren als "Seelenleben" eine denkbar schlechte Wahl.

Im Kapitel "Das Recht der Tiere" wird es wiederum äußerst absurd. Zum einen spricht sie hier, wie im restlichen Buch, von "Menschen und Tieren" (statt "Menschen und nichtmenschlichen Tieren") und zum anderen liefert sie nebenbei eine Rechtfertigung für Tierausbeutung: "Unter den Bedingungen einer Wahrung des Tierrechts wären allenfalls Milch und Eier als Lebensmittel denkbar: in geringen Mengen und zu horrendem Preis: ein Ei für 10 Euro und keinen Cent weniger. Eine Leistung, die man von Rindern und Hühnern unter strengen Arbeitsschutzbestimmungen abfordert als Entgelt für Nahrung, Obdach und Rentenanspruch für diese Tiere, die allein auf sich gestellt nicht lebenfähig wären..." Jeder jenseits des Tierschutzunsinns weiß, daß Tierausbeutung unter keinen Umständen und zu keinen Preisen irgendwie gerechtfertigt werden kann. Der Schaden, den sie mit dieser Rechtfertigung in einer Veganismus-Einführung anrichtet, ist haarsträubend.

Das geht weiter in "Das Problem der Grenze", wo es heißt: "Kurz und gut: auch die vegane Ethik ist nicht frei von Widersprüchen. Sie schützt möglicherweise mehr als es nötig ist, wenn sie Bienen (Honig), Raupen (Seide) und Muscheln einschließt." Selbstverständlich ist die vegane Ethik widerspruchsfrei und "mehr als nötig" ist die Nicht-Ausbeutung von Bienen, Raupen und Muscheln genauso wenig. Danach folgen all die Nebenaspekte, wie Welternährungsproblem, Kriegsbegünstigung, Umweltzerstörung, Gesundheit und hygienische Zustände der "Fleischverarbeitung". Ob die ausführliche Darlegung solcher Nebenaspekte sinnvoll ist, ist sehr fraglich.

Das letzte Kapitel ("Schlag auf Schlag! Argumente und Gegenargumente") ist nur tlw. brauchbar, da einige Rechtfertigungsversuche schlecht beantwortet sind (u.a. das Insekten-Zertreten-Argument wie auch "Würden Sie Fleisch essen, wenn Sie ansonsten sterben müßten"). Fatal ist es darüber hinaus, Sieben-Tages-Adventisten in einem positiven Zusammenhang zu zitieren und nicht zuletzt wiederholt sie hier ihre Konsequenz-Phobie: "Auf jeden Fall sollten Veganer beherzigen jede Schritt der anderen in die richtige Richtung anzuerkennen, statt ständig auf der Inkonsequenz herumzuhacken." Diese bösen Veganer, hacken auf den armen Auftragsmördern rum.. ja, es ist schlimm.

Fazit: Die Tipp- und Zeichensetzungsfehler, sowie die Verwechslung von Größeneinheiten (Mio. statt Mrd., g statt mg), sind noch das kleinste Problem. Tierschutzunsinn und Tierausbeutungsrechtfertigungen bieten wohl kaum einen guten Einstieg, abgesehen davon, daß Basisinformationen wie Hinweise auf versteckte Tierprodukte gänzlich fehlen.

FBI sends a message with animal rights activist's 'terrorist' listing

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Dana Hull
Posted: 04/22/2009 07:28:09 PM PDT

The FBI hoped to elicit new tips when it added former Marin resident Daniel Andreas San Diego to its "Most Wanted Terrorists" list this week, but the move was also partly political: by adding its first domestic terrorist to the notorious list - which includes Osama bin Laden - authorities are equating animal rights extremists such as San Diego with the type of people who terrorize nations.

San Diego, 31, has been a fugitive for nearly six years and is wanted for the 2003 bombings of Chiron and Shaklee, two Bay Area biotechnology firms. While no one was killed in those incidents, animal rights protests have grown increasingly violent in recent years - one of the bombs linked to San Diego was wrapped in nails, and animal rights activists have been arrested for fire-bombing a Santa Cruz biologist's home last year.

"Mr. San Diego and those like him are every bit as great a threat to the peace and security of the United States as any foreign terrorist," said Special Agent in Charge Charlene Thornton of the FBI's San Francisco office.

It's still to be seen whether the move - with its reminder of the $250,000 reward - would inspire new tips, but reaction was swift and mixed about whether it would intimidate activists, who've been increasingly targeting scientists who experiment on animals.

"It's absurd," said Christine Garcia, a San Francisco attorney who regularly represents animal rights activists. "By putting San Diego on this list, the FBI is basically supporting
animal cruelty."

Animal rights activists in the Bay Area and beyond are outraged that San Diego is on the same list as Muslim terrorists from around the globe. San Diego, a 1996 graduate of Terra Linda High School in San Rafael, is only the second U.S. citizen to appear on the list. While thousands of people died in the Sept. 11 attacks and the bombings of U.S. embassies in Tanzania and Kenya, activists note no one was injured in the blasts allegedly set by San Diego.

"This is an activist who has compassion for animals who made a statement with nothing more than a large firecracker," said Jerry Vlasak of the North American Animal Liberation Press Office. "To equate him with the likes of terrorists who destroy buildings full of people is ridiculous at best."

However, those supporting the FBI's action argue that scientists live in constant fear that they or their families will be attacked, and that acute fear is a form of terrorism itself.

"Terrorism is defined by the use of violence to force change - certainly that was the intent in the Chiron and Shaklee bombings," said Jacquie Calnan, president of Americans for Medical Progress. "The inclusion of San Diego on the FBI's Most Wanted Terrorist list underscores the terroristic nature of the violence and threats that a small number of animal rights activists use against scientists who use laboratory animals in their quest for new treatments and cures."

Federal agents say they have evidence that ties San Diego to the two bombs that exploded outside Chiron in Emeryville on Aug. 28, 2003, as well as one bomb that blew up outside of Shaklee in Pleasanton on Sept. 26, 2003. The FBI says that the construction, placement and timing of the incendiary devices makes it clear that San Diego intended to cause serious injury or death.

In recent years, extremists have increasingly targeted university researchers. Last August, a University of California at Santa Cruz molecular biologist, his wife and two young children fled their home from a second-story window after a firebomb detonated at their house. On Wednesday, a Pro-Test rally was held at UC Los Angeles to show solidarity with scientists subjected to increasing harassment by anti-animal research extremists.

San Diego's parents, retired Belvedere City Manager Edmund San Diego and his wife Heike, declined to comment Tuesday. "They love their son," said Jim Collins, a defense attorney hired by the family.

San Diego worked at the Mill Valley offices of In Defense of Animals, an animal-rights organization, and was a networks operations specialist at Critical Path, a wireless software company in San Francisco. After being laid off, San Diego tried to launch a line of vegan baked goods but it never got off the ground.

At the time of the bombings, San Diego was living in Sonoma County, and federal agents soon had him under 24-hour surveillance. But he eluded them. The FBI now assumes that he has slipped into an underground network of fellow activists, and thought at one point that he was in Costa Rica.

San Diego is described as having brown hair and brown eyes, is 6 feet tall, weighs about 160 pounds, and has several distinctive tattoos depicting burning buildings and a valley on fire.

http://www.marinij.com/sanrafael/ci_12203170

Federal Bureau of Investigation San Francisco - Press Release

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Press Release

For Immediate Release
April 21, 2009 FBI San Francisco
Contact: Joseph Schadler, (415) 553-7450
Contact: Patti Hansen, (415) 553-7450

Marin Man Added to FBI’s ‘Most Wanted Terrorists’ List

Today the FBI announced the addition of animal rights extremist Daniel Andreas San Diego to the Most Wanted Terrorists list. Mr. San Diego is wanted in connection with two animal rights-related bombings in Northern California in 2003. He eluded capture and has been on the run ever since. Mr. San Diego is only the second United States citizen, and the only domestic terrorist, to appear on the Most Wanted Terrorists list.

Mr. San Diego, the son of retired Belvedere City Manager Edmund San Diego and his wife Heike, grew up in San Rafael, California. He graduated from Terra Linda High School in San Rafael and briefly attended Los Medanos College in Brentwood, California. After losing his job at a high tech firm in February 2003, he attempted to launch a vegan bakery in Schellville, California, but the business never got off the ground. He professed to be active in the animal rights movement, and expressed extreme views advocating the use of violence to achieve the goals of the movement.

On August 28, 2003, Mr. San Diego put his views into practice when he allegedly planted two bombs at the offices of Chiron, Incorporated in Emeryville, California. The first bomb detonated early in the morning, but the second bomb—set to detonate an hour after the initial blast and likely intended to kill or injure first responders—was located and the area was cleared before it went off. Less than a month later, on September 26, 2003, San Diego allegedly planted another bomb at a Pleasanton, California, company. This device was wrapped in nails to cause more substantial injuries to anyone within range of the shrapnel. Although no one was injured in either case, the construction, placement, and timing of the devices indicated Mr. San Diego intended to cause serious injury or death.

A federal arrest warrant based on a criminal complaint was issued for his arrest on October 5, 2003, but he disappeared before he could be taken into custody. In 2004 a federal grand jury returned an indictment charging Mr. San Diego with two counts of destroying or attempting to destroy property with explosives (18 U.S.C. § 844(i)) and two counts of use of a destructive device in a crime of violence (18 U.S.C. § 924(c)). In January 2006, the FBI offered a $250,000 reward for information leading directly to the arrest of San Diego, but he remains a fugitive today.

Placing Daniel Andreas San Diego on the Most Wanted Terrorist list signifies the seriousness with which law enforcement takes acts of domestic terror. The FBI believes Mr. San Diego’s actions have set an example to other extremists in the animal rights movement. In fact, in August 2008 individuals espousing similar beliefs set off two fire bombs in Santa Cruz, California. Although some in the animal rights movement have characterized these acts of violence as mere property crimes, firebombing occupied homes and detonating explosive devices in public areas to further political or social causes are, by definition, acts of terrorism.

“As a society we cannot sit idly by and allow violence to become an acceptable solution for social and political problems,” said Special Agent in Charge Charlene B. Thornton of the FBI’s San Francisco office. “Mr. San Diego and those like him are every bit as great a threat to the peace and security of the United States as any foreign terrorist.”

At the time of his flight Mr. San Diego was a committed vegan. If he has maintained this discipline, people around him may notice that he avoids consuming or wearing anything made with animal products. And although he may have altered his appearance in some way, Mr. San Diego has several distinctive tattoos on his body. Because of the unique nature of the tattoos on his chest, stomach, and back, he may be obviously reluctant to remove his shirt, even in situations where it is the norm.

Due to the sensitivity of explosive materials, individuals engaged in the unlawful manufacture and storage of explosives pose a particular risk to themselves and the public. Accidental detonations with disastrous consequences are common among bomb makers.

San Diego is a known extremist with ties to animal rights groups. He wears eye glasses, travels internationally, and possesses a 9mm handgun. He is described as follows:

Date of Birth: February 9, 1978
Place of Birth: Berkeley, CA
Height: 6’0”
Weight: 160 lbs
Hair: Brown
Eyes: Brown
Sex: Male
Race: White

Daniel Andreas San Diego should be considered armed and dangerous. If you have information concerning his whereabouts, please do not take any independent action, but rather immediately notify local law enforcement or the FBI. Mr. San Diego’s Most Wanted Terrorists poster can be viewed at http://www.fbi.gov/wanted/terrorists/tersandiego_da.htm.
Media inquiries may be directed to FBI Special Agent Joseph M. Schadler or Public Affairs Specialist Patti Hansen at 415-553-7450 or by e-mail at joseph.schadler@ic.fbi.gov.

http://sanfrancisco.fbi.gov/pressrel/2009/sf042109.htm

Animal rights activist on FBI terror list

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Henry K. Lee,Demian Bulwa, Chronicle Staff Writers

Wednesday, April 22, 2009

(04-21) 08:16 PDT SAN FRANCISCO -- The FBI added an alleged animal rights bomber from Sonoma County to its list of "Most Wanted" terror suspects Tuesday, underscoring the agency's increasing focus on such activists by lining him up next to Osama Bin Laden and 22 other Islamic extremists.

Daniel Andreas San Diego, 31, a former resident of tiny Schellville who is believed by authorities to be hiding out in Costa Rica, is the first domestic terror suspect to be added to a list that officials created a month after the attacks of Sept. 11, 2001.

San Diego is accused of detonating pipe bombs in 2003 at a pair of firms, Chiron Corp. in Emeryville and Shaklee Corp. in Pleasanton. No one was hurt in the early morning attacks, though the FBI contended Tuesday that San Diego "intended to cause serious injury or death."

Investigators believe the firms were targeted because they had done business with Huntingdon Life Sciences, a New Jersey laboratory that conducts experiments on animals for clients.

San Diego disappeared in October 2003, giving the slip to federal agents who, after obtaining a warrant for his arrest, had been following him from a distance to try to gather more evidence.

He was put on the terrorist list because his actions "have set an example to other extremists in the animal rights movement," the FBI said in a statement.

The "Most Wanted Terrorists" list is distinct from the much longer-running "Ten Most Wanted" list, which also includes Bin Laden.

"As a society, we cannot sit idly by and allow violence to become an acceptable solution for social and political problems," said Special Agent in Charge Charlene Thornton of the FBI's San Francisco office. "Mr. San Diego and those like him are every bit as great a threat to the peace and security of the United States as any foreign terrorist."

The FBI action comes a month after four animal rights activists were indicted on federal terrorism-related charges for allegedly harassing and threatening researchers at UC Berkeley and UC Santa Cruz. Those protesters said their free-speech rights had been violated.

The FBI said San Diego has three distinctive tattoos, one each on his chest, stomach and back. The tattoos depict buildings and a pastoral scene on fire and include the words, "It only takes a spark."

There is a $250,000 reward for information leading to San Diego's capture. Anyone with information is asked to call local police, the FBI or 911.

http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2009/04/22/BABH176A4V.DTL

Re: Diskussion in Future-TV

Autor: Valerie
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Hallo Achim!


Bevor ich mich hier noch in ellenlange Diskussionen mit Leuten verstricke, die doch scheinbar viel lieber über ihnen genehmere Themen debattieren möchten, konzentriere ich mich in meiner Antwort klugerweise auf den Kernpunkt deiner Antwort.

In meinem letzten Beitrag hatte ich dich gefragt, ob Du weiterhin eine TV-Diskussion, in der Tierverachter und Tieranwälte die moralische Frage ihres Tuns diskutieren, für nicht erstrebenswert hältst.

Deine Antwot darauf:

"Ich bleibe dabei, daß das zigmal erfolglos dagewesen ist und vor allem, daß es ineffektiv ist.
Aus mehr als zwingend dargelegten Gründen, woran auch Deine widerholte leugnung nichts ändert."

Ich habe mir dazu einfach mal deine "antiSpe TV-Tips" vorgenommen und nach Diskussionen bzw. Gesprächsrunden zum Thema Tierrechte gesucht. Wollt Ihr wissen, wieviele Treffer ich damit landen
konnte? Im gesamten Zeitraum von 2003-2007 findet sich dort kein einiziger relevanter Eintrag. Gut, den Action-Thriller »Angriff der Killerbienen« auf Tele 5 möchte ich jetzt nicht voreilig abwerten, leider habe ich aber dessen Ausstrahlung am letzten Sonntag unglücklicherweise verpasst, so dass ich jetzt nicht sagen kann, ob darin vielleicht tragende Tierrechtler zu Wort kamen.

Sollte jetzt jemand versuchen, mir die Maischberger-Sendung "Dick oder Dünn - Glaubenskrieg ums Essen" (8. Mai 2007 bei ARD) oder den delta-Beitrag "Zuerst das Fressen, dann die Moral? Über unser Verhältnis zu anderen Tieren" (21. September 2006 bei 3sat) schmackhaft machen zu wollen, den frage ich einfach mal zurück, ob er das Projekt "Future-TV" überhaupt verstanden hat.

Kein Tierrechtler sollte sich der Illusion hingeben, mit den bei Maischberger eingeladenen Gästen eine Diskussion führen zu können, die auch nur annähernd das derzeitige Leid der Tiere tangiert. Da reicht es auch nicht, eine Silke Ruthenberg in der Runde zu haben, die sich ganze 40 Minuten lang von der TV-Kamera
hat minimalisieren lassen, um dann gegen Ende der Sendung den halbherzigen Versuch zu unternehmen, doch noch ein paar Sätzchen über die ach so schlechten Zustände für sogenannte Nutztiere loszuwerden. Für Silke Ruthenberg war die Mission trotzdem ein Erfolg, aber das Problem "Animal Peace" steht hier jetzt nicht zu Debatte.

Was die delta-Sendung betrifft, dessen Thema "Zuerst das Fressen, dann die Moral?" eigentlich vielversprechend klang und worüber uns die 3sat-Homepage verriet, man wolle mal fragen, wie sich die mehr oder weniger mitleids- und respektlose Herrschaft des Menschen über das Tier ethisch rechtfertigen lasse, müßte man einen Herrn Scobel erst einmal fragen, ob er denn wirklich ein Interesse daran hatte, diese Frage wirklich zu beantworten.
Dass die Sendung selbst nicht den Hauch einer Antwort liefern konnte, dem trug allerdings leider auch ein völlig neben sich stehender Jean-Claude Wolf bei.

Also, um auf Achims TV-Tips zurückzukommen: Entweder bin ich zu blöd, deine eingebaute Suchmaschine richtig zu bedienen, oder
aber Du lügst mich hier auf unverfrorene Art und Weise an. Deshalb erwarte ich jetzt von dir, dass Du mir "das zigmal erfolglos Dagewesene" nun beim Namen nennst. Wann sind diese Sendungen im deutschen Fernsehen gelaufen?

Und wenn Du dann noch etwas Zeit für mich übrig hast, beantworte mir doch bitte auch noch die Frage, warum Du eine TV-Diskussion, in der Tierverachter und Tieranwälte die moralische Frage ihres Tuns diskutieren, Deiner Meinung nach zu keinem Erfolg führen kann und völlig ineffektiv ist?

Die von dir zwingend dargelegten Gründe dafür konnte ich leider troz intensiver Suche nicht finden.


Valerie

Tierrechtsetikettenschwindel - Peta-Kritik unerwünscht

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Nicht nur Rechtsextreme etikettieren sich fälschlich als Tierrechtler. Gleiches tun auch Vegetarier wie Kaplan und zahllose (Spendensammel-/Tierschutz-)Organisationen (die alle aufzuführen den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde). Ein Beispiel ist wohlbekannt: Die Tierschutzspendensammelorganisation Peta.

Wie fatal dieser Etikettenschwindel immer wieder ist, demonstriert drastisch folgendes:

Bezugnehmend wohl auf die Peta-Praxis, massenhaft Hunde und Katzen zu ermorden, schreibt ein Tierrechtsgegner in einem Tierschutzforum (das sich, oh Wunder, fälschlich "Tierrechte" etikettiert):
Zitat:
B. Hauser

Erst die Euthanasie und dann die Moral

Nachdem ja nun zweifelsfrei feststeht und öffentlich bekannt ist, daß PeTA Tiere aus niederen Beweggründen tötet, wäre es nun nicht jedes ehrsamen Tierrechtlers heilige Pflicht, diese Organisation und ihre mörderischen Praktiken auf das Schärfste zu verurteilen?

Stattdessen: Schweigen und Verdrängung.

Das nenne ich denn doch eine merkwürdige Moral der angeblich so moralisch überlegenen Tierrechtler.

showthread.php?tid=1649


Tja, da hat er eben nicht bemerkt, daß dort ebensowenig Tierrechtler zu finden sind wie bei Peta. Was die Antworten zeigen - denn er wird schließlich nicht darauf hingewiesen, daß Tierrechtler die Machenschaften von Peta selbstverständlich massiv kritisieren (inklusive der Aufdeckung der seit einiger Zeit von Tierrechts- und veganismusgegener als ach so tolle Entdeckung gefeierten Hunde-/Katzenmassentötungen bereits kurz nach der Jahrtausendwende: http://maqi.de/txt/petagegentierrechte.html).

Stattdessen faselt Reinhold "nomen es omen" Kassen (der vor einigen Jahren schon als Akteur der Tierschutzspendensammelorganisation Animal Peace auftrat, dann in der, nunja, Versenkung verschwand (wie gesagt, nomen est omen) und jetzt wieder aufgetaucht ist, wobei er seine Finger diemal auch in weiteren Kassen, pardon, "Tierschutzorganisationen" hat:
Zitat: geht woanders hetzen, hier haben eure zersetzungswünsche keinen nährboden mehr. geht und schreibt bei anti-vegan da passt das.[...] spalter.


Und der derzeit permanent vegetarierkuschelnde Forenbetreiber himself macht, statt darauf hinzuweisen, daß Tierrechtler die Machenschaften von Peta selbstverständlich massiv kritisieren (inklusive der Aufdeckung der seit einiger Zeit von Tierrechts- und Veganismusgegener als ach so tolle Entdeckung gefeierten Hunde-/Katzenmassentötungen bereits kurz nach der Jahrtausendwende: http://maqi.de/txt/petagegentierrechte.html). den putzigen Vorschlag:
Zitat: Wenn Du Fragen zu Peta hast wende Dich doch an Peta selber


Tja, und wir, Tierrechtler, müssen uns solchen Müll dann vorhalten lassen ...

Achim

Der lange, lange Kampf gegen "Pelz"...

Autor: Tanja
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> Ich glaube auch immer weniger, daß es den s.g. um die
> betroffenen Tiere geht, sondern rein um positive Presse. Es
> klingt halt in viel zu vielen Ohren wahnsinnig toll, wenn von
> einer geschlossenen Nerzfarm berichtet wird, oder Tierschutz
> ins Grundgesetz, oder etwas größere Käfige ...

Nun, bei Animal Peace geht es m.E. sowieso am ehesten darum, Spenden zu sammeln. Kann man mit dem Thema "Pelz" und einem "langen Kampf, der zu Ende geht", sicher gut.

Allerdings mag es auch Leute geben, die einfach (?) nur nicht nachdenken, denen das Leid anderer Tiere sehr nahe geht, die wirklich was dagegen unternehmen wollen und sich halt den Aktionen, die es zuhauf gibt, anschließen. Ich hoffe jedes mal,w enn ich so einen Beitrag schreibe, daß der eine oder andere ihn liest und sich ab da Gedanken macht. ;-)

> Sorry, ich sehe, ich bin arg abgeschweift aber diese
> ignorante Meldung hat mich extrem geärgert.

Jaja, da schnellt der dank veganer Ernährung so niedrige Blutdruck in schwindelerregende Höhen, was? ;-/

Tanja

"Tierrechts(verletzerheuchler)tag" - Ausverkauf der Tierrechte

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Beim verlogen als "Tierrechtstag" bezeichneten Massentierschutzauflauf in München demnächst werden folgende Organisationen vertreten sein:
Zitat:
animal 2ooo - Menschen für Tierrechte Bayern
animal peace
Animals United ... Jugend aktiv für Tiere
Ärzte gegen Tierversuche
Bundesverband Menschen für Tierrechte
call a körndl! Bio-Lieferdienst für München
Menschen für Tierrechte Würzburg
PETA
PROVIEH
ReACT!
Satis
Tierlinkscafe
Tierschutzgruppe Herzbluten
Tierschutzpartei - LV Baden-Würtemberg
Tierschutzpartei - LV Bayern
Tierversuchsgegner Dachau
Vegetarische Initiative Allgäu
Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

Zu den Machenschaften der meisten dürfte u.a. hier im Forum einiges zu finden sein - vom Selbstleichenfressen über Propagada für "Mobile Schlachthöfe" bis zu Preisverleihungen für Metzger etc. reicht die Spanne da schon.

Das ist kein Tierrechtstag, sondern ein Tierrechtsverletzerheuchlertag.

Achim

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Wie ich bereits gestern schrub, ich denke nicht, dass Du von
> einem behinderten Menschen verlangen kannst, dass er ander

Ich weiß nicht, wer die abgebildeten Personen sind (frage mich allerdings, was die eigenartige Verkleidung/Maskierung der stangehaltendenen Person zu bedeuten hat und was auf dem "Mäntelchen" der caniden Person steht); insbesondere weiß ich nichts über wie auch immer geartete "Behinderungen". Das ist aber hier auch irrelevant, da es nicht erforderlich ist, ...

> Tiere aus einer Legebatterie befreit und weisz wie das
> funktioniert.

... Tiere aus einer Legebatterie zu befreien, um zu wissen, wie das funktioniert. Mal davon abgesehen, daß ein bißchchen nachdenken schon helfen würde, zu erkennen, daß Hühnerkäfige wohl kaum abgeschlossen sind: ich schrieb ja explizit, sie hätten jemanden fragen sollen, der etwas davon versteht. Würden diese selbsternannten "Tierrechter", statt ihren Tierschutzmüll durch Etikettenschwindel schönzureden, sich mal ein wenig mit Tierrechten befassen, hätten sie hier auf der Maqi-Seite jede Menge Fotos und diverse Fernsehberichte über echte Tierbefreiungen gefunden.

> Erinnerung, aber Deine herangehensweise fidne ich
> denunziatorisch und unsachlich. Es gibt so viel inhaltlichen

Was Du "findest" interessiert mich herzlich wenig - mich interessiert die Realität. Und die ist nunmal so, daß diese Leute von etwas reden, von dem sie keine Ahnung haben. Ich stelle mich ja auch nicht auf die Straße mit einem Tennisschläger und gebe vor, Volleyball zu üben.

Und diese Ignoranz ist nuneinmal - wie nicht nur dieses Beispiel zeigt - gefährlich.

> Unfug, den die Menschen aus dieser Gruppe verzapfen, warum
> muss es dan nein plakatives Foto sein? Kannst Du Dich nicht

Ob sie den Unfug nun verbal (akustisch oder schriftlich) verzapfen oder bildlich wie hier, ist ja nun völlig nebensächlich.

> auf eine inhaltliche Ebene beschraenken?

Genau das tue ich. Wenn Du das nicht begreifst, ist das Dein Problem, Du begreifst ja so manches nicht - etwa, welche Gewalt Du und Deine Kumpane bei Euren absurden tierrechts- und insbesondere maqifeindlichen Hetztiraden ausübt. Ich habe lange und geduldig daran gearbeitet, Dir klarzumachen, was Du mit Deinerm Animal Peace anrichtest - aber ich kann Dich nicht Dein Leben lang bei der Hand nehmen, irgendwann mußt Du auch mal selbst auf den Trichter kommen.

Achim

Re: Kampf gegen Tierrechte: Ende?

Autor: Barbara
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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Hallo Herr Wadle,
wenn jemand den Begriff "Dogmat" und "Extremismus" im Bezug auf vegane Lebensweise von etlichen Tierrechtler benutzt, entpuppt sich selbst als ein Tierausbeuter. Merkwürdigerweise kein Mensch würde diejenigen als Extremisten nennen, die sich für totale Abschaffung von Kinderarbeit oder Sklaverei einsetzen würden. Im Bezug auf Veganismus versuchen stattdessen selbsernannte Tierrechtler, Veganer zu diskriminieren.
Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass die Beteiligung von Nichtveganer an Demos, oft zu falscher Aufklärung von interessierten Passanten führt. Bei einer solchen "gemischten" Demo (Veganer + Vegetarier + noch fleischfressende Tierschützer) hat eine von der Vegetarierin/nen zu einem Mann (Passanten) gesagt: (Gedächtniszitat): "wissen Sie, Sie brauchen nicht gleich auf Fleisch verzichten. Man muss nur auf die Herkunft des Fleisches achten, ob es Biofleisch ist, oder nicht. Hauptsache: keine lange Lebendtransporte". Ich habe auch erlebt, als bei einem Infotisch von einer Gruppe sogenannter Tierrechtlern, eine Teilnehmerin Flyer von Animal Peace oder Animal Angels verteilt hat, in denen zum Kauf von Bioeier aufgerufen worden war. In solchen Situationen kommt selbstverständlich gleich zu einem Krach, da kein veganer Tierrechtler mit solchen Tierausbeutern zusammenarbeiten möchte. Es ist eine Schande, dass nicht mal aufgeklärte Menschen, die sich sogar als "Tierrechtler" nennen, nicht bereit sind, zuzugeben, dass auch Vegetarier TIERMÖRDER sind! Oder gibt es Ihrer Meinung nach 2 Arten von Tierethik: eine: für die niedlichen "Haus"tiere und niedlichen Wildtiere und eine andere Art der Tierethik: für die sogenannte "Nutz"tiere, die man "tierschutzgerecht" umbringen lassen darf?
Gruss
Barbara

Re: Europäische Tierstiftung = Animal Peace?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> Animal Peace Europe e.V.

Hm, und woran ist zu erkennen, daß es die "Europäische Tierstiftung" ist?

Die Protagonisten dieser Spendensammelorganisationen, die ihren namen wechseln wie andere die unterwäsche, leugnen ja gern Zusammenhänge, siehe z.B. auch Sebastian Vollnhals' Lügen zur Verteidigung von AP, aufgedeckt unter Animal Peace - alles wie gehabt.

> -Beitrag damals 10 DM pro Monat

Meine Güte - und das für nix und wieder nix.

Achim

Re: Europäische Tierstiftung = Animal Peace?

Autor: Annette
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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Animal Peace Europe e.V.
-Verwaltung-
Lindenstr 87a
53721 Siegburg

-Beitrag damals 10 DM pro Monat
Ich wollte Infomaterial, so war zumindestens der Kreutz auf dem Antrag gesetzt - habe ich nicht bekommen und leider auch nie nachgefragt.

Europäische Tierstiftung = Animal Peace?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> PS Die Europäische Tierstiftung war früher lt. meinem Vertrag
> Animal Peace

Interessant, was steht da denn genau?

Achim

Re: Europäische Tierstiftung - Warnung

Autor: Annette
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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PS Die Europäische Tierstiftung war früher lt. meinem Vertrag Animal Peace

Offener Brief an AKTE

Autor: BerTA
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Ein offener Brief der Berliner-Tierrechts-Aktion bezüglich der Mahnwache von AKTE (ArbeitsKreis Tierrechte & Ethik) vor der Zufahrt zur Gedenkstätte Dachau.

Obwohl wir die über die Jahre hinweg allzu oft wiederkehrenden Diskussionen über die Legitimität des sog. „KZ-Begriffs“ verfolgt und uns daran beteiligt haben, waren wir ehrlich gesagt schockiert und enttäuscht, dass Menschen tatsächlich so weit gehen und sich mit der Botschaft „Für Tiere ist jeden Tag Dachau“ vor die Tore der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau stellen. Wir wollen einige Gedanken zu dieser Aktion loswerden, da sie unserer Meinung nach weit über die Grenzen des unkommentiert Hinnehmbaren hinausgeht.

Wir finden diese Mahnwache äußerst unsensibel. Das Konzentrationslager Dachau wurde 1933 durch die NationalsozialistInnen errichtet, bis 1945 fanden hier weit über 30,000 Menschen den Tod. Heute ist es eine Gedenkstätte für genau diejenigen Menschen, die dort ermordet wurden und für die ca. 67,000 Menschen, die bei der Befreiung dort noch am Leben waren. Sie soll dazu dienen, an ein konkretes historisches Ereignis zu erinnern. Menschen besuchen Dachau vor diesem Hintergrund und es ist nicht angebracht, davon abzulenken. Einen Ort wie Dachau für Propagandazwecke zu instrumentalisieren (ganz egal, wie wichtig die eigenen Anliegen auch sein mögen) ist einfach unsensibel, respektlos und schlecht überlegt. Darüber hinaus finden wir es sehr fragwürdig, ob mit einem solchen "Tabubruch" eine Massensensibilisierung erreicht werden kann und sollte. Unter den BesucherInnen sind Überlebende des Konzentrationslagers und Angehörige von Menschen, die dort gefoltert und ermordet wurden. Habt ihr vorher daran gedacht, wie verletzend und erschütternd eine solche Aktion für diese Leute sein könnte?

Auch das Motto der Demonstration „Be peaceful, be veggie, be happy“ ist angesichts des Ortes misslungen und fast zynisch.

Auf vegan.de, habt ihr eure Mahnwache als „mutige Aktion“ beschrieben. Da stimmen wir nicht zu. Immer und immer wieder wurde genau dieser Vergleich gemacht, von TierschützerInnen, „Fleisch“ essenden NachrichtensprecherInnen, Autonomen, der NPD und in einem bekannten Fall von einem Richter. Der Begriff ist veraltet, nichts Neues. Nur weil viele Menschen ihn als kränkend empfinden und weil er kontrovers ist, wird er immer wieder angewendet in der Hoffnung, dass mensch dadurch einen Moment lang Aufmerksamkeit bekommt.

Und genau hier liegt ein großes Problem. Denn überall sehen Menschen mittlerweile KZs: in Massentierhaltungen, „Versuchstier“-Zuchten oder Hochsicherheitsknästen. Und plötzlich sind alle Menschen, wenn sie „Fleisch“ verzehren, doch wie Nazis, eben auch Juden und Holocaustüberlebende, nur nicht die VeganerInnen. Der Holocaust erscheint nicht als ein einmaliges und in unserer Geschichte nicht zu vergleichendes Geschehnis, sondern als etwas, woran wir uns alle einmal beteiligt haben, mehrmals am Tag sogar. Denn er geschah auf unseren Tellern! Ob es so gemeint war oder nicht (und wir gehen eigentlich davon aus, dass ihr keine antisemitischen Absichten verfolgt), ihr relativiert den Holocaust, macht ihn zur Normalität. Begriffe verlieren an Bedeutung und an Aussagekraft, wenn sie überall und für alles verwendet werden. Wenn so viele Sachen "Holocaust" sind, welche Worte haben wir noch, um den Holocaust zu beschreiben? Wie beschreibt mensch die Täter, wenn wir alle zu gleichen Maßen Nazis sind?

Auch um die Gewalt und Ausbeutung gegenüber nichtmenschlichen Tieren zum Ausdruck zu bringen, brauchen wir Worte. Wir brauchen die Möglichkeit, das, was diesen Tieren angetan wird, genau zu beschreiben und zu benennen. Und das tun wir nicht, wenn wir einfach mal "Hühner-KZ" sagen. Das, was diese Tiere erfahren, ist nicht erst dann schlimm, wenn es Dachau ist.

Ein Aspekt dieses Problems wird besonders deutlich, wenn mensch (wie ihr es ja gemacht habt) direkt vor den Toren einer Gedenkstätte demonstriert und sagt: „Die Tiere sind ebenfalls Opfer eines Rassenwahns“. Hier besteht eine große Gefahr, die Grenze zwischen Täter und Opfer zu verwischen, die Opfer des Holocausts quasi für einen eigenen Holocaust (gegen nichtmenschliche Tiere) verantwortlich zu machen. Das haben auch Gruppierungen wie die NPD bemerkt und für ihre eigenen Zwecke benutzt, als sie vom „Bombenholocaust“ sprachen, oder der Tierschutzverein VGT, wenn er über „jüdische Aufhetzung“ schreibt. Auch wenn andere BenutzerInnen ähnlicher Vergleiche keinen Revisionismus betreiben wollen, ist es doch politisch sehr unverantwortlich und spielt denjenigen in den Hände, welche die Verbrechen der NationalsozialistInnen relativieren und verharmlosen wollen.

In eurem Text „Gedanken zur Mahnwache vor dem KZ in Dachau“, sagt ihr schon im Voraus, dass es euch nicht um eine Gleichsetzung, sondern um einen Vergleich geht. Gut. Nur der Satz „Für Tiere ist jeden Tag Dachau“ hört sich schon sehr wie eine Gleichsetzung an, bzw. IST eine. Weiterhin bedeutet Vergleichen nicht nur Ähnlichkeiten, sondern auch Unterschiede zu untersuchen und herauszustellen. Der einzige Unterschied, den ihr scheinbar entdeckt habt, ist die „Spezies“ der Opfer. Jedenfalls seid ihr der Meinung, dass „alle Unterscheidungen doch den Tätern dienen“. Unterscheidungen dienen in erster Linie dazu, eine Sache wirklich zu verstehen. Um etwas bekämpfen zu können, muss mensch den gesellschaftlichen und historischen Kontext verstehen. Denn nichts passiert in einem Vakuum. Das Mindeste, was mensch von einem Arbeitskreis erwarten kann, der sich mit ethischen Fragen auseinandersetzt, ist Differenzierungsfähigkeit und die Bereitschaft, hinter oberflächliche und nichtsdestotrotz sehr fragwürdige Parallelen zu schauen.

In eurer Erklärung weist ihr auch darauf hin, dass es euch hierbei um das ähnliche Leiden geht: „Hunger und Durst, Schmerzen, Verzweiflung und Todesangst verspüren Menschen UND Tiere“. Um das zu erklären, bräuchten wir keinen KZ-Vergleich. Leiden ist individuell. Ein Mensch leidet wie ein anderes Tier allein, fühlt Schmerz allein und nicht als Masse. Wenn du mich schlägst, dann tut es mir weh – unabhängig davon, wie viele andere Menschen geschlagen worden sind. Wenn mensch ein Tier einsperrt und umbringt, leidet das Tier. Und dies nicht mehr oder weniger, weil es möglicherweise auch in Alabama, Brandenburg und anderen Orten der Erde passiert. Der Vergleich wird zum einem zumeist mit Zahlen gerechtfertigt (wie viele Opfer, nicht wie intensiv das Leiden), diese Konzentration auf Mengenangaben blendet wiederum die Individuen aus und zum zweiten mit oberflächlichen Bildern (Wachtürme, Schuppen, Reihen), die aber weder über Ursachen noch Wirkung etwas aussagen.

Wenn es euch bei dem Vergleich nur um das Leiden ginge, würden andere Vergleiche genau so häufig ve rwendet. Ein Kaninchen in einem Labor leidet wie ein Waschbär auf einer Pelzfarm, leidet wie ein Opfer eines Autounfalls, wie eine Überlebende einer Vergewaltigung, wie ein Insasse in Einzelhaft ... Denn wer soll sagen, wessen Leid größer oder schlimmer ist? Aber diese Sachen sind nicht gleich und es ist niemenschem geholfen, wenn wir die Unterschiede ausblenden und alles einfach beim gleichen Namen nennen. Mord ist Mord, aber "Fleischproduktion" ist nicht Vivisektion, "Zirkustiere" werden nicht, wie Animal Peace es meint, "vergewaltigt mit Applaus" und Dachau ist weder Wiesenhof noch eine Demonstrationsstelle.

Berliner-Tierrechts-Aktion

Re: Translation - Why Vegan

Autor: Wanda
Datum:
Forum: Veganismusforum
Thema öffnen
Great! I really appreciate it!
And yes, I'm the Dutch vegan living in the U.S. :)

Here's the text:

Why Vegan

Veganism is a way of living which seeks to exclude, as far as possible and practical, all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing, or any other purpose.

In dietary terms, it refers to the practice of dispensing with all animal produce, including meat, fish, poultry, eggs, animal milks, honey and their derivatives.

(International Vegetarian Union)

Viewing Mode: Regular Manual

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Reasons for being vegan can include...
believing that animals exist on this Earth for their own reasons and not for human profit.


not understanding why some animals are treasured, while other animals are treated like mere objects.

being horrified by how animals are treated for
Food - Clothing - Research - Entertainment

refusing to ignore the exploitation and suffering hidden behind innocent-looking products.

not considering organic/free-range animal products an acceptable alternative, because...

Organic dairy cows. - Unprofitable male chicks. - At the slaughterhouse.

aniamls are still exploited for human profit and killed when no longer profitable.

knowing that unlike crocodiles or lions, we have the ability to choose what we eat.

So why eat animals?

choosing life over death, kindness over killing.

This choice is made easier knowing that...

you can be healthy without consuming animal products.

A vegan lifestyle is much better for the environment than a lifestyle that includes animal products.

The animal industry requires more energy and causes water pollution, soil erosion and deforestation.

"Veganism isn't just a strict vegetarian diet; it is a complete philosophical viewpoint.
It is practical in outlook, simple to understand and aspires to the highest environmental and spiritual values.
I am sure it holds the key to a future lifestyle for a humane planetary guardianship..."

Howard Lyman (ex-cattle rancher turned vegan)

Striving towards peacefully sharing our Earth.

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For more information please check out the Vegan Peace website.
Ava Odoemena schrieb:
>
> I've seen the clip and would be willing to do the
> translation, however is there a way you can just strip off
> the text, post it here and I'll post the translation into
> this thread. It would also make sure the quality of the text
> is better because others here can then comment on the
> translation to see if it actually comes across as authentic
> German or 'as a translation'.
>
> Are you by any chance the Dutch vegan living in the U.S. I've
> talked to previously on the forum of NVV?

Re: Covance-Demo

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
> > > Eine Gegendemo wäre in dem Fall kaum angebracht gewesen -
> >
> > Nicht? Wie wäre es z.B. mit einer Stimme gegen die
> > Instrumentalisierung durch iregndwelche Sepndensammler oder
> > (soll es schon gegeben haben) Sekten? Statt eben, wie
> > gesagt(!), mit denen zu demonstrieren.
>
> Ja, daß da einige Gruppierungen wohl eher anwesend waren um
> den Namen ihres Vereins zu präsentieren, fiel mir beim
> Durchsehen der Fotos auch auf... Kann mir irgendwer erklären,
> was ein Transpi mit dem Aufdruck "Arche 2000" oder "Animal
> Peace" auf einer Demo zu suchen hat? Das vermittelt ja wohl
> absolut nichts zum Inhalt der Demo und auch nicht zu
> Tierrechten i.A.
> Allerdings ändert das ja nichts am abolitionistischen (und
> damit nicht zu kritisierenden) Motto der Demo; hier wären
> also wohl eher die Veranstalter in der Verantwortung gewesen,
> dafür zu sorgen, daß irgendwelche dubiosen Vereine die Demo
> zur Selbstdarstellung nutzen.

Stimmt. Oder doch Gegendemo gegen die verantwortungslosen Veranstalter?

Wenn ich das übrigens richtig verstanden habe, gab es nicht nur Transparente mit Texten aus faschistoiden Schriften ("Bibel"), auch einer der Redner, Haferbeck, habe wohl etwas gesagt wie daß der Papst als Christ sich doch für Tierrechte einsetzen müsse. Was kommt als nächstes, KKK-Führer Metzger soll sich als Nazi doch für die Rechte der Amerikaner afrikanischer Herkunft einsetzen?

Achim

Re: Covance-Demo

Autor: Tanja
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen

> > Eine Gegendemo wäre in dem Fall kaum angebracht gewesen -
>
> Nicht? Wie wäre es z.B. mit einer Stimme gegen die
> Instrumentalisierung durch iregndwelche Sepndensammler oder
> (soll es schon gegeben haben) Sekten? Statt eben, wie
> gesagt(!), mit denen zu demonstrieren.

Ja, daß da einige Gruppierungen wohl eher anwesend waren um den Namen ihres Vereins zu präsentieren, fiel mir beim Durchsehen der Fotos auch auf... Kann mir irgendwer erklären, was ein Transpi mit dem Aufdruck "Arche 2000" oder "Animal Peace" auf einer Demo zu suchen hat? Das vermittelt ja wohl absolut nichts zum Inhalt der Demo und auch nicht zu Tierrechten i.A.
Allerdings ändert das ja nichts am abolitionistischen (und damit nicht zu kritisierenden) Motto der Demo; hier wären also wohl eher die Veranstalter in der Verantwortung gewesen, dafür zu sorgen, daß irgendwelche dubiosen Vereine die Demo zur Selbstdarstellung nutzen.

Tanja

Tabakindustrie bezahlt Anti-Raucher-Kampagnen

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Zwar deutlich weniger als gefordert, aber immerhin: die Tabakindstrie muß für Anti-Raucher-Kampagnen bezahlen.

Zitat:
Tabakindustrie in den USA muss weniger für Anti-Raucher-Kampagnen zahlen

NEW YORK - Die Tabakindustrie hat in den USA im Streit um die Finanzierung von Anti-Nichtraucher[!]-Kampagnen einen Etappensieg gewonnen und muss nun weit weniger Geld zahlen als gefordert. Das Justizministerium schraubte am Dienstag die Forderungen für die Kampagnen drastisch herunter. Die Zigarettenhersteller sollten nun insgesamt 10 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von 5 Jahren zahlen, teilte die Behörde mit. Gefordert wurden zuvor 130 Milliarden Dollar über eine Zeit von mehr als 25 Jahren.
Analysten beurteilten die Senkung für die Tabakkonzerne als positiv. Die Kosten für die Kampagne seien nun nicht länger eine ernst zunehmende Gefahr für die Industrie, hieß es bei Morgan Stanley./FX/she/sk

© dpa - Meldung vom 08.06.2005 16:04 Uhr


Was, wenn die Tierausbeutungsindustrie mal zehn Milliarden für Aufklärung rausrücken müßte? Naja, wahrscheinlich ginge das an irgendwelche Tierschutzvereine, die damit Stripperinnen für Anti-Pelz-Kampagnen ("Animal Peace") oder Druckkosten für Vegetarismus-Kochbücher ("Bachs Buch der 1000 Käserezepte", "Peta"), Freilandhühnerställe ("VgT") oder vielleicht auch T-Shirts zur Rettung südostasiatischer Murmelkatzen bezahlen würden ...

Achim

"Pelz"-Tierschützer und die ebenfalls gefälschten Unterschriften

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Auch bei der veganut-"Petition" werden "Unterschriften" offenbar einfach aus im Internet zusammengesuchten Namen gebastelt (pelz-info.de/pet.php?men=lst, das "Gemeinschaftsprojekt nicht profitorientierter Tierrechtler/innen" (pruuuust) besteht aus "vegancentral" (veganut "Agent X" Frank Hummel), "AntijagdOnline" (veganut "Cat" Katja Bossen), "A.K.T.E." (veganut Stefan Bernhard Eck), "Soylent" (veganut Thomas Hanewald aka "Austry"), "Animal Holocaust" (veganut Michael Popp) plus "Animal Peace" (hä?). Da wundert es natürlich auch nicht, daß manche Leute 5mal "unterschrieben" haben ...

Jedenfalls weiß ich mittlerweile von zwei Leuten, die dort in der Liste stehen ohne "unterschrieben" zu haben. Und sie werden sicher nicht die einzigen sein - also alle mal nachschauen, ob sie da auftauchen)

Achim

Effektivität

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
Thema öffnen
Steffen schrieb:
>
> Brauchst du eigentlich diese Bestätigung? Wetten, dass es

Nö, ich nicht, aber all die Deppen, die in ihrer Ignoranz, Dummheit, Intriganz oder was auch immer behaupten, der Text würde nicht funktionieren oder gar schaden.

> mehr Menschen gibt, die durch anderes Material vegan geworden

Sicher. Manche sind (mit) durch McDonald's, ihren Metzger von nebenan, Peta, einen Nichtveganer von Animal Peace, einen Tierschutzfernsehbericht, CMA-Werbung oder was auch immer irgendwann vegan geworden, wenn der Groschen gefallen ist.

Ich z.B. bin auch ohne diesen Text, durch langsames, mühsames Erarbeiten der darin enthaltenen Fakten, vegan geworden (schlicht, weil es da den Text nicht gab).

Dazu kommt, daß außerhalb von Maqi sicher nicht mehr als ein paar Dutzend Leute diesen Text verteilen, während irgendwelche kaum funktionierendes Material eben breit gestreut wird (um keinem auf den Schlips zu treten, Spender oder ausbeuterkuschlnde "Mitstreiter" nicht zu vergraulen etc.).

Aber: Wetten, daß es keinen einzigen Einzel-Text gibt, durch den so viele Leute prompt(!) vegan werden? Sowohl absolut, als auch (erst recht) relativ auf die Rezipienetenzahl bezogen?

Wenn Du einen effektiveren Text kennst, her damit.

> sind? Nichts gegen deinen Text, aber ich finde diese
> Selbstbeweihräucherung nicht gerade sehr seriös...

Siehe auch Tanja Anmerkung.
Dieser Thread hier existiert, um all denen, die es immer noch nicht begreifen, was effektiv ist, eben dies klar zu machen. Damit er breiter gestreut wird (statt nur irgendwelchem "eßt weniger Pelz"-Wischiwaschi).

Bemerkenswert ist übrigens, daß es sogar Leute gibt, die durch diesen Text vegan wurden, dies aber mittlerweile leugnen und den Text angreifen - warum wohl (siehe oben)?

Siehe auch Effektivität

Achim

Re: Recherche, Dokumaterial und das liebe Geld

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Das Problem betrifft ja nicht nur Bilder, sondern z.B. auch Texte oder Arbeitskraft im Allgemeinen. Fakt ist, daß idR, wer für Geld vermeintliche Tierrechtarbeit amcht, sich in Wahrheit prostituiert und sich stattdessen vor den Karren kontraproduktiver Tierschutzorganisationen spannen läßt, wobei die Tierrechte auf der Strecke bleiben (Beispiel: Stephan Bröckling, siehe http://veganismus.ch/foren/read.php?f=8&i=56&t=47 oder http://veganismus.ch/foren/read.php?f=8&i=80&t=61).

Wenn beispielsweise Kaplan einmal (rein hypothetisch) vegan werden und ein Tierrechtsbuch schreiben sollte, wäre ja nichts dagegen einzuwenden, wenn er davon von einem Verlag bezahlt würde. Etwas anderes ist es, wenn er unter seine Ergüsse jeweils den anmen einer gerade nicht in einen Spendenskandal verwickelten Tierschutzorganisation setzt (wie war das, erst Animal Peace, dann Arche, jetzt Peta - hoffen wir, daß es ein men ist, und bei Peta auch einaml etwas an die Oberfläche kommt, was wenigstens ein paar Leuten die Augen öffnet ;-)).

> Aber: Wenn Leute z.B. für Fernsehmagazine o.ä. in Anlagen
> gehen und für Aufklärung im Sinne der Tierrechte Filmmaterial
> beschaffen, wüßte ich keinen Grund, warum sie nicht, wie
> andere Journalisten auch, Geld dafür bekommen sollten. Die

Sicher, wenn etwa Friedrich Mülln, um ein aktuelles Beispiel zu wählen, von solchen Reportagen lebt, entspricht das etwa einem Kriegsberichterstatter - der Fotograph dieses Bilds:



das bei einem Napalm-Angriff Fliehende zeigt und wohl eines der bekanntesten Fotos der Welt wurde, hat dafür wohl auch Geld bekommen.

Nur darf die Notwendigkeit, damit Geld zu verdienen, nicht zu einer Einschränkung führen, dazu, sich und damit die Tierrechte zurückzunehmen. Entsprechendes gilt etwa für ganz andere Bereiche: Wer mit veganen Produkten handeln will, bitte (obwohl Veganversände m.E. im wesentlice überflüssig wenn nicht gar eher kontraproduktiv, weil das Bild er Notwendigketi von "Spezial"einkäufen vermittelns) sind - wenn aber, um geld zu macehn, im Laden eine Käsetheke steht und betrügerisch nichtvegane Produkte als vegan verdealt werden, ist das etwas ganz anderes (http://maqi.de/txt/handel.html).

> Ausrüstung dafür ist sicher extrem teuer und, was für mich
> der eigentliche Grund der Legitimation ist, solche Magazine
> würden das Material ja nicht mehr verwenden, wenn es
> kostenlos wäre, sondern sie verwenden es dann, wenn sie

Das stimmt so nicht. In den TV-Berichten über Maqi (http://maqi.de/presse.html) wurde ja auch Bild- und v.a. Filmmaterial von uns verwendet.

Wenn nun beispielsweise die "Emma" mal wieder Tierrechte zum Thema hat (nur ausnahmsweise mal wirklich aus Tierrechtssicht, nicht die zu Tierrechten geadelten Tier- und Artenschutzartikelchen), wäre gegen einen Artikel oder ein Foto von Maqi darin wohl nichts einzuwenden, sondern im Sinn der Tierrechte, selbst wenn sie uns ein Honorar aufdrängten ;-) . Nur ist das derzeit eher hypothetisch - der Markt verlangt verbrämten Tierschutz, die Krämerseelen liefern ihn.

> Die Frage nach dem Geld stellt sich an dieser Stelle also gar
> nicht so sehr wie die nach der Veranwortung der
> Recherchierenden für die Tierrechte. Meiner Meinung nach wird

Eben. Wenn aber Material (welcher Art auch immer, Bilder, Texte, Arbeitskraft) verantwortungslos verwendet wird (eben nicht im Sinn der Tierrechte) ist das ein großes Problem.

Sicher sind die Auswirkungen nicht immer vollständig abzusehen. So hat etwa vor Jahren die Tierschutzpartei ein Maqi-Bild verwendet - aus heutige Sicht fatal. Ebenso kam in einer Vegetarier-Zeitschrift zu einem Artikel über Gänse einer tier*.de-Domain-Ownerin (müßte jetzt länger suchen, darum lasse ich es unspezifisch) trotz Versicherung, der Artikel würde tierrechtspositiv, ein typischer Tierschutzartikel - ob da die verwendung unter dem Strich eher positiv oder eher negativ war, ist wohl kaum definitiv zu sagen, ich tendiere zu negativ. Diese beiden Beipiele zeigen, daß auch bei kostenloser Vergabe von Bilder Vorsicht walten muß. Und letztendlich besteht ohnehin die gefahr des Mißbrauchs, so etwa, wenn, wie bei diesem Bild geschehen, per Bildmanipulation der Slogan in "... ist Sport" geändert wird. Letztendlich besteht eine solche Gefahr ja auch bei Journalisten - die wetrden sicher nicht ankommen und erzählen, daß sie Marxeiner und Miersch heißen, sondern unsere Tierrechtsarbeit ersteinmal ganz toll finden - bisher kamen bei uns ja doch immer zumindest halbwegs brauchbare Berichte, was .E. sicher auch mit daran liegt, daß unsere Positione hinreichend unangreifbar sind. Trotzdem: ich erinnere an die Journalistein vom Tagesspiegel, die aus Berlin ankam, mich sicher 10 Stunden interviewt hat, einen Mietwagen genommen, um mit mir einmal eine Legebattierie zumindest von außen zu sehen - und nichts kam dabei heraus. Eine Möglichkeit, die mir aus einigen ihrer Äußerungen naheliegend scheinen, wäre, daß sie den Auftrag hatte, die gefährlichen "militanten Tierschützer" zu entlarven, was ihr natürlich gründlich mißlungen wäre, wenn diese Vermutung zuträfe. Nichtsdestotrotz - diese gefahr besteht immer. Ich erinnere mich an ein "Interview" in einer Dänischen Zeitschrift, von dem ich nur per Zufall erfuhr, die gute "Journalist" hatte einfach ein paar Sätze aus einem Artikel von mir mit lustigen Fragen zusammengeklebt. Auch sehr schön ein fernsehinterview, bei dem die Fragen herausgeschnitten und andere auf Schrifttafeln zwischen meinen vermeintlichen Antworten eingeblendet waren (dabei ging es aber nur um Informatik, nicht um Tierrechte, der Schaden hielt sich demnach in grenzen, da meine wissenschaftliche Reputation durch soetwas kaum angreifbar war ;-) .

> man dieser Verantwortung natürlich auch dann nicht gerecht,
> wenn man den Eindruck erweckt, mit seinem
> Tierrechtsengagement Geld verdienen zu wollen, das zieht die
> Bemühungen anderer Tierrechtler schon sehr ins Unseriöse.

Ganz genau.

> Kurz zuvor hatten wir eine Anfrage bekommen, ob wir ein Foto
> für eine Kampagne einer Tierschutzorganisation gegen
> Legebatterien verkaufen würden, diese Leute haben wir dann
> auf die Nutzungsbedingungen im Bildarchiv hingewiesen, da so
> etwas natürlich nicht in Frage kam, sondern den Tierrechten
> immens geschadet hätte.

Überhaupt hört man von vielen Leuten nach solchen Anfragen ("darf ich Bilder für meine Website verwenden" oder auch "meine Mutter will was spenden") nichts mehr, wenn sie auf die Nutzungsbedingungen der Bilder oder die Tatsache, daß die Mutter statt Ablaßzahlungen zu leisten, vegan werden soll, verwiesen werden. Wie das wohl kommt ;-) ?

> PS: Dazu zählen natürlich auch Spenden; ob ich nun
> Doku-Material verkaufe oder Spenden annehme, ist fast schon
> egal, die Übergänge sind auf jeden Fall fließend.

Vergleichen wir mal Mitteilungen zu Tierbefreiungen von Maqi (Schema "Tiere wurden befreit -> dazu die Tierrechts-Fakten -> also vegan werden") mit denen gewisser anderer Organisationen ("Tiere wurden befreit" -> "das kostet so viel Benzin" -> "spendet uns Geld") - das sagt doch wohl schon alles.

Aber eigentlich gäbe es dazu noch eine Menge zu sagen - aber jetzt muß ich erstmal weg ;-) .

Achim

Re: Kaplan vegan ??

Autor: Reina
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
ich finde es nicht sinnvoll, über irgendwelche schönfärberischen Gerüchte zu spekulieren, wo Kaplan auf sein eigenen Webseiten immer noch zu stehen hat:

Müssen Tierrechtler Veganer sein ?
Zitat: zu Hause vegan, außer Haus vegetarisch


Er selbst weigert sich bisher, zu diesem Thema nochmals Stellung zu beziehen - warum wohl... ?

Worum es Kaplan eigentlich geht, steht doch schon im ersten Satz. Er arbeitet eben in einer Tierschutzumgebung [animal-peace, arche2000], die er mit dem Begriff des Tierrechts schmückt. Und in je mehr Spenden- uns Missbrauchsskandale sich diese Kreise verstricken, um so stärker hetzt er gegen wirkliche Tierrechtler.

Übrigens zeichnet sich auch hier wieder AKTE für die Administration dieser gegen den Veganismus hetzenden Schmutz-und-Schande-Webseiten ("Nicht wenige vegane Lebensmittel sind schlicht ungenießbar...") verantwortlich...

mfg, Reina.

Re: animal peace e.v. != animal peace

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
> leider hast du keinen einblick (mehr), wie animal peace, bzw
> das was animal peace fuer mich ist, und das was ich zusammen
> mit den anderen tierrechtas hier draus mache, von "innen"
> aussieht.

Ich habe Einblick in die Website von AP, das reicht bei weitem.

> da ich, um es ine einem kurzen satz zusammen zu fassen, es
> dir nicht durch tippen von beitraegen hier im forum beweisen
> kann, dass das, was wir hier machen, nicht das ist, was du
> unter "animal peace" verstehst, beschraenke ich mich

Zumal alles was Du hier diesbezüglich unzutreffendes tippst durch o.G. Website widerlegt wird ...

> mittlerweile darauf, den leuten hier klar zu machen, dass,
> was immer sie sich unter "animal peace" vorstellen, nichts
> mit mir zu tun hat, einfach aus dem schlichten grund, dass
> ich hier nicht "der von animal peace, diese verbrecher" sein

Dann solltest Du Dich von diesem "Verbrecherverein" distanzieren.

> will, sondern jemand, mit dem zu diskutieren (hoffentlich)
> konstruktiv ist und den kampf fuer die befreiung aller tiere
> voranbringt.

Wozu u.a. gehört, sich von "Verbrecherverein[en]" zu distanzieren.

> es ist nur ein name, und das was wir machen, wird nicht
> anders, nur wenn wir uns "maqi muenchen", "arche 2001" oder
> "die heilige kirsche der betrunkenen nazi-tierrechtler auf
> heroin" nennen. wichtig ist nicht, wie wir heissen, sondern

Das "sich nennen" ist aber bereits ein "etwas machen". Wenn Ihr Euch also NsdAP - also "Nationalsozialistische deutsche Animal Peaceler" oder auch nur "Nahkampfsondereinheit der Antispeziesisten-Prätorianer" - (oder eben AP) nennt, dann macht ihr sehr wohl etwas anderes als wenn ihr Euch einen sinnvollen Namen gebt.

Davon abgesehen ist ja der Website zu entnehmen, daß Deine Behauptung, ihr hätten von AP "nur" den Namen, ein Märchen ist. Fehlt eigentlich nur noch ein "Ruthenberg hat die Autobahn gebaut".

> was wir denken und tun, und ich moechte nicht danach bemessen

Was ihr tut, ist u.a., Euch AP zu nennen. Das ist, anders als die Schuhgröße oder Haarfarbe sehr wohl a) in eurer Verantwortung und b) relevant (weil schädlich).

> werden, wie ich heisse, welche hautfarbe ich habe oder
> welcher gruppenname auf meinem bekennerschreiben steht.
>
> sarkasmus
> natuerlich haben wir schon ueber eine aenderung des namens
> nachgedacht:
>
> /sarkasmus

Sehr spaßig, aber dennoch der Hinweis, daß die ALF (in den "offiziellen" Statuten) Tierausbeutung (Vegetarismus) gutheißt und daher dies ebenfalls ein inakzeptabler Name wäre.

Achim

Re: animal peace e.v. != animal peace

Autor: Sebastian Vollnhals
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
[Bildlink aktiviert - Moderator]

> Also wenn Du was neues dazu hast, her damit, Dein
> Fußaufstampfen/Leugnen macht AP nicht besser.

ich leugne hier garnichts, nichtmal dass ich nicht immer deiner meinung bin. allerdings moechte ich nicht, dass wie in der vergangenheit, die allgemeine auffassung von animal peace eins zu eins auf mich uebertragen wird.

ich sammle keine spenden (sondern gehe containern), fahre keinen bmw (sondern fahhrad) und heisse nicht silke ruthenberg (sondern sebastian).

leider hast du keinen einblick (mehr), wie animal peace, bzw das was animal peace fuer mich ist, und das was ich zusammen mit den anderen tierrechtas hier draus mache, von "innen" aussieht.

da ich, um es ine einem kurzen satz zusammen zu fassen, es dir nicht durch tippen von beitraegen hier im forum beweisen kann, dass das, was wir hier machen, nicht das ist, was du unter "animal peace" verstehst, beschraenke ich mich mittlerweile darauf, den leuten hier klar zu machen, dass, was immer sie sich unter "animal peace" vorstellen, nichts mit mir zu tun hat, einfach aus dem schlichten grund, dass ich hier nicht "der von animal peace, diese verbrecher" sein will, sondern jemand, mit dem zu diskutieren (hoffentlich) konstruktiv ist und den kampf fuer die befreiung aller tiere voranbringt.

es ist nur ein name, und das was wir machen, wird nicht anders, nur wenn wir uns "maqi muenchen", "arche 2001" oder "die heilige kirsche der betrunkenen nazi-tierrechtler auf heroin" nennen. wichtig ist nicht, wie wir heissen, sondern was wir denken und tun, und ich moechte nicht danach bemessen werden, wie ich heisse, welche hautfarbe ich habe oder welcher gruppenname auf meinem bekennerschreiben steht.

sarkasmus
natuerlich haben wir schon ueber eine aenderung des namens nachgedacht:

/sarkasmus

Re: tierrechtsbund != animal peace

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
Sebastian Vollnhals schrieb:
>
> ich will damit nur ausdruecken, dass nicht alles, wo animal
> peace draufsteht auch von animal peace verbrochen wurde.

Ach so. Naja, das was von Animal Peace (TM) verbrochen wurde (Führungshierarchie, Drückerkolonnen etc. etc.) reicht eh für zehn.

Was den Zusammenhang AP(TM) und AP(TB) betrifft, das hatten wir ja nun schon zur Genüge: siehe z.B. Thread http://veganismus.ch/foren/read.php?f=4&i=1583&t=1583, insbesondere Animal Peace - alles wie gehabt.

Also wenn Du was neues dazu hast, her damit, Dein Fußaufstampfen/Leugnen macht AP nicht besser.

Achim

Re: tierrechtsbund != animal peace

Autor: Sebastian Vollnhals
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
ich will damit nur ausdruecken, dass nicht alles, wo animal peace draufsteht auch von animal peace verbrochen wurde.

Re: Suspekt

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
Sebastian Vollnhals schrieb:
>
> > animal-peace TierRechtsBund e. V. in Moers
>
> das bin nicht ich. und schon garnicht animal peace.

Nun, daß Du kein eingetragener Verein (sondern eine natürlich Person) bist, ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert, da trival. Weiß also nicht, was Du damit sagen willst.

Achim

Re: Suspekt

Autor: Sebastian Vollnhals
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
> animal-peace TierRechtsBund e. V. in Moers

das bin nicht ich. und schon garnicht animal peace.

Re: Suspekt

Autor: Tanja
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Hallo sanni,

> habe eine weile im www recherchiert, da ich gestern ein
> vorstellungsgespräch als call center agent bei animal-peace

Wenn solche Leute Call Center Agents einstellen, sagt das doch schon alles. Wozu braucht man Leute am Telefon? Eigentlich nur, um anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen (es sei denn, man führt eine riesige Firma wo Kunden en masse anrufen, nehme aber an, Du solltest für Outbound angestellt werden?). Für Tierrechtsarbeit sicher nicht. :-(

Tanja

Suspekt

Autor: sanni
Datum:
Forum: Komplementärforum
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hallo,
habe eine weile im www recherchiert, da ich gestern ein vorstellungsgespräch als call center agent bei animal-peace TierRechtsBund e. V. in Moers hatte. will nur mal kurz schildern was ich erlebt habe (dann kann sich jeder seinen teil denken)!

der animal-peace Tierrechtsbund hat laut aussage der dortigen personalchefin nichts mit animal-peace zutun (benutzt aber selbiges logo; genauer oberen teil des logos mit den augen).
komischerweise waren außen am gebäude und teilweise in den räumlichkeiten noch zusätzlich das logo von Arche 2000 angebracht, die vorher die räumlichkeiten benutzt haben und mit denen man natürlich überhaupt nichts zutun hat (was fürn zufall).
mit arche 2000 habe ich vor jahren sehr schlechte erfahrungen gemacht, da diese mit sos-arche 2000 kooperieren und telefonische einzugsermächtigungen "erdrücken" (ist mir selbst passiert).

soweit, sogut. als ich dann gestern die personalchefin auf eventuelle verbindungen mit animal-peace und arche 2000 ansprach, wurde sie sehr schnell pampig und ausfallend, wollte mir weder eine visitenkarte geben, noch mir sagen, wo ihr verein (den es angeblich schon zwei jahre gibt) vor märz 2004 ansässig war (denn erst seit märz 2004 ist er in den räumlichkeiten in moers ansässig).

die dame beschuldigte mich sehr unfreundlich, ob ich sie etwa aushorchen wollte und was das denn für fragen seien (dabei wollte ich mich doch nur über meinen "potentiellen" zukünftigen arbeitgeber informieren).

nach zehn minuten war das gespräch auch beendet, nachdem die personalchefin sagte, auf solche fragen würde sie nicht antworten, drucksachen gleich welcher art verlassen dieses büro nicht (auch keine visitenkarte) und solche unverschämten und aushorchenden fragen hätte sie ja noch nie gehört und würde sie auch nicht beantworten.

meine meinung: wer so wenig, besser gar nichts von sich und seinem unternehmen preisgibt und so reagiert (auf harmlose legitime fragen) hat was zu verbergen; das stinkt zum himmel.

gruß sanni.

Re: Animal Peace - alles wie gehabt

Autor: Holgi
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
http://www.animal-peace.org/ap/index.php?m=mitmachen#aktionsgruppen

Hmm... Ich kann die Seite nicht finden. Da kommt nur ein Text

>>>
Warum diese Seite weg ist

Ich habe bisher unentgeltlich diese Seite erstellt und die Inhalte gepflegt.

Leider wurden meine Anliegen ignoriert, und meine Bemühungen, aus dieser Seite eine moderne, barrierefreie und aktuelle Webseite zu machen, die sich nach Webstandards richtet, und keine properitären Techniken einsetzt, nicht ansatzweise ernst genommen.

Daher habe ich mich entschlossen, die Seite, die Ich in mühevoller Arbeit aufgebaut habe, von diesem Server zu löschen.

München, 2004-02-03
Sebastian Vollnhals
<<<

Re: wieder sowas trauriges!! [Kleidung aus Hamstern bei ebay]

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
Thema öffnen
Nefram Berg schrieb:
> So viel zum Thema Animal Peace...

Nein, ein bißchen mehr : Animal Peace - alles wie gehabt.

Achim

Animal Peace - alles wie gehabt

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
> Nur wegen eurer Desinformation:

Der war gut - Desinformation ist das, was Du hier zu betreiben versuchst. Zunächst mal, indem Du hier unter verschiedenen Pseudonymen schreibst:
mal als Nefram Berg, mal wie hier als "Yetzt" yetzt@gmx.com, doch alles nur Gewäsch von Sebastian Vollnhals svo@animal-peace.org.

Ach ja, falls jemand zweifelt, ein Blick auf "yetzt"s privat Website genügt:
>>>
Zitat:
die presserechtliche verantwortung fuer inhalte dieser seite liegt bei
sebastian vollnhals
ickstattstrasse 28 rgb
80469 muenchen
<<< http://yetzt.free.fr/eak/index.php?m=haltbarkeit

Zudem ist schon am nahezu identischen Webdesign der Yetzt-Seite und der AP-Seite (mitsamt den gleichen Fehlern, bis auf die Farben übereinstimme Style-Sheets) zu ahnen, wie es weitergeht ...

> Animal Peace hat _nichts_ mit dem "Tierrechtsbund" oder
> "Animal Peace Europa" zu tun. Beides sind Druckerfirmen, die
> nichts mit Tierrechten am hut haben.

So wie Animal Peace.

die .org-Seite von AP gehört: "Animal Peace e.V., Prachter Str. 1, Pracht" - na?
die .info-Seiten (Weiterleitung auf .org) "Animal Peace e.V. Tierrechtsorganisation, im Hahmich 1, Windeck-Saal"

> Wenn hier irendwelche Menschen Probleme mit Animal Peace
> haben, dann ist das ok. Aber ich finde es schade, dass viele

Nein, ist es nicht, zumal nicht nur Menschen, sondern auch andere Tiere Probleme mit AP haben: vielmehr Probleme, die durch Organisationen wie AP verursacht werden, die Tierrechte durch ihre Machenschaften diskreditieren, was den Tierrechten schadet.

> Menschen hier immernoch ihre zehn Jahre alte Meinung ueber AP
> haben, ohne vielleicht mal recherchiert zu haben, wie sich
> die Organisation mittlerweile entwickelt hat.

So, ich habe eben "mal recherchiert" und damit ist meine "Meinung" (vielmehr: mein Wissen) über AP 10 Sekunden alt, zufrieden?

> Animal Peace, wo wie die Gruppe heute existiert (20 Leute in
> München + 5 Leute im Bundesgebiet verteilt) hat mit der

Hmmmm ... "in vielen teilen deutschlands gibt es aktionsgruppen von animal peace. die aktionsgruppen treffen sich regelmässig um informationsveranstaltungen, recherchen und aktionen vorzubereiten und durchzuführen. " http://www.animal-peace.org/ap/index.php?m=mitmachen#aktionsgruppen - na was denn nun? Ist das in Deinem Beitrag gelogen oder das auf Eurer Website?

> Kaplanistischen Drueckerkolonne von vor zehn Jahren - bis auf
> den Namen und das Logo - nichts mehr am Hut. Silke Ruthenberg

Dann wäre es, mit Verlaub, reichlich dämlich, dieses Logo und diesen Namen zu verwenden. Da ist ein anderes Logo mit fast den gleichen Farben ja doch bekannter ...

Erinnert irgendwie an die Christen, die alle christlichen Verbrechen auf die Vergangenheit schiebn (egal wie aktuell, am nächsten Tag ist es ja gestern), oder aber auf andere Christensekten - als ob nicht das Verbrechen dem Christentum immanent wäre.

Schauen wir uns ein paar weitere aktuelle Fakten bezüglich AP an.

>>>
Zitat:
fördermitgliedschaft
als förderndes mitglied erhalten sie jährlich auf wunsch eine steuerlich abzugsfähige spendenbescheinigung für spenden über 100 €
<<< http://www.animal-peace.org/ap/index.php?m=mitmachen#foerdermitgliedschaft

>>>
spenden
selbstverständlich können Sie animal peace auch durch eine spende unterstützen.

wir sind nach dem bescheid des finanzamtes siegburg, steuernummer 220-100-1201, wegen förderung des tierschutzes als gemeinnützigen zwecken dienend anerkannt, und nach KStG (körperschaftensteuergesetz, §5, absatz 1, ziffer 9) von der körperschaftssteuer befreit.
für beträge bis zu 100 € genügt der quittierte einlieferungsschein bzw. die bankquittung als spendenbescheinigung.

spenden zahen sie bitte ausschliesslich auf folgendes bankkonto ein:

animal peace e.v.
ktonr 3034915
blz 38650000
kreissparkasse siegburg
<<< index.php?m=mitmachen#spenden

Siegburg? Nanu, nanu, nix mehr damit zu tun? Anscheinend doch ein bißchen.

> ist de fakto nur noch ein Phantom in euren Koepfen.

Und Autorin auf der aktuellen AP-Seite: "Die Ethik der Tierrechte
Silke Ruthenberg, Sina Walden" (index.php?m=hintergrund&archiv=1) Aber naja, der Brüller ist Euer Impressum:
>>>
Zitat:
verantwortlich im sinne des presserechts
silke ruthenberg
animal peace e.v.
schützenstrasse 9
80335 münchen
<<<

> Spendensammlungen sind nur Geruechte.

Gelogen - siehe oben. Daß es auf jeder AP-Seite Mouse-Pads für 5 Euro und ähnliches zu kaufen gibt, nur am Rand. Und die olle AP-Kleiderbürste da gab's auch schon vor 10 Jahren ...

Eben habe ich Sebastian Vollnhals als AP-Mitglied angemeldet. Auf der von ihm selbst gestalteten Seite von AP. Im dortigen Mitgliederformularbereich (hoffe, 1000 Euro Jahresbeitrag sind nicht zu wenig? Bei der Bankverbindung habe ich zugegebenermaßen geraten, aber das kriegt der Zuständige schon hin:
Zitat:
der antrag wurde abgeschickt
der antrag wurde dem vorstand zugesendet. er wird im normalfall innerhalb von 2 wochen bearbeitet.

Der Vorstand ... hm. Beim Antrag mußte angekreuzt werden, mit der Satzung einverstanden zu sein. Die Satung fängt schon mal mit einer spannenden Adresse an:
>>>
Zitat:
ANIMAL PEACE e.V.
Prachter Straße 1
57589 Pracht

VR 1340
Amtsgericht Neuwied
[...]
Zweck des Vereins ist der Tierschutz.
[...]
Die zur Erfüllung des Vereinszwecks notwendigen Mittel werden bestritten aus

1. Mitgliedsbeiträgen

2. Spenden, sonstigen Zuwendungen und Einnahmen

3. Projektmitteln aus der öffentlichen Hand

4. Animal Peace Shop
<<<

> Es wird absolut kein Geld mehr eingenommen ueber Spenden oder
> Mitgliedsbeitraege. Es werden keine Mitgliedsbeitraege
> abgebucht. Spenden landen alle auf einem Treuhandkonto, das
> von einer vom Finanzamt beauftragten Notarskanzlei verwaltet
> wird.

Das wird die Leute, die den entsprechende Mitgliedsantrag auf der aktuellen AP-Seite von Herrn Vollnhals ausfüllen sicher interessieren ...

> Die komplette Arbeit wird von den Mitgliedern privat
> finanziert.

Wie oben deutlich zu sehen, klar.

> Die Leute bei animal peace machen mittlerweile
> Tierrechtsarbeit, und imho machen Sie fuer die groesse der

Was denn bitte (Hinweis: Spendensammelförderung durch Tierschutz"aktionen" zählt schon mal nicht)?

> Gruppe mehr als viele andere Organisationen.

Das wäre ja nun nicht weiter schwer ...

> Ich fordere jeden auf, mal nach Muenchen zu kommen, und sich
> die Gruppe kritisch aber fair anzusehen.

Gähn, was sollten wir da sehen, daß grade keiner Euch ein Bündel Banknoten, auf die jemand "Spende" oder "Mitgliedbeitrag" gekritzelt hat, überreicht? Das UL veranstaltet auch immer Führungen, und auch die Nazis haben Rot-Kreuz-Abgesandte die KZs begutachten lassen ... auf Potemkinsche Dörfer können wir verzichten, uns interessiert allein die Realität.

Und die ist leicht auf der aktuellen Seite von AP zu sehen: alles wie gehabt.

Also, wenn Du meinst, uns für dumm verkaufen zu können: Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen, was Dummheit angeht ...

Verschone uns also zukünftig mit Euren AP-Lügen, denn denke dran, wie heißt es so schon auf der Yetzt-Seite: "Die erste Revolution, die man machen muß, ist die im eigenen Inneren - sie ist die erste und die wichtigste." Susanna Tamaro, Schriftstellerin

Also, hör auf mit dem Blödsinn, komme zur Vernunft und dann wieder (denn mit Revolution im Inneren kann kaum gemeint sein, daß sich mir der Magen umdreht, wenn ich Deine Ergüsse lese).

Achim

Re: Tierrechtsbund?????

Autor: yetzt
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Nur wegen eurer Desinformation:

Animal Peace hat _nichts_ mit dem "Tierrechtsbund" oder "Animal Peace Europa" zu tun. Beides sind Druckerfirmen, die nichts mit Tierrechten am hut haben.

Wenn hier irendwelche Menschen Probleme mit Animal Peace haben, dann ist das ok. Aber ich finde es schade, dass viele Menschen hier immernoch ihre zehn Jahre alte Meinung ueber AP haben, ohne vielleicht mal recherchiert zu haben, wie sich die Organisation mittlerweile entwickelt hat.

Animal Peace, wo wie die Gruppe heute existiert (20 Leute in München + 5 Leute im Bundesgebiet verteilt) hat mit der Kaplanistischen Drueckerkolonne von vor zehn Jahren - bis auf den Namen und das Logo - nichts mehr am Hut. Silke Ruthenberg ist de fakto nur noch ein Phantom in euren Koepfen. Spendensammlungen sind nur Geruechte.

Es wird absolut kein Geld mehr eingenommen ueber Spenden oder Mitgliedsbeitraege. Es werden keine Mitgliedsbeitraege abgebucht. Spenden landen alle auf einem Treuhandkonto, das von einer vom Finanzamt beauftragten Notarskanzlei verwaltet wird.

Die komplette Arbeit wird von den Mitgliedern privat finanziert.

Die Leute bei animal peace machen mittlerweile Tierrechtsarbeit, und imho machen Sie fuer die groesse der Gruppe mehr als viele andere Organisationen.

Ich fordere jeden auf, mal nach Muenchen zu kommen, und sich die Gruppe kritisch aber fair anzusehen.

Amen.

Re: wieder sowas trauriges!! [Kleidung aus Hamstern bei ebay]

Autor: Nefram Berg
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> menschen, denen die diskussion hier
> nicht tief genug geht, sei das forum
> auf antispe.de empfohlen.

http://www.animal-peace.org/ap/index.php?m=diskussion

So viel zum Thema Animal Peace...

Spendensammelvereine

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> sag mal, weisst du denn nichts über die vergangenen
> Entwicklungen bei animal peace ? über die ganzen
> Spendenskandale und anderen - mit Tierrechten wenig

Na ja, unter all den Spendensammelvereinen und sonstigen Kommerz"projekten" fällt dieser halt nicht weiter auf.

Es scheint vielen leuten immer noch nicht klar zu sein, wie sehr dieser Ablaßhandel den Tierrechten schadet. Hier sei mal wieder auf die Maqi-Agenda verwiesen:
Zitat:
Maqi ist kein Verein, es gibt weder Mitgliedsbeiträge noch aktives Spendensammeln. Da wir solche meist für bloße Ablaßzahlungen mißbrauchten Strukturen ablehnen, können wir euphemismenfrei klare Fakten präsentieren, den Tätern schonungslos einen Spiegel vorhalten, ihnen immer wieder vor Augen führen, wofür sie verantwortlich sind.


> wenn nicht würd ich an deiner stelle schnell austreten und
> das geld für sinnvollere Dinge ausgeben, z.b. selbst

Siehe http://vegnismus.de/vegan/faq-aktivwerden.html.

> tierrechtsarbeit machen und das geld an gnadenhöfe spenden.

Womit wir wieder bei Spenden wären ...

Achim

Re: Animal Peace - Unregelmäßigkeiten

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> Ich bin ja bereits ausgetreten, habe aber nichts wirklich
> handfestes oder konkretes zu spendenskandalen mitbekommen
> oder im netz finden können.

Nun ja, da "das Netz" großteils aus informationellem Rauschen besteht, würde ich empfehlen, an einer Stelle zu Suchen, an der es Informtioen statt Desinformationen gibt. Z.B. hier im Forum. Un tatsächlich: Suche nach "Animal Peace" hier -http://veganismus.ch/foren/search.php?f=6&search=Animal+Peace&globalsearch=1&match=3&date=0&fldsubject=1&fldbody=1 - liefert wohl mehr als genug Handfestes und Konkretes.

Achim

Re: Animal Peace - Unregelmäßigkeiten

Autor: ruediger
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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@ SUSU:

Ich bin ja bereits ausgetreten, habe aber nichts wirklich handfestes oder konkretes zu spendenskandalen mitbekommen oder im netz finden können.

Kann ich es denn als gesichert annehmen, dass es sich bei Animal Peace um einen Betrügerverein handelt ?

Vielleicht kannst du mich mal aufklären ?

r_matz@gmx.de

gruss
Rüdiger

Re: Animal Peace - Unregelmäßigkeiten

Autor: susu
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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ruediger schrieb:

> ich bin im Bezuf auf meine Animalpeace-Mitglied auf
> unregelmäßigkeiten gestossen, vielleicht sind ja auch noch
> andere betroffen.

sag mal, weisst du denn nichts über die vergangenen Entwicklungen bei animal peace ? über die ganzen Spendenskandale und anderen - mit Tierrechten wenig korrelierten - Dinge dort ?

wenn nicht würd ich an deiner stelle schnell austreten und das geld für sinnvollere Dinge ausgeben, z.b. selbst tierrechtsarbeit machen und das geld an gnadenhöfe spenden.

wenn du doch bescheid weisst, fällt mir nur eins ein: selbst schuld ;-)

mfg
susu

Animal Peace - Unregelmäßigkeiten

Autor: ruediger
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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[Beitrag verschoben aus Tierrechtsforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Hallo Allerseits,

ich bin im Bezuf auf meine Animalpeace-Mitglied auf unregelmäßigkeiten gestossen, vielleicht sind ja auch noch andere betroffen.

Ich bin seit ca. 5 Jahren Animalpeace-Mitglied und habe denen eine Einzugsermächtigung über den Förderbeitrag von 15 Euro pro Halbjahr erteilt. Vor einigen Monaten jedoch bekam ich den Eindruck, dass auffällig oft Geld abgehoben wurde, auch unter merkwüdigen Betreffs wie "Tier", und so habe ich die Kontobewegeungen mal nachgeprüft.

Es fanden zwischen Sept. '00 und Mai '03 (soweit lies sich dies zurückverfolgen) neun Abbuchungen statt, jeweils über 30 DM bzw. 15,30 Euro.

Meine Schwester, ebenfalls AP-Mitglied, habe ich hierauf angesprochen, und bei ihr fanden exakt die selben Abbuchungen statt.

So liess ich die Empfängerbanken ausfindig machen, es handelte sich um 8 verschiedene Kreditinstitute:

Volksbank Breisgau
Postbank Frankfurt
Sparkasse Hohenwestadt
Volksbank Rhein-Sieg
Deutsche Bank Lüneburg
Dresdner Bank Berlin
GLS Gemeinschaftsbank

sowie
Kreissparkasse Siegburg (laut AP-Homepage die offizielle Bankverbindung).
Dies liess mich schon mal stutzig werden.

Zumindest von einer Bank (GLS Gemeinschaftsbank) liess sich der Kontoinhaber ermitteln, es war ein Verein namens "Animal Peace Europa eV" mit Sitz in Berlin. Denen bin ich definitiv nie beigetreten. Es existiert allerdings keine Homepage oder Kontaktadresse o.ä. oder irgendwelche Infos im Netz.

Meine Bemühungen, durch Animal Peace in Pracht Informationen zu kriegen waren erfolglos: ein Einschreiben wurde nicht angenommen und Telefon- und Fax (Nummern von der Homepage) waren immer besetzt. Für einen Verein mit 20.000 Mitgliedern (laut Homepage) finde ich auch dies etwas merkwürdig.

Ich möchte nun nicht Animal Peace e.V. vorverurteilen, aber leider liessen die sich zumindest nicht zur Aufklärung des Sachverhaltes bewegen.

Mein Aufruf an Animal Peace Mitglieder und Förderer: überprüft die Kontobewegungen der vergangenden Jahre (genaue Daten und Kontonummern sind bei mir zu erfragen). Sicher sind meine Schwester und ich nicht alleine Betroffen.

Wer sonst noch etwas über die aktuellen Entwicklungen des Vereins weiss, kann sich auch gerne bei mir melden.

mit (tier-)freundlichen Grüßen

Rüdiger

Re: "normale Rücklaufquote" - ein Sample

Autor: Reina
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Maike bei [anti]vegan.de (read.php4?f=75&i=10879&t=10879)
Zitat: Irgendein Verein namens Animal Peace Europa e. V. hat sich meine Mitgliedsdaten von Animal Peace besorgt, und in deren Namen Geld abgehoben. Die Kontoverbindung ändert sich jedesmal, deswegen ist es auch nicht möglich das Geld zurück überweisen zu lassen.

Animal Peace

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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In d.a.s.t wird da ziemlich wirr diskutiert über Animal Peace / Silke Ruthenberg; es werden "Geschädigte" gesucht usw. - ich steige nicht ganz durch.

Immerhin:
Meldung aus einer regionalen Tageszeitung (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung vom 27.01.2003):
>>>
Zitat:
"Betrugsverdacht:
Tierschützer im Visier der Fahnder:

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen "Animal Peace"

Rendsburg/Aukrug
haa

Wenige Tage nach der Durchsuchung der Filiale des Vereins "Stiftung Animal
Peace" in Aukrug scheint sich der Betrugsverdacht gegen die Tierschützer zu
erhärten.

Wie Oberstaatsanwalt Uwe Wick gestern bestätigte, wurde gegen die in Aukrug
lebende ehemalige Vorsitzende des Vereins sowie einen weiteren Mitarbeiter
ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges und der
Urkundenfälschung eingeleitet.

Aufmerksam geworden war die Rendsburger Kripo auf den Fall, nachdem allein
in diesem Monat für ein Konto des Vereins bei einer Bank in Hohenwestedt
1000 Einzugsermächtigungen für Spenden abgegeben wurden. Gleichzeitig hatten
fast 100 vermeintliche Spender massiven Einspruch gegen die
Konto-Einziehungen eingelegt. Mitarbeiter von "Animal Peace" hatten im
letzten Jahr wiederholt auch in der Rendsburger Fußgängerzone um Mitglieder
geworben und als Argumentationshilfe dabei zumeist Bilder von misshandelten
und verwahrlosten Tieren aus Massenhaltungen und Zucht vorgezeigt. Die
Polizei überprüft nun, ob die Einzugsermächtigungen auf kriminelle Weise
zustande gekommen sind.

Die Verantwortlichen in der Zentrale des in München ansässigen und 20 000
Mitglieder zählenden Vereins reagierten auf die Ermittlungen unterdessen
gelassen. Die insgesamt 100 Widersprüche gegen Einzugs-Ermächtigungen
bezeichete ein Sprecher als normale Rücklaufquote."
<<<

Achim

Re: Tierrechtsbund?????

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
> Zusammenhang mit dem Tierschutzbund auf und diesem einen


Hm, habe ich jetzt nichts gefunden.

> Kanal---?.

aha, da hat anscheinend jemand eine Link Farm gebaut, um das ranking zu pushen. Soso.

Naja, wer "vegan" bei google eingibt, kammt zuerst ja auch nicht auf Infromationsseiten, sondern zu [kommerz]vegan.de ...

Interessant auch
>>>
Zitat:
Call-Center-Agent/in (Outbound)
... Betriebsart: Tierrechtsbund. Arbeitszeit: Vollzeit Teilzeit flexibel. ... Weitere
Kontaktinfo: TierRechtsBund eV Frau Merz; Frau Frisse Franz-Haniel-Str. ...
rhein-ruhr.opusforum.org/rrg/mar/1318454.htm - Ähnliche Seiten
<<< google.de

und
>>>
Zitat:
Der Tierrechtsbund Aktiv e.V ist eine Tierrechtsinitiative, die sowohl mit spektakulären Aktionen auf das Elend und Leiden der Tiere aufmerksam macht, aber auch aktive Tierschutzprojekte, wie z.B. die Jugendfarm oder den Tierrettungsdienst in Bremen finanziell unterstützt.

Der Vorstand besteht aus ehemaligen Mitgliedern des Vereins animal-peace e.V die ihr gesammeltes Wissen jetzt auf diesen Verein übertragen
<<< http://www.phantom490.de/pivot/entry.php?uid=standard-44

Achim

Re: Wie zu erwarten: widerlicher Vegetarismuspropaganda

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Wie ich gerade erfahre, ist Vollnhals bei Animal Peace (wer nicht bescheid weiß: Suchfunktion) ... das erklärt wohl einiges.

Wußte gar nicht, daß es den Deppenverein überhaupt noch gibt ...

Achim

Re: veganer US-Präsident?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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The vegetarian candidate

Does it matter what a person eats when running for U.S. President?

By LAURIE MANSFIELD
Register Staff Writer
08/23/2003

Consider the irony of presidential candidate Dennis Kucinich's first official stop at the Iowa State Fair: The Dairy Barn.

Here was the nondairy eating Ohio congressman checking out Gene Rathjen's six cows and listening to the 52-year-old farmer talk about the importance of helping small dairies.

Of the nine Democratic candidates for president, Kucinich is the only vegan (pronounced VEE-gun). He doesn't eat meat, poultry or dairy products.

"I didn't think a person like that would even want to come in here," said a bewildered Rathjen, who has 40 cows on his Brij-Ayr Farm in Wilton.

Which left Rathjen wondering - should it matter what a presidential candidate eats?

Would vegetarians think less of Sen. Bob Graham of Florida because he owns an Angus farm?

"As a Southerner, he's a meat-and-potatoes kind of guy," said Dave "Mudcat" Saunders, one of Graham's consultants.

Then there's Sen. Joe Lieberman of Connecticut, who is Jewish and eats kosher, requiring that his meat and dairy be kept separate.

After mulling it over, Rathjen decided it doesn't matter.

"If he's going to help agriculture - all agriculture - out, it wouldn't be a problem," he said.

Still, a candidate politicking in the land of potlucks and ice cream socials, where the word "vegan" can summon images of radical animal rights activists, seems awkward to meat-and-potato-loving Iowans.

The problem is "a comfort level more than a job performance estimate," said John Hall, an Ankeny cattle farmer who is on the Iowa Cattlemen's Association board of directors. "It probably makes some difference to me."

Although Hall said a candidate's decision not to eat meat ultimately wouldn't be all that important, "it would always be in the back of my mind."

Courting farmers

Like the other Democratic candidates, Kucinich is making the rounds to Iowa family farms, hoping he can persuade meat and dairy farmers that he's on their side, even though he doesn't use their products.

"Farmers want someone who is going to stand up for them," Kucinich said last week. "My willingness to do that means more to farmers than what my food choices happen to be because inevitably, farmers are concerned that their families are able to survive."

But simply saying that a candidate is pro-family farm doesn't always convince farmers in this veteran caucus state.

"He's running for president," Hall said. "Have you ever heard of anyone who's not pro-family farm while he's in Iowa?"

For the record, Kucinich typically does eat food from Iowa farms when campaigning here, much of it purchased at New City Market, a natural food store in Des Moines, because he prefers organic produce.

Many of the vegetables come from the Shimer farm in New Virginia. The blueberries are grown in Bock Berry Farm near Lone Tree.

He ties his love of organic produce to his campaign platform through a souvenir: His Iowa staff passes out packets of organically grown seed corn from Seed Savers in Decorah printed with "Planting Seeds of Hope" on the front and his politics on the back.

The staff also grows corn in front of his Iowa campaign headquarters on Ingersoll Avenue.

As for his food politics, he credits his vegan origins not to animal rights activism but to love.

Change of diet

Kucinich, 56, began eating vegan eight years ago while dating then-girlfriend Yelena Boxer, whom he now calls a close friend.

"As part of the courting process, I decided to switch my diet," said Kucinich, who used to eat eggs and steak for breakfast when he was mayor of Cleveland.

He kept up with the vegan diet and stopped eating sugar, processed foods and caffeine because it made him feel healthy, he said. Another bonus: not eating dairy eliminated some health problems he thought might have been tied to a dairy sensitivity.

"What my diet does for me is to have exceptional health, remarkable amounts of energy and clarity," he said.

Because of their busy schedules, most candidates have their meals prepared or scheduled in advance, and Kucinich is no different.

Stephanie Weisenbach, a vegetarian who used to select produce for New City Market and Kucinich's central Iowa field coordinator, rounds up organic produce and makes meals for Kucinich, often having them ready to go in a cooler in his car.

On Thursday, after Kucinich sampled a bean burrito and ear of fresh-picked, butterless Iowa corn at the State Fair, Weisenbach had a to-go meal waiting in the car - Iowa-grown green beans, corn and zucchini over quinoa (KEEN-wa), a grain-like food that is eaten like rice.

After revealing the menu, Weisenbach frets over the word quinoa. Image is everything in politics, and she worries that quinoa will sound too weird to mainstream Iowa.

Could we say whole grains instead of quinoa, she asks?

Kosher deep-fried Twinkie

Lieberman's staff is equally as cautious when talking about being kosher and what specifically their candidate will and will not eat.

The question is passed around the office until Jano Cabrera, a Lieberman spokesman, decides to steer the conversation onto safer ground: Did we see Lieberman eat a deep-fried Twinkie at the State Fair?

Yep, he's kosher, but "it doesn't mean that man won't eat a deep-fried Twinkie," Cabrera said. In fact, Kevin McCarthy, who directs Lieberman's Iowa office, checked out the Twinkie stand ahead of time to ensure the snack cakes would be fried in oil that was in accordance to kosher dietary laws. When the fair booth operator held up a bottle of soy oil, the Twinkie was approved.

As one might expect, Kucinich has, as he said, been "breaking beans" with vegetarian groups along the campaign trail.

Last week he bellied up to a plate of tofu noodles at A Dong, one of his favorite Des Moines restaurants, alongside about 30 members of the Vegetarian Community of Iowa, which vice president Ben Shaberman described as a nonmilitant group that meets monthly to socialize and eat out.

It's exciting to see a vegetarian running for president, said Shaberman, a Kucinich volunteer who grew up in Cleveland, Ohio.

"A lot of us feel that vegetarianism is a compassionate-type lifestyle and Dennis is a compassionate candidate," he said. "His vision is hopeful and nonviolent. For the most part, that's consistent with the way many vegetarians live."

Voters probably won't be put off by a vegan candidate, he said, pointing out that voters in blue-collar Cleveland have sent Kucinich to Congress four times.

"They've seen past it," he said.

After Kucinich spoke about his vision for a more peaceful country and was on his way out the door to a house party where fruit was planned as the hors d'oeuvre of the evening, at least one person at Kucinich's table was thinking more about what Kucinich said than what he ate.

Vegetarian Scott Clair of West Des Moines was considering lending his support to Kucinich rather than Howard Dean, whom he had been favoring.

The switch was not because of Kucinich's vegetarian lifestyle but because of his peace-based platform.

"He is a much better fit for me," Clair said.

LACTO-OVO VEGETARIAN: Does not eat meat, fish or poultry. Eats dairy and egg products.

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OVO VEGETARIAN: Does not eat meat, fish, poultry or dairy products. Eats egg products.

LACTO VEGETARIAN: Does not eat meat, fish, fowl or eggs. Eats dairy products.

VEGAN: Does not eat animal products, including meat, fish, seafood, eggs and dairy.

Source: The Vegetarian Resource Group

http://www.dmregister.com/news/stories/c4789004/22066925.html

Pizza und Leichenenwagen statt Tierrechtsarbeit

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> Mensch hört ja immer wieder von TierrechtlerInnen, die
> Vivisektoren und anderen Tierausbeutern z.B. ein Taxi
> vorbeischicken, Pizzen, wasweisich. Und ich habe gehört,

Deine Frage bezüglich des Leichenwagens kann ich nicht beantworten (ruf doch einfach mal ein Bestattungsinstitut an und frage nach, kannst dann ja berichten). Aber ich habe da ein paar andere Fragen.

1. Wie soll das Ärgern von Taxifahrern und Pizzadiensten (was einziger oder zumindest Haupteffekt solcher Aktionen wäre) die vegane, antispeziesistische Gesellschaft voranbringen? Was anderes bewirkt das ja wohl nicht, da, selbst wenn dadurch die Vivisektoren etc. ein wenig mitbelästigt werden, dadurch kein Tier weniger umgebracht wird. Selbst wenn einer tatsächlich durch so etwas dazu gebracht würde, damit aufzuhören (und künftig z.B. als Taxi- oder Pizzafahrer zu arbeiten): die Tierausbeutung verringert sich nur, wenn der Konsum zurückgeht, also die Konsumenten freiwillig oder per Gesetz aufhören, zu konsumieren. Was bringt es, wenn eine "Nerzfarm" geschlossen wird oder ein Kaufhaus den Verkauf von "Pelzen" einstellt, wenn gleichzeitig immer mehr Umsatz mit der behaarten Haut von Tieren gemacht wird?

2. Handelt es sich um vegane Pizzen? Falls nein, sind es offensichtlich keine Tierrechtler, die das tun, da Tierrechtler natürlich keine nichtvegane Pizza bestellen. Falls ja, wird der Pizzadienst bei der nächsten (echten) Anfrage nach einer veganen Pizza entsprechend begeistert sein, auch nicht gerade sehr schlau. Kann es sein, daß es manchen Leuten gar nicht um Tierrechte geht, sondern um ganz andere Dinge (daß sie, so wie sie früher Wasserbomben aus dem Fenster geworfen haben oder Klingelstreiche gespielt das ganze nun unter einem vermeintlich guten Zweck als Vorwand weiterbetreiben?) Hochsitzeumsägen, nur um Frust abzulassen (haben mir mehrere Leute schon selbst gesagt), Demos als verkappte Partys mit dem "wir"-Gefühl (weil die katholischen Pfadfinder denn doch nicht spannend genug sind) oder Tierbefreiungen als "Action"-Abenteuer (vgl. den Aufruf in der Bravo Girl, wo über eine Hühnerbefreiung berichtet wird, "Wenn Du Dich bei Animal Peace engagieren möchtest, ruf doch einfach mal die Hotline an [...] bewußt essen heißt nicht. daß du jetzt gleich Vegetarierin werden musst! Du kannst aber darauf achten, dass Nahrungsmittel, wie z.B. Fleisch, Eier oder Milch, aus Bauernhöfen mit artgerechter Tierhaltung stammen.").

Natürlich mag Wirtschaftssabotage einen gewissen Effekt haben, Demos könnten theoretisch etwas bewirken (auch wenn das in der Regel wohl eher nicht der Fall ist - selbst die aktuellen Demos gegen den Krieg haben kaum mehr bewirkt als für viele Leute eine gute Gelegenheit zum Schuleschwänzen zu bieten, und das obwohl sie schon zahlenmäßig Tierrechtsdemos als Tropfen auf dem heißen Stein (wobei nun wirklich keine Zeit ist, zu warten, bis steter Tropfen ihn höhlt, und zudem bei einem heißen das stete Tropfen wohl eher zu Kalkverkrustungen führen dürfte) erscheinen lassen, von der Medienrepräsentation ganz zu schweigen), und daß Tierbefreiungen im Prinzip notwendig und (anders als im oben genannten Fall) sinnvoll sind, ist wohl keine Frage, auch wenn Tierausbeuter[kuschler] im Schulterschluß mit realitätsfernen Elfenbeinturmschwätzern von bei Befreiungen überfahrenen Insekten faseln, davon, daß es keine Befreiungen seien, sondern nur - tatsächlich abzulehnende - "Freilandhaltungen" geschaffen würden oder davon, daß "Freundschaften zerstört" würden (im Fall von z.B. Familienverbänden bei Gänsebefreiungen werden diese tatsächlich auseinandergerissen, eine Kenntnis, für die wir solche "Philosophen" sicher nicht brauchen, danke, wer sich damit seit Jahren auseinandergesetzt hat, für den sollte das nun wirklich keine umwälzende Erkenntnis sein, sondern in dunkler Vergangenheit abgehakt) - nur sind das alles Einwände, die, zumal es für Antispeziesisten offensichtlich sein sollte, zumindest durch geeignete Analogien wie etwa Sklaven- oder KZ-Häftlingsbefreiungen trivial zu erwidern sind.

Aber entscheidend ist und bleibt nunmal eines: nicht Parolen skandieren, nicht Metzgereitürschlösser verkleben, nicht nackt bis auf Tierhautschuhe gegen Pelze reimen, nicht im Licht von Promis sonnen, nicht mit Tierschützern mitschwimmen, sondern Aufklärung, Informationen, Fakten, Argumente (je nach Möglichkeit gut gezielt und/oder breit gestreut).

Achim

Sacrificial animals seized from home

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Family says religious rights violated
By PEGGY O'HARE

Copyright 2003 Houston Chronicle

Members of a north Houston family that practices Santeria rituals said they were praying for a relative in a coma when authorities barged into their home, seizing 12 goats, 11 chickens and two pigeons about to be sacrificed.

No charges were immediately filed against the five participants in the religious ritual in the 300 block of Coach near Imperial Valley, but the Houston SPCA seized all of the animals in the family's back yard Wednesday.

The five residents, ages 19 to 76, said they had purchased the animals earlier in the day at a slaughterhouse.

Someone called Houston police at 6:53 p.m. to report cruelty to animals, and constable's deputies went to the scene.

They found the goats in a 6-foot-by-8-foot enclosed area with no food and water. The animals appeared thin, were bound by their feet, and some seemed lethargic, said Deputy Chief J.C. Mosier of the Harris County Precinct 1 Constable's office.

Bowls of animal parts and blood were found, and three pits had been dug in the yard, Mosier said. One goat was found alive in one of the pits, with its feet bound, he said. Three chickens were found in the enclosed area with the goats, and one of the birds had been trampled and was barely alive, he said.

Neighbors said they heard animal screams at the residence, but were afraid to call police.

Residents of the home denied that any animals were malnourished or abused, and said their rights were violated by authorities who don't understand their religion.

"This is a country where there's supposed to be freedom, and without warning, they invaded the privacy of the residence," Rafael Zamora, 44, a ritual participant, said through a translator.

Family members said they are considering filing a lawsuit.

Charges were not immediately pursued, because the law stipulates a criminal offense has occurred only if someone has killed, seriously injured or poisoned an animal that does not belong to them, said Di Glaeser, chief of the district attorney's central intake division.

Santeria, a word that means "the way of the saints," is a religion that started in Cuba when Africans were brought to the New World, said Elias Bongmba, assistant professor of religious studies at Rice University.

The religion has spread worldwide, but how many people practice Santeria is unknown since worshippers often perform rituals in their homes. However, there are probably hundreds in Houston, Bongmba said.

Worshippers, he said, sacrifice only edible animals and offer different foods to the divinities. Practitioners offer sacrifices for many things -- illness, launching a business, taking a trip, making sure of fulfilling one's destiny in life. Once the animals are slaughtered, worshippers prepare a meal to be shared.

In a case in Florida in 1992, the U.S. Supreme Court ruled that prohibiting such religious sacrifices infringed on the free practice of religion, Bongmba said.

"In my interaction with the Santeria community in Houston, I've never seen anything that constitutes abuse" of animals, he said.

But those who saw the animals being seized Wednesday night called the scene troubling.

"It was gruesome -- and horrifying. I'd leave it at that," said Houston SPCA spokeswoman Kim Hogstrom.

A hearing is set for 9:30 a.m. Wednesday before Justice of the Peace Dale Gorczynski to determine the animals' fate.

Chronicle reporter Danny Perez contributed to this report.


Feb. 13, 2003, 10:54PM
http://www.chron.com/cs/CDA/story.hts/metropolitan/1778576

Re: Abnehmen durch Tierbefreiung

Autor: Thomas S
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
Thema öffnen
Achim Stößer schrieb:
>
> > Zubereitung schwammig ... Und so richtig viel Kalorien hast
> > Du bei der Befreiung auch nicht verbraucht. ;-)
>
> Von wegen! Sich mit so einer Gans einen halben Kilometer
> durch ein Maisfeld zu kämpfen oder 6 Hühner pro Person aus
> einer Batterie in die nicht gerade daneben parkenden Autos zu
> schleppen ist kein Klacks, da bist du hinterher klatschnaß
> (und nicht nur vom Regen).

Hmm ja; die Anstrengung habe ich unterschätzt.

Wenn Du also nach dieser Anstrengung die verbrauchte Energie durch Tofu wieder auffüllst, ist die "Fettkritik" verständlich ;-)

Vorschlag: Nach einer Tierbefreuung ist Tofu gestrichen. Dafür gibts Rohkost: einen Apfel, eine Birne und ungezuckerten, ungekochten Saft. Das gleicht die ausgeschwitzten Mineralien aus und nährt nicht die Pölsterchen.

6 bis sieben Tierbefreiungen so durchgezogen und es heißt: "sehniger stämmiger Körper mit einer gesunden straffen Haut überzogen"

;-)

> Au weia, jetzt werden sich
> bestimmt Leute melden, die auch mal Tiere befreien wollen (um
> abzunehmen),

Glaub ich nicht.

Wenn die hören, daß es nach Tierbefreiungen nur Rohkost gibt, gehen die bestimmt stiften ;-)

> als ob die Abenteuerurlaubstierbefreiungen, für
> die Animal Peace in der Bravo Girl wirbt etc. nicht reichen
> würden ...

Ja schlimm. Hab ich auch gehört. Ich bin sicher in ein paar Jahren gibts bei RTL eine Show dazu.

Viele Grüße
Thomas

Abnehmen durch Tierbefreiung

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> Zubereitung schwammig ... Und so richtig viel Kalorien hast
> Du bei der Befreiung auch nicht verbraucht. ;-)

Von wegen! Sich mit so einer Gans einen halben Kilometer durch ein Maisfeld zu kämpfen oder 6 Hühner pro Person aus einer Batterie in die nicht gerade daneben parkenden Autos zu schleppen ist kein Klacks, da bist du hinterher klatschnaß (und nicht nur vom Regen). Au weia, jetzt werden sich bestimmt Leute melden, die auch mal Tiere befreien wollen (um abzunehmen), als ob die Abenteuerurlaubstierbefreiungen, für die Animal Peace in der Bravo Girl wirbt etc. nicht reichen würden ...

Achim

nicht-tierfeindliche Übernahme

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Videodokumentation
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Der Versuch der nicht-tierfeindlichen Übernahme hat bei Animal Peace nicht funktioniert.

Der Versuch der nicht-tierfeindlichen Übernahme hat bei React nicht funktioniert.

Ich habe beides oben ja hautnah mitgemacht. Es war schlicht einer Vergeudung von Zeit und Kraft, die wirkungslos verpufft.

Warum sollte es bei Arche funktionieren?

Viel sinnvoller wäre es, wenn endlich alle Tierrechtler ihre Anstrengungen in den Aufbau einer ierrechtsbewegung investieren würden, die diese Bezeichnung verdient. Diese Tierrechtsbewegung könnte dann einiges erreichen.

Aber stattdessen wird lieber mit der Masse der Pseudos mitgeschwommen, weil's ja so viel bequemer ist.

Achim

Re: Arche 2000

Autor: Iris
Datum:
Forum: Videodokumentation
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> >Wer aus der Ausbeutung und dem Leid der Tiere Profit schlägt
> (was in dem Beitrag, auf den Du Dich beziehst, ja wohl
> unmißverständlich zum Ausdruck gekommen sein müßte), handelt
> wohl kaum "für die Tiere", im Sinne der Tierrechte schon gar
> nicht.
>
> Das ist eine Behauptung, jedoch kein Beweis. Ich wollte damit
> auch nur sagen, das "wirtschaftlich" und "tierrechtlich"
> positiv als auch negativ korrelieren können. Wie es in diesem
> Fall tatsächlich ist, kann ich nicht sagen. Ich bin jedoch

Es ist doch einleuchtend, daß eine Organisation wie Arche schon wegen ihres Rufs als Spendensammelorganisation schädlich ist! Dann können wieder alle TierausbeutungspropagandistInnen sagen: "Denen geht es doch nur ums Geld, nicht um die Tiere." Und im Fall von Arche (wie auch bei vielen anderen Tierschutz- und angeblichen Tierrechtsorganisationen, z.B. Deutsches Tierhilfswerk oder Animal Peace) stimmt es ja noch. Oder willst Du behaupten, der Spendenskandal ums DTHW wäre nicht schädlich gewesen? Zum Glück handelte es sich dabei um eine Tierschutz-, nicht um eine (sog.) Tierrechtsorganisation.

Das es vielen MitarbeiterInnen von Arche nur ums Geld geht, zeigen diejenigen, die Leichen fressen!!! Ich habe schon DrückerInnen von Arche erlebt, die den ganzen Tag am Arche-Stand fleißig neue Mitgleider geworben haben und in der Mittagspause Döner fraßen. Hm, was könnte wohl ihre Motivation sein...?
Oder der Typ, der bei unserer vorletzten Auslegeaktion ankam und stolz von seinen Truthuhn-Auslegeaktionen für Arche erzählt hat und meinte, "sein Schnitzel" würde er trotzdem fressen, nur kein "Putenfleisch" mehr, das sei ihm "zu eklig". Der Link wurde irgendwo in diesem Thread genannt, habe echt keine Lust, ihn jetzt rauszusuchen.
Ich kapiere nicht, warum der Schaden für viele nicht auf der Hand liegt!

> erstaunt, das Ihr es könnt. Von Profit war auch keine Rede.
> Ich kann mich auch nicht erinnern, das es in dem Beitrag in
> irgend einer Form um Geld ging.

Oh je! Schon in der UL-Broschüre wurde erwähnt, daß solche Leute sehr geschickt vorgehen. Arche 2000 braucht doch auch gar nicht in so einem Bericht die Leute zu Spenden aufzurufen oder sie dazu nötigen, Mitglied zu werden. Das machen die Leute schon von selbst, weil sie den Bericht und die Vorgehensweise von Arche ja so toll finden und das unterstützen wollen (und jetzt frag Dich mal, warum bloß!!!!!!!). Und die Arche-DrückerInnen erledigen schon per Telefon oder auf der Straße die Nötigung zur Mitgliedsvertrag-Unterzeichnung. Ich spreche aus Erfahrung, da ich auch mal Mitglied bei Arche war!
Und jeder Cent, der die Machenschaften von Leuten, die solche Berichte machen, die die Tierausbeutung und den Speziesismus zementieren, finanziert, ist eine Fehlinvesition mit katastrophelen Folgen.

> Ich war z.B. bei den erwähnten Kälbern dabei und bei der Demo
> gegen Altana in HH.

Was von dem Kälberbericht zu halten ist, wurde hier ja schon geschrieben. Wenn Du das nicht verstehst, solltest Du Dich wirklich mal (mehr) mit dem Thema Tierrechte (insbesondere dem Unterschied zu Tierschutz) auseinandersetzen.
Bei dieser Demo in Altana waren m.W. Promis dabei, die nicht vegan leben. Das wurde in der Zeitung dann breit erwähnt. So können sich wieder TierausbeuterInnen als TierschützerInnen profilieren, und das allgemeine Verständnis darüber, was notwenig ist (gegen Tierversuche sein) und was nicht (vegan leben, eben keine Tiere ausbeuten) mal wieder bestärkt.

> Das ist Schwachsinn, da sich meine Ziele nicht ausschließlich
> auf Tiere beziehen. Aber Du sagst ja selbst schon, dass Du
> hier oberflächlich bist.

Wenn Du es so sehen willst, mach es Dir ruhig so einfach.
Aber mir ist schon klar: In Bezug auf Menschenrechte kennst Du natürlich keine sog. Toleranz, da kann ein "Hauptsache für die Tiere" nicht gelten. In Bezug auf nichtmenschliche Tiere nimmst Du aber allerlei in Kauf, egal, wie speziesistisch und ausbeutend diejenigen, unter deren Fahne Du "für die Tiere" kämpfst, auch sind. Es sind ja nur Tiere!

> Ich hab das ganze Thread gelesen... Sorry, aber ich konnte
> kein Argument finden. Nur unbegründete Ansätze. (Vielleicht

... über die Du tatsächlich mal nachdenken solltest.
Aber mir scheint, daß Du Dich mit der Thematik nicht hinreichend auseinandergesetzt hast.

> stehen die auch in dem empfohlenen Buch; hab ich aber noch
> nicht gelesen.) Aber das kann ja noch werden: Vielleicht

Wäre wirklich gut, wenn Du das machen würdest! Es handelt sich übrigens um kein Buch, sondern um einen etwa 100seitigen Reader, in dem der besagte Text nur einen Teil ausmacht (meine Empfehlung bezieht sich allerdings ausschließlich auf diesen Text!).

> damit: Wie begründest Du noch gleich die Ineffektivität der
> Aktion? (mal abgesehen vom Fernsehen, da hatte ich ja schon
> gesagt, das ich damit nicht glücklich war) Was würdest Du in

Ich denke, daß ich das schon begründet habe. Trotzdem nochmal eine Auflistung einiger relevanter Punkte:

- Keine gernerelle Kritik an Ausbeutung, Gefangenhaltung und Ermordung von Rindern/nichtmenschlichen Tieren i.A.
- Keine Kritik am/kein Hinweis auf Milch- und Leichenkonsum der Menschen, die diese Ausbeutung, Gefangenhaltung und Ermordung überhaupt verursacht
- Anprangerung der "unsachgemäßen" Leichenbeseitigung der BetriebsbeseitzerInnen, als wäre das das schlimmste, was dort vor sich geht
- BetreiberInnen müssen Geldstrafe wegen der "falschen" Leichenbeseitigung bezahlen, was den Tieren, die weiterhin für "Fleisch" un Milch ausgebeutet werden, überhaupt nichts bringt
- Der gezeigte Betrieb wurde als "schwarzes Schaf" vorgeführt, als würde die Gefangenhaltung und Ermordung von Kälbern woanders "besser" vonstatten gehen
- Keine Erwähnung der Tatsache, daß die Kälber nur aus einem einzigen Grund dort gefangengehalten werden: Um ermordet und zu "Fleisch" gemacht zu werden. Ihr vorzeitiger Tod wird aber von denen, die selbst "Fleisch" essen und Milch trinken, bedauert.
- Schlußsatz in etwa: "Wir werden weiterkämpfen, damit auch diese Tiere friedlich leben können." Das ist doch der Gipfel! Diese (und andere) Kälber werden doch den Mütern geraubt, gemästet und ermordet!

Gegenfrage: Wie würdest du denn die Effektivität dieser Aktion begründen? Oder besser: Welchen Effekt kann so eine Aktion denn haben?
Doch nicht, daß die menschen aufhören, Rinder auszubeuten. Sondern daß sie toll finden, was Arche tut (nämlich sog. "schwarze Schafe" anprangern und den Milch- und LeichenkonsumentInnen ein besseres Gewissen verschaffen: Die TierschützerInnen kümmern sich schon darum, daß die Tiere besser gefangengehalten und ermordet werden...) und diesen Verein unterstützen wollen - was wiederum der Gewissenserleichterung dient.

> dieser Situation machen? Ich meine, wenn Du vor den Kälbern
> stehst? Ich konnte sie leider nicht mitnehmen. :-(

Wenn ich die gleiche Sendezeit zur Verfügung hätte und bei einem Bericht über (eine) Kälbermast mitwirken würde? Natürlich die Notwendigkeit vegan zu leben erklären. Den Zusammenhang zwischen Tiermilchkonsum durch Menschen und Ausbeutung und Mord aufzeigen. Die gesamte Tierausbeutung als speziesistisch und inakzeptabel anprangern. Um zu versuchen, die Tierrechte voranzubringen. Und nicht TierausbeuterInnen das Gewissen und somit die Tierausbeutung zu erleichtern.

Iris

Kristallisationskerne

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> ziehen kann. Ganz konkret formuliert: Ist es tatsächlich
> möglich (theoretisch) mit der „richtigen“ Methode gegenwärtig
> von 100 Leuten 65 vom Fleischfressen (nachhaltig) abzuhalten
> ? Oder bedarf es dazu, wie ich mittlerweile tendiere
> anzunehmen eines sehr sehr langen kollektiven
> Erkenntnisprozesses (sofern es überhaupt möglich ist)?!

Was meinst Du mit "gegenwärtig" und "lang"? Meinst Du 65% der jetzt lebenden Personen im Gegensatz zu den späteren Generationen?

65% der jetzt lebenden Personen zum Veganismus zu bringen ist wohl ausgeschlossen ... aber diese Frege finde ich auch eher nebensächlich, solange sie keine Auswrikungen auf die zu verfolgende Startegie hat (und solche sehen ich nicht).

Um 65% (und damit letztendlich 100% minus epsilon) zu Veganern zu machen brauchen wir in erster Linie Kristallisationskerne. Perosnen und Gruppen, die sich konsequent und ohne Kompromisse zu Lasten der nichtmenschlichen Tiere verhaltn und äußern. Von diesen ausgehend erfolgt dann die Verbreitung der ethisch akzeptablen Meme.

Das heißt, es muß endlich Schluß sein mit Kaplanismen, mit faulen Kompromissen, mit Tierausbeuterkuschelei. Um eine Mauer einzureißen ist es nicht sehr nützlich, ein wenig an der Farbe zu kratzen. Schluß mit dem Verzetteln auf typischen Tierschutzbereichen, nur weil sich da eine breite Massen von Mitläufern finden, die den Anschein eines Erfolgs vortäuschen.

99% des betriebenen Aufwands richtet sich nach wie vor gegen 1% des Problems: Tierversuche, Jagd, "Pelz", Zirkus, die klassischen" Tierschutzthemen; nichts dagegen, das am Rand "mitzunehmen", aber es ist kontraproduktiv, unsere noch wenigen Kräfte an solchen vergleichsweise geringen Aspekten verpuffen zu lassen, nur weil durch die Massen der Teinehmer an einer Demo gegen Teirversuche ein (nicht vorhandener) Erfolg vorgetäuscght wird. ("Was ist wohl einfacher: 300000 Jäger in Deutschland vom Jagen abzubringen, so daß fünf Millionen Tiere weniger pro Jahr erschossen werden, alle Tierversuche zu unterbinden, was eineinhalb Millionen Tieren Leid und Tod erspart, oder die Vegetarier, für die Millionen mehr Tiere (genaue Angaben über die Zahl der Vegetarier existieren aufgrund unzureichender statistischer Erfassung nicht, bei 5% wären es ca. acht Millionen Vögel allein für deren Eierkonsum) getötet werden als für Jagd und Tierversuche zusammen, vom Veganismus zu überzeugen? Bemerkenswert ist hier das eklatante Mißverhältnis der Zahl der Jagd- und Tierversuchsgegner (und -organisationen) zu der der vegan lebenden Menschen." - "Vegetarier sind Mörder") Nichts gegen Zahnärzte, aber wenn ein Unfallopfer verblutend am Straßenrand liegt, zwei Beine abgerissen, die Eingeweide hängen aus dem offenen Bauch, die Haut ist zu 90% verbrannt, dann hat Kariesbehandlung nicht wirklich die höchste Priorität.

Wohlgemerkt - nichts gegen Jagdstörungen, überkleben von Zirkusplakaten etc., also Aktivitäten, die nicht zum klassischen "Tierschutz"aktionen zählen. Wobei auch hier hilt: es ist kontraproduktiv, mit "Leder"jackenträgern gegen "Pelz" zu arbeiten. Konkret: Es muß Schluß sein mit Beteiligung an Demos gegen "Pelz", bei denen die, die sich zugleich gegen "Leder" aussprechen, von den Ordnern zum Schweigen gebracht werden ("Tierrechte 2000"), bei denen Spendensammelorganisationen ihre Buden aufbauen und eine gar für "Bioleisch" wirbt ("Köln pelzfrei"), bei denen sich leichenfressende Tierschüzer tummeln Tierrechtlern vorgeschrieben (im Wortsinn, auf Zetteln), wird was sie zu rufen haben, bei denen nciht Abschaffung, sondern Einhaltung von Tierausbeutungsgesetzten gefordert wird ("Aachen-Orsbach").

Es muß Schluß sein mit "Tierrechts"-veranstaltungen, die sich nur so nennen, jedoch weit davon entfernt sind, ja dagegen arbeiten.

Es ist doch bezeichnend, daß zu solchen Aktivitäten ("Roßberger-Camp", "Tierrechtsfestivals" ...) Veganer sich etwas zu essen mitnehmen müssen, weil es dort allenfalls nominell Veganes gibt.

Vermeidbare Zusamenarbeit mit Tierausbeutern ist kontraproduktiv, "politisch und ethisch unverantwortlich" ("Vegetarier sind Mörder", dort ausführlich; die Existenz ethischer Dilemmata ist mir bekannt, und ich habe wenig Lust, mich auf Grenzziehungsproblemdiskussionen, wo die Vermeidbarkeit wie die Zusammenarbeit anfängt und aufhört, einzulassen - ich weiß es nicht, aber das ist irrelevant für die meisten Fragen der Praxis, wo es eindeutig ist. Auf der Fahrt zu einer Befreiung von einem Dutzend Hühnern einen leichenfressenden Passanten nach dem Weg zu fragen ist keine Zusammenarbeit; Beteiligung von Vegetariern an der Aktion selbst sehr wohl; diese ist leicht zu vermeiden, weil es genügend Veganer gibt für solche Befreiungen - nicht jedoch genügen vegane Journalisten, so daß Pressemitteilungen darüebr an nichtvegane derzeit unvermeidlich sind).

Laßt doch die Tier"schützer" ihre Beschäftigungstherapien (mehr sind solche Demos etc. in der Regel objektiv betrachtet nicht, die Reisen nach England zur Shacdemo istz für die meisten nichts als Demotourismus, und wie der Bericht über eine Animal Peace-Hühnerbefreiung in der Bravo Girl gezeigt hat, gibt es mittlerweile gar einen Tierbefreiungstourismus - Tenor: "Willst du auch mal Hühner befreien? Komm zu AP. Du mußt ja nicht gleich Vegetarierin werden" - Gedächtniszitat) durchziehen, aber wir sollten keine Sekunde damit verschwenden - es sei denn, um sie für echte Aktionen zu nutzen; etwa eine Gegendemo - nur bräcuhte es dazu mehr Leute. Und das ist eienr der Problempunkte: weil gewisse Aktionsformen eine größere Anzahl von Personen erfordern, werden hier "Kompromisse" gemacht. Nunmal ernsthaft - gibt es nicht mehr als genug zu tun? Gibt es nicht jede Menge Möglichkeiten, aktiv zu werden, ohne mit der Masse der Tierausbeuter mitzulaufen?

Vorsicht: Ein Tierrechtsbeitrag in einer speziesistischen Zeitschrift ist ein Erfolg - ein Tierschutzbeitrag in einem Tierrechts-Reader ein Rückschritt.

Was wir brauchen ist Qualität statt Quantität, weil sonst die Tierrechtsapekte im Tierschützersumpf hoffnungslos untergehen, weil, unsere Argumente im Lärm New Welfarists (wie Gary Francione sie nennt), der Protektionisten (wie Günter Rogausch sie nennt) ungehört bleiben, und vor allem, weil eine Stärkung deren Position eine Schächung der Tierrechtsposition ist, denn sie regliementiert lediglich die Tierausbetung und zemetiert sie somit. "Es muß endlich Schluß sein mit der falschen Dichotomie, der Zweiteilung, bei der die Nichtvegetarier auf der einen und die Vegetarier und Veganer gemeinsam auf der anderen Seite stehen. Tatsächlich stehen nämlich die Vegetarier auf der falschen, auf der gleichen wie die Leichenfresser: auf der Seite der Tierausbeuter nämlich, derjenigen, die Tiere gefangenhalten, mißhandeln und umbringen, um Teile ihrer Körper, ihre Menstruationsprodukte oder Drüsensekrete zu konsumieren." ("Vegetarier sind Mörder"). Und analog muß endlich Schluß sein mit der falschen Dichotomie, die Tierschützer und Tierrechtler auf eine gemeinsame Seite stellt. Noch ein Aspekt, den viele nicht begreifen: ein Tierrechtsverletzter, der zugleich aktiv gegen Tierrechte und Veganismus kämpft (wie Kaplan) ist um vieles schlimmer als ein Durchschnittstierrechtsverletzer (sei er nun Laktovegetarier, Metzger oder Jäger), weil er weit größeren Schaden wenn nciht direkt, so doch indirekt anrichtet.

Was wir brauchen, ist eine Tierrechtsbewegung, die den Namen Tierrechtsbewegung verdient. Und das bedeutet, daß diejenigen, die Tierrechte verletzen (durch Kaplanismus, durch Speziesismus, durch Käse- oder "Schweineschnitzel"fressen, durch Ratten- oder Beaglezüchten) nichts, aber auch gar nichts in dieser Tierrechtsbewegung verloren haben. Die meisten Personen und Organisationen, die sich mit dem Wort "Tierrechte" schmücken, tun dies in Umkehrung der Realität; so wie Franz Joseph Strauß sich als Pazifist bezeichnet hat. "Ceci", um Magritte zu zitieren, "n'est pas une pipe."

Achim

Re: Weitere Selbstentlarvung Webers

Autor: Detlef A.
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Unser faschistenfreundliche Heiko Weber kann bald mit diesen faschistischen Sektenbrüdern allein im Forum sein. Erstickt er mal beim Burgerfressen bei BK, wird auch kein Tier um ihn trauern. Gewarnt wurde er ja mehrfach davor. Dann kann er sich von der UL-Sekte beweinen lassen, die sich ja in der "vegan-welt" nur so tummeln. Der Kerl ist auch so was von hohl, macht er nicht auch die Seite der TVG-Aachen? Eine Hand von Links gibt es da nur, meist TVG aber auch Animal Peace und Peta. Das sollte auch schon Bände sprechen. Undemokratische Gruppen werden wohl besonders geschätzt. Dazu passt dann auch UL, bei denen es auch keine demokratischen Strukturen gibt. Soviel Einfalt kann keine Vielfalt schützen. Ich habe es heute erst mal mit diesem Schwachsinnsforum bei vegan-welt beendet. Ich stehe einfach nicht auf hirntote Faschos.

Gruß: Detlef A.

Tierbefreiung in der "Bravo Girl"

Autor: Casi
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Es ist unglaublich...

Vor zwei Tagen, bin ich in einem Forum, das nichts mit Tierrechten im eigentlichen Sinn zu tun hat, über einen Beitrag gestolpert, mit dem Titel "hühner klauen". Mein Interesse war nach diesem (untreffenden) Titel natürlich geweckt - und siehe da, Animal Peace (die Freunde eines gewissen Herrn Kaplan...) haben von der Bravo Girl (das ist kein Witz) über Tierbefreiungen "berichten" lassen...

Was dabei rauskam, kann sich wohl jeder denken!

http://www.bravo.de/sid05-aaaaNzitHodawj/bravo/BravoFamily/Girl/Jetzt_20hat_20die_20Tierqu_E4lerei_20ein_20Ende_21.html

Dort kann man sich den Artikel auch durchlesen und schicken lassen. Desweiteren hat die Girl sinnvollerweise ein "Tierbefreiungs Board" eingerichtet...

Ich kann nicht mehr und werde mich jetzt erstmal apathisch auf die Couch setzen. ;))

Grüße,

Casi

noch ein [anti]vegan.de-ler: Markus Schwarz

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Im Weltwoche-Forum (zum Miersch-Antiveganismus-Hetzartikel "Alles für das Tier") blubbert ein "Veganer"! Markus Schwarz:

>>>
Zitat:
Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern des Forums halte ich direkte Informationsweitergabe wichtiger als reine Links.
...
Wenn ihr nun noch Fragen hab, muß ich Euch leider auch auf vegane Literatur und Webseiten verweisen. [der war gut, AS]Jedoch möchte ich mich als Veganer auch abgrenzen von Tierfanatikern, welche mehr auf Propaganda als auf Information berufen ( so zum Beispiel A. S. ). Ebenso ändern Tierbefreiungsaktionen nichts am Gesamtsystem ( so werden halt "neue Rohstofflieferanten" bei Aufzuchtstationen bestellt, bei denen ja die unproduktiven männlichen Wesen beseitigt werden müssen, ... )
<<<

Hm. Also ich berufe mich mehr auf Propaganda als auf Informationen? Sagt einer, der übelste Tierausbeuterpropagdana betreibt, und Desinformation (vgl veganismus.de-FAQ Tierbefreiung? Eigenartig. Was ist das für einer? Nun, um das herauszufinden, bemühen wir einfach "die vegane Informationsquelle", [anti]vegan.de.

Er schreibt da seit Anfang des Monats. Er ist also "seit Januar 2002 reiner Veganer" (read.php4?f=20&i=2778&t=2737), na, kein Wunder, daß er uns, die wir erst seit ein paar Jahren vegan leben und Tierrechtsarbeit machen, mal erklären muß, wie wir das richtig anzugehen haben:

>>>
Zitat: Also in diesem Sinne: "Auf geht´s zum Missionieren und Geschenke verteilen!" Wo wäre der christliche Glaube geblieben, wenn in der damaligen neuen Welt oder im Römischen Reich niemand missioniert hätte?
<<< read.php4?f=20&i=2777&t=2731

Und wir Idioten versuchen ständig, dagegen anzugehen, mit religiösen Wahnideen assoziiert zu werden, den Leuten klar zu machen, daß Veganismus keine Religion mit willkürlichen Ge- und Verboten, sondern ethische Notwendigkeit ist.

Weiter rät er:
>>>
Zitat: Ach noch nebenbei erwähnt: Der GemüseMac ohne Würzcream von McDonalds ist vegan und schmeckt gut.

SCHREIBT AN DIE FIRMEN ( RitterSport, Kraft/Nestle/Milka, Netto, ALDI, Kaufland, EDEKA, McDonalds, ... ) UND BITTET UM INFOS ÜBER VEGANE PRODUKTE - ES LOHNT SICH !!!
<<< read.php4?f=20&i=2779&t=2611

Super Tip. "Bitte, lieber Ronald McDonald, schick mir doch ein paar Infos über vegane Produkte, Vielen lieben Dank, Dein Markus". So etwa?

>>>
Zitat: Mittlerweile gehe ich ziemlich selbstbewußt in solche Diskussionen, da ich mich zu dem Thema "vegan" sehr weitreichend informiert habe ( durch Bücher und Internet ).
<<< read.php4?f=35&i=1099&t=936

Ja, wo er sich "informiert" hat, ist offensichtlich, angesichts seiner Anti-Tierbefreiungs-Polemik. Im veganismus.de-FAQ hat er sich jedenfalls nicht umgetan, wenn er über "Tierhaltung" philosophiert:
>>>
Zitat:
ab und zu kommt mir doch immer wieder das grauen, wenn Tierrechtler davon sprechen, wie sie am besten ihre Haustiere halten.
Oder was noch absurder ist - wie sich ein möchtegern Veganer dazu überreden läßt "seinen" Hund vegan zu ernähren.
<<< read.php4?f=90&i=4995&t=4995

Und dann wieder Anti-Tierbefreiungs-Propaganda:
>>>
Zitat:
ich glaube kaum, daß mit "... Tierbefreiern aus Mastbetrieben, Versuchslaboratorien etc. ..." sich an der gesellschaftlichen Situation was verändert.
Die Mastbetriebe geben halt dann in Aufzuchtstation ( z. B. in Regenstauf bei Regensburg im Industriegebiet ) wieder einmal einen höheren Auftrag zur "Produktion" von neuen Küken. Auch wenn das Leben dieser paar "befreiten" nichtmenschlichen Tieren nun lebenswerter ist, aber dafür müssen nun wieder Neuherangezüchtete leiden.
<<< read.php4?f=90&i=5007&t=4995

>>>
Zitat:
Ich meine, daß wir Veganer viel mehr bewegen können, wenn wir uns nicht von der Umwelt "abkapseln" wir müssen uns auch in Vereinen einbringen. Vielleicht werden die sommerlichen "Grillfeste" auch mal zu Veganerfesten, wenn im Vorstand die Veganer oder wenigstens die Vegetarier eine Mehrheit haben. Als reine Randgruppe wie die "Tierbefreier" bekommt man nicht gerade viele Symphatiepunkte von der Gesellschaft.
Würdest Du lieber von einem verständnisvollen Mitmenschen in Sachen "vegan" aufgeklärt werden, oder von einen, der Dich die ganze Zeit nur von "Straftaten" auf sich aufmerksam macht.

Zum Beispiel haben die Protestpostkarten an die CDU/CSU heuer im Frühjahr dazu beigetragen, daß der Schutz der Tiere ins Grundgesetz aufgenommen worden ist. Mit reiner Abwehrhaltung und Beschimpfungen an diese Partei wäre dies nicht geschehen.
<<< read.php4?f=75&i=4994&t=4937

Woher kommen solche wirren, kontraproduktiven Einstellungen? Einen Hinweis liefert folgendes:
>>>
Zitat:
Also ich finde PETA unterstützenswert!
Ich bin ab und zu entsetzt, daß viele Veganer, Tierrechtler, ... sind untereinander nur kritisieren ( siehe Maqi ). Solche Leute, sollten sich am liebsten gar nicht zu Wort melden. Denn wie sollen wir andere von etwas üerzeugen, bei denen wir uns selber noch nicht ganz einig sind. Oder meinen die etwa, bevor man nicht alles 100%ig macht, soll man lieber gar nichts machen?

PETA ist meiner Ansicht nach die bekannteste und weltweit arbeitende Gruppierung in Sachen Veganismus! Wer soll hat den z. B. das Buch "Die vegane Küche" geschrieben? Das sind praktische Hilfen für werdende und bereits als vegan lebende Menschen. Mit dem blanken Sprücheklopfen wird kein einziger weiterer Mensch zu einem ethisch überzeugten Veganer.

So dies war´s kurz und bündig.
Und anbei noch die Gruppierungen bei denen ich Fördermitglied bin:

www. peta.de ( keine näheren Erläuterungen nötig ! )
[doch, Peta - eine Organnisation gegen Tierechte?, AS]

www.animal-peace.org ( naja - der Internetauftritt ist nicht gerade die Wucht, aber die Botschaft von Animal Peace ist wichtig )
[die Botschaft "her mit den Spenden" ist wichtig, schon klar ... siehe Forenbeitrag, AS])

www.tierrechte.de/regensburg/ ( der Heimatverein )

[ob daher sein religiöses Geblubber kommt, dort ist wohl eine Theologe aktiv und verbreitet die üblichen Lügen, AS]

ebenso werde ich vielleicht heuer noch Fördermitglied beim Hauptverein von www.tierrechte.de

[Menschen "für" Tierrechte, vgl. Interviews, AS]

PETA und Tierrechte e.V. versuchen die Bevölkerung von den Tierrechten zu überzeugen, sehr viele anderen Gruppierungen haben meist nur ein sehr eingeschränktes Aktionsfeld, bei denen sie überhaupt was bewegen können.
<<< read.php4?f=90&i=5075&t=4463

Groteskerweise ist so jemand es, der noch übleren Leute zurechtweisen muß, wenn sie etwa nach "veganen Reitstiefeln(!)" fragen (ead.php4?f=33&i=3813&t=3763) - [anti]vegan.de halt ...

Achim

Die 'Maqi-Sekte'

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Ähnliches - wenn auch knapperes - Geblubber gaben diverse Tierausbeuter auch schon in anderen Foren von sich:

>>>
Die "Maqi-Sekte" ist eigentlich nach ihrem Selbstverständnis nach eine "Tierrechts"organisation. In Wirklichkeit jedoch handelt es sich um ein weltanschauliche Gruppierung, die willkürlicherweise die Definitionsmacht für Begriffe wie "Tierrechte", Veganismus" etc. an sich reist, um dann unter diesen - zunächst unverdächtig erscheinenden - Begriffen ihre obskure Weltanschauung zu verbeiten.
Ich - und viele andere auch - bezeichnen sie daher auch als "Sekte" - auch um auf gewisse Strukturen und Organisationsformen innerhalb der Maqi-"Sekte hinzuweisen, die sie mit anderen "Sekten" teilen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass der Sekten-Begriff, so wie ich ihn hier verwende, von einem ausschließlich theologischen und religiösen Sinn losgelöst ist.
In Anlehnung an Hemminger - vgl. H. Hemminger, Was ist ein Sekte?, 1995 - weise ich auf folgende Merkmale hin, durch die dieses eher säkulare Verständnis von Sekten gekennzeichnet sind:

I. Die Geschlossenheit der Gemeinschaft und ihre klaren Grenzen zwischen Anhängern und Außenstehenden.
II. die abseitigen und/oder kulturell fremdem Ideen sowie die nicht vermittelbaren Glaubenswelten und Lebensorientierungen, die fanatisch vertreten werden
III. Konflikte mit der Umwelt, vor allem persönliche Konflikte mit Angehörigen von Mitgliedern, anderen Gruppierungen, sowie juristische Konflikte mit Behörden
IV. Die Abhängigkeit der Mitglieder von einer charismatischen Führungsfigur bzw. von einer Hierarchie, die Lehre und Praxis autoritär bestimmen.

Um meinen Sektenvorwurf genauer zu verstehen, ist es nützlich auch über die Entstehungsgeschichte von Maqi einige Details zu wissen. Ursprünglich war Achim Stößer - sowie vermutlich weiter Personen innerhalb der Maqi-Sekte - Mitglied bei AP (Animal Peace). Da er "dort nicht geduldet wurde" und auch andere innerhalb von AP mit deren Vereinspolitik nicht einverstanden war, gründetet sich 1997 eine neue Tierrechtsorganisation namens ReACT, wo er zunächst ebenfalls Mitglied wurde, jedoch nach einiger Zeit ebenfalls austrat, um eine eigene "Tierrechts"organisation namens Maqi zu gründen. Bei AP wurde ihm anscheinend - was mich angesichts seiner Äußerungen in diesen und anderen Foren, überhaupt nicht wundert - eine ordentliche Mitgliedschaft verwährt, bei ReACT mit "Intrigen und Mobbing" begegnet. (vgl. http://www.die-tierbefreier.de/Zeitung/maerz97/0397ap.htm, http://www.die-tierbefreier.de/Zeitung/juli99/leser_u.html, http://www.die-tierbefreier.de/Zeitung/dez99/leser_u.html )

Schon wenn man allein diese Entstehungsgeschichte betrachtet, wird deutlich, dass es sich bei Maqi um eine weltanschaulich sehr geschlossene Gruppierung handelt.
Hier hat nun allein Achim Stößer, der große Guru der Maqi-Sekte, (vgl. IV.) das Sagen und bestimmt die Weltanschauung, Überzeugungen etc. innerhalb der Sekte. So scheinen nahzu sämtliche der Texte auf der Maqi-Homepage von ihm (bzw. seiner hörigen Lebensgefährtin I. Berger) zu stammen. Als großer Guru verkündet er die "Wahrheit":
http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=532597&s=1&w=0 :
| Das ist es in der Tat, drum reagieren sie ja so durchgeknallt, ich werde mich aber trotzdem
| nicht daran hindern lassen, die Leute mit der Wahrheit zu konfrontieren
Diese Stößer'schen "Wahrheiten" verkündet er auf mehreren Websiten - die Offenbarungsquellen für den Maqi-Sektierer - (z.b. http://www.maqi.de, http://www.veganismus.de, http://www.antispe.de, ....).
Wer dieser "Wahrheit" nicht folgeleisten will, wird in der Maqi-Sekte, nicht gedultet (vgl. I.).
http://f24.parsimony.net/forum57865/messages/3865.htm :
| Niemand ist zu 100% der gleichen Ansicht wie ein anderer und selbst wenn du zu 99% mit
| ihm übereinstimmst, wird er [Achim S.] das fehlende 1% als Aufhänger nehmen, um dich
| niederzumachen.
Wer sich der Maqi-Sekte also anschließen will, muss diese Stößer'schen "Wahrheiten" also _vollständig_ internalisieren. Wer dies getan hat, um sich in den kleinen Kreis der Auserwählten zählen zu dürfen, sollte zudem seine Beziehungen zum früheren sozialen Umfeld abbrechen. Freundschaftliche Kontakte zu Mitgliedern außerhalb der Maqi-Sekte ("Speziesisten","Pseudotierrechtler",...) beispielsweise sind aufzugeben, da sie "ethisch wie sozial" nicht zu dulden sind. (-> http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=568795&s=1&w=0 ). Liebesbeziehungen zu nicht Maqi-Sektierern sind natürlich ebenfalls nicht zu dulden (http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=623472&s=1&w=0, http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=623516&s=1&w=0). Auch dies ist eine typische Strategie für Sekten: Abschottung der eigenen Anhänger - Gehirnwäsche und Isolation führen zur Abhängigmachung der Anhänger von der Gruppe. (siehe III.)
Gegen diejenigen, die sich wie die Maqi-Sekte für Tierrechte und Veganismus einsetzten, jedoch aus andere weltanschaulichen Motivation handeln oder andere Strategie zur deren Verwirklichung verfolgen, führt die Maqi-Sekte einen verbitterten Kampf, (III) u.a:
- Gegen Peta (http://www.maqi.de/txt/petagegentierrechte.html, http://private.addcom.de/t/tierrechte/petaparty/ )
- Gegen Radix (http://www.maqi.de/txt/boykott.html#radix , http://www.maqi.de/txt/handel.html)
- Gegen Matthias Boller und vegan.de (http://www.antispe.de/foren/ )
- Gegen AP und Silke Ruthenberg (vgl. http://www.antispe.de/Quotes.html , http://www.die-tierbefreier.de/Zeitung/dez99/leser_u.html )
- Gegen Helmut F. Kaplan (http://antispe.de/foren/kaplandiskussion.html )
- Gegen Jane Goodall (http://www.antispe.de/Quotes.html )
- sowie unzählige unbekannte Tierrechtler und Veganer, die ihm nicht zu 100% mit ihm übereinstimmen, und daher in seinen Foren (http://www.antispe.de/foren/) immer von neuen "überführt" und beschimpft werden. (Bsp: "lecken sich die Pseudos samt Komplizen bei [anti]vegan.de gegenseitig den Sabber vom Kinn","Übelste Hetze","nicht zu fassen, diese Ignoranz","Antiveganismuspropagandisten und Tierausbeutern","Abschaum","in ihrem Wahn","werde solche Leute wohl nie begreifen","Geblubber","Widerlich" - kurzum arrogant, beleidigend, schlichtweg abstossend)
....
Punkt II bedarf wohl keinen weitern Kommentaren, einfach ein Blick auf seine gesammelten Werke (http://veganismus.de, http://antispe.de, http://maqi.de, http://tierrechtskochbuch.de, http://antisexismus.de, http://forenwebring.de, http://achim-stoesser.de,
sehr interessant sind auch seine Beiträgen in diversen Foren und im Newsnet: http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF8&oe=UTF8&q=author:stoesser%40i31s14.ira.uka.de+,
http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF8&oe=UTF8&q=author:stoesser%40antiSpe.de+,
http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF8&oe=UTF8&q=author:stoesser%40gmx.net+,
http://f24.parsimony.net/forum57865/index.htm
http://www.antispe.de/foren/
.....
)


Fazit:
Unter dem unverdächtig erscheinenden Namen einer "Tierrechtsorganisation" versucht die Maqi-Sekte ihr obskures und totalitäres Weltbild zu verbreiten. Für die übrigen Tierrechtsorganisation (="Pseudotierrechtsorganisationen" im Maqi-Slang), die es oftmals schon viel länger als Maqi gibt, und die unter "Tierrechten" genau das verstehen, wie es in der international - akademischen und öffentlichen - geführten Diskussion üblich ist, und nicht - wie die Maqi-Sekte - willkürlich die Definitionsmacht an sich reisen, um dann unter dem Schlagwort "Tierrechte" ihre Wahnideen zu verbreiten, stellt die Maqi-Sekte daher eine Bedrohung dar. Jahrzehntelange Arbeit wird zerstört, da durch die Verwechslung von Tierrechtler und Maqi-Sektierern, ein falsches Bild von der Tierrechtsbewegung und ihren zentralen Idealen entsteht.
Es kann daher nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass es sich bei Maqi lediglich um eine *sehr* *sehr* kleine sektiererische Splittergruppe innerhalb der internationalen Tierrechtsbewegung handelt, die auf gar keinen Fall stellvertretend für andere Tierrechtsorganisationen steht - das Gegenteil ist der Fall.
<<< read.php4?f=80&i=4856&t=4856

Antworten auf Achims Kommentare

Autor: Reina
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
Hi Achim,

Die Links unter Veganismus führen zu Seiten, die das Informationsangebot
unserer eigenen [noch bescheidenen..] Seiten ergänzen und zudem einen
kleinen Überblick über relevante Seiten im deutschsprachigen Web geben
sollen. Keinesfalls ist aber mit der Verlinkung einzelner Themen(unter)seiten
anderer Organisationen/Seiten von einer Identifikation mit den Zielen oder
Methoden von A.K.T.E. auszugehen.

- Fellbeißer

sind nach deiner auffassung nur newsdienste mit positiven meldungen
akzeptabel ?
spricht dieser geistige offenbarungseid und papierkrieg kaplan's
nicht für sich ? ist das nicht vielmehr eine aufgeblasene bankrott-
erklärung ? naja, ehrlich gesagt, ich weiss es nicht...

- Peta

die verlinkten informativen und gutgemachten faktenblätter stehen
klar zum veganimus. wenn peta an anderer stelle mist macht, ist
das ihr problem...

- Animal Peace ect.

durch totschweigen der grösseren organisationen kommt man auch
nicht weiter... und die sind leider alle nicht besser

- vegan.de, veganismus.de z.B. fehlt dagegen ...

ich bin nicht immer zufrieden mit dem "pragmatischen" kurs von vegan.de,
aber auch nicht glücklich mit dem puristischen bild, dass ihr in der
öffentlichkeit vom veganismus aufbaut. bezüglich der setzung von prioritäten
und in der [argumentations]methodik liegen wir mitunter nicht auf einer
linie.
eure seiten sind untereinander kreuzverlinkt, ich werde sie daher nicht
alle anführen. antispe und das tierrechtskochbuch hatte ich bereits
verlinkt, maqi.de habe ich jetzt auch aufgenommen. ;-)


- Radix

mit ausnahme fragwürdiger soja-joghurts habe ich keine nicht-veganen
produkte im sortiment mehr finden können. ein boykott dieses vermutlich
grössten vegan-versandes scheint mir deshalb nicht angebracht.
ich werde allerdings sortimentsumfang und preise verschiedener versänder
nochmal vergleichen. möglicherweise ist der link zu radix überflüssig...

was mit zurzeit auch aus anderen gründen erheblich mehr gedanken macht,
ist die initiative zur abschaffung der jagd bzw. deren vermeintliche
verwicklung mit ul...


>Deine "Toleranz"-Parodie wäre auf den Akteseiten übrigens sicher
>nützlicher als in einem toten Forum zu verstauben...

ich weiss nicht, ob das aus rechtlicher sicht (rawa bilder) ok ist...


ein tipp zu veganismus.de:

Bei Verwendung einer Bildschirmauflösung von 1024x768 und grossen
Schriftarten unter Windoofs werden im linken Navigationsmenü die
Texte Einführung, Nachrichten und Partnersites nicht in einer
Reihe mit dem zugehörigen Navigations-Icon angezeigt, sondern
umgebrochen.
Vielleicht kannst Du da die Schriftgrösse absolut (px) angeben
oder etwas Framebreite vergrössern...


Viele Grüße, Reina.

Entspannt mit den Barbaren

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
>der thread und die löschaktion sprechen wohl für sich und brauchen nicht >mehr weiter kommentiert zu werden...

Yep. Drum kommentiere ich nur Eure Akte-Seiten:

Ich hoffe Du siehst jetzt, daß die Links dort einer, vorsichtig gesagt, überarbeitung bedürfen:

- Fellbeißer (aktuell mit Kaplans Antiveganismuspropaganda, siehe http://antispe.de/links/kaplandiskussion.html )
- Peta (siehe http://maqi.de/petagegentierrechte.html )
- Animal Peace (siehe http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=571070 )
- Radix (siehe http://maqi.de/txt/handel.html )
- Diverse Vegetarier- (also Tierqualprofiteur-, wie Du richtig sagst) -seiten
- und eben vegan.de (samt zugehörigen anderen Seiten).

veganismus.de z.B. fehlt dagegen ...

(Deine "Toleranz"-Parodie wäre auf den Akteseiten übrigens sicher nützlicher als in einem toten Forum zu verstauben ...)

Achim

Bevölkerungsanteile

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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>http://www.welt.de/daten/2001/03/31/0331wges244259.htx

>Rindfleisch zu essen. Jeder Vierte verzichtet sogar ganz darauf.

>Ist das wahr? ist bei euch in Deutschland jeder Vierte Vegetarier?

Nein, zum einen interessiert BSE heute keinen mehr (vgl. Datum des Artikels), zum anderen fressen sie, wenn sie "ganz darauf [auf Rinderleichen] verzichten" eben die Leichen von Vögeln, Schweinen, Fischen usw.

>Hier sind die meisten Leichenfresser! Nur wenige Frauen und fast keine
>Männer essen keine Leichen - und Veganer kenne ich gar keine.

Das ist hier auch nicht viel anders (außer, daß ich einige Leute kenne, die vegan leben, aber das hat auch Jahre gedauert).

>Es gibt hier in Basel auch keine Tierrechtsorganisation oder so - >Nur "animal peace" in Bern. Manchmal sind leute von "brennglas"

Zum AP: http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=571070

Zum Brennglas: das ist nur eine weitere Tarnorganisation der Sekte Universelles Leben, haben nichts mit Tierrechten zu tun, vgl. http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=426290

>(www.brennglas.com) in Basel aber niemand würde hier Hühner befreien. Oder >weiss ich nur nichts davon?

Wird ja doch meist eher anonym gemacht, von Befreiungsaktionen in der gegend weiß ich spontan auch nicht.

>Kann mir jemand einen Tipp geben was ich als Veganer in Basel (Schweiz) tun

Versuch doch mal http://antiSpe.de/foren/aktionenundkontakte .

Achim

Vegetarier

Autor: Claude
Datum:
Forum: Veganismusforum
Thema öffnen

http://www.welt.de/daten/2001/03/31/0331wges244259.htx
>Von Dorle Grünewald-Funk

>Berlin - BSE beim Rind, Antibiotika in Schweinefleisch und nun auch noch die Maul- und Klauenseuche - wem vergeht da nicht der Appetit auf Fleisch und Wurst? Mehr als die Hälfte der Deutschen hat laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach bereits mit Beginn der BSE-Krise die Ernährung umgestellt. 34 Prozent der 2107 Befragten gaben an, weniger Rindfleisch zu essen. Jeder Vierte verzichtet sogar ganz darauf.

Ist das wahr? ist bei euch in Deutschland jeder Vierte Vegetarier?
Hier sind die meisten Leichenfresser! Nur wenige Frauen und fast keine Männer essen keine Leichen - und Veganer kenne ich gar keine.
Es gibt hier in Basel auch keine Tierrechtsorganisation oder so - Nur "animal peace" in Bern. Manchmal sind leute von "brennglas" (www.brennglas.com) in Basel aber niemand würde hier Hühner befreien. Oder weiss ich nur nichts davon?
Kann mir jemand einen Tipp geben was ich als Veganer in Basel (Schweiz) tun kann? Muss ich mal nachDeutschland um einen echten Veganer zu sehen. (nicht nur im Spiegel oder als Bild im Internet)

Claude

Schweinebefreiung

Autor: Eric
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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>Daher gibt es hier eine harte Strafe und hier (übrigens wurde erstmalig
>Silke Ruthenberg, einst Animal Peace, für eine schweinebefreiung >freigesprochen) eine Freisprechung.

Mit welcher offiziellen Begründung?

- Eric

TS wollen Jagd im Kanton Bern via Volksinitiative abschaffen

Autor: Detlef A.
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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LUCHSFREVEL / Die Luchsfrevel brachten das Fass zum Überlaufen: Im Kanton Bern wollen Tierschützer die Jagd via Volksinitiative abschaffen. Ihr Kronzeuge ist der Kanton Genf, der Gleiches 1974 tat. Schon vor Zustandekommen sind hitzige Gefechte absehbar.

Hitzige Debatte programmiert: Tierschützer wollen Luchsjagd verbieten. (buwal)


sda. «Armi Sieche» seien die Jäger. Vor der Jagd glichen sie «Drogenkranken auf Entzug». Nach dem ersten Abschuss, wenn sie dem toten Tier den «grünen Bruch» ins Maul gestopft und ihre Tat «mit ihrer verlogenen Folklore verbrämt» hätten, sei ihre «Mordlust» für kurze Zeit gestillt».

Solcherart an den Karren fährt den 2700 Berner Jägern der 68-jährige Ernst Tschanz, Ex-Redaktor der Schweizerischen Gewerbezeitung. Er sammelt seit Dezember Unterschriften mit Privatpersonen und kleineren, teils mit militanten Aktionen bekanntgewordenen Tierschutzorganisationen wie Animal Peace. Ziel: Die Abschaffung der «Hobbyjagd» im Kanton Bern.

SVP-Mann als Jagd-Abschaffer

In Rage brachten Tschanz die mindestens fünf illegalen Luchstötungen, die im Bernbiet seit 1999 noch immer ungesühnt sind: «Mit ihrem Verhalten gegenüber dem Luchs haben die Jäger das Fass zum Überlaufen gebracht». Noch immer koche das Volk vor Wut, die Unterschriftensammlung laufe «wie geschmiert».

Pikantes Detail: Tschanz ist als Berner mit Wohnsitz im «SVP-Kanton» Bern Mitglied der Zürcher SVP. Als solches lässt er an der obersten Berner Jägerin, SVP-Regierungsrätin Elisabeth Zölch, keinen guten Faden.^

Zölch in der Schusslinie

Zölch habe «Angst vor den Jägern» und tue «alles, damit diese nichts zu befürchten haben». Gleiches gelte für die übrigen politisch Verantwortlichen und für die Berner Justiz, welche die Luchs-Verfahren verschleppe.

Für die Abschaffung der Berner Patentjagd führt Tschanz Genf als Kronzeugen an. Dort ist die Jagd seit 1974 verboten, und wie in Genf möchten die Initianten den Berner Wildbestand mit staatlichen Wildhütern kontrollieren, wenn nötig unter Mithilfe ausgesuchter Milizjäger.

Pro Natura und WWF abseits

Die Genfer Bilanz zum vom WWF mitinitiierten Jagdverbot ist positiv; hervorgehoben wird etwa, dass der Kanton mit der Abschaffung zu einem Paradies für Wasservögel geworden sei.

Trotzdem wollen im Kanton Bern die Regierung und auch die grossen Naturschutzorganisationen nichts von einer Jagd-Abschaffung wissen. Genf könne nicht eins zu eins auf den Gebirgskanton Bern übertragen werden, lautet der Tenor.

Pro Natura-Kantonalpräsident Peter Bieri verweist auf ein Grundsatzpapier seiner Organisation, das eine nachhaltige Bejagung als richtig erachtet und etwa eine wirksame Bekämpfung der Wilderei fordert. Pro Natura setze auf eine Partnerschaft mit den Jägern, auch wenn diese zeitweise ins Zwielicht geraten seien.

Regierungsrätin Zölch betont, die Initiative bedeute «ein Mehrfaches an Kosten» und sei schon deshalb für den finanzschwachen Kanton Bern nicht realisierbar. «Jeglicher sachlichen Grundlage» entbehre die Kritik an ihrer angeblichen Protektion der Jägerschaft.

Nervöse Jägerschaft

Bei den Jägern hat indessen schon früh Nervosität um sich gegriffen. Entweder werde von allen Jägern das Gesetz befolgt, oder man riskiere «das Ende der Berner Jagd», heisst es zum Thema Luchs und Jagdverbot sinngemäss in einem intern publizierten Artikel des kantonalen Jagd- und Wildtierschutzverbands.

Präsident Werner Liebi will von Nervosität nichts wissen und betont, der Aufruf sei «kein Schuldeingeständnis». Bisher sei «noch kein Jäger verurteilt worden» sagt Liebi und geht zur Offensive über: Er glaube nicht, dass das «tiefe Niveau» der Jagdabschaffer im Volk ankomme.

Schmähbriefe und durchstochene Pneus

Initiant Tschanz kontert mit durchstochenen Pneus seines Autos, nächtlichem Telefonterror durch Jäger und «Schmähbriefen mit den ärgsten Schlämperligen», die er erhalte. Dies sei der Beweis der Nervosität in der Jägerschaft, die merke, dass die angebliche Legitimation für ihr Hobby zunehmend kritisch hinterfragt werde.


Redaktion: Michael Fankhauser


19.12.01 www.Bund.ch

http://www.bund.ch/ebund.asp?SOURCE=/news/eBund/REGION/100505.HTML

Unterschied zwischen Auto und Lebewesen

Autor: Frank Höneck
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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>Wenn ich also ein Auto klau und es dann irgendwo stehen lass oder in einer Garage abstell, ohne es zu nutzen, ist das KEIN Diebstahl?

So gesehen hättest Du Recht, jedoch gibt es da einen großen Unterschied zwischen nichtmenschliche Tiere und einer Maschine (nicht nur ethischen Aspekt), den mitlerweile auch einige (leider wenige) Juristen und Richter erkannt haben.

Daher gibt es hier eine harte Strafe und hier (übrigens wurde erstmalig Silke Ruthenberg, einst Animal Peace, für eine schweinebefreiung freigesprochen) eine Freisprechung.

Hier nochmal die klarsten Unterschiede:

Maschine: Metall, Stahl, leblos, tot, nicht schmerzempfindlich, kein Nervenzentralsystem, Motor, Elektronik, sprachlos, angstlos, wehrt sich nicht vor der Verschrottung, hat keine Gefühle usw.

nichtmenschliche Tier: Lebewesen, aus Fleisch und Blut (wie du), lebt, lebendig, sehr schmerzempfindlich, hat Nervenzentralsysten, ein Herz, ein Gehirn, besitzt Sprache, empfindet auch Angst, setzt sich zur Wehrman es töten will oder Schmerz zufügen will (hohe Lebensinteresse), hat Gefühle usw.

Frank Höneck



Tyger und Redfox machen sich für Radix stark

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
Thema öffnen
... oder natürlich in erster Linie gegen Antispeziesismus, Veganismus und mich.

Im Salatbarforum schrieben sie u.a. folgendes:

> Geschrieben von Tyger [email]tyger@gibmirtiernamen.de/a[/email] am 28. November 2001 15:40:24:
> Als Antwort auf: Re: Der Meister hat gesprochen <5345.htm> geschrieben von Achim StӇer am 28. November 2001 01:07:25:

> >Huch, da ist ja noch mehr Radix-Apologeten-Gesabbel ...

> Und DU(!) bem„ngelst es wenn man dich beleidigt ?

Was hat er nun wieder für Haluzinationen? Mich kann niemand beleidigen,
entweder trifft eine Aussage über mich zu (dann ist sei keine
Beleidigung, sondern eine Tatsache) oder sie trifft nicht zu (dann
ist sie keine Beleidigung, sondern wie z.B. das, was er da
gelegentlich absondert ("Sektierer"), dumpfsinniges Gesabbel).

> >>Welcher Veganversand fhrt diesen(oder andere) Sojaguhrts NICHT ?

> >1. Was hat das bitte das mit meiner obigen Ausfhrung zu tun?

> DU sprachst ihn an als Beispiel.

Und was hat das bitte mit meinen obigen Ausführungen zu tun?

> >2. Inwiefern wrde eine ethisch verwerflich Handlung dadurch gerechtfertigt,
> >daá andere diese auch durchfhren?

> Nein, ist deine Hetzkampagne gerecht wenn die anderen Versender ebensowenig
> pr„zise und perfekt alle Hersteller regelm. abklappern ?

Was für ein Schwachsinn.

Mal davon abgesehen, daß er
a) Aufklärung über Mißstände und Tatsachennennungen als
"Hetzkampagne" bezeichnet und
b) die Hetzkampagnen von Radix, die diese seit Jahren betreiben, um
unsere Aufklärungsarbeit, der sie natürlich nichts entgegenzusetzten
haben, zu diskreditieren als "Widerworte geben" o.ä. bezeichnet
was seine Goebbelschen Propagandamethoden deutlich macht, ...

... ist das genau der gleiche geistige Dünnpfiff, den wir immer zu
hören bekommen von Leuten, die nichts machen, aber genau
wissen, was wir denn machen sollen.

Warum bezeichnet er die Roßberger-Kampagne nicht als "Hetzkampagne",
wenn die Leute von der Roßbergerkampagne nicht auch
gleichzeitig gegen alle andere Nerz"farmen" vorgehen? Demos gegen McD
sind Hetzkampagnen, wenn die Demonstrierenden sich nicht klonen
lassen und gleichzeitig von BK stehen (und umgekehrt). Und bei
Jägern beliebt ist auch immer der Hinweis, die Jagdstörer sollen
doch mal etwas gegen Tiertransporte machen. Etc. etc. etc.

Dümmer geht's nimmer.

Natürlich steht es ihm frei, entsprechende Boykottaufrufe auch gegen
andere Versender zu starten, wenn er eine Beweislage, die so
wasserdicht ist, wie unsere bei Radix, vorweisen kann. Aber von mir
zu verlangen, daß ich, als hätte ich nichts anderes zu tun, nun auch
noch jedem neuen Katalog hinterherrenne, dafür womöglich auch noch
zahle, oder gar Testbestellungen mache, da die Kataloge ja meist wenig
aufschlußreich sind, und dabei womöglich nichtvegane Produkte
bestelle, ist an Dreistigkeit wohl kaum zu überbieten.

Er wirft mir vor, zu wenig zu machen. Grotesk. Vorzuwerfen wäre mir
allenfalls, wenn ich bei anderen Versendern bestellen oder für diese
Werbung machen würde, wenn die genauso wie Radix handeln. Tue ich aber
nicht.

Der Vorwurf an Vegetarier, nicht vegan zu sein, ist berechtigt, weil
sie eben Tierprodukte konsumieren, der Vorwurf an "Leder"tragende
"Pelz"gegner ist berechtigt, der Vorwurf an mich ist einfach nur
schwachsinnig.

Ich kann mich nicht um, mit Verlaub, jede Scheiße kümmern. Mir das
vorzuwerfen, selbst aber im Sessel sitzen und Däumchen drehen, das
habe ich gern. Welchen Satz hören wir auf der Straße nach "Aber ihr
tragt doch auch Lederschuhe" am häufigsten? Genau, "kümmert Euch
doch erst mal um ..." (gefolgt von dem, um das es grade nicht geht,
egal was es ist).

> >3. Welcher Veganversand fhrt denn Sojajoghurt? Spontan scheint beim
> Aktuell im Lebenswertkatalog. (Die andern Kat. hab ich grad nicht zur Hand)

Na klar. Seine Aussage über "alle anderen" schrumpft plötzlich auf einen. Bitte schön, soll er eben zum Lebenswert-Boykott aufrufen.

> >>>Im brigen ist das bei weitem nicht das einzige,was Radix den Leuten
> >>>verlogenerweise als vegan andreht.
> Die andern, seinerzeit von dir kritisierten, sind IMHO aus dem aktuellen
> Kat. verschwunden.
> Beim Veganversand (nun Vegatrend) kaufte ich zuletzt tolle Bonbons mit
> LAKTOSE. Bei Lebenswert gabs Bio-Gurken mit Honig (Wozu auch immer das gut sein soll)...

Na bitte, wir warten alle gespannt auf seine Boykott-Seite bezüglich
dieser Machenschaften. Aber mit Beweisen bitte, nicht einfach nur
etwas "behaupten", nicht?

> >Und wieder die "Rechtfertigung", daá andere es auch tun. Und "Widerworte" sind
> >die widerlichen Hetzkampagnen ja nun auch nicht gerade, ebensowenig wie die
> Nunja, wie wrdest du dich gegen solche Hetzkampagnen a'la Achim wehren ?
> Garnichts sagen ?

1. Faktennennung und Aufklärung sind also eine "Hetzkampagne. ala Achim".
2. Eine angemessen Reaktion wäre gewesen, den Verkauf der Produkte
einzustellen und sich bei den Kunden, denen das angedreht wurde, zu
entschuldigen.
3. Daß er die Radix-Hetztpropaganda zu rechtfertigen versucht, zeigt
seine widerliche Geisteshaltung.
4. Ich muß mich nicht gegen "Hetzkampagnen a la Achim" wehren, da
es keine "Hetzkampagnen a la Achim" gibt, sondern Faktennennung.
5. Ich muß mich tatsächlich gegen Hetzkampagnen wehren (etwa "Achim
hat eine [wahlweise zwei] Katze[n] verhungern lassen, weil er sie
mit Gewalt vegan ernähren wollte", "Achim hat gesagt, daß er keine
nichtveganen Tiere befreien würde" etc. - Quelle kann ich nur vermuten,
liegt aber nah). Gegen echte Hetzkampagnen kann ich mich natürlich
mit Fakten (nicht, wie Tyger das vorschlägt, mit Hetzkampagnen)
wehren (die beiden Katzen, die bei mir gelebt haben, sind natürlich
nicht verhungert, sondern waren von Geburt an mit FIV, der felinen
HIV-Variante, infiziert, und sie wurden nicht mit Gewalt, sondern
mit normaler veganer Katzennahrung / Vegecat ernährt;
selbstverständlich habe ich schon nichtvegane Tiere befreit,
übrigens hatte ich das auch schon zu dem Zeitpunkt, als das Gerücht
in Umlauf gebracht wurde).

> Und ob an denen was dran ist kann ich genausowenig beurteilen wie an deinen.

Ja, klar, Leute, die nachweislich betrügen und lügen, daß sich die
Balken biegen, die einzig ihre kommerziellen Interessen verfolgen, sind
genauso glaubwürdig wie ich. Alles klar.

> Du hast auch mal Animal Peace als tollen Verein verlinkt u.„.

Das ist eine Lüge.

> Und vegetarisch, geschweige denn vegan, bist du auch nicht geboren worden.
> Ist es schlimm dazuzulernen ?

Nein, im Gegenteil, es wäre wünschenswert. Nur hat Radix nichts
"dazugelernt".

Sie haben offen Tierprodukte verkauft. Sie verkaufen weiterhin
offen Tierprodukte.

Sie haben Tierprodukte als vegan verkauft. Sie verkaufen weiterhin
Tierprodukte als vegan.

Die Abschaffung der Tierkäsetheke hatte rein kommerzielle Gründe
(das ging dann doch zu vielen Radixkunden gegen den Strich - auch dank unserer Aufklärungsarbeit!), die Abschaffung von Sojaki ebenfalls, weil die Verpackungen nicht hielten, wie jederzeit unter http://maqi.de/txt/handel.html in Radix' eigenen Aussagen nachzulesen ist.

Ethisch haben sie einen Dreck dazugelernt, allenfalls strategisch,
sie drehen es den Leuten jetzt geschickter an.

> >Er behauptet zwar, es gelesen zu haben, war dabei aber offenbar im geistigen
> >Umnachtungszustand des typischen Radixapologeten, wenn er es denn tats„chlich
> >gelesen hat.

> Deine Arroganz kotzt mich wirklich an, weiát du das?

Tja, ihn kotzt meine - angebliche - Arroganz an.

Mich kotzt es an, wenn Leute Tierqualprodukte als vegan verkaufen,
mich kotzt es an, wenn Leute mit menschenverachtender Hetzpropaganda
auf unsere berechtigte Kritik und Aufklärungsarbeit reagieren,
mich kotzt es an, wenn Leute wi er das verteidigen.

Wer hat nun aus ethischer Sicht mehr Recht, angekotzt zu sein?

> >Natriumglutmateint”pfe andreht, geflissentlich ignoriert. Naja, ist ja auch

> Das schriebst *DU*. Aber nur weil grade *DU* es schreibst, ist es noch
> nicht autom. die Wahrheit.

Wenn ich schreibe, daß der Eiffelturm in Paris steht, ist das auch
nicht automatisch die Wahrheit. Jeder, der auch nur einen Funken
Verstand hat, wird begreifen, daß, selbst wenn ich es nötig hätte,
zu lügen (was nicht der Fall ist, die Tatsachen liegen ja auf der
Hand), es ausgesprochen dumm wäre, etwas so leicht nachzuprüfendes
zu behaupten. Jeder,der mächte,kann nach Paris oder zu einem solchen Festival fahren.

> In Ihrem Katalog steht jedenfalls nix dergleichen und die Festivals besuch ich nicht.

Und nach Pareis fährt er auch nicht. Was für ein Idiot.

> auáer jemanden, der Radix HASST, so ist das fr mich BLABLA.

Blabla. Damit hat er unfreiwillig seine eigenen Absonderungen
charakterisiert.

> Nebenbei kauf ich nicht nur bei Radix sondern bei ALLEN Versendern wo ich grade
> Lust habe. Auf Radix zu verzichten k”nnte ich durchaus berleben, ich

Die ja, wie er angibt, auch nichtvegane Produkte als vegan
verkaufen.

Was für ein Idiot. Ups,ich wiederhole mich. Naja, seine Idiotie auch ...

> Und ich liebe die REALITŽT...aber nicht DEINE. Ein Bekannter sagte dir,

Esoterisches Gesabber. Es gibt nur eine Realität. Die, die ist.

Der entlarvte Redfox/Omnivore/Butcher/... - siehe http://www.megaforum-3.de/cgi-bin/mf_beitrag03.cgi?f=11662&h=11662&b=366838&s=1&w=0 ff. - sekundiert ihm:

> einfach ignorieren,den furchtbar aufgeregten und "selbstsicheren" herrn stӇer....
> ist wirklich besser so und vor allem sinnvoller bei jemandem,der,bewiesenermassen,v”llig lernresistent ist!

Da heben sich ja zwei gefunden.

> Geschrieben von Tyger [email]tyger@gibmirtiernamen.de/a[/email] am 28. November 2001 22:41:24:
> Als Antwort auf: Re: Milch ist gesund und macht stark ! <5348.htm> geschrieben von Iris am 28. November 2001 19:49:53:

> Natrlich ist es das nicht, aber Achims Hetze ALLEIN gegen Radix finde ich
> ungerecht bzw. willkrlich.

Und wiedr bezeichnet er Fakten udn aufklärung als Hetze.

Seine Hetze ALLEIN gegen mich, weil ich angeblich "nur" Radix kritisiere
(was, wie wer des Lesens mächtig ist, weiß, nicht der Fall ist), und
nicht auch gegen die C&A-Kampagne, weil diese "nur" gegen C&A
gerichtet war, ist es dann analog, die "ungerecht und willkürlich" ist. Na,
warum er das betreibt, liegt auf der Hand, er hat etwas gegen mich persönlich, weil ich ihn im Veggieloverforum als Speziesisten entlarvt habe.

> >>Du hast auch mal Animal Peace als tollen Verein verlinkt u.„.
> >H„„? Wann und wo soll das denn gewesen sein? So ein Bl”dsinn!
> Weltanschauungs-FAQ ,-)
> Linken muss ich die sicher nicht *g*

Nein, natürlich nicht, wie sollte er auch auf etwas seiner
Halluzination entspringendes linken.

> >Aha, interessant. Etwas ist also generell anzuzweifeln, wenn es von Achim
> >kommt.
> Ehrlich gesagt : JA.
> Seine Art&Weise generell mit Leuten umzugehen (ob J„ger oder 98%Veganer
> oder 3/4Vegetarier) macht ihn nicht grade

Was sind eigentlich 98%Kindernichtvergewaltiger oder 3/4KindernurmitderHandmichtmitKnüppelnschläger?

> sehr vertrauenswrdig.

Klar, wer euphemismenfrei Fakten nennt, ist unglaubwürdig.
Glaubwürdig sind verlogene Schleimer, oder nachweisliche Lügner und
Betrüger wie die von Radix.

> >>Solange ich sowas aber nicht SEHE oder VON RADIX lese oder VON JEMAND ANDEREM
> >>auáer jemanden, der Radix HASST, so ist das fr mich BLABLA.
> >Klar, "Haá" aus Lust und Laune, alles klar. Als sei tierrechtsm„áig nichts
> >anderes zu tun. "Haá" impliziert immer pers”nliche Abneigung, fr die es hier
> >einfach keinen Grund gibt.

> Entschuldige, aber WAS aus Achims Mund klingt nicht haáerfllt, verzweifelt und
> aussichtslos gepaart mit maáloser Arroganz ?

No comment.

> >"Von Radix lese", alles klar. Als wrden die ihre Kunden darauf hinweisen, daá
> >die Br”tchen mal eben an der Tanke gekauft wurden oder das Toastbrot nicht
> Sorry, da hab ich mich in der Eile etwas bl”d ausgedrckt. Natrlich
> glaub ich dem Blabla der Versender garnix.
> Aber ganz am Rande bemerkt : Wenn ich mir die ach-so-ethisch-geilen Vorworte
> der Versender angucke in Zusammenhang mit dem was sie (un)wissentlich dennoch
> verkaufen wird mir bel. Da macht Radix eher den "professsionellen" Eindruck
> ohne Blabla.

Komisch, daß ich das Blabla aus den Radix-Katalogen kenne. Sollten
sie das aus strategischen Gründen inzwischen gestrichen haben?

> Ich versteh eh nicht warum er in so ziemlich jedes Posting mindestens
> EINE Beleidigung packen muss :-(

Ich verstehe dagegen sehr gut, warum jede Faktennennung von mindestens einem
Speziesisten als Beleidigung "interpretiert" werden muß.

Die beiden - Tyger und Redfox - haben noch mehr dazu abgelassen, aber
ich kann mich ja nicht um jede Scheiße ... etc.

Achim

Re: Welche Vereine/Orgas unterstützen?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Anne-Marie schrieb:
> Und wenn tatsächlich nichts von alldem in Ordnung geht, hat
> die Zeit nicht mal mehr dafür ausgereicht, auch noch einen
> entsprechend kritischen Text über Animal Equality zu
> verfassen? Was auffällt, ist ja, dass die hier vorgebrachte

Na, wenn Dir das so wichtig ist, zu jedem Verein Informationen zu sammeln, mach das doch. Für den Anfang kannst Du ja mal die verdammte Suchfunktion verwenden *augenroll*.

> Kritik bereits etliche Jahre her ist. Dass wir uns

Dann zeige doch, dass sie sich gebesert haben.

> mittlerweile aber im Jahre 2018 befinden, sollte eigentlich
> auch auf dieser Seite hier mittlerweile angekommen sein. Soll

Und dass wir anderes zu tun haben, als im Sekundentakt Infos immer und immer wieder zu aktualisieren, sollte jedem klar sein.

> heißen: Wenn man schon der Ansicht ist, dass die von mir
> genannten Orgas auch heute noch dieselbe Scheiße abliefern
> wie vor Jahren, warum gibt's dann eigentlich eurerseits keine
> aktuellere Kritik zum momentanen Verhalten selbiger?

Du wolltest doch angeblich was tun. Wenn Du das für so dringend hältst, dann recherchiere und aktualisiere das.

Uns Zeit zu stehlen ist aber offensichtlich das Gegenteil von dem, was Du angeblich tun willst ("suche ich momentan nach einem Verein/Orga, bei der ich a) selber aktiv werden kann").

>
Zitat: Wenn Du eine unterstützenswerte Organisation suchst,
> wie wäre es mit der, auf deren Seite Du hier bist? Gibt bei
> uns allerdings keinen Ablasshandel
> http://Maqi.de/txt/agenda.html.

>
> Maqi ist also das Maß aller Dinge? Interessant! Dann frage


- Ich suche eine geometrischen Körper ohne Ecken und Kanten, bisher habe ich Pyramiden, Quader und Prismen in die engere Wahn genommen.
- Die haben aber Ecken und Kanten, siehe ... Wie wär's mit einer Kugel?
- Wäh, wäh, wäh, die Infos über die Kanten von Pyramiden sind schon aus der Pharaonenzeit und jetzt soll die Kugel das Maß aller Dinge sein?

Merkst Du, wie lächerlich Du Dich machst?

> ich aber mal ganz frech zurück: Wer in Deutschland kennt denn
> überhaupt Maqi?

Ignoranz ist eher dumm als frech.

Jeder, der in Deutschland auch nur ansatzweise ernsthaft mit Tierrechten beschäftigt, kennt Maqi.

Und eine Menge Leute, die mal einen Blick in
Achim

Re: Welche Vereine/Orgas unterstützen?

Autor: Anne-Marie
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Zitat: Nein, natürlich geht das nicht „in Ordnung“, wieso sollten tierrechtsfeindliche Spendenabzockvereine unterstützt werden? Hättest Du die Suchfunktion benutzt, hättest Du beispielsweise sicher http://tierrechtsforen.de/ass oder http://tierrechtsforen.de/albertschweitzerstiftung gefunden. Man weiß, dass „proVeg“ nur der umbenannte Vegetarierbund ist, http://tierrechtsforen.de/moerderbund.


Und wenn tatsächlich nichts von alldem in Ordnung geht, hat die Zeit nicht mal mehr dafür ausgereicht, auch noch einen entsprechend kritischen Text über Animal Equality zu verfassen? Was auffällt, ist ja, dass die hier vorgebrachte Kritik bereits etliche Jahre her ist. Dass wir uns mittlerweile aber im Jahre 2018 befinden, sollte eigentlich auch auf dieser Seite hier mittlerweile angekommen sein. Soll heißen: Wenn man schon der Ansicht ist, dass die von mir genannten Orgas auch heute noch dieselbe Scheiße abliefern wie vor Jahren, warum gibt's dann eigentlich eurerseits keine aktuellere Kritik zum momentanen Verhalten selbiger?

Zitat: Wenn Du eine unterstützenswerte Organisation suchst, wie wäre es mit der, auf deren Seite Du hier bist? Gibt bei uns allerdings keinen Ablasshandel http://Maqi.de/txt/agenda.html.


Maqi ist also das Maß aller Dinge? Interessant! Dann frage ich aber mal ganz frech zurück: Wer in Deutschland kennt denn überhaupt Maqi?

Welche Vereine/Orgas unterstützen?

Autor: Anne-Marie
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Da ich bereits seit etwa einem halben Jahr aus ethischen Gründen Veganerin bin, suche ich momentan nach einem Verein/Orga, bei der ich a) selber aktiv werden kann bzw. b) die ich finanziell unterstützen kann, oder auch gegebenenfalls beides gleichzeitig. Meine Frage dazu: Welche Namen fallen euch da spontan ein? Persönlich habe ich drei Kandidaten bereits in die engere Wahl gezogen: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Equality und ProVeg Deutschland. Geht die Auswahl eurer Meinung nach soweit in Ordnung? Oder kennt ihr sogar noch empfehlenswertere Vereine?

Zum Hintergrund von „Spez(i(e(s)))ismus“

Autor: Ivan
Datum:
Forum: Allgemeines
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Speziismus lässt sich dadurch erklären, dass das -es im Lateinischen eine Deklinationsendung ist (e-Deklination: speci-ēs, speci-ēī, speci-ēī, speci-em, speci-ē; speci-ēs, speci-ērum, speci-ēbus, speci-ēs, speci-ēbus).

Ebenso liegt Theismus θεός zugrunde, wobei -ος eine Deklinationsendung ist (also nicht Theosismus), ε aber zum Stamm gehört (nicht Thismus). In Anarchismus steckt nicht etwa Anarchie, sondern das kommt vom Stamm von ἄναρχ-ος, wie auch das Wort Anarch-ie selbst und das Adjektiv anarch-isch. Hierunter kann auch Buddhismus eingereiht werden, denn der Name Buddha folgt im Lateinischen der a-Deklination (Nominativ Buddh-a, Genitiv und Dativ Buddh-ae, Akkusativ Buddh-am, Ablativ Buddh-ā), auch Wörter wie Sozialismus (sociāl-is) passen in das Schema.

Das Englische scheint mir offener dafür zu sein, einheimische Wörter mit diesem Suffix (im Englischen halt -ism, nicht -ismus) zu verbinden. Im Deutschen würde kaum jd. Wörter bilden wie Abwesendenismus oder Freiwilligismus – Wörter wie Vandalschmierismus werden zwar gelegentlich gebildet, aber sie „wirken noch auffällig“ –, auf Englisch gibt es dagegen absenteeism (mit -ee! – deutsch Absentismus) und voluntaryism (mit -y! – deutsch Voluntarismus, lateinisch voluntārius „freiwillig“), außerdem blackguardism, dwarfism, highbrowism und leftism.

Hierzu passt nun das 1970 von Richard Ryder gebildete Wort speciesism (kann analysiert werden als einfach das englische Wort species plus -ism), das sich als Speziesismus im Deutschen eingebürgert hat. Wir haben auch Anglizismen wie Ableismus, Ageismus und Lookismus. Bereits 1958 könnte Harlow das Wort specism verwendet haben:

„Animals seem to differ more, for example, in extinction of learning than in learning, which Harlow (1958) has elaborated on […] The gulf between the learning capacity of animals may not be as large as some writers believe. For example, “Man is not simply a very clever ape, but a possessor of mental abilities which occur in other animals only in most rudimentary form, if at all.” (Dobzhansky 1955, p. 338.) Harlow characterized such views as “specism.”“ (Comparative Psychology: Phyletic Differences in Behavior (1973))

Hier eine frühe Belegstelle für specieism (das zweite e taucht zwar in allen Flexionsformen auf, in speciem ist es jedoch kurz): „It is either man brutalizing nature. Or man brutalizing another man—racism. Or man brutalizing woman—sexism. Or man brutalizing animals—whales, dolphins, seals, buffalo—specieism. Or one individual man brutalizing himself, his own senses and feelings.“ (AAUW Journal vom November 1971)

Hier speciism: „Modern atheism, denying the legitimacy of these "permits", consequently must resort to auxiliary constructions - and "speciism" and "animal rights" are some of them. (Why not plant rights?)“ (Recombinant DNA Research vom Mai 1986)

Bei Wörtern wie Anglismus (lateinisch Angli-a) und Militarismus (mīlitāri-us) taucht das i am Ende des Stamms gar nicht auf. Es gibt Schiismus, aber das i in Schia ist betont und davor gibt es gar keinen Vokal. Insofern scheint mir Spezismus (vgl. Star Wars) am passendsten, wenn es schon nach dem Lateinischen gehen soll. Ich bleibe aber gerne bei dem Terminus, der sich etabliert hat.

Fairphone

Autor: Till Kraemer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Meine Produktanfrage:
Zitat: [...] since I'm vegan and restrain from using animal products, I'd like to know if the next Fairphone will contain substances of animal origin (e.g. cholesterol in the LCD screens). If not, were substances of animal origin used during production as processing aids (for example was gelatin used to improve the metal structure in the battery)? [...]


...und die Antwort von Fairphone:
Zitat: [...] Unfortunately there are indeed plastics and other products involved with the making of the Fairphone, which need animal based products in the manufacturing process.
So we can affirm that the Fairphone is not vegan. Yet - maybe in a better future that we are working to! [...]


Re: Abolitionisten müssen Feministen sein (G.L. Francione)

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Antisexismusforum
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> Auch Vincent Guihan einer der engeren Gefolgsleute von
> Francione und Gründer der Tierrechtsorganisation "Animal
> Emancipation" teilt diese Ansicht:
Zitat: All vegans should
> be pro-/feminist. All abolitionists must be; the Six
> Principles requires that abolitionist advocates reject sexism
> (along with racism and other forms of violence).
> 18. Juni um 16:59


Das ist ja nun ein Widerspruch in sich, da er zugleich (richtig) sagt: "requires that abolitionist advocates reject sexism".

Achim

Re: LCD: Cholesterin, Gelatine?

Autor: Till Kraemer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Danke für Deine Einschätzung, Achim!

Laut diesem Artikel steht das mit dem Cholesterin im Buch Veganissimo A to Z: A Comprehensive Guide to Identifying and Avoiding Ingredients of Animal Origin. Auf welche Quellen im Buch verwiesen wird, kann ich nicht sagen. Ich würde mir das Buch kaufen, wenn es als eBook verfügbar wäre, aber das scheint leider nicht der Fall zu sein.

Aktivistenbündnis Karlsruhe

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Noch so eine Gruppe, die Leichen kauft, um damit Spenden abzuzocken. Beteiligt u.a. Peta2. Verantwotlich ist ei Daniel Schneider.
Zitat: 2012-2013

Stell. Vorstand, Webadministrator und Aktivist bei Tübingen für Tiere e.V. (heute Act for Animals e.V.)
ab 2013

Webadministrator und Aktivist bei SOKO Tierschutz e.V.
ab 2013

Initiator und Verantwortlicher der Aktion Brieftaube [ein wenig Klicken zeigt religiöse Wahnvostellungen ebenso wie Werbung für die ASS-Abzocker, AS] ab 2014

Publizist beim Vegan Magazin

Webadministrator und Aktivist bei Aktivistenbündnis Karlsruhe
http://daniel-schneider.de/aktivitaeten/, meine Verlinkungen

Worum es ihnen geht, steht hier:
Zitat: Tierkörperaktion - Kostendeckung und Werbung
An aid project by “Aktivistenbündnis Karlsruhe” (D. Schneider) in Karlsruhe, Germany

Unsere Tierkörperaktion am 13.12.2014 in Karlsruhe hat viel Aufmerksamkeit im Netz auf sich gezogen. Die Bilder der Aktion wurden über 35.000 Mal aufgerufen und viele Male geteilt. Um die Kosten unserer aufwendigen Aktion ganz zu decken, fehlen uns noch ein paar Euro.

Video zur Aktion:
Zur Aktion gibt es nun auch ein eindrucksvolles Video, welches uns Aktivisten kostenfrei gedreht und geschnitten haben. Wir haben vor das Video zur Aktion großflächig in sozialen Medien wie Facebook zu teilen. Neben dem eigenen Teilen des Videos auf der Chronik haben wir so die Möglichkeit durch bezahlte Facebookwerbung eine richtig große Reichweite zu bekommen und mit dem emotionalen Video dafür zu sorgen, dass viele Menschen es sehen und sich Gedanken über den eigenen Konsum machen.

Je mehr Spenden wir also einnehmen, desto mehr Menschen sehen sich das Video an.
https://www.betterplace.org/en/projects/24516-tierkorperaktion-kostendeckung-und-werbung - meine Hervorbehungen

Hier eine Diskussion dazu:
Zitat: Regina Franziska Rau hat peta2.des Video geteilt.
29. Dezember um 19:08 ·

Mitgefühl und Liebe ...
548.224 Aufrufe
peta2.de

Eine atemberaubende Demonstration, die das Aktivistenbündnis Karlsruhe, von dem das peta2 Streetteam Karlsruhe ein Teil ist, auf die Beine gestellt hat. Wir sind sprachlos und unfassbar stolz auf euch. Wir alle. Gemeinsam. Gegen Tierquälerei. Für Tierrechte. www.peta2.de/Streetteam

Copyright: Aktivistenbündnis Karlsruhe / Christian Adam
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Ilona Baumeister Geteilt
29. Dezember um 19:44 · Gefällt mir · 1
Tamara Sabrina Aha- die Tiere kurz vor der Demo getötet ....
Gestern um 11:34 · Bearbeitet · Gefällt mir
Regina Franziska Rau Tamara Sabrina - aber nicht von den Demonstranten
Gestern um 10:02 · Gefällt mir · 1
Evita De La Vargas
Gestern um 11:32 · Gefällt mir · 1
Tamara Sabrina Aha!!!!!
Gestern um 11:35 · Gefällt mir
Tamara Sabrina Wer's glaubt wird seelig, wer's nicht glaubt kommt auch in den Himmel!
Gestern um 11:35 · Gefällt mir
Achim Stößer Wenn man die fragt, woher sie die Tiere haben, kommen nur Ausflüchte. An diese Leichen können sie wohl kaum auf ethisch vertretbare Weise gekommen sein. Wenn man dagegen *Tierrechtler* fragt, die ähnliche Aktionen - aber seriöse und v.a. nicht mit dem Ziel, Kohle zu machen - durchführen, kommt die Dokumentation: http://maqi.de/bildarchiv.html (die Animal Equality, Peta2 etc. eben nicht liefern können, aus ersichtlichen Gründen)
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus -> Bildarchiv
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus
maqi.de
14 Std. · Bearbeitet · Gefällt mir · Vorschau entfernen
Regina Franziska Rau danke für die Aufklärung !
Ich werde das mal weiter verfolgen ...
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Bill Itch Wie wärs mit einer ähnlichen Aktion mit Leichen von IS-Opfern?
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Bill Itch Ne Quatsch, da müsste man sich ja an MENSCHEN-Rechtlern wenden und nicht an TIER-Rechtlern. Sorry - Komando zurück...
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Achim Stößer "Wie wärs mit einer ähnlichen Aktion mit Leichen von IS-Opfern?" Gute Idee, wie kommen wir da dran?
54 Min · Gefällt mir
Achim Stößer "da müsste man sich ja an MENSCHEN-Rechtlern wenden und nicht an TIER-Rechtlern" Frag mal ein Grundschulkind, das hat offensichtlich mehr Biologiekenntn isse als Du. Menschen sind keine Pflanzen oder pilze, sondern, tataaa, Tiere. http://antitheismus.de/archives/207-Evolutionstag-2014.html
Evolutionstag 2014 - antitheismus.de
antitheismus.de
52 Min · Gefällt mir · Vorschau entfernen
Achim Stößer Aber das wollt Ihr ja nicht begreifen. Daher ignoriert Ihr lieber die Fakten: >>[Es] kann kein Tierrechtler, da Menschen Tiere sind, rassistisch oder sexistisch sein oder anderweitig Menschenrechte verletzen.<< http://maqi.de/presse/tierrechtstag2014.html >>Daher muss jeder Tierrechtler, der ethisch verantwortlich und konsequent handeln und damit glaubwürdig sein will, zugleich Antitheist (s. http://antitheismus.de) sein.

Ebenso muss jeder Tierrechtler, der ethisch verantwortlich und
konsequent handeln und damit glaubwürdig sein will, zugleich Antisexist (s. http://antisexismus.de) sein.<< >>Tierrechtler, also Antirassisten, Antisexisten, Antitheisten, Antispeziesisten müssen sich demnach nicht nur, aber auch, gegen
Tierschutz, Neofaschismus, Feminismus, Religion und gegen Vegetarismus einsetzen.<< (a.a.O.)

So, nu hast Du Dich abe genug blamiert, also schweig lieber, wenn Du von etwas so gar keine Ahnung hast.
Welttierrechtstag 2014 | Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus -> Presse...
maqi.de
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Regina Franziska Rau ich weiß nicht, für mich ist jede Art von verbittertem Ton - irgendwie nicht wirklich hilfreich... wir wollen doch eigentlich alle das Gleiche, und das ist Gegenseitiges Verständnis...
Aber ich nehme diese Unterredung mal dafür, solche Bilder in Zukunft nicht mehr zu posten. Die friedliche Version ist eh viel viel wirkungsvoller
43 Min · Gefällt mir
Achim Stößer Worum es diesem "Aktivistenbündnis" (im Gegensatz zu Tierrechtlern, siehe http://maqi.de/txt/agenda.html, u.a. "es gibt weder Mitgliedsbeiträge noch aktives Spendensammeln. Da wir solche meist für bloße Ablaßzahlungen mißbrauchten
Strukturen ablehnen, können wir euphemismenfrei klare Fakten
präsentieren, den Tätern schonungslos einen Spiegel vorhalten,
ihnen immer wieder vor Augen führen, wofür sie verantwortlich sind") sagen sie ja deutlich; >>Tierkörperaktion - Kostendeckung und Werbung / Unsere Tierkörperaktion am 13.12.2014 in Karlsruhe hat viel Aufmerksamkeit im Netz auf sich gezogen. Die Bilder der Aktion wurden über 35.000 Mal aufgerufen und viele Male geteilt. Um die Kosten unserer aufwendigen Aktion ganz zu decken, fehlen uns noch ein paar Euro.<< https://www.betterplace.org/.../24516-tierkorperaktion... Mit anderen Worten: Sie *kaufen* Leichen, um damit Spenden abzugreifen und Werbung für ihr "Aktivistenbündnis" aus Spendenabzockern zu machen. Widerlich.
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus -> Artikel -> Maqi-Agenda
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus
maqi.de
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Bill Itch @ Achim Stößer-Schlauberger: Mit Wortklauberer kommen wir nicht weiter. Mir sind Rassen scheissegal. Was ICH meinte ist: Tierrechtler sehen über ihren TIERSCHUTZ-Tellerrand nicht hinaus und Menschenleid ist ihnen ferner als Tierleid. Zm Thema "wo bekommen wir die her?": Einfach abwarten...bald liegen die auch vor unserer Tür!!!
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Сӏаџԁе Маятіи Wir Tierrechtler sind auch nicht auf dem Tierschutzteller,da wir keine Tierschützer sind. Aber du begreifst es halt nicht.
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Achim Stößer Сӏаџԁе Маятіи, Du hast den passenden Link vergessen, es lesen ja nicht nur Hirntote mit http://tierechtspartei.de/tstr
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Achim Stößer "infach abwarten...bald liegen die auch vor unserer Tür!!!" Ach, noch so ein Pegida-Spinner, der an den Weihnachtsmann etc. glaubt http://antitheismus.de/.../208-Es-gibt-keinen... ?
Es gibt keinen Weihnachtsmann - antitheismus.de
antitheismus.de
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Achim Stößer Übrigens: "Wie wärs mit einer ähnlichen Aktion mit Leichen von IS-Opfern?" Mit den - menschlichen - Opfern seiner Gesinnungsgenossen wurde das gemacht vor sieben Jahrzehnten: >>Hierzu zählt übrigens ebenso, um ein weiteres Beispiel zu nennen, auch wenn das gewisse Leute
immer noch wohl aufgrund religiös induzierter Wahnvorstellungen anders
sehen, die Konfrontation von tatsächlichen oder potentiellen Tätern mit
ihren Opfern mit dem Ziel, das Morden zu beenden bzw. zukünftiges zu
verhindern, sei es, daß die Einwohner der umliegenden Dörfer gezwungen
wurden, an den Leichenbergen in KZs vorbeizumarschieren, seien es Auslegeaktionen.<< http://tierrechtsforen.de/5/2557/2559
antiSpe.de - antiSpe Fragen und Antworten - Nutzung "angefallener" Tierprodukte
tierrechtsforen.de
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Regina Franziska Rau .
bitte hört auf, euch gegenseitig zu bewerfen,
das bringt doch keinem was
ICH ENTSCHULDIGE MICH AUSDRÜCKLICH
FÜR DIESES POSTING und werde es nach
einer Weile auch wieder löschen...
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https://www.facebook.com/Renja.Aurea/posts/10205665955552891?comment_id=10205685782568554&offset=0&total_comments=21&ref=notif¬if_t=share_reply

Achim

Darwins Dilemma: Die kambrische Explosion

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Atheismusforum
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Über einen Zeitraum von über einer Milliarde Jahren seit es Vielzeller gibt wirken ein paar wenige Millionen Jahre, in denen während des Kambriums (ein Erdzeitalter voen etwa einer halben Milliarde Jahre) die Artenvielfalt wie es scheint rasant zunahm, wie ein plötzliches, eben explosionsartiges Ereignis.

Dies nennen "evolutionskritische" Kreationisten, die Vertreter des "Intelligent Design", "Darwins Dilemma". So schreibt der ein kreationistischer Propagandaverlag in einer "Rezension" zum Film "Darwins Dilemma. Das Geheimnis des kambrischen Fossilberichts":

Zitat: Dagegen überliefern die Sedimente des Kambriums mit fossil erhaltenen Lebewesen aus allen bekannten Tierstämmen, die Hartteile besitzen. Dazu gehören z. B. Gliederfüßer, Weichtiere, Stachelhäuter und auch Chordatiere (darunter als erste Wirbeltiere auch kieferlose Fische). Es tauchen komplexe Organe, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form auf. Diese Tierstämme sind zudem von Beginn ihres fossilen Nachweises in der Regel in verschiedene, deutlich abgrenzbare Untergruppen (Klassen) aufgespalten und geographisch meist weit verbreitet. [...] Nach [Darwins] Theorien der gemeinsamen Abstammung und natürlichen Auslese erwartete er eine Geschichte von zunehmender Vielfalt und Verschiedenartigkeit, was zur bekannten Baumdarstellung evolutionärer Abfolgen führt. Die Fossilwelt des Kambrium offenbarte jedoch eine gewaltige Diskrepanz zwischen den Befunden und seiner Theorie. Die meisten Hauptbaupläne der Tiere erscheinen plötzlich, im Widerspruch zu Darwins Vorstellung einer allmählichen Auffächerung. [...] Dieser Befund stellt aber nicht nur ein Problem für evolutionäre Deutungen dar, sondern bietet nach Auffassungen der Filmproduzenten deutliche Hinweise auf einen intelligenten Urheber. [...] Als Alternative zur evolutionstheoretischen Deutung des Fossilberichts kommen biblische Zusammenhänge nicht zur Sprache, es wird nur auf die Plausibilität der Annahme eines Designers verwiesen.
http://www.wort-und-wissen.de/index2.php?artikel=info/rezens/b43.html

Nun war diese Artenvielfalt in ihrer vermeintlichen Kürze nicht ganz so plötzlich wie etwa ein Sprengstoffanschlag eines Selbstmordattentäters. Schon vor 20 Jahren war klar:
Zitat: Zwar stehen (Stand 1993) bisher 21 Familien primitiver Pflanzen und 40 Familien von Wirbellosen im jüngsten Präkambrium (Neoproterozoikum) den 22 Pflanzen- und 519 Wirbellosenfamilien des Kambriums gegenüber. [...] Nach neuesten Untersuchungen begann jedoch die Aufspaltung in die Stämme der Echinodermen, Anneliden, Arthropoden und Chordaten bereits ca. vor 670 Millionen Jahren. Bis zur Entwicklung einer fossil nachweisbaren Makrofauna vergingen allerdings weitere 100 Millionen Jahre. Am Ende des Kambriums scheinen alle lebenden Tierstämme vertreten zu sein. Die sprunghafte Entfaltung der Wirbellosen im Kambrium geht hauptsächlich auf das Aufblühen (Anastrophe) einiger weniger Gruppen zurück [...]. Die verhältnismäßig artenarmen Faunen präkambrischer Organismen beruhen nur zum Teil auf dem frühen Evolutionsstadium. Der irreführende Eindruck einer explosionsartigen Entfaltung wird durch eine verbreitete Schichtlücke zwischen dem jüngsten Präkambrium und dem Kambrium verstärkt. Andere Gründe dafür sind weitgehendes Fehlen präkambrischer Fossillagerstätten, Erosion und Metamorphose der entsprechenden Gesteinsschichten (Gesteine), Verwechslung präkambrischer und kambrischer Schichten infolge Unzulänglichkeiten der Datierungsmethoden, die Abwesenheit fossilisierbarer Hartteile (Chitinpanzer, Innenskelette, Kalkschalen) bei präkambrischen Wirbellosen [u.a.] Der vielfach geforderte „Urknall“ zu Beginn des Kambriums läßt sich auch molekularbiologisch nicht belegen. Zudem gibt es auch im Mesozoikum und Känozoikum scheinbar plötzliche Entfaltungen von Organismengruppen. Dabei ist meist nur die biostratigraphische Auflösung (Biostratigraphie) nicht fein genug, so daß ein solches Aufblühen und seine Ausbreitung auf der ganzen Erde scheinbar gleichzeitig erfolgt.
http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/kambrische-explosion/35250
Zitat: One group of scientists now say they've solved a big chunk of the puzzle: they've made the first-ever estimates of the rates of evolution during the Cambrian explosion – and it wasn't as fast as it sounds. While the word "explosion" implies a split-second transformation, evolution in the Cambrian was only 4 to 5 times faster than in later years, they say. [...] The problem of the abrupt beginning to the fossil record was resolved in the 1950s, with the discovery of pre-Cambrian life forms. Why hadn't they left fossils like their Cambrian cousins? Simple: These squishy creatures, similar to slugs, worms, and jellyfish, didn't have bones or shells that could fossilize. With that discovery, scientists had proof that the Cambrian explosion didn't mark the dawn of life – just the beginning of life with hard parts.
http://www.csmonitor.com/Science/2013/0913/Evolutionary-biologists-resolve-Darwin-s-dilemma

Und seit kurzem (und diesmal sind nicht Jahrmillionen gemeint) gibt es auch eine Erklärung einer möglichen Ursache für diese Evolutionsbeschleunigung: durch Plattentektonik trennte sich Laurentia von Gondwanaland, was massive geophysikalische Veränderungen mit sich brachte:
Zitat: "At the boundary between the Precambrian and Cambrian periods, something big happened tectonically that triggered the spreading of shallow ocean water across the continents, which is clearly tied in time and space to the sudden explosion of multicellular, hard-shelled life on the planet," said Dalziel, a research professor at the Institute for Geophysics and a professor in the Department of Geological Sciences.

Beyond the sea level rise itself, the ancient geologic and geographic changes probably led to a buildup of oxygen in the atmosphere and a change in ocean chemistry, allowing more complex life-forms to evolve, he said.

The paper is the first to integrate geological evidence from five present-day continents—North America, South America, Africa, Australia and Antarctica—in addressing paleogeography at that critical time.

Dalziel proposes that present-day North America was still attached to the southern continents until sometime into the Cambrian period. Current reconstructions of the globe's geography during the early Cambrian show the ancient continent of Laurentia—the ancestral core of North America—as already having separated from the supercontinent Gondwanaland. [...]

"I'm not claiming this is the ultimate explanation of the Cambrian explosion," Dalziel said. "But it may help to explain what was happening at that time."
http://phys.org/news/2014-10-massive-geographic-triggered-explosion-animal.html

Achim

Fleischlogik: Warum wir Tiere essen - eine Analogie

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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In dem Buch "Meat Logic: Why We Eat Animals" führt Charles Horn folgende Analogie an:
Zitat: The following paragraph may appear at first glance to be offensive, but be clear that we are only pointing out the similarities in thought process of the person providing their rationalization. See how many rationalizations from the previous chapters you can spot.

“Men were designed by millions of years of evolution to be sexual opportunists. As a guy, sexual desire is unquestionably deep inside my DNA. It’s what makes me a man. Is it possible for a man to survive without sex or through masturbation alone? Sure, maybe that’s true for some men, for a while. But a man can’t thrive without sex. I get depressed when I haven’t had real sex for a while. I don’t feel my complete self. I don’t feel 100% a man. So when I’m not getting it willingly, I listen to my body and do what my body is asking for, what it was designed for. I have nonconsensual sex. And don’t tell me that I don’t love women. I think it’s terrible how some men treat women. I don’t condone any of that. I only have humane nonconsensual sex. I buy my women the best food, the best drinks, we go dancing – you should see how happy they are. And when it’s time I slip them a drug and they don’t feel a thing and they’re unconscious in an instant. There’s no fear and they never even know it’s coming. And I always appreciate their sacrifice. Before I start I always say a blessing and express my gratitude for the sexual sustenance gift that they are providing me. Listen, if you don’t want to have nonconsensual sex that’s your personal choice and I respect it, but please respect my right to have nonconsensual sex. Men are sexual opportunists. Period. It’s simple biology. Evolution. Nature. You think the lion feels bad when he’s having nonconsensual sex with the lioness?”

The reason we used sex as our example is that sex is viewed as a baser drive closer to eating, but versions of the example above could have been provided to justify theft or slavery or even murder. If we accept evolution’s survival of the fittest as our starting point then that is ultimately the morals we are promoting.

http://freefromharm.org/animal-products-and-ethics/evolution-gun-head-eat-animals
(meine Hervorhebung)

Achim

Re: Plumpe Diskreditierungsversuche

Autor: Ivan
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Achim Stößer schrieb:
> Da gabe es vor Jahren auch den Fall, daß
> Tierausbeutungspropagandisten das Gerücht in die Welt
> setzten, Ahornsirup würde bei der Herstellung zur
> Verhinderung der Schaumbildung "Schweineschmalz" zugefügt.
> Eine Lüge, wie sich herausstellte.

Ist das wirklich eine Lüge? Die VRG behauptet nämlich:

Zitat: Maple syrup is another sweetener which may sometimes be a concern to vegans. The process of making maple syrup requires an agent to reduce the foam on the syrup by adding a small amount of fat to the liquid.

The traditional process of reducing the foam in maple syrup has included the use of lard. Previously, local producers would hang pork fat over a tub of maple syrup and let drops of fat drip into the syrup. Others used milk, cream or butter. If animal products are used in the form of lard or milk, the amount is minute. For example, eight to ten gallons of syrup will involve a quarter of a teaspoon of cream or a pea-sized drop of butter.

Vegetable oil is a common defoaming agent. It can be applied to the end of a wooden stick and dipped into the foaming part of the maple syrup. Most manufacturers of maple syrup now use vegetable oil or synthetic defoamers instead of lard.

One commercial defoamer (called Atmos300K) is composed of monoglycerides and diglycerides. According to WITCO, the producer of this defoamer, these glycerides are derived from "edible meat and/or vegetable sources." Another leading brand of defoamer, Reynolds Magic Syrup Defoamer, also contains acetylated monoglycerides as an ingredient (7).

Well known brands of pancake maple syrups, such as Mrs. Butterworths or Log Cabin, usually contain only 2-5% maple syrup. Corn syrup is the main ingredient of most pancake syrups. Pure maple syrup will have a grade label and state "100% Pure Maple Syrup." (8)

It may be difficult to determine whether a particular brand of syrup has an animal or vegetable based defoamer. Most syrups do not use lard, with the exception of certain small-scale products. Brands which are kosher certified, such as Spring Tree or Maple Groves, are unlikely to contain animal products in their defoamers. Holsum Foods, which produces pancake syrup, also uses vegetable oil as a defoaming agent, and their product is labeled by food chains such as Dominick's, Supervalue and Superfine.


https://www.vrg.org/journal/vj97mar/973sugar.htm

Re: Malala Yousafzai: Gott war's

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Atheismusforum
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Es gab darauf ja einige abstruse Reaktionen, aber ...
Zitat: nur weil man gläubig ist hat das nix mit gott zutun das gläubige ihr in den kopf geschossen haben ... und gott hat ihr eine zweite chance gegeben das ist die wahrheit... die pharmaindustrie dabei interessiert mich einen scheiß dreck die machen eh nur mist .. nicht die mediziner haben sie gerettet denn hätte sie sterben sollen dann wäre sie auch gestorben ..denn alles geschieht aus einem bestimmten grund ...und das mit dem ebola kram ganz ehrlich ich sehe nicht ein zu sagen gott ist gut oder schlecht... es gibt kein gut oder schlecht ..dein kopf sagt dir was gut oder schlecht ist..dein verstand dein ego ..das bist DU aber nicht.
Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204796908101302?comment_id=10204802950292353&offset=0&total_comments=4

Naja, passt zu
Zitat: Nein ich gehe nicht zum Arzt wenn ich krank bin... simple Erklärung: Ich brauche keine Medikamente die meine Symptome beseitigen aber die eigentliche Krankheit tief im Inneren beständig bleibt...nein ich gehe nicht zum Arzt wenn ich krank bin, denn mich zu heilen obliegt mir selbst. Selbstheilungskräfte
Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204811989038316

Zitat: Die Reise mit deiner Dualseele oder Zwillingsseele ist die schmerzhafteste die du dir vorstellen kannst ..und ganz und gar kein Märchen ...wahre Liebe ..aber furchtbarer Schmerz ..es zeigt dir alles auf ...all deinen ganzen Scheiß und führt dich zu dir selbst ..du brauchst den Schmerz ..er ist gut für dich ..es ist der wahre Weg zur Selbstliebe...das ist die ganze Erklärung
Elena V Engel https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204810954212446

Dem Teilen von Naziparolen ("Aber wir geben Milliarden (!!!) für andere Länder aus, ohne zuerst dem eigenen Volk zu helfen" https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204796918461561) und diverem Petamüll (auf den Hinweis "Ein bisschen mehr muss man schon sagen: nicht den Spendensammeltierschutzverein Peta unterstützen http://tierrechtsforen.de/s/peta" reagiert sie mit " was zum teufel ....ich unterstütze nur einen einzigen scheiß verein und das ist animal equality ...wenn ich hier irwasalso teile is das meine scheiß sache... das heisst nicht das ich von ireinem verein sonderlich viel halten muss es geht hier um aufklärung und nit darum noch alles schlecht zu machen was sich auch nur in irgendeiner form nuetzlich macht...." https://www.facebook.com/ImBreathless/posts/10204749842604694).

Noch Fragen?

Achim

2014: ALF-Vegetarier (wie gehabt, Dreingabe: Relionswahn)

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Zitat: Die ALF Lebensführung
Diät:
Natürlich ist es akzeptabel, vegetarisch zu leben und ALF-Aktivist zu sein; http://www.animalliberationfront.com/ALFront/Actions-Germany/GermanPrimerPart1.pdf

Wie gehabt
Zitat: Any group of people who are vegetarians or vegans and who carry out actions according to ALF guidelines have the right to regard themselves as part of the ALF. http://www.animalliberationfront.com/ALFront/alf_credo.htm

Und
Zitat: Vegetarian/Vegan health--many people have a positive reaction to the facts in books like 'Diet for a New America.' http://www.animalliberationfront.com/ALFront/mission_statement.htm

Zitat: Vegetarian Celebrities http://www.animalliberationfront.com/Saints/Saints-vegs.htm

Zitat: Ten Vegetarian Leaders
posted by Jake Richardson Apr 22, 2011 http://www.animalliberationfront.com/Saints/VegetarianLeaders.htm

Zitat: Lots of important Christians--leaders and saints, past and present--have been vegetarian. Here are some notable examples. http://www.animalliberationfront.com/Saints/Authors/Quotes/Quotes-FamousVegetarians.htm

Zitat: Was Jesus a pioneer of animal-rights, vegetarian activism? http://www.animalliberationfront.com/Practical/Health/CanVeggiesSavePlanet.htm

Zitat: Can becoming a vegetarian help save the planet? http://www.animalliberationfront.com/Practical/Health/CanVeggiesSavePlanet.htm

Zitat: Of course, if we eat the veggie burger, we will likely be around a lot longer to fight for human rights, because vegetarians are less likely to suffer from heart disease, strokes, and colon cancer. Plus, because meat is so wasteful of fuel, grain, and water, you will be helping prevent global hunger by going vegetarian. http://www.animalliberationfront.com/Practical/practicalFAQ.htm

usw. (meine Hervorhebungen)

Achim

Unvegane "vegane" Promis - Mike Tyson

Autor: Angry Bird
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Wer findet den Fehler?

Zitat:
Erzählt Mike Tyson von seinen Tieren wird der harte Kerl plötzlich ganz weich. Seit seiner Kindheit züchtet der frühere Profi-Boxer Tauben. Aus Rache soll seine Ex-Freundin nun eine seiner Lieblingstauben gekocht und gegessen haben. Der Ex-Schwergewichts-Champ tobt.

Einst prügelte er seine Gegner krankenhausreif und biss Gegner Evander Holyfield ein Stück Ohr ab: Mike Tyson, jüngster Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten, ist ein knallharter Kerl. Doch der heute 46-jährige Amerikaner kann auch anders. Spricht er über seine Tauben, wird der ehemalige Boxer plötzlich ganz weich. „Ich würde wohl für sie zuschlagen. Die Vögel waren meine erste Liebe, und sie sind es immer noch“, sagte er in der TV-Show „Taking on Tyson“ des Senders Animal Planet vor rund drei Jahren. Seit seiner Kindheit ist er leidenschaftlicher Taubenzüchter, sprach in der Show liebevoll von seinen „Babys“.


http://www.focus.de/panorama/boulevard/ehemaliger-boxer-entsetzt-ex-freundin-verspeist-mike-tysons-lieblingstaube_aid_973818.html

Zitat: Mike Tyson züchtet Brieftauben


http://www.neon.de/artikel/kaufen/produkte/mike-tyson-zuechtet-brieftauben/1082746

Zitat: Profi-Boxer Mike Tyson züchtet Tauben für Flugwettbewerbe.


http://www.n-tv.de/leute/Mike-Tyson-zuechtet-Brieftauben-article2759566.html

Zitat: Heute züchtet Mike Tyson übrigens Tauben und ist Veganer.


http://www.lampertheimer-zeitung.de/lokales/lampertheim/vom-haudrauf-zum-veganer_14305291.htm

Abolitionisten müssen Feministen sein (G.L. Francione)

Autor: auelb
Datum:
Forum: Antisexismusforum
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Laut Gary L. Francione müssen abolitionistische Veganer auch Feministen sein:
Zitat: [...]Being a vegan means that you don't eat, wear, or use animal products. But to be an "abolitionist" as I have articulated that concept, you have to be a vegan and a feminist (and opposed to racism, heterosexism, etc.).[...]
Quelle: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/553657727987319?comment_id=6417704&offset=0&total_comments=48

Auch Vincent Guihan einer der engeren Gefolgsleute von Francione und Gründer der Tierrechtsorganisation "Animal Emancipation" teilt diese Ansicht:
Zitat: All vegans should be pro-/feminist. All abolitionists must be; the Six Principles requires that abolitionist advocates reject sexism (along with racism and other forms of violence).
18. Juni um 16:59
Quelle: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/photos/a.393908680628892.94280.156275557725540/805567319463024/?type=1&comment_id=805858236100599&offset=0&total_comments=2

Sarah K. Woodcock die Gründerin von "TAVS - The Abolitionist Vegan Society" die immer d'accord mit Francione ist und den reinen "abolitionist approach" vertritt hat noch mehr zu der Veganismus/Feminismus-Parallele zu sagen:
Zitat: Being vegan and becoming a feminist go hand-in-hand.
Bei mir offenbar nicht, obwohl ich mich seit ich Francione kenne mehr denn je mit Feminismus beschäftige, weil ich ja eigentlich zu den Guten gehören will. Naja vielleicht wirds ja noch was.

Zitat: The idea is that the framework of our entire society is speciesist and therefore automatically gives privilege (based on species) to humans. Likewise, our the framework of our entire society is patriarchal and therefore automatically gives privilege (based on gender) to men.
Hää? Speziesismus ist offensichtlich existent. Patriarchate gab es in der Vergangenheit, aber nicht jetzt und nicht an den Orten wo hiesige Feministen aktiv sind.
Privilegien von Männern in Österreich sind unter anderem Zwangsarbeitsdienst oder Mörderausbildung späteres Pensionsantrittsalter bei kürzerer Lebenserwartung und noch viele mehr.

Zitat: There are many many many layers of privilege, oppression, and bullying -- some overt, some covert. The idea is we must first become aware of the framework (speciesist, patriarchal, racist, etc.) and second reject the framework, soundly and repetitively. For rejecting the speciesist framework, this manifests soundly and repetitively as veganism. For rejecting the patriarchal framework, this manifests soundly and repetitively as radical feminism.

It is great that you have recognized the inherent oppression in our specieist society and reject it by being vegan. Perhaps the next step is to recognize the inherent oppression in our patriarchal society and reject it by becoming a feminist (or a radical feminist).
Sehr (Zirkel)schlüssige Argumentation.

https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/553657727987319?comment_id=6416138&offset=0&total_comments=48

Gary Yourofsky ist ein militanter Spinner

Autor: auelb
Datum:
Forum: Videodokumentation
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Es gibt da diesen sogenannten „Tierrechtsaktivisten“ namens Gary Yourofsky. Viele schwärmen von einer seiner Reden die auf Youtube als „Best Speech You Will Ever Hear“ zu finden ist. Mit deutschen Untertiteln ist der Vortrag, auf dem verschwörungstheoretischen Youtube Kanal „gesund&lecker“, welcher bis vor kurzem noch unter „911newsmagazin“ firmierte und mit seinen Alternativtheorien über die Geschehnisse vom 11. September 2001 bekannt wurde, zu finden.
Wer Gary Yourofsky bis jetzt nicht genau einordnen konnte, wird es jetzt vermutlich können.
Der Youtubekanal „Veggie Channel“ hat ein Video veröffentlich, welches Gary Yourofsky, samt seiner widerlichen, menschenverachtenden, tierrechtsfeindlichen, veganismusschädlichen Ansichten, vorführt.

Hier sind die bemerkenswertesten Aussagen Yourofskys transkribiert:

Zitat: „family is the downfall of society […] people would be a lot happier if they cut loose from their families“ 05:48

„[...]i think my mom is completely psychotic. I think my sister and her family are completely psychotic. They’ve actually stopped talking to me because I care about animals“ 06:09


Vielleicht fürchten sie um ihr Leben und meiden ihn deshalb.

Zitat: „If you had a pacifist, and you have somebody like me, who does practice pacifism but believes violence has its place. Would you want a pacifist fighting for you, or would you like me fighting for you? Because I’m gonna get you out. I’m gonna get you out of the torture chamber. I’m gonna get you out of the slaugther house. The pacisfist is gonna hold a sign saying: ‚hey, please set them free.‘ I’m gonna go in with guns drawn. […] If I went into a slaughterhouse with guns drawn and people had knives against the throats of pigs, and I said: ‚you drop your knives, the killing is over, it’s done, let them go, it’s over‘, I’m the one doing the noble act. I’m stopping the murderers, 'cause unfortunately there’s a segment of our population that won’t stop, no matter what, until you put a gun in their head.“ 11:23


Er denkt offenbar ähnlich wie Erwin Kessler vom schweizer VgT.
Zitat: „I hope Nazis get raped. I hope child molesters get raped. I hope rapists get raped. I hope murderers get raped. I hope people that do evil things, have evil things happen to them“ 13:36


Er befürwortet Waffengewalt:
Zitat: „I the time comes, when we have to put up arms, take arms, bear arms to go liberate the animals, we’re gonna be on the right side of justice. Just like the allied forces were on the right side of justice.“ 14:04


Er hält Gewalt für notwendig:
Zitat: Pacifism doesn’t solve problems of torture and abuse. […] It’s a cute story […] I don’t think the whole movement should change from its pacifist ways and take up arms, but I think violence needs to be part of this revolution, like it’s been part of every revolution that has ever existed.“ 14:23


Und begreift offenbar nicht, dass nicht die Lohnarbeiter in der Tierausbeutungsindustrie das vorrangige Problem sind, sondern die Konsumenten:
Zitat: „[…]the direct killers, the direct abusers of animals sometimes need more than a lecture“ 16:42


Auge um Auge:
Zitat: „There are certain people, who are not worthy enough to be treated fairly and equally. When you violate somebody else’s right to be free, I think you’ve given up your right to be treated fairly and freely and equally as well.“ 18:44

"I’m not gonna condemn it. I think it would be wrong for any animal rights person to condemn an act of justified violence against somebody who victimises innocent beings“ 19:11


Er befürwortet die Todesstrafe:
Zitat: „If you’ve taken away somebody else’s right to live. If you violated somebody else, a child molester, a rapist, or a murderer, there’s only three groups of criminals that should be executed, you’ve given up your right to be treated fairly and equally.“ 20:13

„It’s illogical to wanna keep people alive in prison, because then beautiful animals have to be murdered and killed to feed a child molester? You gotta be out of your mind!“ 20:36


Yourofsky über lebensunwertes Leben?:
Zitat: „There are so many groups of humans that aren’t worth saving at all […] People will make illogical statements like: ‚Oh, all human life is valuable‘ No it’s not! look around on the planet. Most human life is not valuable.“ 21:15


Einfach widerlich:
Zitat: „[…]keeping these people alive, for 20, 30, 40, 50 years and killing thousands of innocent animals, to feed them, that's, that's insane. […] Certain humans have to be cut loose“ 22:58


Das komplette Video: http://www.youtube.com/watch?v=UvCg6UPDqeY

Wie man leicht an seinen Aussagen erkennen kann ist Gary Yourofsky also gar kein Tierrechtler wie oft kolportiert wird, sondern jemand der Menschen, die ja bekanntlich Tiere sind, das inhärente Recht auf Leben aberkennt.

Re: Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.

Autor: auelb
Datum:
Forum: Antisexismusforum
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Gast schrieb:
>
> Interessante Ansicht in Anbetracht der Tatsache, dass auch
> Frauen Pornos anschauen.
>

Das ist aber für Francione offenbar nicht so schlimm, und etwas ganz anderes, wenn es sich um männliche Darsteller handelt.
Zitat: As I have said many, many, many, many, many times is that I do not like any porn. But I think that ,in a patriarchal society, porn involving men is not comparable to porn involving women.
Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/624046754281749?comment_id=7001313&offset=0&total_comments=113

Diese Ansicht zeigt sich auch in seiner Antwort an einen Veganer der gestand, gerne Pornos anzuschauen, und von Francione wissen wollte was denn daran falsch sei:
Zitat: I assume you are a vegan because you have recognized that it's morally wrong to consume nonhumans. Well, pornography is nothing more than the consumption of other humans; personhood is erased or ignored and only body parts are present. Pornography commodifies others. This is especially a problem with porn involving women because it's a patriarchal society that encourages men to think about women as commodities anyway.

(von mir unterstichen) Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/624046754281749

Auch in seinem neuen Buch "Eat Like You Care", welches er zusammen mit Anna Charlton verfasst hat, und das viele Rechtfertigungsversuche (vergleichbar mit http://veganismus.de/vegan/faq-rechtfertigungsversuche.html aber Umfangreicher) beantwortet kommt diese für mich nicht nachvollziehbare Analogie (nichtmenschliche Tiere konsumieren / Frauen konsumieren vor):
Zitat: Yes, people may claim that their particular ethnic animal foods are part of their group identity, but that is like saying that a particular sort of pornography is part of the identity of a group that practices sexism.

Siehe: Francione, Gary L. et. al. 2013, Eat Like You Care, Exempla Press, Seite 92

Im gleichen Buch bezeichnet er Pornografiekonsum auch als problematisches, unmoralisches Verhalten (S. 103)

Jetzt würde mich noch interessieren was er generell von Sex hält, bei dem Frauen und Männer beteiligt sind. Vielleicht kann für ihn ja nur gleichgeschlechtlicher Sex ohne Unterdrückung
stattfinden, und Frauen nie einvernehmlichen Sex mit Männern haben egal wie sehr sie auch zustimmen, denn "in a patriarchal society, *all* women are commodified to a greater or lesser degree and are offered choices that require that they self-commodify" ( Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/590784224274669)


> Kannst du Franciones Äußerungen zu Atheismus
> nachvollziehen(*)? Ich zumindest nicht. Seine Ansichten
> bezüglich Abtreibung (er ist dafür (bis zur Geburt), denn
> alles andere würde die Frau auf ihre Gebärmutter reduzieren
> oder so)?

Naja ich glaube an keinen Gott,Micki Maus etc., bin aber kein Antitheist. Ich meine auch, dass man ethisch motivierter Veganer sein kann und spirituell, was auch immer das sein mag. Die Ablehnung von Gewalt kann ja auch aus religiösen Quellen stammen. Gegen totalitäre Strukturen sollte man natürlich trotzdem vorgehen.

Das mit der Abtreibung kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe nichts gegen die Pille danach, und Abtreibungen bis zu einer Frist ab der das Kind ein Bewusstsein hat. Ab dann ist es aber meines Erachtens zu spät. Warum ein Verbot, als Eingriff in die Privatsphäre einer Frau, abzulehnen sein soll verstehe ich nicht. Denn um einen Mord nach der Geburt zu verhindern müsste gegebenenfalls auch in die Privatsphäre einer Person eingedrungen werden.

>
> (*)Kurzfassung: Alle Atheisten sind Moralrelativisten; und
> außerdem kann man keinen Zweifrontenkrieg gewinnen
> (Zusammenhang?).

Gegen Atheisten generell hat er glaube ich nichts, am liebsten hackt er auf sogenannten neuen Atheisten herum, und legt dabei verzerrte Maßstäbe an.
So hat er zum Beispiel Dawkins einen Clown bezeichnet, da er angeblich "milde Pädophilie" verharmloste (Sollte es stimmen ist Kritik natürlich angebracht).
Kritik an der Antiporno-feministin Andrea Dworkin welche er manchmal erwähnt, die offenbar für erotische Eltern-Kind-Beziehungen offen war, sucht man bei ihm andererseits vergebens.


> Wenn es um Tierrechte geht, sind Franciones Aussagen idR
> nachvollziehbar. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Warum zB
> Tierbefreiung (und nicht nur der Stuss den ALF so unternimmt)
> abzulehnen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Hat er Tierbefreiung explizit erwähnt? Das verstünde ich auch nicht.
Das Abrennen von neuen Schlachthöfen, obwohl ich es emotional nachvollziehen kann, halte ich aber auch für eher weniger sinnvoll, da es eben Angst verbreitet. Und von Leuten die man fürchtet grenzt man sich ab, und ist nicht mehr empfänglich für vegane Aufklärung.

Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.

Autor: auelb
Datum:
Forum: Antisexismusforum
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Gary Francione meint solange man Pornos konsumiert könne man Frauen nicht als Personen sondern nur als Waren oder Dinge wahrnehmen. Jemand der Pornos konsumiert, kann laut Francione kein Abolitionist sein. Pornographie zu befürworten sei genauso abzulehnen wie Homophobie.

Bisher konnte ich Francione immer gut nachvollziehen. Bei diesen Äußerungen komme ich aber nicht mehr mit, warum degradiert man Menschen zu Objekten wenn einen Fotos oder Videos von ihren nackten Körpern erregen?
Einige Ausschnitte seiner Aussagen auf Facebook:

Zitat: [...]In my view, we men need to understand that as long as we consume porn, we will never be able to relate to women as persons; we will relate to them as commodities because that is what porn reduces them to--things that we consume.

[...]If a guy said to me, "I consume porn but consider myself an abolitionist," I would react to him in the same way I would someone who said, "I think homosexuality is unnatural but I consider myself an abolitionist." I regard both behaviors as inconsistent with the perspective I promote here. But can I stop them from calling themselves "abolitionists"? Nope. Would I prohibit them from posting pro-porn or homophobic comments here? Yup.

I think that all porn leads us away from personhood and encourages us to consume others as "things.“


( https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/553657727987319?comment_id=6415960&offset=0&total_comments=49 )

Zitat: Pornography allows us to "consume" the other as body parts; to negate the personhood of the other. That is what we do when we consume meat and animal products as well. The personhood (human or nonhuman) is not there in either case. All that is there is what you are consuming.


( https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/372101696142924 )

Spendengelder für erfundene "Tierrechtsgefangene"

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Allgemeines
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Zitat: Another issue is represented by the growing number of internet websites or social networks profiles that are confusing the contents of the animal liberation struggle and of the theory at the base of direct action, through a grotesque representation of the ALF as a 'black masked heroes commando'.

Mainly two of these platforms caught our attention: the website fronteliberazioneanimale.weebly.com and their profile 'ALF – Fronte Liberazione Animale Italia'. These people went so far that they've started to ask for money for hypothetical prisoners support campaigns, but not one cent ever arrived to anybody in prison.

Their 'press office' is a scam and the lowest level was reached when they shared fake informations about a prisoner who never existed with the only aim of getting more donations.

For us you're nothing but enemies: you're no different from snitches and animal abusers and you deserve the same treatment. Don't publish or share this communique – you're not part of this struggle."
http://www.directaction.info/news_oct05_13.htm
meine Hervorhebungen

Zu ALF siehe aber auch http://tierrechtsforen.de/alf.

Achim

Re: Karnismus, Karnisten

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Hätte mir gar nicht die Mühe machen müssen, Corey Wrenn hat das bereits ausführlich analysiert und tierfergehend dargelegt:

Zitat: Carnism is confusing

December 9, 2012

In an interview with ARZone, Dr. Melanie Joy discussed her theory on "carnism," which she defines as an invisible ideology of "meat"-eating. One of the hosts asks Dr. Joy why she rejects the more logical concept of speciesism. Her reply was that speciesism is "too abstract" and "confusing," but most people seem to "get" carnism.

I have to say, this response left me completely dumbfounded. Why the focus on flesh? To single out flesh as somehow more problematic makes no sense at all and amounts to nothing more than a glorified campaign for reductionism/vegetarianism. She insists that the term "carnism" entails all animal products. Having read her books, I can assure you, this is never made clear. Furthermore, she admits in this interview that she rarely mentions leather or wool. "Carnism" also excludes vivisection, companion animals, and animals used in entertainment.

One of the hosts asked her if she thought people left her lectures "getting it" or "confused" (An intentionally leading question--what author would ever admit that their audiences left confused?). She answered that she's had no problem with confusion at all and most people do indeed "get it." Well, yes, I'm sure they do, because vegetarianism [eben: als Gegensatz zu Vegetarismus wäre "Karnismus" vielleicht geeignet, AS] as a concept has been largely accepted in our culture for some years now. She's not proposing anything radical or new.

Joy recently launched the Carnism Awareness and Action Network--yet another welfarist organization that obscures veganism, promotes arbitrarily defined reductionism, and loudly displays "DONATE" buttons on its website. Clear anti-speciesist messages, of course, are thought to discourage donations--and as soon as an organization professionalizes, donations become key to its survival. Veganism is only rarely mentioned--but Joy assures us that veganism is the implied opposite to carnism.

Joy's argument is that carnism is somehow "dumbing it down" for people. She insists that speciesism (the correlative to racism, sexism, heterosexism, ableism, ageism, and ethnocentrism) is just too confusing. But rarely (if ever) does she make a clear case for veganism...or why exploiting animals not used for food is problematic...or even that exploiting animals for their skin, milk, or eggs is inherently tied to killing them for their flesh.

How her idea of "carnism" could possibly be more confusing, I don't know. Caring about animal suffering while simultaneously participating in their exploitation doesn't need yet another label--in social psychology, it's called "cognitive dissonance" and it is a result of speciesism and oppression.

This intentional confusion is even further aggravated by a recent article Joy wrote for One Green Planet where she downplayed the importance of the growing divide between abolitionist veganism and reductionist welfarism. Of course in her work, she rejects Francionian abolitionism and ignores veganism, so to recognize the important criticisms abolitionism has raised against her welfarist work would undermine her superfluous theory on "carnism." Like many welfarists, she ardently defends the counterproductive and ultimately disgusting work of reform and vegan-bashing and portrays abolitionists negatively to dismiss us. The chastising "divisive" label is really getting old, by the way. We are divisive, but not in the way Joy means it. Abolitionists see Joy and others like her as cogs in the animal welfare industrial machine, something fundamentally different from animal rights. Our divide from their corruption is something we are not sorry for in the least.

Skip the jargon, drop vegetarianism, make a clear, honest, and straightforward case for veganism and the rejection of speciesism. Muddled approaches to reductionism aren't helping our movement. And please, if you want to help animals, no need to donate--go vegan and get active.
(meine Hervorhebungen) http://www.examiner.com/article/carnism-is-confusing

Zitat: I criticize Joy’s work on three major points. First, her argument offers nothing intellectually novel. Second, Joy’s conceptualization and critique of carnism is speciesist, counterintuitive, and is theoretically impotent. Third, her proscriptions for change are confusing and inappropriate.
http://www.examiner.com/article/why-we-love-dogs-eat-pigs-and-wear-cows-a-critical-review

Ich vermute mal, die, die den Begriff "Karnismus" so gebrauchen sind weitgehend die gleichen wie die, die Earthlings bejubeln.

Achim

Veggie

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Allgemeines
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> PS: Zum Terminsu "Veggie" siehe
> http://antispe.de/txt/vegetarier-sind-toll.html

Zitat: Selbst das Wort "Vegetarier" ist muffig geworden, viele nennen sich mittlerweile verniedlichend "Veggies" (so gibt es einen "Veggie Street Day", "Veggie-Paraden"), wohl auch, um so scheinbar Vegetarier und Veganer zu subsumieren und davon abzulenken, dass Veganer eben auf der anderen Seite stehen, die einzigen sind, die keine Tiere ausbeuten, misshandeln und ermorden, um ihre Leichen, ihre Sekrete usw. zu konsumieren. http://maqi.de/presse/weltvegetariertag2012.html

Da gibt es ja so einige, die Wursterei Veggie Life, das Hetzforum Veggie Love, Veggie-World und Veggie-Buddy des Vebu, Veggie-Burder, seit in paar Tagen das Veggie-Journal, Petas Veggie Starter Kit, Donnerstag ist Veggietag, die Veggie-Parade und eben den Veggie Street Day.

Veggie Street Day?

Zitat: Mit großer Vorfreude präsentieren wir euch Deutschlands größtes veganes Straßenfest: seit 2006 feiern jedes Jahr auf's Neue tausende Menschen den “Veggie Street Day”. Getreu dem Motto “Aus Freude am Leben” wird das Straßenfest nun erstmals unter dem neuen Namen Vegan Street Day und mit so vielen Ausstellern und Programmpunkten wie niemals zuvor stattfinden.

“Am Veranstaltungs­kon­zept ändert sich da­durch nichts, denn der VSD ist seit je­her kom­plett vegan”, be­tont der Ver­an­stal­ter des Vegan Street Days, die Or­ga­ni­sa­tion Animal Rights Watch. “Nach­dem der Be­griff 'vegan' in den letz­ten Jah­ren aber ei­nen er­freu­li­chen Wan­del vom Außen­seiter- zum Trend­begriff er­fah­ren hat, ha­ben wir be­schlos­sen, auf die bis­herige Um­schrei­bung 'veggie' zu ver­zich­ten.” http://voice-design.de/aktuell/vegan-street-day.html

Mit anderen Worten: die Opportunisten springen nun, nachdem wir in mühevoller Arbeit den Terminus vegan halbwegs etabliert haben, und das gegen ihren Widerstand und ihre tierverachtende Subsummierung von (manchen) Unveganern und Veganern unter dem widerlichen Wort "Veggie", auf den fahrenden (Trend-)Zug auf.

Man merkt: "vegan" ist lukrativ geworden.

Achim

Doku Film: Der Prozess

Autor: Lapidar
Datum:
Forum: Veganismusforum
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schockierende Dokumentation auf Deutsch mit Englischen Untertiteln über die Situation in Österreich. Bitte weiterempfehlen und unterstützen.

http://thepiratebay.sx/torrent/8... %282011%29


You can find further information on: http://tierschutzprozess.at/

The Trial
In a show trial, a group of animal-rights activists was charged according to an anti-terror/mafia law. Without evidence of involvement in property damage, the NGO activists were sued for threatening the political system and economy. A special task force put them under surveillance for two years, kicked down their doors, and took them to jail at gunpoint. After three months in prison and a 14 month trial all of them were acquitted. Despite this, many of the activists face financial ruin now. The director Gerald Igor Hauzenberger followed one of Austria’s most important trials with his camera.

http://thepiratebay.sx/torrent/8... %282011%29

You can buy the DVD to support the low-budget production at: http://www.hoanzl.at

Kätzchen stirbt beinahe nach veganer Zwangsernährung

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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23. Juli 2013, Wien/Melbourne. (Cahit Kaya, HN) Ein Kätzchen (namens Roger) wurde von seinem Besitzer ins Lort Smith Animal Hospital im Norden Melbournes (Australien) gebracht, weil es stark geschwächt war. Der Besitzer fütterte sein Haustier vegan.
Vegane Zwangsernährung

Wie Leanne Pinfold, die Tierärztin des Tierhospitals berichtete, handelte es sich beim Besitzer des Kätzchens um einen Veganer, der auch die Fütterung seines Haustiers strikt vegan gestaltet hatte. So bekam das Kätzchen Kartoffeln, Milchreis und Nudeln zu fressen, aber nichts, was Fleisch enthielt. Und genau das machte das Tier krank, so die Veterinärin.

“Es (das Kätzchen, Anm.) war schon sehr geschwächt und regungslos, als es hergebracht wurde”, so Dr. Pinfold. Um das Kätzchen wieder aufzupeppen wurde ihm Wasser eingeträufelt und Fleisch gegeben. Das Tier durfte es sich währenddessen auf einer beheizten Matte bequem machen, um sich zu erholen.
Zur Adoption freigegeben

Das Kätzchen Roger hat sich mittlerweile wieder erholt (siehe Artikelbild) und wartet darauf adoptiert zu werden, um wieder entlassen werden zu können.
Appell an Veganer

Dr. Pinfold mahnte, dass Katzen Fleisch benötigten, um überleben zu können. Das Lort Smith Animal Hospital appellierte aufgrund dieses Ereignisses an Veganer, Tieren “ihre Ideologie nicht aufzuzwingen”.

Wer ein Tier wolle, welches kein Fleisch frisst, sollte sich lieber ein Kaninchen zulegen, empfahl Leanne Pinfold. Eine Katze, welche zwangsweise vegan ernährt wird, würde vermutlich versuchen selbst ein Tier zu jagen um es zu fressen.

http://www.humanist-news.com/katzchen-stirbt-beinahe-nach-veganer-zwangsernahrung-durch-besitzer/

A KITTEN has almost died after its owners fed it a strict vegan diet.

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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The horrific case at a North Melbourne animal hospital has prompted a warning about the dangers of people "forcing ideologies" on their pets.

Lort Smith Animal Hospital veterinarian Leanne Pinfold said the kitten was brought in this month by its owners, who were believed to be vegan.

She said the kitten's diet of potatoes, rice milk and pasta had caused it to become critically ill.

"It was extremely weak and collapsed when it came in. It was almost non-responsive," Dr Pinfold said.

The kitten was given fluids via a drip, placed on a heat pad and fed meat.

It remained in hospital for three days after which the kitten's owners were given meat to feed their pet at home, she said.

Dr Pinfold said as obligate or true carnivores, cats needed meat to survive.

She said people who wanted a pet that did not eat meat should consider other animals, such as rabbits.

"Concern for animal welfare has to include a biologically-appropriate diet," she said. "You can't force your ideology on the cat.

"Carnivores will seek out meat and your cat is possibly more likely to go hunting and kill local native fauna if you deprive it of meat.''

Dr Pinfold said she had not come across a similar case in her 11 years as a veterinarian.

http://www.heraldsun.com.au/leader/west/kitten-nearly-dies-from-vegan-diet/story-fngnvmj7-1226682108386

Re: Unvegane Klassenfahrtsziele

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> werden wird. Wenn jemand meint der Beitrag würde nicht in
> dieses Forum gehören steht es ihm gerne frei ihn zu löschen,

doch, mit so einer Frage bist Du hier sicher richtig. Eine pauschale Lösung werden wir aber wohl nicht finden.

> unserer nächster Klassenfahrt. Diese wären u.a. ein Besuch in
> einem Zoo und bei einem (scheinbar berühmten) Fischmarkt, ich
> denke das ethische Problem für mich liegt hier auf der Hand.

Jein. Der Fischmark kostet wohl keinen Eintritt, wird also - anders als der Zoo - durch Deine Anwesenheit nicht gefördert. Im Gegenteil könntest Du dort eine entsprechende Fotodokumentation machen. Problematisch ist das angesichts all der Leichen dort eher aus psychischer Sicht. Wenn Du das erträgst, sehe ich da eigentlich kein wirkliches Problem. Eventuell kann eine Bemerkung angesichts der Leichen gegenüber den Mitschülern beim einen oder anderen den Groschen zum fallen bringen.

Anders sieht es mit dem Zoo aus, da müsstest Du ja Eintritt bezahlen und damit die Tierausbeutung finanzieren (auch wenn diverse Spendensammelorganisationen das immer wieder machen, aktuell Animal Equality bezüglich der Affen in einem Freizeitpark, ist das natürlich ethisch inakzeptabel).

> Was ich mich nun Frage ist, wie ich mich am besten in dieser
> Situation verhalten soll? Ich möchte natürlich schon gerne
> allgemein bei der Klassenfahrt teilhaben, habe aber auch
> schon in Erwägung gezogen es ganz sein zu lassen. Ich kann

Kommt m.E. drauf an, welchen Anteil diese beinden Ziele oder eigentlich vor allem der Zoo an der gesamten Klassenfahrt ausmacht. Ist es ein mehrtägiger Aufenthalt oder nur eine kurze Spritztour von ein paar Stunden?

> mir kaum vorstellen, dass bei den ignoranten und
> unmoralischen Persönlichkeiten die meine begleitenden
> Lehrkräfte darstellen, diese auch nur ein bisschen
> Verständnis dafür hätten wenn ich mich weigern würde zu den
> beiden Orten mitzufahren, besonders aus solchen (für

Hm, müssen Sie das denn "verstehen"? Also, kannst Du Dich nicht auch ohne deren Verständnis weigern?

Achim

produktanfragen.tk / animalliberation.tk / vegan-essen.tk etc.

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Administrative Hinweise
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Seit einiger Zeit stehen die *.tk-Domains nicht mehr zur Verfügung. Die Inhalte sind jetzt wie folgt zu erreichen:

produktanfragen.tk -> http://maqi.de/produktanfragen

animal-liberation.tk -> http://animal-liberation.veganismus.ch

vegan-essen.tk / vegan-kochen.tk -> http://vegan-essen.veganismus.ch / http://vegan-kochen.veganismus.ch

vegetarians-are-murderers.tk -> http://govegan.de/vegetarians

maqi.tk, govegan.tk, vegetarier-sind-moerder.tk jeweils durch *.de ersetzt.

Achim

31st Century Fox [Tiebefreiung bei Futurama]

Autor: Hannes Benne
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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In der Folge 31st Century Fox (7. Staffel) kommen mehrere Tierbefreiungen und Jagdstörungen vor.

Nachdem Bender in einem Bekleidungsgeschäft eine Uniform, wie sie bei der britischen Parforcejagd üblich war, entdeckt hat, beschließt er mit anderen Arbeitern von Planet Express auf die Fuchsjagd zu gehen. Lediglich Leela hat Mitleid mit dem Fuchs und versucht (vergeblich) die Jagd zu stören.



Am Ende der Jagd stellt sich heraus, dass es sich bei dem gejagten Fuchs um einen Roboter handelt. Woraufhin Bender die Organisation B.A.R.F. [Bender's Animal Robot Front] gründet um gegen die Verbrechen an Robotern anzugehen.




Die erste Aktion von B.A.R.F. ist eine Befreiung von Roboterhühnern. Allerdings keine sehr gut geplante ;)








Nach der Roboterbefreiung überfällt B.A.R.F. eine Metzgerei und Bender schlägt einem Metzger, der gerade ein Roboterschwein zerlegt die Hand ab. Dieser verarbeitet daraufhin das zerstückelte Schwein (und seine eigene Hand) zu Wurst.

Eine weitere Befreiungsaktion findet auf dem Schützenfest statt, wo Bender eine Blechente vom Schießstand befreit.


(Indem er eine der Blechenten mit der Aufforderung davonzufliegen in die Luft wirft, erschlägt er einen vorbeifliegenden Vogel)

Daraufhin wird ihm gratuliert, dass er die Robotertiermisshandlung im 18m-Umkreis um das Planet-Express Gebaude beseitigt habe. Ein großartiger Sieg im Roboterschutz ;)

Diesen “Erfolgen” folgt der Versuch eine weitere Fuchsjagd zu verhindern. Zuerst per Gerichtsbeschluss. Dies scheitert allerdings. Möglicherweise, weil der Richter selbst Fuchsjäger ist. Deswegen wird der Fuchs, auf den die Jagd stattfinden soll, heimlich befreit und als Planet Express Firmenmaskottchen aufgenommen.




Allerdings stiftet der Fuchs so viel Unheil und läuft dann davon, dass Planet Express Jagd auf den befreiten Fuchs macht. Währenddessen verfolgt die Fuchsjagdgesellschaft den Robotbefreier Bender. Letzendlich endet die Jagd damit, dass der Fuchs den Anführer der Jagdgesellschaft zerstört. (Dieser stellt sich ebenfalls als Roboter heraus)

VGD wirbt für Esoterikmesse

Autor: Hannes Benne
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Wenn nicht durch Vagdes' Buch, so hat zumindest durch die regelmäßigen Verwiese der VGD in Facebookeinträgen auf Anthroposophen (Steiner), Lichtnahrungspropagandisten (Dahlke) und ähnliche Personen/Inhalte, auch der Letzte mitbekommen, dass die vegane Gesellschaft Deutschland unablässig esoterische/religiöse Ansichten verbreitet.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Werbung, die die VGD für einen an diesem Wochenende stattfindenden Esoterikkongress verbreitet:



Eine interessante Rednerliste:

Doreen Virtue, die auf der Webseite von Rothkranz als Engelsexpertin für den Kongress angekündigt wird. Sie behauptet von sich mit Engeln kommunizieren zu können und verkauft auf ihrer Webseite (angeltherapy.com) Kurse und DVDs, die einen dazu befähigen sollen mit Engeln zu kommunizieren und durch Engel geschützt und geheilt zu werden. Auch laut der Kongresswebseite kommuniziert Virtue mit „Erzengel Raphael oder Michael, um dem Publikum die Botschaften der Engel weiterzugeben.“ (wrage.de/CMS/index.php?id=215&uid=5&L=1)

Rüdiger Dahlke, ehemaliger Herausgeber der Esoterikszeitschrift „Esotera“ der in „Peace Food“ (S.126) behauptet Lichtnahrung lasse sich wissenschaftlich belegen und der in seinem Heilkundezentrum Reinkarnationstherapien, Handlesen, astrologische Symboltherapie und ähnliches anbietet.

Christian Vagedes, der verkündet nach anthroposophischer Anleitung sein Ego zu veredeln und den Christus in sich zu praktizieren, der in seinem Buch „veg up“ davon spricht dass die Veganisierung der Welt etwas zutiefst christliches sei, der sich regelmäßig auf Personen wie Steiner und Reich beruft und der auf Schildern im VGD-Shop vor karmischen Folgen des Fleischkonsums warnt.

Christian Opitz, der „befreite Ernährung“ bewirbt, zu deren 4 Grundsäulen das von Opitz verkaufte Nahrungsergänzungsmittel „Happy Brain“ gehört. Dieses Mittel soll den Körper durch „erhöhte Biophotonenstrahlung“ energetisch stärken und mit Lebensenergie versorgen.

usw.

Wundert sich noch jemand, dass Veganer teilweise für esoterisch-religiöse Spinner gehalten werden?
Dabei gibt es überzeugende rationale Gründe für eine vegane Lebensweise.
Veganismus mit Dingen wie Engelsorakeln, überzogenen Heilsversprechen, Lichtnahrung, Anthroposophie und obskuren Nahrungsergänzungsmitteln in Verbindung zu bringen ist unnötig, unglaubwürdig und daher schlicht schädlich für vegane Aufklärungsarbeit.

Oder zweites, denn das

Autor: Ava die Geisterveganerin
Datum:
Forum: Veganismusforum
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erste irgendwie fastvegane Vegetarierdorf mit nun ca. 2000 Leuten ist die israelisch/amerikanische Sekte African Hebrew Israelites of Jerusalem. Die hat auch einen veganen Ernährungsanspruch und lebt seit den 60ern in einer autarken Gruppe aus ursprünglich schwarzen Amerikanern, die über die Jahre gewachsen ist. Wirklich vegan sind auch die nicht, denn vertreten wird ein repressiv-reaktionäres Weltbild, vermischt mit kultisch-religiösen Elementen. Außerdem wird die Benutzung von Wolle und Seide als "natürliche" Stoffe befürwortet.

Customs
we also observe (among others) the following Biblical laws: the maintenance of a vegan diet void of all animal by-products (Genesis 1:29) the wearing of only natural fabrics – - cotton, wool, linen and silk


Interessant finde ich diese Gruppe dennoch, vor allem die skurrile Begründung mit der die in Israel eingelaufen sind.

Re: Supreme Mystery

Autor: marek
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Fairerweise sollten aber auch Reaktionen aus der US veganen Szene berücksichtigt werden, wie
1. Der Artikel vom Autor von World Peace Diet http://worldpeacediet.org/vncritique.htm
2. Der Blog zu dem Artikel mit Lesermeinungen
http://suprememystery.wordpress.com/2010/08/30/hello-world/

The Abolitionist, Ausgabe 1 & 2

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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1831 startete der Fürsprecher der Sklavenbefreiung William Lloyd Garrison die Zeitschrift "The Liberator", um die Idee von der Abschaffung der Menschensklaverei populär zu machen. 180 Jahre später startet die erste abolitionistische Zeitschrift gegen die Tiersklaverei im Internet: "The Abolitionist" heißt sie und wird herausgegeben von der Tierrechtsgruppe Vegan UK um Rob Johnson. Zwei Ausgaben sind seither erschienen (Sommer und Herbst 2011) und bieten die Möglichkeit, ein erstes Resümee zu ziehen.


Ausgabe eins

Der Inhalt besteht nicht nur aus Kritik am Reformismus, so nötig sie ist. Die Herausgeber haben das Spektrum von Anfang an weiter gefasst. In der ersten Ausgabe folgt auf die Einleitung zum Abolitionismus ein Artikel über Internet-Aktivismus. Mit Blick auf die Rolle des Internets bei den Umsturzbewegungen des sog. Arabischen Frühlings wird dargelegt, dass Internet-Aktivismus alles andere als wirkungslos in der "realen" Welt sein kann. Komplementär dazu gibt es eine kritische Betrachtung über Veganismusaufklärung als Kampagne. Der Autor plädiert dafür, andere soziale Bewegungen dabei nicht zu vergessen; bleibt aber etwas unkonkret.

Eine Rubrik ist der veganen Ernährung gewidmet. Den Mythen vom Mangel bestimmter Nährstoffe wie Jod, B12, Kalzium, sowie der Unmöglichkeit veganer Schwangerschaft wird nachgegangen. Auch wenn es sich um eine Zeitschrift handelt, vermisst man hier zumindest einige Nachweise, die die Aussagen stützen, oder zumindest weiterführende Literatur.

Daran angelehnt finden sich in beiden Ausgaben Rezepte. In der ersten zwei, in der zweiten eines. Ein paar mehr Rezepte wären durchaus nicht zu viel gewesen. Daneben gibt werden vegane Produkte unterschiedlicher Art vorstellt (Kosmetik, Nahrungsmittel, Bücher). Diese Vorstellungen fallen allerdings recht kurz aus und es fehlen einige Informationen (wie Bezugsmöglichkeiten und Preise, bei Büchern die ISBN).

Die Kritik an reformistischen Tierschutzorganisationen beschäftigt sich vordergründig mit Kampagnen der großbritannischen Tierschutz-Gruppen Animal Aid und Viva!. Mit satirischen Ton wird hinterfragt, was beispielsweise die Verpflichtung zur Videoüberwachung in Schlachthäusern oder die Verhinderung eines Großbetriebes bringen soll (außer Spendengelder für die Organisationen). Denn solange der Konsum von Tierprodukten gleich bleibt, sind dies nur kosmetisch Änderungen, die eher noch ins Negative umschlagen, wenn die Kritik an vermeintlich "extremen" Formen der Tierausbeutung die reguläre Form ethisch besser erscheinen lässt.


Ausgabe zwei

Die zweite Ausgabe ist umfangreicher als die erste und kann das Niveau der Artikel steigern. Sehr positiv fällt z.B. der Artikel "Science is not the Enemy" auf. Denn es gibt leider zu viele Veganer, vor allem aus der Ecke der Esoterik und des Umweltschutzes, die über die Kritik an Tierversuchen eine allgemeine Technologie- und Wissenschaftsfeindlichkeit äußern. Dan Cudahys Plädoyer für faktenbasiertes Argumentieren geht in einer ähnliche Richtung, denn im Bereich von Veganismus, Tierrechtsphilosophie und Strategie sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass man sich auf Fakten stützt, anstatt zu spekulieren, weil man sich die Arbeit der Recherche sparen will.

Mehr in die journalistische Richtung geht ein Artikel ("Penny's Story"), der über die unnötige Euthanasie eines Hundes berichtet. Darin wird verdeutlicht, wie schlecht der rechtliche Status selbst von sonst weitgehend gut behandelten "Haustieren" ist, da auch sie trotzdem nur das Eigentum von Menschen sind. Enthalten ist auch ein progressiver Auszug aus Gary Steiners nächstem Buch. Er kritisiert darin, dass die Philosophen Regan und Singer den Speziesismus noch nicht überwunden haben.

Die Kritik am Reformismus beschäftigt sich diesmal damit, wie von einer reformistischen Organisation versucht wird aus einer vegetarischen Perspektive die Eierindustrie zu kritisieren. Um diesen logischen Widerspruch zu kaschieren, gibt es alibihafte Hinweise auf Veganismus – versteckt und marginalisiert –, anstatt eine eindeutige Positionierung für den Veganismus. Ein Vorgehen, das der Standard unter reformistischen Organisationen ist, wie man auch an denen des deutschen Sprachraums immer wieder beobachten muss. Am Ende stehen zwei theoretische Artikel zum Abolitionismus, in denen – weitgehend gelungen – versucht wird, sein Konzept einfach und anschaulich zu erklären. Ein sehr notwendiges Vorhaben angesichts der öffentlichen Dominanz des (konventionellen wie reformistischen / neuen) Tierschutzes und des Unwissens, wie schädlich oder ineffektiv dessen Methoden sind.


Sonstiges

Das Layout ist überwiegend konventionell, aber deshalb nicht eintönig oder einfallslos. Farbige Elemente, Text- und Bildanordnungen und die Art der Heraushebung von Textzitaten werden immer wieder variiert. Nur eine Seite (S. 18) der ersten Ausgabe ist durch ihren Kontrasten nicht ganz gelungen. Bisher erscheint die Zeitschrift im PDF-Format; die Seiten sind jedoch nur in Form von eingebundenen Bildern enthalten. Sehr wünschenswert wäre die Ausgabe in Text, sodass sie auch durchsuchbar wäre.

Ein mögliche Gefahr für die zukünftige Entwicklung sehe ich darin, dass der theoretische Hintergrund des hier vertretenen Abolitionismus sehr auf Francione, heißt: auf die Rolle des Eigentumsstatus fokussiert ist. Die Rolle des Eigentumsstatus ist ohne Frage ein wichtiger Punkt, jedoch ist zu diskutieren, ob er tatsächlich diese zentrale Stellung hat. Daher ist es zu wünschen, dass die Herausgeber in der Theoriediskussion offen bleiben und ggf. auch andere Ansätze berücksichtigen.


Seite der Zeitschrift: http://www.theabolitionist.info/
Erste Ausgabe (Sommer 2011): http://www.theabolitionist.info/2011/issue_1.pdf
Zweite Ausgabe (Herbst 2011): http://www.theabolitionist.info/2011/Issue_2.pdf

Barry Kew über die Marginalisierung des Veganismus

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Ich möchte auf einen lesenswerten Aufsatz zum Thema Veganismus aufmerksam machen (im "Tierrechtsforum" steht dieser Beitrag übrigens, weil es sich um Veganismus als Teil der Tierrechtsgedanken handelt, nicht um seine Praxis). Gemeint ist: It's a (Two-)Culture Thing: And how veganism has been sold short von Barry Kew, veröffentlicht in: Critical Society 7, Summer/Autumn 2011, 20–35 (erstmals in einer anderen Zeitschrift bereits im Jahr 2000 erschienen). Der Link zum Aufsatz: http://www.criticalsocietyjournal.org.uk/Archives_files/It%27s%20a%20%28Two-%29Culture%20Thing.pdf.


Vornweg zwei Kritikpunkte.

1) Er nutzt eine Theorie, die zwischen „blutiger“ und „unblutiger Kultur“ unterscheidet, ohne dass (zumindest mir) klar geworden wäre, wozu das nötig ist. Er benutzt sie, um Vegetarismus (neben anderen Formen von Nicht-Veganismus) vom Veganismus abzugrenzen und als ethisch unzureichend zu charakterisieren. Nur braucht es dafür keine solche Theorie. Was er tut, sieht letztlich sehr nach poststrukturalistischem / postmodernistischem Gebaren aus: Metaphernreiches Theorisieren ohne Erkenntnisgewinn. (Aufschlussreich in einem anderen Fall dazu ist Gary Steiner: Tierrecht und die Grenzen des Postmodernismus: Der Fall Derrida, in: ALTEXethik 27 (2010), 3–10 oder hier.) Damit in Verbindung steht, dass der Judaismus als Ausgangspunkt für die „unblutige Kultur“ nennt im Gegensatz zum Hellenismus. Ohne das weiter auszuführen ist das sehr fragwürdig.

2) Dass er den Eindruck erweckt, Carol Adams ginge so viel besser mit dem Veganismus um als die anderen Autoren, die er kritisiert, nur weil die zweite Auflage ihres Buches in dieser Hinsicht etwas besser sei als die erste. Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Das Buch ist trotzdem weiterhin vor allem auf „Fleisch“-Kritik ausgerichtet und auf Vegetarismus als „Lösung“, womit es sich nahtlos in die Reihe der anderen Autoren einreiht.

Nun zum Positiven: Kew beschreibt hier, wie Veganismus als ethisches Grundlinie von all den Philosophen vernachlässigt wurde (und wird), die als Tierrechtsphilosophen bezeichnet werden oder sich selbst bezeichnen. Dagegen stellt er Lewis Gompertz. Er hat sich bereits 1824 in einem Buch (neben der Ablehnung von „Fleisch“) auch aus ethischen Gründen gegen Tiermilchkonsum und gegen die Benutzung von Pferden ausgesprochen. Damit war er sehr nah am Veganismus, ist heute aber fast unbekannt. Dagegen gilt Henry Salt als einer der Begründer der Tierrechte, obwohl er lediglich Vegetarismus forderte (andere Tierprodukte und den Einsatz von Pferden hingegen kaum kritisierte) und ebenso wie später Peter Singer deutlich hinter Gompertz zurückblieb. Singer und andere, die ihre Theorien Jahrzehnte nach der Gründung der Veganen Gesellschaft England entwickelten, sahen trotzdem keine Notwendigkeit, Veganismus als ethische Grundlinie zu setzen, sondern reden tlw. bis heute nur von Vegetarismus. Und das gilt nicht nur für die 1970er oder 1980er Jahre, sondern selbst in Bücher des letzten Jahrzehnts (von Waldau, DeGrazia, Rowlands, Garner, Bekoff u.a.) spielt Veganismus immer noch nur die Nebenrolle, falls er überhaupt erwähnt wird. (Inzwischen treten lediglich wenige Ausnahmen wie Francione oder Steiner eindeutig für Veganismus ein.)

Interessant ist auch die Parallele zum Abolitionismus. Die, die für konsequenten Veganismus eingetreten sind, forderten ebenfalls die Abschaffung statt der Regulierung der Tierindustrie. So heißt es im Magazin der Veganen Gesellschaft England von 1951 (ganzes Zitat und Quelle im o.g. Aufsatz):
Zitat: Our aim is not to make the present relationship between man and animal (which if honestly viewed is mostly one of master and slave) more tolerable, but to abolish it and replace it by something more worthy of man's high estate. In short, our aim is to set the creatures free – to return them to the balance and sanity of nature, which is their rightful place, and so end the historic wrong perpetrated when man first decided he had the right to exploit and enslave them.

Dagegen sind die Vegetarismus-befürwortenden Philosophen ebenfalls Befürworter des Reformismus; mal mehr (Singer, Garner), mal weniger (Regan).

Bleibt festzuhalten: Wenn man Veganismus will, muss man Veganismus fordern und fördern. Wenn man das Ende der Tierausbeutung will, muss man Abolitionismus fordern und fördern. Alles andere ist theoretisch wie auch praktisch schlicht und ergreifend Unsinn.

Re: FCOD standard

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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> No, my dear: Italy, France, Britain, Austria, USA,
> Canada...these Countries have accepted the FCOD standard! Do

Oh, so these are "all other countries except of Germany".

> you think you can do better?

Yes.

> How? trusting PETA's list
> perhaps? or the Vegan society's logo?

I don't know how good your Geran is but for s start read http://maqi.de/txxt/petagegentierrechte.html and http://vegane-gesellschaft.de/archives/45-Vegan-Label.html instead of posting such silly allegations again.

> You cannot change the past! Every ingredient in a cosmetic

Exactly. That's why these arbitrary cutoff dates are so stupid.

> In aldi obviously the meat is not c.f., I told ALDI brand for
> COSMETIC and HOUSEHOLD products. Or do you only buy things on

No you didn't.

> But I mean...It's up to the people who read this discussion.
> They can choose to trust YOU or the INTERNATIONAL STANDARD.

Sorry to disappoint you but I dare saying that most people reading here would rather choose to trust me than your crackbrained "standard" that labels animal products as "cruelty free".

Achim

Re: DM JUST TRY TO BE CRUELTY FREE!!!!!

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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> I just wanted to help you.

Thanx, but I'm afraid that was no help at all.

> I've spent weeks trying to know something about this company
> and now that I tell you that it's not c.f. you just answer
> stop yelling? A lot of c.f. companies have animals

If you think all I answered was "stop yelling" you should read again. "Stop yelling" was just a P.S. because you yelled in every title you wrote.

> ingredients in their products, and vegans have always to

This is rank nonsense, "animal ingredients" are always cruel.

Calling some bloody non-vegan product "cruelty free" just because the vivisection involved has taken place some years ago is stupid welfarist eyewash.

Even a product that has been tested yesterday does not cause any further "cruelty", but anything that contains animal pruducts does.

> verify the ingredients. This you can do by yourself. But the

Oh, so you are one of these ingredient-list-reading pseudo vegans? cf. http://www.maqi.de/txt/produktanfragen.html#anfragebaukasten

> If you decide to ignore the FCOD standard saying it's
> useless, you're ignoring the international standard,
> reconised and accepted in all other countries except of
> Germany. It's up to you to decide.

Yeah, I'm sure Iran, Yemen, or Kazakhstan have "accepted" your useless arbitrary "standard". C'mon.

> Do you want to know something? ALDI brad has a FCOD policy
> since 1992! And I haven't found ALDI in any German vegan
> website.

Oh really? Check again..

>It's in the british Naturewatch list.

Oh, great, then buy some "cruelty free" meat there.

Get a clue.

Achim

Vegetarier sind Tierrechtsverletzer

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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> a group of animal rights activists at the University. You

Tierrechtsaktivisten?
Zitat: Wir sind ein but zusammengewürfelter Haufen von vegan oder vegetarisch lebenden Menschen [...]
(a.a.O., meine Hervorhebung und Verlinkung).

Achim

Re: YES OR NO?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Of course DM is not "cruelty free". DM sells animal products.

Besides harping on arbitrary cutoff dates is pretty useless welfarist routine.

Achim

P.S.: please stop yelling.

Re: YES OR NO?

Autor: Chiara
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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From your answer I can understand that they are NOT cruelty-free AT ALL. You cannot find them in the international list BUAV nor in Naturewatch. Why every vegan in this country is using these products? Are you trusting PETA or the Vegan Society?? The only list you should trust is BUAV and NATUREWATCH because those products truly respect the CUT OFF DATE STANDARD. It's not a question of testing the final product (forbidden by the UE), nor the raw materials. Nobody do that. The problem is deciding not to use NEW INGREDIENTS at all, because NEW INGREDIENTS are tested, not by suppliers, but by other laboratories. They have to be tested on animals according to the european law, otherwise they cannot be used!! A real cruelty free brand only use old ingredients, refusing to use new ones, not incrementing the amount of animal testing. If brands are not on those list (BUAV and NATUREWATCH), ask them to enter, but don't buy them untill they are in. Is the only way to have control on what you buy! Lavera is in the NATUREWATCH list...I buy Lavera in Italy, it's cruelty free. If DM is cruelty free, why isn't it in the BUAV list???

Re: YES OR NO?

Autor: Dr. Brumm
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Hello Chiara and welcome to germany!

Unfortunately it's neither nor - DM told Tanja in 2004 (http://veganismus.ch/foren/read.php?f=7&i=1354&t=1091) that they do not perform animal tests and neither do their suppliers of raw materials. But this is only valid for their store brands, Balea, Alnatura, everything with a little "DM mark" on it!
And, you still have to check the list of ingredients, as sometimes they use bees wax, silk protein, honey, wool wax/lanolin or milk protein (Bienenwachs, Seidenprotein, Honig, Wollwachs, Wollwachs/Lanolin oder Milchprotein).
If aromas are listed, you cannot be sure as DM did not give any information about the origin yet.
I hope it was a little bit helpful - at least you lerned a few german words!

Have a nice stay,
Vicky

Re: Osnabrück

Autor: Cotopaxi
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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Hey Chiara,

I'm not living in Osnabrück anymore, but I know that there is a group of animal rights activists at the University. You could contact them and ask for furture events:

Tierrechtsinitiative.Osnabrueck@gmx.net
http://tierrechteos.wordpress.com

I do not know, if it still exists, but there was also a regular meeting of activists called "Café Tatze", two times a months.
Again, you could contact them to ask, if they still meet:

tierrechte-os@gmx.de

vegan rauchen

Autor: Nicole J
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Anfrage nach Baukastensystem von Maqi

Antworten

On 07.12.2011 22:45, Lisa *** wrote:

Hi ..., The liquids are not specificially certified vegan, but there
are no animal by-products in any of the pre-mixed or flavourless
nicotine liquids.

Lisa

*_________________________________________________*

Lisa ***
*Cloud 9 Vaping& Electronic Smoking Supplies
****, UK

Tel: 0845 ***
email: lisa@***

web: www.***.uk




On 08.12.2011 12:25, Lisa *** wrote:

I will be unable to definitively say whether there are any animal
products used in the distillation of any of the ingredients in the
liquids because they are made in China outside of my direct control and
supervision. Even if I get my supplier to answer the question, they may
not understand the full implications so I would not be willing to
absolutely swear that they are vegan unless I had seen every single part
of every single process for myself first hand. I hope you understand.
It's highly likely that they are, as most of the ingredients are
artificial flavours, but I just am not prepared to swear to it as I know
how important this issue is to vegans. It is unlikely that any answer
you get from any supplier would be trustworthy unless they are
physically in control of every single operation on their e-liquid.
Lisa

_________________________________________________


Subject: RE: liquids
Date: Thu, 8 Dec 2011 18:52:55 -0000
From: Lisa *** lisa@***
Reply-To: lisa@***
Organization: Cloud 9 Vaping

Hi ..., I do prefer to tell it like it is, although I know there would
be several companies that would just lie and tell you yeah, everything
is absolutely vegan.
Now, as to what I have that I know for sure to be vegan, I can state
that the NEAT54 Mixing liquid is produced for me in Europe and is 100%
kosher, Vegan and Halal, in both the PG and VG versions, and my plain PG
and VG are also 100% fine.

I can also state definitively that every flavour concentrate is vegan
friendly, with the exception of the bacon, and some of the tobacco type
ones (that's not because they aren't vegan, but because I don't have
definitive data to my own satisfaction on those few).

So, I would suggest that you look at the NEAT54 and some of the many
other flavourings to mix up your own to be completely on the safe side.
As I say, I am fairly certain that there are no animal by-products
involved in any of the manufacture of any of my pre-mixed liquids, but
because I am not 100% certain, I'd rather err on the side of caution in
this.
Lisa



E-Zigaretten online über

http://***/epages/yxve46fvrnud.sf/en_GB/?ObjectPath=/Shops/yxve46fvrnud/Products/RIVA51/SubProducts/RIVA51-B

[19.02.12 Namen und Adressen auf Wunsch anonymisiert - Mod]

Tierrechtler für "Bio-Fleisch"

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Es ist amtlich (spätestens jetzt, möglicherweise war es auch schon eher der Fall): Nachdem im englischsprachigen Raum, vor allem den USA, durch Tierschutzspendensammelorganisationen wie PETA und durch die Tierausbeutungsindustrie und ihr Marketing die Begriffe animal rights (Tierrechte) und animal welfare (Tierschutz) im alltäglichen Gebrauch gleichbedeutend geworden sind, hat der deutschsprachige Raum nachgezogen.

Zu verdanken ist es dem Journalisten Peter Kolakowski, der in seinem Beitrag für das Deutschlandradio schreibt:
Zitat: Tierrechtler wie Thomas Schröder, der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes lehnen solche Experimente rundweg ab [...].

(dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1562873/)

"Tierrechtler" sind also Menschen, die wie der Tierschutzbund aktiv den Konsum von sog. "Bio-Fleisch", von Eiern und Tiermilch propagieren und die (demnächst) ein "Tierschutz-Label" vergeben, um Ausbeutungsbetrieben eine weiße Weste zu verpassen.

Dass sich Tierschützer selbst als Tierrechtler bezeichnen, ist auch hier nichts Neues. Dass insbesondere Neue Tierschützer als Tierrechtler bezeichnet werden, kam auch schon vor. Dass nun aber auch schon Alter Tierschutz, der völlig offenkundig Tierausbeutung verteidigt, mit dem Begriffe Tierrechte in Verbindung gebracht wird, wird auch dadurch nicht besser, dass es nur eine Frage der Zeit war. Haarsträubend ist es allemal. (Dabei ist die richtige Unterscheidung doch wirklich nicht so schwer.)

HealthAid (verschiedene Nahrungsergänzungsmittel)

Autor: Anton
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Auf der Webseite der Firma, www.healthaid.co.uk, findet sich eine Übersicht aller Produkte, von denen einige auf der Box als vegan deklariert sind. Ich habe mich nach den Kriterien für dieses Label erkundigt und dabei explizit nach einigen der im PA-Baukasten vorgeschlagenen Punkte gefragt.

Meine Anfrage (19.9.11):
Zitat: Dear Sir or Madam,

while reading the list of your products at your website www.healthaid.co.uk, I noticed that some of them (such as, for example, "Vitamin B12 (Cyanocobalamin) 1000µg" or "Vitamin D 500iu") are labeled as vegan.
As a vegan myself I would like to ask you by which criteria this label is assigned.
Are, for example, materials that are used during production but may not be present in the completed product (if there are any) also taken into account? In case that there are ingredients which do not have to be declared in the formula, are these also verified to be derived from non-animal sources or does the label apply only to the components listed in the formula?
I would be grateful to you for any information concerning that matter.
Thank you in advance for your assistance.

Yours sincerely,
[...]


Die Antwort (20.9.11):

Zitat:
[...],

We thank you for your query.



Wherever we label a product as ‘Vegan’, this means that all the ingredients and manufacturing processes used to make this product are deemed suitable for vegans. We declare all ingredients on our packaging (both active and non-active). We get our suppliers to sign a ‘free from’ declaration for each product, and ask that they class each product as being either vegan/vegetarian/neither of these two, and we label our products accordingly.



Therefore if something says vegan on our packaging, then it most certainly is.



Should you have any further questions, please do let me know.



Kind regards
[...]


M.E. können also die auf der Verpackung als vegan deklarierten Produkte der Firma (wie z.B. die zwei, die ich in meiner Anfrage erwähnt genannt habe) als "PA-vegan" gelten.

Luxardo Maraschino Originale Likör

Autor: Nico
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
Thema öffnen
Erste Antwort:

Zitat: Dear Sir./Madam



1. The ingredients for the maraschino are: Marasca cherry juice and pulp, beet alcohol and beet sugar.

2. We use larch wood vats, ash wood vats, carton filters.

3. We use glue for the labels and it is a vinyl water base glue.

4. No other Luxardo factories around the world.

I hope I have answered you questions best regards,

Matteo Luxardo


Im zweiten Schreiben wurden die Antworten in rot hinter meine Fragen geschrieben, ich hab sie hier fett gemacht:

Zitat:
thanks for your answer to my request. I'd be greateful if you could also respond to some followup questions:


a. In my request which I made earlier this year, you mentioned that Maraschino contains natural flavours. Which ingredients did you mean with that? Cherry juice

b. Is the beet sugar refined? If so, was it refined with the use of animal charcoal? I think they use natural gas

c. The Marasca cherries are filtered with carton filters to become juice and no animal product (for example gelatin) is used to filtrate them. Is this correct? No animal products

d. Are any other ingredients (for example sugar) added to the Marasca cherries to become juice and/or pulp? No the sugar is used at the end of the production

e. I assume you use yeast for alcohol fermentation. Which medium do you use to raise the yeast? We don’t use yeast It is a natural fermentation


Und zuletzt:

Zitat: Dear Sir/Mrs,



I have contacted my sugar producer and he confirmed that they are using natural gases.

Best regards,





Sieht vegan aus.

Re: Kritik

Autor: ...Lukas
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
> Natürlich haben auch andere Ethik-Ansätze abwägende Elemente.
> Es wäre jedoch terminologisch unsinnig, jede Form von
> ethischer Abwägung als "utilitaristisch" zu kennzeichnen.
> Utilitaristisch ist es, Abwägung als Hauptkriterium für alle
> Entscheidungen anzusetzen; nicht wie andere Theorien,
> lediglich bei Dilemma- oder Extrem-Situationen darauf
> zurückzugreifen.

Da Menschen sich nicht perfekt ethisch verhalten und zudem nicht alle Utilitaristen sind, braucht es staatliche Rechte und Regeln. Ausserdem hat man selten Zeit für genaue Abwägungen, und für Alltagsverhalten kann man sich an 'Faustregeln' halten, welche dann ähnlich sind wie die der Deontologen. http://en.wikipedia.org/wiki/Two-level_utilitarianism

> Zur Antwort: Nein, wahrscheinlich würde ich das nicht. Der
> Unterschied ist nur, dass der Utilitarist hier von einer
> regulären und sauberen Entscheidung sprechen würde; ich würde
> von einer ethisch problematischen Entscheidung sprechen, die
> nicht gut ist, sondern lediglich das kleinere von zwei Übeln
> in einer (völlig unrealistischen) Extremsituation zu wählen
> bedeutet.

Was würdest du nicht? Nach dem letzten Satz zu urteilen würdest du das 'kleinere Übel' nehmen, finde ich ja schon einmal gut. Ob man jetzt sagt, man hätte 'richtig' gehandelt, oder man hätte 'weniger falsch' gehandelt ist sowieso nur Semantik.

> Zum einen "verurteile" ich Singer nicht als Utilitarist,
> sondern lehne seine Ansichten auch deshalb ab, weil ich
> Utilitarismus grundsätzlich ablehne. Zum anderen finde ich es
> bemerkenswert, ein unrealistisches Extremszenario zu
> entwerfen, mir eine Antwort zu unterstellen, die ich nicht
> gegeben habe, um so auf meine "Unmoralität" zu schließen.

Ich habe gar keine Antwort 'unterstellt', soweit ich mich erinnere habe ich den Konjunktiv oder 'wenn ..., dann...' gebraucht.

> Aber ebenso nur, wenn es um Fleischkonsum geht. Dass Töten
> von Tieren zum Konsum anderer Tierprodukte auch nicht ohne
> Leiden möglich ist, scheint er - wie gesagt - aus
> irgendwelchen Gründen auszublenden. Trotzdem würde ich
> zustimmen, dass was Nahrungsmittel angeht, der Utilitarismus
> i.d.R. ausreichend ist, um alle Tierprodukte auszuschließen.

Sehe ich auch so. Vielleicht sind vereinzelte Ausnahmen mit 'Familienhühnern' möglich, aber wo kommt das Huhn her? Ist es überzüchtet? Hat es genügen artgerechten Freiraum? usw...

> Trotzdem reicht er nicht, um Tierrechte zu begründen. Denn
> bei Tierversuchen gibt es, wenn auch wenige, sinnvolle
> Versuche, die rein utilitaristisch das Quälen und Töten von
> Tieren rechtfertigen würden. Daher ist es auch kein Wunder,
> dass Singer sich nicht gegen alle Versuche an
> (empfindungsfähigen) Tieren ausspricht, sondern meint, einige
> wären sinnvoll.

Du hast doch vorher gerade zugegeben, dass man 'Rechtsverletzungen' abwägen kann, warum also wieder dieser Absolutismus? Es gibt Rechte, und es gibt RECHTE. In Indien sind Kühe heilig, sie dürfen also in gewissen Regionen nicht geschlachtet werden. Die Folge: Lange Zwangsmärsche in der Hitze nach Pakistan, bei denen ein Grossteil der Tiere schon an erschöpfung stirbt. Die Inder würden ihren Kühen einen Gefallen tun, wenn sie sie selbst schlachteten.

Es ist nicht 'entweder oder'. Wenn man deinen Rechtsbegriff nehmen würde, dürfte ich mich nicht einmal gegen einen hungrigen Bären wehren! Ist doch Blödsinn. Ein Gesetzestext, der besagt, dass wir Tieren kein Leid zufügen dürfen, es sei denn es würde von einer Ethik-Kommission für medizinische Forschung genehmigt, würde doch schon ein gewaltiger Fortschritt für DICH sein, und für Utilitaristen wäre es perfekt. Auch Utilitaristen wollen Gesetzestexte, was wir nicht wollen, ist Dogmatismus.

> Zum Glück ist er keine Frau, sonst hätten die Medien
> irgendwann mglw. berichten können, dass er gerade "76%
> schwanger" ist.

Ich esse Honig, zwar nicht 'rein', aber wenn's irgendwo in kleinen Mengen drinnsteckt. Gibst du mir also als Veganer-Guru die Erlaubnis, wieder massenhaft Fleisch, Eier und Käse zu essen, weil ich ja sowieso kein Veganer bin und Gradienten anscheinend scheissegal sind? Bitte gib mir diese Erlaubnis, ich hätte gerade Lust auf ein bisschen Salami!

> Zum anderen ist diese Denkweise wiederum
> gerade die utilitaristische (auf die Weise X mehr Leid
> vermeiden als usw. - natürlich rein hypothetisch), die ich
> jedoch ablehne. Daher macht es keinen Sinn, auf diese Weise
> gegen mich argumentieren zu wollen.

Und Singer würde dir sagen, dass deine Denkweise die 'deontoligische' ist, die du dir sonst wohin schieben kannst. Nein! Das würde er nicht sagen, er würde eher Argumente vorlegen, warum deine Sichtweise unhaltbar ist. Du solltest deine Sicht einmal hinterfragen. Einfach sagen 'ich lehne die utilitaristische Denkweise ab' ist kein Argument.

Nicht, dass es mich gross stören würde, dass viele Veganer Deontologen sind. Es sind generell mehr Menschen Deontologen als Utilitaristen, und ich finde es gut, dass es so zu vielen (naja, relativ gesehen leider) Veganern führt. Aber was mich stört, ist dass Singer hier zum Feindbild gemacht wird! Deontologische Argumente hätten mich nie überzeugt, Veganer zu werden.(Aber stimmt, bin ich ja gar nicht, wenn es nach dir ginge; nach deiner Definition könnte ich ja genauso gut wieder Fleisch essen.)

> Ich wiederhole mich: "Diese Denkweise ist wiederum gerade die
> utilitaristische (auf die Weise X mehr Leid vermeiden als
> usw. - natürlich rein hypothetisch), die ich jedoch ablehne.
> Daher macht es keinen Sinn, auf diese Weise gegen mich
> argumentieren zu wollen."

Willst du damit ernsthaft sagen, dass es dir egal wäre, wenn die Weltbevölkerung ab morgen nur noch halbsoviele Tierprodukte essen würde, wie jetzt (gleich verteilt, so dass niemand neu zum Veganer würde)?

Anscheinend geht es dir gar nicht um das Tierleid, du scheinst da eine Ersatzreligion gefunden zu haben.

> Auch ansonsten die die Rechnung falsch. Wenn entweder die
> alle 50% vermeiden oder die Hälfte 100%, ist das Ergebnis
> (bis hier) identisch. Da Veganer jedoch auch neben
> Tierprodukten sonstige Tierausbeutung wie für Zoo und Zirkus
> vermeiden, wäre die Hälfte Veganer (selbst utilitaristisch)
> besser.

Stimmt schon, du bräuchtest aber immer noch eine riesige und unrealistische Menge an Veganern.

> Würde ich bezweifeln. Auch rational denkende Nicht-Veganer
> dürften mir zustimmen, dass jemand, der Tierprodukte
> konsumiert, nicht als vegan bezeichnet werden kann.

Für dich gibt's nur zwei Kategorien, Mörder und Veganer. Ich sage, dass ein '99% Veganer' besser ist, als ein Vegetarier, was wiederum besser ist, als ein Fleischesser.

Fleischesser werden dein 'Mörder' Gerede hören, und dich als fanatischen und naiven Tierliebhaber abstempeln, so dass sie sich nicht einmal mehr bewusst mit den Argumenten beschäftigen müssen. Dass du (bis zu einem gewissen Grad) Recht hast ist dann egal, sobald Menschen die Veganer in die 'die spinnen doch' Schublade stecken können, muss man sich gar keine Gedanken mehr machen.

Wer mit 'wäääh, du frisst Tierleichen und Menstruationsprodukte, du Mörder und Kuh-Vergewaltiger, Tiere sind meine Freunde!!!' argumentiert, schadet dem Veganismus mehr, als er nützt. (Vor allem, wenn man mit Fleischessern redet. Bei Vegetariern könnte es noch funktionieren.)

> Welche Indizien? Wenn man bedenkt, dass selbst Fruchtfliegen
> Nozizeptoren haben, scheint es unwahrscheinlich, dass Bienen
> sie nicht hätten. Und das wäre ein deutlicher Hinweis, dass
> sie vermutlich empfindungsfähig sind. Jedoch ist die
> Argumentation einfacher: Honig ist unnötig, daher ist es die
> bessere Entscheidung, ihn zu vermeiden, solange man nicht
> sicher sein kann, dass Bienen nicht empfindungsfähig sind.

Hier: http://www.efsa.europa.eu/en/scdocs/doc/292.pdf

Ausserdem leben Bienen eusozial, ein Schmerzempfinden würde individuelle Bedürfnisse fördern, was im Kommunismus des Bienenstaates eine Katastrophe wäre. So dumm ist die Evolution nicht. Nacktmulle, die einzigen eusozial lebenden Säugetiere, haben kein Schmerzempfinden auf der Haut!http://de.wikipedia.org/wiki/Nacktmull#Schmerzunempfindlichkeit Und Säugetiere haben normalerweise alle Schmerzempfinden, bei Insekten ist das sowieso schon unwahrscheinlich.

Aber wenn man Herrn Achim Stösser glauben sollte, habe ich ja keine Ahnung von Biologie...

> Ich sagte deutlich, dass für mich das relevante Kriterium
> nicht das Zukunftsbewusstsein, sondern die
> Empfindungsfähigkeit ist. Hier gibt es keinen signifikanten
> Unterschied und daher auch keine Rechtfertigung zur
> Ungleichbehandlung.

Ja, für Singer und viele andere ist es das aber. Ich könnte dir jetzt vorwerfen, dass Empfindungsfähigkeit für mich kein wichtiges Kriterium ist. Dann würde ich mich aber DARAUF konzentrieren, und dich nicht SPEZIESISTEN nennen, nur weil dir Pflanzen oder Bakterien egal sind. Ich sehe nämlich ein, dass Unterschiede bestehen, genauso wie zwischen Personen und Ziegen unterschiede bestehen. Jetzt muss man nur noch klären, ob diese Unterschiede moralische Relevanz haben. Das hat nichts mit Speziesismus zu tun, und deshalb finde ich es eine Frechheit, Singer einen Speziesisten zu nennen. Du darfste gerne anderer Meinung sein, aber dann konzentriere dich bitte auf die Problematik.

> Tiere, die empfindungsfähig sind, haben Interessen. Daher ist
> Empfindungsfähigkeit bei praktisch allen Tierethik-Theorien
> das weitgehend unbestrittene Grundkriterium. "Interesse" ist
> jedoch ein Begriff, mit dem man an konkreten Fällen besser
> arbeiten kann.

Das einzige bewusste Interesse, dass diese Tiere haben, ist dasjenige, 'nicht leiden zu wollen'.
Ich kenne einen Veganer, der mir sagt, dass es unethisch wäre, Seitan zu essen, der nach Fleisch schmeckt, weil es bewusst den Tierfleisch Geschmack nachahmt und das nicht im Interesse des Tieres läge! Dann hat er noch behauptet, dass man den Tieren ihre 'Gene' nicht nehmen darf, also dass in-vitro Fleisch unethisch sei. Das erinnert mich an Animal Farm, "alle Tiere sind gleich." Nein: Wir können menschliche Interessen nicht analog auf Tiere übertragen. Ein Tier stört sich nicht an in-vitro Fleisch, und wenn dadurch 50 Milliarden von Tieren von Leiden erlöst werden, dann ist sogar ein einmaliger Nadelstich gerechtfertigt, um die Produktion davon zu starten. Aber das ist ein anderes Thema.

> Interessen umfassend auch passive Interessen, d.h. einem Tier
> muss nicht aktiv bewusst sein, dass es genau dieses Interesse
> hat, um es zu haben. So kann z.B. ein Kind von zwei Jahren
> kaum aktiv reflektieren, dass es Nahrung aufnehmen muss,
> dennoch hat es zweifelsohne ein Interesse daran.

Das zählt nicht, ohne Nahrung würde das Kind leiden. Wenn ein Interesse 'passiv' ist, dann merkt das Tier gar nicht, falls es verletzt würde! Und wenn dies zu keinem Leiden führt, wo liegt denn da das Problem? Ausserdem hätten nach dieser Definition selbst Bakterien passive Interessen, die machen ja auch Stoffwechsel, ohne daran zu denken.

> Wenn dir jemand plötzlich den Arm abtrennt, hast du damit
> also kein Problem, da du wohl kaum jeden Moment eine
> "bewusste zukunftsbezogene Vorstellung" formulierst, alle
> Gliedmaßen behalten zu wollen. Trotzdem ist das Abtrennen
> auch ohne eine aktive Vorstellung sicher nicht in deinem
> Interesse.

Ich nehme an, dass es mir weh tun würde. Ausserdem würde später leiden, mit nur noch einem Arm, da ich gewisse Aktivitäten nicht mehr oder schlechter ausführen könnte. Das Problem hier ist LEIDEN. Wenn mir mein Arm egal wäre, wär's wohl kein Problem. Wenn mir ein Zauberer den Blinddarm herauszaubern würde, ohne dass ich es in Zukunft je merken würde oder den Blinddarm brauchen würde, wär mir das egal.

> Die Kurzform: Ethik dient der gesellschaftlich vereinbarten
> Berücksichtigung ethischer Interessen und am Leben zu bleiben
> ist im Interesse jedes empfindungsfähigen Lebewesens.

Gesellschaftlich vereinbart? Denkst du da an Rawls + Anti-Speziesismus? Finde ich gut, es gibt Schlimmeres:) Aber dass jedes Empfindungsfähige Lebewesen 'leben will' stimmt nicht. Lebewesen verhalten sich so, ja, aber das tun Pflanzen auch! 'Nur empfindungsfähige' Tiere leben instinktiv und im Moment, was zählt ist nur Wohlbefinden oder Leid.

> Mythologisch ist für mich dagegen der Utilitarismus. Wo soll
> dieses Prinzip, dass das meiste Glück die beste Lösung ist,
> herkommen, sodass sich jeder dieser kollektivistischen
> Diktatur beugen muss, egal, wie viel Schaden ihm zugunsten
> von anderen zugefügt wird, nur weil dadurch eine abstrakte
> Summe verbessert werden kann?

Eigentlich geht es gar nicht so um das Glück, Leid ist viel zentraler. Jedes empfindungsfähige Lebewesen meidet das Leid, Leid selbst ist DER Bewusstseinseindruck für 'meide mich!', 'mach sofort, dass dies aufhört!'. Man muss nur Leid mit Leid vergleichen. Egal wie viel Freude es den Römern gab, einem Tiger zuzusehen, der im Kolosseum einen Christen verspies, es war nicht ethisch gerechtfertigt; es sei denn, die Römer würden aus Langeweile(!) mehr Leiden, als der Christ. Und das ist praktisch unmöglich. Selbst wenn es noch so viele Römer sind, könnten sie sich auch anders amüsieren (z.B. eine Orgie veranstalten). Ausserdem sollte man als Utilitarist sowieso versuchen, eine 'Interessen-Harmonie' herzustellen. Den Römern sollte es gar nicht Freude bereiten, zuzusehen wie der Christ stirbt, denn dies würde ja schon andere Interessen verletzten. Also müsste man die Römer da versuchen, zu erziehen. Heute haben wir das schon grösstenteils erreicht, nur wenige Menschen würden noch in ein Kolosseum gehen, wenn dort Leute getötet würden. Jetzt müssen wir erreichen, dass Leute ihre Vorliebe für Fleisch sich abgewöhnen!

Singer: "nichts gewußt"?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
> Ich kann mir vorstellen, dass er es darum nicht tut, weil
> 'vegan' auch Dinge beinhaltet, gegen die Singer nichts hat.

Z.B. Eierfressen.

> darauf hin, dass Bienen eben nicht empfindungsfähig sind. Ob
> Singer, als er die Bücher schrieb, über das
> Geschlechtsproblem (männliche Küken werden vergast) bei
> (Freiland)Hühnern zur Eierproduktion gewusst hat, weiss ich
> nicht, wahrscheinlich nicht. Und eben, wie im obigen

Jaja, die beliebte Ausrede, "wir haben nichts gewußt". Was kommt als nächste, "Wenn das der [strike]Führer[/strike]Tierrechtsphilosoph wüßte"?

Wie, der Papst ist katholisch? Hitler soll Antisemit gewesen sein? Na sowas ...

Es spräche ja nun auch nicht gerade für Singer, wenn er nichteinmal die grundlegensten Fakten zu dem Thema, über das er ausführlich "philosphiert", kennt. Nichtsdestotrotz weiß er es inzwischen gezwungenermaßen, von denen, die im Gegensatz zu ihm, Veganer, Antispeziesisten und Tierrechtler sind, darauf aufmerksam gemacht.

Wo also bleibt seine Revision seiner damaligen Aussage? Wo seine Konsequenz - das Eierfressen sein zu lassen (wobei ich wette, dass er sich beim Tierproduktkonsum weder auf Eier noch auf solche aus dieser Art der Gefangenhaltung beschränkt)? Eben.

Ganz davon abgesehen, dass das Vergasen oder Vermusen der männlichen Küken ja nun keineswes der einzige Grund ist, keine "Freilandeier" zu konsumieren (vielmehr der, der von hypokritischen Tierschützern gelegentlich kritisiert wird (siehe Künast in VsM), womit dann, wenn etwa durch Sexen vor dem Schlüpfen, sobald diese Methode ausgereift ist und angewandt wird, die Eier garantiert ein Tierschutzsiegel bekommen werden).

Dass Lukas ausgerechnet diesen, und nur diesen, anführt, ist vielsagend. Kein Wort über Qualzüchtung, Ermordung der Hennen, wenn die "Legeleisting" nachlässt - und schon gar nicht über die Gefangenhaltung. Und auch wenn Lukas einige Leute mit seiner Vernebelungstaktik für dumm verkaufen kann, dass Singer "damals" glaubte, die "Freilandeier" würden von frei lebenden Bankivahühnern in Indonesien gesammelt, wird ihm selbst der Dümmste nicht abnehmen. Was impliziert, dass Singer eben diese Gefangenhaltung von Hühnern gutheißt (guthieß in "Animal Liberation" und seine Ansicht nach meinem Kenntnisstand bis dato nicht revidiert hat). Selbst wenn er dies glaubte: dass er "damals" wohl zumindest nicht glaubte, die "Freilandeier" würden an Eierbäumen wachsen, impliziert, dass Singer eben diese Ausbeutung von Hühnern gutheißt (guthieß in "Animal Liberation" und seine Ansicht nach meine Kenntnisstand bis dato nicht revidiert hat).

Stellt sich also die Frage, weshalb Lukas derartig abstruse Sinegrapologetik betreibt.

Meine Vermutung (ohne ihn zu kennen und mehr zu wissen als das, was hier in den Beiträgen steht): er ist sich als Veganer ausgebender (maximal) Pseudoveganer, der so seine speziesistische Tierausbeutung (vor sich oder für den Fall der Aufdeckung prophylaktisch) zu rechtfertigen versucht.

Achim

Take on me: Singer nimmt es mit Kant auf - oder?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Und schlussendlich noch das absurdeste Beispiel:
>
> [So Singer takes on Kant for arguing that "humans have an
> inherent dignity that makes them ends in themselves, whereas
> animals are mere means to our ends".
>
> (So argumentiert Singer mit Kant, dass "Menschen eine
> inhärente Würde haben, die einen Selbstzweck darstellt,
> wogegen Tiere nur Mittel für unsere Bedürfnisse sind".)]
>
> Das ist schlichtweg falsch übersetzt. Eigentlich hiesse es
> "Also widerspricht Singer Kant, welcher argumentiert, dass
> Menschen eine inhärente Würde haben, welche ihnen einen
> 'Selbstzweck' gibt, während dem Tiere nur Mittel zu unseren
> Zielen sind."

Wie übersetzt man "Untiefe" (was ja sowohl eine besonders flache Stelle als auch eine besonders große Tiere bezeichnen kann)? Richtig, es hängt vom Kontext ab.

Ähnlich verhält es sich mit "to take on", das zwei praktisch diametral gegenteilige Bedeutungen haben kann. So kommt es durchaus vor, dass jemand auf die Frage "could you take on sb else's kids" ("würdest du jemandes Kinder [an Kindes statt] annehmen?") antwortet: "kommt drauf an, wie viele es sind und ob sie bewaffnet sind", weil es eben auch "könntest Du es mit [ihnen] aufnehmen" heißen könnte. Mögliche Übersetzungen von "to take on" sind u.a. "annehmen, auf sich nehmen, übernehmen, sich aufregen, antreten gegen, [jemanden] einstellen, engagieren, sich anlegen mit, es mit jdm. aufnehmen" usw.

Wie also ist "Singer takes on Kant" hier zu übersetzen?

Betrachten man den Kontext ("One Man's Animal Husbandry"), so handelt es sich um einen Artikel, in dem die Autorin sich über Singers Aussagen (konkreter Anlaß: seine Befürwortung von Zoosexualität) auslässt:
Zitat: So Singer takes on Kant for arguing that "humans have an inherent dignity that makes them ends in themselves, whereas animals are mere means to our ends."

Thus, it's wrong for animals to be a means to an end when it comes to food, but somehow this scholar finds a loophole for sex.


Sie könnte damit also meinen:
1. Obwohl Singer sich mit Kant anlegt (dies entspräche grob Lukas' "Übersetzung"), weil dieser Tiere als Mittel zum Zweck betrachtet, verhält Singer sich hypokritisch, indem er Tiere eben (entgegen seiner angeblich Ablehnung der kantschen Aussage) sehr wohl als Mittel zum Zweck (zwar nicht zum Verzehr, wohl aber zum Zweck der Befriedigung der sexuellen "Bedürfnisse") betrachtet. Sie würde damit also zum Ausdruck bringen, dass Singer ein Heuchler ist, der Wasser predigt ("it's wrong for animals to be a means to an end when it comes to food", paraphrasiert: "Kants Tiere als Zweckmittel ist falsch"), aber Wein säuft ("but somehow this scholar finds a loophole for sex", paraphrasiert: "nmT zum Zweck der Triebbefriedigung missbrauchen ist okay").
2. Singer übernimmt Kants Betrachtungsweise (dies entspäche Martins Version), dass Tiere Mittel zum Zweck sind, jedenfalls, wenn der Zweck Sex ist.

Weder das eine noch das andere spricht für Singer, völlig unabhängig davon, welche Übersetzung nun die "richtige" ist, und ...

> Also sagt Singer gerade das Gegenteil, im Gegensatz zu Kant
> ist er dafür, das Tierwohl auch zählt! So eine Sauerei, das
> ist doch Rufmord....

... damit ist Martins Übersetzung eben keineswegs "Rufmord", sondern wäre allenfalls - wenn sie denn falsch wäre - eben nichts als ein versehentlicher Übersetzungsfehler einer alles andere als leicht zu übersetztenden Textstelle.

Eine "Sauerei" natürlich ohnehin nicht - dieser Terminus offenbart lediglich Lukas' Speziesismus. Der uns hier noch eine Erklärung schuldig ist, wieso Zoosexualität dem "Tierwohl" ("im Gegensatz zu Kant ist er dafür, das Tierwohl auch zählt") dienen soll.

Im gleichen Artikel steht übrigens: "You could say Singer's take on(!) animal rights is: You can have sex with them, but don't eat them."

Zu all dem noch der Hinweis, dass es in Martins obigem Beitrag, soweit ich das beurteilen kann, ja nun eben nicht primär direkt um Singers inakzeptable Ansichten geht, sondern vielmehr um deren - durch ihn verschuldete! *) - Rezeption, insbesondere deren Darstellung in den Medien.

Achim

*) Natürlich ist niemand gegen falsche Darstellung in der Presse gefeit; so behauptete etwa die "Deutsche Welle" Rußland kürzlich, ich sei Fruktarier - "Следует отметить, что Штёссер придерживается крайней формы веганства – фруктарианства" -, was ja nun offensichtlich völliger Blödsinn ist. Worum es geht, ist die zutreffende Darstellung der abstrusen Singerschen Thesen. Und das betrifft keineswegs nur seine Befürwortung von Zoosexualität, sondern auch seine Tierrechtsverletzung, seinen Unveganismus und seinen Speziesismus (sowohl in der Theorie als auch der Praxis)

Re: Kritik

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
> Du beziehst dich auf fundamental-ethische Rechte, das gibt's
> für Utilitaristen nicht. Wenn du aber daraus schliesst, dass
> auch politische Rechte keinen Sinn machen, liegst du völlig
> falsch. Aus pragmatischen Gründen machen sie sehr wohl Sinn,
> und Singer unterstützt gewisse Rechte auch in diesem Sinne.

Sicherlich lehnen Utilitaristen Rechte als politisches Instrumentarium nicht grundsätzlich ab. Jedoch würden sie sie nicht so verwenden, wie man heute den Begriff des Rechts versteht. Und da sich die Forderung nach Tierrechten an die Forderung von Menschenrechten anlehnt, ist das nicht das utilitaristische Rechtsverständnis. Singer weiß das und hat sein Buch nicht umsonst "Animal Liberation" statt "Animal Rights" genannt und auf den Unterschied dieser Benennungen mehrfach hingewiesen.

Das zweite Problem, ihn als "Begründer der Tierrechtsbewegung" zu bezeichnen, liegt darin, dass es zwar einige Tierrechtler gibt und die Anzahl durchaus steigt, aber bis heute nicht genug, um von einer "Bewegung" zu sprechen.

> Ausserdem, bezüglich deinen 'elementaren Rechten', wenn du
> vor der Wahl stehst, ein Tier schmerzlos zu töten um tausende
> Tiere vor Qual und Tod zu retten, würdest du es tun? Falls
> ja, unterscheidet dich nichts vom Utilitarismus, ausser eben,
> dass das 'töten an sich' auch als 'schlechte Konsequenz'
> zählt. Falls nein, was ist das denn für eine absurde und
> unethische Moralvorstellung? 'Richtig zu handeln' bedeutet
> doch, die Welt besser machen. Und wenn anstatt einem Tiere
> tausende qualvoll sterben, dann ist das klar schlechter.

Natürlich haben auch andere Ethik-Ansätze abwägende Elemente. Es wäre jedoch terminologisch unsinnig, jede Form von ethischer Abwägung als "utilitaristisch" zu kennzeichnen. Utilitaristisch ist es, Abwägung als Hauptkriterium für alle Entscheidungen anzusetzen; nicht wie andere Theorien, lediglich bei Dilemma- oder Extrem-Situationen darauf zurückzugreifen.

Zur Antwort: Nein, wahrscheinlich würde ich das nicht. Der Unterschied ist nur, dass der Utilitarist hier von einer regulären und sauberen Entscheidung sprechen würde; ich würde von einer ethisch problematischen Entscheidung sprechen, die nicht gut ist, sondern lediglich das kleinere von zwei Übeln in einer (völlig unrealistischen) Extremsituation zu wählen bedeutet.

> Du
> meinst, hier Singer als Utilitarist verurteilen zu können,
> aber wenn du wirklich lieber tausendmal mehr Leid willst, als
> nötig wäre, dann bist doch du derjenige, der unmoralisch denkt.

Zum einen "verurteile" ich Singer nicht als Utilitarist, sondern lehne seine Ansichten auch deshalb ab, weil ich Utilitarismus grundsätzlich ablehne. Zum anderen finde ich es bemerkenswert, ein unrealistisches Extremszenario zu entwerfen, mir eine Antwort zu unterstellen, die ich nicht gegeben habe, um so auf meine "Unmoralität" zu schließen.

> Woher nimmst du dieses 'elementare Recht'?

Aus meinem kontraktualistischen Verständnis (sowie aus der Analogie zu Rechten vergleichbarer Menschen).

> Singer hat
> geschrieben, dass es IN DER THEORIE möglich wäre, Tiere ohne
> Leid glücklich leben zu lassen, sie dann schmerzfrei zu
> töten, und dann die Endprodukte zu konsumieren. Praktisch
> wird das nur in den allerwenigsten Fällen, wenn überhaupt,

Ja, ich habe (an dieser Stelle) schließlich auch seine Theorie kritisiert. Dennoch würde das auf seine Praxis ebenso zutreffen, da er mehrfach den Konsum von Eiern gutgeheißen hat und die Eier- genauso wie die Fleischproduktion in allen heutigen Formen eindeutig nicht ohne das Töten der Tiere möglich ist, auch nicht bei Eiern aus sog. Alternativhaltungen. Ihm ist das zweifellos bekannt, aber es scheint ihn aus irgendwelchen Gründen nicht zu stören.

> 'Animal Liberation' habe ich gerade nicht zur Hand, aber ich
> erinnere mich, dass er dort ähnlich argumentierte (z.T.
> gleiche Passagen).

Aber ebenso nur, wenn es um Fleischkonsum geht. Dass Töten von Tieren zum Konsum anderer Tierprodukte auch nicht ohne Leiden möglich ist, scheint er - wie gesagt - aus irgendwelchen Gründen auszublenden. Trotzdem würde ich zustimmen, dass was Nahrungsmittel angeht, der Utilitarismus i.d.R. ausreichend ist, um alle Tierprodukte auszuschließen. Trotzdem reicht er nicht, um Tierrechte zu begründen. Denn bei Tierversuchen gibt es, wenn auch wenige, sinnvolle Versuche, die rein utilitaristisch das Quälen und Töten von Tieren rechtfertigen würden. Daher ist es auch kein Wunder, dass Singer sich nicht gegen alle Versuche an (empfindungsfähigen) Tieren ausspricht, sondern meint, einige wären sinnvoll.

> Singer ist, wie schon gesagt, zu 99% Veganer.

Zum Glück ist er keine Frau, sonst hätten die Medien irgendwann mglw. berichten können, dass er gerade "76% schwanger" ist.

> Stell dir vor
> er hat Recht mit seinem Argument, dass er Leute als
> 'Extremist' antagonisieren würde. Dann würde er damit mehr
> Leid verhindern, als der Konsum von Freilandeiern verursacht.

Zum einen wäre eine totale Tierproduktvermeidung auch utilitaristisch zu begründen und damit gäbe es keinen Vorwurf des "Extremismus". Zum anderen ist diese Denkweise wiederum gerade die utilitaristische (auf die Weise X mehr Leid vermeiden als usw. - natürlich rein hypothetisch), die ich jedoch ablehne. Daher macht es keinen Sinn, auf diese Weise gegen mich argumentieren zu wollen.

> Bravo, mit dieser Argumentation schadest du den Tieren! Für
> viele Fleischesser ist die Vorstellung, auf 'vegan'
> umzustellen, undenkbar schwierig. Wenn du mit deinem
> Puritäts-Scheiss kommst, werden sie es gar nicht erst
> versuchen. Man sollte die Leute ermutigen, ihr
> bestmöglichstes zu tun, und sie für Teilerfolge loben.

Welche Strategie besser ist, ist ein völlig anderes Thema, als die Frage, ob jemand, der Tierprodukte konsumiert, vegan ist. Und die Strategie-Frage wurde auch schon oft genug besprochen, das müssen wir hier nicht wiederholen.

> Natürlich immer darauf hinweisen, dass es doch auch noch
> weiter geht, und irgendwann kommt man dann auch zu
> Veganismus.

Wissentlich keine Tierprodukte zu konsumieren ist kein "noch weiter", sondern ein Mindeststandard, um als vegan zu gelten. Wenn er vorsätzlich Tierprodukte konsumiert, wie er es tut, ist er nicht vegan. Schlicht und ergreifend.

> Wenn 1000 Menschen ihren Tierproduktskonsum
> halbieren, und bei den Tierprodukten, die gekauft werden,
> darauf achten, dass es nicht Massenproduktion ist, dann ist
> das Endresultat besser, als wenn die Hälfte strikte Veganer
> würden.

Ich wiederhole mich: "Diese Denkweise ist wiederum gerade die utilitaristische (auf die Weise X mehr Leid vermeiden als usw. - natürlich rein hypothetisch), die ich jedoch ablehne. Daher macht es keinen Sinn, auf diese Weise gegen mich argumentieren zu wollen."

Auch ansonsten die die Rechnung falsch. Wenn entweder die alle 50% vermeiden oder die Hälfte 100%, ist das Ergebnis (bis hier) identisch. Da Veganer jedoch auch neben Tierprodukten sonstige Tierausbeutung wie für Zoo und Zirkus vermeiden, wäre die Hälfte Veganer (selbst utilitaristisch) besser.

> Das erstere ist gut vorstellbar, das letztere scheint
> leider, zumindest kurzfristig, utopisch. Seien wird doch ein
> bisschen pragmatisch!

Da "pragmatisch" in diesem wie in ähnlichen Fällen eine Umschreibung für "opportunistisch" ist, verzichte ich dankend. Aber dazu habe ich mich schon oft genug geäußert (z.B. hier), weshalb ich nicht vorhabe, das zu wiederholen.

> aber auf Fleischesser kann das sehr antagonisieren wirken.

Würde ich bezweifeln. Auch rational denkende Nicht-Veganer dürften mir zustimmen, dass jemand, der Tierprodukte konsumiert, nicht als vegan bezeichnet werden kann.

> Und alle Indizien deuten
> darauf hin, dass Bienen eben nicht empfindungsfähig sind.

Welche Indizien? Wenn man bedenkt, dass selbst Fruchtfliegen Nozizeptoren haben, scheint es unwahrscheinlich, dass Bienen sie nicht hätten. Und das wäre ein deutlicher Hinweis, dass sie vermutlich empfindungsfähig sind. Jedoch ist die Argumentation einfacher: Honig ist unnötig, daher ist es die bessere Entscheidung, ihn zu vermeiden, solange man nicht sicher sein kann, dass Bienen nicht empfindungsfähig sind.

> Ob
> Singer, als er die Bücher schrieb, über das
> Geschlechtsproblem (männliche Küken werden vergast) bei
> (Freiland)Hühnern zur Eierproduktion gewusst hat, weiss ich
> nicht, wahrscheinlich nicht.

Seine Aussage, dass der Eier konsumiert, ist wenige Jahre alt. Man kann wohl davon ausgehen, dass ihm dies inzwischen durchaus zu Ohren gekommen sein dürfte. Aber scheinbar sieht er kein Problem darin.

> > Im Zitat geht es um Hühner und Mäuse, nicht um Bakterien.
>
> Ich weiss, ich wollte dir nur erklären, dass es nicht
> speziesistisch ist, Wesen mit verschiedenen relevanten
> Kriterien ungleich zu behandeln. Das scheinst du nicht
> verstanden zu haben.

Ich sagte deutlich, dass für mich das relevante Kriterium nicht das Zukunftsbewusstsein, sondern die Empfindungsfähigkeit ist. Hier gibt es keinen signifikanten Unterschied und daher auch keine Rechtfertigung zur Ungleichbehandlung.

> Wie gesagt, es war nur ein Vergleich. Und zwar einer, der
> deine Doppelstandards aufzeigen sollte. Föten sind
> empfindungsfähig, trotzdem darf man sie abtreiben, wir sehen
> das nicht als gleich schlimm an, wie wenn man einen
> Erwachsenen Menschen töten würde.

Sicher war es ein Vergleich, nur ein völlig unnötiger (s.o.). Ansonsten scheinst du davon auszugehen, dass ich damit einverstanden wäre, dass auch wahrscheinlich empfindungsfähige Föten abgetrieben werden. Das ist nicht der Fall.

> Krümel hat oben geschrieben, dass Wesen mit 'Interessen'
> Rechte verdienen. Wer sagt mir, wer oder was ein 'Interesse'
> hat?

Tiere, die empfindungsfähig sind, haben Interessen. Daher ist Empfindungsfähigkeit bei praktisch allen Tierethik-Theorien das weitgehend unbestrittene Grundkriterium. "Interesse" ist jedoch ein Begriff, mit dem man an konkreten Fällen besser arbeiten kann.

> Ich find das ein schwammiges Kriterium. Wenn sich ein
> Tier instinktiv so verhält, als ob es Leben wolle, hat es
> dann ein 'Interesse' dazu?

Interessen umfassend auch passive Interessen, d.h. einem Tier muss nicht aktiv bewusst sein, dass es genau dieses Interesse hat, um es zu haben. So kann z.B. ein Kind von zwei Jahren kaum aktiv reflektieren, dass es Nahrung aufnehmen muss, dennoch hat es zweifelsohne ein Interesse daran.

> Interessen sind für mich BEWUSSTE zukunftsbezogene
> Vorstellungen.

Wenn dir jemand plötzlich den Arm abtrennt, hast du damit also kein Problem, da du wohl kaum jeden Moment eine "bewusste zukunftsbezogene Vorstellung" formulierst, alle Gliedmaßen behalten zu wollen. Trotzdem ist das Abtrennen auch ohne eine aktive Vorstellung sicher nicht in deinem Interesse.

> Ausserdem, wer sagt, dass 'töten' überhaupt AN SICH schlecht
> sein muss?

Ich zumindest nicht.

> Aus pragmatischen Gründe wäre es
> immer noch absolut zwingend, Mord immer strengstens zu
> bestrafen, sonst würde die Gesellschaft schlichtweg nicht
> funktionieren. Das 'Lebensrecht für alle empfindungsfähigen
> Wesen' finde ich komplett mythologisch. Du argumentierst,
> also ob das sonnenklar wäre. Aber wie begründest du es denn?

Die Kurzform: Ethik dient der gesellschaftlich vereinbarten Berücksichtigung ethischer Interessen und am Leben zu bleiben ist im Interesse jedes empfindungsfähigen Lebewesens.

Mythologisch ist für mich dagegen der Utilitarismus. Wo soll dieses Prinzip, dass das meiste Glück die beste Lösung ist, herkommen, sodass sich jeder dieser kollektivistischen Diktatur beugen muss, egal, wie viel Schaden ihm zugunsten von anderen zugefügt wird, nur weil dadurch eine abstrakte Summe verbessert werden kann?

> > Ja, Zukunftsbewusstsein ist ethisch relevant. Aber es ist
> > nicht ethisch relevant in Bezug auf Grundrechte wie das Recht
> > auf Leben (sonst hätten alle Menschen, die kein
> > Zukunftsbewusstsein haben - wie Neugeborene, geistig schwer
> > Behinderte usw., das Argument sollte bekannt sein -, kein
> > Lebensrecht und könnten z.B. als Organspender benutzt und
> > getötet werden). Daher ist eine Ziege zu töten (ohne sich in
> > einer Konfliktsituation zu befinden) ethisch genauso
> > verwerflich, wie einen Menschen zu töten.
>
> Da sich deren Umfeld um Neugeborene oder geistig
> Schwerstbehinderte kümmert, wäre es in den meisten Fällen
> verwerflich, die Tötung dieser Menschen zu unterlassen. Wenn
> jetzt aber ein Paar ein Kind hat, und das im fünften Monat
> wegen schwerster Behinderung abtreibt, ist dies dann
> akzeptabel? Nach heutigem Recht schon. Was, wenn das Kind im
> 8ten Monat überlebensfähig auf die Welt kommt, jedoch
> schwerstbehindert, und die Eltern das Kind, falls sie früher
> von der Behinderung gewusst hätten, abgetrieben hätten? Ob
> innerhalb oder ausserhalb des Bauches kann doch keinen
> intrinsischen Unterschied machen. Eine Regelung zur
> schmerzfreien Tötung in Spezialfällen, wenige Tage nach der
> Geburt, könnte man zumindest in Erwägung ziehen, wenn die
> Eltern denn dafür wären. Da sowas bei Religiösen und anderen
> Menschen wohl viel Wut und Leid auslösen würde, müsste man es
> sich gut überdenken, aber ich sehe Singers Vorschlag als gut
> begründet. Wenn man nie gängige Normen hinterfragen würde,
> würden die Leute heute noch Menschen verurteilen, die
> vor-ehelichen Sex hätten!

Auch dieser ganze Absatz hat nichts mit dem von mir besprochenen Problem zu tun. Es ging darum, dass Zukunftsbewusstsein kein ethisches relevantes Kriterium für das Lebensrecht von nichtmenschlichen Tieren ist. Warum du hier stattdessen über Abtreibungen redest, ist mir völlig unklar.

> > Er ist Speziesist, weil er als Maßstab für sein Kriterium die
> > menschliche Spezies ansetzt. Er argumentiert nicht direkt mit
> > dem Begriff Spezies, aber indirekt steht sie hinter seinem
> > Kriterium. (Auch das ist nicht gerade unbekannt, siehe Great
> > Ape Project.)
>
> Das ist Blödsinn, er setzt bei relevanten Unterschieden an.
> Singer einen Speziesist zu nennen ist falsch und unredlich.

Ich habe eben gesagt, warum Zukunftsbewusstsein (in dieser Frage) kein ethischer relevanter Unterschied ist. Aber das scheinst du ausgeblendet zu haben.

Re: Kritik

Autor: ...Lukas
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Danke für die sachliche Antwort.

> "einfach nicht 'absoulut geltend'" ist eine nette
> Umschreibung für jemanden, der dem Utilitarismus völlig
> logisch folgend Rechte grundsätzlich ablehnt.

Du beziehst dich auf fundamental-ethische Rechte, das gibt's für Utilitaristen nicht. Wenn du aber daraus schliesst, dass auch politische Rechte keinen Sinn machen, liegst du völlig falsch. Aus pragmatischen Gründen machen sie sehr wohl Sinn, und Singer unterstützt gewisse Rechte auch in diesem Sinne.

Ausserdem, bezüglich deinen 'elementaren Rechten', wenn du vor der Wahl stehst, ein Tier schmerzlos zu töten um tausende Tiere vor Qual und Tod zu retten, würdest du es tun? Falls ja, unterscheidet dich nichts vom Utilitarismus, ausser eben, dass das 'töten an sich' auch als 'schlechte Konsequenz' zählt. Falls nein, was ist das denn für eine absurde und unethische Moralvorstellung? 'Richtig zu handeln' bedeutet doch, die Welt besser machen. Und wenn anstatt einem Tiere tausende qualvoll sterben, dann ist das klar schlechter. Du meinst, hier Singer als Utilitarist verurteilen zu können, aber wenn du wirklich lieber tausendmal mehr Leid willst, als nötig wäre, dann bist doch du derjenige, der unmoralisch denkt.

> Singer ist der
> Meinung, Tiere "schmerzfrei" zu töten sei in Ordnung, obwohl
> dies gegen ein elementares Recht, das Recht auf Leben,
> verstößt. Er ist gegen "Massentierhaltung", aber für sog.
> Alternativhaltungen und damit eindeutig Tierschützer, kein
> Tierrechtler.[/quote]

Woher nimmst du dieses 'elementare Recht'? Singer hat geschrieben, dass es IN DER THEORIE möglich wäre, Tiere ohne Leid glücklich leben zu lassen, sie dann schmerzfrei zu töten, und dann die Endprodukte zu konsumieren. Praktisch wird das nur in den allerwenigsten Fällen, wenn überhaupt, getan.

Hier ein Auschnitt aus 'Practical Ethics':

"Apart from taking their lives there are also many other things done to animals in order to bring them cheaply to our dinner table. Castration, the separation of mother and young, the breaking up of herds, branding, transporting, and finally the moments of slaughter -- all of these are likely to involve suffering and do not take the animals' interests into account. [...] In any case, the important question is not whether animal flesh could be produced without suffering, but whether the flesh we are considering buying was produced without suffering. Unless we can be confident that it was, the principle of equal consideration of interests implies that it was wrong to sacrifice important interests of of the animal in order to satisfy less important interests of our own; consequently we should boycott the end result of this process."

'Animal Liberation' habe ich gerade nicht zur Hand, aber ich erinnere mich, dass er dort ähnlich argumentierte (z.T. gleiche Passagen). Mit diesem Argument ('equal consideration of interests' folgt aus dem anti-Speziesismus Argument) lässt sich der Veganismus begründen. Es ist in der Tat schade, dass Singer nicht näher auf das Leiden, dass auch(!) bei der Freilandei-Produktion oder bei bio Milchkühen verursacht wird, trotzdem spricht das Argument für sich selbst. Und Singer ist, wie schon gesagt, zu 99% Veganer. Stell dir vor er hat Recht mit seinem Argument, dass er Leute als 'Extremist' antagonisieren würde. Dann würde er damit mehr Leid verhindern, als der Konsum von Freilandeiern verursacht. Es ist also nicht so, dass er es aus Bequemlichkeit tut. Allerdings muss ich zugeben, dass ich von seiner Arguementation in dieser Hinsicht nicht vollkommen überzeugt bin.

> Und da es "ein
> bisschen vegan" ebenso wenig wie "ein bisschen schwanger"
> gibt, folgt daraus, dass er nicht vegan lebt.
> Das zweite Argument ist ebenso schwach: Es ist völlig egal,
> wie viel er sich für was eingesetzt hat. Wenn er nicht vegan
> ist, ist er nicht vegan.

Bravo, mit dieser Argumentation schadest du den Tieren! Für viele Fleischesser ist die Vorstellung, auf 'vegan' umzustellen, undenkbar schwierig. Wenn du mit deinem Puritäts-Scheiss kommst, werden sie es gar nicht erst versuchen. Man sollte die Leute ermutigen, ihr bestmöglichstes zu tun, und sie für Teilerfolge loben. Natürlich immer darauf hinweisen, dass es doch auch noch weiter geht, und irgendwann kommt man dann auch zu Veganismus. Wenn 1000 Menschen ihren Tierproduktskonsum halbieren, und bei den Tierprodukten, die gekauft werden, darauf achten, dass es nicht Massenproduktion ist, dann ist das Endresultat besser, als wenn die Hälfte strikte Veganer würden. Das erstere ist gut vorstellbar, das letztere scheint leider, zumindest kurzfristig, utopisch. Seien wird doch ein bisschen pragmatisch!

Ich möchte Singer hier nicht entschudligen, als Philosoph hat er natürlich eine Vorbildfunktion, und sein Argument ist schon etwas dürftig, aber ich sehe schon ein, wie 'Extremismus' (Veganismus ist nicht 'extrem' im schlechten Sinne natürlich, wird aber oft so von aussen wahrgenommen!) kontraproduktiv wirken kann. Du scheinst hier in diesem Beitrag ein gutes Beispiel davon zu geben, für viele Veganer machen deine Aussagen wohl Sinn, aber auf Fleischesser kann das sehr antagonisieren wirken. (Zum Glück sind in diesem Forum sowieso fast alle Veganer.)

> Zudem war das Argument zweiteilig: Das Problem ist nicht nur
> sein eigener Unveganismus, sondern auch wie er ihn öffentlich
> rechtfertigt und damit dem (Real-)Veganismus gerade durch die
> Gewichtung seiner Aussagen aufgrund seiner Autorität immens
> schadet.

Ja, da hast du wohl Recht, das ist Schade!

> Eigentlich nicht. In seinem Buch plädiert er - wie er auch
> selbst sagt, siehe Zitat - [n?]irgendwo für Veganismus, sondern
> rechtfertigt Tierproduktkonsum, d.h. es liegt nicht einfach
> daran, dass er nur 'vergessen' hätte, den Begriff "vegan"
> ausdrücklich zu benutzen.

Ich kann mir vorstellen, dass er es darum nicht tut, weil 'vegan' auch Dinge beinhaltet, gegen die Singer nichts hat. Falls Bienen z.B. nicht empfindungsfähig sind, sähe er kein Problem damit, Honig zu essen. Und alle Indizien deuten darauf hin, dass Bienen eben nicht empfindungsfähig sind. Ob Singer, als er die Bücher schrieb, über das Geschlechtsproblem (männliche Küken werden vergast) bei (Freiland)Hühnern zur Eierproduktion gewusst hat, weiss ich nicht, wahrscheinlich nicht. Und eben, wie im obigen Abschnitt, den ich zitiert habe, klar zur Sprache kommt, rechtfertigt Singer unnötiges Tierleid nicht! Und unnötig ist es immer, ausser wenn dadurch noch mehr(!) Leid verhindert werden könnte, was in gewissen medizinischen Tierversuchen (längst nicht aber in allen, oft sind die unnötig und ungenau), wenn überhaupt, der Fall sein kann.

> Im Zitat geht es um Hühner und Mäuse, nicht um Bakterien.

Ich weiss, ich wollte dir nur erklären, dass es nicht speziesistisch ist, Wesen mit verschiedenen relevanten Kriterien ungleich zu behandeln. Das scheinst du nicht verstanden zu haben.

> Diesen ganzen Absatz hätte man sich sparen können, hätte man
> beachtet, dass es im Ziat um - ich wiederhole mich -
> eindeutig empfindungsfähige Hühner und Mäuse, nicht um
> Bakterien, Embryonen oder Feten geht.

Wie gesagt, es war nur ein Vergleich. Und zwar einer, der deine Doppelstandards aufzeigen sollte. Föten sind empfindungsfähig, trotzdem darf man sie abtreiben, wir sehen das nicht als gleich schlimm an, wie wenn man einen Erwachsenen Menschen töten würde.

Krümel hat oben geschrieben, dass Wesen mit 'Interessen' Rechte verdienen. Wer sagt mir, wer oder was ein 'Interesse' hat? Ich find das ein schwammiges Kriterium. Wenn sich ein Tier instinktiv so verhält, als ob es Leben wolle, hat es dann ein 'Interesse' dazu? Schon heute gibt es Roboter, die das auch tun, ist es jetzt Mord, wenn man da auf den 'off' Knopf drückt? Oder zählt doch nur die Empfindungsfähigkeit? Dann aber wäre da wirklich kein Unterschied zwischen Mensch und Ziege. Interessen sind für mich BEWUSSTE zukunftsbezogene Vorstellungen. Hühner oder Mäuse haben das höchstwahrscheinlich nicht. Bei Kühen oder Schweinen ist es schon weniger klar.

Ausserdem, wer sagt, dass 'töten' überhaupt AN SICH schlecht sein muss? Wenn ich nie geboren wäre, könnte ich mich auch an nichts stören. Wenn mich jemand im Schlaf schmerzlos töten würde, würde ich ja auch nichts davon mitkriegen, es wäre so, wie in den 13.7 Milliarden Jahren vor meiner Geburt -- nichts würde wahrgenommen, und leiden tut auch niemand. Natürlich hat töten enorme Auswirkungen auf das Umfeld, man hat Angst davor, man trauert um Leute / Tiere usw. Man könnte nicht unplausibel argumentieren, dass es 'nur' auf die indirekten Konsequenzen darauf an käme. Aus pragmatischen Gründe wäre es immer noch absolut zwingend, Mord immer strengstens zu bestrafen, sonst würde die Gesellschaft schlichtweg nicht funktionieren. Das 'Lebensrecht für alle empfindungsfähigen Wesen' finde ich komplett mythologisch. Du argumentierst, also ob das sonnenklar wäre. Aber wie begründest du es denn?

> Ja, Zukunftsbewusstsein ist ethisch relevant. Aber es ist
> nicht ethisch relevant in Bezug auf Grundrechte wie das Recht
> auf Leben (sonst hätten alle Menschen, die kein
> Zukunftsbewusstsein haben - wie Neugeborene, geistig schwer
> Behinderte usw., das Argument sollte bekannt sein -, kein
> Lebensrecht und könnten z.B. als Organspender benutzt und
> getötet werden). Daher ist eine Ziege zu töten (ohne sich in
> einer Konfliktsituation zu befinden) ethisch genauso
> verwerflich, wie einen Menschen zu töten.

Da sich deren Umfeld um Neugeborene oder geistig Schwerstbehinderte kümmert, wäre es in den meisten Fällen verwerflich, die Tötung dieser Menschen zu unterlassen. Wenn jetzt aber ein Paar ein Kind hat, und das im fünften Monat wegen schwerster Behinderung abtreibt, ist dies dann akzeptabel? Nach heutigem Recht schon. Was, wenn das Kind im 8ten Monat überlebensfähig auf die Welt kommt, jedoch schwerstbehindert, und die Eltern das Kind, falls sie früher von der Behinderung gewusst hätten, abgetrieben hätten? Ob innerhalb oder ausserhalb des Bauches kann doch keinen intrinsischen Unterschied machen. Eine Regelung zur schmerzfreien Tötung in Spezialfällen, wenige Tage nach der Geburt, könnte man zumindest in Erwägung ziehen, wenn die Eltern denn dafür wären. Da sowas bei Religiösen und anderen Menschen wohl viel Wut und Leid auslösen würde, müsste man es sich gut überdenken, aber ich sehe Singers Vorschlag als gut begründet. Wenn man nie gängige Normen hinterfragen würde, würden die Leute heute noch Menschen verurteilen, die vor-ehelichen Sex hätten!

> Er ist Speziesist, weil er als Maßstab für sein Kriterium die
> menschliche Spezies ansetzt. Er argumentiert nicht direkt mit
> dem Begriff Spezies, aber indirekt steht sie hinter seinem
> Kriterium. (Auch das ist nicht gerade unbekannt, siehe Great
> Ape Project.)

Das ist Blödsinn, er setzt bei relevanten Unterschieden an. Singer einen Speziesist zu nennen ist falsch und unredlich.

> Ist korrigiert (d.h. gelöscht).

Da es jetzt weg ist, hier noch einmal festgehalten: Im originalen Beitrag stand zuerst, nicht wörtlich aber in etwa sinngemäss folgendes:

'''Dass Singer Tiere wie Kant nur als 'Mittel zum Zweck' betrachtete, den Menschen jedoch als ein Wesen mit'Selbstzweck' und Würde betrachtete.'''

Dies ist natürlich völlig falsch, Singers Utilitarismus ist ja gerade das Gegenteil von Kants Theorie, und ausserdem zählt für Singer jegliches Leid / Wohl, ob es jetzt im Körper eines Menschen, Tieres, oder in Zukunft möglicherweise Roboters geschieht.

Das ist wohl alles, was ich hierzu zu sagen habe, falls ich nochmals auf weitere Kommentare antworte wird es kurz sein. Ich hoffe, dass ich einigen Leuten hier aufzeigen konnte, dass Singer nicht das 'Monster' ist, als das er hier (ich übertreiben natürlich ein wenig) ursprünglich vorgestellt wurde.

Re: Kritik

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen

> Lukas sprach mich gestern bezüglich des Singer-Threads an und
> bat mich seine Reaktion darauf an Martin weiter zu leiten/
> ins Forum zu stellen:

Wer ist Lukas bzw. wieso kann er hier nicht selbst schreiben? (Wäre schlicht einfacher für eine Diskussion, auch wenn er offenkundig kein sehr großes Interesse an einer Diskussion hat.)

> "Dieser Beitrag wurde 3717 mal gelesen" -- Traurig!

Ich möchte vorweg sagen, dass der Beitrag zwei Jahre alt ist und ich ihn heute nicht mehr so schreiben würde. Allerdings betrifft das vordergründig die Formulierungen (und ggf. Übersetzungen), nicht aber den grundsätzlichen Inhalt.

> Das sind die schlechten Seiten des Internets, solcher
> Blödsinn aus dritter, vierter oder fünfter Hand wird dann
> immer weiterverbreitet.

Den Teil verstehe ich nicht. Wieso sind Aussagen, die er in Interviews gegeben hat, aus "dritter usw. Hand"? Von einer kleineren redaktionellen Nachbearbeitung abgesehen, ist es das, was er wörtlich gesagt hat.

> "Peter Singer wird in etlichen Artikeln, Webseiten und
> Büchern über Veganismus und Tierrechte (naja, meist
> Tierschutz und "Tierethik") als "Begründer der Tierrechte"
> und dgl. bezeichnet und immer wieder zu diesen Themen
> interviewt. Da er allerdings kein "Tierrechtsphilosoph" ist,
> sondern eben speziesistischer Tierschützer und Unveganer,
> richtet das immensen Schaden an."
>
> Singer IST ein Gründer der Tierrechtsbewegung, für ihn sind
> Rechte einfach nicht 'absolut geltend' wie bei Deontologen,
> trotzdem setzt er sich für Tierrechte ein.

"einfach nicht 'absoulut geltend'" ist eine nette Umschreibung für jemanden, der dem Utilitarismus völlig logisch folgend Rechte grundsätzlich ablehnt. Ich zitiere mich aus Bequemlichkeit selbst:
Zitat: Singer benutzt den Begriff [des Rechts] nur der Einfachheit halber, doch eigentlich sei die "Redeweise von Rechten [...] in keiner Weise notwendig" (Peter Singer: Animal Liberation. Die Befreiung der Tiere, Reinbek bei Hamburg 1996, S. 37). [...] Dabei geht es hier nicht nur um den begrifflichen Gebrauch des Wortes "Recht". Singer ist der Meinung, Tiere "schmerzfrei" zu töten sei in Ordnung, obwohl dies gegen ein elementares Recht, das Recht auf Leben, verstößt. Er ist gegen "Massentierhaltung", aber für sog. Alternativhaltungen und damit eindeutig Tierschützer, kein Tierrechtler.

Wenn er gegen Rechte ist, kann man dann also sagen, er setze sich "für Rechte" ein? Die Medien können das in ihrer Vereinfachung tun (was nicht heißt, dass das richtig wäre), aber bei fundierteren Diskussionen sollte ein solcher, nicht gerade marginaler Unterschied entsprechend berücksichtigt werden.

(Nebenbei: Gerade am Punkt mit dem "immensen Schaden" hat sich im Übrigen bis heute nichts geändert. Wann immer von "Tierrechten" die Rede ist, wird es praktisch mit seinem utilitaristischen Ansatz gleichgesetzt.)

> Kürzlich wurde er
> von der Giordano Bruno Stiftung mit dem Ethikpreis für sein
> Engagement bezüglich 'Grundrechte für Menschenaffen' geehrt,
> es ist also absurd zu behaupten, dass er sich nicht für
> Tierrechte einsetzen würde.

Warum? Nur weil die gbs den Begriff "Recht" in ihrem Titel benutzt? Das ist eine etwas schwache Begründung.
Dazu kommt: So sehr ich die gbs in anderen Bereichen auch schätze, aber eine tierrechtlerische Position vertritt sie nicht (mehr dazu findet man über die Suchfunktion). Dazu kommt außerdem: Das Great Ape Project wird zwar von u.a. Singer getragen, setzt seine Ethik aber nicht prinzipiengetreu um. Es wäre nachlässig, nicht zwischen Projekt und Theorie zu unterscheiden.

> Grössenteils
> lebt Singer nämlich vegan, und er hat sich in seinem
> Lebenswerk wie nur wenige andere Philosophen für
> nichtmenschliche Tiere eingesetzt!

Nun ja, dieser Einwand widerlegt sich bereits selbst. Wenn es "größtenteils" ist, ist es nicht vollständig. Und da es "ein bisschen vegan" ebenso wenig wie "ein bisschen schwanger" gibt, folgt daraus, dass er nicht vegan lebt.
Das zweite Argument ist ebenso schwach: Es ist völlig egal, wie viel er sich für was eingesetzt hat. Wenn er nicht vegan ist, ist er nicht vegan.

Zudem war das Argument zweiteilig: Das Problem ist nicht nur sein eigener Unveganismus, sondern auch wie er ihn öffentlich rechtfertigt und damit dem (Real-)Veganismus gerade durch die Gewichtung seiner Aussagen aufgrund seiner Autorität immens schadet.

> Als gefragter Philosoph reist er an viele Kongresse, und
> manchmal ist es in gewissen Gegenden schwierig, schnell an
> veganes Essen zu kommen. Dann erlaubt er sich halt manchmal
> Freilandeier, wenn er in der Welt herumreist um die Leute zu
> überzeugen, ethischer zu handeln (so ein Bösewicht, oder, wer
> tun denn sowas?).

Er verhält sich so aus reiner Bequemlichkeit. Denn ein Professor einer Eliteuniversität wird wohl in der Lage sein, Eiprodukte zu vermeiden (Kongresse finden im Übrigen nicht in der Wüste statt). Als "böse" bezeichnete ich ihn nicht. Die Frage ist, ob jemand, der aus reiner Bequemlichkeit unvegane Produkte konsumiert ethischer verwerflich handelt. Offensichtlich ja.

(Wobei es genau genommen keine reine Bequemlichkeit ist. Die Rechtfertigung, (solche) Tierprodukte zu konsumieren, geht schließlich lückenlos aus seiner Ethik-Theorie hervor. S.o., s.u.)

> und das 'ohne es gelesen zu
> haben' ist offensichtlich voll von Ironie.

Eigentlich nicht. In seinem Buch plädiert er - wie er auch selbst sagt, siehe Zitat - irgendwo für Veganismus, sondern rechtfertigt Tierproduktkonsum, d.h. es liegt nicht einfach daran, dass er nur 'vergessen' hätte, den Begriff "vegan" ausdrücklich zu benutzen. Wer das Buch tatsächlich gelesen hätte, dem müsste das aufgefallen sein. Wem das nicht aufgefallen ist, hat es demzufolge nicht gelesen (oder verstanden).

> Singer sagt nur,
> dass das Töten von Tieren nicht grundsätzlich falsch ist.
> Trotzdem kann man sich für den Veganismus aussprechen, wenn
> man ihn mit 'Leid verhindern' begründet, und dies hat Singer
> auch ganz klar und oft getan!

Das schon etwas Wortklauberei bezüglich meiner Formulierung. Natürlich kann man er sich auch als Unveganer für Veganismus aussprechen und er hat auch nicht aktiv davon abgeraten. Dennoch spricht er sich nicht ausdrücklich dafür aus, wie es immer wieder behauptet wird, sondern rechtfertigt im Gegenteil Tierproduktkonsum.

> Der Autor dieses Beitrages weiss anscheinend nicht, was
> Speziesismus ist. Ist es speziesistisch von mir, wenn ich
> einem Bakterium keine Grundrechte gebe?

Im Zitat geht es um Hühner und Mäuse, nicht um Bakterien.

> Nein, das Bakterium
> ist zwar eine Spezies, trotzdem gibt es RELEVANTE KRITERIEN,
> die Menschen von Bakterien unterscheiden, z.B. die
> Empfindungsfähigkeit.

Hühner und Mäuse sind empfindungsfähig.

> Unsere Gesellschaft erlaubt das Abtreiben von
> empfindungsfähigen Föten. Ob der Fötus, oder das Baby,
> innerhalb des Mutterleibes oder ausserhalb davon ist, hat
> keinen Einfluss auf den Bewusstseinszustand davon. Wenn man
> also konsequent ist, dürfte man auch nach der Geburt
> 'abtreiben', solange das Baby von den mentalen Fähigkeiten
> noch einem Fötus ähnelt. Singer hat jedoch eingesehen, dass
> dies a) missbraucht werden kann, und b) in der Gesellschaft
> bei vielen Leuten Wut und Unverständnis hervorrufen würde,
> deshalb hält er trotzdem fest, dass es Sinn macht, Menschen
> uneingeschränkt direkt nach der Geburt Rechte zu verleihen.
> Aber eben, Singer macht den Unterschied zwischen 'Person' und
> nur empfindungsfähigen Wesen, und das scheint ja Sinn zu
> machen! Wenn ein Fötus im Mutterleib abgetrieben wird, ist
> das ja wohl weniger problematisch, als wenn jemand auf der
> Strasse einen erwachsenen Menschen erschiesst. Als Atheist
> solltest Du das sowieso einsehen, Bewusstsein entwickelt sich
> graduell, es macht nicht einfach *zack* und dann ist eine
> 'Seele' da.

Diesen ganzen Absatz hätte man sich sparen können, hätte man beachtet, dass es im Ziat um - ich wiederhole mich - eindeutig empfindungsfähige Hühner und Mäuse, nicht um Bakterien, Embryonen oder Feten geht.

> Jedenfalls, Singer bringt das plausible Argument, dass die
> Fähigkeit der Selbsterkenntnis, dass man seine eigene
> Existenz von Vergangenheit bis in die Zukunft versteht, dass
> man Zukunftspläne und Wünsche hat, ethische Relevanz hat. Ist
> es wirklich gleich schlimm, wenn jemand eine Ziege tötet, als
> wenn jemand einen Menschen tötet?

Ja, Zukunftsbewusstsein ist ethisch relevant. Aber es ist nicht ethisch relevant in Bezug auf Grundrechte wie das Recht auf Leben (sonst hätten alle Menschen, die kein Zukunftsbewusstsein haben - wie Neugeborene, geistig schwer Behinderte usw., das Argument sollte bekannt sein -, kein Lebensrecht und könnten z.B. als Organspender benutzt und getötet werden). Daher ist eine Ziege zu töten (ohne sich in einer Konfliktsituation zu befinden) ethisch genauso verwerflich, wie einen Menschen zu töten.

> Singer scheint einen guten
> Punkt zu haben... Und weil er eben ein (für ihn?) relevantes
> Kriterium bringt, ist er sicherlich kein Speziesist!

Er ist Speziesist, weil er als Maßstab für sein Kriterium die menschliche Spezies ansetzt. Er argumentiert nicht direkt mit dem Begriff Spezies, aber indirekt steht sie hinter seinem Kriterium. (Auch das ist nicht gerade unbekannt, siehe Great Ape Project.)

> Ausserdem hat man zeigen können, dass Schimpansen und
> womöglich andere Menschenaffen 'Voraussicht' und
> Selbsterkenntnis besitzen. Und siehe da: Singer will ihnen
> Rechte geben. Das ist gut und vollkommen konsequent.

Ja sicher, nur macht das nicht weniger speziesistisch. Denn die Frage ist nicht, ob er die menschliche Speziesgrenze überschreitet, sondern ob wie er argumentiert (s.o.).

> und sich nur auf irgendwelche Interviewpassagen ohne Kontext
> bezieht.

Wenn ich den Kontext irgendwie verfälscht haben sollte, bin ich gespannt darauf zu hören wie und wie der richtige Kontext lautet.

> Das ist schlichtweg falsch übersetzt. Eigentlich hiesse es
> "Also widerspricht Singer Kant, welcher argumentiert, dass
> Menschen eine inhärente Würde haben, welche ihnen einen
> 'Selbstzweck' gibt, während dem Tiere nur Mittel zu unseren
> Zielen sind."

Ist korrigiert (d.h. gelöscht).

De Kuyper Liköre

Autor: Nico
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
Thema öffnen
Zitat: Dear,

During production of Peachtree, Crème de Bananes, Blue Curacao and Watermelon no animal products of any kind are used.

Labels on the bottles are glued with casein glue.

Also in the ingredients which are used in the 4 liqueurs no animal products of any kind are used.

With kind regards,


Zitat: Hello,
We use for all the liqueurs the same glue.
regards,



Hervorhebungen von mir.

Re: Kritik

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Da ich mich nur dunkel erinnern kann Singer gelesen zu haben, kurz nachdem ich vegan wurde, kann ich zu den Inhalten nicht so viel sagen, trotzdem einige Anmerkungen.

> "Unveganer -- ja, Singer macht
> Ausnahmen, wenn er sich bei Gästen aufhält. Er rechtfertigt
> dies, indem er sagt, dass 'auf Extremismus beharren'
> kontraproduktiv wäre, und er so weniger Leute überzeugen
> könnte. Hat er Recht?

Wenn man sich nicht traut unvegane Produkte öffentlich abzulehnen, weil man befürchtet als Extremist darzustehen, dürfte es schwierig werden dem Gegenüber zu erklären was Tierrechte sind und warum eine vegane Lebensweise notwendig ist.


> Ich weiss nicht, ich finde es etwas
> zweifelhaft, aber ihn deshalb als 'Unveganer' zu bezeichnen,
> auf eine Art, die vermuten lässt, dass damit etwas ganz ganz
> Böses gemeint ist, ist vollkommen irreführend.

Als Unvegane wird eben jemand bezeichnet, der nicht vegan lebt. Dies ist bei ihm doch offensichtlich zutreffend. "Böse" ist das insofern, dass Tiere darunter leiden müssen.

> Als gefragter Philosoph reist er an viele Kongresse, und
> manchmal ist es in gewissen Gegenden schwierig, schnell an
> veganes Essen zu kommen. Dann erlaubt er sich halt manchmal
> Freilandeier, wenn er in der Welt herumreist um die Leute zu
> überzeugen, ethischer zu handeln (so ein Bösewicht, oder, wer
> tun denn sowas?).

Wenn er nicht gerade Vorträge in irgend ner Sibirischen Eiswüste hält, sollte es doch kein Problem sein veganes Essen zu bekommen, oder sich welches mit zu nehmen. Selbst wenn man dann mal ein paar Tage nicht so abwechlungsreich essen kann, wie vllt gewünscht.


> "Er ist sich zumindest bewußt, daß er nie für Veganismus
> argumentiert hat - im Gegensatz zu Leuten, die sein Buch
> zitieren, ohne es gelesen zu haben:"
>
> Komplette Fehlinterpretation, und das 'ohne es gelesen zu
> haben' ist offensichtlich voll von Ironie. Singer sagt nur,
> dass das Töten von Tieren nicht grundsätzlich falsch ist.
> Trotzdem kann man sich für den Veganismus aussprechen, wenn
> man ihn mit 'Leid verhindern' begründet, und dies hat Singer
> auch ganz klar und oft getan!

Zumindest in animal liberation scheint er nicht für Veganismus argumentiert zu haben. An welchen Stellen tut er es denn?

> Der Autor dieses Beitrages weiss anscheinend nicht, was
> Speziesismus ist. Ist es speziesistisch von mir, wenn ich
> einem Bakterium keine Grundrechte gebe? Nein, das Bakterium
> ist zwar eine Spezies, trotzdem gibt es RELEVANTE KRITERIEN,
> die Menschen von Bakterien unterscheiden, z.B. die
> Empfindungsfähigkeit.

Ich, und ich bin mir sicher Martin sieht das genau so, fordere Grundrechte die den Interessen der Tiere entsprechen. Weswegen ein Bakterium keine Grundrechte hat.

> Unsere Gesellschaft erlaubt das Abtreiben von
> empfindungsfähigen Föten. Ob der Fötus, oder das Baby,
> innerhalb des Mutterleibes oder ausserhalb davon ist, hat
> keinen Einfluss auf den Bewusstseinszustand davon. Wenn man
> also konsequent ist, dürfte man auch nach der Geburt
> 'abtreiben', solange das Baby von den mentalen Fähigkeiten
> noch einem Fötus ähnelt. Singer hat jedoch eingesehen, dass
> dies a) missbraucht werden kann, und b) in der Gesellschaft
> bei vielen Leuten Wut und Unverständnis hervorrufen würde,
> deshalb hält er trotzdem fest, dass es Sinn macht, Menschen
> uneingeschränkt direkt nach der Geburt Rechte zu verleihen.
> Aber eben, Singer macht den Unterschied zwischen 'Person' und
> nur empfindungsfähigen Wesen, und das scheint ja Sinn zu
> machen! Wenn ein Fötus im Mutterleib abgetrieben wird, ist
> das ja wohl weniger problematisch, als wenn jemand auf der
> Strasse einen erwachsenen Menschen erschiesst. Als Atheist
> solltest Du das sowieso einsehen, Bewusstsein entwickelt sich
> graduell, es macht nicht einfach *zack* und dann ist eine
> 'Seele' da.

Sobald das Kind soweit entwickelt ist, dass man ihm Interessen zusprechen könnte, wäre es eben problematisch diese zu verletzten. Wenn das Kind also schon im Mutterleib ein Interesse daran hat, nicht getötet zu werden sehe ich es zu diesem Zeitpunkt als falsch an, es abzutreiben. Bei der Abtreibungsfrage stellt sich für mich also die Frage, bis wann es erlaubt ist.

Pril (Spülmittel)

Autor: Anton
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Meine Anfrage vom 29.6.11:

Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

immer mehr Menschen leben aus ethischen Gründen vegan - vermeiden also alle Tierprodukte. Ich würde mich gern bei Ihnen erkundigen, ob die Geschirrspülmittel Ihrer Marke "Pril" - also Pril Original/Kraft-Gel/Zitrone/Limette/Apfel/Sensitive für Veganer geeignet sind.

Bitte teilen Sie mir nach Möglichkeit mit:

a) ob für die genannten Produkte Zutaten verwendet werden, welche laut Gesetz keine sind bzw. nicht auf der Zutatenliste deklariert sind
b) aus welchen Quellen alle Zutaten (ggf. auch die bei a) genannten) gewonnen werden und woraus die synthetisierten bzw. zusammengesetzten Komponenten synthetisiert/zusammengesetzt sind
c) welche Produktionshilfsstoffe eingesetzt werden (auch wenn diese im Endprodukt nicht mehr bzw. kaum noch zu finden sind)
d) welche entsprechenden Aussagen für die Verpackungsmaterialien gelten (ob z.B. für die Etikettierung kaseinhaltiger Kleber verwendet wird)
e) ob für Entwicklung und Herstellung der Pril-Produkte Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden.

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen,
***


Die Antwort vom 29.6.11 (!):

Zitat: Sehr geehrter Herr ***,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Tierversuche bzw. "vegane Produkte",
die wir Ihnen gerne beantworten.

Henkel trägt die Verantwortung für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt bei
der Herstellung, dem Vertrieb und der Anwendung seiner Produkte. In
Erfüllung dieser Verantwortung durchlaufen Rohstoffe sowie fertige Produkte
zahlreiche Prüfungen und Testreihen. Diese werden zu einem großen Teil vom
Gesetzgeber vorgegeben. Darüber hinaus existieren bei Henkel zusätzliche
Standards, die eine hohe Produktsicherheit für Verbraucher und Umwelt
garantieren.

Eine Produktentwicklung nach veganen Kriterien ist nicht Teil unserer
Strategie. In einzelnen Produkten verwenden wir deshalb auch Inhaltsstoffe
auf Basis tierischer Rohstoffe. Hierbei handelt es sich z. B. um
Rindertalg, der für den Einsatz in Wasch- oder Reinigungsmitteln chemisch
modifiziert und beispielsweise zu einer Seife umgewandelt wird.
Wir nutzen
hier in der Regel nur solche Rohstoffe, die nicht für eine weitere
Verwendung in Nahrungsmitteln geeignet sind.

Tierversuche werden bei Henkel grundsätzlich nur dann eingesetzt, wenn
rechtliche Bestimmungen dies vorgeben und keine alternativen Prüfmethoden
existieren, welche die entsprechenden Daten liefern können.

Henkel beschäftigt sich bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten intensiv mit
der Entwicklung von Alternativmethoden, bei denen die notwendigen Daten
ohne Tierversuche gewonnen werden können. Häufig spricht man bei diesen
Alternativmethoden auch von In-Vitro-Methoden (lateinisch “im Glas“), da
die Untersuchungen zum Beispiel an Zellsystemen in Reagenzgefäßen
durchgeführt werden.
Auf Basis des tierversuchsfreien Vollhautmodells von Henkel entwickeln wir
neue alternative Testmethoden. Um die Leistung und Qualität unserer
Fertigprodukte abzusichern, setzen wir unser Vollhautmodell beispielsweise
zur Untersuchung der Verträglichkeit unserer Kosmetikprodukte ein. Das
Ergebnis der bisherigen tierversuchsfreien In-vitro-Tests ist die Aufnahme
einer Reihe neuer Zell- und Gewebekultursysteme in die Laborpraxis.

Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere Ansätze zur Entwicklung von
Alternativmethoden. Henkel arbeitet zudem ständig daran, dass diese vom
Gesetzgeber anerkannt werden. Gleichzeitig setzt Henkel sich dafür ein,
dass die derzeit sehr langwierige Anerkennung von alternativen Testmethoden
durch den Gesetzgeber beschleunigt wird. Ziel ist es, die Zahl der
Tierversuche weiter zu reduzieren und schließlich vollständig auf
Tierversuche verzichten zu können. Aus diesem Grund ist Henkel auch
Gründungsmitglied der EPAA, der "European Partnership for Alternative
Approaches to Animal Testing", die im November 2005 von der EU-Kommission
gemeinsam mit der Industrie gegründet wurde. In diese Initiative sind auch
Tierschutzorganisationen einbezogen. Weitere Informationen zur EPAA finden
Sie unter http://ec.europa.eu/enterprise/epaa.

Wir bedanken uns noch einmal für Ihr Interesse und verbleiben

mit freundlichen Grüßen
...

Theresa Bäuerlein: Fleisch essen, Tiere lieben

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Antivegane Bücher haben zurzeit Konjunktur. Diese Entwicklung ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Denn sie zeigt, dass dieses Thema eine solche Bedeutung erlangt hat, dass Gegenreaktionen nötig werden. Eine negative Seite hat es aber auch: Es ist frustrierend, diese Bücher zu lesen. Nicht weil, ihre Ansichten nicht mit den meinen übereinstimmen (das wusste ich bereits, bevor ich eines davon aufschlug), sondern weil die Argumentation unglaublich schlecht ist. So verhält es sich auch mit Fleisch essen, Tiere lieben von Theresa Bäuerlein.


Eine Frage der Naivität

Vor kurzem habe ich das Buch von Lierre Keith gelesen. Bäuerleins Buch zu lesen, hätte ich mir deshalb sparen können, denn argumentativ gibt es keine wesentlichen Unterschiede. Das könnte auch daran liegen, dass Bäuerlein sich – freundlich formuliert – recht stark an Keith anlehnt. Das spiegelt sich in etlichen direkten Zitaten (S. 14, 20, 28, 49, 72, 81, 107, 109, 112, 114, 124), von den zahlreichen Paraphrasierungen nicht zu reden. Ungefähr den gleichen Anteil an wörtlichen Übernahmen hat noch einmal Michael Pollan. Dabei stört mich weniger die Einfallslosigkeit, gut ein Drittel des Buches aus Zitaten und Paraphrasierungen von Keith und Pollan aufzubauen. Es ist mehr ein Hinweis darauf, dass hier fast nichts Neues zu finden ist. Daneben füllt sie einen nicht unwesentlichen Teil mit illustrierenden Zeitungszitaten und Erzählungen aus ihrem Privatleben. So überrascht es nicht, dass nicht viel übrig bleibt, wenn man das Buch auf die Argumente reduziert.

Eine Parallele zu Keith ist die gleiche Methode, mit der Bäuerlein versucht, Veganer als "naiv" darzustellen; dass sie keine Ahnung hätten "wie Lebensmittel produziert werden, welche Stoffe sie enthalten und wie sich das auf unsere Körper und den Planeten auswirkt" (15). Sie unterstellt, dass Veganer glaubten, "mit der Wahl des Tofuburgers sei der Weltrettung [!] Genüge getan" (15). Da fragt sich, wer hier naiv ist. Keith liefert für diese Behauptung angebliche Zitate von Veganern aus nicht genannten Internet-Foren. Bäuerlein kann das überbieten. Ihr "Nachweis" ist ein Gespräch auf einer Party mit einer (für den Leser) anonymen Person, die nicht einmal Veganer ist, sondern Omnivor. Der Punkt ist nicht, dass ich die Authentizität infrage stelle. Personen, auf die diese Unwissenheit zutrifft, gibt es sicherlich. Der Punkt ist die Lächerlichkeit, eine Verallgemeinerung ("Veganer wissen nichts darüber") auf dem Einzelfall eines Unveganers zu begründen.

Das gleiche an einer anderen Stelle: Mit Verweis auf Keith schreibt sie von einem "Veganer", der einen Zaun durch die Serengeti bauen würde, damit die Karnivoren nicht mehr die Herbivoren töten (107). Wie wir uns erinnern, hat Keith nirgendwo nachgewiesen, wer das wo geschrieben hat und ob der Veganer war. Aber Bäuerlein – genauso ungezwungen im Umgang mit Quellen – breitet diese selbstverständlich absurde Vorstellung weiter aus. Müsste ich anhand eines Beispiels erklären, was ein Strohmannargument ist, ich hätte eins.

Auch andere Parallelen sind frappierend. Keith wusste nicht so recht, worüber sie eigentlich schreibt, indem sie Veganer, Vegetarier, Makrobiotiker und weitere zusammenmischte. Bäuerlein hat ein ähnliches Problem mit Begriffen. Sie nennt Peter Singers Animal Liberation ein "Standardwerk für Tierrechtler", in dem er "Veganismus" vertreten würde (110). (Und ja, das sind wörtliche Zitate aus ihrem Buch.) Nun ist es nicht (nur) so, dass sie einfach keine Ahnung hätte, wie das schließlich oft vorkommt. Denn im gleichen [!] Kapitel ihres Buches zitiert sie Singer zwei weitere Male, wie er einmal Unveganismus rechtfertigt und einmal das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken. Spätestens hier hätte sie merken müssen, dass an den vorherigen Aussagen etwas nicht stimmen kann. Dass sie das nicht tut, lässt daher vermuten, dass auch sie keine Ahnung hat, worüber sie schreibt. (Tatsächlich ist in Animal Liberation nirgendwo von Veganismus die Rede und von Tierrechten nur an der Stelle, an der Singer sagt, dass er sie ablehnt.[1])

Dass Vegetarismus außerdem nicht gesund ist, erklärt sie mit Berufung auf u.a. die Weston-Price-Stiftung (woher kennen wir das doch gleich?). Die Grundaussage lautet: Nicht Fette (ins. Cholesterin) machen dick, sondern letztendlich Kohlenhydrate. Die Verbindung zum Veganismus ist recht vage und wird auch nicht näher erläutert, denn wer Tierprodukte durch pflanzliche ersetzt, nimmt nur unwesentlich mehr Kohlenhydrate auf. Dabei erreichten nicht einmal Vegetarier die Höhe der Verzehrs-Empfehlungen für Kohlenhydrate. Veganer, die noch etwas mehr Kohlenhydrate aufnehmen, dürften somit im Optimum liegen.[2]

Nicht fehlen darf natürlich das Soja-Bashing. Eines von zwei Argumenten ist sogar neu. Zum einen (nicht neu) sei das meiste Soja gentechnisch verändert. Ja, und zwar das, was in der "Tierfutterindustrie" landet; aber nicht das für Soja-Nahrungsmittel, wie sie hier in Mitteleuropa konsumiert werden. Deren Bohnen stammen aus Österreich, Frankreich und den USA und die Hersteller, die viel in Bioläden absetzen, achten auf Gentechnikfreiheit. (Abgesehen davon, dass Bäuerlein hier kein konkretes Argument gegen Gentechnik anbringt, sondern nur ein diffuses "langfristige Folgen sind bisher unbekannt" (97).) Zum anderen (das ist neu) wären Hexan-Rückstände in manchen Soja-Produkten gefunden worden. In der "Studie", auf die verwiesen wird, werden auffälligerweise fast keine konkreten Werte genannt, an denen man überprüfen könnte, wie stark der Grenzwert überschritten wurde. Auch das bleibt also sehr vage. Zudem bezieht sie sich nur auf US-amerikanische Produkte und Bäuerlein bemüht sich nicht plausibel zu machen, inwiefern das auch auf europäische Produkte zutreffe.


Tierausbeutung als "gegenseitiger Vorteil"

Der interessanteste Teil ist (oder: wäre), wie sie die grundlegende Frage, auf die die anderen Fragen erst aufbauen, beantwortet: Darf man Tiere für Nahrungszwecke töten, obwohl es Alternativen gibt? Wie eine Einleitung dazu liest sich die Feststellung, dass es keine Ernährungsweise gibt, die "niemandem schadet, ja, die den Tod völlig ausklammert […]. Dies gilt selbst für eine vegane Ernährungsweise" (29). So weit so richtig und nun wartet man auf das dazugehörige Argument, denn dieser Gemeinplatz wird es wohl noch nicht gewesen sein. Und man wartet und wartet. Aber es kommt nichts. Das Kapitel endet mit der Feststellung, dass auch das "Veganertum" (31) nicht "nachhaltig" sei. Die ethische Argumentation, auf die man gerne eine Antwort erhalten hätte, hat sie hier mal eben übersprungen.

Das Warten geht lange Zeit weiter. Im Kapitel neun ändert sich das noch nicht. Das ganze Kapitel ist gegen den Vegetarismus gerichtet, weil die ethischen Unterschiede zwischen der Erzeugung von Fleisch und von anderen Tierprodukten wie Tiermilch und Eier minimal sind. Damit hat sie wiederum recht, doch beweist das nur, dass ethisch motivierte Vegetarier Veganer werden müssten. Und so wartet man auch nach diesem Kapitel immer noch auf die ethischen Argumente gegen Veganismus.

Viele Kapitel später kommt die Autorin doch noch darauf zurück. Sie beginnt mit einem Argument, das die philosophische Diskussion nicht einmal mit Fingerspitzen anfasst, das unter populären (um nicht zu sagen: populistischen) Autoren jedoch langsam aber deutlich zum Klassiker wird: Die Tiere wollen in Wirklichkeit ausgebeutet und getötet werden, denn das ist alles nur Teil einer Art Symbiose. "Menschliche Sklaven haben sich ihre Herren niemals ausgesucht. Tiere aber haben im Prozess der Domestizierung wahrscheinlich genau das getan." (108) Das Verb "aussuchen" verbinden die meisten Menschen mit einer gewissen Freiwilligkeit, aber das muss wohl falsch sein. Denn komischerweise braucht man Zäune und Mauern, um die Tiere, die sich das "ausgesucht" haben, einzusperren; und komischerweise braucht man Elektrozangen, Gaskammern und Bolzenschussgeräte, um sie daran zu erinnern, doch bitte ihren Teil des "gegenseitigen Vorteils" einzulösen. Denn trotz dieser großartigen Symbiose, haben sie irgendwie etwas dagegen, "uns mit Fleisch zu versorgen" (110).


Die Kunst zu Düngen

Auch in Sachen Ökologie findet sich das gleiche wie bei Keith. In Ermangelung an Argumenten muss Bäuerlein jedoch des Öfteren zu (vermeintlich) wirksamen Formulierungen greifen. So sei die Tatsache, dass die Tierindustrie 18% der weltweiten Treibhausgase verursache, "aus dem Zusammenhang gerissen" (14; ebenso im "Welt"-Interview, 02.05.2011), da dies nur dadurch zustände käme, dass Rinder mit Getreide ernährt werden nicht mit Gras. Der geneigte Leser fragt sich, aus welchem Zusammenhang das nun gerissen sein soll. Rinder werden mit Getreide ernährt, also sind die 18% in diesem Zusammenhang völlig korrekt. Es ist für die Tierausbeutungsindustrie auch notwendig, Getreide und anderes "Kraftfutter" zu geben, weil mit einer Grasernährung allein die "Leistungen" bei der Mast und der Eier- und Milchproduktion einbrechen würden.

Auch Bäuerlein lässt sich wie Keith ausführlich darüber aus, dass die Herstellung von Stickstoffdünger mit Hilfe von Erdöl und andere Praktiken der Landwirtschaft umweltschädigend sind. Auch sie vergisst (an der betreffenden Stelle) zu erwähnen, dass die extrem hohen Ernten notwendig sind, um Nahrung für die sog. Nutztiere zu beschaffen, das Problem also die Unveganer sind, nicht die Veganer. Sie behauptet, Kunstdünger würde Umweltverschmutzung verursachen, weil der Überschuss ins Grundwasser, in Flüsse und Seen gespült würde (48). Eigenartigerweise ist das nur von Tierdünger bekannt. Denn die ständig anfallenden Exkremente der sog. Nutztiere (d.i. der Tierdünger) muss auf den Feldern entsorgt werden, während Kunstdünger genau dosiert werden kann und kein Landwirt einen "Überschuss" an (eingekauftem, nicht irgendwie anfallendem) Kunstdünger hat, den er loswerden müsste. Da wundert es auch nicht, dass ihre Quelle für diese Aussage ein Blog-Beitrag ist (in dem auch keine weitere Quelle zu finden wäre). Behauptung stützt sich auf Behauptung, aber Hauptsache, es ist eine Fußnote vorhanden. (Sicherlich ist rein theoretisch auch eine Überdüngung mit Kunstdünger möglich. Das wäre aber Folge falscher Anwendung und keine des Düngers selbst.)

Mit der Ablehnung von Kunstdünger und unter völligem Ignorieren nicht-tierlicher organischer (und anderer) Düngemethoden, die ebenfalls wie bei Keith nicht einmal der Erwähnung geschweige denn Widerlegung wert sind, kommt sie zum Schluss, dass nur Tierausbeutung "nachhaltige" Landwirtschaft garantiere. Ich verweise zu diesen Aspekten auf die andere Rezension.


Nachhaltig tot

Kehren wir noch einmal zu ihrem Hauptargument zurück. Im FAZ-Interview (18.05.2011) umreißt sie es wie folgt:
Zitat: Das Argument "meat is murder" ist damit zu entkräften, dass man sagen kann, dass jede Ernährungsweise den Tod von Lebewesen beinhaltet. Das lässt sich nicht vermeiden. Die entscheidende Frage ist nicht, ob man nur Pflanzen isst oder auch mal Tierprodukte. Die wichtige Frage lautet: Was schadet weniger? Wenn Lebensmittel nachhaltig produziert werden, ist es für die Umwelt beinahe egal, ob ich Fleisch oder Pflanzen esse. Sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte können schaden. Es kommt auf den Zusammenhang an, in dem sie hergestellt werden.

Bis "Was schadet weniger?" ist es richtig. Nur macht sie dann den Sprung zur Umwelt, was das vorhergehende einschränkt auf: Was schadet der Umwelt weniger? Die richtige Frage ist jedoch: Was schadet nach allgemeinen ethischen Maßstäben weniger?

Die argumentative Basis ist, dass "Nachhaltigkeit" wichtiger sei als das Leben von Tieren. So kann man einfach argumentieren, dass Tierausbeutung in Regionen, wo Pflanzenanbau kaum möglich ist, ökologisch besser ist (oder zumindest sein könnte). Die Frage, die sie nicht klärt, ist jedoch, ob diese Argumentationsbasis berechtigt ist. Ist Umweltschutz wichtiger als das Wohl von (empfindungsfähigen) Individuen?

Grundsätzlich nein und das ist gut so. "Die Natur" ist kein empfindungsfähiges Wesen, sondern besteht zum größten Teil aus anorganischer Materie und zum zweitgrößten aus (immer noch nicht-empfindungsfähigen) Pflanzen oder Bakterien, Mikroben usw. Erst an dritter Stelle kommen empfindungsfähige menschliche und nichtmenschliche Tiere. Und nur wegen dieser gibt es überhaupt den Umstand, dass die Zerstörung der ersten beiden Gruppen ethische Relevanz besitzen kann. Es bleibt die Unterordnung: Empfindungsfähige Lebewesen sind wichtiger als nicht-empfindungsfähige Lebewesen oder bloße Materie. Auch bei umweltbewussten (oder umweltschützerischen) Menschen gilt das. Niemand, der ernst genommen werden will, würde von Krankenwagen fordern, langsam zu fahren, um nicht vermehrt Treibstoff zu verbrauchen. Oder würde es ablehnen, Schwerverletzte mit Hubschrauber oder Flugzeug zu transportieren, statt mit sparsameren (aber eben langsameren) Verkehrsmitteln. Und hier geht es nur um Verletzung. Wenn es wie beim eigentlichen Thema darum geht, Individuen aus Umweltgründen zu töten, entspricht das argumentativ (zum Glück) weitgehend akzeptierten ethischen Standards nicht.


Fazit: Wenig originell, wenig originär und argumentativ oberflächlich. Auch dieses Buch hat nur eine kleine Zielgruppe: die speziesistischen Umweltschützer. Der Normalverbraucher, der hier eine Argumentationsgrundlage gegen Veganismus erhoffte, wird spätestens dann das Gesicht verziehen, wenn ihm klar wird, dass Bäuerleins Konzept nur mit einer starken Einschränkung des Tierproduktkonsums funktioniert. Und der kritische Tierrechtler wird sich schlicht langweilen.


Theresa Bäuerlein: Fleisch essen, Tiere lieben, Ludwig-Verlag 2011, 160 Seiten, 13 Euro.



______

[1] Dt. Ausgabe (2. Aufl., Reinbek 1996), S. 37; neuste englische Ausgabe (3. Aufl., New York 2009), S. 8.
[2] Leitzmann/Keller: Vegetarische Ernährung, 2. Aufl., Stuttgart 2010, S. 189.

Re: Michael Schmidt-Salomons Ansichten über TR

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Sehr überzeugend finde ich seine Argumentation immer noch nicht.

> Michael Schmidt-Salomon Peter Singer ist persönlich nicht nur
> Vegetarier, sondern Veganer.

Nein, Singer ist Vegetarier, was sich auch völlig logisch aus seiner tierethischen Position ableitet.

> auf die Forschung ethische Güterabwägungen vor (die andere
> gerne übergehen - obwohl sie die Früchte dieser Forschung in
> Form von Medikamenten sehr wohl in Anspruch nehmen!)

Hatten wir hier im Forum ja schon einige Male: Was nicht vermeidbar ist (da alle Medikamente getestet werden, ist es nicht vermeidbar, tierversuchsgetestete Medikamente zu konsumieren), kann man anderen nicht ohne weiteres vorwerfen. So ziemlich die gesamte Menschheit baut in irgendeiner Form auf materiellen und geistigen Gütern auf, die direkt oder indirekt auf Sklaverei zurückgehen. Trotzdem heißt das nicht, dass z.B. Menschen im Süden der USA, wo viele Straßen ursprünglich von Sklaven gebaut wurden, keine Sklavereigegner sein können oder dürfen, nur weil sie diese Straßen nutzen.

> Aber: Peter Singer deshalb gleich abzusprechen, Tierrechtler
> zu sein (von ihm hat ja auch Francione - bei aller Differenz
> - Wesentliches übernommen!), geht echt zu weit! (Wo wäre die
> Tierrechtsbewegung denn ohne Singers "Animal Liberation"?)

Fragt sich: welche Tierrechtsbewegung? Aber auch sonst ist es ein eher schwaches Argument, da Singer Tierrechte in "Animal Liberation" ablehnt und man eine positive Wirkung (falls vorhanden) durch diese Fehlinterpretation wohl kaum ihm zuschreiben kann.

> Ist es Mord, wenn du
> deinen Hund von Würmern befreist?

Das ist das denkbar schlechteste Beispiel. Hätte er lieber das genommen, dass man beim Laufen auch Insekten tötet. Da müsste man noch differenzierter argumentieren, aber Parasiten zu töten ist schlicht und eindeutig Notwehr.

> Das wirst du hoffentlich
> nicht so sehen, was zeigt, dass auch du Differenzierungen
> zwischen verschiedenen Lebensformen vornimmst.

Auch Tierrechtsphilosophen wie Francione nehmen Differenzierungen vor. Der Unterschied zu Singer und Salomon ist nur, dass sie es nicht auf anthropozentrischer Grundlage tun. Letztere differenzieren danach, wie ähnlich ein Tier dem Menschen ist; in diesem Fall, ob es ein Zukunftsbewusstsein hat:

> Das Töten von Menschenaffen ist ein noch größeres
> ethisches Übel als das Töten von Ziegen. Schmerzen empfinden
> natürlich beide, aber: Menschenaffen haben im Unterschied zu
> Ziegen ein Bewusstsein ihrer selbst, können die Zukunft
> antizipieren, weshalb für sie lebensbedrohliche Situationen
> eine zusätzliche emotionale Dimension besitzen, die Ziegen
> nicht kennen.

Weder Singer noch Salomon würden Menschen, die kein Zukunftsbewusstsein haben, ein elementares Lebensrecht absprechen. Was übrig bleibt, ist die Empfindungsfähigkeit und die ist bei Menschen, Affen und Ziegen im Grundlegenden gleich. Alle drei wollen nicht getötet werden, alle drei sollten nicht dürfen werden (wenn es keine Notwehr oder berechtigte Euthanasie ist).

Re: Michael Schmidt-Salomons Ansichten über TR

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Urs schrieb:
>
> Ich denke, es liegt zum grossen Teil auch daran, dass MSS die
> falsche Literatur zur Berücksichtigung nichtmenschlicher
> Interessen liest. Auch in seinen Buchempfehlungen auf der HP
> seines neuen Buches "Leibniz war kein Butterkeks" finden sich
> in Bezug auf Tierethik nur die Sachen von Singer und auch
> (noch wesentlich schlimmer) Hoerster. Es wäre an der Zeit,
> dass man ihm etwas von einem Vertreter von TierRECHTEN
> nahelegt. Francione, Rowlands oder das Buch, der Rezension
> Martins folgend, von Johann S. Ach zum Beispiel.

Zumindest von Francione scheint er Informationen bezogen zu haben...

Zitat:
Michael Schmidt-Salomon Peter Singer ist persönlich nicht nur Vegetarier, sondern Veganer. Aber es stimmt, dass er (bei einigen Tieren) nicht im Töten das ethische Übel sieht, sondern in den Haltungsbedingungen. Auch nimmt er in Bezug auf die Forschung ethische Güterabwägungen vor (die andere gerne übergehen - obwohl sie die Früchte dieser Forschung in Form von Medikamenten sehr wohl in Anspruch nehmen!) Ich persönlich halte Singers Position insgesamt für besser begründet und auch für differenzierter als die Position von Francione (kann aber hier nicht auf Einzelheiten eingehen). Natürlich kann man in diesem Punkt anderer Meinung sein. Aber: Peter Singer deshalb gleich abzusprechen, Tierrechtler zu sein (von ihm hat ja auch Francione - bei aller Differenz - Wesentliches übernommen!), geht echt zu weit! (Wo wäre die Tierrechtsbewegung denn ohne Singers "Animal Liberation"?)
vor 15 Minuten


Zitat:
Michael Schmidt-Salomon Hallo Detlev: Ist es Mord, wenn du deinen Hund von Würmern befreist? Das wirst du hoffentlich nicht so sehen, was zeigt, dass auch du Differenzierungen zwischen verschiedenen Lebensformen vornimmst. In diesem Sinne würde ich Jane Goodall, die in vielen Punkten ganz andere Positionen vertritt als Singer oder wir, auch verstehen: Das Töten von Menschenaffen ist ein noch größeres ethisches Übel als das Töten von Ziegen. Schmerzen empfinden natürlich beide, aber: Menschenaffen haben im Unterschied zu Ziegen ein Bewusstsein ihrer selbst, können die Zukunft antizipieren, weshalb für sie lebensbedrohliche Situationen eine zusätzliche emotionale Dimension besitzen, die Ziegen nicht kennen. Ich weiß: Francione differenziert so nicht - aber gerade darin liegt m.E. sein größter theoretischer Fehler...
vor 9 Minuten


Von seiner Facebookpinnwand.

Mark Rowlands: Animals Like Us

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Ein populäres Argument gegen Tierrechte ist die Behauptung, die ethischen Normen in unserer Gesellschaft kämen dadurch zustande, dass die Menschen einen (hypothetischen) Vertrag miteinander darüber schließen, was erlaubt und was verboten ist. Da nichtmenschliche Tiere am Vertragsschluss nicht beteiligt sind und sein können, gibt es auch keine direkten Pflichten ihnen gegenüber. Sie stehen außerhalb der moralischen Gemeinschaft.

Diese Ansicht ist offenkundig fehlerhaft. So kann sie nicht erklären, wieso die menschlichen Grenzfälle (z.B. Kleinkinder, Behinderte usw.), die auch nicht am Vertragsschluss teilnehmen, trotzdem einbezogen werden müssen. An dieser Stelle setzt Rowlands ein, der mit seiner Version der Vertragstheorie auf der Basis von Rawls ("Eine Theorie der Gerechtigkeit") zeigt, dass sie im Gegensatz zur oben stehenden Behauptung sogar sehr gut geeignet ist, Tierrechts zu begründen.

Mark Rowlands, zurzeit Professor für Philosophie an der University of Miami (und Blogger), äußert sich mit diesem Buch nicht zum ersten (und nicht letzten) Male zum Thema Tiere und Ethik. "Animal Rights. A Philosophical Defence" von 1998 wäre hier zu nennen (neben weiteren Büchern).

Die moralische Gemeinschaft: Eine geschlossene Gesellschaft

Animal Like Us ist recht genau in der Hälfte geteilt. Auf den ersten hundert Seiten (Kapitel 1-4) geht es um den theoretischen Hintergrund seiner Theorie der Tierethik und auf den folgenden hundert Seiten (Kapitel 5-11) um konkrete Formen der Tierausbeutung und wie sie vor dem Hintergrund der theoretischen Überlegungen zu werten sind, sowie sich anschließende Bemerkungen.

Das erste Kapitel umreißt die Fragestellung, ob nichtmenschliche Tiere ethisch überhaupt relevant sind. Rowlands weist nach, dass sie aus unter anderem physiologischen und evolutionären Gründen Schmerz empfinden können, zudem andere negative Empfindungen wie Angst und Furcht, aber auch positive wie Freude, Vergnügen und Glück, auch wenn letztes bis nicht ganz geklärt ist. Dabei weist er zurück, dass sie grundsätzlich qualitativ geringere Empfindungen besäßen (was auch heißt, weniger leiden würden). Sie sind stattdessen oftmals stärker. Auch Wünsche und Überzeugungen [beliefs] sieht er bei den meisten Spezies vorhanden. Autonomie im schwachen Sinne ebenfalls. Ethisch bedeutsam und notwendig ist es daher allemal, sich mit Tieren und dem Umgang mit ihnen zu befassen.

Die Art und Weise, wie dies bisher getan wird, findet jedoch kaum seinen Zuspruch. Nichtmenschliche Tiere sind Wesen zweiter Klasse. Ethik, so sein Vorschlag, solle auf zwei Grundprinzipien beruhen. Das eine – schon hier wird seine heideggerische Neigung deutlich – nennt er Prinzip des Verdienstes ("principle of desert" – "desert" als Substantivform von "to deserve"): Niemand darf bestraft (oder gelobt) werden soll für Taten, die jenseits seiner Kontrolle liegen. Dazu gehört z.B., mit welchem Geschlecht oder welcher Hautfarbe man geboren wurde, da dies offenkundig außerhalb der Kontrolle liegt – wie auch, als welche Spezies man geboren wurde. Das zweite ist das Gleichheits- oder genauer: Gleichbehandlungsprinzip: Es darf kein Ungleichbehandlung ohne ethisch relevante Unterschiede erfolgen. Der kritische Punkt der ethischer Überlegungen ist, was als ethisch relevant gilt und was nicht. Im Folgenden widerlegt er die gängigen Behauptungen, ethisch relevant wäre, ein Mensch zu sein, einen bestimmten Intelligenzgrad zu besitzen usw. Auch die Versuche, dies durch zusätzliche Argumente zu stützen (wie das Potenzialitätenargument) lässt er nicht gelten.

Gerechtigkeit für alle

Damit hat er begründet, auf welcher Grundlage man ethische Überlegungen treffen sollte. Nun kommt Rowlands zum zweiten Teil seiner Theorie, die beantwortet, auf welche Art und Weise man diese Prinzipien anwenden soll. Hier orientiert er sich an John Rawls' "Theorie der Gerechtigkeit", jedoch mit Abwandlungen.

Die Ausgangssituation ist die, dass man sich hinter einem "Schleicher des Nichtwissens (ignorance)" befindet: Man weiß nicht, welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Talente und Fähigkeiten (ggf. Behinderung) usw. man hat oder nicht hat, wenn man ethische Prinzipien aufstellt. Das ist die unparteiische Position. Durch diese Position wird jeder eine solche Gesellschaft gestalten, in der er, egal wie die Realität vor dem Schleier aussieht, Gerechtigkeit herrscht und ihm widerfährt. So wäre es irrational, eine Gesellschaft mit Rassendiskriminierung zu wünschen, weil man nicht weiß, zu welcher Ethnie man selbst gehört; es könnte die diskriminierte sein. Daher würde man Rassendiskriminierung ablehnen.

In Abwandlung Rawls' Theorie spezifiziert Rowlands, dass die Eigenschaften, die hinter dem Schleier des Nichtwissens stehen, genau die sind, die unter das Prinzip des Verdienstes fallen (bzw. durch es ausgeschlossen werden). Neben Ethnie und Geschlecht ist das auch die Spezies. Die zweite Abwandlung betrifft, dass in Rawls' Theorie die moral patients (die ethisch Nicht-Handlungsfähigen, die nur 'Empfänger' sind), da sie über keinen Gerechtigkeitssinn verfügen, herausfallen. Das ist jedoch nicht logisch, da man hinter dem Schleier des Nichtwissens auch nicht weiß, ob man zur Gruppe der moral agents oder der moral patients (z.B. als geistig Behinderter) gehört.

Tote Tiere

Mit diesen Modifizierungen geht Rowlands nun an Fragen des Umgangs mit Tieren her. Wie sind sie von der unparteiischen Position (hinter dem Schleier des Nichtwissens, der die Spezieszugehörigkeit einschließt) aus zu bewerten?

Die erste Frage ist, wie das Töten von nichtmenschlichen Tieren grundsätzlich zu bewerten ist. Dafür fragt er zuerst, was am Tod eigentlich schlecht ist. Die Antwort lautet kurz gesagt: Dass man von seiner Zukunft depriviert wird, sie nicht mehr wahrnehmen kann. Nun haben nichtmenschliche Tiere im Gegensatz zu den meisten Menschen jedoch keinen starken Zukunftssinn, da es ihnen dafür das intellektuelle Konzept der Zukunft fehlt. Sie besitzen jedoch fast immer einen schwachen Zukunftssinn. Dennoch verlieren die Wesen, die einen starken Zukunftssinn haben, mehr beim Tod als die, die nur einen schwachen besitzen. Daher müsste man im Falle eines ethischen Dilemmas zwischen einem Menschen und einem anderen Tier wahrscheinlich meist den Menschen bevorzugen. Jedoch betont er, dass im Gegensatz zu Regans lifeboat-Szenario ein Mensch nicht jede beliebige Anzahl an anderen Tieren aufwiegt und dass, wenn das Tier länger lebt bzw. der Mensch auch nur einen schwachen Zukunftssinn besitzt, die Abwägung eine andere ist.

Der Grund, weshalb der Tod schlecht ist, ist m.E. jedoch etwas einseitig. So erscheinen mir andere (z.B. soziale) Gründe überzeugender. Zum müsste man, um vom Zukunftskriterium allgemeine Aussagen über die Stellung zwischen Menschen und anderen Tieren abzuleiten, ohnehin vom schwachen Zukunftssinn ausgehen und käme deshalb nicht weiter (da auch einige Menschen nur einen schwachen besitzen). Daneben sind ethische Dilemmata zwar philosophisch interessant, aber deren Analyse birgt die Gefahr, dass einige Leser denken könnten, hiervon könne man auf das allgemeine Verhältnis rückschließen. Da die allgemeine Tierausbeutung jedoch zur 99,99% kein ethisches Dilemma darstellt, ist das nicht der Fall. Wobei Rowlands dies auch thematisiert und so solche Fehlschlüsse zu vermeiden sucht.

Lippenstifte sind keine vitalen Interessen

Damit geht es in den zweiten Teil: Tiere in der Ausbeutungsindustrie. Er geht auf Tiere in der Nahrungsmittelproduktion, in Tierversuchen, in Zoos, bei der Jagd und die Haustierhaltung ein.

Der Autor überblickt im Punkt anhand der drei meistgenutzten Spezies – Hühner, Schweine und Rinder – prägnant die Zustände und Bedingungen, unter denen Tiere für die Nahrungsmittelproduktion 'leben'. Kupieren von Schnäbeln, Hörnern, Zähnen und Schwänzen; Kannibalismus; Erkrankungen durch schlechte Luftqualität, Stress, Nährstoffmangel bzw. die Belastungen durch die Qualzüchtung; Verletzungen an den Böden und Gittern; Kastration; Brandmarkierung; ständige Beschäftigungslosigkeit und Langeweile usw. – Dies betrachtet er nun mit seinem Ethik-Modell. In der unparteiischen Situation weiß man nicht, ob man ein Mensch wäre, der – da Tierprodukte nicht notwendig sind – ggf. auf etwas Genuss (oder eher Gewöhnung) verzichten müsste, oder ob man ein nichtmenschliches Tiere wäre und unter solchen Bedingungen leben würde. Bei dieser Abwägung müsste man rationalerweise die Tierausbeutung verbieten.

Zu kritisieren ist jedoch, dass er nur von "Vegetarismus" spricht, obwohl er Veganismus meint, da er bei der Analyse Legehennen und Milchkühe deutlich mit einbezogen hat. Ein anderer Punkt ist, dass er meist von Praktiken der "Massentierhaltung" spricht und sich nicht explizit gegen vermeintlich bessere "Alternativhaltungen" ausspricht. Wobei beide Kritikpunkte dadurch relativiert werden, dass er auch die Schlachtung thematisiert und festhält, dass selbst ein (rein hypothetisch) schmerzloser Tod in seinem Modell keinen Bestand hätte.

Bei Tierversuchen sähe die Interessenabwägung so aus, dass die menschlichen Interessen an einem gesünderen Leben gegen die Interessen der nichtmenschlichen Tiere am Leben überhaupt stehen. Auch das ist nicht zu rechtfertigen. Wobei Rowlands auch zeigt, dass die meisten Tierversuche keinen vitalen Interessen von Menschen dienen (so die Versuche für Kosmetik-, Produkt-, Militär- und psychologische Forschung), dass sich jahrelange Forschung häufig als unnütz herausgestellt hat, dass sie aufgrund der Nicht-Übertragbarkeit wissenschaftlich fragwürdig ist, schädliche Medikamente trotz Tierversuchen auf den Markt gekommen sind und die Bedeutung von Tierversuche auf die Steigerung der Gesundheit und Lebenserwartung oft übertrieben wurde. Diese wurden stattdessen v.a. durch Verbesserung der Hygiene, Wohnungssituation und Wasserversorgung erreicht. Die kleine Anzahl an Experimenten, die nützlich und sinnvoll sein könnten, sind ethisch dennoch nicht tragbar, da sie, nähme man Menschen als Versuchsobjekte, falsch wären und dies nach dem Gleichheitsgrundsatz ebenso für andere Tiere gelten müsse.

Der Artenschutz, Arten einzusperren

In gleicher Weise zeigt er, dass Zoos keinen vitalen Interessen dienen. Die "beste" Begründung ist die Unterhaltung, da die anderen Rechtfertigungen nicht zutreffen: dass Zoos zur Bildung beitrügen, ist laut einer Studie nicht der Fall (und wäre auch kaum möglich); dass sie zur Forschung beitragen ebenso wenig, da lediglich das Verhalten in Gefangenschaft beobachtet werden könnte; dass sie zum Artenschutz beitrügen ist ebenso ein nicht haltbarer Rechtfertigungsversuch.

Beim Thema Jagd werden die typischen Rechtfertigungen (sie sei für die Reduzierung sog. Schädlinge oder zum Artenschutz notwendig) von ihm widerlegt, jedoch muss ich zwei Punkten widersprechen. Er meint, für Inuit sei die Jagd gerechtfertigt, da sie hier einem vitalen Interesse (Nahrungsmittel) diene und dies deshalb genauso wie karnivoren Tieren erlaubt sein müsse. Dass es einem vitalen Interesse diene, ist jedoch längst nicht mehr der Fall (auch Inuit gehen in den Supermarkt) und selbst wenn, hätten sie die Möglichkeit, in andere Lebensräume zu ziehen, karnivore Tiere haben diese Wahl nicht. Der andere Punkt ist, dass er nicht-vegane Haustierernährung damit rechtfertigt, dass Karnivoren aus physiologischen Gründen nur mit Fleisch überleben würden. Diese, die er außerdem im nächsten Kapitel wiederholt, ist ebenfalls nicht richtig.

Seine Position zu sog. Haustieren lässt sich kurz darin zusammenfassen, dass man zu mehr verpflichtet ist, als das Tier nur am Leben zu erhalten. Die physiologischen und psychologischen Bedürfnisse stellen vitale Interessen dar, sodass z.B. Hunde ausgeführt werden müssen.

Konsumboykott bis Sachbeschädigung

Das vorletzte Kapitel, das dem Tierrechtsaktivismus gewidmet ist, ist keine Anleitung, sondern wiederum eine ethische Untersuchung. Konsumboykott und Aufklärungsarbeit fallen unter die Aktionsformen, die unbedenklich sind. Kritischer wird es beim zivilen Ungehorsam, der per Definition illegal ist. Dennoch sieht ihn Rowlands als gerechtfertigt. Bei der Abwägung, inwiefern Tierrechtler Gewalt (bezogen auf Sachbeschädigungen) anwenden dürfen, unterscheidet er zwischen konkreten Zielen (wie Tierbefreiungen) und abstrakten. Im ersteren Fall ist sie eher erlaubt als im letzteren. Gewalt gegen Menschen wie bei Aktionen, die man als Terrorismus bezeichnen könnte, sind ethisch ungerechtfertigt. Anzumerken zu diesem Kapitel ist, dass der Autor Aktionsformen der Sachbeschädigung recht pauschal als nützlich bezeichnet, was er m. E. nicht überzeugend belegt.

Abschließend geht Rowlands der Frage nach, welche Auswirkungen die Massentierhaltung auf die Menschen haben. Sehr irritierend ist seine Kritik, es würde kleine Betreibe (wohlgemerkt Tierausbetungsbetriebe) ruinieren. Zweifellos richtig, aber aus tierrechtlerischer Perspektive ebenso zweifellos irrelevant. Daneben führt der Medikamentenrückstände und sonstige gesundheitliche Auswirkungen an, sowie Umweltzerstörung und Nahrungsmittelverschwendung. In einer vielleicht etwas zu langen Ausführung über politisches und behördliches Verhalten im Falle BSE zeigt er, wie wenig auch die Gesundheit von Menschen bei den Profitinteressen der Tierausbeutungsindustrie zählen.

Letzte Kritik und Fazit

Neben den bereits kritisierten Punkten noch zwei zu seinem Ethik-Konzept. Die Nachteile, die er auch sieht, sind, dass der Schleier des Nichtwissens bzw. die sich daraus ergebende unparteiische Position sehr theoretisch sind. Es verlangt, dass man gerade das (für den Moment der Überlegung) ignoriert, über das jeder Mensch stark definiert ist und was stark in der eigenen Identitätsvorstellung verhaftet ist. Der zweite Punkt ist seine Maßgabe, dass selbst wenn man sich diese unparteiische Position vorstellen kann, man all das nicht tun soll, was irrational wäre. Leider verhalten sich viele Menschen oft nicht sehr rational, wozu er etwas lax anmerkt, sie sollten jedoch ihr Bestes geben. – Zugegebenermaßen sind das aber zwei Probleme, die fast jede Ethiktheorie hat.

Ansonsten ist das leicht geschrieben und mit vielen Beispielen veranschaulicht, zudem immer wieder mit Humor aufgelockert. Es ist klar strukturiert und über viele Unterkapitel sowie eine Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels gut nachvollziehbar. Fortgeschrittene Leser hätten sich über eine stärke Diskussion anderer Positionen, ein paar mehr Nachweise und eine Bibliographie gefreut, auch das Register hätte ausführlich sein können; das heißt im Umkehrschluss jedoch, dass es einsteigerfreundlich ist und das war sicher auch die Absicht.

Fazit: Als Einführungsbuch lesenswert, vor allem was die theoretischen Überlegungen betrifft. Und interessant für alle, die sich fragten, ob eine kontraktualistische Tierethik möglich ist. Auf der praktischen Seite ist es eine kompakte Übersicht über die Kernbereiche der Tierausbeutung. Geschmälert wird das Lob durch einige Mängel, die vielleicht auch den zehn Jahren anzulasten sind, die das Buch alt ist, da sich der Bereich Tierethik schnell wandelt.


Mark Rowlands: Animals Like Us (= Practical Ethics, Bd. 2), Verso-Verlag, London/New York 2002, 220 S., 15 Euro.

''Schwarzarbeit, Körperverletzung, Waffenbesitz und 'Sklaverei'''

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Ab morgen 19 Uhr kann man es sich von
> der Seite
> der ARD
herunterladen.

Außerdem kann man sich den Inhalt der Sendung durchlesen. Hier ein paar markante Stellen daraus:
Zitat: AUTOR
Ich überprüfe, was die Frau – ich werde sie ab jetzt "Manuela" nennen - mir mitteilt. Sie sei Direktwerberin der Agentur K. gewesen, im Auftrag des Tierschutzvereins "Bund Deutscher Tierfreunde e.V.". Im Internet kommt der ziemlich schlecht weg. Er sei zu aggressiv auf zahlende Mitglieder-Anwerbung aus. Seitenlang Anklagen von ehemaligen Straßen- oder "Direktwerbern", abfällig auch "Drücker" genannt, gegen den "Bund Deutscher Tierfreunde".

Ab 2002, erzählt sie, habe sie sechs Jahre lang als Drückerin gearbeitet. Im Spätsommer 2008 sei sie geflohen – geflohen aus einer Arbeits- und Lebenswelt, in der sie und andere, vorwiegend junge Menschen, wie Sklaven gehalten, misshandelt und ausgebeutet worden seien.

MANUELA
Man hat jeden Kontakt verloren. Es war einfach eine andere Welt. Außenseiter, wir haben immer gesagt, wir sind Außenseiter, teilweise auch: Abschaum von der Gesellschaft. Wir so haben eigentlich so groß gar nichts mitbekommen. Wir konnten abends auch nicht herausgehen, abends und was trinken gehen überhaupt nicht, wir waren total abgeschotten… oder: weg von der Gesellschaft…

Es gab auch Wörter, die durften wir nicht sagen, z.B. "Mitglied", das war ein verbotenes Wort, oder "Unterschrift", "Abbuchung", die durft' ich nicht sagen.

AUTOR
Das System der so genannten Drücker-Kolonnen kannte ich schon durch meine damaligen Recherchen zu dem Spielfilm: Bis zu 20 Werber werden unter dem Kommando eines Kolonnen- Chefs in abgelegenen Häusern einquartiert. Von dort aus starten sie jeden Morgen in einen Umkreis von maximal 100, 150 km, bauen in Fußgängerzonen und vor Einkaufszentren ihre Stände auf und versuchen Passanten dazu zu bringen, Club-Mitgliedschaften oder Abonnements für Zeitungen und Zeitschriften zu unterschreiben. Die Kolonnen-Chefs sorgen mit einem ausgeklügelten Prämien- und Strafsystem, notfalls mit Gewalt, dafür, dass ihre Drücker einen "Mindestumsatz" von fünf neuen Mitgliedsverträgen, in ihrem Jargon: "Scheine", erzielen. Was ich nicht wusste: Dass dieses Drücker-System offenbar nun auch von spendenabhängigen Wohlfahrts-, Natur- und Tierschutzvereinen praktiziert wird – in Manuelas Fall vom "Bund deutscher Tierfreunde e.V.".

STEFAN LOIPFINGER (Charitywatch)
Und immer wenn natürlich Milliarden bewegt werden, ist auch logisch, da kommen dann die Ansprüche von Leuten, um sich an diesem Kuchen ein Stückchen abzuschneiden und der Markt macht es einem, der betrügerische Absichten hat, sehr, sehr einfach, denn Kontrollen gibt es so gut wie keine in Deutschland, da muss man sich nicht fürchten. Es gibt so gut wie keine Gesetze, wenn man's bisschen geschickt anstellt, kann man sich hier halblegal richtig bereichern, sich Porsches, Ferraris und sonst noch was kaufen, ohne dass man jemals Gefahr laufen muss, dass man letztendlich irgendwie einer Straftat am Ende überführt wird. Also man kann fast zusammenfassend sagen: ein Betrüger oder ein Bankräuber, das sind alles dumme Leute, wenn man’s intelligent macht, gründet man einen Verein…

MANUELA
Es gab auch Wörter, die durften wir nicht sagen, z.B. "Mitglied", das war ein verbotenes Wort, oder "Unterschrift", "Abbuchung", die durft' ich nicht sagen.

AUTOR
Was man darf und was nicht, bestimme allein der Chef. Und setze es durch. In der Abgeschlossenheit der Kolonne, im abgelegenen Drückerhaus, aber auch tagsüber, auf der Straße, wo die Drücker ständig von ihm selbst oder von einem seiner Handlanger kontrolliert würden. Dieses System kenne ich aus meinen Recherchen in den 80iger Jahren. Es reicht von vorgeblicher Fürsorge bis zu eskalierender Gewaltanwendung. Diese psychischen und physischen Verletzungen enthalten immer eine demonstrative Botschaft des Chefs: mir entkommt keiner, ohne mich seid ihr nichts, jeder Widerstand ist zwecklos.

ANDRÈ
Die Prinzipien der Kolonnen sind alle gleich … Gewalt wurde eigentlich fast täglich angewandt. Die jungen Leute, die gerade erst gekommen waren, die haben nichts bekommen, die wurden davon auch weg gehalten, damit sie das nicht mitbekommen. Und die etwas länger dabei waren, so nach einem Monat oder so, wenn die den Umsatz nicht hatten, dann gab's eben abends auch Gewalt. Von leichter Ohrfeige bis hin wirklich zum Nasenbeinbruch – oder halt Rippenbruch. Das war schon von - bis.

AUTOR
Drücker, die sich aus der Kolonne absetzen, untertauchen oder gar auspacken wollen, leben gefährlich, erzählt André. Sein Chef sei jedes Mal ausgeflippt.

ANDRÈ
…und als andere Reaktion war halt, dass er die Bahnhöfe hat belagern lassen durch irgendwelche Leute, ob sie da irgendwie auffindbar sind. Über sein Handy hat er vorher Fotos von uns gemacht und die hat er dann an seine Leute weiter geschickt. Ich hab nur einmal habe ich welche von ihnen gesehen, bei ihm zu Hause, da haben die einen wieder gebracht, der abgehauen war und das waren halt Zwei-Meter mal Zwei-Meter Typen und ich glaub, also mit denen möchte ich mich nicht anlegen.

AUTOR
Vom Landgericht Münster ist Andrés ehemaliger Chef wegen Körperverletzung in zwei Fällen verurteilt worden: zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung.

SPRECHERIN 2
Angesichts der Vorstrafen des Angeklagten kam eine Geldstrafe nicht mehr in Betracht, heißt es im Urteil des Landgerichts Münster vom Juni 2010. Zugunsten des Angeklagten spreche, "dass er die Taten in der Berufungshauptverhandlung […] eingeräumt" hat. Die Körperverletzungen waren "auch nicht besonders gravierend", urteilt der Richter. Strafschärfend sei zu berücksichtigen, dass der Angeklagte Mitarbeiter körperlich misshandelt hat, die "als Angestellte der Werbeagentur in gewissem Umfang wirtschaftlich von ihm abhängig waren."

AUTOR
Es gibt ein Problem für diese "Spendensammler-Industrie": ein eingetragener Verein darf zwar aus Spenden und Förder-Mitgliedschaften Verwaltungs- und Betriebskosten, Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Mitglieder, das Gehalt eines Geschäftsführers oder Rechnungen eines externen Dienstleisters bezahlen, aber der Verein selbst darf keinen Gewinn erwirtschaften. Eine mögliche Lösung aus diesem Dilemma könnte so aussehen: Führende Vereinsmitglieder gründen gewinnorientierte Unternehmen, die im Auftrag ihres Vereins tätig werden. Zum Beispiel eine Marketing-Agentur. Und lassen deren Gewinne ganz legal in ihren Taschen verschwinden. Damit diese Agentur aber Gewinne abwirft, müssen möglichst viele zahlende Mitglieder zu möglichst geringen Kosten angeworben werden. Und wo kann man Kosten
drücken? Auf dem Rücken von Menschen wie Manuela …

MANUELA
[Nach dem "Einstieg" bei der Drückerkolonne.] Ich bin dann ins Zimmer, hab mich aufs Bett gesetzt, das Bett überzogen. Ja, und was dann ein bisschen komisch war, dass da noch drei andere Mädels im Bett waren und ich mit ihr in einem Bett schlafen musste und auf dem Boden eine, auf einer dünnen Matratze, das war ein bisschen komisch, das war auch ein bisschen unangenehm… Ich dacht’ auch, ich komm in ein Tierheim! Es waren keine Tiere da! Und dann hat aber so das Mädchen, wo auf der Matratze unten schlief, die hat geweint. Und dann hat die immer wieder gesagt: "Hier in dem Haus
passieren schlimme Sachen."

AUTOR
Die Zweifel führen mich zurück zu etwas, was gesichert ist: zur Vorgeschichte des "Systems". Seine Erfinder haben es in den 1980er- und 90er Jahren entwickelt und perfektioniert. Im Deutschen Tierhilfswerk e.V., kurz DTHW. Ich grabe mich durch Akten, Zeitungsausschnitte, Protokolle, Gerichtsurteile… Mit über 200.000 zahlenden Mitgliedern und einem Spendeneingang in Höhe von rund 12 Millionen Euro pro Jahr steht der Verein, ehemals Deutsches Tierhilfswerk, seit 2006 umbenannt in „Aktion Tier“, auch heute noch ganz oben in der Liga der deutschen Tierschutzvereine. Trotz einer im Jahr 1999 aufgedeckten Unterschlagung von Spenden-Geldern in mehrfacher Millionenhöhe durch den langjährigen Vorsitzenden des Deutschen Tierhilfswerks e.V., Wolfgang U. und dessen Komplizen.

STEFAN LOIPFINGER
Wolfgang U. war einer der größten Spendenskandal-Verursacher, den es in Deutschland jemals gegeben hat. Die damals eingesammelten Gelder wurden zu weniger als zehn Prozent in den aktiven Tierschutz gesteckt.

AUTOR
Höhepunkt der Vereins- und Firmenverschachtelung: Harry und Erika L. sowie Vorstands- Mitglieder des Bunds Deutscher Tierfreunde gründen 2008 auch noch den Verein AFI – "Animal Friends International". Falls sich der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. - aus welchem Grund auch immer - auflösen sollte, lese ich in der Satzung, geht dessen Vermögen an "Animal Friends International" über. So hat man sich rundum abgesichert. Vorsichtshalber hat sich Harry L. formal von allen Ämtern im Bund Deutscher Tierfreunde getrennt. Aber wo auch immer man hinter die Vereins- und Firmenkulissen dieser "Tierfreunde" blickt, überall taucht ein Name auf: Harry L..

MANUELA
[Über die "Arbeit".] Dann hab ich zu dem Mädchen gesagt: wir können doch eine rauchen! Und da hat sie gesagt: "Mhm… jetzt nicht: Hier gibt es gewisse Regeln." Und zwar: ab drei, wenn wir drei Leute aufgeschrieben hatten, durften wir eine rauchen und wenn wir fünf Leute dazu gebracht hatten, einen Tierschutz-Auftrag auszufüllen, dann durften wir etwas essen oder etwas trinken…

Also der konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass der Chef im Café sitzt und uns eigentlich beobachtet, dass wir ja nicht aufwärmen uns oder einmal eine rauchen oder was essen oder einen heißen Tee trinken, sondern die haben wirklich gedacht, dass wir das für die Tiere machen.

Ich hab ihm mal gesagt: Die Leute, die sind in einem festen Arbeitsverhältnis, die brauchen auch mal frei, Urlaub, ja, dann hat er immer geschrien: die deutschen Gesetze interessieren mich nicht, wir haben unsere eigenen Gesetze!

AUTOR
Bleibe die Erfolgsquote unter diesem Minimum, gab es Lohnabzug, verschärfte Schulung, Schlaf- und Essens-Entzug, Anrechnung von "Schulden" beim Boss, schließlich auch Schläge. Und als "Zuhause" dieses abgelegene, vom Kolonnen-Chef rigide kontrollierte Mehrfamilienhaus…

MANUELA
Er hat immer gesagt: Des geht niemand was an. Als Beispiel hat er immer gesagt: Wenn fünf Millionen eingehen und eine Million geht an die Tiere – ohne uns hätten die Tiere nicht die Million.

Wenn er gemerkt hat, einer möchte abhauen, er wollte mal abhauen, er hat mitbekommen oder gespürt, dass er abhauen möchte, der hat Schläge bekommen – oder am Stand hat einer die Mappen weg genommen und hat gesagt: damit geh’ ich jetzt und hat nicht gearbeitet, den hat er mit nach Hause gezogen, und ich glaub, zwei Mitarbeiter waren mit oben, wo auf ihn eingeschlagen haben, das war öfters… oder wenn sie zu frech waren, dann hat er sie oben geschlagen, dann hab ich ihn dann weg gedrückt…

AUTOR
[Der Journalist] Michael Würz - jung, zupackend, gut vernetzt in der Region - macht das einzig Richtige: Er begleitet Manuela und ihren Gefährten [nach deren Flucht] zur Polizei. Dort zeigt Manuela ihren ehemaligen Chef und Geliebten wegen Schwarzarbeit, Körperverletzung, Waffenbesitz und "Sklaverei" an.

Eigentlich ist hier auch die Geschichte der Drückerin Manuela zu Ende. Fast ein halbes Jahr habe ich recherchiert, dokumentiert, Interviews geführt. Der Bund Deutscher Tierfreunde sammelt indessen munter weiter Mitgliedschaften. Alles wie gehabt? Nicht ganz. In Rheinland-Pfalz, dem einzigen Bundesland, das wohltätige Vereine noch kontrolliert, hat man dem Bund Deutscher Tierfreunde einen Riegel vorgeschoben. Dort unterliegt er einem
Sammlungsverbot.

SPRECHERIN 2
Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. bietet "keine genügende Gewähr für die zweckentsprechende, einwandfreie Verwendung des Sammlungsertrages", heißt es im letztinstanzlichen Urteil des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz vom November 2010.

AUTOR
Das Gericht bestätigt den begründeten Verdacht, dass vom Bund Deutscher Tierfreunde Mitgliederwerbung als Öffentlichkeits- und Informationsarbeit ausgegeben wird und dass Finanzflüsse aus eingenommenen Spendengeldern zwischen Verein, Partner-Vereinen, der Dialog Direkt Marketing GmbH und deren Subunternehmern nicht offen gelegt würden.

SPRECHERIN 2
Das besondere Beziehungsgeflecht zwischen Personen, Firmen und Vereinen und deren Vertragsstrukturen gäbe Anlass zu Zweifeln an der zweckentsprechenden Verwendung von Spendengeldern, urteilen die Richter. Es gäbe im Fall des Bundes Deutscher Tierfreunde "greifbare Anhaltspunkte" für eine zweckwidrige Verwendung, weil – Zitat – "mehr als ein Drittel der im Jahr 2007 eingenommenen Spenden in Höhe von ca. 2.700.000 Euro an die Firma D. […] geflossen sind, die maßgeblich von ordentlichen und damit allein stimmberechtigten – früheren (Gründungsmitgliedern) bzw. Vorstandsangehörigen […] getragen wurde. Vor diesem Hintergrund besteht ein erhebliches Missbrauchspotential."

Petawerbung für unveganes KFC Sandwich (Alt)

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Zitat: KFC Canada also announced that it would start marketing a vegetarian faux-chicken sandwich, which is fried in the same oil as the real chicken and which come with mayonnaise. PETA promoted the sandwich, including a "buy one, get one free" downloadable coupon (in Englich and French) on the PETA Web site, along with a link to locate KFC store.


Zitat: And we should not be surprised that PETA is telling people that they should eat a non-vegan sandwich fried in the same oil as chicken because otherwise they will be harming animals by making veganism "appear to be difficult, unpleasant, or outright annoying.


Aus dem Buch The Animal Rights Debate

Abolitionisten wollen, dass es Tieren schlecht geht?

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Über Reformismus (Neuen Tierschutz) zu diskutieren ist u.a. deshalb schwierig, weil es fast keine Personen gibt, die ihn verteidigen. Das liegt zum Teil daran, dass seine offensichtlichen Fehler schwer zu verteidigen sind, aber auch daran, dass die großen Organisationen es bisher nicht für nötig halten. (Außer, wenn dummerweise ein kritischer Artikel in eine überregionale Zeitung gelangt, dann müssen sie sich doch zu einer Antwort herablassen.)

Einer der wenigen, die sich wenigstens um Argumente bemühen, ist Robert Garner. Im Buch "The Animal Rights Debate. Abolition or Regulation? übernimmt er die Verteidigung des reformistischen Ansatzes. Auf seine Argumente dort will ich nicht näher eingehen, die sind im Buch selbst bzw. unter dem angegebenen Link nachzulesen. Hier geht es um Garners Argumente, die er in einem als Transkript veröffentlichen Chat-Gespräch auf der Seite Aminal Rights Zone gebracht hat.

Auch hier muss man wieder feststellen, dass selbst er sich an der mantraartigen Wiederholung "Aber Tierschutz hilft doch den Tieren" beteiligt.
Zitat: Put starkly, there is absolutely no evidence it [Abolitionismus, Anm.] will work and, in the meantime, attempts to improve the welfare of animals in a gradual way will be sacrificed.

Völlig unabhängig, ob Abolitionismus funktioniert oder nicht, gleicht das die Fehlerhaftigkeit des Reformismus nicht aus. Auch wenn Abolitionismus überhaupt nicht funktionieren würde, änderte das nichts daran, dass Reformismus kontraproduktiv ist und deshalb nicht angewendet werden soll. Nichts zu tun ist besser als etwas Falsches zu tun.

Am Interessantesten ist jedoch, dass er sich (endlich) zu dem Kritikpunkt äußert, dass Reformismus Tierausbeutung akzeptabler erscheinen lässt und deshalb u.a. den Verkauf von Tierprodukten befördert; Reformismus in einem Wort also kontraproduktiv ist.
Zitat: First, it might be argued that some welfare reforms are ethically desirable irrespective of the degree to which they are a stepping stone to more radical measures.

Second, the counterproductive argument is based on the assumption that the best way of achieving a vegan future is to make things so bad for animals that people react against it, and refuse to eat meat.

I have a number of responses to this. Can factory farming get much worse? Has it stopped people from eating meat? Is it morally valid to let animal suffering increase and do nothing to support measures to reduce it?
My answer to all three questions is no.

Sein erster Punkt ist ähnlich dem von oben und weiterhin falsch: Reformen wären nur dann unabhängig davon, wie sehr sie dem Ziel der Abschaffung dienen, nützlich, wenn sie Leiden tatsächlich reduzieren würden. Tun sie jedoch nicht, gerade weil sie die Abschaffung behindern und damit das Leiden, das sie jetzt scheinbar vermindern, nur in die Zukunft verschieben, indem sie das System der Tierausbeutung und die Nachfrage nach Tierprodukten stabilisieren. Diese Aspekte kann man nicht trennen.

Sein zweiter Punkt ist ein Strohmannargument und keine geringe Unterstellung. Der Abolitionismus sagt, dass "tierfreundliche" Tierprodukte die Menschen vom Umstieg auf Veganismus abhalten, weil diese als Gewissensberuhigung dienen. Das dreht er um und behauptet hier, demnach würde der Abolitionismus fordern und dafür eintreten ("is to make things so bad for animals"), dass es den Tieren möglichst schlecht ginge, damit die Menschen kein gutes Gewissen haben könnten. Selbstverständlich macht das niemand (schon einmal jemanden für die Verlängerung von Tiertransportzeiten demonstrieren sehen? – ich nicht). Genauso falsch ist die Ableitung, ohne Reformen wäre es für den Abolitionismus leichter. Reformen werden jedoch so oder so durchgeführt, schon deshalb, weil sie ökonomisch produktiv sind. Der Unterschied zum Reformismus ist der Umgang mit ihnen: sie werden nicht gutgeheißen und deshalb kann sie niemand als Ausrede, nicht vegan zu werden, benutzen. Niemand kann sagen "Aber die Tierrechtler haben doch diese Reform gefordert".

Seine drei Fragen helfen ihm kaum, wenn man sie beantwortet (seine Antwort auf alle ist schlicht "nein"; wieso diese Beantwortung seine Position unterstützt, geht mir jedoch nicht auf).

(1) "Can factory farming get much worse?" suggeriert, um so schlimmer die Tierausbeutungspraxis sei, um so eher würde Menschen vegan. Tatsächlich ist es so, dass Tierausbeutung in jeder Form schlimm genug ist, dass sie vegan werden. Es kommt nur darauf an, deutlich zu formulieren, dass sie es ist. Die Neuen Tierschützer tun das nicht, sondern loben bspw. KFC Kanada, dass die Hühner dort jetzt begast werden und suggerieren so, dass das eigentliche Problem die Behandlung der Tiere sei, statt dass sie überhaupt ausgebeutet werden. Es kommt nicht darauf an, ob die Betäubung mit Strom schlimmer sei als mit Gas, wenn auf das eigentliche Problem (dass die Hühner getötet werden) hingewiesen würde. Aber das ist für Reformisten nicht erwähnenswert.

(2) "Has it stopped people from eating meat?" suggeriert, die Realität der Tierausbeutung sei allen Menschen in vollem Umfang bekannt. Das ist nicht im geringsten so, sondern wiederum dank der Tierschutzorgansationen dürfen die Verbraucher in den Zeitungen lesen, welche neuen Fortschritte durch diese oder jede Reform erreicht seien und wie viel besser es den Tieren nun ginge (man denke an die bejubelte Abschaffung der Legebatterien). Würde stattdessen die Tierausbeutung wirklich als solche kritisiert und solche Ausflüchte als unzureichend charakterisiert, dann hätte es auch den Effekt, dass man Menschen um umdenken anregt statt ihnen nur ihre Ausreden auf dem Silbertablett zu servieren.

(3) "Is it morally valid to let animal suffering increase and do nothing to support measures to reduce it?" ist wieder unter die Strohmänner einzuordnen. Abolitionisten, die, wie er genau weiß, vor allem Veganismusaufklärung ins Zentrum stellen, tun "gar nichts" um Tierleid zu minimieren? Wie wäre es mit Veganismusaufklärung? Jeder Veganer mehr minimiert das Tierleid sofort, deutlich und vor allem nachhaltig, während Reformen erst nach Jahren umgesetzt werden, meist gar nichts besser machen und die Probleme durch ihre stabilisierende Wirkung auf die Tierausbeutungsindustrie nur in die Zukunft verschieben.

Insgesamt dürftig, wie Reformismus hier verteidigt wird, von Garner hätte man mehr erwartet. Im genannten Gespräch bringt Garner auch noch andere Punkte, die deutliche Schwächen aufweisen. Francione geht in zwei längeren Kommentareinträgen auf einige ein, die kann man sich am unteren Ende der [url=http://arzone.ning.com/profiles/blogs/transcript-of-rob-garners?xg_source=msg_mes_network]Seite[/rul] durchlesen.

Francione/Garner: The Animal Rights Debate. Abolition or Regulation?

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Gary L. Francione, Robert Garner: The Animal Rights Debate. Abolition or Regulation?, Columbia University Press, New York 2010.

Wer es zu kritisieren wagt, wenn Tierschützer mal wieder eine Reform der Tierausbeutung statt deren Abschaffung fordern, wird damit abgespeist, die Reformen würden doch "den Tieren helfen". Dass sie das nicht tun, wird ignoriert, nicht widerlegt. Denn Diskussionen um das Thema Abolitionismus oder Reformismus werden von den Reformisten vermieden oder abgewürgt. Die Reformisten, die sich mit dem Abolitionismus wirklich auseinander setzen (oder es immerhin versuchen), sind selten. Mit entsprechend hohe Erwartungen sieht sich das vorliegende Buch konfrontiert. Hier stellen die Vertreter beider Positionen nicht nur ihre Sicht der Dinge dar, sondern diskutieren auch direkt miteinander.

Einig, so liest man im Vorwort, sind sich die Autoren darüber, dass der traditionelle (alte) Tierschutz versagt hat. Uneinig sind sie, wie man dieser Situation begegnen soll, welches also der bessere strategische Ansatz ist, um Tieren jetzt und in Zukunft zu helfen. Francione vertritt den tierrechtlerischen/abolitionistischen Ansatz und Garner vertritt dagegen den, wie er es nennt, protektionistischen/tierschützerischen Ansatz (bei Abolitionisten als "Neuer Tierschutz" bezeichnet). Der Abolitionismus steht dafür, dass man nichtmenschliche Tiere überhaupt nicht nutzen darf und die Tierausbeutung abgeschafft werden muss, was nicht durch Reformen erreichbar ist. Der protektionistische (neutierschützerische) Ansatz sagt, das langfristige Ziel der Abschaffung sei durch Reformen erreichbar. Wobei Garner unklar dahingehend bleibt, ob die Tierausbeutung komplett abgeschafft werden soll.

Gegliedert ist das Buch in drei Teile. Erstens die Darstellung des abolitionistischen Ansatzes durch Francione. Zweitens die Darstellung des protektionistischen Ansatzes durch Garner. Drittens eine Diskussion zwischen beiden Autoren nach diesbezüglichen Leitthemen.

Francione setzt sich ersten Abschnitt seines Teils mit der ethischen Dimension des Tierschutzes auseinander. Während der Tierschutz behauptet, nichtmenschliche Tiere dürften für menschliche Zwecke genutzt werden, solange es "human" geschieht, argumentiert er für ethische Gleichberechtigung. Er zeichnet nach, wie der Gedanke des Tierschutzes – Tiere leiden zwar, aber sie "schmerzlos" zu töten ist in Ordnung – von Bentham über Mill bis Singer entwickelt und vertreten wurde. Sie alle gehen davon aus, dass nichtmenschliche Tiere einen geringeren ethischen Wert haben und daher das Töten von Tieren gerechtfertigt sein kann und grundsätzlich weniger ethisch verwerflich ist als das Töten von Menschen. Francione hält dagegen, dass die einzige notwendige Vorraussetzung für ethische Berücksichtigung Empfindungsfähigkeit ist (nicht das von Utilitaristen behauptete, ominöse Zukunftsbewusstsein). Er legt dar, weshalb alle Tiere mit der Fähigkeit zur perzeptuellen Wahrnehmung notwendigerweise ein Interesse am Weiterleben haben und schließt damit, die unterschiedliche ethische Grundhaltung zwischen meist konsequentialistischen Tierschützern und eher deontologischen Tierrechtler zu erläutern.

Der zweite Abschnitt widmet sich der Frage der Strategie: die Meinung, dass Tierschutzreformen Tiere signifikant schützen würden oder könnten. Das beruht auf drei fehlerhaften Grundannahmen der Reformisten: (1) dass Tierschutz die Situation der Tiere verbessere und Leiden verringere; (2) dass Tierschutz die Produktionskosten erhöhe und dadurch die Produkte teurer würden, sodass die Nachfrage wegen der höheren Preise sinke; (3) dass Tierschutz das öffentliche Bewusstsein hinsichtlich der Tierausbeutung negativ (also gegen die Tierausbeutung) beeinflusse. Alle drei Punkte fallen glatt durch, wie Francione mit konkreten Zahlen und Belegen nachweisen kann. Die Wirkung von Reformen ist stattdessen, dass der Tierschutz nicht oder nur marginal verbessert wird, dafür die Produktionskosten sinken, die Tierausbeuterunternehmen mehr Gewinn machen, die Verbraucher ein gutes Gewissen vermittelt bekommen, die Nachfrage steigt und die Tierschutzorganisationen über die Medienaufmerksamkeit mehr Spenden generieren können.

Im dritten Abschnitt antwortet Francione auf Kritik am Abolitionismus wie den Einwand, Veränderung müsse schrittweise erfolgen. Die Antwort ist, dass sie selbstverständlich schrittweise erfolgen muss, es aber mittels Reformismus nicht weitergeht. Seine Methode sieht dagegen den Veganismus als ethisches Mindestmaß an – was Reformisten ablehnen, sie bezeichnen Veganismus als "zu schwierig". Es soll zusätzlich an der ethischen Überzeugung der Menschen gearbeitet werden, dass nichtmenschliche Tiere keine nutzbaren Ressourcen sind, sondern Lebewesen, denen in Personenstatus und entsprechende Rechte zustehen. Dafür sollen neben diversen Einzel- und Gruppenaktivitäten nach Möglichkeit Massenkommunikationsmittel genutzt werden. Francione bezieht Stellung gegen "Single-Issue"-Kampagnen (Einzelzielkampagnen und Randbereiche) und sog. "militante direkte Aktionen", plädiert dagegen nochmals für die Adoption von Tieren aus Tierheimen.

Anschließend stellt Garner im zweiten Teil des Buches sein reformistisches Konzept vor. Im ersten Abschnitt will er die ethischen Parameter klären. Er verteidigt den Utilitarismus vor dem Vorwurf, tierschützerisch (gemeint ist wohl: speziesistisch) zu sein, da er Menschen und andre Tiere gleichermaßen berücksichtige. Das ist jedoch fragwürdig, da der Utilitarismus, wie u.a. von Singer vertreten, bei der Bewertung von Freude oder Präferenzen anthropozentrisch ist und damit den Speziesismus über die Hintertür wieder hereinholt.

Im zweiten Abschnitt nimmt er eine Abwägung zwischen den Stärken und Schwächen der beiden Positionen vor. Die Tierschutzposition schneidet schlecht ab, weil sie die Sonderstellung des Menschen nicht überzeugend begründen kann, die Tierrechtsposition (für die er allerdings nur Regans Theorie in Betracht zieht), weil das Konzept des Personseins anfällig sei. Gegen die Tierrechtsposition bringt er auch das Argument des fehlenden Zukunftsbewusstseins vieler nichtmenschlicher Tiere und dass Freiheit für sie weniger von Wert sei als für Menschen. Deshalb seien Tiere nicht rechtlos, aber mehr als sie vor unnötigem Leiden zu bewahren sei nicht notwendig. Damit sei das Essen von Tieren nicht rechtfertigbar, aber z.B. ihr Einsatz in manchen Tierversuchen.

Im dritten Abschnitt verteidigt er den Protektionismus. Sein erstes Argumente ist etwas schwach: Die "meisten Tierrechtsgruppen" würden reformistisch agieren und es wäre unwahrscheinlich, dass sie alle unrecht hätten. Sein zweites Argument ist, Abolitionismus versuche Praktiken abzuschaffen, die selbst der Reformismus über Jahre nicht ändern konnte. Das jedoch zeigt m.E. eher die Unfähigkeit des Reformismus. Im Folgenden will Garner den Vorwurf, Reformismus sei kontraproduktiv, widerlegen. Sein erster Einwand dazu: Reformen sind ethisch wünschenswert, wenn sie Leiden signifikant reduzieren. Das tun sie jedoch nur, wenn man wesentliche Faktoren (wie die Gesamtzahl der ausgebeuteten Tiere) ignoriert. Diese einberechnet bleibt nicht viel von dieser Reduzierung übrig, teilweise stellt sich eher eine Erhöhung heraus. Problematisch macht die Diskussion, dass Garner eine eigenartige Vorstellung von Tierrechten hat, so spricht er vom "Recht nicht unnötig zu leiden" und von "Jahrzehnten", in denen "Tierrechtsgruppen" abolitionistische Ziele verfolgt hätten, sodass man sich fragt, welche Gruppen das sein sollen. Der Großteil seiner Argumentation folgt seiner Theorie der Tierrechte, die nicht das Recht auf Leben, sondern auf möglichst wenig Leiden als Grundprinzip ansieht. Das macht es ihm leicht, grundsätzliche Kritikpunkte der Abolitionisten zurückzuweisen, es wäre jedoch genauso leicht, seine Argumentation deshalb von Grund auf abzulehnen. Fraglich ist zudem seine Schlussfolgerung, abolitionistischer Aktivismus sei auf Veganismuskampagnen beschränkt. Auch wenn diese z.Z. die wichtigsten sind (oder sein sollten), gibt es weitere Möglichkeiten.

Im vierten Abschnitt argumentiert er insbesondere gegen die Konzentration auf Veganismus, die er als "moralischen Kreuzzug" bezeichnet. Stattdessen sei es nötig, in die politische Diskussion einzugreifen, nicht (nur) in die ethische. Der Grund ist, dass das Verhalten Einzelpersonen als "persönliche Entscheidung", staatliche Gesetze dagegen als allgemeingültig angesehen werden. Das ist sicher richtig, ändert jedoch nichts daran, dass man erst einmal eine genügend große Anzahl an Personen braucht, um sinnvollen Gesetzesvorschlägen das nötige Gewicht zu verleihen und diese Personen bekommt man nur, indem man sie einzeln überzeugt. Wenn Garner weiter ausführt, dass die Interessen der Tiere ein gesellschaftliches Thema werden müssen (im Gegensatz zum Veganismus als persönliche Wahl), kann man ihm nur zustimmen. Dass er das als ein Gegenargument zum Abolitionismus ansieht, liegt wahrscheinlich daran, dass er diesen (fälschlicherweise) auf Veganismuskampagnen reduziert. Weiter meint er, eine soziale Bewegung müsse die Verbündeten nehmen, die aufgrund der aktuellen Diskussion bekommen kann (wie beispielsweise das Verbot der Fuchsjagd in England auch durch die Klassengegensätze erreicht wurde oder den Gestank als Argument gegen neue Tierhaltungseinrichtungen). Die negativen Effekte solchen Vorgehens thematisiert er jedoch nicht.

Im abschließenden fünften Abschnitt rechtfertigt er seine bisherigen Strategievorschläge mit der Unterscheidung zwischen einem moralischen Diskurs und einem politischen. Weil auf der moralischen Ebene keine Gemeinsamkeiten mit dem Großteil der Bevölkerung erreicht werden können, dürfe man sich im politischen Diskurs nicht an moralischen Zielen orientieren, sondern müsse "pragmatisch" bleiben.

Während die ersten beiden Abschnitte Zusammenfassungen von Positionen sind, die man auch einzeln nachlesen könnte, ist die Diskussion als dritter Teil des Buches der Teil, der es besonderes interessant macht.
Im ersten Abschnitt wird der ethische Status der Tiere diskutiert. Francione nimmt die Position ein, dass Tiere ein Interesse am (Weiter-)Leben und ein Recht darauf haben; Garner, dass sie kein Interesse am Weiterleben, sondern nur an möglicht wenigem Leiden und nur darauf ein Recht haben. Es wird diskutiert, ob Singer tierschützerisch/reformistisch ist oder nicht und ob tierliches Leben weniger Wert ist als menschliches. Garner versucht diese Superiorität zu verteidigen, Francione zeigt, wie fragwürdige eine solche Position ist. Bei der Frage, ob (und wenn wie) Tiere autonom sind, kritisiert Francione vor allem, dass u.a. Garners Bewertung Menschen als Maßstab nimmt. In gleicher Weise werden das fehlende Zukunftsbewusstsein und seine ethischen Implikationen behandelt. In den letzten Abschnitten legt Francione dar, dass Garners "Recht nicht zu leiden" semantisch brüchig und (da Tiere trotzdem als Ressourcen gebraucht werden dürfen) praktisch nicht umsetzbar ist, da jede Form der Ausbeutung Leiden beinhaltet. Diese beiden Punkte kann Garner nicht überzeugend ausräumen.

Im zweiten Abschnitt der Diskussion kritisiert Francione den Reformismus als ethisch inkonsequent und kontraproduktiv, weil er den Tierausbeutern ökonomisch hilft. Garner sieht aufgrund seiner ethischen Position hier keine Inkonsequenz und meint, Reformen könnten soweit verbessert werden, dass sie für die Tiere Verbesserungen schaffen.
Als erstes geht es darum, wieso angenommen werden kann, dass Reformen nützlich sein sollten. Francione meint, es liegt primär an den Vorteilen für das Spendensammeln durch die Tierschutzorganisationen. Dass Reformen die Tierausbeutung ökonomisch effektiver machen, ist Garner bewusst, versucht es aber damit zu rechtfertigen, dass sie trotzdem Wert seien, durchgeführt zu werden. Francione macht deutlich, dass zwar einzelne Betriebe wegen Reformen schließen mussten, aber noch nie eine Reform einen Industriezweig beendet hat. Die Kritik, dass Reformen den Verbrauchern ein gutes Gewissen verschaffen und den Konsum stabilisieren oder erhöhen, stellt Garner wegen fehlender Statistiken infrage. Seine Antwort ist jedoch wenig überzeugend, da u.a. Tierschutz-Labels mit der "Tierfreundlichkeit" der Produkte werben, was keinen Sinn machen würde, würde diese Eigenschaft nicht von den Verbrauchern gefragt. Bemerkenswert ist jedoch, dass Garner die Unwirksamkeit von Tierschutzreformen tlw. eingesteht und Veganismusaufklärung für auch wichtig hält. Schließlich weicht er auf die Schiene aus, man könnte Reformismus und Abolitionismus parallel betreiben. Francione macht auch klar, dass Veganismusaufklärung natürlich nicht sofort alle Menschen vegan macht, aber einen wesentlich besseren Effekt haben als der jetzige Reformismus. Ausführlich diskutiert wird auch der Vorwurf, Abolitionismus würde mehr Leid in Kauf nehmen. Das beruht jedoch auf falschen Annahmen und der Nicht-Beachtung, dass das Leid durch angeregten Mehrkonsum nur verschoben wird. Als Beispiel für eine erfolgreiche Gesetzesänderung führt Garner das Verbot der Fuchsjagd mit Hunden in England an, was nicht überzeugen kann, da das Gesetz zum einen nicht effektiv durchgesetzt wird und zum anderen kein Fuchs weniger gestorben ist, da die "normale" Jagd auf Füchse weiterhin erlaubt ist. Sein zweites Beispiel, das Verbot der Legebatterien, ist auch keine gute Wahl.

Im dritten Abschnitt verteidigt Francione seinen Ansatz, dass die vornehmliche Strategie Veganismusaufklärung sein müsse, während Garner die Wichtigkeit von legislativen Veränderungen betont.
Garner räumt ein, dass es zwar richtig ist, dass politischer Wandel aus ethischen Wandel folgt, aber dass es auch umgekehrt der Fall sein kann. Francione entgegnet, dass er politischen Aktivismus nicht ablehnt, dass dieser aber zurzeit auf ineffektive Reformen beschränkt und deshalb nicht sinnvoll ist. Garner betätigt sich hier auch auf seinem eigentlichen Gebiet und spricht von politischen Theorien (z.B. über das Gruppenverhalten von Menschen), die es wert sind, näher bedacht zu werden. Übereinstimmung zwischen den beiden Autoren gibt es in der Ansicht, dass Reformen für die Tierausbeutungsindustrie hilfreich und nützlich sind und dass Abwehrhaltung gegen selbst nützliche Reformen ihre Ursache darin haben, grundsätzlich keinerlei "Eingriffe" zu akzeptieren. Also keineswegs Zeichen ihrer Nützlichkeit sind. Der Kritik, dass Tierschutzorganisationen Reformen durchführen, weil sich damit leichter Spenden sammeln lassen, kann Garner nicht ganz zustimmen, bringt aber auch keine wirklichen Gegenargumente. Undeutlich ist er außerdem bei der Frage, wie dieses nach seiner Meinung "gerechtfertige Ausmaß an Schmerz" sein oder wie es bestimmt werden soll.

Die Diskussion, wie leider viele Diskussionen, geht zum Teil aneinander vorbei. Die sehr unterschiedlichen Grundlagen (was unter Tierrechten zu verstehen sei) machte beide Argumentationen größtenteils richtig, aber nur wenn man ihre jeweilige Grundlage akzeptiert. Statt über die Schlussfolgerungen (z.B. welche Strategie die geeignetere ist) zu diskutieren – was Sinn des Buch sein sollte –, müsste man die Grundpositionen diskutieren. Es macht wenig Sinn, sich über die ethische Inkonsequenz des Reformismus zu unterhalten, wenn die eine Partei diese Inkonsequenz nicht sieht, weil sie andere ethische Vorstellungen hat. Die Diskussion des dritten Teils ist daher gewinnbringend, da es auf dieses Problem Bezug nimmt. Es bringt unter Umständen den Diskurs nicht voran, aber ermöglicht eine direktere Auseinandersetzung mit Pro- und Contra-Argumenten und hilft insbesondere, die eigenen Positionen dort klarer zu formulieren, wo es Verständnisschwierigkeiten gibt, die der Autor selbst nicht bemerkt.

Garner geht leider nicht immer auf die vorgebrachten Punkte ein, vor allem die problematischen. So weicht er aus bei der Frage, ob er (was konsequent wäre, wäre er, wie er sagt, antispeziesistisch) geistig behinderte Menschen für die gleichen Experimente heranziehen würde, wie es jetzt mit anderen Tieren ähnlicher kognitiver Leistung getan wird. Erst bei der nächsten Frage gesteht er eine solche Schlussfolgerung umständlich ein.

Die Diskussion insgesamt ist zwischen den beiden Autoren relativ ausgeglichen, wobei Francione meistens die Rolle des Fragenden einnimmt. Da Garners Fähigkeit, Inhalte allgemeinverständlich zu vermitteln, beschränkter ist und ist die Diskussion ein wenig francione-lastig. Das ist einerseits gut, da er die bislang weniger beachtete Position vertritt, die meist noch totzuschweigen versucht wird, andererseits hätten die Leser, die sich um weiterführend mit der Debatte beschäftigt haben, mehr von diesem Buch gewinnen können, wäre Garners Position genauer und differenzierter dargestellt worden.

Fazit: Grundlegend neu ist fast alles, was hier zu lesen ist, nicht. Dennoch sind die Zusammenfassungen der jeweiligen Positionen (Teile eins und zwei des Buches) nützlich, denn es ist einfacher, etwas mehr als Hundert Seiten zu lesen als beispielweise Franciones vier andere Bücher (was sie natürlich nicht ersetzt). Der Popularisierung des Themas wird dieses Buch hoffentlich helfen, damit die Diskussion in Gang kommt und zumindest einige Tierschützer bzw. Reformisten die Problematik ihrer Position einsehen und zumindest diskutieren.

Bill Clinton, der vegane Fischesser

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Bill Clinton ernährt sich "vegan". Und vermutlich pflanzt er die Fische, die er isst, selbst im Garten an...

[url]http://www.veganblog.de/2010/12/29/bill-clinton-uber-seine-vegane-ernahrung/
[/url]

[Bildlink korrigiert - Mod]

Zitat: After telling the world he's now embracing a vegan diet, animal rights activist group PETA has named Bill Clinton its 2010 Person of the Year.

http://bltwy.msnbc.msn.com/politics/bill-clinton-named-petas-person-of-the-year-1670000.story

Fisch ist dann wohl Peta-vegan?

Re: oberflächliche Kritik

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Ich bin mir sicher, dass diejenigen (ernstzunehmenden)
> AktivistInnen eatinganimals kaum als Referenzwerk für
> aufgeklärten Veganismus und Tierbefreiung wählen werden -

Sicher, das Problem ist nur, dass es fast nur opportunistische Aktivisten gibt und dass die Öffentlichkeit diese von den anderen nicht unterscheiden kann.

> genausowenig wie animal liberation von P. Singer, es hat sich
> ja auch unter Nicht-Spezialisten rumgesprochen, dass Singers
> Personenkonzept zu wenig Spielraum bietet für ein umfassendes
> Lebenskonzept.

Bei Menschen geht das schon. Und auch dieses Buch wird immer noch von etlichen unreflektiert empfohlen und gelobt.

> Wie gesagt, ist das Buch auch nicht ernst zu nehmen. Dass es
> eine gewisse Klientel gibt, die auf dieses Werk "anspringt",
> scheint mir, der eigentliche Streitpunkt zu sein.

Wenn es die öffentliche Wirkung betrifft, muss man es leider sehr ernst nehmen.

> Ist es gut, dass - wenigstens - auf oberflächliche Art und
> Weise - sagen wir mal auf Tierschutz-Niveau - Grausamkeit an
> Tieren in den Medien präsent ist oder verdammen wir all
> solche wenig durchdachten, unterkomplexen Werke, weil sie
> "die Wahrheit" auf ein überschaubares Maß runterschraubt?

Es geht nicht um Vereinfachung oder (wie ich schon sagte), dass man das Thema "auflockert" oder in anderer Weise vereinfacht, sodass man ein breiteres Publikum erreicht. Sondern das Problem sind die Aussage (das Was nicht das Wie). Es wäre weder schwierig zu lesen noch schwer zu verstehen gewesen zu erklären, dass auch die Tiere, denen es vergleichsweise besser geht als denen in der üblichen Massentierhaltung immer noch ein Interesse am Weiterleben haben und daher jede Form von Tötung falsch ist.

> Wenn man sich - wie Sie und ich - intensiv mit dieser
> Thematik beschäftigt, dann scheint es in der Tat so, dass es
> immer mal wieder ein "leichtes", aber medienwirksames Buch
> über Verbrechen an Tieren gibt, dass im Endeffekt keinen
> Effekt hat. (Z.B. Singer/Animal Liberation, Precht/Noahs
> Erbe, Coetzee/Schande, ...)

Es hat keinen Wirkung zum Positiven, aber das ist auch ein Effekt. Die Diskussion hat sich schon lange von der Haltung des alten Speziesismus verabschiedet, der sagt, man kann mit nichtmenschlichen Tieren machen, was man will. Den Befürwortern der Tierausbeutung ist klar, dass so eine Haltung nicht bestehen kann. Die Diskussion hat schon lange auf die Tierschutzbeteuerungen wie bei Singer und Foer umgeschenkt, die sich absolut einig sind, dass man mit Tieren etwas nett umgehen muss und damit die Diskussion von der eigentlichen Frage, wo man Tiere überhaupt töten darf, ablenken.

> Etwas versöhnlich überlegt: Diese Bücher bieten Angebote,
> sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Safran Foer
> schreibt ja auch nichts Falsches; er schreibt eben nur nicht
> das Richtige.

Doch, er schreibt einiges Falsches. Zum Teil fachlich Falsches, zum Teil ethisch Falsches. Und die Widersprüche, in die er damit gerät, stören ihn nicht sonderlich.

Re: oberflächliche Kritik

Autor: Tom Cat
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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@martin:
Ich bin mir sicher, dass diejenigen (ernstzunehmenden) AktivistInnen eatinganimals kaum als Referenzwerk für aufgeklärten Veganismus und Tierbefreiung wählen werden - genausowenig wie animal liberation von P. Singer, es hat sich ja auch unter Nicht-Spezialisten rumgesprochen, dass Singers Personenkonzept zu wenig Spielraum bietet für ein umfassendes Lebenskonzept.
Dass Safran Foer nicht intelligent sei, berührt gar nicht meine Behauptung. Insofern bin ich mit ihnen sogar einer Meinung.
Stil finde ich immens wichtig und Safran Foer kann gut schreiben - siehe seine anderen Bücher. Schließlich schreibt er keine trockene Abhandlung sondern, sagen wir, einen Doku-Roman.
Gerade wenn man viel liest, vor allem in diesem Bereich, finde ich einen guten Stil eine unglaubliche und wichtige Erscheinung.
Wie gesagt, ist das Buch auch nicht ernst zu nehmen. Dass es eine gewisse Klientel gibt, die auf dieses Werk "anspringt", scheint mir, der eigentliche Streitpunkt zu sein.
Ist es gut, dass - wenigstens - auf oberflächliche Art und Weise - sagen wir mal auf Tierschutz-Niveau - Grausamkeit an Tieren in den Medien präsent ist oder verdammen wir all solche wenig durchdachten, unterkomplexen Werke, weil sie "die Wahrheit" auf ein überschaubares Maß runterschraubt?
Wenn man sich - wie Sie und ich - intensiv mit dieser Thematik beschäftigt, dann scheint es in der Tat so, dass es immer mal wieder ein "leichtes", aber medienwirksames Buch über Verbrechen an Tieren gibt, dass im Endeffekt keinen Effekt hat. (Z.B. Singer/Animal Liberation, Precht/Noahs Erbe, Coetzee/Schande, ...)
Etwas versöhnlich überlegt: Diese Bücher bieten Angebote, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Safran Foer schreibt ja auch nichts Falsches; er schreibt eben nur nicht das Richtige.

Taubenzüchtener "Veganer" (Myke Tyson)

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Zitat: Tauben statt Haue: Tyson ist friedlich geworden

Boston (dpa) - Das böse Biest ist zahm geworden. Einst biss Mike Tyson im Boxring Evander Holyfield einen Teil des Ohres ab, hatte reichlich Ärger mit dem Gesetz und musste Insolvenz anmelden.

Jetzt ist der Ex-Schwergewichts-Champion Veganer, züchtet Tauben, spielt in Hollywood-Filmen mit und will Las Vegas in wirtschaftlich schweren Zeiten auf die Beine helfen. «Wenn ich heute auf einige Auftritte von früher zurückschaue, denke ich nur: Mensch, was habe ich mir damals nur dabei gedacht», sagt der mittlerweile 44-Jährige.

Zu Boxkämpfen geht er nur ab und an. [...]

Im nächsten Jahr kommt Tyson mit seiner eigenen Show auf den Bildschirm. «Taking on Tyson» heißt die Sendung, die im «Animal Planet» ausgestrahlt wird und von seiner großen Liebe erzählt - den Tauben. Seit seiner Kindheit in Brooklyn interessiert sich der Muskelprotz für das Federvieh. Als Zehnjähriger spielte er auf den Dächern mit wilden Tauben, heute hat er rund 2500 eigene. «Das ist mein großes Hobby. Andere haben Rennpferde, ich habe Tauben.» [...]


http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1084766

Nichteinmal jeder zehnte "Veganer" ist vegan

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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So jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage der "Vegetarischen und veganen Gesellschaft Queensland".

Von den 1202 Befragten erklärte 1% (also etwa 12), vegan zu sein. Nur ein einziger ernährte [nichtalimentäre Aspekte wurden dabei anscheinend nicht berücksichtigt] sich tatsächlich vegan (vgl. http://tierrechtsforen.de/pseudos).

Zitat: Newspoll Sydney radomly selected 1202 people to find out how many Australians are vegan or vegetarian along with what these people's attitudes to animals are. [...]

The positive aspects:

99% of people surveyed are AGAINST animal cruelty

86% believe keeping laying hens in cages for their entire lives is unacceptable

74% think castrating animals without anaesthetic is unacceptable

72% say killing male chicks in egg production is unacceptable

80% think it's unacceptable to test cosmetics on animals

56% of Australians would consider becoming vegan due to reasons including:
evidence that farming practices cause stress and pain for milions of animals every year
evidence they can be healthy on a vegan diet
evidence that being vegan is better for the environment
if there were more vegan menu items in cafes or restaurants

The negative aspects are:

Of the 1202 people surveyed across Australia, only 5% said they were vegetarian and 1% said they were vegan

While 5% of people claimed to be vegetarian, only 2% actually ate a vegetarian diet

And of the 1% who claimed they were vegan, only 1 person actually ate a vegan diet


This brings up quite a few issues to me:
WHY if there are so many people (99%) against cruelty to animals do people still participate in cruelty towards animals?
Do people actually know about the MANY aspects of cruelty involved with animal production?
Do people care or are people blissfully ignorant?
WHAT do people think the meaning of being a vegetarian is?
WHAT do people think the meaning of being a vegan is?

Something is obviously being lost in the translation...

So just to clarify:

A VEGAN is someone who does not consume ANY animal products or by-products (this includes honey), for food, clothing or other purposes

A VEGETARIAN is someone who does not consume ANY animal flesh of any kind (this includes fish and other water animals) but may eat milk/dairy products and eggs.


http://vivalavegan.net/community/updates/28-a-pound-of-flesh-survey-results.html (meine Hervorhebungen).

Achim

Re: Wie findet ihr eigentlich die ''Vegane Gesellschaft''?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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> Hab im (un)vegan.de-Forum nen Thread entdeckt, den dieser
> Bärenhunger, der hier im Forum vor einiger Zeit ganz schön
> viel Unsinn geschrieben hat, eröffnet hat:

Dann müsstest Du ja wohl wissen, was wir davon halten, allein die dort genannten Kritikpunkte dürften wohl genügen, auch wenn sie nur einen Bruchteil ausmachen.

Und nebenbei ist dort auch zu lesen, dass eben jener "Bärenhunger", also ein bekennender Unveganer und überführter Antiveganer, nun Ortsgruppenleiter(ups?) der Oldenburger Ortsgruppe werden will ... allein das sagt wohl schon genug.

> Was denkt ihr eigentlich darüber? Ich finde das ja ziemlich
> scheiße, weil die euch einfach den Namen geklaut haben und
> ich eure vegane-gesellschaft.de-Seite viel besser und

"Geklaut" haben sie ja nun nichts; und zu so ziemlich jeder unserer Seiten gibt es mindestens eine, die durch ein zusätzliches oder fehlendes Minus oder die TLD (hier .org statt.de, wobei .com sicher treffender gewesen wäre) davon abweicht:

veganismus.de/.ch
veganekinder.de
produktanfragen.tk
antiSpe.de
antispeziesismus.de
tierrechtsforen.de
maqi.de
animal-liberation.tk
usw.

Und die meisten davon (alle?) sind Baustellen, aufgegeben und domaingegrabbt oder schlicht Müllhalden.

Achim

Re: Umweltzerstörung durch den Konsum tierischer Produkte

Autor: martin
Datum:
Forum: Veganismusforum
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> Hat jemand noch eine Idee für meinen Satz, mit dem ich auf
> den Veganismus Bezug nehmen möchte? :)

Ich würde formulieren: "Besides the environmental problems of animal products, it must be mentioned that there are also ethical concerns."

Re: Umweltzerstörung durch den Konsum tierischer Produkte

Autor: Liliales
Datum:
Forum: Veganismusforum
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>Ich bin auch der Meinung, dass das Argument der Umweltzerstörung >im Zusammenhang mit Tierrechten nicht angebracht ist.

>Wenn allerdings, wie in Deiner Aufgabenstellung, zunächst nur die >Ursachen der Umweltzerstörung betrachtet werden und die >Ausbeutung von Lebewesen gerade nicht das Thema ist (auch wenn es >das so oft es geht sein sollte), muss m.E. die "Produktionskette" >von Tierprodukten mit berücksichtigt werden. Die Biodiversität >sollte aber außen vor gelassen werden. Nach Aussage eines >Greenpeace-Mitarbeiters auf eine Frage von meiner Seite sind 1/3 >der gesamten Klimagasemissionen direkt und indirekt der >"Produktion" von Tierprodukten zuzurechnen. Insbesondere sind >hier die Entwaldung und die Trockenlegung von Mooren mit zu >berücksichtigen.

Genau das dachte ich mir auch...
Wobei ich übrigens schon extremere Werte gelesen habe, so wie zum Beispiel, dass 80% des Treibhauseffektes direkt oder indirekt auf die industrielle Tierhaltung zurückzuführen sind...

Also noch mal zur Verdeutlichung: Ich möchte den Umweltaspekt nicht als Argument für Veganismus verwenden, ich möchte andersherum von dieser Umweltthematik den Veganismus aufgreifen...
Der Aufsatz ist soweit fertig, er soll nicht so umfangreich sein, dass ich solche Details wie Trockenlegung von Mooren mit einbauen könnte...
Mir fehlt jedoch noch der Satz der auf den ethischen Aspekt hinweist..
Ich würde jetzt sagen (vermutlich auch noch falsch :-/): "Thinking about animal products, the ethicaly aspects should be mentioned, too"
Selbst wenn das richtig ist, klingt mir das aber irgendwie noch viel zu harmlos, kann mir da vielleicht jemand helfen? :)

Re: Bitte um Literaturempfehlungen für Einsteiger

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Ich suche momentan ganz explizit nach Büchern
> (deutschsprachig/englischsprachig), die für Einsteiger in den
> Themenkomplex Tierrechte/Veganismus geeignet sind (d.h. nicht
> auf irgendwelche speziellen Randbereiche oder
> Fachdiskussionen abheben, sondern auf die Fragen,
> Befürchtungen [Vorurteile?] und Ängste von Anfängern
> eingehen), ohne jedoch dabei auf reformistische Gleise
> (Vegetarismus, Tierschutz, etc.) zu geraten.

Hier müsste man Veganismus und Tierrechte schon unterscheiden, weil die meisten Bücher sich auf eines von beiden konzentierten. Ein Buch, dass beide Themen (gleichwertig ausführlich) behandelt, ist mir nicht bekannt.

Empfehlenswert wären (zu den Einschränkungen/Abstrichen siehe in dem von Tobi verlinkten Thread):

zu Tierrechten
- Francione: Indroduction to Animal Rights
- Francione: Animals as Persons
- Dunayer: Speciesism
- Wolf: Tierethik

zu Veganismus:
- Torres/Torres: Vegan Freak

Wobei nur die hier jeweils erstgenannten explizit als Einführungen konzipiert sind. (Evt. noch DeGrazia: Animal rights. A very short introduction, aber dazu kann ich nichts weiter sagen.) In diesem Bereich musst du dich daher wohl oder übel an den Umstand gewöhnen, dass man auch speziellere Bücher lesen und sich dabei die Kompetenz erwerben muss, die jeweiligen Ansätze im Spektrum der Diskussion einzuordnen. Wobei mit "spezieller" nicht gemeint ist, dass sie zwangsläufig schwer verständlich wären, sondern dass jeder Philosoph einen bestimmten Ansatz vertritt (z.B. Steiner: Holismus; Rowlands: Kontraktualismus; Regan: (erweiterter) Kantianismus; Singer: Utilitarismus; Francione, Wolf: Sentientismus usw.), diese aber nicht unbedingt antispeziesistisch sind, sondern leider auch viel Neuspeziesismus dabei ist. Für einen Überblick, der nach Ansätzen geordnet ist und aus kürzeren Beiträgen besteht, könnte auch der Reclam-Band "Texte zur Tierethik" hilfreich sein.

Es ist auch durchaus nicht falsch, neuspeziesistische und reformistische Literatur zu lesen, man sollte es nur mit dem entsprechenden kritischen Abstand tun (den man ohnehin, bei allem, was man liest, haben sollte).

Beim Thema Veganismus sieht es insofern besser aus, dass man hier im Internet bereits umfassende Informationen findet.

Gary L. Francione: Animals as Persons

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary L. Francione: Animals as Persons. Essays on the Abolition of Animal Exploitation, Columbia University Press, New York 2008

Francione dürfte jedem, der sich intensiver mit zeitgenössischer Tierrechtstheorie auseinandersetzt, ein Begriff sein. Wie Gary Steiner im Vorwort zum vorliegenden Buch konzise und treffend herausstellt, war und ist Francione einer der ersten, die mit der Singer-Regan-Dominanz brechen. Denn diesen beiden haben das anthropozentrische Denken noch nicht überwunden und gestehen nichtmenschlichen Tieren nur in Hinblick auf menschenähnliche Merkmale Rechte zu. Auch ist er einer der ersten, die die Schädlichkeit des Reformismus klar benannten und unermüdlich kritisiert haben. Drei Bücher von ihm wurden hier bereits besprochen, diesmal erwartet den Leser etwas anderes: Eine Aufsatzsammlung bestehend aus sieben Beiträgen, fünf jüngeren und zwei älteren Datums, die hierfür nochmals überarbeitet wurden, sowie eine umfangreiche Einführung.

In der Einleitung beschreibt Francione vier historische Entwicklungen über den Umgang mit nichtmenschlichen Tieren, auf die sich die nachfolgenden Essays beziehen: (1) Vor dem 19. Jahrhundert wurden Tiere teilweise als Dinge angesehen, denen sogar Schmerzempfindung abgesprochen wurden. Grundsätzlich sah man keinen Anlass, sie moralisch zu behandeln (vertreten durch Descartes, Locke und Kant). (2) Dann kam im 19. Jahrhundert allen voran in England der Tierschutzgedanke auf. Tiere zu nutzen ist richtig, nur solle man es "human" tun und "unnötiges" Leiden vermeiden (vertreten durch Bentham). (3) Im Kontrast dazu kam im 20. Jahrhundert die Tierrechtsposition (Abolitionismus) auf, deren Position es ist, dass jede Form von Tierausbeutung falsch ist und man sie abschaffen, nicht umgestalten soll. (4) Als vermeintliche Verbindung von zwei und drei, aber als tatsächlicher Rückschritt etablierte sich der Neue Tierschutz (Reformismus), der die Rhetorik der Tierrechte übernommen hat, aber auf der praktischen Ebene lediglich Tierschutz betreibt in der irrigen Hoffnung, damit irgendwann einmal die totale Abschaffung erreichen zu können.
In diesem Überblick nimmt Francione bereits zentrale Positionen seiner Ausführungen in den Aufsätzen voraus und erleichtert damit den Einstieg in die Argumentation. Er kritisiert z.B. an Singer, dass dieser Zukunftsbewusstsein für ethisch relevant hält und dass das Greate Ape Project nur eine neue Hierarchie etabliert, statt die alten abzuschaffen.

Der erste Aufsatz ist eine Zusammenfassung seiner zentralen Positionen. Die erste ist der Abolitionismus: Die Position, dass Tierschutzreformen nicht in der Lage sind, relevante Interessen der Tiere wirklich zu schützen, da nichtmenschliche Tiere als Eigentum gelten und daher ihre Interessen nur dann "geschützt" werden, solange es für den Eigentümer von Vorteil ist. Wenn dagegen die Missachtung von (meist ökonomischem) Vorteil ist, gibt es keine Möglichkeit, sie juristisch zu verhindern, da das Eigentumsrecht überwiegt; ein Faktum, dass wie Francione zeigt historisch bereits beim römischen und us-amerikanischen Sklavenrecht bestand. Um Tiere durch das Gesetz sinnvoll zu schützen, müssen sie den Personenstatus erlangen und das geht nicht durch Reformen, die die Ausbeutung zementieren, sondern nur durch Aufklärung der Menschen über Tierrechte und Veganismus.
Die zweite Position ist eine Tierethik, die nicht anthropozentrisch ist. Er argumentiert gegen Benthams und später Singers Auffassung, dass Tiere zwar ein Interesse daran hätten, nicht zu leiden, aber kein Interesse am Weiterleben hätten und über kein Selbstbewusstsein verfügten. Dem widerspricht einmal der Überlebenstrieb, der zeigt, wie stark das Interesse am Weiterleben ist; und andererseits die Tatsache, dass jedes Lebewesen mit einem Bewusstsein notwendigerweise ein Selbstbewusstsein haben muss (wenn ein Tier Schmerz empfindet, muss es zwangsläufig die Vorstellung haben, dass es selbst es ist, das diesen empfindet, und nicht irgendein anderes Tier). Letztlich stellt er infrage, wieso bestimmte Eigenschaften (wie Selbsterkennung) überhaupt ethisch relevant sein sollten, da diese Kriterien auf dem Menschen als Maßstab beruhen.

Im zweiten Aufsatz reagiert Francione auf Kritik an seinen Büchern Animals, Property, and the Law und Rain without Thunder. Da weiterhin behauptet wurde, dass man den Status der Tiere durch Tierschutzreformen verbessern könne, ohne dass dadurch andere Nachteile entstünden, weshalb er verschiedene "Siege" der Tierschützer auf ihre tatsächlichen Wirkungen hin betrachtet. Wenig überraschend lassen sich bei allen die (wirklichen) Gründe finden: die Reformen erhöhen die Produktivität, verringern die Kosten oder schaffen neue Absatzmärkte, indem die Produkte als "tierschutzgerecht" vermarktet werden. Nicht vermittelt wird dagegen ethisches Umdenken. Dabei muss man nicht gerade lange nach diesen tatsächlichen Gründen suchen. Die Kommentare der Tierausbeuter und Ausbeutungsbetriebe, die sie über jene Reformen machen, sind eindeutig.
Im Weiteren klärt er Missverständnisse über die Bedeutung des Eigentumsstatus und setzt sich mit den falschen Alternativen der Neuen Tierschützer auseinander, dass man entweder Tierschutz betreibe oder gar nichts tun könne, sowie ihrer Meinung, Veganismus als Minimalstandard sei übertrieben. Auch die Zunahme von Anwälten, die sich auf Tierrecht (Singular) spezialisieren, kann kaum als Fortschritt gesehen werden. Sie sind nicht an der Abschaffung der Tierhaltung (meistens "Haustiere" betreffend) interessiert, denn dieses Gebiet stellt ihre Einnahmequelle dar. Francione schlussfolgert: "Die Ziele einer Bewegung sollten sich in ihren Methoden spiegeln. Wenn das Ziel Abschaffung ist, ist Tierschutz eine Methode, die zu diesem Ziel weder in Hinsicht der moralischen Theorie, noch der praktischen Strategie passt."

Der dritte Essay richtet sich gegen die von ihm als "similar minds"-Theorie bezeichnete Ansicht, dass nichtmenschliche Tieren nur dann Rechte erhalten sollten, wenn sie menschenähnliche Eigenschaften und Fähigkeiten aufweisen, wenn also ihr Intellekt dem menschlichen ähnlich ist. Vertreten wurde dies unter anderem durch das Greate Ape Project, dass Menschenaffen Rechte wegen ihrer Menschenähnlichkeit zuspricht. Dagegen steht nicht nur die empirisch bestätigte Nutzlosigkeit dieses Ansatzes (es gibt weiterhin keinen nennenswerten Schutz für Menschenaffen), sondern auch, dass nicht klar ist, wie ähnlich die menschenähnlichen Eigenschaften sein müssen, um als ethisch ausreichend zu gelten. Tiere nach ihrer Menschenähnlichkeit zu bewerten schafft nur neue Hierarchien, statt die alten abzubauen. Stattdessen spricht sich Francione dafür aus, dass alle Tiere, die empfindungsfähig sind und dadurch Interessen besitzen (es geht ihm also nicht um Pathozentrismus), ethisch relevant sind.

Cass Sunstein ist wie auch Bentham und Peter Singer einer deren, die die Meinung vertreten, dass nichtmenschliche Tiere kein Interesse am Weiterleben hätten. Außerdem dass der Eigentumsstatus der Tiere nicht das primäre Problem ist und man an der Regulierung (Reformierung) der Tierausbeutung arbeiten sollte, nicht an deren Abschaffung. Hier reagiert Francione auf eine Rezension Sunsteins, in der er diese Punkte gegen Francions Rain without Thunder vorbringt. Gegen den ersten Punkt führt Francione die bereits aus dem ersten Aufsatz bekannten Argumente an. Gegen die Meinung, der Eigentumsstatus sei in der Praxis kaum relevant, gibt er zu bedenken, dass dieser bereits die Wahrnehmung beeinflusst, da Eigentum immer als Dinge angesehen werden und Dinge haben per se keinen inhärenten ethischen Wert. Die fehlerhafte Analyse hinsichtlich des Eigentumsstatus entsteht bei Sunstein durch Beschränkung auf sog. Haustiere, die natürlich besser behandelt werden als "Nutztiere", in Verbindung mit selektiver Wahrnehmung, denn auch Haustiere haben juristisch nur den Status als Eigentum. Solange Tiere Eigentum sind, sind wir nicht in der Lage ihren inhärenten Wert zu erkennen, was notwendig ist, um sie nicht nur als Ressource zu behandeln, schlussfolgert Francione.

Im fünfen Aufsatz werden zwei Fragen zu Tierversuchen diskutiert: Erstens, ob sie notwendig sind, und zweitens, ob sie ethisch gerechtfertigt sind. Zur ersten Frage gibt er unter anderem zu bedenken, dass es in der Vergangenheit fatale Fehlentscheidungen wegen der Ergebnisse aus Tierversuchen gegeben hat, dass die Ergebnisse je nach Methode stark abweichen, dass sie nicht direkt und oft nur schlecht indirekt übertragbar sind und dass viele Tierversuche sinnlose Fragestellungen verfolgen. Dennoch kann man nicht über absolute alle Tierversuche sagen, dass sie völlig nutzlos wären. Die zweite Frage dagegen beantwortet er abschlägig. Nach der Diskussion verschiedener Rechtfertigungsversuche für den Speziesismus, steht am Ende die Tatsache, dass man die Nutzung von nichtmenschlichen Tieren in Experimenten aufgrund von ethisch angeblich relevanten Merkmalen wie Intelligenz, aber die Nicht-Nutzung von (z.B. geistig behinderten) Menschen nicht kohärent rechtfertigen kann. Argumente, die solche Menschen einzuschließen versuchen, sind wenig plausibel. Da also alle Tierversuche ethisch nicht gerechtfertigt sind, müssen auch die, die nützlich sein können, unterlassen werden.

Der sechste Aufsatz ist eine Buchbesprechung eines Sammelbandes von Carol Adams und anderen Feministen, die die Auffassung vertreten, dass Konzept der Rechte patriarchal sei und außerdem die Hierarchie der Menschen über andere Tiere stütze. Dagegen stellen sie die feministische Ethic of Care (Fürsorgeethik), durch die die Gerechtigkeit gegenüber Tieren gewährleistet werden soll. Dagegen erklärt Francione, dass der Rechteansatz sinnvoll und notwendig ist, denn Rechte bieten einen nicht-verhandelbaren Schutz, während die Fürsorgeethik schwammig ist. Elementar für Francione ist auch ihre Funktion als Gegenspieler zum Tierschutz, der lediglich die Reformierung der Tierausbeutung vorsieht, die die Tiere nicht schützt, sondern nur besser ausbeuten lässt, wohingegen Rechte Tiere tatsächlich schützen können. Die Fürsorgeethik dagegen ist in den meisten Fällen tierschützerisch: Mehrere Autoren meinen, dass Vegetarismus (!) nicht in jedem Fall zwingend notwendig sei und man eher dafür sorgen sollte, dass die Tiere möglichst wenig leiden. Andere verteidigen Tierversuche unter bestimmten Umständen oder den Gebrauch von Pferden als Reitobjekte. Daher bezeichnet Francione es als ironisch, dass sie die Hierarchie des Rechteansatzes angreifen, aber selbst Tiere als hierarchisch untergeordnete Objekte behandeln. Die Fürsorgeethik würde nur dann funktionieren, wenn sie auf Tiere angewandt wird, die bereits den Personenstatus haben. Zur Etablierung von (natürlichen, nicht juristischen) Rechten für Tiere, ist sie nicht ausreichend.

Der letzte Aufsatz ist eine Gegenargumentation gegen die Auffassung von Tom Regan, dass nichtmenschliche Tiere in Konfliktsituationen geopfert werden dürfen, weil ihr Leben qualitativ weniger wert sei als das von Menschen, wie er in seinem vieldiskutierten Lifeboat-Scenario behauptet. Nach einer zusammenfassenden Wiedergabe Regans Position problematisiert Francione den Versuch, den Schaden, der beim Tod eines menschlichen oder nichtmenschlichen Tieres entsteht, zu vergleichen. Dennoch betont er, dass Regans Szenario außerhalb seiner generellen Theorie steht, insofern, dass sie sich auf einen Konfliktfall bezieht und nicht auf die generelle Tierausbeutung übertragen lässt, die man damit daher nicht rechtfertigen kann. Somit haben Regans Kritiker, die meinen, seine ganze Theorie sei dadurch zerstört, unrecht. Trotzdem bleibt es problematisch, dass er nichtmenschliche Tiere hier generell gegenüber Menschen abwertet.
Im Postskriptum zu diesem (älteren) Aufsatz verschärft Francione seine Kritik und ist sich nicht mehr sicher, ob diese Position Regans Theorie wirklich nicht gefährdet. Er geht auf Regans Verteidigung im Vorwort der zweiten Auflage von The Case of Animal Rights ein. Hier meint Regan unter anderem, dass es nicht speziesistisch sei, da es auf einer Fall-zu-Fall-Unterscheidung beruhe. Das tut es jedoch nicht, sondern es beruht auf der speziesinhärenten Eigenschaft von Hunden, angeblich ein qualitativ geringerwertiges Leben zu haben. Regans Position ist daher speziesistisch.

Formale Kritik könnte man dahingehend anbringen, dass einige Aussagen (über die Vermeidbarkeit des Tierproduktkonsums und die Bedeutung des Eigentumsstatus) wiederholt werden und auch einige argumentative Ausführungen teilweise wortgleich übernommen sind. Diese Wiederholungen sind jedoch dem Umstand geschuldet, dass die Einzelaufsätze aus verschiedenen Zusammenhängen stammen und solche Grundsätzlichkeiten zu wiederholen notwendig war. Zudem sind es nur Wiederholungen, wenn man den Band von vorne nach hinten durchliest. Für Leser einzelner Aufsätze sind diese Bestandteile dagegen notwendig.
Benutzerfreundlich macht das Buch ein "Reference Guide" zu ausgewählten Themen, eine Art erweitertes Stichwortregister. Hier werden zu mehreren Kernthemen (Tierausbeutung, Tierrechte/Abolitionismus, Neuer Tierschutz/Reformismus und Tierrecht) jeweils in einem Satz Kernaussagen wiedergegeben und dann auf die entsprechenden Seitenzahlen verweisen, unter denen dies behandelt wird.

Fazit: Obwohl es eine Aufsatzsammlung ist, ist es wahrscheinlich der beste Einstieg in Franciones Philosophie und zugleich in Kernpunkte der gegenwärtigen Tierrechts- und Antispeziesismusdiskussion. Wer nach Aktualität sucht und nicht immer wieder die gleichen Grundlagen der vielen Einführungsbücher lesen will, ist hier genau richtig. Die Überblicksartigkeit der einen Aufsätze macht es für Einsteiger geeignet und durch die Tiefgründigkeit anderer Aufsätze ist es für Fortgeschrittene absolut zu empfehlen.

Spendensammelverbot für den ''Bund deutscher Tierfreunde''

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Der "Bund deutscher Tierfreunde" hat es (mal wieder) in die Zeitung geschafft. Allerdings (mal wieder) nicht sehr positiv. Der Vorsitzende hat neben diesem Verein noch etliche weitere und denen wurde das Spendensammeln in Rheinland-Pfalz inzwischen untersagt.
Zitat: Unseriöse Vereine sammeln mit Tieren Spenden
18.10.2010, Tobias Bolsmann

Kleve/Kamp-Lintfort. In Kleve gibt es erstaunlich viele Organisationen, die für Tiere in Not Spenden sammeln. Sie alle führt Sigurd Tenbieg, der auch beim Bund deutscher Tierfreunde in Kamp-Lintfort aktiv ist. Der darf in Rheinland-Pfalz nicht mehr sammeln.

Tiere funktionieren immer: Schauen Hunde oder Katzen von einer Spendendose, öffnen sich Por­temonnaies. Doch es stellt sich die Frage, ob die Spenden in echte Hilfe fließen.

So existiert im kleinen Kleve eine erstaunliche Zahl an Hilfsorganisationen: Tierschutzförderverein, Südeuropäische Tierhilfe, Tiernothilfe in Europa, Tierheim-Tierhilfe, Animal Friends International oder die Natur- und Tierhilfe. Vorstand in all diesen Vereinen: Sigurd Tenbieg. In der Mehrzahl agiert er sogar als Präsident. Probleme, den Überblick zu behalten, habe er nicht, teilte er auf Anfrage mit.

Personengeflecht in den Unternehmen

Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz ist da anderer Meinung. Es hat dem Tierschutzförderverein untersagt, in Rheinland-Pfalz weiter Spenden zu sammeln. Als Be­gründung nennt das Ge­richt die Tatsache, dass bei Materialkosten „Rechnungen einer Firma seines ersten Vorsitzenden auftauchen.” Wörtlich heißt es in der Entscheidung: „Das Personengeflecht hinsichtlich der mit der Öf­fentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung beauftragten Unternehmen bieten derzeit gewichtige Anhaltspunkte da­für, auf eine nicht hinreichend zweckentsprechende Verwendung der vereinnahmten Gelder zu schließen.”

Was damit gemeint ist: Exakt unter der Adresse des Tierschutzfördervereins in Kleve sind eine Reihe von Gewerben angemeldet: Einzelhandel mit Waren für den Bereich Tierbedarf und die Vermittlung von Dienstleistungen; Büroservice und Öf­fentlichkeitsarbeit; Werbevermittlung; Tierfuttermittel und Tierbedarfsartikel; Einzelhandel mit Waren für den Bereich Tierbedarf an. Sigurd Tenbieg selbst bietet die Vermittlung von Dienstleistung und die Dienste einer Presseagentur an. Eine „Warenpalette”, die gut zu den Vereinen zu passen scheint, doch Sigurd Tenbieg verneint auf Anfrage dieser Zeitung, dass die GmbHs Aufträge der Vereine erhielten.

Der Tierschutzförderverein verzichtete auf einen Widerspruch gegen das Sammlungsverbot, auch eine neue Erlaubnis für Rheinland-Pfalz wolle man nicht beantragen: wegen der Kosten.

In Nordrhein-Westfalen darf der Verein dagegen nach wie vor um Spenden bitten, das Sammlungsgesetz wurde in NRW 1997 abgeschafft.

Jan Simon Busse, Experte für Rechnungslegung und -prüfung von Vereinen an der Universität Göttingen, erscheint die Vereins-Kon­struktion fragwürdig. „Im Sinne einer sauberen Vereinsführung ist das Konstrukt kritisch zu betrachten.“

Stefan Loipfinger, der mit seinem Internetportal „Charitywatch” regelmäßig gemeinnützige Vereine und Stiftungen auf deren Effizienz hin durchleuchtet, nennt Hintergründe für ein derartiges Vereins-Konglomerat: „Auf diese Weise kann man Gelder hin- und herschieben, die Relation von Einnahmen und Ausgaben verbessern und damit die steuerlich wichtige Gemeinnützigkeit erhalten.” Die geht verloren, wenn mehr als die Hälfte der Einnahmen nicht satzungsgemäß verwendet wird.

Für Loipfinger wirft das Klever Beispiel ein Schlaglicht auf die gesamte Szene. Er habe bei seinen Recherchen quer durch Deutschland bei Tierschutzvereinen viel Unseriöses ge­funden. „In dieser Hinsicht habe ich eine Reihe von Enttäuschungen erlebt.”

Dass gerade im Bereich Tierschutz schwarze Schafe und krumme Hunde unterwegs sind, hänge mit der Tatsache zusammen, dass man mit Tieren – neben Kindern – besonders gut Spenden sammeln und Geld verdienen könne.

Erhebliches Missbrauchspotenzial

In dieser Hinsicht fällt auch der Bund deutscher Tierfreunde (BdT) mit Sitz in Kamp-Lintfort auf. Auch dem BdT ist in Rheinland-Pfalz mit einem Urteil des Verwaltungsgerichts Trier das Spendensammeln untersagt worden. In der Urteilsbegründung vom März dieses Jahres wird als ein Grund angegeben, dass 2007 mehr als ein Drittel der Spenden an eine Marketingfirma geflossen seien, die maßgeblich von – früheren – (Gründungs-)Mitgliedern des BdT getragen wird. Darin sah das Gericht ein erhebliches „Missbrauchspotenzial”.

Handelt es sich beim Bund deutscher Tierfreunde um ei­nen Einzelfall wie beim Tierschutzförderverein in Kleve? Zwischen beiden Vereinen existiert eine Verbindung: Zweiter Vorsitzender des BdT ist: Sigurd Tenbieg.

(derwesten.de/nachrichten/im-westen/Unserioese-Vereine-sammeln-mit-Tieren-Spenden-id3845478.html)

Re: Kikkoman SojasauceN

Autor: Liliales
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Zitat:
1. Lactic Acid: is made from fermentation of plant sugar.
2. No animal additives are used for the production of wine and sugar.
3. Natural flavourings of Teriyaki Stir-Fry and Marinade Sweet: free for
animal additives

Kikkoman SojasauceN

Autor: Liliales
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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Zitat: Vielen Dank für Ihre Anfrage vom 16. September.
Es hat ein wenig Zeit in Anspruch genommen, bis wir alle erforderliche Daten
zusammenfassen konnten.
Darüber hinaus bitten wir um Ihr Verständnis dafür, dass die Antworten in
Englisch verfasst wurden.
Für weitere Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.



1. which ingredients are used (even the ones that don't have to be declared on the label according to the law)?

1.1 naturally brewed soy sauce
Water, Soybeans, Wheat, Salt

1.2 Soy sauce Sweet
Water, Sugar (17%), Soybeans, Wheat, Salt and Vinegar

1.3 Less Salt Soy sauce
Water, Soybeans, Wheat, Salt (8.4%), Ethanol, Sugar, Acidity regulator: sodium acetate (E262), Acids: lactic acid (E270) and acetic acid (E260).

1.4 Gluten free soy sauce
Water, Soybeans, Salt and Alcohol

1.5 Teriyaki Marinade & Sauce with Roasted Garlic
Soy sauce (Water, Soybeans, Wheat, Salt), Water, Sugar, Wine (contains Sulphur Dioxide), Garlic (3%), Salt, Ethanol, Flavourings (contains Sesame Oil), Food Acid: Acetic Acid, Thickener: Xanthan, Spice.
*This item contains the other stuffs which don’t have to be declared on the label as following.
Maltodextrin, Dextrose, Onion powder, Natural flavourings, Sesame oil, Soy sauce powder, Garlic powder, Oleoresin ginger, Oil coriander, Oleoresin coriander, Japanese pepper

1.6 Wok Sauce
Soy Sauce (Water, Soybeans, Wheat and Salt), Sugar, Water, Wine (contains sulphur
dioxide), Salt and Yeast Extract.

1.7 Seasoning for Sushi
Water, Rice vinegar (31%), Sugar, Salt.
*

1.8 Teriyaki Stir-Fry and Marinade Sweet
Soy sauce (Water, Soybeans, Wheat, Salt), Sugar, Water, Wine (contains sulpher dioxide), Spirit vinegar, Molasses, Modified maize starch, Spices, Natural flavouring, Yeast extract.

*This item contains the other stuffs which don’t have to be declared on the label as following.
Garlic, Ginger, Onion

2. As far as the compound ingredients are concerned, how are they assembled?
2.5 Teriyaki Marinade & Sauce with Roasted Garlic
Soy sauce: fermentation
Wine: fermentation
Flavouring: mixing

2.7 Seasoning for Sushi
Rice vinegar: fermentation

2.8 Teriyaki Stir-Fry and Marinade Sweet
Soy sauce: fermentation
Spices: mixing

3. if the products contain synthetized ingredients, how are those synthetized?
Not applicable

4. which product additives do you use for those products? Even the ones that can't be found in the end product (like Gelatine in vinegar, sugar refined with animal carbon)?
4.5 Teriyaki Marinade & Sauce with Roasted Garlic
Alcohol used in Teriyaki RG derived from whey protein.

4.7 Seasoning for Sushi
Rice vinegar used in Seasoning for sushi contains the stuff derived from casein.

5. how about the packaging (glue using casein for the labels for ex)?
5.1 naturally brewed soy sauce
The glue used on the label for PET: Contains animal product (casein).
The glue used on the label for glass bottle: Not contains animal product.

5.2 Soy sauce Sweet
The glue used on the label for glass bottle: Not contains animal product.

5.3 Less Salt Soy sauce
The glue used on the label for PET: Contains animal product (casein).
The glue used on the label for glass bottle: Not contains animal product.

5.4 Gluten free soy sauce
The glue used on the label for glass bottle: Not contains animal product.

5.5 Teriyaki Marinade & Sauce with Roasted Garlic
This item is not suitable for vegan because alcohol used in Teriyaki RG derived from whey protein.

5.6 Wok Sauce
The glue used on the label: Not contains animal product.

5.7 Seasoning for Sushi
No information available

5.8 Teriyaki Stir-Fry and Marinade Sweet
The glue used on the label: Contains animal product (casein).


6. which is the origine of the used aromas? And which carrier do you use for them?

Not applicable




Gary L. Francione: Introduction to Animal Rights

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary L. Francione: Introduction to Animal Rights. Your Child or the Dog? (Mit einem Vorwort von Alan Watson), Temple University Press, Philadelphia 2000

Nach seinem Buch über den Status nichtmenschlicher Tiere auf der juristischen Ebene und seiner Analyse des Neuen Tierschutzes, wendet sich Francione hier dem Allgemeinen zu. Einer Einführung in die Tierrechte, die in manchen Teilen auf seiner bisherigen Arbeit aufbaut, das heißt einen juristischen Einschlag hat.

Das Vorwort bietet eine Einführung in das Thema, die wichtigsten Punkte des Buches und eine kurze Übersicht über Franciones Arbeit. Ansonsten ist es etwas eigenartig, da von einem Pseudo-Vegetarier geschrieben, der eigentlich nichts mit Tierrechten zu tun hat. Hier hätte sich eine geeignetere Person finden lassen können.

Einleitend nennt Francione zwei menschliche Grundüberzeugungen: Erstens, dass in Konfliktsituationen Menschen anderen Tieren bevorzugt werden, aber dass zweitens dennoch prinzipiell unnötiges Leiden vermieden werden soll. Auf die erste kommt er später zurück, die zweite, so stellt er fest, steht im Widerspruch zur Realität, da "die überwältigende Mehrzahl unserer Tiernutzung nur durch Gewohnheit, Konvention, Bequemlichkeit und Genuss gerechtfertigt werden kann", sodass all diese Tierausbeutung per Definition "unnötig" wäre. Vorweg nimmt er auch die prinzipielle Lösung, das ist: gleiche Interessen gleich zu behandeln und die Tiere mit entsprechenden Rechten auszustatten. Das klingt heute vertraut, ist aber verschieden von den bis dato prominenten Ansätzen Singers und Regans, von denen er sich abgrenzt. Die Bezugnahme auf "Interessen", die die Basis seiner Tierrechtstheorie bilden, ist keine metaphysische Annahme, sondern wird über physiologische und theoretische Hintergründe der Tiere erläutert.

Das erste Kapitel bietet einen Abriss des Status der Tiere in der menschlichen Gesellschaft mit Blick auf die philosophische Tradition und gegenwärtige Situation. Da sich dieser Status der Tiere – das was ihnen die Menschen offiziell zugestehen – im Verlauf der Geschichte deutlich gebessert hat, kann das heutige Verhältnis nur noch als "moralische Schizophrenie" bezeichnet werden: Die Menschen tun genau das Gegenteil von dem, was sie behaupten. Tieren dürfe keine unnötigen Leiden zugefügt werden, dennoch ist praktisch die gesamte Tierausbeutung eindeutig unnötig und wird durch das tägliche Konsumverhalten unterstützt. Francione gibt eine knappe Übersicht über die Realität der Tierausbeutungspraxis, von der 'normalen' Landwirtschaft über Jagd und "Fischerei", Zoo, Zirkus, Rodeo, Hunderennen bis zu "Pelz". Diese Dinge sind mit dem Argument, das hier verursachte Leiden sei "nötig", nicht zu rechtfertigen. Den Anschein, zu gewissem Grad gerechtfertigt werden zu könnten, besitzen höchstens Tierversuche zur medizinischen Forschung. Dem wird im zweiten Kapiteln nachgegangen, wo Francione auf die wissenschaftliche Unzuverlässigkeit eingeht, die Fehlschlüsse er Vergangenheit (z.B. dass Asbest ungefährlich sei), den wirtschaftlichen und politischen Hintergrund und das Ignorieren von Tierschutzbestimmungen durch die Experimentatoren. Tierversuche könnten besser begründet werden als die sonstige Ausbeutung, dennoch kommt er zu dem Schluss, dass sie ethisch nicht zu rechtfertigen sind.

Den "Grund für unsere moralische Schizophrenie" benennt er im dritten Kapitel. Dieser liege darin, dass Tiere Eigentum seien (das Thema, dass er in seinem ersten Buch ausführlicher behandelt hat). Nach kurzer Rekapitulation der rechtlichen Grundlagen, werden die Gründe für die Wirkungslosigkeit von Tierschutzgesetzen aufgezählt: Tiere werden massenhaft von den Gesetzen einfach ausgenommen; die Gesetze werden so ausgelegt, dass jede Tierquälerei, solange (oder sobald) sie in der Produktion nötig ist, als "unvermeidlich" eingestuft wird; viele Tierquäler können sich leicht damit herausreden, dass sie das Tier nicht quälen, sondern z.B. nur disziplinieren wollten; die Gerichte nehmen als Voraussetzung an, dass Tierhalter aus ökonomischen Gründen kein unnötiges Leid verursachen würden; und schließlich sind die Strafen, wenn überhaupt einmal eine Verurteilung erfolgt, äußerst gering. Der Wert, den die Tiere vor dem Gesetz haben, ist ihr Wert als Objekt. Wenn die Vermeidung von Qualen und Leiden unproduktiv wäre, werden sie nicht verboten. Sog. Haustiere, auf die er noch kurz zu sprechen kommt, werden individuell i.d.R. besser behandelt, werden juristisch dennoch meist nur am Marktwert gemessen. Nichtmenschliche Tiere sind rechtlich gesehen durch und durch vom Eigentumsstatus bestimmt.

Dagegen steht das vierte Kapitel mit einem Gegenprinzip: "Das Heilmittel für unsere moralische Schizophrenie: Das Prinzip der gleichartigen Behandlung", so wie Überschrift. Grundaussage ist, dass gleiche Interessen gleich behandelt werden sollen – ohne speziesistische (oder rassistische oder sexistische) Vorurteile. Ungleiche Interessen betrifft dies nicht, daher bräuchten nichtmenschliche Tiere kein Wahlrechte oder ähnliche weiterführende Rechte. Die Unterscheidung von basalen und nicht-basalen Rechten verdeutlicht, weshalb das Recht, nicht als Ressource gebraucht werden zu dürfen, auf der legalen Ebene das erste Recht auf dem Weg in die Emanzipation sein muss. Das ist der erste Schritt, vergleichbar mit der Abschaffung der Menschensklaverei im 19. Jahrhundert. Nach Verbot der Sklaverei gab es weiterhin Diskriminierung, es war somit nicht einzige Schritt, aber eben der erste. Der nächste Schritt ist die Anerkennung gleicher inhärenter Werte. Am Ende der Entwicklung muss man dahin gelangen, den nichtmenschlichen Tieren einen (auch rechtlichen) Personenstatus einzuräumen.

Das fünfte Kapitel ("Robots, Religion, and Rationality") behandelt häufige Gegenargumente: (1) Tiere haben keine Interessen, sondern verhielten sich eher wie Roboter. (2) Gott hat uns die Erlaubnis gegeben, die Tiere als Mittel zum Zweck zu benutzen. (3) Weil Tiere kein Selbstbewusstsein, kein rationales Denkvermögen hätten, dürfe man ihnen Grundrechte versagen und (4) auch wenn Tiere inhärenten Wert besäßen, wäre er geringer als der der Menschen.
(1) erklärt er als (biologisch, ethnologisch) falsch und ethisch irrelevant. Gegen (2) weist er einerseits darauf hin, dass dieses "Argument" bei Nicht-Gläubigen hinfällig wird, benutzt andererseits allerdings die Apologetik angeblich tierfreundlichen Bibel-Stellen. Schließlich kommt er aber darauf zurück, dass in der Bibel auch Sklaverei und Todesstrafe gerechtfertigt werden und sie daher eine schlechte Quelle für moralische Standards darstellt. (3) hält er Darwins und dessen Entdeckung, dass alle (bewusstseinsfähigen) Tiere aufgrund ihrer Evolution aus gemeinsamen Vorfahren ähnliche Fähigkeiten haben und diese daher prinzipiell vorhanden, nur zu einem unterschiedlichen Grad ausgeprägt sind; er stützt sich zudem auf neuere Forschung zur Kognition, die sagt, dass Sprach- und Erinnerungsfähigkeit nicht notwendig dafür sind, ein Bewusstsein auszuprägen. Letztlich sind auch die hier noch bestehenden Unterschiede ethisch irrelevant. Die Antwort auf (4) lautet, dass selbst wenn er geringer wäre, er nie so klein sein könnte, dass die Grundinteressen, die durch Tierrechte geschützt werden sollen, nicht gedeckt wären (denn die ergeben sich aus biologischen Tatsachen, die nicht verhandelbar sind).

Jeremy Bentham und dem Utilitarismus ist ein eigenes, das sechste Kapitel, gewidmet. Der Grund dafür ist, dass zuerst er die These vertrat, dass Tiere nicht leiden sollten, aber man sie dennoch ausbeuten darf, weil sie über kein Zukunftsbewusstsein verfügen würden. Das, was heute von Peter Singer fortgesetzt wird, bei dem es heißt, da nichtmenschliche Tiere kein Interesse am Fortbestehen ihres Lebens hätten, sei das Töten dieser für sie kein Verlust. Francione hält dagegen, dass nichtmenschliche Tiere natürlich ein Interesse daran haben, am Leben zu bleiben, wie sich empirisch zweifelsfrei feststellen lässt und das schon aus evolutionären Gründen so sein muss (der Überlebenstrieb ist bekanntermaßen einer der stärksten Triebe). Er erklärt weiter, dass Tiere, die empfindungsfähig sind, Selbstbewusstsein besitzen müssen, da eine Empfindung von Schmerzen ohne lokale Zuordnung ist möglich ist; sowie dass sie Zukunftsbewusstsein besitzen, was empirisch überprüfbar und ethologisch wahrscheinlich ist. Widersprüche und Ungereimtheiten in Singers Ansichten über die angeblichen Interessen nichtmenschlicher Tiere (nicht nicht leiden zu wollen, sondern nur nicht zu sehr) und ähnliche Aussagen, kritisiert der Autor und verweist darauf, dass Benthams und Singers Position im Endeffekt nicht von der von Kant und anderen zu unterscheiden ist (von denen sie sich angeblich abheben): Alle sind einig, dass nichtmenschliche Tiere keine grundlegenden Rechte (auf u.a. Leben) benötigen, sondern sie nur vor "Grausamkeiten" bewahrt werden sollen. Bentham und Singer behaupten es, aber wenden das Gleichheitsprinzip nicht konsequent an, denn sonst ließe sich die Position, die sie vertreten, nicht rechtfertigen.

Das letzte Kapitel greift die Frage des Untertitels auf ("Dein Kinder oder der Hund?"). Tierrechtsgegner behaupten, weil man in einer Notsituation (wie einem brennenden Haus, in dem sich z.B. ein menschliches Kind und ein Hund befinden) eher den Menschen als den Nichtmenschen rettet (bzw. es tun sollte), hätten nichtmenschliche Tiere auch generell keine Rechte. Eine sehr angreifbare Annahme, deren vordergründiger Fehler es ist, aus Extremsituationen Regeln für Normalsituationen abzuleiten. Weiter fehlerhaft ist, dass Konflikte erst produziert werden und somit künstliche Dilemmata geschaffen werden, die nicht notwendig bestehen müssten (in dem Kurzfilm Losdenken heißt es auf dieses Szenario bezugnehmend: es gibt kein brennendes Haus). Nach dem Nachweis, dass auch Lebensraumkonflikte und Tierversuche keine Dilemmata darstellen, wird die hypothetische Situation, wie man sich bei wirklichen Konflikten verhalte soll bzw. was daraus folgere, behandelt. Die Antwort ist denkbar einfach: Sollte es wirkliche Dilemmata-Situationen geben, bedeutet die Entscheidung, egal wie sie ausfällt, nicht, dass der Benachteiligte deshalb gleich alle Rechte verlöre bzw. keine hätte.

Der Anhang bietet in der Frage-Antwort-Form Erwiderungen auf zwanzig häufige Fragen und Rechtfertigungen in Sachen Tierrechte. Wie es sich mit "Haustieren" verhalte; dass Tierausbeutung "natürlich" oder "Tradition" sei; bei welchen Tieren man die Grenze zieht; was mit Insekten sei; ob Tier- und Artenschutzgesetze sinnvoll sind; ob durch Tierrechte nicht Menschen abgewertet würden und andere mehr. Dieser Teil ist auch online zugänglich: http://www.abolitionistapproach.com/faqs/

Zu kritisieren gibt es Kleinigkeiten. Die im dritten Kapitel erläuterte Tatsache, dass Tiere Eigentum sind, erklärt, warum Tierschutzgesetze nutzlos sind, jedoch nicht – wie es im Titel heißt – den "Grund unserer moralischen Schizophrenie". Der juristische Status ist eher die Folge als der Grund. Hier hätte man eher psychologische, kulturelle und soziale Hintergründe erwartet, insofern ist der Titel ungeeignet. Außerdem verwendete Francione hier noch den Begriff "Vegetarismus", wo er eigentlich Veganismus meint, wie durch die Umschreibung deutlich ist. Den Fehler hat er jedoch inzwischen behoben und betont, dass unmissverständlich von Veganismus gesprochen werden muss.

Fazit: Im Sinne einer Einführung ist das Verhältnis zwischen Breite der Thematik und abgehandelten Aspekte sowie der Tiefe der Analyse gut getroffen. Einerseits werden soziale, juristische, philosophische und alltägliche Gebiete behandelt, andererseits ist Analyse nicht zu oberflächlich und nicht zu tief. Auf der einen Seite, wie bei den FAQs ist es entsprechend allgemein, bei den philosophischen Problemen wird es auch anspruchsvoller. Von den erwähnten Kleinigkeiten abgesehen, kann man das Buch als gelungen bezeichnen.

Jordans Country Crisp

Autor: Dr. Brumm
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
Thema öffnen
Anfrage auf deutsch:
Zitat: 1.) Werden weitere Zutaten neben den auf der Verpackung vermerkten verwendet? Wenn ja, welche?
2.) Welche Produktionshilfsstoffe werden verwendet (auch, wenn diese im Endprodukt nicht mehr vorhanden sind)?
3.) Was gilt für die Verpackungsmaterialien? Hier kann zum Beispiel kaseinhaltiger Kleber benutzt worden sein.
4.) Sie schreiben von "natürlichem Vanillearoma". Kommt hier ein tierischer Trägerstoff zum Einsatz?


Antwort:
Zitat:
...
Thank you for your e-mail regarding our Country Crisp with Chocolate and our Country Crisp with Nuts.

These cereals are suitable for a vegeterian and a vegan diet. There are no hidden ingredients, all ingredients list shows all raw materials used.

With regard to the packaging, the bags are heat sealed not glued. The glue used on the carton flaps are not made from any animal by product. ...


Sieht für mich vegan aus. Noch Beanstandungen?

Das wird schon

Autor: Sozialphobie@partyheld.de
Datum:
Forum: Allgemeines
Thema öffnen
Lieber User,

ich kann Dich gut verstehen, alles nicht einfach. Auswärts nur Brötchen essen und Apfel ist öde. Natürlich geht das, aber Spaß macht es nicht.

Alles oder nichts ist meistens ungesund. Mach Dich nicht verrückt, genieße das Leben, bist doch ein feiner Kerl.

Peace

PS
Für Tierrechtskampf mit NichtveganerInnen findest Du hier garantiert keine Sympathie :)

Jonathan Safran Foer: ''Recht auf Leben klingt irgendwie merkwürdig.''

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
Thema öffnen
Jonathan Safran Foers Buch "Eating Animals", das morgen unter dem Titel "Tiere essen" auch in Deutschland erscheint, hat einige Chancen, den Peter-Singer-Effekt zu wiederholen. Singers Buch "Animal Liberation" wurde und wird bis heute mit der Zuschreibung als Tierrechtsliteratur gehandelt, obwohl Singer dort eindeutig nicht für Tierrechte eintritt, eindeutig nicht für Veganismus und nur halbherzig für Vegetarismus plädiert. Foer seinerseits ist noch weniger progressiv und sein Buch wird dennoch ähnlichermaßen als Plädoyer für Vegetarismus [!] durch das Internet gereicht. Dabei sind auch seine Aussagen völlig eindeutig: Tiere haben keine Rechte und etwas weniger "Fleisch"-Konsum ist ausreichend. Mit der zweiten Aussage dürften nicht einmal Vegetarier-Organisationen übereinstimmen - das interessiert sie, da sie etwas vom Medienrummel abhaben wollen, reichlich wenig.

Etliche Interviews wurden vorab mit Foer geführt und in vielen Artikeln gibt es Zitate aus dem Buch, sodass der Inhalt, auch ohne es gelesen zu haben, deutlich ist. Zu sagen hat er u.a.:


Über "Fleisch"-Konsum

Zitat: Wenn ich Vorträge halte, komme die Leute im Anschluss zu mir und erzählen, sie seien seit vier Tagen Vegetarier, seit sie mein Buch gelesen haben. Ich bin dann immer geneigt, zu sagen: Iss einmal in der Woche Fleisch. (vebu)


Zitat: Ein Freund von mir hat gesagt, ich würde ja gern mit dem Fleischessen aufhören, aber wenn meine Großmutter mich einlädt, gibt es immer Roastbeef, das esse ich so gern. Ich hab ihm gesagt: Dann iss das Roastbeef! Aber iss kein Fleisch mehr in Restaurants oder bei McDonald’s. Darauf antworten manche: Aber das ist doch scheinheilig. – Okay, dann sei eben scheinheilig! Das Ziel ist ja nicht, ethisch rein zu sein, sondern die Welt besser zu machen. (zeit)

Natürlich hat das Vermeiden von Tierausbeutungsprodukten nichts mit Reinheit zu tun und "die Welt besser zu machen", während man sogar hinter dem Minimum an möglicher Verbesserung zurückbleibt, ist gelinde gesagt eine eigenartiger Ratschlag.

Zitat: "Die Rhetorik des Vegetarismus ist wirklich überzogen und sehr ärgerlich", sagt Safran Foer. "Nehmen Sie T-Shirts, auf denen ,Fleisch ist Mord' steht - ich weiß nicht, ob das andere Menschen überzeugt oder ob es sich nicht nur für den gut anfühlt, der es trägt." Die Frage sei: "Was willst du mit deiner Botschaft erreichen?" (taz)

Immerhin ist er ehrlich: er weiß nicht, ob es funktioniert. Wenn er es wüsste, hätte es sich seine pseudorhetorische Frage sparen können.


Über Konsequenz

Zitat: Wir missverstehen radikalen Wandel und denken, das bedeute, dass ein Individuum sich komplett verändern muss. (taz)


Zitat: Ich verstehe, wenn jemand sagt, er liebe Fleisch, er könne nicht Vegetarier werden. Ich verstehe aber nicht, wenn jemand sagt, er könne nicht einmal die Woche weniger Fleisch essen. (taz)


Zitat: SPIEGEL ONLINE: Nach drei Jahren Recherche zum Thema "Massentierhaltung und Fleischproduktion" haben Sie sich entschieden, auf Fleisch zu verzichten. Fiel es Ihnen schwer?

Foer: Nein. Aber es ist eine sehr persönliche Entscheidung, und ich würde sie nicht von anderen verlangen. (spiegel)


Zitat: Als das Buch gerade erschienen war, habe ich zum ersten Mal mit ihr über das Thema gesprochen. "Glaubst Du, dass Tiere Schmerzen empfinden können?" habe ich sie gefragt, und sie sah mich an, als habe ich die dümmste Frage der Welt gestellt. Dann antwortete sie mir: "Natürlich tun sie das. Und was wir ihnen antun, ist wirklich schrecklich. Aber ich bin zu alt, um mich noch zu ändern." Dafür habe ich volles Verständnis. (spiegel)


Zitat: Ich würde jedenfalls niemandem zum Vorwurf machen, Würste zu essen, ich finde nur, man muss das nichts dauernd tun. (stern)


Zitat: Ich liebe Würste auch, ich esse sie nur nicht. Das heißt, in München habe ich einmal eine Ausnahme gemacht. Meine Frau, die auch Vegetarierin ist, ging auf den Viktualienmarkt, und als sie zurückkam, sagte sie, sie müsse mir etwas erzählen, sie habe doch eben tatsächlich eine Weißwurst gegessen. Sie habe nicht widerstehen können, so gut hätten die ausgesehen. Ich habe dann auch eine gegessen, und sie war wirklich unglaublich gut. Ich bin nicht die Sorte Vegetarier, die so tut, als vermisste man nichts. Das tut man. Aber - na und? Ich würde jedenfalls niemandem zum Vorwurf machen, Würste zu essen, ich finde nur, man muss das nicht dauernd tun. (faz)



Über die Rechte der Tiere

Zitat: Tierrecht ist eine Sache, die diskutiert werden kann. Ich bin überzeugt davon, dass meine Thesen in Eating Animals Thesen sind, auf die wir uns alle verständigen müssen. Wenn es jedoch darum geht, Tiere zu töten oder auch nicht, dann betreten wir weniger objektiven Boden. Dort müssen wir in unserem Unterbewusstsein nach Recht und Unrecht forschen. Ich habe meine eigenen Gefühle bei der Sache. (vebu)

Es erschrickt es wenig, wenn er in seinem Unterbewusstsein nach Recht und Unrecht forscht, statt sich an ethische Debatten, die naturwissenschaftlich und philosophisch fundiert sind, zu halten. Aber zum Glück leben wir nicht in einer Welt, wo es - wie er suggeriert - akzeptiert ist, dass Ethik Privatsache ist.

Zitat: Tiere töten ist nichts, bei dem man dabei sein möchte. Aber wenn wir mal von einem wirklich guten Bauernhof ausgehen, dann sprichst Du vom Recht des Tieres auf Leben, was irgendwie merkwürdig klingt. (vebu)


Zitat: Beim Fleischessen geht es auch nicht hauptsächlich um Leben und Tod, sondern um Quälen oder Nichtquälen. Ob wir es grundsätzlich in Ordnung finden, Fleisch zu essen, ist eine beinah hypothetische Frage angesichts der Tatsache, dass 99 Prozent unseres Fleisches aus Massentierhaltung stammen, in der die Tiere auf eine Weise dahinvegetieren, die viele von uns verwerflich finden. Wenn Sie mich also fragen, ob ich das Töten von Tieren falsch oder richtig finde, wüsste ich nicht mal genau, was antworten. (zeit)


Zitat: Diese Frage des Tötens ist kompliziert. Einmal besuchte ich eine Farm, eine Ausnahmefarm an der kalifornischen Küste. Die Kühe hatten so viel Platz, wie sie sich nur wünschen konnten, das beste Gras. Die Kälber bleiben dort bei ihren Müttern, sie können all das tun, was Kühe gerne tun. Sie werden so geschlachtet, dass sie der Tod in fast allen Fällen schmerzlos ereilt. Ist das schlimmer, als gar nicht erst geboren zu werden? Würden Sie ein solches Leben nicht dem Gar-nicht-erst-geboren-Werden vorziehen? Das sind sehr komplizierte Fragen. (zeit)

"Ist es nicht besser, wenn die Tiere eine kurze Zeit leben, als wenn sie gar nicht leben würden?" Die Antwort lautet natürlich nein. Die Nicht-Existenz verursacht kein Leiden im Gegensatz zum Geschlachtet-Werden.

Zitat: Es ist ein Plädoyer für den Vegetarismus, aber gleichzeitig auch ein Plädoyer für eine andere, klügere Tierhaltung und eine angemessene Art, Fleisch zu essen. (welt)

Damit ist es nicht einmal ein Plädoyer für Vegetarismus, denn "Fleischessen" und Vegetarismus funktioniert nicht parallel.

Zitat: Dem Mitleidsgebot – du darfst die dir verwandten Tiere überhaupt nicht töten, nur weil sie dir schmecken – weicht Foer aus. Er sei, schreibt er, »nicht allgemein dagegen, Tiere zu essen«. Das Glück der Tiere und die Qualität ihres Fleisches liegen ihm mehr am Herzen als ihr Recht auf Leben. Für ihn gibt es, was für mich undenkbar ist: »ethisch unbedenkliches Fleisch«. (zeit2)

So sieht Foers Glück der Tiere aus: das Glück, geschlachtet zu werden.


Über die Behandlung von Tieren

Zitat: Ich meine nicht, dass Tiere auf Leinen gebettet werden sollen. Die Frage ist: Behandeln wir sie als das, was sie sind, oder sind sie für uns eben nur Massenartikel, wie Steine oder Holzstücke. (main-netz)


Wer davon nichts wusste, sich aber wunderte, wieso ein "Plädoyer für Vegetarismus" so eine breite Medienresonanz erfährt, weiß es jetzt. Weil Foer unmissverständlich für Tierausbeutung eintritt. Ein bisschen weniger bitte, aber Rechte für Tiere kommen ihm nicht auf den Teller.


Quellen

stern: stern.de/kultur/buecher/jonathan-safran-foer-tiere-essen-us-schriftsteller-macht-vegetarier-leben-schmackhaft-1593413.html
vebu: vebu.de/menschen/interviews/464-qjonathan-du-hast-mein-leben-ruiniert
faz: faz.net/s/RubBE163169B4324E24BA92AAEB5BDEF0DA/Doc~EB9AD01EFB92E4DF8BA4943664954D784~ATpl~Ecommon~Scontent.html
zeit: zeit.de/2010/33/Vegetarismus-Interview
zeit2: zeit.de/2010/33/Vegetarismus-Essay?page=4
main-netz: main-netz.de/nachrichten/kultur/kultur/art4214,1314377
spiegel: spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,711543,00.html
welt: welt.de/die-welt/kultur/literatur/article8997710/Das-grosse-Weggucken.html
taz: taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2010/08/14/a0030&cHash=11befe6b60

Gary L. Francione: Rain without Thunder

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary L. Francione: Rain without Thunder. The Ideology of the Animal Rights Movement, Temple University Press, Philadelphia 1996 (überarb. Version 2007)

In seinem ersten (bekannteren) Buch (Animals, Property, and the Law) legte Francione die Theorie für die Tatsache, dass Tiere aufgrund ihres Eigentumsstatus von "Verbesserungen" von Tierschutzgesetzen oder -standards nichts erwarten können, weil alle Gesetze die Interessen des Eigentümers (und das ist der Tierausbeuter) höher werten als die des Eigentums.

In Rain without Thunder geht es um die Fehlentwicklung der Tierschutzbewegung zur Zeit seiner Veröffentlichung (1996), wobei sich am Grundlegenden bis heute nichts geändert hat – es ist eher noch schlimmer geworden. Sie hatte sich nicht, wie man hätte erwarten können, zu einer Tierrechtsbewegung entwickelt, sondern hat die Tierrechts-Rhetorik ihrem Tierschutzaktionismus übergestülpt und behauptet, Tierrechte anzustreben (also die Abschaffung aller Tierausbeutung), ihre Aktionen verbleiben jedoch weiterhin in den Praktiken des Tierschutzes.

Entsprechend dieser Begriffsverwirrung beginnt das Buch mit einer begrifflichen Abgrenzung von Tierschutz und Tierrechten. "[D]ie moderne Tier'rechts'bewegung hat ausdrücklich den philosophischen Grundsatz der Tierrechte zurückgewiesen zugunsten einer Version von Tierschutz, die Tierrechte als einen ideellen Zustand ansieht, der nur durch das kontinuierliche Streben nach Tierschutzverbesserungen erreicht werden könne." Diese Mischung, der langfristige Ziel sei die Abschaffung, aber das kurzfristige Tierschutzverbesserungen, bezeichnet Francione im Folgenden als Neuen Tierschutz (New Welfarism).

Nach einer Zusammenfassung des rechtlichen Status von Tieren, wie er ihn in Animals, Property, and the Law beschrieben hat, diskutiert er kurz die Entwicklung der Tierschutzbewegung und den Einfluss Singers und Regans, an deren bekannten Problemen er entsprechend Kritik übt. Außerdem den Einfluss weiterer Ereignisse, die die Tierrechts- von der Tierschutzposition in den 1970er und 1980er Jahren geholfen haben zu unterscheiden. Diese Unterscheidung wurde dann bis um 1995 auch von der Wissenschaft, den Medien und vor allem den Tierausbeutern aufgegriffen, die betonen, wie wichtig ihnen Tierschutz ist, wie sehr sie aber Tierrechte ablehnen.

Im zweiten Kapitel entwickelt Francione den Begriff des Neuen Tierschutzes. Neue Tierschützer sind die, die behaupten, "langfristig" die Abschaffung der Tierausbeutung erreichen zu wollen, dass dies aber aktuell nur durch Tierschutzreformen möglich sei. "Die Neuen Tierschützer glauben, dass es sowohl schlüssig als auch moralischer akzeptabel sei, die Rechte der Tiere heute zu missachten (indem sie tierschützerische Reformen anstreben, die den Eigentumsstatus der Tiere festigen), in der Hoffnung darauf, dass einige andere Tiere morgen Rechte haben werden." Solche Leute weisen die Kritik an ihrer Position mit Begriff wie "fundamentalistisch", "elitär" und "spalterisch" zurück. Den Begriff "Tierrechte" benutzen sie aus rhetorischen Gründen, mit der Idee, die dahinter steht, haben sie nicht viel gemein.
Anschließend untersucht Francione die theoretische und historische Herkunft des Neuen Tierschutzes. Grundlegend sieht er hier die Verwirrung und Uneindeutigkeit um Begriffe und Ziele als einen Ursprung. Theoretisch verwirrend war, welche Bedeutung Tierrechten eigentlich zukommt. Hier ist v.a. Singers Theorie die Ursache, da er nicht für Tierrechte, in keiner der beiden Bedeutungen, argumentiert (weder für juristische, noch für philosophische Rechte, da sie deontologisch sind und ihm als Utilitarier im Wege wären, Interessen gegeneinander abzuwägen und ggf. zu missachten). Er tritt dafür ein, dass Tiere auszubeuten und zu töten akzeptabel ist, wenn es "human" geschieht, und er argumentiert nicht einmal als langfristiges Ziel, dass Tierausbeutung komplett abgeschafft werden sollte. Zudem spricht er sich dafür aus, jede mögliche Einflussnahme auf die Gesetzgebung zugunsten der Tiere zu nutzen. Mit anderen Worten: der von PETA als der "Vater der Tierrechtsbewegung" bezeichnete Philosoph rechtfertigt Unveganismus und (alt-)tierschützerischen Reformismus.
Praktisch verwirrend war die Annahme, man sei bereits deshalb "radikal", weil man im Kontrast zum Alten Tierschutz "radikale" langfristige Ziele anstrebe, ungeachtet der Übernahme der gleichen praktischen Strategien (d.h. ein Radikalismus ohne Folgen). Das gilt u.a. für Henry Spira, der nach einer kurzen abolitionistischen Phase sehr schnell seine einstigen Ideale bei Seite schob und mit Tierversuchsunternehmen und -auftraggebern leicht erreichbare, unbedeutende Veränderungen aushandelte und danach die 'Tierfreundlichkeit' dieser Unternehmen lobte, die weiterhin Tausende Tierversuche durchführten. PETA, die ihn dafür kurzzeitig kritisierten, änderte ähnlich schnell seine Strategie und nutzte medienwirksame Fälle von Tierquälerei, um reformistische Ziele zu propagieren wie Francione an mehreren Beispielen ausführlich darlegt. Meistens war PETA jedoch mit fundraising beschäftigt (schon damals).

Das Ergebnis, das der Neue Tierschutz damit erreicht hatte, ist v.a. allgemeine Verwirrung (Kapitel vier: "The 'Animal Confusion' Movement"). Im Kampf gegen Tierversuche ist es dadurch schwer, die Tierschützer von den Tierausbeutern zu unterscheiden, weil beide Seiten tlw. genau die gleichen Argumente benutzen und Strategien vorschlagen. Henry Spira z.B. nannte die Tierausbeuter-Strategie der "Drei Rs" "unanfechtbar", was genauso gut aus dem Munde eines Vivisektors hätte stammen können.
Weiterhin vermitteln die Kampagnen, die vom Neuen Tierschutz eingesetzt werden, keine Tierrechte. Es werden Reformen unterstützt, die absolut eindeutig darauf ausgelegt sind, die Tierausbeutung effizienter zu machen (so die wortwörtlichen Begründungen der Tierausbeuterorganisationen, die diese Reformen initiierten). Auch in diesen Fällen streben die Tierschützer genau das gleiche an, wie die Tierausbeuter und hätten die Organisationen keine unterschiedlichen Bezeichnungen, könnte man sie wohl kaum unterscheiden.
Die Tierschutz-Haltung, nach der die Rechte der Tiere nur rhetorischer Zweck sind, hatte zudem desaströse Konsequenzen wie Francione an zwei Fällen zeigt. Einmal wurden auf einem in der "Szene" bekannten 'Gnadenhof' (sanctuary) Tiere gehalten, um sie zu schlachten. Diese Entdeckung war durchaus ein Skandal, hatte seine Ursache aber in der tierschutztypischen Meinung, ein paar Tiere zu töten um einer größeren Anzahl zu helfen, sei in Ordnung (die sich wohl nicht umsonst singerisch-utilitaristisch ausnimmt). Ähnlich bei PETAs "Euthanasien" von gesunden Kaninchen und Hähnen im Aspen-Hill-Gnadenhof, weil für sie kein Platz oder Geld, welchen zu schaffen, vorhanden sei. Damaliges Jahresbudget von PETA: 6 Millionen Dollar.

"Die empirischen und strukturellen Fehler der Tierschutz-Theorie" ist das fünfte Kapitel überschrieben. Die Neuen Tierschützer behaupten, Reformen würden langfristig zur Abschaffung führen und unterstellen im gleichen Atemzug ihren Kritikern, sie würden eine "Alles oder nichts"-Haltung vertreten, nur weil sei Reformen ablehnen – als ob es keine andere Möglichkeit auf die Gesellschaft zu wirken gäbe außer Reformen.
Francione geht in diesem Kapitel vier Aspekten nach: (1) ob die empirische Erfahrung gezeigt hat, dass Reformen zu Abschaffung führen können oder irgendwie die Situation der Tiere verbessert hätten, (2) ob Tierschutzreformen theoretisch zur Abschaffung führen können, (3) ob solche Reformen von Tierschutzgesetzen "Rechte" schaffen und (4) untersucht er die Beziehung zwischen Mikro- und Makroaspekten in der moralischen Argumentation.

Die empirischen Erfahrungen zeigen ein Bild, das recht desillusionierend sein müsste – könnte man meinen. Tierschutzgesetze gibt es seit dem 17. Jahrhundert, je mehr die Tierausbeutung (quantitativ) zunahm, desto mehr Gesetze wurde erlassen und trotzdem gibt es eine immer weitere Zunahme der Tierausbeutung. In Deutschland gibt es heute ein reformiertes Tierschutzgesetz und Tierschutz steht im Grundgesetz, trotzdem werden immer neue und immer größere Tierausbeutungsbetriebe gebaut und die Anzahl der Tierversuche hat sich trotz aller Reformen seit 1997 wieder stark erhöht. Wie die Situation der Tiere nicht verbessert, sondern das Leiden nur verschoben wurde, kann man für einen weiteren aktuellen Bereich hier nachlesen.

Unter (2) wird eine Verteidigung von Tierschutzreformen durch Garner diskutiert, der meint, es würde immer das verboten, was als "unvermeidbares Leiden" bewertet wird und wenn man die öffentliche Meinung verschiebt, könnte immer mehr Aspekte der Tierausbeutung als "vermeidbar" bewertet und damit schrittweise verboten werden. Nur ist das eine illusorische Vorstellung, die nicht funktionieren kann, da das, was als "unvermeidbares Leiden" gilt, das ist, was für den Produktionsprozess in der Tierausbeutungsindustrie erforderlich ist. Und solange Tiere gesetzlich als Eigentum gelten, unterliegen in der gesetzlichen Abwägung ihre Interessen immer gegen diese Ausbeuterinteressen. (Wieso sollte auch die Gesellschaft den Ausbeuterinteressen widersprechen, solange sie aus Unveganern besteht, die an der Erhaltung der Industrie interessiert sind?)

Auch Rechte (3) werden nicht geschaffen, da die Interessen, in die Tierschutzgesetzen geschützt werden, verletzt werden dürfen, wenn es die Situation erfordert.
Das Thema unter (4) (das er als Verhältnis zwischen Mikro- und Makroaspekten der Moral bezeichnet) betrifft den Vorwurf, wenn man Reformen ablehnt, würde man sich dagegen aussprechen, das Leiden der Tiere zu lindern, obwohl man es könnte. Francione sagt dazu, dass man das Leiden auf der Mikroebene (d.h. im konkreten Einzelfall) selbstverständlich lindern muss und soll, aber das heißt nicht, dass man auf der Makroebene (der Ebene der institutionalisierten Tierausbeutung) die Situation vermeintlich verbessernde Gesetze gutheißen und anstreben sollte, da diese Gesetze (im Gegensatz zur Handlung auf der Mikroebene) gleichzeitig fundamentale Interessen der Tiere missachten und die Ausbeutung bestärken. Will man auf diese Weise das "Leiden lindern", dann ist man, wie er formuliert, "in einer endlosen Spirale [gefangen]".

"Alles oder nichts" hieße die Forderung von Tierrechtler, behaupten Neue Tierschützer. Um den Unsinn dieses Strohmannarguments geht es in Kapitel sechs, dass die Frage beantwortet, inwiefern der Anspruch der Tierrechte als auch praktische Strategie tauglich ist. Hier beginnt er mit Singers Zurückweisung von Rechten und den Widersprüchen und kontroversen Behauptungen in dessen Theorie (wie dass das Vorhandensein von Zukunftsbewusstsein ethisch relevant sei). Francione stellt weiter grundsätzliche Unterschiede zwischen der Tierschutz- und Tierrechtsposition heraus, z.B. dass Tierschützer innerhalb des politischen und wirtschaftlichen Systems agieren und daher Zugeständnisse machen (müssen), während Tierrechtler bewusst außerhalb bleiben (und – so möchte man ergänzen – das System bekämpfen anstatt mit ihm zusammenzuarbeiten). Er behandelt im Weiteren die Argumente der angeblich fehlenden Zusammenarbeit innerhalb der sog. Tierrechtsbewegung und die Möglichkeit von schrittweisem Fortschritt. Hier macht er nochmals klar, dass ohne die Abschaffung des Eigentumsstatus keine Rechte erreicht werden können und dass Reformen den Eigentumsstatus weiter festigen. Die Betrachtung des konzeptuellen, theoretischen und praktischen Aspekts führt zu dem Schluss, dass Abolitionismus (auch wenn hier noch nicht so bezeichnet) möglich und sinnvoll ohnehin ist.

Deshalb geht es im letzten Kapitel ("Rights Theory. An Incremental Approach") um die Detailfragen. Als erstes Kriterium für eine Aktion in Richtung einer sinnvollen schrittweisen Abschaffung der Tierausbeutung nennt er, dass sie ein Verbot eines Teilsbereichs oder einer Praktik (und keine Reform) fordern muss. Das wird dann weiterer eingeschränkt, weil nicht jedes Verbot automatisch gut ist. Es muss einen signifikanten Teilbereich betreffen und soll keine "humanere" oder anderweitig "bessere" Form der Ausbeutung etablieren (was für das "Verbot" von einer Haltungsforum durch die Ersetzung durch eine andere, angeblich bessere, nicht gilt).
Hier liegt jedoch auch die größte Schwäche des Buches. Er diskutiert als positive Beispiele Dinge, die er heute nicht mehr positiv sieht, was nicht weiter verwundern muss, liegt das Buch schließlich fünfzehn Jahre zurück. Bzgl. des Great Ape Projects, das er hier noch fraglos verteidigt, hat er inzwischen die Probleme erkannt (dass es die speziesistische Hierarchie nicht auflöst, sondern nur verändert fortsetzt). Auch seine Beispiele über Käfig- und Nicht-Käfighaltung von Hühnern sind uneindeutig formuliert, was jedoch inzwischen durch weitere Kommentare seinerseits eindeutig gemacht wurde und zwar eindeutig ablehnend. Und wie er bereits am Ende des Kapitels zu bedenken gibt, ist sein Ansatz ein Vorschlag, der evt. Verbesserungen erfordert und das ist inzwischen geschehen.

Im Fazit heißt es nochmal treffend, dass "die angebliche Verminderung von Schmerzen und Leid – selbst wenn sie erfolgreich ist und das ist sehr, sehr selten – nur durch anderen Schmerz und Leid ersetzt werden wird, das von der systematischen Missachtung der Interessen [der Tiere] resultiert", denn Reformen, die angeblich "aktuell helfen", verschieben die Probleme nur in die Zukunft und machen es gleichzeitig noch schlimmer als es ist.

Fazit: Auch wenn das Buch als Situationsanalyse in den Beispielen nicht ganz aktuell und zudem – zwangsläufig – auf die englische und amerikanische Situation bezogen ist, hat sich leider an den Grundproblemen, die hier identifiziert wurden, nichts geändert, sie haben sich vielmehr noch verschlimmert.
Tierschutzverbesserungen werden nicht und können nicht (auch nicht "langfristig") zur Abschaffung der Tierausbeutung führen. Um so eher das erkannt wird, um so eher kann begonnen werden, sinnvolle und nützliche Aktionen durchzuführen.

Re: Peter Singer, Speziesist und Unveganer

Autor: Monique Weiß
Datum:
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Diese Kritik ist hart aber trotz allem ist er ,wenn er auch wieder zum Fleischessen zurück gekehrt sein sollte ein Mensch der dieses Thema mir nahegebracht hat und Dank seines Buches welches ich in der Zeit meines begins zum Übertritt in den Vegetrarismus als meine Bibel angesehen habe ,um andere aufklären zu können warum und weshalb ich mich dazu entschieden habe.Natürlich wußte ich das auch schon vorher aber nicht in welchem Außmaß Tiere für diese Konsumgesellschaft augebeutet werden und wie weit das Leid reicht.Allein aus dem Grund habe ich soviel Respekt vor Peter Singer.Animal Liberation"Die bEFREIIUNG DER tIERE" WAR SOMIT MEIN ERSTES BUCH dieser Art und jetzt lese ich weiter viele Ethikbücher die sich mit dem Thema beschäftigen, das ich gern selbst ein Buch schreiben möchte.D.H. viel mehr ein Bildband was zeigt warum ich Vegetrarier wurde und mich so sehr für den Tierschutz interessiere wie niemals zu vor.Ich selbst wurde im März dieses Jahres das Opfer von Haustierdiebstahl auf Grund illegaler Tierfänger wegen Pelzhandel.Ich verlor meine Katze die seit 13 Jahren mein treuer Freund war für solch niedere Absichten.Sie wurde noch lebendig in einem Transorter gehäutet und ich konnte ihr nicht helfen.Alle Stationen der Suche,die Suchzettel,meine Gedanken beim Artikel in der Zeitung das die Katzenkiller im Südharz unterwegs sind und meine Zeit der Wut ,Trauer und verarbeitung dieses ganzen Themas bis hin zur Tierethik allgemein würde ich gern in einem Bildband festhalten.Viell. auch zur Aufklärung an andere jüngere Menschen die sich dem Thema nur vorsichtig nähern ohne viel lesen zu wollen.Denen BIlder von Peta und A.L.F. vielleicht helfen.

was halten sie davon??


Liebe Grüße MOnique Weiß

[Formatierung korrigiert - Moderator]

Gary L. Francione: Animals, Property, and the Law

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary L. Francione: Animals, Property, and the Law (Vorwort von William Kunstler), Temple University Press, Philadelphia 1995 (2. Aufl. 2007)

Neben einem Ratgeber für Schüler und Studenten, der ihnen hilft in ihrer Ausbildung keine Tierversuche durchführen zu müssen (Vivisection and Dissection in the Classroom: A Guide to Conscientious Objection, Amer 1992), ist dieses Buch seine erste umfangreiche Veröffentlichung. Dem geht jedoch bereits eine mehr als zehnjährige Erfahrung und viele Aufsätze voran.

Das zentrale Anliegen des Buches ist die Frage zu beantworten, weshalb Tierschutzgesetze seit ihrer Einführung völlig unfähig waren und sind, die nichtmenschlichen Tiere auch wirklich signifikant vor Schaden zu schützen, wozu sie – wie man meinen könnte – da sein müssten. Den wesentlichen Grund hierfür identifiziert er darin, dass nme. Tiere auf rechtlicher Ebene als Eigentum ihrer Besitzer gelten. Kommt es nun zu einem Konflikt im Bereich des Tierschutzes, gilt es die Interessen des Eigentümers gegen die seines Eigentums (der Tiere) abzuwägen. Es ist klar, dass die Interessen der Eigentümer an ihrem Eigentum immer höher gewertet werden als umgekehrt und deshalb bei Konflikten immer zugunsten der Ausbeuter entschieden wird. Im Tierschutzgesetz heißt es, "unnötiges" Leiden sei verboten, doch was nötig und was unnötig ist, bestimmen die Anforderung der industriellen Tierausbeutung, nicht die Interesses der Tiere. Tierschutz kann deshalb nur dann "Fortschritte" machen, wenn er mit den Interessen des Eigentümers nicht kollidiert.

Diese Feststellung hat weitere Implikationen. Die Interessen des Eigentümers sind immer auf den Erhalt seiner Tätigkeit und Berufsgrundlage gerichtet. D.h. jede Veränderung, die seine Grundlage angreifen würde, ist nicht in seinem Interesse. Da sein Interesse immer überwiegt, können – auf juristischer Ebene – Tierschutzverbesserungen bereits theoretisch nie zu einer Abschaffung führen (auch nicht "langfristig"), sondern entsprechen den ökonomischen Interessen des Tierausbeuters und sind für ihn nützlich.
Notwendig ist es, das System zu ändern. Nichtmenschliche Tiere, so Francione, müssen einen juristischen Status erlangen, der es gewährleistet, dass ihre Interessen im Konfliktfall nicht automatisch den Interessen des Ausbeuters untergeordnet werden. Sie müssen rechtlich aufgewertet werden, d.h. ihr Status als Eigentum anderer zu gelten, muss abgeschafft und sie müssen mit fundamentalen Rechten versehen werden: den Grundrechten wie sie heute allen Menschen zustehen.

Diesem Nachweis wird in drei Haupt-Teilen nachgegangen. Der erste behandelt das Tierschutzrecht als Teil der Ausbeutungsstrategie (er nennt dieses Prinzip legal welfarism). Hier erfährt man u.a., dass um die Belange von Tieren vom Gerichtssaal fernzuhalten, das Konzept der Klageberechtigung angewandt wird, d.h. dass Kläger um einen Klageanspruch zu erheben, selbst vor Gericht erscheinen müssen. Bei nichtmenschlichen Tieren ist dies nicht möglich, sodass das Tierschutzgesetz nur von den staatlichen Stellen eingeklagt werden kann und diese denkbar wenig Interesse an einem über das Minimum hinausgehenden Wohl der Tiere haben. Verboten sind grundlegend nur solche Grausamkeiten, die nicht ökonomisch gerechtfertigt sind, z.B. die Tiere verhungern zu lassen. Alle anderen sind erlaubt.
Francione diskutiert weiterhin den rechtlichen Status nichtmenschlicher Tiere seit den Anfängen der neuzeitlichen Rechtsdiskussion und zeigt, wie selbst "Haustiere" vor dem Gesetz nur selten einen höheren Wert haben als den Marktwert als Eigentum des Besitzers. Er befasst sich außerdem mit rechtlichen und philosophischen Argumenten gegen Tierrechte und wiederholt schließlich in der Zusammenfassung den wesentlichen Punkt: "[S]o lange wie Tiere im rechtlichen Sinne als Mittel für menschliche Zwecke betrachtet werden, verlangen gesetzliche Standards, die 'humane' Behandlung fordern und 'unnötiges' Leiden verbieten, nichts anders als dass die Interessen der Tiere gegen die menschlichen Interessen abgewogen werden – eine Abwiegung, die immer zugunsten der menschlichen Eigentumsrechte ausfällt."

Im zweiten Teil wird die Unwirksamkeit der Gesetze gegen Tierquälerei (Anticruelty Laws) betrachtet. Obwohl es heißt, die Gesetze dienten dazu, die Tiere "um ihrer selbst willen" zu schützen, kennen die Verurteilungen, die sich auf sie berufen, nur zwei Begründungen: die Grausamkeit schade der öffentlichen Moral oder den Fall, dass nicht irgendein Nutzen für die Menschen bzw. ihrer Ausbeutung der Tiere abgeleitet werden konnte. Kann hingegen ein Nutzen gerechtfertigt werden, sind die Grausamkeiten, die die Praktik erzeugen, sofort gerechtfertigt. Ob die Quälerei der Tiere unter "unnötiges Leiden" fällt ist, wie nachgewiesen wird, ist eine Entscheidung, die sich an der Notwendigkeit der Ausbeutungsmethode orientiert, nicht am Wohl des Tieres. Selbst wenn Veterinäre die Praktik als Grausamkeit bezeichnen und selbst wenn es Alternative gibt, können die Praktiken nicht über das Tierschutzgesetz geahndet werden, insofern sie eine Funktion im Produktionsprozess haben (das trifft z.B. bis heute auf das betäubungslose Kastrieren zu).

Im dritten Teil behandelt Francione im Detail die Gesetzgebung zu Tierversuchen, da sie in den USA – wie auch in anderen Ländern – der Bereich mit den striktesten gesetzlichen Auflagen darstellt. Hier lautet die Beschränkung bereits unverblümter, dass der Tierversuch dann gerechtfertigt ist, wenn er einen Nutzen für den Menschen hat. Jedoch kann praktisch jeder Versuch irgendeinen Nutzen haben, weil er zwangsläufig irgendwelche Informationen erzeugt und ist somit automatisch gerechtfertigt. Ob diese Informationen überhaupt relevant, bereits vorhanden oder nutzbar sind, ist unwichtig.
Diese Gesetze zum "Schutz" der Tiere verlangen lediglich "ausreichend Nahrung, Wasser und eine halbwegs saubere Umgebung", d.h. betreffen die Faktoren, die notwendig sind, damit das Tier gesund genug ist, um verwertbare Daten zu liefern. Vor den körperlichen und psychischen Verletzungen der Experimente werden sie nicht geschützt – wenn die Versuchsanordnung das Hungern vorsieht, tritt die Anforderung nach "ausreichend Nahrung" automatisch außer Kraft. Auch diese Gesetze schützen also nur die menschlichen Interessen (verwertbare Daten), nicht die Tiere selbst. Die Betrachtung der Gerichtsurteile, die sich auf den Animal Welfare Act beziehen, bestätigen, dass der Schutz dort aufhört, wo er für die Ausbeuter nicht produktiv ist, sondern ihre Möglichkeiten einschränken würde – er ist nichts weiter als ein "symbolisches Gesetz".

Manche Tierausbeuter behaupten damals wie heute, dass das Tierschutzgesetz den Tieren "Rechte" verleihen würde. Das es nicht so ist, wird offenkundig, wenn man dagegenhält, was ein Recht ist: der Schutz der eigenen Interessen, auch wenn andere von der Missachtung der Interessen profitieren würden (so Francione an anderer Stelle). Das Tierschutzgesetz schützt die Interessen der Tiere (z.B. auf Nahrung) nur solange sie niemandem in Wege stehen. Profitiert jemand von der Missachtung der Interessen (sollen die Tiere zu experimentalen Zwecken verhungern), werden sie fallen gelassen. Daher konstituieren Tierschutzgesetze nichts, was einem Recht vergleichbar wäre. Sie sind kein Weg zur Abschaffung der Ausbeutung, sondern Instrumente derselben.

Im Epilog überlegt Francione, mit welchen Strategien der Eigentums-Status der Tiere geändert werden kann. Die Variante des Utilitarismus von Singer kommt aus bekannten Gründen nicht in Frage; die Variante eines etwas abgeschwächten Speziesismus ist ähnlich unbefriedigend; die Meinung, "Tierschutzverbesserungen" seien ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu Tierrechten, ist praktisch wie theoretisch fehlerhaft und kontraproduktiv. Eine positive Möglichkeit auf dem Weg zu Tierrechten hingegen wären Verbote bestimmter Teilbereiche der Tierausbeutung. Dieses Thema wird er aber in seinem nächsten Buch noch ausführlicher diskutieren.

Formal gesehen, machen die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Unterkapitels das Buch zwar übersichtlich (außerdem wird es durch ein Register erschlossen), sind aber auch Merkmal seines Charakters als etwas, das einem Jura-Fachbuch nahe kommt. Es hat lange und detaillierte Ausführungen und die Diskussion mancher Fall-Beispiele ist auch recht umfangreich wie überhaupt der dritte Teil an sich. Wer nicht direkt an der rechtlichen Diskussion interessiert ist, wird vorzugsweise eher zu seinen nächsten Büchern greifen, die dieses als theoretische Grundlage voraussetzen, wofür man es insofern nicht gelesen haben muss, da man schon mit rein empirischer Erfahrung nicht zu einem anderen Schluss kommen kann, als dass die Verbesserung von Tierschutzgesetzen völlig nutzlos ist.

Fazit: Trotz aller Ausführlichkeit legt das Buch die theoretische Grundlage für den Umstand wie das Tierschutzrecht den Eigentumsstatus der Tiere festigt und die ökonomischen Interessen der Tierausbeuter schützt. Damit hat es trotz 15 Jahren nichts von seiner Aktualität eingebüßt, denn bis heute besteht der Großteil der sog. Tierrechtsbewegung aus Tierschützern, die zum einen mit dem Tierschutzgesetz argumentiert und zum anderen versuchen, dieses zu "verbessern". Ein bereits auf theoretischer Ebene hoffnungs- und vor allem nutzloses Unterfangen.
Tierschützer verkünden vermeintliche Erfolge, wenn sei die Praxis der Produktion in der Tierausbeutungsindustrie ein kleinwenig geändert haben. Sie verschwenden dabei nicht eine Minute daran zu überprüfen, ob es der Industrie als solcher auch geschadet hat oder nur den Erneuerungen der Produktionsmethoden hinterhergelaufen ist (wie bei den "Abschaffungen" von Kastenständen für Schweine, Anbindehaltung von Kälbern oder betäubungsloser Kastration). Das Tierschutzgesetz (mit allen seinen "Verbesserungen") ist Ausbeutungsinstrument und kein Schritt auf dem Weg zur Abschaffung.

“Glückliche” Schweine schaden der Umwelt

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Zürich (ART) – Weil Nutztiere viel Auslauf brauchen, gibt es heute immer mehr Laufhöfe. Doch auf solchen offenen Flächen entweichen besonders viele schädliche Gase in die Umwelt. Neue Reinigungssysteme könnten das Problem lösen.

Es ist Sommer und auf dem Grill brutzelt das Fleisch. Das schmeckt Konsumenten umso besser, wenn es von ,glücklichen” Tieren stammt. Doch Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine, die Auslauf haben, belasten die Umwelt mit ihren Ausscheidungen mehr als ihre Artgenossen, die in Ställen hausen. Um Auswege aus dem Konflikt zwischen Tierschutz und Umweltschutz zu finden, tagte heute die Internationale Gesellschaft für Nutztierhaltung in Aadorf. Gastgeberin der Tagung ,Nachhaltigkeit in der Wiederkäuer- und Schweinehaltung” war die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART.

Auslauf verursacht Emissionen

Aus Sicht des Tierwohls macht viel Auslauf Sinn. Denn Bewegung reduziert Krankheiten, fördert die Kondition und bietet den Tieren Abwechslung. ,Draussen ist die Umgebung, die ihren natürlichen Bedürfnissen am meisten entspricht”, sagt Nina Keil, Expertin für Nutztierhaltung bei ART. Wegen diesen Vorteilen besitzen Förderprogramme wie ,Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme” (BTS) und ,Regelmässiger Auslauf im Freien” (RAUS) eine grosse Popularität. Rund sechzig Prozent aller Grossvieheinheiten kommen bereits in den Genuss von ihnen.
Doch auf befestigten Auslaufflächen sind Ammoniak-Emissionen (NH3) ein Problem, wie die an der Tagung vorgestellten Forschungsergebnisse zeigen. Umso länger nämlich die Ausscheidungen im Freien liegen und umso grossflächiger sie verteilt sind, desto mehr Ammoniak geben sie ab. Das Gas gelangt in die Atmosphäre, wo es der Regen auswäscht und als Stickstoffdünger in Wiesen, Wälder und Feuchtgebiete einbringt. Das kann Pflanzenarten schaden, die auf magere Standorte angewiesen sind. Zudem vermindert es bei Bäumen das Wurzelwachstum, was dem Wald seine Standfestigkeit nimmt. Vermehrte Sturmschäden sind die Folge.

Automatische Reinigung

Um die schädlichen Auswirkungen der Ammoniak-Emissionen einzudämmen, müssten diese um die Hälfte reduziert werden. Nur noch halb so viele Tiere zu halten, ist dabei keine Option. ,Die Welt will immer mehr Fleisch essen und darum ist das leider nicht realistisch”, sagt Nina Keil. Vielmehr machte die Tagung deutlich, dass die Lösung zum Beispiel in automatischen Reinigungssystemen zu suchen ist. Die verschmutzten Flächen müssen mehrmals pro Tag gesäubert werden, damit möglichst wenig Ammoniak entweicht. Nur Maschinen können diese Arbeit effizient ausführen. Darum entwickelt ART zurzeit solche Systeme, die gleichzeitig bei den Tieren möglichst wenig Stress verursachen.

Viel Konfliktpotenzial

Die Tagung beleuchtete auch andere Konflikte mit dem Tierwohl. Diese gibt es beispielsweise bei den Produktionskosten. Während auf der Seite des Tierschutzes grössere und komfortablere Ställe wünschenswert wären, sind von der Seite der Tierhaltenden möglichst kleine und preiswerte Ställe gefragt, insbesondere wenn für ein tiergerecht erzeugtes Steak kein höherer Preis erzielt werden kann.
Ähnlich verhält es sich oft auch bei der Tierleistung. Umso schneller ein Mast-Poulet an Gewicht zulegt, desto mehr Gewinn bringt sein Fleisch ein. Ganz zum Leidwesen der hoch gezüchteten Hühner, deren Beine mit der rasanten Gewichtszunahme nicht mitkommen.

Oft sorgt auch die Wahrnehmung der Konsumenten für Konflikte. So nimmt die Öffentlichkeit das Plastik-Iglu für Kälber als unzureichenden Unterstand im Winter wahr. Bäuerinnen und Bauern bekommen entsprechende Reklamationen, obwohl Untersuchungen zeigen, dass die Kälber in den Iglus gar nicht frieren und besonders gesund sind.

http://www.animal-health-online.de/gross/2010/06/03/glueckliche-schweine-schaden-der-umwelt/14051/

Joan Dunayer: Speciesism

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Joan Dunayer: Speciesism, Ryce Rublishing, Fairborn Court (Maryland) 2004

Joan Dunayer hat Master-Abschlüsse in englischer Literatur, Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität Princeton erworben. In ihrem früheren Buch, Animal Equality - Language and Liberation, beschäftigte sie sich mit den verschiedenen Facetten des Sprachspeziesismus. Dieser Aspekt kommt auch im vorliegenden Buch durch einige Vorbemerkungen zum Tragen.

Den drei Hauptkapiteln (Altspeziesismus, Neuspeziesismus und einem dritten Teil über Antispeziesismus, "Animal Equality" benannt) ist die Definition von Speziesismus vorgeschoben. Speziesismus ist nicht leicht zu definieren wie die fehlerhaften und unvollständigen Definitionen von Singer und Regan zeigen. Im Falle Singer ist sie selbst speziesistisch, was bei ihm nicht verwundert. Dunayers Definition lautet schließlich: Speziesimus ist "die Ablehnung (failure) in Einstellung (attitude) oder Praxis, nichtmenschlichen Lebewesen gleiche Berücksichtigung und Respekt zu gewährleisten". Zwar ist positiv, dass auch "Respekt" erwähnt wird (was die Antwort z.B. darauf ist, warum man auch natürlichen Todes gestorbene Tiere nicht essen soll), dennoch mutet das "Lebewesen (being)" missverständlich an, da unter Lebewesen bekanntermaßen auch Pflanzen zählen und hier sind die Unterstellungen von Forderungen nach Pflanzenrechten nicht mehr weit sind. Zudem fallen beim Begriff "nonhuman" Menschen heraus, weshalb diese Definition, die den Begriff "Spezies" zu vermeiden scheint, missverständlich ist.

Die drei Hauptkapitel sind in jeweils drei gleiche Unterkapitel geteilt, die parallelisiert werden. Sie befassen sich jeweils mit 1. Weltbild, 2. Gesetzgebung/Gesetzeslage und 3. Aktivismus der Bereiche Alt-, Neu- und Antispeziesismus.

Die erste Gruppe, die Altspeziesisten, sind Menschen, die jegliche ethische Berücksichtigung nichtmenschlicher Tiere ablehnen. Dunayer bespricht als primäre Merkmale dieser Position den Mangel an Empathie; die religiöse Vorstellung der Gottesebenbildlichkeit der Menschen; die Weigerung, nichtmenschliche Tiere als Individuen anzusehen; die Zuschreibung von besonderen Merkmalen oder Eigenschaften an Menschen, die nur Menschen besäßen (wie "Seele", Fähigkeit zum Vertragsschluss, ein "höherwertiges" Leben, eine größere Leidensfähigkeit, höhere Intelligenz und überlegene Moralität). Sie erläutert dabei die Fehlerhaftigkeit dieser Argumentationsmuster und das falsche Verständnis dieser Gruppe davon, was Tierrechte bedeuten. Sie unterlegt ihre Ausführungen mit kontrastierenden Studien, die die falschen Annahmen ins Reich der Mythen verweisen.

Der zweite Punkt, die Gesetzeslage, demaskiert die gegenwärtigen Tierschutzgesetze als durch und durch altspeziesistisch: Nichtmenschliche Tiere sind Eigentum ohne irgendwelche Rechtsansprüche. Alle Gesetze, die sich auf Tiere beziehen, schützen nicht die Tiere, sondern die menschlichen Interessen an ihnen. Ein Tier zu töten ist nur verboten, wenn damit das Eigentumsrecht (o.Ä.) eines anderes verletzt wird. Das zeigt sich auch in Artenschutzgesetzen, die eben Arten, keine Individuen schützen. Wenn die Populationen hingegen "zu groß" werden, darf und soll umgebracht werden. Gesetze gegen "Grausamkeit" richten sich nicht einmal nach der Grausamkeit, sondern nach den Bedingungen der Tierausbeutung. So werden in manchen dieser Gesetze Spezies, die für "Jagd, Fischerei und Tierhaltung" relevant sind, schlichtweg ausgelassen oder noch so brutale Methoden gelten nicht als "brutal" - Tierquälerei wird nur dort beschränkt, wo sie nicht Teil des normalen Betriebs der Tierausbeutungsindustrie ist. Das Tierschutzgesetz (in den USA wie hier) dient gleichermaßen dazu, Tierquälerei als legal und damit gerechtfertigt erscheinen zu lassen, statt sie zu verbieten. Das zeigt sich auch deutlich darin, was bei Tierversuchen praktisch alles erlaubt ist (das Injizieren toxischer Stoffe in empfindliche Organe gilt hier eben nicht als "Tierquälerei"). Auch der (amerikanische) "Humane Methods of Slaughter Act", der "humanes" Umbringen gewährleisten soll, bezieht sich nur auf Säugetiere. Fische, von denen eine wesentlich höhere Anzahl an Individuen ermordet wird, müssen überhaupt nicht betäubt werden. Ihr Fazit: "'Tier-Gesetze', die Ausbeutung und andere Formen des Missbrauchs billigen, sind Sklavengesetze, Instrumente speziesistischer Unterdrückung."

Im Kapitel zur "old-speciesist advocacy" zeigt sie, dass traditioneller Tierschutz im speziesistischem Eigeninteresse liegt und daher nie so weit geht, dass er Tiere über das Maß, was mit diesem Eigeninteresse vertretbar ist, schützen würde. So sollen Tierversuche eingedämmt, aber nicht verboten werden. Menschen dieser Prägung offenbaren sich auch dadurch, dass sie speziesistische Sprache benutzen und als "objektiv" verteidigen. Beispiele für altspeziesistischen Aktivismus sind Kampagnen für "humanes Schlachten", größere Käfige oder die Ausweitung von Tierschutzgesetzen. Solche Ziele signalisieren, dass Tierausbeutung in Ordnung sei, solange sie nur "tierschutzgerecht" durchgeführt wird. Diese Gesetze werden dann von den Tierausbeutern als Rechtfertigung für ihr Tun herangezogen. Es wird dabei auf einzelne Bereiche (wie das Schäbelkupieren oder die Kastration) fokussiert, nicht auf die Ausbeutung an sich, von der stattdessen abgelenkt wird. Nicht zu letzt fallen Altspeziesisten dadurch auf, dass sie manche Tierrechtsbegriffe vermeiden und von einer "rein pflanzlichen Ernährung" statt von "Veganismus" sprechen.

Neuspeziesismus wird im zweiten Teil behandelt. Angefangen mit dem neuspeziesistischen Weltbild stellt Dunayer heraus, dass solche Menschen, die Grundrechte auf nichtmenschliche Tiere ausweiten wollen, aber das nur auf bestimmte Spezies und zwar auf solche, die dem Menschen möglichst ähnlich sind. Als Vertreter stellt sie Peter Singer und seine Ideen von "ersetzbaren" Tieren vor (ein Tier zu töten (insofern es kein Menschenaffe ist) ist unproblematisch, wenn es durch ein anderes ersetzt wird). Sie zeigt dabei, wie Singers Positionen, nichtmenschliche Tiere hätten kein Zukunftsbewusstsein, weniger soziale Bindungen u. dgl., von der Ethologie längst widerlegt sowie inhärent speziesistisch sind. Die neuspeziesistische Annahme, Menschen wären aufgrund höherer Intelligenz zu bevorzugen, funktioniert nur, wenn man menschliche Intelligenz als Standard setzt, was – wiederum – speziesistisch ist. Nicht wenig solcher Argumentation beruht auf dergleichen Zirkelschlüssen. Neben Singer erachtet auch Tom Regan menschliches Leben pauschal für wichtiger und ist daher dem Neuspeziesismus zuzuordnen.

Die neuspeziesistischen Gesetzesvorschläge sehen vor, höher entwickelten Säugetieren wie Menschenaffen oder Delfinen Grundrechte zu gewähren. Dunayer diskutiert hier einige der willkürlichen Kriterien für diese Annahme (wie den Spiegeltest oder genetische Ähnlichkeit zum Menschen) und deren inkonsistente Umsetzung. Vor allem der Ansatz, nichtmenschliche Tiere nach ihrer Ähnlichkeit zum Menschen zu hierarchisieren, beruht auf schlichtem Anthropozentrismus. In Analogie würde die Vergabe von Menschenrechte aufgrund der Hautfarbe (ihrer "Hellhäutigkeit") als rassistisch abgelehnt.

Als neuspeziesistische Kampagne nennt sie das Great Ape Project als die bekannteste. Dabei ist nicht der Fokus auf Affen das Problem, sondern die Argumente dafür, die auf ethisch irrelevante (und anthropozentrische) Kriterien wie "komplexe Individualität", Selbstbewusstsein usw. beruhen. Strategisch ist es gleichermaßen fragwürdig, weil man von der Basis solcher Argumente aus, die Rechte nicht auf andere Spezies ausdehnen kann, denn alle anderen Tiere sind immer nur noch weniger menschenähnlich. Dabei besteht das Problem nicht darin, dass nicht Affen zuerst Rechte bekommen sollten, sondern dass die Argumentation dafür speziesistisch ist und das Ergebnis daher die anthropozentrische Hierarchie nur verschieben, nicht beseitigen würde.

Der dritte Teil über Antispeziesismus ("Animal Equality") beginnt entsprechend der Reihenfolge mit der Vorstellung eines antispeziesistischen, (wirklich) tierrechtlerischen Weltbildes. Die Idee der Tierrechte ist es, nichtmenschlichen Tieren nicht per se die gleichen Rechte wie Menschen zuzusprechen, sondern 'nur' die Rechte für die Fällen, wo gleiche Interessen berührt werden. Diese Rechte sollten (entgegen Regan) auch gleich stark gewichtet werden. Auf der anderen Seite dürften nichtmenschlichen Tieren natürlich genauso in den Fällen Schaden zugefügt werden, in den das auch bei Menschen erlaubt ist (z.B. in Fällen der Notwehr). Und schließlich sollte Tierrechte entgegen der neuspeziesistischen Vorstellung für alle Tiere mit Bewusstsein gelten, jedoch nicht für solche ohne eindeutige Anzeichen eines Nervensystems.

Eine nichtspeziesistische Gesetzgebung gelte als ein Hauptziel, den Status nichtmenschlicher Tiere als Besitz abzuschaffen und der wichtigste Schritt der Emanzipierung nichtmenschlicher Tiere auf gesetzlicher Ebene ist die Zusprechung des Personenstatus. Dessen Ausweitung ist dabei nur die logische Fortführung der letzten Ausweitung auf ehemalige (nicht-weiße) Sklaven, die zuvor auch als Eigentum, nicht als Personen galten. Dass Delfine bereits jetzt zweifelsfrei den Personenstatus selbst auf speziesistischer Grundlage verdienen würden, wurde unlängst festgestellt (doch rationale Argumente haben die speziesistische Ideologie bisher wenig beeindruckt). Neben dem Recht auf Leben müssten nach Dunayer auch weitere Rechte, wie die auf Freiheit und auf Integrität des Lebensraums, verankert werden.

Als Strategien auf dem Weg dorthin nennt sie die Adoption/Aufnahme von Tieren und Tierbefreiungen. Daneben können solche Gesetze befürwortet werden, die Teilbereiche der Tierausbeutung für mindestens eine Spezies komplett abschaffen, d.h. darunter fallen nicht die "Abschaffungen" von einzelnen Tierausbeutungsformen wie "Legebatterien" zugunsten von "Alternativhaltungen". Da dies nur begrenzt wirksam ist, ist der Boykott der Tierausbeutungsindustrie eine der wichtigsten Strategien: das bedeutet vegan zu leben und andere dazu zu motivieren. Die Verbreitung von Veganismus und die Aufklärung über und Forderung nach Tierrechten (und nicht nach mehr Tier"schutz"), so Dunayer abschließend, bilden das Fundament für die Öffentlichkeitsarbeit.

Das Buch profitiert insgesamt als Einstiegswerk neben seinem konzisen Umfang von seiner klaren Gliederung in drei mal drei Teile durch die Parallelisierung der Unterkapitel, zudem ist es durch ein Register erschlossen. Nur bedingt gelungen, aber auch nur bedingt lösbar, ist das Problem, dass einige unter Altspeziesismus diskutierte Einwände gegen Tierrechte auch von Neuspeziesisten vertreten werden und umgekehrt. Wobei andererseits auch nicht behauptet wurde, es gäbe es klare Trennung. Beiden ist schließlich Speziesismus.
Die Argumentation wird von einer Mischung aus individuellen Erfahrungen und dem Zitieren von wissenschaftlichen Untersuchungen getragen, wobei letzteres jedoch z.T. etwas zu ausführlich geschieht. An manchen Stellen wäre hier eine Einschränkung nicht abträglich gewesen. Positiv im Weiteren ist die eindeutig ablehnende Haltung gegenüber Undingen wie Religion, Tierschutz, Reformismus und Artenschutz.

Jedoch einige kritische Aspekte an Dunayers Werk. Im achten Kapitel spricht sie davon, dass Menschen andere Tiere (menschliche und nichtmenschliche) töten dürften, wenn sie ansonsten verhungern würden. Im neunten heißt es scheinbar mit Bezug darauf: "However, individual humans could hunt unless emancipated nonhumans had a legal right to life." Das könnte als Rechtfertigung für das Inuit-Pseudoargument herangezogen werden, vor dem auch im deutschen Raum selbst erklärte Tierrechtler nicht sicher sind. Ich denke nicht, dass in Extremsituationen der Rechtsschutz aufgehoben werden darf, auch wenn es mildernde Umstände wären. Es verletzt basale Rechte und ist daher in jedem Fall "immoral", weshalb mir ihre Rechtfertigung dafür zu leicht von der Hand geht.
Unvorteilhaft verkürzt ist die Erklärung von abolitionistischen Gesetzen (s.o.). Die Teilabschaffung eines Bereichs ist nämlich nur unter solchen bestimmten Bedingungen, die negative Nebenwirkungen ausschließen, sinnvoll. Ansonsten besteht auch hier die Gefahr, dass es mehr oder minder nur Verschiebungen der Ausbeutungsprobleme sind, denn wenn durch ein Verbot des Experimentierens mit Spezies X, die Experimente dann mit Spezies Y durchgeführt werden, entspricht das der Definition, ist aber kein Fortschritt.

Vehemente Kritik für ihren Umgang mit Francione und dessen Werk bekam sie von Jeff Perz in seiner Rezension "Anti-Speciesism". Er weist darin sehr ausführlich nach, dass sie zum einen wesentlich stärker auf Franciones Theorie aufbaut, als sie es durch Quellenverweise deutlich macht. Zum anderen, dass ihre Kritik an Francione auf aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten beruht, bspw. wenn es um das "eine Recht, kein Eigentum zu sein" geht, was sie als einziges Recht, das Francione fordern würde, darstellt, während es für ihn (wie er auch deutlich, in den Quellen, die sie zitiert, schreibt) lediglich die Voraussetzung dafür ist, überhaupt bedeutungsvolle Rechte zu etablieren (im Gegensatz zu den gegenwärtigen Tierschutzgesetzen).
Dunayer antwortete darauf. Sie bemüht sich hier damit gegenzuargumentieren, dass einige der Kritikpunkte von Perz frühere Arbeiten von ihr nicht berücksichtigt haben. Jedoch geht sie nur auf einige der Kritikpunkte ein, viele bleiben unberührt, sodass sie v.a. den zweiten Vorwurf, die fehlerhafte Interpretation und Wiedergabe Franciones Arbeit nicht wirklich ausräumen kann. Sie anerkennt jedoch die Kritik, dass ihre Speziesismus-Definition nicht ganz gelungen war (wie auch oben angedeutet). Die neue lautet nunmehr: "A failure, on the basis of species, to accord anyone equal consideration.”
Perz antwortete wiederum und geht ausführlich auf alle von ihr vorgebrachten Gegenargumente ein.

Fazit: In Übersichtlichkeit und Aufbau ist es gelungen, auch in der Diskussion der gegenwärtigen Varianten des Speziesismus dürfte man kaum eine konzisere Darstellung finden. Perfekt ist es jedoch nicht, sofern man überhaupt Perfektion erwarten könnte und besonders ihre Kritik an Francione ist kritisch zu lesen.

Autor: martin
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"Not Milk?": Dairy Petitions the FDA to Block Labels Like "Soy Milk" on Non-Dairy Products

By SHERRY F. COLB

Wednesday, May 12, 2010

At the end of April, the National Milk Producers Federation (NMPF) petitioned the Food and Drug Administration (FDA) to stop producers of non-dairy food from using terms such as "milk," "cheese," "ice-cream," "sour cream," and "yogurt" on their product labels. The NMPF characterizes such labeling as a misappropriation of "traditional dairy terms" and contends that "[f]ood labels should clearly and accurately identify the true nature of the food to the consumer. These companies should not be permitted to represent their products as something they are not."

The FDA has issued regulations that support the NMPF's view of words like "milk" and "cheese" and that define such products as essentially dairy in nature. Furthermore, according to the NMPF petition, the FDA has sent warning letters to producers of dairy-free products accusing them of misbranding food by labeling it with words identified with animal ingredients.

The FDA, in other words, appears to agree with the NMPF's contention that producers of dairy-free products mislead the public by using such words as "milk" and "cheese" in labeling.

In this column, I will examine the underlying contention that dairy-free milks including Wildwood Soymilk, Almond Breeze Almondmilk or Whole Foods Ricemilk, nondairy cheeses such as Daiya vegan shreds and Follow Your Heart Cream Cheese, and non-dairy ice-creams like So Delicious and Purely Decadent are engaged in misleading the public about the nature of their products.

Accuracy in Labeling: Lacteal Secretions

In its petition to the FDA, the NMPF emphasizes the importance of accuracy in labeling. The petition states that "[t]hese products [the ones that use "dairy terminology" in various incarnations] should be relabeled to more accurately describe the nature of the food . . ." A consumer interested in purchasing cows' milk, cheese, sour cream, or yogurt, in other words, should be able to understand, when she reads the label and the ingredients on a food product, precisely what she is – and what she is not – purchasing. Words that falsely connote dairy products thus risk confusing the consumer, according to the NMPF.

Whatever one thinks about dairy products, we should all share the NMPF's expressed desire that consumers (of dairy and other packaged items) fully and accurately understand the nature of the products that they consume. Most people are busy with their lives and cannot afford to spend time divining the origin of the ingredients in their food. Accuracy in labeling protects and justifies the trust of consumers, who may not have occasion to think much about what it is that they are purchasing and consuming when they visit the local grocery.

Though one will not likely encounter this precise definition on a container of dairy milk, the NMPF's petition explains that "the term 'milk' refers to the lacteal secretion from a mammal." The federal regulation defining "milk" states more narrowly that "[m]ilk is the lacteal secretion, practically free from colostrum, obtained by the complete milking of one or more healthy cows." (Colostrum is the very early lacteal secretion that mammals produce for their newborn young; it has a different texture and appearance from milk).

Cows' milk, in other words, is the breast milk that a mother cow produces in her body when she gives birth to a baby calf. This is a familiar process, as human females – also mammals – produce milk when they give birth to baby humans. Unlike human babies who nurse with their mothers until their mothers are ready to wean them, however, the baby calf on a dairy farm is forcibly removed from his mother's side while he is still young enough to continue nursing, so that dairy farmers can allow the human population to drink and eat the mother's lacteal secretions. (Humans appear to be the only mammals who continue to drink breast milk into adulthood and who routinely feed, at any time in their lives, on the breast milk of a different animal.)

Consumers might rightly wonder what happens to the baby calf after he is taken from his mother. If he is a boy (and roughly half of a cow's babies are boys), he will be sold and slaughtered as veal. If she is a girl, then she will either become veal, like her brothers, or she will be raised to give birth to babies who are taken away from her, so that she too may be forced to provide "lacteal secretions" to satisfy the human population's demand for dairy products such as lacteal milk, lacteal cheese, lacteal yogurt, lacteal ice-cream, and lacteal sour-cream.

Once a farmer can no longer milk mother and daughter for the quantity of dairy that the populace demands, he considers these females "spent" and sends them to slaughter as well.

The wife of a former dairy farmer describes the cows' and their calves' experience as follows:

"I learned that dairy cows have to be bred every year in order to continue to produce milk, and how their calves are taken from them shortly after birth—they're lucky if they get colostrum from their mom, which is the first milk that is important for their survival. While some of the calves are kept as replacement heifers, most of them are sent to slaughter or the veal operations, which is a very short life, and not a happy life…. The verbalizations made by mother and baby as they bond are just one small aspect of their emotional lives that we humans tear apart. The mother calls for her baby for many days after they're separated. How can such a thing ever be called 'humane?'"

Dairy consumers ought to know these things when they purchase dairy milk and its derivatives, yet there is nothing on the labels that would give them a hint of it. This may be why some people who consider themselves "ethical vegetarians" still consume dairy products. It would be useful to have dairy items labeled to reflect the fate of their bovine producers.

Accuracy in Labeling: Nutritional Quality

When producers of dairy-free goods label their products with traditionally dairy titles, they – according to the NMPF – do so "in an effort to capitalize on the high degree of popularity and appreciation of nutritional quality that dairy products enjoy among consumers." This claim raises an important question: What, exactly, is the nutritional quality of dairy products?

One fact that the NMPF emphasizes in contrasting the quality of dairy products with that of their non-dairy analogues is protein. Dairy has more protein. "Specifically," explains the NMPF, "13 of the 15 soy beverages [listed in the petition] contained less protein than an equal amount of milk, and all of the 12 other non-dairy beverages contained less protein than milk." This disparity is worth examining, in the light of information we have about protein in dairy foods.

Cornell Professor Emeritus of Nutritional Biochemistry T. Colin Campbell has spent decades studying the impact of animal protein in general, and of dairy protein in particular, on health. Having grown up on a family dairy farm, Professor Campbell ultimately authored The China Study, which The New York Times said "can be considered the Grand Prix of Epidemiology".

Campbell had this to say on his web site about casein, the principle protein in dairy: "[C]asein is very likely the most relevant chemical carcinogen we consume."

The China Study outlines the role of animal protein generally and of the main dairy protein, casein, in particular in cancer, cardiovascular disease, and diabetes. Though dairy products may in fact contain more protein than their dairy-free analogues, then, this does not necessarily render lacteal secretion milk nutritionally superior to non-dairy substitutes. Indeed, Professor Campbell observes from his decades of epidemiological and experimental research that "[ i]n effect, there are many reactions acting in a coordinated and mutually consistent way to cause disease when a diet high in animal protein is consumed."

The NMPF also expresses concerns about mineral deficiencies in those who avoid milk: "Recent research indicates that the diets of a significant proportion of the American population are lacking in essential nutrients, like calcium and potassium (which are present in high levels in dairy foods, with lower amounts in many non-dairy beverages), with less than 30% and 3% of the population consuming the recommended levels of these minerals, respectively."

The U.S. Department of Agriculture (USDA), however, had this to say about potassium consumption in its 2005 Dietary Guidelines: "Fruits and vegetables, which are rich in potassium with its bicarbonate precursors, favorably affect acid-base metabolism, which may reduce risk of kidney stones and bone loss. Potassium-rich fruits and vegetables include leafy green vegetables, fruit from vines, and root vegetables. Meat, milk, and cereal products also contain potassium, but may not have the same effect on acid-base metabolism."

According to one source, any one of the following foods actually has more potassium than a cup of 2% luteal-secretion-milk: 1 small banana, 1/2 cup cooked pinto beans, 1 cup tomato juice, 1 baked sweet potato with skin, ½ medium avocado, ½ medium potato with skin, 1 cup cubed cantaloupe or diced honeydew, or 1 tablespoon molasses.

The calcium picture is even more interesting. In The China Study, Professor Campbell wrote the following:

"Americans consume more cow's milk and its products per person than most populations in the world. So Americans should have wonderfully strong bones, right? Unfortunately not. A recent study showed that American women aged fifty and older have one of the highest rates of hip fractures in the world. The only countries with higher rates are in Europe and in the south Pacific (Australia and New Zealand) where they consume even more milk than the United States."

Why would that be, given that dairy milk really does have the high levels of calcium that the NMPF attributes to it? Campbell explains:

"[A]nimal protein, unlike plant protein, increases the acid load in the body. An increased acid load means that our blood and tissues become more acidic. The body does not like this acidic environment and begins to fight it. In order to neutralize the acid, the body uses calcium, which acts as a very effective base. This calcium, however, must come from somewhere. It ends up being pulled from the bones, and the calcium loss weakens them, putting them at greater risk for fracture."

Dairy milk, as the NMPF suggests, contains a large amount of protein, and the protein is – obviously – animal protein. This may account for the link that Campbell discusses between dairy consumption and diseases like osteoporosis that reflect a bone-calcium deficiency. Some calcium-rich plant-based foods are collard greens, almonds, tofu, chickpeas, tahini (sesame seeds), dried figs, and black-strap molasses.

Accordingly, one need not rely on "milk" of any sort to get calcium. In his book, Eat To Live, Dr. Joel Fuhrman, a widely-published medical doctor and nutrition specialist, explains that "[g]reen vegetables, beans, tofu, sesame seeds, and even oranges contain lots of usable calcium, without the problems associated with dairy."

Why Label Dairy-Free Products with the Words "Milk" or "Cheese"?
All of this information may leave us quite puzzled about why dairy-free industries would even want to use words like "milk," "cheese," "yogurt" or "sour cream" to label their products. The reality is that many consumers of dairy-free products specifically wish to avoid dairy.

Unlike a jeweler who might use the word "diamond" in a title to attract wannabe-diamond-owners to its less-expensive diamond imitations, non-dairy food producers – those who market to people who choose soy milk, Daiya cheddar strips, vegan cream cheese, and coconut-based ice-cream – plainly do not want to confuse their customers into believing that these items have dairy in them. Such confusion would hurt business as much as, for example, the impression that a food is non-Kosher would harm the business of a company that is specifically marketing Kosher products to the observant Jewish community.

What, then, is motivating companies to use traditionally dairy-related words in titling their alternative foods? I cannot speak on behalf of all producers or consumers, but I do have a hypothesis. Consumers who have decided, for ethical, environmental, or health (or for all of the above) reasons to stop eating dairy, most likely grew up eating and drinking cow-derived products. As creatures of habit, many people prefer to continue eating the same sorts of foods that they are used to eating. It is quite possibly this desire – reflecting a comfort in familiar experiences, rather than an attraction to the "nutritious and healthful image" of dairy products – that accounts for the use of the terms "milk," or "cheese," or other such language in the labeling of dairy-free foods.

Someone who is accustomed to pouring milk into her coffee or cereal will, once she becomes a vegan, probably want to continue pouring something that has a flavor and texture similar to that of milk into her coffee and cereal. Knowing about "soy milk," "almond milk," "hazelnut milk," and "rice milk" makes her transition simple: she tries the various options and selects the ones she likes best. The label "soy beverage" (as the NMPF recommends as a substitute for "soy milk"), by contrast, would do nothing to let her and other vegan consumers know that the soy product she is buying serves a similar function to that of the dairy milk they consumed in the past.

The same is true for such products as vegan cream cheese, which I can spread on a bagel or use to bake delicious rugelach, or vegan shredded cheddar by Daiya, which I can melt into fantastic quesadillas or grilled cheese or sprinkle onto my favorite vegan macaroni and cheese).

It is the possibility and ease of this transition that may, in fact, be worrying the dairy industry. As the NMPF petition says, "[t]hrough their packaging, labeling, and location in the refrigerated section, these products directly compete with and are marketed as substitutes for fluid milk and other traditional dairy products."

Exactly. And that is as it should be. People who decide to take dairy out of their lives ought to be able, when looking at a product, to identify easily (a) whether it does or does not contain dairy; and (b) for what, if any, animal-based ingredient the dairy-free alternative can serve as a functional replacement. The products of which the NMPF complains do both of those things quite well and are therefore beyond reproach, for those who value truth in advertising.

http://writ.news.findlaw.com/colb/20100512.html

Is a Dolphin a Person?

Autor: martin
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SAN DIEGO—Are dolphins as smart as people? And if so, shouldn't we be treating them a bit better than we do now? Those were the topics of discussion at a session on the ethical and policy implications of dolphin intelligence here today at the annual meeting of the American Association for the Advancement of Science (which publishes ScienceNOW).

First up, just how smart are dolphins? Researchers have been exploring the question for 3 decades, and the answer, it turns out, is pretty darn smart. In fact, according to panelist Lori Marino, an expert on cetacean neuroanatomy at Emory University in Atlanta, they may be Earth's second smartest creature (next to humans, of course).

Marino bases her argument on studies of the dolphin brain. Bottlenose dolphins have bigger brains than humans (1600 grams versus 1300 grams), and they have a brain-to-body-weight ratio greater than great apes do (but lower than humans). "They are the second most encephalized beings on the planet," says Marino.

But it's not just size that matters. Dolphins also have a very complex neocortex, the part of the brain responsible for problem-solving, self-awareness, and variety of other traits we associate with human intelligence. And researchers have found gangly neurons called Von Economo neurons, which in humans and apes have been linked to emotions, social cognition, and even theory of mind—the ability to sense what others are thinking. Overall, said Marino, "dolphin brains stack up quite well to human brains."

What dolphins do with their brains is also impressive. Cognitive psychologist Diana Reiss of Hunter College of the City University of New York brought the audience up to speed on the latest on dolphin behavior. Reiss has been working with dolphins in aquariums for most of her life, and she says their social intelligence rivals that of the great apes. They can recognize themselves in a mirror (a feat most animals fail at—and a sign of self-awareness). They can understand complex gesture "sentences" from humans. And they can learn to poke an underwater keyboard to request toys to play with. "Much of their learning is similar to what we see with young children," says Reiss.

So if dolphins are so similar to people, shouldn't we be treating them more like people? For example, should we really being keeping them captive in zoos and aquariums? "The very traits that make dolphins interesting to study," says Marino, "make confining them in captivity unethical." She notes, for example, that in the wild, dolphins have a home range of about 100 square kilometers. In captivity, they roam one-ten-thousandth of 1% of this.

Reiss is more concerned with the massive dolphin culling seen in some parts of the world. She showed graphic video of dolphins being drowned and stabbed as the waters turned red with blood in places such as the Japanese town of Taiji. Now that scientists know so much about how dolphins think and feel, she said, they should use that data to build a bridge to the public—a big theme of this year's meeting. "Our scientific knowledge needs to be used to influence international policy and ethical considerations," she said. "Scientific facts should transcend geographic boundaries."

Up last, Thomas White, a philosopher at Loyola Marymount University in Redondo Beach, California, made the argument that dolphins aren't merely like people—they may actually be people, or at least, "nonhuman persons," as he described them. Defining exactly what it means to be a person is difficult, White said, but dolphins seem to fit the checklist many philosophers agree on: They're alive, aware of their environment, and have emotions—those ones are easy. But they also seem to have personalities, exhibit self-controlled behavior, and treat others appropriately, even ethically. That combination of traits is harder to come by in the animal world. When it comes to what defines a person, said White, "dolphins fit the bill."

But before the researchers take their findings too far, experts caution that the scientific case for dolphin intelligence is based on relatively little data. "It's a pretty story, but it's very speculative," says Jacopo Annese, a neuroanatomist at the University of California, San Diego. Despite a long history of research, scientists still don't agree on the roots of intelligence in the human brain, he says. "We don't know, even in humans, what is the relationship between brain structure and function, let alone intelligence." Far less is known about dolphins, Annese says.

And who wants to be like humans anyway? As one audience member noted, our conflicts kill and displace millions of our own species. "When we try to think about how we treat these creatures," he said, "we should also think about how we treat ourselves."

http://news.sciencemag.org/sciencenow/2010/02/is-a-dolphin-a-person.html

Singer über Tierproduktkonsum (Fortsetzung)

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Singer hat sich mal wieder zu etwas geäußert, zu dem er lieber nichts mehr sagen sollte (Hinweis von hier):
Zitat: If we are going to eat animal products then I think there's a heavy responsibility on us to make sure that the animals didn't suffer. And that might involve a bit of going to local markets, or, at the very least, buying certified organic, given the present system.

And that will definitely be better than the factory farm production. I think those are options.

Wenn wir Tierprodukte essen haben wir die große Verantwortung sicherzustellen, dass die Tiere nicht leiden. Und das kann in der gegenwärtigen Situation bedeuten, heimische/lokale Märkte zu besuchen und zumindest zertifizierte Bioprodukte zu kaufen.

Und das würde definitiv besser sein als die Massentierhaltung. Ich denke, dass sind die Möglichkeiten.


("From farm to fork", ABC Australien, 25.03.2010, http://www.abc.net.au/lateline/content/2010/s2856547.htm)

Ich überlege gerade, ob Kofi Annan so etwas sagen würde: "Wenn wir Genozid begehen, sollten wir sicherstellen, dass die Menschen nicht leiden. Das kann bedeuten, die sie nicht zu Tode zu prügeln, sondern ordentlich zu erschießen." Aber ich bin ziemlich sicher, dass er das nicht machen würde, denn er meint es mit den Menschenrechten ernst. Singer hingegen hält bekanntlich nichts von Tierrechten, aber dass er sie ständig mit Füßen treten muss, ist irgendwie unnötig.

Spielfilm "Bold Native"

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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"Bold Native" heißt ein neuer Spielfilm, dessen Handlung sich um ALF-Aktionen dreht und die staatliche Verfolgung dieser als "Terrorismus" (was in den USA durch den "Animal Enterprise Terrorism Act" ermöglicht wurde).
Der Plot wird wie folgt beschrieben:
Zitat: Charlie Cranehill, an animal liberator wanted by the United States government for domestic terrorism, emerges from the underground to coordinate a nationwide action as his estranged CEO father tries to find him before the FBI does. The film simultaneously follows a young woman who works for an animal welfare organization fighting within the system to establish more humane treatment of farmed animals. From abolitionists to welfarists, Bold Native takes on the issue of modern animal use and exploitation from several angles within the context of a road movie adventure story.

Dazu gibt es seit Kurzem einen Trailer. Wie man sieht entsprechend zentrale Elemente dem typischen Hollywood-Schema.

Die Webseite dazu ist http://boldnative.com, worauf zu sehen ist, dass der Film von Pro-ALF-Leuten produziert wurde (mit bekannten Ex-Aktivisten in Nebenrollen), weshalb der Aspekt der Tierrechte in Gegensatz zu sonstigen Filmen wohl nicht negativ dargestellt wird.
Auf dieser Seite scheint immerhin die Abgrenzung vom Unveganismus (Vegetarismus) besser gelungen zu sein als auf anderen Seiten des militanten Flügels. Unter "Take Action" wird als erstes Veganismus genannt. Auf der gleichen Seite ist auch eine kurze Doku zu finden, in der auch kurz die Kuhmilchindustrie thematisiert wird, es hauptsächlich aber um die Aufnahme von einem Kalb auf einem "Gnadenhof" geht.

Völlig versagt haben die Militanten (mal wieder) in der Abgrenzung vom Reformismus. Die ist schlichtweg nicht vorhanden wie man an zahlreichen Verweisen zu Organisationen des Neuen und sogar Alten Tierschutzes sehen kann. Im Plot selbst hieß es bereits "animal welfare organization fighting within the system to establish more humane treatment", was noch nicht viel heißen müsste (evt. wird die Unsinnigkeit dieses Vorgehens dargestellt), vor dem Hintergrund der Verlinkungen scheint es nicht so zu sein und der Mythos, Tierschutz würde irgendetwas verbessern, wird auch hier weitergereicht.

Gary Steiner: Animals and the moral community

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary Steiner: Animals and the moral community. Mental life, moral status, and kinship, Columbia University Press, New York [u.a.] 2008

Nachdem Steiner in seinem vorherigen Buch (Anthropocentrism and Its Discontents) eine Analyse der wichtigsten Grundlage des Speziesismus und damit eine Hauptursache für die Abwehr der Zuweisung von Rechten an nichtmenschliche Tiere gegeben vorgelegt hat, behandelt er die dort identifizierten Argumente (unter den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen) jetzt direkt unter der ethischen Fragestellung.

In der ersten Hälfte des Buches beschäftigt er sich mit der Behauptung, viele oder alle nichtmenschlichen Tiere würde es an der Fähigkeit zu abstraktem Denken mangeln. Im Weiteren will er zeigen, dass die Gemeinsamkeiten zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tiere weniger darin bestehen, dass nichtmenschliche Tiere wie Menschen seien, sondern Menschen wie nichtmenschliche Tiere, weil viele mentale Operationen und Verhaltensweisen auf einer sub- oder vor-rationalen und vor-sprachlichen Ebene erfolgen. Zudem geht er darauf ein, dass die Bewertung von kognitiven Fähigkeiten bei nichtmenschlichen Tiere nicht in einem System, das an Menschen gemessen wird, beruhen muss. Im Hauptteil des Buches widmet er sich der Frage nach einer angemessenen Basis für die Begründung eines ethischen Status von nichtmenschlichen Tieren. Er weist die Annahme, die kognitiven Fähigkeiten seien der Bezugspunkt, zurück zugunsten des Empfindungsvermögens (die Fähigkeit Freude und Schmerz zu empfinden). Er argumentiert dabei nicht mit der utilitaristischen Position, sondern mit der Tatsache, dass Menschen mit nichtmenschlichen Tieren eine Gemeinschaft bilden („that sentience is a capacity shared by all beings for whom the struggle for life and flourishing matters"). Alle empfindungsfähige Lebewesen haben eine Verwandtschaft (kinship), die sie zu einer Gemeinschaft werden lässt, die allen eine angemessene Ethik zuteil werden lassen soll. Zuletzt will er die Möglichkeit, das umzusetzen ohne auf den Liberalismus zu verzichten, aufzeigen.

Kapitel eins behandelt „Arguments against rationality in animals". Die Diskussion besteht darin, dass einige Forscher in tierlichen Verhaltensweisen nur instinktgesteuerte Operationen sehen (wollen), während andere den Tieren Bewusstsein zusprechen. Bereits bei den von Steiner angeführten Beispielen wirkt die erste Position nicht sehr überzeugend. Dazu kommt, dass diese Studien Rückschlüsse auf das Innenleben aus bloßen äußeren Beobachtungen abzuleiten können glauben. Das änderte sich zwar mit einer Schwerpunktverlagerung von Verhaltens- zu kognitiver Ethologie, warf aber auch neue Schwierigkeiten auf. Dazu gehört die Ungenauigkeit der (an Menschen orientierten) Begriffe und tlw. der philosophische Rahmen. Problematische Begriffe sind z.B. „Glaube/Ansicht" (belief), „Wunsch" (desire) und „Begriffsvermögen" (conceptual ability), die bereits was Menschen anbelangt nur schwer eindeutig definiert werden können. Zudem der Umstand, dass Handlungen automatisch (pre-reflective) ausgeführt werden nicht bedeutet, keine Reflexion darüber anstellen zu können (was bei nichtmenschliche Tieren behauptet wird). Die Diskussion verläuft in zwei Richtungen: Ob nichtmenschliche Tiere Intentionalität besitzen (Wünsche, Ängste, Hoffnungen) und ob sie abstrahierte Konzepte bilden können. Das jedoch hängt eigentlich zusammen (Konzepte zu haben bedingt Intentionalität).
Die Argumente gegen Vernuft (rationality) in nichtmenschlichen Tieren stützen sich auf die Annahmen, ihr Verhalten sei instinktgesteuert, sie könnten keine Urteile fällen oder keine Gedanken über Gedanken haben (propositional thoughts). Das wird meist an die Behauptung gebunden, sie besäßen keine Sprache. Steiner bezeichnet jedoch bereits die Vorgehensweise, Tiere anhand der Faktoren Intentionalität und Konzept zu charakterisieren als fehlerbehaftet.
Bevor er sie überwinden will, will er die Fehlerhaftigkeit dieser Methode in Kapitel zwei anhand der Argumente für Vernunft in Tieren aufzeigen. Dazu verweist er nochmals auf die definitorische bzw. begriffliche Ungenauigkeit und Beliebigkeit von Begriffen wie „Rationalität". Das Problem liegt zudem darin, dass die Zuschreibung von z.B. konzeptionellem Denken eine Form von Anthropomorphismus ist. Nötig ist eine Sichtweise, die anerkennt, dass subjektives Bewusstsein und instinktiv-„programmiertes" Verhalten vereinbar sind.
Die Forschung bestätigte, dass nichtmenschliche Tiere in gewisser Hinsicht vernunftbegabt sind, zeitliches Denken besitzen und Emotionen ihre Handlungsweisen beeinflussen. Sie sind außerdem unabhängig von ihren sprachliche Fähigkeiten zu Prädikation fähig. Bei allem Beurteilen sind die beiden Extreme (Anthropomorphismus und Reduktionismus – das Bewerten nach nur den äußerlich sichtbaren Aktionen und Reaktionen) zu vermeiden.
Als spezifische Argumente für Intentionalität bei nichtmenschlichen Tieren zählt auch die mathematische Fähigkeit. Sie wurde nachgewiesen durch Beobachtungen von geometrischem Verständnis und dem von Farben, der Anwendung der Zahl/Entität null (womit menschliche Kinder tlw. Probleme haben) sowie natürlich Zählen und Rechnen an sich. Im Weiteren stellt Steiner verschiedene Positionen zu Themen der Prädikation vor, welche für die Zuschreibung von Konzepten eine wichtige Rolle spielt.

„An associationist model of animal cognition" wird im dritten Kapitel diskutiert. Es soll die bisherigen Extrempositionen, nichtmenschliche Tiere besäßen umfassende Intentionalität oder gar keine, vermeiden und zeigen, dass sie auch ohne das volle Spektrum intentionaler Intelligenz eine komplexe Gedankenwelt besitzen. Steiner sagt, die Vorstellungen, die nichtmenschliche Tiere besitzen, sind eher wahrnehmend (perceptual) als intentional und sind mit Zielen eher als Träger von komplexen Assoziationen denn als Träger von begrifflichen Abstraktionen verbunden. Sie können Assoziationen zwischen Erinnerungen und gegenwärtigen Eindrücken herstellen. „What we must recognize is that animals have mental representations with nonconceptual content, and that these representations are the basic units for the formation of associations that guide animals in their practical activities." Zum Ende betont er, dass es nicht nötig ist, nichtmenschlichen Tieren Rationalität zuzusprechen, um zu erkennen, dass sie auch mit „nur" wahrnehmenden und assoziativen Fähigkeiten über zukünftige Ereignisse nachdenken und diese planen können.

Das vierte Kapitel spannt schließlich den Bogen zur Tierrechtsfrage: „Liberal Individualism and the Problem of Animal Rights". Das Problem bisheriger Positionen (wie die Singers) ist, dass der ethische Status nichtmenschlicher Tiere daran gemessen wurde, sie ähnlich ihr Verstand dem des Menschen ist. Die Gegenposition, wie von Francione vertreten, ist, dass das Vorhandensein oder die Ausprägung kognitiver Besonderheiten irrelevant für ethische Wertigkeit sind. Kognitive Fähigkeiten sind an sich nicht unwichtig, die Frage dabei ist jedoch, welche dieser relevant sind und in welchem Umfang (da unter „Tiere" alles vom Bandwurm bis zum Affen zusammengefasst wird, diese aber unterschiedlich zu behandeln sind). Nach Steiners Meinung wäre ein hinreichendes, aber nicht notwendiges Kriterium die Fähigkeit zu wahrnehmender Erfahrung (perceptual experience).
In einem kurzen Abriss der Tierethik zeigt Steiner, dass nichtmenschlichen Tiere durchaus Verstand und Denkfähigkeit zugestanden wurde, aber immer als intellektuell geringwertig eingestuft wurden. Das Problem sieht er auch im Liberalismus selbst begründet. Das beweist sich an Regans Ansatz, der den Kantischen ausbaut, und dennoch anthropozentrisch (und damit speziesistisch) bleibt. (Für Singer, der trifft das auch zu, da er Tiere zu töten unproblematisch findet, da sie nicht zukunftsbewusst seien. Die Behauptung, der Tod eines nichtmenschlichen Tiere sei für dieses ein geringerer Verlust, weil es weniger intelligent ist, als ein Mensch, zeigt seinen Speziesismus darin, dass das, wenn es um unterschiedlich intelligente Menschen geht, nicht behauptet wird.) Francione dagegen meint, dass nichtmenschliche Tiere, da sie empfindungsfähig sind, Interessen haben. Da Rechte Mittel sind, um Interessen zu schützen, müssen auch nichtmenschliche Tiere, da sie Interessen haben, die Rechte zugestanden werden, die auch für die menschlichen Interessen (z.B. an körperlicher und psychischer Unversehrtheit) gelten. Voraussetzung dafür ist, ihnen den Personenstatus zuzugestehen, d.h. anzuerkennen, dass ihr Leben einen Selbstwert hat und nicht ein Zweck für andere ist. Franciones Ansatz beruht dennoch auf Liberalismus, da er mit Begriffen wie Interesse, Rechte und Personalität (personhood) arbeitet.
Steiner meint, über die rationalen Argumente hinaus, spielt auch die gefühlte Verwandtschaft (felt kinship) eine Rolle bei der Anerkennung ethischer Rechte, da ihre Anerkennung die Voraussetzung dafür ist, dass der Personenstatus wahrgenommen wird.

In Kapitel fünf stellt er sein „Ideal of Cosmic Holism" vor (Holismus umfasst eigentlichnoch mehr Entitäten als der Biozentrismus). Dieser besagt, Menschen und andere Tiere aufgrund ihrer Verwandtschaft als Teile eines größeren Ganzen anzusehen. Ethisch zu handeln bedeutet, seinen Platz in diesem zu finden, anstatt die menschliche Überlegenheit über die Natur zu behaupten. Das benötigt natürlich eine Abkehr vom Anthropozentrismus, der Basis dafür, Menschen als die „Herren und Besitzer" über die bzw. der Natur anzusehen. Steiner diskutiert die Einwände (eher Rechtfertigungsversuche), nichtmenschliche Tiere müssten dann auch menschliche Rechte wahrnehmen oder Menschen müssten eingreifen, wenn sich Tiere untereinander Leid zufügen. Dies ist Unsinn, da es auf der anthropozentrischen Position, Menschen seien die Beherrscher der Natur und hätten daher dieser Verpflichtung, beruht.
Die Verwandtschaft (kinship) zwischen Menschen und anderen Tieren beschreibt er als analog zu der, die zwischen den Menschen besteht (und Grundlage des Antirassismus ist). Er gibt aber auch zu bedenken, dass dies bei nichtmenschlichen Tieren schwieriger umzusetzen ist. Problematisch sehe ich hier die Formulierung „mystery" im folgenden, seine Position zusammenfassenden Satz: „Only by recognizing that nature transcends us and opens itself up to us as an irreducible mystery can we find the modesty needed for relating to other beings as fellow members of a community of which we are neither the origin nor the sovereign."

Das letzte Kapitel behandelt die politische Umsetzung seines Ansatzes („'Cosmo-Politics'. Grounding Liberal Individualism in Cosmic Holism"). Kosmischer Holist zu sein bedeutet nach seinem Ansatz, die ethische Gleichwertigkeit von empfindungsfähigen Lebewesen anzuerkennen. Das bedeutet Pflichten der Gerechtigkeit gegenüber nichtmenschlichen Tieren wahrzunehmen, auf der Grundüberlegung, dass sie „teleological centers of life" und viele empfindungsfähig sind, deren Leben für sie von Bedeutung ist.
Zu Beginn diskutiert er die Vorwürfe gegen Holismus bzw. in seiner Umsetzung als Umweltbewusstsein (environmentalism). Anhand dieser und dem Argument, dass zentrale Planung, hier die Festlegung von Regeln über alle Menschen in hypothetisch zoo- oder ökozentrischen Gesellschaften, schließt er, dass solche Festlegungen Individualität unterdrücken und tendenziell totalitär sein könnte. Die andere Seite, der liberale Individualismus, wirft die fundamentale Frage auf, was getan werden müsste, damit die Menschen von sich aus die (natürlichen, nicht juristischen) Rechte nichtmenschlicher Tiere zu achten. Steiner argumentiert für die Einbindung (incorporation) eines Bewusstseins des größeren Ganzen (larger cosmos), sodass die Menschen nicht in den Zustand verfallen, sich anderen Tieren als ethisch überlegen anzusehen. „It is to acknowledge that our closest (and perhaps true) kin in the cosmos are not gods but rather animals."
Ein frühes Konzept eines ganzheitlichen Denkens sieht Steiner bei Schopenhauer, der sagte, dass Menschen und andere Tiere die grundlegende Gemeinsamkeit teilen, vom Willen angetrieben zu sein. In seiner letzten Zusammenfassung, was kosmischer Holismus bedeute, macht Steiner klar, dass dieser universellen Veganismus erfordert und die Abkehr von den historischen Herrschaftsansprüchen über nichtmenschliche Tiere.


Fazit: Diverse Positionen zu kognitionswissenschaftlichen und ethologischen Theorien über die Art und Weise der Intelligenz von nichtmenschlichen Tieren werden ausführlich diskutiert. Dies ist sicher nicht uninteressant, jedoch für den „Tierrechtsalltag" sicherlich zu philosophisch und ausführlich. Diese Frage zu diskutieren ist dennoch notwendig, da die vermeintlich fehlende Intelligenz bis heute das Hauptargument für den Ausschluss nichtmenschlicher Tiere aus der ethischen Berücksichtigung ist.
Sein eigener Ansatz bringt wichtige Themen zur Sprache, z.B. dass die Menschen nur mit guten Argumenten allein nicht zu überzeugen sind. Den Speziesismus an der Vorstellung der behaupteten (inkommensurablen) Einzigartigkeit des Menschen innerhalb der Natur anzugreifen, ist eine wichtige Überlegung. Klar zu machen, dass Menschen mit (fast) allen anderen Tieren eine (ohnehin biologische) Gemeinschaft bilden, ist ein geeigneter Punkt, den Anthropozentrismus anzugreifen.
Diesen Ansatz jedoch als gesamtheitlichen/kosmischen Holismus zu formulieren, scheint mir zu weit zu gehen. Holismus geht weiter als der Biozentrismus, auch wenn Steiner ihn meist in Zusammenhang mit „empfindungsfähigen" Tieren nennt, und wurde zudem durch religiöse Vorstellungen (Pantheismus) geprägt. Dafür scheint mir der Zoozentrismus geeigneter zu sein – auch, um Missverständnissen vorzubeugen. Der Einwand, dass solche Konzepte tendenziell zu Unterdrückung führen können, ist m.E. zu spekulativ und die Notwendigkeit von Durchsetzungsmechanismen zu wichtig, die ohnehin bis zur Umsetzung solcher Ansätze auf der psychischen Ebene notwendig wären.

Was lest ihr?

Autor: Berger
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Hallo zusammen,

ich suche eine Zeitung, Zeitschrift oder ein Magazin, das über tierrechtsrelevante Themen informiert, kann mir hier jemand etwas empfehlen? Aber ich mein jetzt nicht so was wie die animal times, sondern was richtiges ;-)

Liebe Grüße!

Gary Steiner: Anthropocentrism and Its Discontents

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Gary Steiner: Anthropocentrism and Its Discontents. Animals and their Moral Status in the History of Western Philosophy, University of Pittsburgh Press, Pittsburgh 2005

Gary Steiner ist Professor für Philosophie an der Bucknell Universität und veröffentlichte bereits einiges über Ethik-Theorie, zuletzt wieder auch mit Tierrechtsbezug ("The Moral Status of Animals"). Letztes Jahr ist er durch seinen proveganen Artikel "Animal, Vegetable, Miserable" in der New York Times aufgefallen (er selbst ist auch Veganer).

Anthropozentrismus, schreibt Steiner in der Einleitung, ist die Haltung, die grundlegend beinhaltet, menschliche Existenz als höherwertiger denn nichtmenschliche Existenz zu betrachten. Ein Hauptargument von den Stoikern bis Kant war: "that all and only human beings are worthy of moral consideration, because only human beings are rational and endowed with language", nur Menschen seien zu Selbstbestimmung und moralischer Verantwortung fähig.

Bevor er geschichtlich einsteigt, wirft er im ersten Kapitel einen Blick auf die zeitgenössischen Debatten über den Status nichtmenschlicher Tiere. Meistens wird der Status nichtmenschlicher Tiere anhand ihrer Fähigkeiten (Selbsterkenntnis, Zukunftsbewußtsein usw.) gemessen, wohingegen er selbst Kognition und Empfindungsfähigkeit zugrunde legen würde.
Die gegenwärtig bekanntesten Theorien, die nichtmenschliche Tiere ausdrücklich betreffen, sind Singers Utilitarismus und Regans deontologischer Ansatz. Singer macht die Empfindungsfähigkeit zum Hauptmerkmal ethischer Berücksichtigung überhaupt und schließt nichtmenschliche Tiere ein; Regan fokussiert auf Fähigkeiten wie Erinnerung, Selbsterkenntnis und Zukunftsbewußtsein, wobei dies jedem Lebewesen, das dies aufweist, einen inhärenten Wert verleiht. Diese Position selbst beinhaltet jedoch Anthropozentrismus, der sich in Regans "lifeboat"-Szenario eröffnet (wonach in bestimmten Situationen nichtmenschliche Tiere grundsätzlich weniger Wert haben als Menschen, vgl. hier).
Er zitiert auch Rosalind Hursthouse, die sich für Vegetarismus aus Tugendhaftigkeit ausspricht, da "Fleischessen" eine Maßlosigkeit sei. Es sei jedoch nicht per se ethisch falsch und der anthropozentrische Charakter, der solcher Tugendethik zugrunde liegt, dürfte offensichtlich sein. Sie könnte jedoch erweitert werden, wie Ansätze Martha Nussbaums und Sapontzis nahelegen, um damit doch auf nichtmenschliche Tiere selbst Bezug nehmen zu können. Auch den Ansatz, die (physischen und psychischen) Fähigkeiten zu berücksichtigen, scheitert, da dies nur auf höher entwickelte Tiere zuträfe.
Im Weiteren gibt er einen Überblick über die derzeitige Verhaltensforschung und der Frage nach den kognitiven Fähigkeiten von nichtmenschlichen Tieren, da diese teilweise als ethisch relevantes Kriterium angesehen werden und seit den Stoiker behauptet wird, nur Menschen hätten Sprache und Vernunft. Zwar ist durch diese Forschung von der Einzigartigkeit des Menschen nicht viel übrig geblieben, jedoch zeigen die Experimente auch Probleme wie Anthropomorphisierung und viele Interpretationsschwierigkeiten (z.B. daß die Identifizierung von Objekten nicht aussagt, ob das Tier damit auch eine Vorstellung davon hat, was ein Objekt ist) und letztlich ist das Bewußtsein der meisten Tiere auch eher auf die Gegenwart beschränkt. Die klassischen Vorstellungen von der totalen Vernunftlosigkeit von nichtmenschlichen Tieren sind jedoch hinfällig.
Der Linguist Vygotsky, der die Unterschiede bei der Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen, die verschiedene Konzepte von Sprache haben, beschrieb, eröffnet damit ein besseres Verständnis für das Geistesleben von nichtmenschlichen Tieren. So z.B., daß der Intellekt der Tiere auch unabhängig von Sprache funktioniert und daher sie nicht weniger intelligent sind, nur weil sie keine komplexe Sprache besitzen.

Die Kapitel zwei bis vier behandeln die antiken Theorien von den Vorsokratikern über Aristoteles und den Stoikern bis Plutarch und Porphyrios.
Was einige überraschen dürfte ist, daß vor den bekannten, tief-speziesistischen Positionen Aristoteles, die das Vorbild für spätere Philosophen wurden, es Meinungen gegeben hat, die zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren eher eine Kontinuität als eine Trennung sahen. Dazu gehören Homer, Hesiod, Pythagoras und Empedokles. Homer benutzte Tier-Metaphern oftmals in einer Hinsicht, die besagt, daß im "Töten und Getötetwerden" menschliche und nichtmenschliche Tieren sich gleichen. Menschen sind bei ihm nicht grundsätzlich höhergestellt und in der Argus-Szene der Odyssee werden dem Hund Emotionen zugesprochen. Hesiod warnt in seiner Prometheus-Geschichte davor, daß die Anwendung von Gewalt (gegen Menschen und nichtmenschliche Tiere) negative Folgen nach sich zieht. Pythagroas, das relativ bekannt, hat Tiere als Nahrungsmittel abgelehnt, es ist aber unklar, ob das aus rein ethischen Gründen erfolgte. Seine Beweggründe könnten anthropozentrischer Natur sein, wenn es – gemäß seiner "Seelen-Lehre" – nur das Ziel war, die "Seele" möglichst rein zu halten. Gestützt wird es dadurch, daß er bestimmte Tierarten als Opfertiere gutgehießen hat, und umgekehrt, daß er manchen Pflanzen "Seelen" zugesprochen hat. Empedokles war eindeutiger mit seinen Aussagen und lehnte das Essen oder Opfern von Leichenteilen eindeutig ab, jedoch auch einer "Seelen-Reinkarnations-Theorie" wegen. Dennoch hält Steiner fest, daß es hier noch keine metaphysische Trennung zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren gab sowie bereits Positionen, die spätere Kritiker des Anthropozentrismus einnahmen.
Bei Platon gibt es auch eine "Seelen-Wanderungs-Lehre", weshalb er nichtmenschliche Tiere nicht grundsätzlich als niedriger ansieht, aber dennoch den graduellen Unterschied hervorhebt. Aristoteles ist der Ursprung für die Behauptung, nichtmenschliche Tiere besäßen keine Vernunft. Er sagt auch, daß sie für Menschen "da" seien, jedoch sieht Steiner hier eine Mißinterpretation der betreffenden Textstelle, da sie Aristoteles ein teleologisches Naturverständnis unterstellt. Er habe eher gemeint, daß sie von ihrer Natur her dem Menschen unterlegen sind. In seiner Würde-Definition schließt er nichtmenschliche Tiere aus, sie haben weiterhin keine Sprache und Logik, wobei er grundlegende Fähigkeiten anerkennt. Hier geht Steiner nochmals ausführlich darauf ein, warum die Messung von Intelligenz an der Sprachfähigkeit falsch ist. Man muß schließlich nicht die Fähigkeit haben, etwas zu benennen (was viele nichtmenschliche Tiere oft nicht können), um es zu verstehen (d.h. ein logisches Konzept davon zu haben). Ähnliches gilt für den Besitz von Erinnerungsvermögen, dessen Unterschied Aristoteles anführt.
Die Stoiker unterscheiden vernunftbegabte und nicht-vernunftbegabte Wesen und weisen dem Menschen, aufgrund seiner Vernunftbegabtheit, eine starke Überlegenheit über alle nicht-vernunftbegabten Wesen zu. Nichtmenschliche Tieren besitzen ihrer Meinung nach grundsätzlich keine Vernunft und damit auch keine Gefühle oder Dinge wie Weisheit und Reflexionsvermögen. Menschen hätten daher keinerlei Verpflichtungen gegenüber anderen Tieren. Die Fähigkeiten der nichtmenschlichen Tiere wird als etwas gesehen, was später Instinkte genannt wird, und gilt für die Stoiker nicht als Vernunft. Wie zu erwarten, existieren die nichtmenschlichen Tiere für die Menschen, genauer gesagt sei die gesamte Welt nur für vernunftbegabte Wesen erschaffen (und das seien Götter und Menschen). Nichtmenschliche Tiere werden zudem von der Gerechtigkeit ausgeschlossen. Den Ursprung liegt darin, daß Aristoteles nichtmenschlichen Tiere Vernunft absprach. Das kulminierte darin, daß die Stoiker negierten, nichtmenschlichen Tieren überhaupt Gerechtigkeit widerfahren lassen zu müssen.
Plutarch hingegen kritisierte die Stoiker dennoch für ihre Ansichten über nichtmenschliche Tiere. Für ihn stand fest, daß sie sehr wohl vernunftbegabt sind, außerdem empfindungsfähig und im Besitz von Emotionen, und daß aufgrund ihrer Fähigkeiten man (indirekte) Pflichten gegenüber ihnen wahrnehmen muß. Daraus leitet er ab, daß "Fleischessen" eine nicht zu rechtfertigende Form von Barbarei, sowie auch unnötig ist. Jedoch nicht mehr, denn die Natur rechtfertige den sonstigen Gebrauch von Tieren, z.B. als Arbeitskraft. Er erkannte, daß die Intelligenz von Tieren nicht an ihre Fähigkeit Sprache zu produzieren, gebunden ist. Von Plutarch ausgehend forderte der Neuplatoniker Porphyrios Ende des dritten Jahrhunderts "abstinence from killing animals". Er, wie viele seiner christlichen oder andersartig theistischen Vorgänger wie auch Nachfolger bis heute, stützt das auf den üblichen religiösen Anthropozentrismus in der Version, daß das Töten von Tieren die eigene Reinheit beschmutze oder "Gott" verärgere.

Den Theorien des christlichen Mittelalters über Descartes bis zu den Empiristen, Utilitariern und Kant sind die Kapitel fünf bis sieben gewidmet.
Der Status der nichtmenschlichen Tiere im christlichen Mittelalter beruht auf dem Dominanzanspruch, der in der Bibel (Genesis) festgelegt wurde. Das Christentum forcierte den bis dahin stärksten und absolutesten Anthropozentrismus: "it is God’s will that man exploit nature for his proper ends." Die Anweisungen, die Natur und die nichtmenschlichen Tiere nach gutdünken auszubeuten, finden sich zahlreich (1, 2). Dennoch habe einige Theologen versucht, diesen Wortlaut irgendwie (mit viel, viel Exegese) zurechtzubiegen. Nicht so St. Augustinus von Hippo, der festhielt, daß nichtmenschliche Tiere für den Menschen geschaffen wären. Da sie vernunftlos (und natürlich ohne "Seele") seien, hätten sie keinen Anteil an "Gottes Wahrhaftigkeit". Bei Origenes liest man praktisch das gleiche. Basilius bekräftigt die Ansicht, daß nichtmenschliche Tiere vernunftlos sind und deshalb die vernunftbegabten Menschen die Herrschaft über sie haben. Auch Johannes Chrysostomos' Ansicht, etwas nett zu Tieren sein zu sollen, erweist sich beim nähren hinschauen als "overwhelmingly anthroprocentrist". Auch seine Meinung ist es, daß alle nichtmenschlichen Tiere ausschließlich dafür geschaffen wurden, um dem Menschen zu dienen. Ausführlicher beschäftigt sich Steiner mit Franz von Assisi, der von der Kirche als Vorzeigefigur für "guten christlichen Umgang" mit Tieren gebraucht wird. Nur ist sein angeblich so nettes Verhalten gegenüber nichtmenschlichen Tieren (falls man es als nett bezeichnen will, sie mit Predigten zu quälen) historisch nicht belegt, sondern beruht nachweislich auf Hinzudichtungen und bewußten Verfälschungen späterer Chronisten. In dessen eigenen Schriften findet sich erwartungsgemäß auch keine Aussagen, die "Liebe oder Mitgefühl" für nichtmenschliche Tiere fordern. Den Höhepunkt des christlichen Anthropozentrismus bildet Thomas von Aquin, der die auf der aristotelischen Trennung zwischen vernunftbegabten und vernunftlosen Tieren basierende Negation der ethischen Berücksichtigungen von nichtmenschlichen Tieren "perfektioniert". Diese seinen von so primitiven Instinkten beherrschaft, daß die praktisch wie "Uhren" funktionierten. Und weil Gott sie für den Menschen erschaffen habe, sei es egal, wie man sich ihnen gegenüber verhalte. Auch bei ihm gibt es max. indirekte Pflichten (ein Tier zu töten, daß jemand anderes Eigentum ist, ist falsch, weil man damit dessen Eigentumsrechte verletzt).
René Descartes ist, auch wegen des Einflusses seiner Theorie, ein eigenes Kapitel gewidmet. Seines Erachtens gibt es keinerlei ethische Verpflichtung des Menschen den anderen Tieren gegenüber. Da sie keine "Seelen" haben, muß man auch keinen Skrupel besitzen, sie lebend aufzuschneiden (Vivisektion). Ihre Schreie dabei sind rein mechanischer Natur, da sie keinen Schmerz verspüren könnten. Einige neuere Kommentatoren sind der Meinung, dies seien alles Mißinterpretationen, da Descartes Tieren nirgendwo Gefühle abspräche. Seine eben genannten Aussagen jedoch sind eindeutig belegt, sodaß sie zu ignorieren auf selektivem, revisionistischem Lesen beruht. Descartes' Position geht auf eine zurück (vertreten von u.a. Montaigne), die besagt, daß das, was näher an der Natur ist, dem unterlegen und diestbar ist, was naturentfernter ist. Daher sind nichtmenschliche Tiere wie auch "unzivilisierte" Menschen zivilisieren als Ressource bestimmt bzw. sind Menschen "fundamentally superior". Die Ansicht, nichtmenschliche Tiere seien nur Maschinen, ergibt sich daraus, daß sie keine Sprache, keine "Seele" und keine Gedanken hätten. Gemessen wird das an der Differenz der Qualität dieser Dinge im Vergleich zu Menschen, also eine anthropozentrische Sichtweise par excellence. Die "Art von Seele", die er ihnen zuspricht, ist die wie sie auch Pflanzen haben, d.h., daß sie Lebewesen sind (mehr aber nicht). Ein Bewußtsein und Reflexionsvermögen spricht er ihnen kategoriell ab. Dies alles sei auch Ausdruck dafür, daß sie keinen freien Willen besäßen und das wiederum ist der Grund, warum er sie aus der moralischen Gemeinschaft ausgeschließt.
Die Empiristen (Hobbes, Locke, Hume) haben das Bestehen von fundamentalen Unterschieden (in Bewußtsein, Intelligenz etc.) negiert – entsprechend ihrer Auffassung von Wahrnehmung. Die bestehenden Unterschiede sind für sie qualitativer Natur. Nichtmenschliche Tieren besitzen Gedanken, aber sie besäßen keine Sprache, kein Reflexionsvermögen und ihre Denkfähigkeit sei daher begrenzt. Dies (das Fehlen abstrakten Denkens) rechtfertige einen Ausschluß aus der Moral und die natürliche Überlegenheit der Menschen rechtfertige die Dominanz. Außerdem wiederholt z.B. Locke die Leier von der göttlichen Rechtfertigung der Unterdrückung. Hume setzt nichtmenschliche Tiere, aufgrund ihres Mangels an Vernunft, auf die gleiche Stufe wie Pflanzen und Sklaven. Die Utilitarier wie Bentham und Mill hingegen setzen die Empfindungsfähigkeit als die Kategorie, die zählt, im Gegensatz zu den bisherigen, Intelligenz und Sprache. Aber viel bringt das den Tieren auch noch nicht, denn Bentham ist gleichzeitig der Meinung, die hätten kein Zukunftsbewußtsein, deshalb der Tod per se nichts Negatives sei, und verknüpft das mit dem Rechtfertigungsversuch, ein Tod durch Menschen sei weniger grausam als ein natürlicher Tod. Mill meint, die negativen Empfindungen müßten zwar berücksichtigt werden, aber dabei seien die Interessen der Überlegenen (Weiße über Schwarze, Menschen über nichtmenschliche Tiere) stärker zu berücksichtigen, da "pleasure" nicht nur in ihrer Quantität, sondern auch in ihrer Qualität zu sehen sei und diese würde bezogen auf Menschen die von nichtmenschlichen Tieren übersteigen. Eine Gebrauch zu menschlichen Zwecken ist grundsätzlich erlaubt. Kant wiederum weist Freude und Schmerz als Basis für moralische Berücksichtigung zurück und nennt den Personenstatus als Voraussetzung, der darin bestehe, daß man um seiner selbst willen existiert, was der Fall ist, wenn man Vernunft besitzt. Nichtmenschliche Tiere sind demnach keine Personen, sondern Dinge, und damit keiner moralischen Berücksichtigung wert, außer den "indirekten Pflichten".

Die Strömungen, die die psychischen Fähigkeiten nichtmenschlicher Tiere anerkannten und eine ethische Berücksichtigung nicht negierten, standen vor der Frage, wie das geschehen solle, welche Fähigkeiten bzw. welche Spezies wie bzw. wann relevant sind und in welchem Umfang. Positionen mit diesen Fragen werden in den letzten drei Kapiteln (Conceptions of Continuity: Schopenhauer, Darwin, and Schweitzer; Postmodern Conceptions of the Human-Animal Boundary und Rethinking the Moral Status of Animals) behandelt.
Die ersten Position werden vom damaligen Hintergrund der Romantik (Condillac, Rousseau, Herder) erklärt, der "a sense of continuity" zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren formulierte, das sich aus ihrem Natur-Verständnis und ihrer Bevorzugung von Gefühlen gegenüber dem Verstand ergab. Condillac wertete Menschen dennoch immer noch als höherwertig, da ihre Sprache und Vernunft komplexer sei. Rousseau meint ähnlich, daß der Unterschied zwischen Menschen und anderen Tieren gradueller Natur ist, wobei nichtmenschliche Tieren jedoch nur von Instinkten angetrieben seien. Herder sieht, daß auch nichtmenschliche Tiere Sprache besitzen und er koppelt daher die menschliche Überlegenheit an die komplexere Sprache sowie das Reflexionsvermögen und die Vernunft. Er hält an der aristotelischen Trennung fest und meint auch, nichtmenschliche Tieren seien für den Menscheng geschaffen. Schopenhauer formuliert ausgehend von seinen Vorstellungen über den Willen, daß sich nichtmenschliche Tiere von Menschen in der Qualität, nicht im Vorhandensein desselben unterscheiden. Sie hätten jedoch keinen Charakter und kein Erinnerungsvermögen, weshalb sie sich nicht an vergangenes Leid erinnern könnten, und sie könnten nicht frei wählen. Die Basis der Moralität ist s.E. Mitgefühl und nichtmenschliche Tiere müßten direkt, nicht nur indirekt, in die Moral einbezogen werden. Praktisch heißt das, daß Vivisektion und "Fleischessen" nicht verboten, aber eingeschränkt werden sollten. Insgesamt, so Steiner, unterscheidet sich Schopenhauers Anthropozentrismus also den vorherigen Versionen wie von Kant wenig. Darwin bewies, daß Menschen und Affen auf gemeinsame Vorfahren zurückgehen und daß es keinen fundamentalen Unterschied in den mentalen Funktionen und dem Vorhandensein von Emotionen und Sprache gibt, da diese Dinge von niedriger entwickelten Tieren an bei allen Tieren vorhanden waren. Zudem bestätigt er nichtmenschlichen Tieren die Fähigkeit, mentale Konzepte zu bilden. Die Grundlage für Moral sieht er in den sozialen Instinkten (die auch nichtmenschliche Tiere besitzen), welche für die Gruppenselektion relevant sind. Daher ist es jedoch auch nicht evolutionsbiologisch normal, andere Spezies in die Moral einzubeziehen und Darwins Aussage, die nobelste Eigenschaft des Menschen sei "disinterested love for all creatures", ist ohne wirklichen Beleg. Seine Forderung nach weniger Vivisektion bzw. Verbot "unnötiger Qualen" ist wiederum anthropozentrisch. Schweitzer formulierte eine biozentrische Ethik, in die er alles, was lebt (auch Pflanzen), einbezogen sehen wollte. Diese beruhe auf einem "aktiven Mysitizismus" und sei religiös geprägt. Die "Ehrfurcht vor dem Leben" rufe nicht nur zu mitfühlendem Handeln auf, sondern auch zu einer "inneren Perfektion" des Menschen. In seiner theistischen Arroganz glaubt er auch, nur Jesus habe eine genuin vollständige Ethik entwickelt (und Atheisten seien ohnehin unmoralisch). Des Weiteren sei das Ausbeuten von Tieren als Ressourcen nicht per se schlecht, da Menschen aufgrund ihrer kognitiven Überlegenheit die moralischen Werte selbst festlegen könnten.
Im postmodernen Liberalismus besteht weiterhin die genuin anthropozentrische Annahme, Menschen besäßen den höchsten und reinsten ethischen Status und nicht-menschliche tierliche Interessen seien daher untergeordnet. Eine dieser Positionen vertritt Heidegger, der meint, nichtmenschliche Tiere unterscheiden sich von Menschen v.a. in ihrer Unfähigkeit Sinn zu erzeugen und ihrem Mangel an Todesbewußtsein, da erst dieses dazu führe, Sinnfragen zu stellen. Zudem hätten sie zwar "Dasein", aber keine Existenz, was er aus einem vermeintlichen Mangel an Sprachfähigkeit und Logik herleitet. Im Weiteren bezeichnet er sie immerhin nicht als "weltblind" (wie Steine), sondern nur "weltarm", d.h. die Stärke iher Beziehung zur Welt ist geringer als bei Menschen. Damit hat er auch die Position inne, den kognitiven Unterschied nur als relativ zu bezeichnen, zudem macht er klar, daß daraus keine Überlegenheit des Menschen zu schließen ist. Kritik erfährt diese Haltung von Levinas und Derrida. Levinas richtet sich v.a. gegen die Auffassung, die Sprachfähigkeit sei das Hauptkriterium für die Einbeziehung in die Ethik. Er hält dagegen, die Fähigkeit den anderen wahrzunehmen und seine Interessen den seinen unterzuordnen sind die Grundlagen für die Ethik. Als KZ-Gefangener formuliert er auch die Parallelen zwischen dem Umgang der Nazis mit Menschen und mit nichtmenschlichen Tieren. Derrida will den Subjektbegriff, der die Grundlage für den Ausschluß nichtmenschlicher Tiere zu sein scheint, da er nur auf Menschen zuträfe, dekonstruieren. Das tut er insbesondere beim Heideggers Vorstellung von Todesbewußtsein, da dies so Derrida keine adäquate Kategorie sei (weder biologisch noch kulturell).
Das letzte Kapitel ("Rethinking the Moral Status of Animals") beginnt mit der Formulierung des Problems, daß ein ethischer Ansatz gebraucht wird, der zwar die Einzigartigkeit des Menschen anerkennt, aber nicht eine Vorherrschaft über andere Tiere mittransportiert. Luc Ferry wirft alle Ansätze, die nichtmenschliche Tiere mit einbeziehen, in den Topf, sie beruhten auf der Methode, dies durch eine Teilhabe am "kosmischen Ganzen" zu formulieren. Dieser Ansatz, der auch in der Deep Ecology bzw. dem (grünen) Primitivismus angelegt ist, besitzt jedoch die Gefahr, den Menschen einem abstrakten Kosmos-Begriff unterzuordnen. Er selbst meint, nur Menschen hätten eine volle Beherrschung über sich und ihre Natur und seien daher höherwertig. Jedoch die generelle Unterstellung, dies sei faschistoid, stellt Steiner mit Verweis auf Sax richtig. Diese zwei Extreme – der anthropozentrische Liberalismus und der nicht-anthropozentrische Holismus – in Einklang zu bringen, ist schwierig. Die Heidegger-Schüler Jonas und Löwith haben es versucht und gehen dabei auf Vorstellungen griechisch-antiker Denker zurück. Löwith "seeks a return to nature and its eternaly cycles", jedoch ohne den Menschen aufgrund seiner angeblichen Nähe zu den Göttern höher zu werten. Jonas sieht das Problem im Technikverständnis, das dazu führe der Natur ihren Selbstwert abzuerkennen, weil sie nur als manipulierbares Objekt gesehen wird. Seine Ethik soll sich daher in der Natur begründen. Aber auch sein Ansatz ist, näher betrachtet, nicht unproblematisch und daher umstritten. Als letztes kommt Steiner, wie bereits zu Anfang des Buches, auch die kognitive Ethologie und ihrer Bedeutung für das Mensch-Nichtmensch-Verhältnis zurück. Er hält fest, daß die kognitiven Fähigkeiten kein Maßstab für die Zuweisung von ethischen Rechten sein sollten. Grund dafür ist auch, wie bereits am Anfang ausgeführt, daß die kognitiven Fähigkeiten nicht genau zu ermitteln sind, "because we cannot examine the inner mental states of the experimental subjects directly". Die Experimente sind immer an (Zeichen-)Sprache gebunden, die jedoch keine adäquate Meßgröße für Intelligenz darstellt. Auch weist er nach, daß die Fähigkeiten der meisten Tiere sich im Laufe ihrer Entwicklung durch Lernen verbessern und daher nicht nur Instinkte sein können, da diese statisch sind. Zudem konnten Emotionen wie Reaktionen ähnlich wie Hilflosigkeit ('sogar' bei Ratten) nachgewiesen werden. Die nähere Untersuchung von Bienen hat ergeben, daß selbst sie eine Art von Selbstbewußtsein besitzen müssen, was (ungeachtet der Frage, ob diese Eigenschaft überhaupt ethisch relevant sein sollte) nahe legt, daß auch wirbellose Tiere beachtet werden müssen. Die letzte vorgestellte Position ist die Paul Taylors, der einen Biozentrismus vorschlägt, bei dem nicht der Personenbegriff im Vordergrund steht, sondern der Respekt vor der Natur. Auch Steiner selbst entwickelt eine Ethik, die in seinem Buch "Animals and the Moral Community" nachgelesen werden kann.

Fazit: Hier kann man ausführlich nachlesen, daß und wie Anthropozentrismus, gepaart mit und bedingt durch Theismus, die historisch entscheidenden Bezugspunkte des Speziesismus waren und größtenteils bis heute sind. Den Menschen galten nichtmenschliche Tiere nur als Mittel zum Zweck, sich selbst sahen sie als "Krone der Schöpfung". Die nicht-theistische Version wandte sich von der "Gottebenbildlichkeit" als Ursache für die Höherwertung des Menschen ab und der Höherwertung aufgrund vermeintlicher definitiver Unterschiede der kognitiven Fähigkeiten zu. In seiner Analyse gibt Steiner nicht nur die verschiedenen Positionen wieder, sondern erklärt sie in ihrem Kontext, stellt Querverbindungen her, interpretiert anhand der und gegen die Forschungsmeinung. Insbesondere gegen die nicht-theistische Version führt er die Erkenntnisse der Verhaltens- und Gehirnforschung an, die die Annahme der absoluten Einzigartigkeit des Menschen negieren. Zudem verweist er auf die grundsätzliche Problematik vieler Forschung, die nichtmenschliche Tiere an menschlichen Maßstäben messen und damit die Eigenständigkeit deren Intelligenz verwischen.
Viele Kapitel enthalten eine Zusammenfassung bzw. Kurzübersicht an ihrem Anfang oder Ende, sodaß auch ein Schnellzugriff möglich ist, der auch über das Register ermöglicht wird.

Re: englische Tierrechts-Seiten; Temple Grandin

Autor: martin
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> denke aber die Informationen auf beiden Seiten sind nicht
> komprimiert genug als Lektüre für jemanden, der eigentlich
> kein wirkliches Interesse an der Sache hat und quasi zufällig

Durchaus, aber es eignet sich zumindest um einzelne Fragen zu verlinken.

> Aha, interessant. Etwas unglücklich ist vielleicht die "Jesus
> Freaks"-Assoziation, die die Bezeichnung "veganfreaks" gleich
> bei mir auslöste.

Wobei ich glaube, daß "freaks" ein im Englischen so geläufiges Wort ist, daß es dort nicht so genau assoziiert wird.

> Ja. Und trotzdem hält der Normalbürger PETA für eine
> Tierrechtsorganisation und ist offenbar gleichzeitig sogar
> selbst Tierrechtsexperte, so dass er sich berufen sieht, der
> unwissenden Veganerin aufzuzeigen wie falsch sie damit liegt
> zu behaupten, dass jemand (ihm bisher vollkommen
> Unbekanntes), der hilft die Ausbeutungsmaschinerie zu ölen,
> kein Tierrechtler ist.

Ich habe z.Z. die Diskussion, daß mir jemand erklären will, Tierschützer seien ja Tierrechtler, weil es ein "Recht" ist, in einem Käfig von 750 statt 450 qcm zu sitzen.
Der Versuch, den Tierrechtsbegriff aufzuweichen, ist auch eine Strategie der Tierrechtsverletzter, denn wenn sie Tierschutz als Tierrecht ausgeben, können sie weiterhin Tierrechte verletzten mit dem Hinweis, Tieren würden ja "Rechte" zugestanden.

Einen Kommentar, der näher darauf eingeht, ist dieser (darin kann man auch sehen, was PETA USA in letzter Zeit so für sinnvolle Dinge getan hat):

Zitat: Tonight is the HBO premiere of a film about Temple Grandin, who designs slaughterhouses. I regard Grandin as no different than Hermann Goering, the Nazi official who (along with others) designed death camps during WWII. A note of historical interest: the final passage way to the gas chamber at Treblinka was known as the "Road to Heaven." Grandin's ramp that leads cows to the stunning machine is known as the "Stairway to Heaven."

A difference between Grandin and Goering is that Grandin received an award from PETA.

It is interesting that tonight, ARZone is having Bruce Friedrich of PETA as a guest, claiming that he is an "animal rights activist" and that PETA is an "animal rights organization."

I respectfully suggest that if "animal rights" is a meaningful term, neither of these claims is true.

Let us look at some of the evidence:

As I stated, PETA actually gave Grandin a "Visionary" award for her slaughterhouse design efforts. See http://www.peta.org/feat/proggy/2004/winners.html#visionary I regard that as obscene.

PETA gave an award to Whole Foods Market, claiming that it has "consistently done more for animal welfare than any retailer in the industry, requiring that its producers adhere to strict standards." Strict standards? I regard that as deception. The animals sold at Whole Foods are treated in ways that would constitute torture were humans involved. PETA actively encourages the belief that Whole Foods sells "happy meat" and, thereby, encourages consumption of Whole Fooids animal products. See http://www.peta.org/feat/proggy/2004/winners.html#retailer

PETA has tried to discourage advocates from demonstrating in front of Whole Foods to rebut the "happy" meat propaganda, suggesting that they protest "other major food retailers."


PETA kills a large number of the animals it rescues. See this article from Newsweek magazine: http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2900/newsweek-magazine.pdf

The stock answer that we hear from PETA is that they have to kill these animals because there are no homes for them. But that is complete nonsense. PETA is pulling in over $30 million dollars annually. PETA has the resources to ensure that it finds home for every animal that it "rescues." Indeed, the great shame of the U.S. mainstream animal movement is that it has hundreds of millions of dollars and yet many healthy animals are being killed every day. There is absolutely no need for this. I should note that there have been phenomenal results reached with relatively little money by the increasingly active "no kill" movement.

In any event, how can a multimillion dollar animal "rights" organization kill ONE healthy animal?

PETA has become an ally with the meat/animal products industries, helping them to identify economically inefficient practices and thereby increasing the production efficiency of institutional exploitation. Please take a look at this essay: http://www.abolitionistapproach.com/peta-and-kfc-no-differences-of-opinion-about-how-animals-should-be-treated/#more-144

PETA praises and supports fast-food restaurants. For example, PETA praises McDonald's as "'leading the way' in reforming the practices of fast-food suppliers, in the treatment and killing of
its beef and poultry." (L.A. Times, Feb. 23, 2005, at F2 (quoting Lisa Lange of PETA)). This encourages people to continue to consume animals.

PETA uses sexism and misogyny in its campaigns. If speciesism is wrong because it is like racism and sexism, then we should not use sexism (supposedly) to promote human rights. Does anyone think this:

http://www.peta.org/feat/stateoftheunion10/

is going to do anything for animals.

Would Martin Luther King have had a campaign proclaiming that he'd "rather go naked than sit in the back of the bus"? No, of course not.

PETA claims to be a consistent vegan is a bad thing, a matter of "personal purity," narcissistic cultural fad," and "fanatical obsession." These are the words of Bruce Friedrich. PETA maintains that if we stick with our veganism in situations in which others think that were being too strict and that this turns them off, we have acted immorally and we have an obligation NOT to be vegan in those circumstances: "If you do something that prevents another person from adopting a vegan diet, if your example puts up a barrier where you might have built a bridge, that hurts animals." (“Personal Purity vs. Effective Advocacy,” at http://www.abolitionistapproach.com/animal-rights-debate/endnotes/222.pdf )

Should we, in order to build a bridge to racists, participate in a white power march or fail to object when a racist joke is told in our presence? Should we, in order to have greater influence with our friends on the issue of sexism, go along to a strip club or fail to object when our friends make sexist and misogynistic comments?

PETA does everything it can to make the movement look just plain crazy. In New York Magazine, the following statement appears: "For Singer, and for Newkirk, bestiality is not, in all circumstances, prohibited. “If it isn’t exploitation and abuse, it may not be wrong,”
she has said.
http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3017/the-rise.pdf

One of PETA's leading spokespersons is Pamela Anderson. But PETA had no problem with Anderson promoting the opening of a New York steakhouse/"gentlemen's club" (strip bar). See http://www.tmz.com/2009/04/17/pam-anderson-sells-out-for-strip-steak/ PETA's response: "Pam is not a host but may be attending as an invited guest, and since steakhouses nowadays have some of the best salad bars and veggie
options around, we're sure she'll find plenty to eat should she attend."

[...]

PETA takes positions with respect to the interests of nonhumans that would never be considered as acceptable if applied to humans. That is what speciesism is.

When those who claim to believe in animal rights think that PETA and Bruce Friedrich represent animal rights, they are confused in my judgment. And if the term "animal rights" has now become so amorphous that it can apply to an organization that kills "rescued" animals, gives awards to slaughterhouse designers and "happy" meat peddlers, claims that being a consistent vegan is "fanatical" (as Friedrich himself does), and forms partnerships with industry that make animal exploitation more economically efficient, then I suggest that "animal rights" is a simply meaningless term.

Re: Erbse für einen indymedia "Autor"

Autor: martin
Datum:
Forum: Komplementärforum
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> Das grossartige
> Aufplustern der Tierrechtsbewegung zum „Antispeziesmus“,

Demnach könne es auch Tierrechte ohne Antispeziesismus geben? Das nenne ich gute Recherche.

> Ryder, der im westentlichen von den Schriften
> Peter Singers beeinflusst war,

Ahja, vor allem, weil "Animal Liberation" fünf und "Practical Ethics" neun Jahre später erschienen.

> Wir Menschen haben es nach
> Jahrhunderttausenden endlich geschafft, dass der Schutz
> unserer Minderheiten - Kranke, Behinderte, Alte - zum
> allgemein anerkannten ethischen Gebot werden konnte. Die
> geforderte Gleichsetzung Mensch-Tier würde diese positive
> Entwicklung wieder zunichte machen.

Egal welche Pilze er gegessen hat - es waren die falschen.

> Unsere Alten, Kranken,
> Behinderten und anderen Minoritäten würden sang- und klanglos
> untergehen zwischen den Interessen all der Orang-Utans, der
> Bonobos, der Delphine, Ameisen, Schildkröten…..

Man führe sich all die Organ-Utans und Schildkröten vor Augen, die in Deutschland leben... autsch.

> Ein konkretes Beispiel: Wieso eine Million € für ein Heim für
> ein oder zwei Dutzend menschlicher Behinderter ausgeben, wenn
> ich für die gleiche Summe hundert oder zweihundert
> Berggorillas ein sicheres, artgerechtes Biotop verschaffen
> kann?

Als ob man - wenn die Naturzerstörung durch Unveganismus aufgehört hat - noch extra Programme dafür bräuchte.

> Die Welt des Menschen und die des
> Tieres lassen sich nicht miteinander vermischen. Dies würde
> entweder den Untergang der Tiere bedeuten, oder aber die
> Übernahme „eiskalter“ evolutionärer Kriterien auf den
> Menschen. Eugenik, Zuchtauslese und am Ende auch Auschwitz
> liessen mal wieder grüssen.

Vielleicht doch keine Pilze, sondern Spülmittel? Es bekam ihm jedenfalls nicht gut.

> Die geringste Einschränkung würde von
> Anfang an die Bankrotterklärung des eigenen, ach so hohen
> Ideals bedeuten,

Wenn man nicht alle retten kann, soll man besser niemanden retten? Wenn das nicht "menschenverachtend" ist.

Neuer Tierschutz par excellence: PETA

Autor: martin
Datum:
Forum: Komplementärforum
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PETA-Präsidentin Newkirk fühlte genötigt, auf Victor Schonfelds Artikel "Five fatal flaws of animal activism" (in welchem er sich gegen solche Organisationen und Reformismus i.A. wandte) zu antworten: "A pragmatic fight for animal rights".

Ihre Argumente sind – richtig geraten – die gleichen Wiederholungen wie gewohnt.

Es sei möglich, für Abschaffung und Reform gleichzeitig zu arbeiten (ohne darauf einzugehen, wie der Industrie ökonomische Vorteile zu verschaffen diese schwächen soll). Da steigert sich noch darin, daß das angeblich der "einzige Weg" sei, Veränderungen zu erreichen.

Eines der Lieblingsargumente: Abolitionistisches Vorgehen würde den Tieren nicht helfen, solange bis die Abschaffung nicht erfolgt wäre (was hier mit einem Singer-Zitat "bestätigt" wird). Daher würden Abolitionisten ihre Ideale auf Kosten der Tiere, denen "wenigstens eine Verbesserung" nicht zukommen würde, umsetzen.
Das ständige Gerede über das angebliche Funktionieren von sozialen Veränderungen scheint hier überraschenderweise plötzlich völlig auszusetzen. Abolitionistisches Vorgehen bedeutet in erster Linie Menschen von Veganismus zu überzeugen und damit der Tierausbeutung die wirtschaftliche Grundlage (die Nachfrage nach den Produkten) zu entziehen. Jeder, der in seinem Gewerbe Umsetzeinbußen hat, wird nach dem Grund suchen und ihm entgegenzuwirken versuchen. Wenn der Grund Berücksichtigung von Tierrechten ist, wird versucht werden, durch vermeintliche Verbesserungen das Gewerbe als ethisch unbedenklich darzustellen. Abolitionismus führt zu selbst zu Reformen und "Verbesserungen der Haltungsbedingungen", aber ohne die negativen Auswirkungen mitzunehmen. Darüber hinaus hilft der den "jetzt lebenden" Tieren, da jeder neue Veganer die Tierleben rettet, die für seinen Nicht-Konsum nicht umgebracht werden (pro Jahr zwei Hühner (Eikonsum), sechs "Mast"hühner usw.), während Reformismus oftmals die Anzahl der ausgebeuteten Tiere erhöht.
Abolitionismus ist die beste und als Strategie einzig nachhaltig wirksame Methode, "jetzt lebenden" Tieren zu helfen.

Sie ignoriert auch sonst die längst gebrachten Argumente, wie wenn die Behauptet, Reformen würden langfristig auch der Tierbefreiung helfen. Daher wieder die Frage: Wie sollen Dinge, die die Industrie stärken, den Verbrauchern ein gutes Gewissen geben und damit die Nachfrage erhöhen, irgendwie "langfristig" zur Abschaffung beitragen?

Zuletzt verteidigt sie die dümmlichen PETA-Aktionen als "harmlose Streiche". Und nein, Aktionen die Tierrechte trivialisieren und lächerlich machen, sind nicht "harmlos", sondern höchst schädlich.

Newkirks Verteidigung ist jedoch positiv zu sehen, denn die Notwendigkeit dazu zeigt, daß immer mehr Menschen gibt, die solchen Tierschutz (egal ob alten oder neuen) ablehnen und wirklich Tierrechtsarbeit machen.

Antwort an einen Neuen Tierschützer

Autor: martin
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Norm Phelps bemüht sich, den Neuen Tierschutz zu verteidigen: In Praise of 'The New Welfarism'. Allerdings ist an seiner Verteidigung nichts neu, sondern es ist die ewig alte Leiher von Argumenten, die längst widerlegt sind. Auf diese Widerlegungen bzw. Gegenargumente, geht er nicht ein, sondern spult gebetsmühlenartig die alten Phrasen herunter.

Angefangen mit:
Zitat: Even worse, this dispute is not taking place between people who advocate one strategy and people who advocate a different, separate strategy. Both sides support abolitionist advocacy, and both sides agree that abolitionist advocacy, primarily in the form of vegan campaigns, is the heart and soul of the animal rights movement.

Beide wollen eigentlich das gleiche? Nein, wollen sie nicht. Während der Neue Tierschutz nur behauptet, die totale Abschaffung sei das Ziel, arbeitet er nachweislich dagegen. Auch wenn es einzelne Aktivisten gibt, die möglicherweise tatsächlich der Tierrechtsidee anhängen, gilt das nicht für die Führer all dieser Organisationen. Die wissen genau, daß das, was sie tun, nicht zur Abschaffung führt. Sie sind es schließlich, die die Kampagnen und Themen danach ausrichten, daß diese möglichst gut auf potenzielle Spender zugeschnitten sind, und nicht danach, was sie gegen die Tierausbeutung bewirken.
Und wenn, wie er behauptet, "vegan campaigns" unterstützt würden, wieso findet man dann nie etwas davon (außer Alibi-Nennungen des Begriffs, wenn überhaupt)? Alles, was ich sonst lese, ist "veggie" oder "vegetarisch".

Phelps Rhetorik unterscheidet sich nicht von der der Tierrechtsgegner, so seien Kampagnen, die allen Ernstes die Abschaffung von Tierausbeutung und damit persönlichen Veganismus fordern "rigid, ideologically based orthodoxy". Die guten Tierschützer hätten hingegen "a more flexible and pragmatic approach". Mit "pragmatisch" meint er wahrscheinlich, mit Tierausbeutern zusammenzuarbeiten. Ich würde das eher Kollaboration nennen.

Seine Begründung, weshalb man auch tierschützerische Ansätze bräuchte, leitet er aus folgenden Gegebenheiten her.
Erstens sei der Tierproduktkonsum extrem stark im kulturellen Gedächtnis und der täglichen Lebenspraxis verankert. Wieso das irgendwie für Tierschutz sprechen würde, ist mir jedoch unklar.

Zweitens:
Zitat: Animal rights is the only social movement in history whose beneficiaries cannot participate in it and whose participants cannot benefit from it.

Das erste ja, aber das zweite? Große Tierschutzorganisationen sind Multi-Millionen-Euro/Dollar-Unternehmen, die Duzenden Menschen feste Vollzeitanstellungen gewähren. Wenn das kein "profitieren" ist, dann weiß ich auch nicht.

Drittens:
Zitat: Most people believe that their health, happiness, and prosperity depend on the abuse and murder of animals.

Die meisten? Wohl kaum. Für die meisten Menschen sind Tierprodukte lediglich Nahrungsmittel u.Ä., die zu konsumieren sie erzogen wurden. Die Alternativen sind einfach und reichlich vorhanden, sodaß die wenigsten Menschen Probleme bei der Umstellung haben, sobald sie ausreichend informiert sind. Die Information ist das Problem und all die Tierschützer, die nicht oder schlecht über Veganismus informieren bzw. ihn sogar als zu radikal und zu schwierig diskreditieren, sind das Grund dafür, daß die Neuveganerrate noch niedrig ist. Die Menschen, die wirklich unter keinen Umständen Tierprodukte durch Alternativen ersetzen wollen, sind eine absolute Minderheit.

Der gleiche Unsinn anders:
Zitat: Likewise, most people believe that their health and longevity depend on animal research.

Ich habe von noch niemandem gehört oder in irgendeiner Diskussion gelesen, daß er glaube, seine Gesundheit hinge von Tierversuchen ab. Anders würde sich auch kaum erklären, weshalb 90% der Menschen bereits gegen Tierversuche sind. Auch hier sind die Tierversuchsbefürworter die Minderheit und nicht der Normalfall.

Viertens:
Zitat: All too many people predicate their self-worth on feeling superior to nonhuman animals. They fight tooth and nail to hang on to this sense of superiority and when it is challenged they feel insulted and devalued and they reject the message out of hand.

Auch hier ist mir unklar, wo diese vielen Menschen, die das tun, herkommen. Der Großteil der Menschen (wahrscheinlich alle) ist im Gegenteil der Meinung, daß das Verursachen "unnötiger Schmerzen" unethisch ist. Speziesismus ist nicht, wie er darstellt, eine tiefverankerte Ideologie, von der jeder Einzelne absolut überzeugt wäre, sondern in erster Linie ein sozialer Zustand. Fast alle Menschen haben oder hatten "Haus"tiere, die meist auch außerhalb ihrer Funktion gut behandelt wurden. Die wirklich überzeugten Speziesisten sind auch hier die Minderheit. Der gesellschaftliche Speziesismus ist ohne Frage stark, aber Phelps setzt eindeutig falsche Akzente.
Es ist eine beliebte Masche der Tierschützer, Menschen für zu dumm für die Tierrechtsidee zu erklären. Die Praxis beweist das Gegenteil: Immer wieder kann man von Menschen lesen, sie hätten irgendein Video über Tierausbeutung gesehen und dann für eine geraume Zeit die damit verbundenen Tierprodukte nicht mehr konsumiert. Die Überzeugung ist ohne weitere Unterstützung nicht nachhaltig, aber sie verstehen eindeutig, daß es falsch ist und daß sie mit ihrem Konsum dafür verantwortlich sind. Veganismusaufklärung funktioniert sehr wohl, wenn man sie nur machen würde.

Fünftens und letztens:
Zitat: When you recognize the justice of the animals’ cause, you understand for the first time that your life up until now has been based on immoral acts.
[…]
This is because it is urgently important to all of us to think of ourselves as moral people. There are few experiences more painful than acknowledging that our behavior is, in fact, immoral. And so, the pain generated by the recognition that eating animal products is profoundly evil is intense. Experiencing it, most people go into denial and lash out at the messenger.

Unangenehme Wahrheiten erzeugen Widerstand. Richtig, und weiter? Das ändert nichts daran, daß die vollständige Offenlegung des Fehlverhaltens notwendig und ein wichtiger Faktor für das Verständnis ist. Neuveganer (notwendigerweise ethisch motiviert) sind in erster Linie froh und erleichtert, daß sie die Periode ihrer Mitverantwortlichkeit für Tierausbeutung hinter sich haben.
Die Stärke der Verdrängung ethischer Fakten ist begrenzt und funktioniert nur so gut, so wenig die Menschen mit der Wahrheit konfrontiert werden. Erst die Konfrontation erreicht den Umdenkprozeß, nicht die ständige Verschiebung und das Schönreden der Fakten wie es die Neuen Tierschützer praktizieren.

Bei diesen Prämissen wundert es wenig, daß Phelps zu fehlerhaften Schlußfolgerungen gelangt. Eine schließt er gleich an den letzten Punkt an.
Zitat: For this reason, abolitionist campaigns alone, unsupported by other strategies, will never reach most members of the public. Most people will reject them because of the intense emotional distress they cause.

Damit reduziert er nicht nur die menschliche Psyche auf die Pole totale Annahme und totale Ablehnung, sondern verknüpft "abolitionistische Kampagnen" auch wie selbstverständlich mit dem letzten. Menschen mit der ganzen Wahrheit auf einmal zu konfrontieren, erzeugt selbstverständlich oft Ablehnung, die ist jedoch selten von Dauer. Der Umdenkprozeß dauert meist einige Zeit, er kommt aber nur am Ziel (Veganismus) an, wenn darauf fokussiert wurde. Gerade weil das Thema Ablehnung erzeugt, werden die Menschen immer nur so weit gehen, wie sie müssen und nicht weiter. Da von Neuen Tierschützern nur auf "weniger Fleisch" oder Vegetarismus fokussiert wird, ist klar, weshalb die Menschen genau bis dorthin und nicht weiter gehen.

Zitat: But for most of the public, it does not work that way. They need to be brought along slowly, inch by inch.

Wir lernen von Phelps: Die Bürgerrechtsbewegung in den USA hat in Wirklichkeit gar nicht funktioniert. Daß sofortige und kompromißlose Gleichstellung gefordert und Gradualismus abgelehnt wurde, war ein zu großer Schock für die Restbevölkerung und daher gibt es bis heute offizielle Rassentrennung. Oder ohne Ironie: Selbstverständlich nicht. Radikalismus ist der Faktor für wirklichen und effektiven Fortschritt, wohingegen Gradualismus, der sich im Reformismus manifestiert, ewig langsam Pseudo-Fortschritte erreicht. Ohne eine breite, kompromißlose Bewegung, wird es nicht vorwärts gehen (und die wird von Neuem Tierschutz verhindert).

Sein Glanzstück ist die Verteidigung von unlogischen Taktiken, weil die Welt unlogisch sei.
Zitat: Abstract theory is always consistent, the real world is messy and logically inconsistent.
[...]
We need indirect—logically inconsistent, if you will—tactics to get past the emotional, cultural, familial, and social stone walls that keep people from hearing and acting on the abolitionist message.

Wer sich fragt, wieso hier Unlogik verteidigt werden muß, braucht sich nur einmal die Methodik von Neuem Tierschutz anzusehen. Es ist das gleich wie der Unterschied zwischen Vegetarismus und Veganismus (und trifft auch insofern zu, da Neuer Tierschutz für ersten und gegen zweiten ist): Veganismus ist langweilig einfach, er sagt, keine Tierprodukte in irgendeiner Weise zu konsumieren. Erst ("ethisch" motivierter) Vegetarismus ist interessant: Schweine und "Mast"hühner dürften aus ethischen Gründen nicht umgebracht werden, aber Rinder und "Legehennen" dürfen es. Um den ethischen Unterschied zu erklären, der das eine verdammt, aber das andere rechtfertigt, braucht man eine ganze Menge Unlogik. Ähnlich beim Tierschutz: "Pelz" soll niemand tragen, aber "Leder" und "Wolle", obwohl in sehr viel größerem Umfang konsumiert, werden nicht angeprangert. Zu erklären, weshalb Schafe ethisch wichtiger sind als Nerze, braucht wiederum eine ganze Menge Unlogik - im Gegensatz zur langweilig eintönigen Tierrechtsposition, beides als gleich falsch anzusehen (und daher nie nur eines zu thematisieren).
Seine Behauptung, die Welt sei unlogisch (oder die Menschen zu dumm, logisch Konzepte zu begreifen), widerspricht schlichtweg der einfachsten Alltagsempirik. Das erste, worauf sich angegriffen fühlende Personen bei einem "Anti-Pelz-Stand" hinweisen, sind die (vermeintlichen) "Leder"-Schuhe, denn sie wissen genau, daß das ethisch nicht besser ist. Die Argumentation funktioniert nur, wenn man logisch konsistent Tierrechte und nicht weniger fordert.

Praktisch sieht es für ihn so aus:
Zitat: But we also need groups like PETA, The Humane Society of the United States (HSUS) and Farm Sanctuary who are simultaneously reaching out to people who react negatively to pure vegan advocacy. Sadly, those people are the vast majority of the population. But unless we can bring them on board, abolition will never become a reality.

Übersetzt heißt das, man brauche Tierschutz-Ablaßhandel, "Gütesiegel" für tierschutzgerechte Tierausbeutungsprodukte und dgl., was die Menschen vom Veganwerden abhält, um letztendlich die Tierausbeutung zu beenden. Warum man die Tierausbeutung auf einer neuen Ebene (die der "tierschutzgerechten" Tierausbeutung) festigen soll, um sie abzuschaffen, ergibt auch bei der tausendsten Wiederholung keinen Sinn.

Apropos Wiederholung:
Zitat: Moving Forward Step by Step by Step
In the real world, as opposed to the ivory tower inhabited by the theorists of one-track activism, you campaign for what it is realistic to think you might be able to get. And when you get it, you use that as a platform to get more. And you keep advancing in that fashion, one step at a time, until you reach your goal. That is how progress takes place.

"Schritt für Schritt" funktioniert nicht, wenn es die falsche Richtung ist. Die Tierausbeutung umzugestalten und die eine Sorte Käfig (Legebatterien) durch eine andere ("Bodenhaltung") zu ersetzen, ist kein Schritt in Richtung Abschaffung. Ein Verbot von Tierversuchen an Affen zu fordern, weil sie menschenähnlich sind, ist eine Sackgasse, weil Affen die einzigen menschenähnlichen nichtmenschlichen Tiere sind.

Wo bleibt überhaupt der "Plattformeffekt" bzw. das "schrittweise Vorgehen"? Legebatterien sind bereits verboten und das Verbot der Kleingruppenkäfige ist auch beschlossen, wo also bleiben die Kampagnen gegen "Bodenhaltung"? Eigentlich sollte die doch schon seit mindestens einem Monat laufen. Dieser Effekt würde nicht funktionieren, wenn man ihn nicht nutzt, zudem ist das Thema gerade jetzt noch aktuell, es wird also höchste Zeit, damit anzufangen. Komischerweise habe ich aber von keinen Kampagnen gegen "Bodenhaltung" gehört. Wie kommt das? Oder ist es etwa so, daß mit den Legebatterien nur ein unpopulärer Bereich herausgegriffen wurde, mit dem man Aufmerksamkeit erreichen und dadurch Spenden einnehmen konnte, und jetzt, da das mit Kampagnen gegen die "Alternativhaltungs"-Formen nicht möglich ist, das Thema einfach vergessen wurde? (Das würde mich aber sehr überraschen.)

Auch sehr typisch bei Neuen Tierschützer: Sie haben keine Ahnung, was Abolitionismus ist und was er will. Oder sie haben Ahnung, betreiben solche Verleumdung wissentlich:
Zitat: the "abolitionists” tell us that it is wrong to try to ease the agony of these battery hens. They tell us that it is wrong to campaign to abolish these battery cages.

Aber ja, Abolitionisten wollen, daß Tiere in den schlechtesten Bedingungen bleiben und sie wollen auch Hennen in Käfigen nicht helfen. (Alle ganz böse Menschen.)
Doch auch hier verdreht er die Realität. Abolitionismus ist das einzige, was den Tieren wirklich hilft. Reformismus hilft ihnen nicht, denn es ist nicht besser, wenn ihre Käfige durch andere ersetzt werden. Es hilft ihnen nicht, wenn die Enge des Käfigs durch die Enge durch Tausende andere Tiere ersetzt wird.
Abolitionismus hingegen erreicht Verbesserungen. Um so erfolgreicher er ist, um so eher wird die Tierausbeutungsindustrie anfangen zusammenzubrechen und das beginnt selbstverständlich an den schwächsten Stellen zuerst, also genau dort, wo die Tiere am meisten leiden. Was die Neuen Tierschützer in jahre- und jahrelanger Kleinarbeit zu erreichen versuchen, würde eine breite, abolitionistische Bewegung nebenbei erreichen, aber das wäre natürlich zu einfach.

Zitat: At this point in the development of the animal rights movement, campaigns to abolish animal agriculture have no chance of success—and will have none for the foreseeable future—while campaigns to ease the suffering of farmed animals are succeeding on a significant scale here and now.

Der erste Teil hier, Abolitionismus funktioniere nicht, ist eine weitere Wiederholung, interessanter ist die Hinterfragung des zweiten Teils: Warum haben Reformen denn eigentlich Erfolg? Die Tierausbeutungsindustrie ist eine Industrie wie jede andere und würde nie, absolut nie, Veränderungen akzeptieren, die ihr schaden. Sie akzeptieren nur solche, von denen sie profitiert, entweder durch Verbilligung der Produktion oder durch Absatzförderung. Die Reformen, die angeblich schaden würden, erreichen meistens beides: Alte und unrentable Methoden (z.B. Kastenställe für Kälber), werden durch neue und profitablere Methoden ersetzt (Kälbern wird etwas Sozialkontakt gewährt, was wiederum teure Tierarztkosten reduziert). Auf der anderen Seite bekommen die Firmen, die dergleichen durchführen, damit das Prädikat "tierschutzgerecht" von den Tierschutzorganisationen verliehen und können sich vor den Verbrauchern als "tierlieb" profilieren, was ihren Absatz fördert. Wie solches Vorgehen jemals auch nur annährend der Industrie schaden und damit "langfristig" zur Abschaffen führen soll, ist und bleibt ein Rätsel.

Die "Abschaffung der Legebatterien" in der EU bis 2012 (seit diesem Jahr in Deutschland) nennt er:
Zitat: campaign for abolition and reform at the same time

Mehr als ein Wortspiel ist es nicht, denn die "Abschaffung der Legebatterien" bedeutet im Klartext eine Neudefinierung von "Käfig". Die eine Käfigform wird "abgeschafft", die andere eingesetzt. Eine Abschaffung von Käfigen es ist es keineswegs, weshalb es eben nur Reform und nicht "gleichzeitig" (eine relevante Form von) Abschaffung ist.

Eine nüchterne Überprüfung der theoretischen Auswirkungen fällt wenig vielversprechend aus: Reformismus stärkt die Industrie und sichert oder erhöht den Verbrauch. Abolitionismus schwächt die Industrie und senkt den Verbrauch. Und das wollen solche Leute "gleichzeitig" machen. Wie das gehen soll, erklären sie nicht, stattdessen stützen sie ihre Thesen auf Wortspiele wie oben.

Seine Zusammenfassung zum Schluß ist der Höhepunkt der Realitätsverdrehung:
Zitat: Reform campaigns are succeeding on three fronts. First, they are reducing the suffering of tens of millions of animals right now
[…]
Second, they are driving up the cost of animal agriculture to the point that the industry views them as a threat
[…]
Third, reform campaigns are putting animal suffering and death on the public’s radar screen in ways that generate much less resistance than the pure vegan message often does

Reformen reduzieren nichts, sondern verschieben es nur. Minimale "Verbesserungen" werden erreicht und der Konsum erhöht sich, sodaß letztlich mehr Leid verursacht wird. Oder das Leid verschlimmert sich sogar und wird nur optisch auf andere Bereiche verschoben (wie bei der sog. "Abschaffung der Legebatterien"). Im besten, wirklich allerbesten Fall ist es ein Nullsummenspiel, indem die minimalen ökonomischen Aufwendungen für die Umsetzung der Reformen, durch die Sicherung der Verkaufszahlen ausgeglichen werden.

Auch der zweite Punkt, sie würden ökonomischen Schaden verursachen, kann nur aus der Luft gegriffen sein. Die Reformen werden, wie gesagt, nur deshalb angenommen, weil sie die Produktion effektiver machen oder den Absatz garantieren. Im Klartext: Kosten einsparen oder wieder hereinholen. Die letzte große Reform als Beispiel betrachtet: Die Eier aus "Alternativhaltungen" (statt "Käfighaltung") sind ein bißchen teurer und der Eierpreis ist gestiegen, während der Konsum auch gestiegen ist. Es reicht Grundschulmathematik um auszurechnen, daß das erste eine Kostendeckung und das zweite eine Gewinnsteigerung ist. Wo ist hier der ökonomische Schaden?

Zum letzten, Reformen würden das Tierleid öffentlich bekannt machen. Auch das tun sie nicht, sondern nur das Leid von bestimmten Gefangenhaltungsformen oder bestimmten Bereichen (der "Massentierhaltung"). Diese Dinge sind das Böse und die "Alternativen" Tierausbeutungsmethoden das gute Gegenstück ("Alternativhaltung" oder idyllische Bauernhöfe). Tatsächlich adressieren Reformen nur das Tierleid der ersten Mehtoden und relativieren und verharmlosen die Tierausbeutung der anderen (nicht zuletzt, indem explizit gesagt wird, solche Produkte seien besser). Daher wundert es wenig, wenn in diesen Bereichen der Konsum ansteigt und sich damit insgesamt im Ganzen letztlich nur verschiebt. Tierschutz bleibt Tierschutz, d.h. die Vorstellung, man könne Tiere ausbeuten und umbringen, solange das nicht allzu grausam geschieht.

Auffällig an Phelps Text ist außerdem, daß er alle Gegenargumente der letzten Jahre konsequent ignoriert hat. Daß Reformen die Produktion effektiver machen, kann man schwarz auf weiß in Zahlen nachlesen; dazu, daß "tierschutzgerechte" Tierprodukte z.B. Vegetarier dazu bringen, wie "Fleisch" zu essen, gibt es fast monatlich einen Zeitungsartikel. Die ökonomischen Rechnungen sind genauso einfach, sie lassen schlichtweg die relevanten Zahlen weg. Das funktioniert genauso wie Balluchs Rechnung, die Abschaffung der Legebatterien sei ein Erfolg, weil es (zwischenzeitlich) weniger "Legehennen" gab und die Eierproduktion zurückging. Weggelassen hat er, daß der Konsum weiter anstieg (und ansteigt) und die fehlenden Eier importiert werden, d.h. mehr Hühner umgebracht werden und das lediglich woanders geschieht. Ob es ein Unterschied für die Tiere ist, in diesem oder jenem Land zu sterben, bezweifle ich.

Tierschutz hat versagt und nie funktioniert, Neuer Tierschutz hat versagt und nie funktioniert. Es wird endlich Zeit für Tierrechte, Veganismus und Abolitionismus, alles andere hilft der Tierausbeutungsindustrie oder bedeutet bestenfalls, sich im Kreis zu drehen.

Bob Torres: Making a Killing

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Bob Torres: Making a Killing. The Political Economy of Animal Rights, AK Press, oh. Aufl., Oakland (USA) 2007

Bob Torres ist Assistanzprofessor für Soziologie an der St. Lawrence University. Bekannt ist er vor allem als Ko-Autor des Buches "Vegan Freak: Being Vegan in a Non-Vegan World" (das gerade in zweiter Auflage erscheint) und der damit in Verbindung stehenden Radioshow "Vegan Freak Radio".

Im Klappentext – das als Vorwortersatz vorneweg – ist zu lesen, daß das Buch darlegt, warum die Befreiung der Menschen, von einem linken/marxistischen Standpunkt aus gedacht, auch die Befreiung der nichtmenschlichen Tiere miteinschließen soll bzw. muß. Es argumentiert dabei mit den Verknüpfungen von Unterdrückung, Hierarchie und Macht zwischen der kapitalistischen Ausbeutung von Menschen und von anderen Tieren.

Das erste Kapitel ("Taking Equality Seriously") leitet er mit der ethischen Ungleichbehandlung von "Haus"- und "Nutztieren" ein. "We have created a false dichotomy between behaviors attributable to companion animals and those of other species that blinds us to the inherent worth and needs of all animals." Er erklärt, daß beim Speziesismus ähnliche Herrschaftsstrukturen wie bei Rassismus und Sexismus existieren und daher eine Ablehnung von Herrschaft und Unterdrückung, wenn sie konsequent sein soll, auf alle Unterdrücken ausgeweitet werden muß. Das ergibt sich auch aus Feststellungen wie von Nibert, daß verschiedene Formen der Unterdrückung in Verbindung zueinander stehen und sich gegenseitig stärken.
Torres wendet sich dann dem Kapitalismus zu, dessen Schaffung von Armut und wie die herrschende Ideologie die Ursache auf die Armen selbst zu schieben versucht. Ausbeutung ist ein Teil der Ideologie, aber auch des ökonomischen Systems. Wenn man als Einzelperson von der Ausbeutung zurücktritt, besteht sie weiterhin in institutionalisierter Form und sie ist damit weiterhin aktiv und reproduziert sich. Auch wenn man selbst vegan wird, ändert das nicht automatisch den systembedingten Speziesismus wie den gesetzlichen Besitzstatus der nichtmenschlichen Tiere. Die institutionalisierte Ideologie besteht auch darin, daß Tierausbeutung alltäglich und normal ist. Sie umgibt alle Menschen, wird aber nicht bewußt wahrgenommen, wenn man nicht direkt darauf hinweist.
Als ideologische und ökonomische Basis aller Unterdrückung, identifiziert er den Kapitalismus, der daher das Angriffsziel sein muß, wenn es darum geht, Unterdrückung zu bekämpfen.

"Chainded Commodities" ist das zweite Kapitel und beginnt mit der Feststellung, daß die meisten Menschen konsumieren ohne über die damit verbundenen Bedingungen und Folgen nachzudenken. Jede Form von Konsum jedoch ist in einem Komplex verstrickt, der Politik, Macht, Technologie und mehr betrifft und beeinflußt. Für die Menschen ist es bequem, nicht zu wissen, was die Folgen sind, und die Produzenten bedienen sich dieses Umstands. Torres erklärt am Beispiel seines eigenen Bewußtseinswandels über die Hintergründe der Tierausbeutung durch einen Uni-Kurs in "Milchproduktion", bei dem ihm die Parallelen klar wurden. "Animals were being used as productive machinery, and I was learning how to exploit them efficiently."
Danach kommt er zu Grundlagen wie moralische Schizophrenie und die Unmöglichkeit, Unveganismus kohärent zu rechtfertigen, geht auf einige häufige vorgebrache Rechtfertigungsversuche ein und erklärt die Basis der Tierrechte als die gleiche Berücksichtigung gleicher Interessen. Die Benutzung von Tieren zu unseren Zwecken ist das Musterbeispiel für das Prinzip der Ausbeutung und für die Bewahrung deren Prinzipien durch eine geschlossene Klasse (den unveganen Menschen).
Marx beobachtete, daß in kapitalistischen Systemen der Austauschwert wichtiger wird als der Gebrauchswert und deshalb Ökonomie und das Sozialsystem untrennbar verknüpft sind. Die Ökonomie wirkt auf die sozialen, politischen und kuturellen Aspekte einer Gesellschaft zurück. Die Produkte werden von ihrer Herstellung getrennt, sodaß man dem Produkt selbst seine Hintergründe nicht ansieht. Kapitalismus (und damit Klassenkampf) zu verstehen bedeutet, diese Hintergründe aufzudecken und das muß auch für nichtmenschliche Tiere gelten. Sie sind in der einen Hinsicht (ihrem Status) der Arbeiterklasse sehr ähnlich, in anderer Hinsicht (dem revolutionären Potenzial) aber unähnlich. Ihr Status im Kapitalismus ist ein anderer als bei Menschen: "they are superexploited living commodities". Die Ausbeutung erstreckt sich nicht nur auf ihre Arbeitskraft, sondern auf ihre gesamte Existenz.
Am Beispiel der Eierproduktion zeigt Torres wie Hennen unter solchen Bedingungen "gehalten" und zu solchen Zeitpunkten mit entsprechenden Methoden umgebracht werden, daß die größtmögliche Ökonomität garantiert ist. Es ist seiner tierrechtlerischen statt tierschützerischen Ausrichtung zuzuschreiben, daß er nicht das typische Beispiel der "Fleischproduktion" gewählt hat, sondern eines, daß alle Unveganer betrifft. Genauso, daß er anschließt, daß Freilandeier keinen Deut besser sind ("even nice exploitation is still exploitation in the end"). Auch die Ausbeutung von Menschen unter schlechten Arbeitsbedingungen und Verletzungsgefahr ist in der Tierausbeutungsindustrie die Regel. Wer sich nicht um nichtmenschliche Tiere schert, tut es auch kaum bei menschlichen.
Als zweites Beispiel beschreibt er die Zustände und Methode bei Tierversuchen, die Ungenauigkeit und Nutzlosigkeit der Ergebnisse bzw. der Experimente überhaupt. Tierversuche bedienen auch hier eine große Industrie, die davon profitiert und daher kein Interesse am Wohlergehen der Tiere oder nur der Verwertbarkeit der Ergebnisse hat, sondern ausschließlich an ihrem Profit.
Er schließt das Kapitel mit den Worten: "and if we take our commitment to justice seriously, we should also [neben Rassismus, Sexismus, Klassismus] be fighting the speciesist in our heads. It is the only way forward in order to not undermine our own premises."

Das dritte Kapitel ist "Property, Violence, and the Roots of Oppression" überschrieben. Nichtmenschliche Tiere sind in jedem Status das legale Eigentum ihrer Besitzer. Sowohl die "Nutztiere", die unter den Bedingungen der Profitmaximierung gehalten werden, als auch die "Haustiere", die bei Nichtgefallen oder aus Kostengründen mit vorgeschobenen, trivialen Gründen euthanasiert werden können. Wenn nichtmenschliche Tiere gut behandelt werden, hat das daher meisten auch nur den Hintergrund, daß ihr Wert als Besitzobjekt erhalten werden soll.
Nach einer kurzen Theoriedarstellung, weshalb Besitz der meisten Produkte Diebstahl (an den Arbeitern) involviert, legt Torres dar, weshalb der Besitztumsstatus der Tiere zu ihrer Ausbeutung führt. Tiere stehen in einem wesentlich schlechteren "Arbeitsverhältnis" als die Arbeiterklasse, da ihre Ausbeutung umfassender und radikaler ist. Ihre gesamte Existenz, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, wird ausschließlich auf die Profitmaximierung des "Investors" ausgerichtet, wozu letztlich auch ihr Tod gehört, dessen Zeitpunkt die Profitmaximierung bestimmt. "Having animals categorized as property gives us the ability to exploit them as a resource for even minor human wants." Die Interessen des Besitzers stehen aufgrund des Besitzstatusses grundsätzlich höher als die Interessen des Besitzes.
Neben dem Besitzstatus ist das Dasein nichtmenschlicher Tiere in der menschlichen Gesellschaft von Gewalt dominiert. Ausbeutung (auch der nichtmenschlichen Tiere) erfordert inhärent ein hohes Maß an gewaltsamer Unterdrückung. Diese, das stellt er heraus, ist nicht einfach nur die Folge persönlicher Diskriminierung, sondern auch Folge der ökonomischen und sozialen Struktur. Die Profiteure versuchen sich dadurch zu wehren, daß Gesetze wie der Animal Enterprises Terrorism Act (2006) erlassen werden, die die Tierausbeutungs-Wirtschaft schädigende Aktivitäten (auch gewaltlose) als "Terrorismus" zu verfolgen ermöglichen. Der Staat schützt mit diesem Gesetz die Eigentümer und kriminalisiert die Tierrechtsidee.
Im Weiteren geht Torres näher auf die Theorie Bookchins ein, daß die Unterdrückung der Natur durch die Menschen aus der Unterdrückung der Menschen untereinander stammt. Eine bessere Beziehung zur Natur aufzubauen ist daher nicht möglich, ohne die Beziehungen untereinander zu überdenken. Er gibt einen Gegenentwurf einer Demokratie frei von Unterdrückung und der Möglichkeit der Partizipation.
Auch auf einen Gegenentwurf zum Antispeziesismus geht er ein und zwar Machans Versuch, die Ausbeutung der Natur (und nichtmenschlichen Tiere) durch Menschen zu rechtfertigen. Torres zeigt an dessen Argumenten, daß es dieselben sind, die auch zur Rechtfertigung der Unterdrückung von Menschen genutzt wurden (ähnliche Beispiele hier). Es ist in erster Linie hierarchisches Denken, das benutzt wird um Unterdrückung zu rechtfertigen. Und daher muß dieses bekämpft werden, angefangen bei jedem selbst. "Only with an integrative, holistic, and thoughtful approach to all oppression and hierarchy can we hope to build a different society."

Was das genau für die Tierrechtsbewegung bedeutet, darum handelt das nächste Kapitel "Animal Rights and Wrongs". Zu Beginn gibt er die bereits gezogenen Schlußfolgerungen, daß man sich gegen mehr als "nur" Speziesismus richten muß und daß man konkrete Analysen der bestehenden Strukturen braucht, um effektiven Aktivismus zu betreiben und nicht nur blinden Aktivismus, der ein gutes Gefühl, aktiv zu sein, vermittelt, aber nichts verändert.
Beispiele für schlechten Aktivismus lassen sich unschwer finden. Temple Grandin ist eine "Schlachthofdesignerin", die die Todesanstalten "streßfreier" für die Tiere gestaltet und die Produktion wirtschaftlich effektiver macht. Dafür bekam sie – wer hätte das gedacht – eine Auszeichnung von PETA. Diese Organisation nennt er als Musterbeispiel für alle, die vorgeben für Tierrechte zu sein, aber tatsächlich zur Tierrechtsidee widersprüchliche Aktionen durchführen. Grund ist ihr Interesse an Spendengeldern, sodaß ihre Aktionen daran gemessen werden, die gut sie zur Einnahmesteigerung dienen, nicht, ob sie wirklich zur Erreichung der Tierrechte geeignet sind.
Die Richtung, die angeblich auf die Abschaffung der Tierausbeutung hinarbeitet, aber meint, daß dies nur in kleinen Schritten möglich sei und daß man nicht zuviel fordern, zu "radikal" sein solle, sonst bekäme man gar nichts, wird als Neuer Tierschutz bezeichnet. Das Konzept, das ihm zugrunde liegt, zeichnet Torres am Beispiel Erik Marcus, PETA und HSUS nach. Die Kampagnen, die durchgeführt werden, helfen nicht im Geringsten, den Status der Tiere zu bessern, sondern sind auf ihre Öffentlichkeitswirksamkeit ausgerichtet. Der Neue Tierschutz macht dabei kostenlose Marktanalyse für die Tierausbeuter, die danach ihre Vermarktungsstrategien neu ausrichten können (z.B. indem sie "artgerechte Haltung" anbieten). "Some activists refer to these reforms as 'victories,' and they are victories, in a sense: they are victories for the industry." Diese Reformen machen (so steht schwarz auf weiß es in den Broschüren der angeblichen Tierrechsorganistationen) die Ausbeutung ökonomisch effektiver und steigern die Nachfrage nach diesen Produkten. Torres verdeutlicht, daß die Industrie, die von Tierausbeutung lebt, kein Interesse an Ethik hat, sondern nur an Produktion und Verkauf. Sie wird niemals Reformen umsetzen, die diesen Bereichen schaden könnten, daher können durch die Industrie akzeptierte Reformen niemals zu einer Schwächung dieser führen.
Er kritisiert auch den Opportunismus vieler "animal people", die nicht verstehen, daß die Ausbeutung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren verknüpft ist, und daher kein Problem damit haben, mit Konservativen und Evangelikalen zusammenzuarbeiten. Das gleiche gilt für PETA, wenn dort Kampagnen, die auf der Kommodifizierung von Frauen beruhen, durchgeführt werden, d.h. diese zu warenähnlichen Objekten der Werbung gemacht werden (wie für all die PETA-Plakate). Wenn die Tierrechtsbewegung Tierrechte erreichen will, müssen Menschenrechte geachtet werden und jede Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Geschlecht, Alter usw. abgelehnt werden.
Torres kritisiert im Weiteren die Substanzlosigkeit all deren, die andere für ihre Kritik an PETA oder Singer angreifen, ohne auf die Kritik selbst einzugehen. (Das Gejammer vom "fehlenden Zusammenhalt der Szene" kommt meist aus der Ecke derer, die von Kritik ablenken wollen.)
Zuletzt richtet er sich an die Linken und Anarchisten und zeigt, wie ihre stark verbreitete Ablehnung, sich für Tierrechte einzusetzen, auf tiefverwurzelten Speziesismus beruht. Oftmals wird eingewendet, man solle sich erst um die Probleme der Menschen kümmern, bevor man sich mit nichtmenschlichen Tieren befaßt. Niemand jedoch würde analog argumentieren, man solle zuerst die Probleme von Weißen beseitigen, bevor man zu den Problemen von Farbigen kommt. Gegen Tierrechten kommen auch genau die gleichen Pseudo-Argumente wie "es ist natürlich", "es war schon immer so", "Tiere sind weniger intelligent" usw., die bei den anderen Unterdrückungsformen benutzt wurden und werden (wie oben bereits erwähnt). Wer meint, das eine sei weniger wichtig als das andere, übersieht die strukturelle und ideologische Ähnlichkeit und Verknüpfungen zwischen der Unterdrückung von Menschen und Nichtmenschen.

Das letzte Kapitel ist "You Cannot Buy the Revolution" überschrieben. Torres vermittelt hier seine Überzeugung, daß man die Veränderung, die man erreichen will, in ersten Instanz in seinem eigenen Leben, Denken und Handeln umsetzen muß, und daß das, was wir heute tun, bereits zählt (auch wenn wir eine anarchistische bzw. vegane Gesellschaft vielleicht nicht selbst erleben). D.h. man kann nicht auf eine bessere Zukunft warten oder hoffen, ohne nicht selbst alles in der eigenen Macht stehende dafür getan zu haben. Hier richtet er sich auch noch einmal ausdrücklich an die Anarchisten und andere Menschen, die für mehr Gerechtigkeit kämpfen, und erinnert an die Notwendigkeit, daß die Unterdrückung nichtmenschlicher Tiere bekämpft werden muß, was in diesen Strömungen fatal vernachlässigt wurde. Es muß von einem "Lifestyle-Anarchismus" Abstand genommen und die Unterdrückung aller auch tatsächlich bekämpft werden.
Anschließend ruft er jeder Anarchisten und Nicht-Anarchisten dazu auf, vegan zu leben und erklärt das mit ethischer Notwendigkeit. "If animals are going to be considered in our struggle for social justice, veganism is the first place where that struggle must start." Er beschreibt die aufklärende Wirkung durch die bloße Anwesenheit eines Veganers in einer nicht-veganen Gesellschaft/Umgebung und erklärt, weshalb Vegetarismus nicht genug ist, um sich antispeziesistisch zu engagieren.
Relativierend spart er auch nicht mit Kritik am Veganismus als "lifestyle", wobei alles akzeptiert wird, das vegan ist, auch wenn es auf anderen Wegen ökologischen Schaden oder die Ausnutzung von Menschen unterstützt. Dies ist jedoch nicht veganismusspezifisch, denn den Bereich des "green capitalism" gibt es bereits länger.
Torres rät nochmals dringend von großen Organisationen ab, die ausschließlich spenderorientiert und reformistisch sind, weshalb sie nie etwas wirklich Entscheidendes bewegen werden. Auch vor der anderen Seite, den MDA (militant direct action), warnt er. Massive Gewalt einzusetzen, erst recht gegen Menschen gerichtet, ist widersprüchlich mit der Idee der Tierrechte und den ethischen Werten des Veganismus, zudem ist es strategisch ineffektiv. Gewalt ist Unterdrückung und wenn Unterdrückung das Problem ist, kann Gewalt nicht die Lösung sein, sie kann nur den letzten Ausweg darstellen.
Zum Schluß gibt er praktische Vorschläge, wie die Tierrechtsbewegung gestaltet sein sollte: Veganismus als Voraussetzung für jeden; jeder kann Aktivist sein, man muß/soll sich keinen großen Organisationen anschließen, denn jeder hat eigene Fähigkeiten, die er kreativ einsetzen kann; man soll sich in (eher kleinen) Gruppen zusammenschließen; man soll integrativ mit anderen Strömungen für soziale Gerechtigkeit (wie Antisexismus und Antirassismus) sein; man soll die großen Gruppen und selbsternannte Idole (wie Singer) ablehnen; man soll das Internet nutzen, dessen Reichweite nicht unterschätzt und abgelehnt werden darf, weil es "keine richtigen Aktionen" durchführe; als letzten Punkt gibt er zu bedenken, daß man aktiv sein und bleiben muß, um etwas zu verändern, und man sich nicht von Pessimismus wegen eines übermächtig erscheinenden Gegners lähmen lassen darf. "As LeGuin's character Shevek says, 'you can only be the revolution.' There is no other alternative."

Fazit: Das Buch ist auch für Nicht-Anarchisten empfehlenswert, denn es gibt auf wenigen (knapp 150) Seiten eine gute Einführung zu Grundwissen über die Tierausbeutungsindustrie, die Strömungen der Tierbewegung bzw. der Kritik des Reformismus und erklärt auch die marxistisch/anarchistischen Ideen mit einfachen Worten, unterlegt mit diversen Beispielen und eigenen Erfahrung aus einer Lehrtätigkeit und Aktivistentätigkeit.
Der Aufbau ist schlüssig - er nährt sich von der Theorie, über die Industrie und Tierrechtsbewegung zum Individuum - und wird durch ein Stichwortverzeichnis ergänzt.

Re: Studie - Cholesterinspiegel bei Veganern angeblich erhöht

Autor: martin
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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Die einzige aktuelle Studie, die man im Internet über Atkins, Veganer und Cholesterin findet (so oft wird diese Kombination ja nicht vorkommen), ist diese:
Zitat: The Effect of a Plant-Based Low-Carbohydrate ("Eco-Atkins") Diet on Body Weight and Blood Lipid Concentrations in Hyperlipidemic Subjects

David J. A. Jenkins, MD; Julia M. W. Wong, RD; Cyril W. C. Kendall, PhD; Amin Esfahani, MSc; Vivian W. Y. Ng, RD; Tracy C. K. Leong, BASc; Dorothea A. Faulkner, PhD; Ed Vidgen, BSc; Kathryn A. Greaves, PhD; Gregory Paul, PhD; William Singer, MD

Arch Intern Med. 2009;169(11):1046-1054.

Background Low-carbohydrate, high–animal protein diets, which are advocated for weight loss, may not promote the desired reduction in low-density lipoprotein cholesterol (LDL-C) concentration. The effect of exchanging the animal proteins and fats for those of vegetable origin has not been tested. Our objective was to determine the effect on weight loss and LDL-C concentration of a low-carbohydrate diet high in vegetable proteins from gluten, soy, nuts, fruits, vegetables, cereals, and vegetable oils compared with a high-carbohydrate diet based on low-fat dairy and whole grain products.
Methods A total of 47 overweight hyperlipidemic men and women consumed either (1) a low-carbohydrate (26% of total calories), high–vegetable protein (31% from gluten, soy, nuts, fruit, vegetables, and cereals), and vegetable oil (43%) plant-based diet or (2) a high-carbohydrate lacto-ovo vegetarian diet (58% carbohydrate, 16% protein, and 25% fat) for 4 weeks each in a parallel study design. The study food was provided at 60% of calorie requirements.
Results Of the 47 subjects, 44 (94%) (test, n = 22 [92%]; control, n = 22 [96%]) completed the study. Weight loss was similar for both diets (approximately 4.0 kg). However, reductions in LDL-C concentration and total cholesterol–HDL-C and apolipoprotein B–apolipoprotein AI ratios were greater for the low-carbohydrate compared with the high-carbohydrate diet (–8.1% [P = .002], –8.7% [P = .004], and –9.6% [P = .001], respectively). Reductions in systolic and diastolic blood pressure were also seen (–1.9% [P = .052] and –2.4% [P = .02], respectively).
Conclusion A low-carbohydrate plant-based diet has lipid-lowering advantages over a high-carbohydrate, low-fat weight-loss diet in improving heart disease risk factors not seen with conventional low-fat diets with animal products.

Hier haben keine 400 Leute teilgenommen, sondern 47, und nicht über vier Monate, sondern über vier Wochen. Desweiteren waren es Übergewichtige (was keine Aussagen über normalgewichtige Menschen macht) und das Ergebnis ist, daß eine vegane Atkins-Diät gegenüber einer vegetarischen Vorteile bei der Gewichtsabnahme und bessere Cholesterinwerte hat. Daß die Atkins-Leute die besten Werte haben, ist richtig, nur sind sie identisch mit den Veganköstlern. Dein Verwandter hat da so einiges verdreht, wie mir scheint.

Susann Witt-Stahl (Hrsg.): Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Susann Witt-Stahl (Hrsg.): Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen. Beiträge zu einer kritischen Theorie für die Befreiung der Tiere, 1. Aufl., Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2007

Dieser Sammelband, der aus einen Kongreß von 2006 hervorgegangen ist, behandelt das Verhältnis der Frankfurter Schule zur Idee der Tierrechte und viele weitere Bereiche wie der Kritik an gewissen Störmungen innerhalb der Tierbewegung. Die Beiträge wurden nicht ausschließlich von Personen aus dem Tierrechtsumfeld, sondern auch von "externen Wissenschaftlern", die einer gewissen Einseitigkeit entgegenwirken sollen.

Das Buch ist aktuell in der zweiten Auflage erschienen, der Beitrag hier behandelt die erste, sodaß zu Änderungen nichts sagen kann. Alle kursiven Hervorhebungen sind aus dem Original übernommen.

Im Editorial liest man die Themenstellung, aus der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule (u.a Adorno, Horkheimer, Marcuse) die Relevanz für eine Tierrechtstheorie heraussuchen zu wollen, noch einmal genauer. Zwischen diesen Philosophen und ihrer persönlichen Konsequenz besteht wie so oft eine gewisse Diskrepanz und so ist es auch fragwürdig, ob man die Tierfreundlichkeit Marcuses damit belegen kann, daß er sich "eine Dauerkarte für den Zoo in San Diego zulegte". Aber es heißt ja nicht, daß die Kritische Theorie eine Tierrechtsphilosophie wäre, sondern sie soll als Vorlage dienen. "Mit diesem Band soll ein Implus dafür gegeben werden, auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie eine kritische Theorie zu entwickeln für eine befreite Gesellschaft mit einem kollektiven Bewusstsein von einer [...] 'Solidarität, die schließlich auf die Kreatur schlechthin sich erstrecken könnte.'" Und weiter: "Ein Großteil der Autoren der in diesem Band versammelten Beiträge begeben sich – entlang der Threorielinie Hegel-Marx-Freud – in der Kritischen Threorie der Frankfurter Schule auf die Suche nach tierbefreierischen Elementen und Gehalten einer Utopie der Versöhnung von Mensch und Natur."

Im Vorwort von Moshe Zuckermann ("Mensch und Tier. Anmerkungen zur Zivilisationstragik") liest man seine Erklärung des Umgangs mit nichtmenschlichen Tieren aus der geschichtlichen Entwicklung. Auf der einen Seite stand die zivilisationsgeschichtliche Notwendigkeit die Natur zu beherrschen und auf der anderen sieht er die ideologische Begründung insbesondere durch die monotheistischen Religionen bedingt, so wenn z.B. die Bibel den Zustand der Beherrung mit ihren Herrschaftsgebot legitimiert.

Carten Haker gibt im ersten Beitrag eine Einführung zum "Mensch-Tier-Verhältnis in der Kritischen Theorie Theordor W. Adornos und Max Horkheimers". Diese bezeichneten das Verhältnis in gesellschaftlich-geschichtlicher Hinsicht als totale Unterdrückung und Instrumentalisierung mittels einer Vernunft, die "ihre Natürlichkeit nicht kritisch reflektiert und Herrschaft zurücknimmt". Sie beschäftigten sich auch mit der Entwicklung der ideologische Abgrenzung der Menschen von den anderen Tieren. Die Vernunft bedinge dabei die auf die Empathie bezogene "Verhärtung gegenüber Natur und Tieren". Das Tierhafte wird als das Triebhafte unterdrückt und tabuisiert und Menschen, um sie zu diffamieren, als nichtmenschliche Tiere bezeichnet.
Schließlich kamen sie zu einer negativen Moralphilosophie. Laut Marcuse sei "keine freie Gesellschaft vorstellbar, zu deren 'regulativen Ideen der Vernunft' nicht der gemeinsame Versuch gehörte, die Leiden, welche die Menschen den Tieren zufügen, folgerichtig zu verringern". Die letzte Formulierung ähnlich gefährlich der Tierschutzrhetorik und Adorno und Horkheimer formulierten keine wirkliche klare Position, wie diese Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen seien, und sprachen pauschal von einem "Heraustreten des Gedankens aus dem Banne der Natur".

Gunzelin Schmid Noerr geht im Beitrag "Mitleid mit der gequälten Kreatur" dem Einfluß der Mitleidsethik Schopenhauers auf die Kritische Theorie nach. Schopenhauers "Mitleid" war keine "bloß subjektive Anwandlung von Herzensgüte, sondern ein intuitives Wissen um das Empfinden anderer und um das letztlich unaufhebbare Leiden alles Lebendigen". Daher sei man nicht christliches "Erbarmen, sondern Gerechtigkeit [...] den Tieren schuldig". So weit, so gut, doch sein Ansatz begünstigt problematische Entwicklungen, wenn er diese Gerechtigkeit auf Utilitarismus gründet. Das Mitleid, so Schopenhauer, müsse nicht zu einem Verzicht auf Tierprodukte führen, da "der Mensch durch Entbehrung der tierischen Nahrung zumal im Norden, mehr leiden würde, als das Tier durch einen schnellen und stets unvorhergesehenen Tod". Die Zurückweisung dieser Ansicht durch Noerr ist richtig, aber inhaltlich fraglich, wenn er von "vegetarischen" Produkte spricht. Die Vertreter der Kritischen Theorie, so wird nachgewiesen, widersprachen Schopenhauers Meinung, Mitleid sei das alleinige moralische Fundament. So sahen sie es als "Antwort der individuellen Moral auf die Erniedrigung der Individuen zu Opfern der gesellschaftlichen Naturgeschichte", aber allein als zu utopisch, sodaß zusätzlich "politische Mittel" notwendig seien. Ein Wiederauftauchen der Ansätze Schopenhauers und der Kritischen Theorie wird z.B. im Pathozentrismus der Gegenwart, wie von Angelika Krebs rekonstruiert, gesehen.

In "Der Anfang der Wissenschaft" geht Michael Sommer der Bedeutung Marx' "Kapital" für das Verständis des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft nach. Für Marx gehörten Natur und Gesellschaft untrennbar zusammen, soviel ist verständlich, danach werden Sommers Ausführungen jedoch recht abstrakt (vor allem, wenn es um Hegel geht, aber das liegt wohl auch in der Natur der Sache).

Konkreter wird es wieder in "Marxismus und Tierbefreiung" von Marco Maurizi. Dort heißt es, daß der Marxismus "keine Ethik bildet, weil er die politische Dekonstruktion der Ethik als solche ist". Darüber hinaus hätte der Kommunismus keinerlei Affinität zur Beendigung der Tierausbeutung, aber, so Maurizi, "entscheided ist, wie wir das Tier-Problem heute betrachten müssen und ob die marxistische Theorie Potentiale für seine Auflösung birgt". Diese sieht er darin, daß der Marxismus Ausbeutung (egal welcher Form) als historische Notwendigkeit sieht, sodaß sie, wenn sie historisch überwunden ist, verschwinden kann. Falls der Marxismus wirklich bei der Befreiung der Tiere hilfreich sein sollte, scheint mir jedoch eine Abgrenzung von den anthropozentrischen und speziesistischen Aussagen Marx selbst notwendig.
In seinem zweiten Beitrag ("Die Zähmung des Menschen") will Maurizi die materielle und ideele Seite des Speziesismus als Theorie unterschieden wissen, d.h., daß Speziesismus nicht nur eine Form der Diskriminierung, sondern auch ein Herrschaftsprinzip ist. Er weist nach, daß Singer dies nicht verstanden hat und sein Blick "der Blick des bürgerlichen Moralisten" ist. Maurizi hält dagegen, daß "die Struktur der bürgerlichen Moralphilosophie selbst in Frage gestellt" werden muß.
Die Geschichte des Speziesismus beginnt seines Erachtens nicht mit der urzeitlichen Jagd, da dies keine Ideologie beinhaltete, sondern mit der systematischen Trennung von Menschen als Menschen und anderen Tieren als Nichtmenschen, wie v.a. in der abendländischen Philosophie (d.h. Kirchendoktrin). Er meint, mancher Antispeziesismus vergesse, daß sich die Menschen erst mit der Nahrungsproduktion aktiv von anderen Tieren abzugrenzen begannen und daß die Ausbeutung gerade früher weniger auf Diskriminierung, sondern mehr auf Herrschaftsstrukturen beruhe. "Wenn die Antispeziesisten von den Interessen der Menschen sprechen, vergessen sie, dass 'alle Menschen gleich, aber einige gleicher sind'." Deshalb müsse "die Befreiung der Tiere mit der Befreiung der Menschen identisch" sein.

"Emanzipative Praxis und kritische Theorie. Zur Dialektik von integrativer Anerkennung und aufhebender Negation" heißt der Aufsatz von Marcus Hawel und er beginnt mit der Darstellung der Herr-Knecht-Dialektik bei Hegel. "Das philosophische Problem der Emanzipation, das sich um die Herr-Knecht-Dialektik zentriert, setzt demnach auf beiden Seiten, sowohl beim Herrn als auch beim Knecht, vernunftbegabte Wesen voraus. Tiere allerdings sind nach der herrschenden Logik ohne Vernunft", daher könnten nichtmenschliche Tiere "nur befreit werden". Die Menschen, wollten sie die nichtmenschlichen Tiere befreien, müßten sich selbst befreien und aufhören "die Natur als bloße Ausbeutungskategorie und feindselig zu behandeln."

Michael Fischer schreibt über "Tiere als Rechtssubjekte: Vom Tierprozess zum Tierschutzgesetz". Zuerst gibt er einen Überblick über vorneuzeitliche Tierprozesse und Tierstrafen, in denen nichtmenschliche Tiere wie Menschen angeklagt und verurteilt wurden (für Menschentötung z.B. mit Exekution; bei Schadenverursachung z.B. mit Exkommunikation). Teilweise galten nichtmenschliche Tiere als Rechtssubjekte, auf der anderen Seite waren sie rechtlich-moralische Objekte. Ein Widerspruch besteht darin, daß nichtmenschliche Tiere einerseits als die menschliche Kommunikation verstehend (Vorladung vor Gericht, schriftliche Bekanntmachungen), andererseits im traditionellen Verständnis als "unvernüftig" galten. D.h. wenn Tiere zu Rechtssubjekten gemacht wurden, "vollzog sich eine weitgehende und menschenanaloge Personifizierung derselben". Die Prozesse selbst dienten der Wiederherstellung der aus der Bibel abgeleiteten Hierarchie tierlicher Unterordnung, die durch "Angriffe" von nichtmenschlichen Tieren gegen Menschen "mißachtet" wurde. Während früher die Tiere zu Rechtssubjekten gemacht wurden, obwohl sie das der damaligen Moral nach nicht sein konnten, macht das heutige Tierschutzgesetz sie hingegen nicht mehr zu Rechtssubjekten, sondern sie sind reine Objekte, was wissenschaftlich richtiger ist, ihre Situation allerdings nicht gebessert hat.

Christoph Türckes Beitrag "Mensch und Tier" handelt von der "Reichweite des 'Speziesismus'" - gemeint ist die schmale Differenz von Menschen und Menschenaffen. Zu Beginn wundert man sich zwar, daß laut Türck Singer den Begriff Speziesismus erfunden haben soll, dafür werden jedoch Singers Absurditäten vor allem aus "Praktische Ethik" offengelegt. Da nach Singer nur das utilitaristische Leid- bzw. Glückskriterium zählt, hätten menschliche Säuglinge u.U. in der Abwägung weniger Rechte als Menschenaffen. Trücke findet diesen "Glücksmengenvergleich" verständlicherweise "haarsträubend". Das Ende des Beitrag ist jedoch leicht verwirrend: Der Speziesismus sei "der humane Fürsprecher der Tierwelt. Gesetzliche Verankerung von Tierschutz ist ihm selbstverständlich. Wie weit es allerdings Sinn macht, Tieren Rechte zu geben, wäre in seinem Licht neu zu erörtern." Weitere Erklärung und ob Tierschutz hier positiv oder negativ gemeint ist, gibt es nicht. Daß Speziesismus und Tierschutz vereinbar, wenn nicht gar einander notwendig sind, ist richtig, aber eher ein Grund mehr, Tierschutz abzulehnen.

In "'Ein Königstiger als Vegetarianer'" kritisiert Arnd Hoffmann die "Utopielosigkeit von Antispeziesismus und Veganismus". Ein Problem sieht er in der Argumentation durch die Darstellung gegenwärtiger Grausamkeiten ("hyperrealistische[r] Koketterie mit dem emotionalen Kitzel des Schockierens"). Seiner Meinung nach fehlt es der aktuellen Diskussion an Utopiebildung, was ein schweres Defizit darstelle. Um den defizitären Charakter zu beweisen, beginnt er mit der Stellung der Utopie in der Kritischen Theorie. "Erst die Benennung von Horizonten des Utopischen macht eine Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse möglich." Hoffmann vermutet danach im Antispeziesismus anthropozentrische Sichtweisen, insbesondere im dualistischen Sprachgebrauch der Umbenennungen ("Fleisch – Leichenteile"), ohne zu sagen, was die nicht-anthropozentrische Variante wäre. "Er verrennt sich dann vollends, wenn er den Differenzbegriff des 'Anderen' ausschließlich in den ideologisch-speziesistischen Gewaltzusammenhang stellt." Die krampfhafte ideologische Zusammenführung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren sei nicht zu empfehlen. "Demgegenüber glaube ich, dass eine kritische Theorie zur Befreiung der Tiere auf die historische Differenz setzen muss", z.B. durch eine "wirkliche Revision der Gattungsverhältnisse". Wenn nämlich lediglich die jetzige "Würde" des Menschen auf die nichtmenschlichen Tiere übertragen würde, bliebe das "ideologisch verblendet". Er nennt es "guten Speziesismus". Inwiefern der mit "Würde" die Idee der Rechtezuweisung impliziert, ist nicht klar.

Laut Esther Leslies und Ben Watsons Beitrag "Tiere, Geschichte und Kunsttriebe" konnte die Jagdsabotage in England nur von Stadtmenschen erfunden worden sein, die ein entfremdetes Verhältnis zu Tieren haben und sie vermuten in der Tierbefreiungsbewegung eine populärkulturelle Motivation. In bezug auf die Kritische Theorie fragen sie: "Ist dies eine ernsthafte 'Kopernikanische Wende' im marxistischen Denken oder lediglich eine weitere pseudopolitische Welle, die uns von der Kulturindustrie aufgedrängt wird?" Sie geben dann einige Beispiele für die Darstellung von Tieren in der Kunst (hauptsächlich Literatur) und Philosophie (Marx, Engels, Benjamin), sowie Beobachtungen zu Parallelen tierlichen Verhaltens in der Gegenwartskultur, schließlich Kunst von nichtmenschlichen Tieren selbst (Affenkunst). Diverse Rätsel gibt mir folgender Satz auf: "Animal Liberation bedeutet nicht notwendigerweise Vegetarismus – der eine sktiererische Form der Ernährung sein kann, die eher auf der Verdrängung des factum brutum des Todes als auf dem Nichttolerieren von Leid basiert -, sondern soziale Revolution, die Rückkehr zu dem, was wir an erster Stelle wollten, bevor das Geld internevierte (es gibt Anziechen dafür, dass aufgeschlossene Veganer in den Vereinigten Staaten, die überfahrene Tiere essen, diese Argumente anerkennen)." Wieso Tierbefreiung nicht Vegetarismus bedeutet, ist klar, sie implizieren damit allerdings auch Veganismus. Wieso Veganer tote Tiere essen, wäre das nächste Rätsel. Und zuletzt halten die Autoren von Tierbefreiung auch nicht allzuviel: "Daher lautet unser Fazit, dass es nicht darum geht, 'die Tiere' dort drüben zu retten. Es geht darum, uns Tiere hier zu retten – menschliche Tiere, die im kapitalistischen System gefangen sind."

Agnese Pignataro richtet sich in "Für eine Wissenschaft ohne Opfer" gegen die rein anthropozentrische Ausrichtung des Antivivisektionismus, die auf der Unübertragbarkeit und damit auf der Schädlichkeit der Tierversuche für Menschen basiert. Sie stellt heraus, daß diese keine Ausrichtung auf ethische Gründe um der Tiere selbst willen impliziert. "Wir müssen die Menschen fragen, ob sie es akzeptieren wollen, dass der Fortschritt für unsere Gesellschaft daraus resulitert, dass lebendige Wesen für Labortests verwendet werden." Zudem sei die wissenschaftliche Praxis an sich das Problem, nicht die Verwertbarkeit der Ergebnisse, da auch Menschenversuche (an Häftlingen, Waisen, Gefangenen) ethisch abgelehnt werden, egal ob deren Ergebnisse verwertbar sind oder nicht. "Wir haben das Recht, die Abschaffung der Experimente an lebenden Wesen für die medizinische Forschung zu fordern – egal welcher Spezies sie angehören." Das sollte sich diverse unvegane "Tierversuchsgegner" gesagt sein lassen.

Mieke Roscher beschäftigt sich in "'What will they be doing next, educating cows?'" mit der "Nutzung der Frau-Tier-Natur-Gleichsetzung", d.h. mit der vom Feminismus tlw. selbst herbeigeführten Gleichsetzung zwischen der Unterdrückung der Frauen und der nichtmenschlicher Tiere. Beides wurde insbesondere als natürliche/naturgegebene Unterlegenheit gerechtfertigt. Viele Protofeministinnen im 19. Jh. haben dies bewußt aufgegriffen und sich deshalb gegen Vivisektion engagiert. Roscher ist jedoch der Meinung, daß eine bloße Gleichsetzung bzw. die daraus abgeleitete Strategie nicht optimal ist, da die Unterdrückung der Frauen andere soziale Ursachen hat. Jedoch sollten sich Frauen auch deshalb gegen Speziesismus engagieren: "Es sollte Frauen nicht genügen, nicht mehr wie die Tiere ausgebeutet zu werden und sich gleichberechtigt an ihrer Unterdrückung zu beteiligen." Sie sagt weiter, daß eine simple Ablehnung der "Frau-Tier-Analogie" meist speziesistischen Charakter trägt. Die Analogie ist letztlich richtig, aber argumentativ nicht optimal, deshalb schlägt sie vo "die Individualität des Tieres zu erkennen, es aus der Hierarchisierung herauszulösen".

In "Tierrechte und Esoterik – Eine Kritik" richtet sich Colin Goldner gegen die Unterwanderung der Tierrechtsbewegung durch religiöse Sekten, Nationalsozialismus und Esoterik.
Er beginnt mit der Sekte Universelles Leben und ihrer Entstehung, Struktur und ihren Zielen, sowie dem Beginn und Vorgehen der Unterwanderung, um neue Absatzmärkte und Missionierungsgebiet zu gewinnen. Erster Widerstand, so Goldner weiter, stammte von Maqi, sowie (nach anfänglicher Stellung von Werbeflächen) durch das Magazin VOICE, das letztlich durch die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit UL eingestellt wurde. Goldner hält fest, daß Kritik am UL durch einen Schulterschluß mit den Amtskirchen, wie von einigen praktiziert, inakzeptabel ist: "Beide Seiten [UL und Kirche] sind aus tierethischer Sicht indiskutabel." Sowie daß sich Helmut Kaplan als "'useful idiot' der Tierrechtsgegner erweist", indem der UL einen Persilschein ausstellt, genauso Stefan Eck (damals AKTE, heute Tierschutzpartei) oder Martin Balluch (mit seinem [Pseudo]Tierrechtskongreß).
Das zweite Thema ist der Nationalsozialismus. Hier beginnt er mit dem Märchen von Hitlers Tierfreundlichkeit bzw. Vegetarismus und der Instrumentalisierung des Tierschutz als Propaganda durch die Nationalsozialisten. Dabei ging es nie um die Tiere, sondern nur um eine verdeckte Diskriminierung der Juden (näheres dazu bei Sax). Auch heute ist eine Zusammenarbeit mit rechten Gruppen z.B. gegen das Schächten indiskutabel (was es ohnehin ist, denn das ist eben Tierschutz und keine Tierrechte und das Faschismus und Tierrechte unvereinbar sind, sollte klar sein).
Danach begründet Goldner die notwendige Distanzierung vom Christentum und vom Hinduismus, den viele noch für "tierfreundlich" und dergleichen halten: "Der Hinduismus, eine Viehzüchterreligion wie die mosaischen Religionen, unterscheidet sich in Hinblick auf Unterdrückung und Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere von diesen in nichts." Sowie vom Buddhismus: "Tatsache ist: Der Tibetische Buddhismus kennt ebenso wenig wie die anderen Varianten der buddhistischen Lehre eine Verpflichtung zu vegetarischer oder veganer Lebensweise. Noch nicht einmal auf der Ebene des Klerus enthält man sich des Verzehrs getöteter Tiere." Um kein schlechtes Karma zu bekommen, werden mit der Ermordung der Tiere Moslems oder niedrigkastigen Hindus beauftragt.
Den letzten Punkt bildet die Esoterik. Hier wird vordergründig Barbara Rütting bedacht und ihre "Affinität zu Blut-und-Boden-gefärbter Rechtsaußen-Esoterik" beleuchtet. Ob Bruker, Naturgesetzpartei, ZEGG, Findhorn, UL oder Esoterikmist wie "Tierheilpraktik", sie hat fast alles mitgemacht oder dafür geworben. Neuerdings ist sie bei der Tierschutzpartei, einen Reim kann sich jeder selbst darauf machen.

Die Herausgeberin, Susann Witt-Stahl, beschäftigt sich in "Das Tier als 'der ewige Jude'?" mit dem "KZ-Vergleich". Ihr gehe es nicht um die Berechtigung einer möglichen Analogie, sondern sie wolle "die Ideologieschichten ab[]tragen, die bei dem Vergleich und seiner Kritik wuchern, sie [..] analysieren und als falsches Bewusstsein von den herrschenden Verhältnissen" aufzeigen. Sie kritisiert in erster Linie den Peta-Unfug "Holocaust auf deinem Teller". Peta hat nie die wirklichen Parallelen selektiv zur Kritik herangezogen, sondern den Holocaust als Werbekampagne benutzt, während sie auf der anderen Seite ihren spendenkonformen Tierschutz wie die Burger-King-Werbung praktizierten. Sie merkt auch an, daß Kaplan diese Kampagne selbstverständlich ausdrücklich gelobt hat (was will man auch sonst erwarten). In ihren Rechtfertigungen haben sich beide in der Absurdität ihrer Argumente überschlagen. Auf der anderen Seite zeigt die Autorin wie die Kritik der Gegner auf speziesisitischer Basis beruht, kurz gesagt: Tierschützer und Leichenfresser, wohin man nur schaut. Die Reaktionen kritisierten nicht die falsche Instrumentalisierung durch Peta, sondern rechtfertigten die Tierausbeutung. Nicht zuletzt instrumentalisierten sie genauso einen KZ-Vergleich nach ihren Vorstellungen.
Auch wenn sie dies alles berechtigterweise ablehnt, hält sie fest: "Wer Auschwitz radikal jeglicher Vergleichspraxis entzieht, vernachlässigt das 'Wehret den Anfängen'-Prinzip und vereitelt einen gelungenen Vollzug des neuen kategorischen Imperativs." Letztlich bleibt festzuhalten, daß bei aller notwendigen Ablehnung von NS-Vergleichen und Holocaust-Instrumentalisierungen aller Art die eigentlichen, berechtigen Nationalsozialismus-Analogien nicht berührt werden. Denn daß einzelne, frappierende Parallelen existieren, kann (v.a. aus antispeziesistischer Sicht) nicht geleugnet werden (wie es dennoch einige 'Linke' versuchen). Ob und wann dies als argumentative Strategie sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

"Zur Verteidigung des tierlichen und menschlichen Individuums" ist Melanie Bujoks Aufsatz über eine Verbindung der Kritischen Theorie mit dem Widerstandsrecht bei der Befreiung der Tiere. Ein Problem besteht darin, daß sich die nichtmenschlichen Tiere nicht selbst befreien bzw. auch kaum dazu beitragen können (was zumindest im Vergleich zur menschlichen Sklavenbefreiung keinen großen Unterschied darstellt). Die menschliche Gesellschaft muß es selbst vollziehen und dafür benötigt sie ein Interesse daran.
Zuerst zeigt Bujok, wie die gesellschaftliche Herrschaft über nichtmenschliche Tiere gerechtfertigt zu werden versucht und dann daß gegen diese "unrechtmäßige Herrschaft […] das Widerstandsrecht aktiviert" ist. Bei der Ausübung des Widerstandsrechts werden die Tiere durch die Tierbefreier vertreten. Die Rechtfertigung dafür ergibt sich aus der geschichtlichen 'Notwendigkeit' der Naturbeherrschung und aus ihrer sozialen Konstruktion. Nichtmenschliche Tiere werden als "das Fremde, Miderwertige, Bestialische" vom Menschen abgegrenzt, dabei spielt vor allem die unterstellte Tierähnlichkeit bei Verlust der Triebkontrolle eine soziale Regulierung dar. Auch die Inkorporierung der Tiere (sichtbar durch Leinen, Ketten, Gitter, in Zoos und Zirkussen) dient der Vergewisserung "der Herrschaft über Tiere als sozialer Institution". Jeder, der von diesen sozialen Normen abweicht, gilt als "Sonderling".
Die "Negation der Tierausbeutung" gründe sich im Mitleid – "Das Movens der Solidarisierung mit Tieren gründet im durch Nachvollzug ihres Leidens entstandenen Interesse an Abhilfe", das Problem bestehe in der bereits genannten Ohnmacht der Tiere, sich selbst zu helfen. Tierbefreiung bedeutet ihrer Meinung nach, Tieren ihre Handlungsfreiheit zu lassen oder wiederzugeben und sich aktiv mit ihnen zu solidarisieren. Nach der Kritischen Theorie besteht ein Tauschbetrug an den Tieren und "die Schädigung von Leib und Leben" ist nicht zustimmungsfähig, weshalb die Herrschaft illegitim ist. Daß Menschen das ihnen zustehende Widerstandsrecht ausüben dürfen, ergibt sich aus dem "Verständnis einer 'kämpfenden'". Die praktische Befreiung der Tiere besteht einerseits in der Aufklärung über den Speziesismus und andererseits in der Verbreitung des Veganismus. Darüber hinaus betrifft sie auch direkte Tierbefreiung: "Tierbefreier machen die beschriebene Anonymisierung der Opfer und Täter rückgängig, lösen den Bann der Verdinglichung auf, stellen die Verweisungszusammenhänge wieder her, benennen Verantwortliche. Tierausbeutung erscheint nun nicht mehr als ein unveränderliches Verhältnis von Dingen, sondern als eines von Tätern und Opfern."

Im letzten Beitrag, "Tierliebe, Tierschutz und Noblesse Oblige als Manifestationen des Speziesismus", von Günther Rogausch plädiert dieser "für Ideologiekritik statt 'Tierethik'". Primär mangelt es seiner Meinung nach am direkten Handeln bzw. richtigen Handeln. Er sieht die Ansicht verbreitet, "etwas 'für die Tiere' zu tun, sei per se 'etwas Gutes'" und spielt auf das an, was wir blinden Aktionismus nennen. Dadurch vorkommt der Begriff der "Tierrechte" zu einem "bloßen Label". Als Beispiel zitiert er Benthams Aussage, die der Tierausbeutung nicht entgegensteht und genauso wenig wie Bentham selbst. Die Leiden der Tiere, auf die er Bezug nimmt, werden in seinen utilitaristischen Rechnungen verrechtnet und in seinem Anspruch, Tiere töten zu dürfen, aber nicht zu quälen, ist er nur Tierschützer, kein Tierrechtler. Nicht zuletzt gibt er zu bedenken, daß Benthams Parallelismus mit den Sklaven unter den Bedingungen, wie Sklaven eben in der Sklaverei behandelt wurden, gesehen werden muß.
Genauso wenig wie dieser Tierschutz eignet sich auch "Tierliebe" als Widerstandsform gegen Speziesismus, denn sie ist inhärent speziesistisch, indem nur bestimmte Tiere "geliebt" werden ("Haus"tiere und andere Sympathietiere), aber nur deshalb, weil sie eine Funktion für die Menschen erfüllen. Rogausch meint, daß die unterschiedliche Behandlung von "Haus"- und "Nutz"tieren keine Doppelmoral sei, sondern grundlegende speziesistische Ideologie.
Ähnlich wie Bentham sind auch Peter Singer und Tom Regan als "Begründer" oder Vorbilder der Tierrechte ungeeinget. Die Gründe können unter den Verlinkungen hier nachgelesen werden. Des weiteren bezeichnet Rogausch Bestrebungen wie "Rechte für Menschenaffen" aus auch bekannten Gründen als kontraproduktiv. Letztlich legt er dar, warum es unsinnig ist, die Empathie aus dem Moralverständnis auszuschließen, wie es diese Ethiktheorien von Singer und Regan machen und kritisiert Prominenz-Argumente wie auch blinden Aktionismus. Abschließend fordert er eine "Moral, die nichtmenschlichen Tieren als Gegenüber, als Individuen, begegnet".

Fazit: Auch wer nicht mit Marxismus und der Kritischen Theorie vertraut ist, findet hier einige Themen des Tierrechtsbereich gut durchdacht, wenn auch die Qualität der Beiträge im Ganzen schwankt. Die Öffnung des Themas zu "szenefremden" Menschen war eine gute Überlegung, wenn sie auch nicht immer zu den bestmöglichen Ergebnissen führte. Negativ fällt auch auf, daß die (ideologisch und strategisch) wichtige sprachliche Unterscheidung von "Menschen und nichtmenschlichen Tieren" kaum zu finden ist. Insgesamt ist das Buch durch seine thematische Breite sowohl für Einsteiger als auch Etablierte geeignet.

Und immer wieder PETA

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Häufiger heißt es, Peta habe in der Vergangenheit ein paar Fehler gemacht, sich aber inzwischen gebessert. Oder die Leute, für die die Tierrechtsthematik neu ist, wundern sich, warum Peta kritisiert wird, obwohl sie doch durch die Medien als "Tierrechtsoranisation" bekannt sind. Daher diese kleine Zusammenfassung.

Peta USA, die Ursprungsorganisation, ist bekannt dafür, Katzen und Hunde aufzunehmen und, wenn sie nicht von ihren Besitzern abgeholt werden, zu töten. Das erreichte einen Höchststand im letzten Jahr, als 95% aller aufgenommenen Tiere getötet wurden. Auch der Einwand, es träfe nur für kranke Tiere zu, wird bei dieser Zahl nichtig, denn keine 95% aller "streunenden" Katzen und Hunde sind so krank, daß eine Euthanasie gerechtfertigt wäre. Insgesamt hat Peta seit 1998 zwischen ca. 20'000 Tiere umbringen lassen.[01] Die Anzahl spielt dabei die geringere Rolle – auch zehn wären zuviel -, sondern allein die Tatsache, daß eine selbsternannte Tierrechtsorganisation gesunde und vermittelbare Tiere euthanisiert, ist eine Verhöhnung des Tierrechtsgedankens. Noch schlimmer wird es, wenn es verteidigt wird. Zur nachgewiesenen Tötung von 55 Hunden durch Peta-Mitarbeiter, die danach im Müll entsorgt wurden, sagte Peta-Präsidentin Newkirk: "Was sie [die eine Mitarbeiterin] tat war falsch, das mit den Körpern [die Hundeleichen], aber sie verursachte keinen Schmerz, kein Leiden oder Qual oder irgend so etwas."[02] Auf der Webseite heißt es ähnlich: Bis die "Überpopulation" in den Griff bekommen sein würde, "müssen wir das Leiden ungewollter Tiere in der verantwortungsvollsten und humansten Art und Weise verhindern. Euthanasie, richtig durchgeführt, ist oftmals die mitfühlendste Option."[03] (Daraus geht auch hervor, daß es um "ungewollte" Tiere geht, nicht nur um kranke.)
Wie kommt Peta zu der Annahme, daß die Beendigung eines Lebens keine Problem wäre, solange es schmerzlos geschieht? Möglicherweise durch Peter Singer, den Peta ausgiebig als "Vater der Tierrechtsbewegung" preist. Er ist nicht nur bekannt dafür, daß er Zoophilie verharmlost, was Peta natürlich verteidgt (wobei Newkirk auch verlauten läßt, daß Reiten unter bestimmten Bedingungen unproblematisch sei),[04] sondern er ist in Folge seiner utilitaristischen Einstellung auch der Meinung, Tiere hätte kein Interesse am Leben, sondern nur an Schmerzfreiheit, sodaß sie zu töten gerechtfertigt ist, solange es schmerzfrei geschieht. Daher könne ein "gewissenhafter Omnivore" zu sein auch eine "ethisch vertretbare Position" sein.[05] Peta bezeichnet außerdem sein Buch "Animal Liberation", in dem er Freilandeier preist, wird als "Bibel" der Tierrechtsbewegung (ironischerweise ist der Vergleich genau genommen richtig: es ist veraltet, fehlerhaft, schädlich und wird dennoch immer wieder durch falsche Auslegung positiv dargestellt).[06] Die Tötung vermittelbarer Tiere wunder auch daher ein wenig, da Peta bei jährlichen Einnahmen von 30 Millionen Dollar [07] in der Lage wäre, Tierheime zu unterstützen oder zu unterhalten. Allerdings eignet sich das bekanntlich nur schlecht, um Spendengelder zu mobilisieren im Gegensatz zu (entsprechend teuren) Großplakaten mit halbnackten Prominenten, die kein "Pelz" tragen (aber weiterhin unvegan sind).
Mit dem Unveganismus hat man bei Peta auch intern keine Probleme, so sagt Petas Vizepräsident Dan Mathews: "Die Hälfte unserer Mitarbeiter ist Vegetarier und die andere Hälfte denkt, es sei eine gute Idee."[08] Bei der angeblich "größten Tierrechtsorganisation der Welt"[09] betätigen sich Menschen, die durch ihr Konsumverhalten Tierrechte mit Füßen treten, "für Tierrechte".

Ein anderes aktuelles Beispiel ist, daß sich Peta USA auch nicht davor scheut, eine "Tierrechtsauszeichnung" einer Zoobehörde dafür zu übergeben, daß eine von Hunderten Spezies nicht mehr eingesperrt wird.[10] Nach dieser Logik, wäre der Betreiber einer Kinderarbeitsfabrik, wenn dort eine Pause von zehn Minuten eingeführt wird, ein perfekter Kandidat für eine Menschenrechtsauszeichnung.

Letztes Jahr hat Peta in Kanada ein Abkommen mit der "Gefügelindustrie" darüber abgeschlossen, daß die Tiere jetzt auf eine andere Art und Weise getötet werden. Die Folge ist, daß die Tierausbeutung damit wirtschaftlich effizienter wird, d.h. jetzt noch mehr Tiere für geringere Kosten umgebracht werden können.[11] Die Tierausbeutungsindustrie ökonomisch zu stärken könnten einige als ungeeignet für eine "Tierrechtsorganisation" empfinden, für Peta ist es natürlich ein "Sieg für die Tiere".

In Italien ist Peta das Leben eines Fisches nicht so viel wert, um ihn nicht für Fotoaufnahmen (natürlich mit einem Prominenten) umbringen zu lassen.[12] Was sind schon Indivdualrechte gegen im Vergleich zu spendenfördernder Medienpräsenz?

Peta Deutschland schließlich ist nicht dafür bekannt, Hunde und Katzen umzubringen, aber groß ist der Unterschied dennoch nicht.
Ein keineswegs anders geartetes Verhältnis gibt es auch hierzulande zu Prominenten. Dirk Bach ist Sprecher eines Film gegen Eikonsum, ist aber selbst Vegetarier und bezeichnet Tiermord aus Unterhaltng als "harmlos".[13] Die neuste dieser Sorte, Cosma Hagen, verkündet zwar medienwirksam gegen "Pelz" zu sein, aber mit "Leder" hat sie weniger Probleme.[14] Wer das heuchlerisch nennt, sollte sich freuen, daß er immerhin nicht wie Peta-Promi Davorka Tovilo einen ganzen Berg Tierprodukte, inklusiver diverser Leichenteile, als vegan bezeichnet.[15]

Auch finden sich bei Peta Deutschland die gleichen Kampagnen mit halbnackten Frauen auf Bildzeitungsniveau. Neben den Prominenten-Plaken war auch ganz besonders qualitativ die Peta-Kampagne, in der Fußgängerzone zwei Frauen in Bikinis duschen zu lassen, um "auf den Wasserverbrauch durch die Fleischherstellung" hinzuweisen.[16] Was lernen die Passanten wohl über das Recht der Tiere, nicht als Ressource gebraucht zu werden, wenn zwei halbnackte Frauen öffentlich duschen? Im besten Fall nichts, im realistischeren Fall – da sich Peta als "Tierrechtsorganisation" deklariert –, daß man Tierrechte nicht ernst nehmen muß, daß nicht die Individualrechte der Opfer im Zentrum stehen, sondern Methoden der Öffentlichkeitserheischung auf unterem Niveau. Nimmt man auch den sehr unwahrscheinlichen Fall an, daß einigen bewußt geworden ist, wieviel Wasser die "Fleischherstellung" verbraucht, dann haben sie dadurch gelernt, daß man den Wasserverbrauch reduzieren muß, nicht etwa, daß man die Rechte nichtmenschlicher Tiere achten soll. Von daher ist dieses Vorgehen von Peta ist: es trivialisiert und diskreditiert Tierrechte sowohl, wenn es funktioniert, als auch, wenn es nicht funktioniert.

Weitere aktuelle Glanzleistungen:

- Peta fordert erneut dazu auf, Wale zu essen oder Vegetarier (!) zu werden, d.h. Mord oder Mord zu begehen.[17] Daß man sowohl Wale als auch Hühner und Kühe am Leben lassen sollte, scheint nicht erwähnenswert.
- Peta verschicktet Newsletter, die zwischen fünf und sieben Links auf die Spendenseite enthalten, aber keine sinnvolle Aufforderung, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.[18]
- Peta fordert KFC dazu auf, die Ausbeutungsanlagen hübscher auszugestalten, anstatt zum Boykott unveganer Nahrungsmittel überhaupt aufzurufen.[19]
- Peta offeriert australischen Schafsausbeutern bessere Methoden der Schafsausbeutung, statt den Boykott aller Tierausbeutungsprodukte (inklusiver aller, nicht nur australischer "Wolle") zu fordern.[20]
- Peta zeigt (weiterhin) kein Bedürfnis, sich von der unterwandernden Sekte Universelles Leben abzugrenzen.[21]

Und so weiter. Und so fort.

Auch die Tatsache, daß neuerdings ab und an das Wort "vegan" bei Peta auftaucht oder sie sich auch einmal mit etwas anderem als medienwirksamen Randaspekten beschäftigen, kann nicht darüber hinweg täuschen, daß Peta weiterhin das Tierrechtsanliegen massiv untergräbt und trivialisiert. Was zählt ist der Kontostand und die Aktionen werden danach ausgewählt, wie man ihm am besten erhöht. Schaden für das Verständnis von Tierrechten und Veganismus wird dabei fraglos in Kauf genommen, wenn nicht gefördert.
Es gibt viele üble alt- und neutierschützerische Organisationen, aber die, die den größten Schaden anrichtet, ist immer wieder Peta.


--

[01] http://www.petakillsanimals.com/petasdirtysecret.cfm, auch wenn wir mit der Intention der Seite nicht übereinstimmen, ist der Beweis recht eindeutig
[02] http://www.youtube.com/watch?v=CbZOGFASdV8#t=2m
[03] "Until dog and cat overpopulation is brought under control through spaying and neutering, we must prevent the suffering of unwanted animals in the most responsible and humane way possible. Euthanasia, performed properly, is often the most compassionate option.", http://www.peta.org/MC/factsheet_display.asp?ID=39
[04] http://tierrechtsforen.de/1/7406/7553
[05] Zitate unter http://tierrechtsforen.de/petersinger
[06] http://antispe.de/zitate.html#singer
[07] http://www.eri-nonprofit-salaries.com/index.cfm?FuseAction=NPO.Summary&EIN=521218336&Cobrandid=0
[08] "Half of our members are vegetarian and half think it's a good idea.", http://www.ocweekly.com/2003-07-31/features/how-to-stuff-a-lettuce-bikini/2
[09] http://www.peta.org/about/
[10] http://tierrechtsforen.de/1/168/7605
[11] http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/07/peta-und-kfc.html
[12] http://tierrechtsforen.de/1/168/7451
[13] http://www.antispe.de/zitate.html#bach
[14] http://tierrechtsforen.de/1/168/7662
[15] http://tierrechtsforen.de/1/168/7417
[16] http://www.peta.de/web/dusch-demo_auf.2283.html, um nur ein Bespiel zu nennen
[17] http://tierrechtsforen.de/1/168/7210
[18] http://tierrechtsforen.de/1/168/7206
[19] http://tierrechtsforen.de/1/168/7237
[20] http://tierrechtsforen.de/1/168/7383
[21] Mitarbeit an der "Allianz für Tierrechte" (zuletzt 2007), die mit dem UL offen sympatisiert (http://www.allianz-fuer-tierrechte.de/leitbild.htm)

Clarke/Linzey (Hrsgg.): Das Recht der Tiere in der menschlichen Gesellschaft

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Paul B. Clarke/Andrew Linzey (Hrsgg.): Das Recht der Tiere in der menschlichen Gesellschaft. Mit einem Vorwort von Tom Regan (im Original: Political Theory & Animal Rights, 1990), Guthmann-Peterson-Verlag, Wien [u.a.] 2002

Die Herausgeber wollen hiermit ein Buch vorlegen, das die Beschäftigung mit dem Status der Tiere in der menschlichen Gesellschaft bei Philosophen und Autoren von der Antike bis zur heutigen Zeit anhand kurzer, Kernaussagen enthaltenden Texteauszüge vorstellt. Was die Herausgeber selbst betrifft, ist Clarke als Dozent für politische Theorie an der Universität von Essex noch relativ harmlos, aber spätestens bei Linzey muß man unwillkürlich die Stirn runzeln, denn dieser gehört als Kaplan und Direktor am Centre for the Study of Theology an der Universität von Essex nicht gerade in die Gruppe der Menschen, die eine positive Grundeinstellung Tierrechten gegenüber mitbringen. Bei seinen anderen Büchern ("Animal Rights: A christian Assessment" und "Christianity and the Rights of the Animals") läßt der Titel ein sehr, sehr fragwürdiges Verständnis von Tierrechten vermuten.

Der Dritte im Bunde ist Tom Regan. Dieser nutzt das Vorwort, um mit vielen Worten wenig zu sagen. Hauptsächlich beschränkt es sich darauf, daß er sich und seinen Kollegen der (Pseudo-?)Tierrechtsphilosophie, auf die Schulter klopft.

Bei der Überschrift zum ersten Kapitel ("Unterschiede zwischen Mensch und Tier") weiß man nicht, ob sie auf die Herausgeber zurückgeht oder eine Synthese des Mensch-Nichtmensch-Verständnisses der repräsentierten Autoren darstellt, denkbar ist beides. Auffällig ist, wie die Autoren ohne jede empirsche, geschweige denn wissenschaftliche Fundierung ihre Thesen über nichtmenschliche Tiere aufstellten.

Aristoteles meint, "Sprache hat von allen Geschöpfen allein der Mensch" und Vernunft hätten nichtmenschliche Tiere ohnehin nicht. Weiter geht es mit Thomas von Aquin: "Hierdurch wird auch der Irrtum derer ausgeschlossen, die gesetzt haben, es sei dem Menschen Sünde, wenn er die tierschen Seelenwesen tötet. Aus der Göttlichen Vorsehung nämlich werden sie durch die natürliche Ordnung zum Gebrauch des Menschen geordnet, weswegen der Mensch sie ohne Unrecht gebracht, sei es, indem er sie tötet, sei es auf irgendeine andere Weise." Um diesem guten Christen jedoch gerecht zu werden, sei gesagt, daß er nichtmenschlichen Tieren "unnötigen" Schaden zuzufügen daher ablehnt, da es Menschen verrohen würde. Anthropozentrisch durch und durch, aber immerhin.
Bei einigen Texten, wie dem von Machiavelli, scheint es, daß die Herausgeber Platz füllen mußten, denn dieser Text z.B. betrifft das Mensch-Nichtmensch-Unterschiede nur in einer Metapher und hat ansonsten keinen Bezug zur Ethik oder den Status nichtmenschlicher Tiere betreffende Bereiche.
Für Descartes sind Tiere wie viel zitierten "Automaten", ohne Verstand und ohne "Seele". Zumindest mit dem letzten hatte er recht, auch wenn er es wohl nicht positiv meinte. Etwas besser wird es bei Hume. Ihm zufolge haben Tiere zwar Kommunikation (immerhin), aber auch keine Sprache (offen bleibt, wie Kommunikation ohne Sprache erfolgen soll). Verstand hätten sie nicht, da er "durch Worte festgelegt wird" (sodaß also auch stumme Menschen keinen Verstand hätten), allenfalls hätten sie Instinkte. Ähnliche Verdrehung gibt es auch bei Locke. Er sagt, nichtmenschliche Tiere hätten zwar ein Gedächtnis, aber keine Erkenntnis, können nicht vergleichen, zusammensetzen, benennen, abstrahieren usw. Aber, man staune, sie haben "ein gewisses Maß von Vernunft".
Danach geht es jedoch mit den Generalabsagen weiter. Laut Rousseau sind nichtmenschliche Tiere "nichts weiter als eine künstliche Maschine", laut Herder haben sie keine Sprache, Bildung, Kleidung, Künste usw., laut Schopenhauer keine Vernunft, laut Hegel kein Selbstbewußtsein und laut Marx sind nichtmenschliche Tiere mit ihren Handlungen und nichts sonst gleichzusetzen. Nietzsche hingegen denkt auch in eine etwas andere Richtung und stellt fest, daß das Bewußtsein, d.h. die herausragende Intelligenz des Menschen, nicht nur seine positiven Seiten hat: "Zuletzt ist das wachsende Bewußtsein eine Gefahr" – im Mensch-Nichtmensch-Verhältnis gesehen eine allzu wahre Aussage. Als letzte Position wird Midgley zitiert, die eine moderne Sicht vertritt und gegen die Reduzierungen und Verabsolutierung bestimmter Merkmale zugunsten der Menschen bei Mißachtung speziell anderstierlicher Merkmale und Eigenschaften argumentiert. "Wir ähneln verschiedenen Tieren in verschiedener Hinsicht."

Der zweite Themenkomplex lautet "Herrschaft und die Grenzen der Macht". Hier tauchen zur Hälfte die gleichen Autoren wie oben auf.
Aristoteles läßt verlauten: "Auch steht von Natur aus das männliche Wesen zum weiblichen im Verhältnis der Stärkeren zum Schwächeren und des Herrschenden zum Gehorchenden. [...] Diejenigen, die einen so weiten Abstand haben, wie Seele und Leid oder Mensch und Tier [...], das sind die natürlichen Knechte, für die es wie in den verglichenen Fällen, besser ist, in solchem Dienst zu gehorchen." Frauen und nichtmenschliche Tiere sind also "Sklaven von Natur aus". Diese Tradition ist bekanntlich sehr wirkungsmächtig gewesen – nicht gerade zum Vorteil der Betroffenen.
Augustinus leitet in bester christlicher Logik her, daß das Gebot "Du sollst nicht töten", da es sich nicht auf Pflanzen bezieht, sich auch nicht auf nichtmenschliche Tiere beziehen kann. "Darum hat auch die gerechteste Anordnung des Schöpfers ihr Leben [das der nichtmenschlichen Tiere] und ihr Sterben unserm Nutzen angepaßt." Sein Kollege im Geiste, Thomas von Aquin, führt fort: "Alle Tiere sind dem Menschen aber naturhaft unterworfen. [...] Da der Mensch nun, als nach dem Bilde Gottes geschaffen, über die anderen Lebewesen erhaben ist, so werden die andern Lebewesen seiner Leitung angemessenerweise unterstellt."
Montaigne kommt zu der Erkenntnis, daß Überlegenheit Dominanz nicht rechtfertigen kann, "[w]enn wir uns deswegen einen Vorzug über sie anmaßen wollen, weil wir sie fangen, uns ihrer bedienen, und nach unserm Willen mit ihnen umgehen können: so ist dieses kein anderer Vorzug, als eben der, welchen wir vor einander selbst haben. Eben so gehen wir auch mit unsern Sklaven um." Hobbes sagt im Gegenteil, da der Kampf aller gegen alle herrsche, habe der Mensch aus bloßer Überlegenheit das Recht, andere Tiere zu unterdrücken (das wird man später Sozialdarwinismus nennen): "Unsere Herrschaft über die Tiere hat also ihren Ursprung im Naturrecht [...]".
Wie allzu christlich wird es bei Pufendorff: "Die austrückliche Erlaubnüß gottes hebt disfals allen Scrupel auf, welcher sonst etwa sonderlich bey Schlachtung derer Thiere entstehen mögen. Der Schein der Grausamkeit verschwindet bey der Betrachtung, daß der Schöpffer sie darzu bestimmet und denen sterblichen Meschen das Recht, dergleichen zu thun, gegeben haben, mit dessen Gebraucht sie ja demnach kein Unrecht begehen können." Bei Pope heißt es, er halte es "nicht für übertrieben, von der Annahme auszugehen, daß die Menschheit – in Relation gesehen – für den Mißbrauch ihrer Herrschaft über Geschöpfe niedrigerer Ordnung um nichts weniger verantwortlich ist als für die Ausübung von Tyrannei gegenüber ihrer eigenen Spezies. Je vollständiger die niedere Schöpfung unserer Macht unterworfen ist, desto größer sollte unsere Verantwortung hinsichtlich der schlechten Handhabung dieser Macht wohl sein." Etwas besser, aber viel läßt sich auch daraus nicht machen. Fichte teilt die nichtmenschlichen Tiere in Eigentum und Nicht-Eigentum ein, wobei die letzteren weniger Rechte haben und die ersten nur die, die ihnen über ihre Besitzer zukommen. Das dürfte recht "modern" sein. Sidgwick hat die sehr "interessante" Vorstellung, der Mensch sei Besitzer des Bodens und weil sich die Tiere von diesem Boden ernähren, hätte er das Recht zur Herrschaft über sie – ein Fall von kreativem Speziesismus.
Russell liegt näher an tierrechtlerischen Vorstellungen mit seiner Aussage: "Es gibt keinen objektiven Grund dafür, die Interessen der Menschen über die der Tiere zu stellen. Wir können Tiere leichter töten, als sie uns töten können; das ist die einzige solide Basis unseres Überlegenheitsanspruchs." Und das, obwohl er – als Verfasser des Textes "Warum ich kein Christ bin" - ein schädlicher Ungläubiger war. Horkheimer hat ähnlich wie Adorno die Tragweite der Tierausbeutung erkannt. "Tiere haben nur das Recht zu leiden. [...] Die Geschichte der Anstrengungen des Menschen, die Natur zu unterjochen, ist auch die Geschichte der Unerjochung des Menschen durch den Menschen."

"Gerechtigkeit, Rechte und Verpflichtungen" heißt das dritte Kapitel und bei Aquin gibt es auch hier nichts Neues: "die Tiere [sind] für den Menschen [da]." Pufendorff gibt sich etwas mehr Mühe und erklärt, nichtmenschliche Tiere hätten keine Rechte, weil "das natürliche Gesetz" es nicht so vorsehe. Ähnlich unbestimmt bleiben auch Hume und Rawles mit ihrer Meinung, nur Menschen hätten Anspruch auf Gerechtigkeit, da nichtmenschliche Tiere dem Menschen nicht "gleich" seien.
Humphrey Primatt hingegen liegt schon etwas richtiger: "Und wenn der Unterschied in Hautfarbe und Körpergröße keinem Menschen das Recht verleiht, einen anderen Menschen zu verachten oder zu mißbrauchen, dann kann der Unterschied in der Gestalt zwischen einem Menschen und einem Tier einem Menschen auch keinerlei Recht geben, ein Tier zu mißbrauchen und zu peinigen." Allerdings bleibt es das pathozentrisch und das Implizieren von "Gebrauch" als Gegensatz zu "mißbrauchen" bestehen (zudem ist seine sonstige Argumentation theistisch). Kant wiederum vertritt die Abgründe des Anthropozentrismus: "Allein weil Tiere nur als Mittel da sind, indem sie sich ihrer selbst nicht bewußt sind, der Mensch aber der Zweck ist, [...] so haben wir gegen die Tiere unmittelbar keine Pflichten, sondern die Pflichten gegen die Tiere sind indirekte Pflichten gegen die Menschheit." Indirekte Pflichten bedeutet, daß "Tierquälerei" nur dann falsch ist, wenn es zur "Verrohung" des Charakters führt (und Gewalt auch gegen Menschen fördert). Daggett vertritt heutigen Tierschutz. Kein Tier dürfe ohne "sinnvollen Grund" getötet werden usw., kennen wir zur Genüge.
Was Bentham sagt, ist in der Tierbewegungsszene bekannt. Aber auch er bleibt bei utilitaristischer Leidverrechnung, denn kurz vor diesem Abschnitt sagt er, Tiere zu töten sei gerechtfertigt, nur nicht sie leiden zu lassen. Und so verteidigt er in einem Leserkommentar an eine Zeitung auch Vivisektion, insofern sie ein "klares Ziel" habe. Gewissermaßen ein früher Peter Singer.
Salts Positionen können an anderer Stelle ausführlicher nachgelesen werden und Schweitzers Biozentrik ist zwar unsinnig, müßte aber Tierrechte einschließen. Allen, die sich heute auf ihn berufen (wie z.B. eine "Stifung" dieses Namens), scheint das jedoch egal zu sein und so frönen sie weiter dem Unveganismus. Die Autorin Brophy ist Vegetarierin und verhält sich erwartungsgemäß: "Wenn wir Tiere als Nahrungsquelle züchten und töten, dann haben wir – meiner Meinung nach – die moralische Verpflichtung, ihnen bei beiden Vorgängen Schmerz und Schrecken zu ersparen, einfach, weil sie empfindungsfähig sind. [...] Wenn wir Vivisektion erlauben, sind wir besonders dabei zur Einhaltung der schärfsten Mindestauflagen verpflichtet." Apropos Tierschutz, über Singer, der hier auch zu Wort kommt, braucht man wohl nicht zu weiter zu reden. Der vorletzte Autor, Nozick, kommt immerhin zu der Erkenntnis, daß Utilitarismus (wie von Singer vertreten) weiterhin speziesistisch ist (so ist das schmerzlose Töten von nichtmenschlichen Tieren gerechtfertigt, aber nicht von Menschen), mehr aber auch nicht. "Zumindest einige höhere Tiere sollten in menschlichen Überlegungen darüber, was man tun soll, ein gewisses Gewicht haben." Abschließend wird Regan zitiert, der zwar nachweist, daß Kontraktismus und Utilitarismus unzureichend sind, aber seine Argumentation ist diffus. "Was für einen Utilitarier Wert besitzt, ist die Befriedigung der Interessen eines Individuums, nicht das Individuum selbst." Sicher, aber was außer den Interessen ist an einem Individuum ethisch relevant? Seine Definition des "Eigenwerts" ist rein pathozentrisch und er schließt nach seinem Hauptwek zudem einen Großteil der Tiere aus der ethischen Berücksichtigung aus, von krudem Speziesismus seines "lifeboat"-Szenarios ganz zu schweigen (vgl. hier).

Fazit: Tierrechtsphilosophie ist hier nicht zu finden, war aber auch nicht zu erwarten. Die Absicht, einen Überblick über die bisherige philosophische Beschäftigung mit Tierethik zu geben, ist nur teilweise gelungen. Viele Texte wirken beliebig ausgewählt, nicht nach Wirkungsmächtigkeit oder Relevanz. Auch für das Zitieren eignet sich das Buch kaum, denn Autoren, zu denen längst historisch-kritische Ausgaben vorliegen (wie Marx und Nietzsche), werden nach der nächstbesten Taschenbuchausgabe oder unaktuellen wissenschaftlichen Ausgaben zitiert.
Will man sich näher mit der philosophischen Geschichte des Anthropozentrismus (der Grundlage der speziesistischen Ethik) beschäftigen, ist Gary Steiners "Anthropocentrism and its discontents. The moral status of animals in the history of western philosophy" besser geeignet.

Re: Tierschutz statt Tierrechte

Autor: martin
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>
Zitat: Organisationen wie der VGT sind die stärkste
> gesellschaftliche Kraft gegen den Veganismus und Tierrechte,
> das heißt das Recht von nicht-menschlichen Tieren auf volle
> Mitgliedschaft in der moralischen Gemeinschaft, ihr Recht,
> als Person anerkannt zu werden und niemandes Eigentum zu
> sein.


Zur Ergänzung Lee Halls Erwiderung: More industry reform... or the vegan paradigm?

Ein richtiges Fazit gibt es nicht, aber dieser Abschnitt aus dem Ende sei hier zitiert:
Zitat: Balluch thinks campaigns should be presented so that the public believes they can completely alleviate a certain aspect of suffering. The trouble here is obvious. The constant production of these campaigns satisfies the consensus that animal use can, should, and will continue, properly managed and circumscribed. Such activism just adds itself to all the factors that marginalize serious animal rights education. At the same time, the modifications will be presented as victories to help ensure the success of the wealthy groups (and their growing number of satellites and followers) which generally avoid the word “vegan” and help to promote preferred eggs and other animal products.

So-called cage-free eggs are now so trendy in the United States that the New York Times and the International Herald Tribune have taken note of the national shortage. Today, it’s fashionable even for major industrial actors to parade about with activists, hypocritically chattering on about handling modifications and how they could pave the way to the end of the institutions that profit so richly from them. Whole Foods Market CEO John Mackey has claimed to be “personally committed” to the “philosophy” that “it would be better if human beings would stop killing, eating, enslaving, and exploiting animals”. But then comes the escape clause: “However, until everyone becomes a vegan (and that seems highly unlikely to me) we still have to deal with the reality of farm animals’ lives and how they live while they are alive.” Attention shoppers: The more animals you buy, the more you save from suffering! All the while today’s young activists invoke “liberation” when putting their energy behind premium-priced flesh, cheese, and eggs. How many of these activists seriously consider what animal rights means?

Boria Sax: Animals in the Third Reich

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Boria Sax: Animals in the Third Reich. Pets, Scapegoats, and the Holocaust. Foreword by Klaus P. Fischer, Continuum, New York [u.a.] 2000

Als vermeintliches "Gegenargument" wird gerne angeführt, daß das erste Tierschutzgesetz 1933 von den Nazis erlassen wurde und daher sich um das Wohlergehen von Tieren zu kümmern, unterschwellig faschistisch sei. Eigentlich hätten es Tierrechtler hier zwar leicht und könnten sich darauf beschränken, den Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrecht (die diametral entgegenstehen) zu erläutern, aber auch in diesem Fall ist eine differenzierte Antwort die bessere Wahl. Sax' Buch, daß die Rolle der Tiere im Dritten Reich näher betrachtet, biete hier wie auch in anderer Hinsicht die notwendigen, historisch gesicherten Hintergründe.

Der Autor ist Dozent für Geschichte an der State University of New York at Buffalo. Es sollte hier allerdings kein Tierrechtsbuch erwartet werden (auch wenn auf die große Ähnlichkeit, Abhängigkeit und Wechselwirkung zwischen Rassismus und Speziesismus verwiesen wird), denn sein Interesse ist eher historisch-soziologischer Natur, wie auch aus den Titeln einiger seiner anderen Werke hervorgeht ("The Frog King: On Fairy Tales, Fables and Anecdotes of Animals"; "The Serpent and the Swan: Animal Brides in Literature and Folklore"; "The Mythical Zoo: An A-Z of Animals in World Myth, Legend, and Literature").

Doch auch wenn es kein Tierrechtsbuch ist, ist im Vorwort zu lesen, daß sein Anliegen sehr nah an diese Problematik heranreicht: "[It] is not just a book about Nazis or animals, but also a revealing insight into the rest of us mortals who have increasingly blurred the boundary between humans and animals in a way that betrays both as sentient beings." Weiter betont er, daß der Holocaust nicht auf die Weise einmal war, wie er gerne dargestellt wird. Einmalig war er sicher als historisches Ereignis, aber in seiner Konzeption eröffnet sich eine klare Linie, die sich vom Umgang der Nazis mit nichtmenschlichen Tieren nachzeichnen läßt: Zur Abwertung von Menschen wurden diese auf eine Stufe mit anderen Tieren gestellt und die Domestikation war die Vorbereitung und Grundlage für die Sklavung von Menschen (dem wird ausführlich auch Pattersons Buch nachgegangen). Er nennt aber auch weitere Beispiele (deren vollständige Aufzählung sicher endlos wäre), so z.B. daß es im und nach dem ersten Weltkrieg beidseitige Zusammenhänge zwischen Giftgas und "Insektiziden" gab. Einerseits wurden "Insektizide" als Giftgas gegen Menschen verwendet (wie Zyklon B), andererseits wurden Ergebnisse der Giftgas-Forschung als "Insektizide" benutzt (wie DDT).
Sax will hier auch konkret die Doppelmoral des Umgangs der Nazis mit nichtmenschlichen Tieren nachweisen und betont die Parallele zur heutigen Zeit, da weiterhin zwischen gestreichelten "Haustieren" und ermordeten "Nutztieren" ohne jede ethische Grundlage unterschieden wird. "Nazi Germany can thus serve as a mirror for us, revealing the intricate multiplicity of standards by which we judge both animals and people."

Das erste Kapitel ("Animals and the Intellectual Origins of National Socialism") behandelt die ideologischen Ursprünge des Nationalsozialismus. Schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte waren manche Tiere, vor allem Predatoren ("Raubtiere"), Symbole der Macht und Stärke. Das kam ihnen allerdings kaum zu gute, denn sie wurden gerade deshalb in der "Jagd" (über lange Zeit ein "Privileg der Mächtigen") ermordet. Auch der starke Einfluß des Christentums, wo sie als grundsätzlich als "grausam" stigmatisiert und als Makel in der sonst so harmonischen göttlichen Schöpfung betrachtet wurden, spielte in der Ausrottung von Wolf, Luchs und Bär Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in den USA und Europa eine Rolle. Dafür waren also nicht nur die Tierausbeuter, wie Jäger und "Tierzüchter", die mit diesen Tieren eine Konkurrenz ausschalten wollten, verantwortlich, sondern es war auch ein Werk der Christen: "a moral crusade to destroy the forces of evil".
Als die Nazis an die Macht kamen, übertrugen sie ihren Sozialdarwinismus auf diese Tiere (die für sie die Herrschaft der vermeintlich Stärkeren über die vermeintlich Schwächeren repräsentierte) und sie (vorgeblich) gut zu schützen, wie durch das Verbot der Fuchsjagd, fiel einerseits nicht schwer (da viele dieser Arten bereits fast vollständig ausgerottet waren) und war andererseits kein Akt der "Tierliebe", sondern ein genuin faschistischer Gedanke. Das gleiche spiegelt sich auch in Görings Jagdgesetz wieder.
Anzumerken ist, daß Sax's Informationen über Hitlers Vegetarismus veraltet bzw. schlecht recherchiert sind (da er kein Vegetarier war).

"The Symbolism of Animals in Nazi Germany" lautet das zweite Kapitel und befaßt sich mit symbolischer Übertragung von Tieren und deren (angeblicher) Eigenschaften auf Menschen. Grundlage dafür war einmal mehr der Sozialdarwinismus. Während der Darwinismus die Verwandtschaft aller Tiere betont und damit die konstruierten Unterschiede abbaut, ging der Sozialdarwinismus in die andere Richtung und verstärkte die Hierarchie zwischen Menschen und anderen Tieren und wurde außerdem dazu benutzt, um vermeintlich biologisch minderwertigere Menschen anders als andere Menschen behandeln zu können. Die Rassentheorie griff diesen Gedanken auf und vergrößerte die Differenz in ihrem Sinne: die germanische Rasse wäre am weitesten von den Affen entfernt und die minderwertigen Rassen wären näher an den nichtmenschlichen Tieren als an den (besseren) menschlichen Rassen. Affen galten als moral- und würdelos, unfähig zu menschlicher Sprache und aufrechtem Gang, sodaß Juden abwertend mit Affen verglichen wurden, was dann mit der angeblichen Übereinstimmung von stereotypen körperlichen Merkmalen (niedrige Stirn, lange Kiefer, hohe Wangenknochen, abstehende Ohren) bewiesen werden sollte. Hierbei wird wiederum die Tatsache deutlich, daß der Speziesismus, die Diskriminierung und Abwertung von nichtmenschlichen Tieren, auch auf theoretischer Ebene der Vorläufer und das Übungsfeld für den Rassismus war.
Und auch auf dieser Stufe der "Rassentheorie" ist ihr Nebeneinander mit Theismus bemerkenswert, wie z.B. in der Vorstellung (laut Wagner und Hitler), daß die Arier göttlicher Abstammung seien.

Gewisse Widersprüche störten die Nazis selten, so hieß es einerseits, daß Juden auch Schweinen ähnlich seien (so wurden diverse Legenden verbreitet, wie sie sich in Schweine verwandelt hätten oder eine Jüdin Ferkel geboren hätte), andererseits proklamierte der spätere Nazi-Landwirtschaftsminister und Reichsbauernführer Darré das Schwein als "nordisches Tier", als typisches "Nutztier" der Deutschen im Gegensatz zu Kamelen und Eseln der nomadischen Juden. Der Vergleich von Juden und Schweinen diente natürlich auch der psychologischen Komponente: "Those who wished to brutalize and slaughter other people, however, would find it psychologically easier if they thought of their victims as swine."
Reichlich wenig "Tierfreundlichkeit" findet sich auch in dem Transport Hunderttausender Tiere aus den besetzen Ostgebieten insbesondere nach Dresden, wo sie "geschlachtet" wurden, um die deutsche Bevölkerung und die deutschen Soldaten ausreichend mit "Fleisch" zu versorgen.

Der Umgang der Nazis mit Tieren und deren Symbolik bestand nicht in deren Achtung als Tiere, sondern lediglich in einer Neuordnung nach faschistischer Hierarchie. "Animals were considered admirable according to the degree to which they accepted human domination, and those perceived as rebels such as the tiger or wolf were often demonized." Wobei der Wolf symbolisch eine wichtige Rolle spielte, da er seit der germanischen Mythologie Stärke und Überlegenheit repräsentierte, und später als Feind der Israelis, da diese mit Schafen (Schafherden) assoziiert waren, galt. Ihn trotz dieser Widersprüchlichkeit doppelt zu nutzen, stelle jedoch kein Problem dar, da er längst ausgerottet war. Deshalb fiel es leicht, ihn 1934 unter Artenschutz zu stellen und behinderte seine ideologische Ausnutzung ("Wolfsschanz", SS als "Wolfsrudel") nicht.

Sehr deutlich wird dieses Prinzip – Tiere nicht als Tiere zu achten, sondern mit Naziideologie neu einzuteilen – beim Umgang mit Hunden. Der "deutsche Hund", der angeblich vom "germansichen Urhund" abstamme und sich als im deutschen Schäferhund verkörperte, wurden den Hunden von mißliebigen Personen, die (die Hunde) bei Hausdurchsuchungen oft erschossen wurden, gegenübergestellt. "Dogs in the Third Reich, like people, were divided into two basic groups--those dogs that served the Third Reich, and enemies." Pferde und Maultiere wurden als Kriegsinstrumente genutzt und über 95% überlebten den Krieg nicht. Das angeblich so tierfreundliche Tierschutzgesetz hielt die Naziarmee auch nicht davon ab, am 04. Mai 1944, im Zuge der "Methode" der verbrannten Erde, bei Crimea 30'000 Pferde zu erschießen und in Massengräber zu werfen. "The routine resembled the mass executions of Jews or partisans."

Das dritte Kapitel ("Treatment, Theory, Research") geht näher auf konkrete Zusammenhänge in der Praxis ein.
Parallelen sind so z.B. auch in der wissenschaftlichen Forschung offensichtlich, wo aufgrund der rassistischen Ideologie vermeintlich minderwertigere Menschen als Forschungsobjekte benutzt wurden wie heute aufgrund der speziesistischen Ideologie vermeintlich minderwertigere Tiere so benutzt werden.
Sax verweist darauf, daß man diese Gesetze immer im Kontext sehen muß. Die angebliche "Hochschätzung der Natur" und deren Anthropomorphisierung (wie auch diverses "Naturschutzengagement" und Naturschutzgesetze) war lediglich eine Folge bzw. Ableitung der Blut-und-Boden-Vorstellungen, gemischt mit germanisch-mythischer Naturverbundenheit, weshalb die "deutsche Natur" höherwertig sei als die der Gegner des Naziregimes.
Am deutlichsten trifft das auf das "Gesetz über Schlachtung" vom 21. April 1933 zu, das die Betäubung von Tieren vor der Schlachtung forderte. Der hiermit propagierte "Tierschutz" war nicht nur eben Tierschutz (und kein Tierrecht), sondern es war auch nicht zur "Leidverminderung" gedacht, da Betäubungen in den Schlachthäusern ohnehin standardmäßig durchgeführt wurden (nicht, um den Tieren Leid zu ersparen, sondern um die Arbeit der Schlachter einfacher zu machen, da die Tiere sonst um sich treten würden). Ziel dieses Gesetzes war lediglich eine Diskriminierung der Juden durch Verbot deren betäubungsloser Schächtpraxis. Das gleiche gilt für die Beschränkung der Tierversuche vom August 1933, die Vivisektion verbot und mit KZ-Inhaftierung bestrafte. Dies war wiederum gegen jüdische Wissenschaftler gerichtet, wohingegen die "richtigen" Forschungsinstitute Ausnahmegenehmigungen erhielten. Um einen Schutz der Tiere ging es auch hier nicht. "By stressing the continuity between human and animal life, Nazi ideology may even have helped to encourage experiments on animals." Nachweislich wurde Giftgas zuerst in vielen Reihen von Tierversuchen getestet.
Auch das Verbot der "rohen" Behandlung von Tieren war eine Vorlage für die Klassifizierung eines Menschen als "degeneriert" und damit als beseitigungsberechtigt. Hier ging es nicht darum, daß Tiere nicht grausam behandelt werden durften, sondern darum einen Grund zu haben, jemand mit einfachen Beschuldigungen so zu klassifizieren.
Im eigentlichen Tierschutzgesetz vom November 1933 hieß es, die Tiere würden nicht um der Menschen, sondern um ihrer selbst willen geschützt und es würde kein Unterschied zwischen "Haustieren" und "Nutztieren" gemacht. Diese Formulierung wird von manchen Tierrechtsgegnern benutzt, um den Nazis tierrechtsähnliche Ideen unterzuschieben und damit die Tierrechte zu diskreditieren. Das vernachlässigt nur eine Kleinigkeit: was die Nazis gesagt haben, hat nicht unbedingt der Wahrheit entsprochen. Das beginnt bereits damit, daß dieses Gesetz (wie viele andere) reine Propaganda und Rhetorik war. Schon einen Monat später wurde die Tierversuchsregulierung wieder gelockert. Es war nur ein Gesetz für die Öffentlichkeit, was die Nazis selbst nicht beachten mußten, wenn sie es nicht wollten, so wurde Quälerei und besonders grausame Ermordung von ("Haus"-)Tieren als Mittel benutzt, um die Hitlerjugend "abzuhärten" (wie das Erwürgen von Hunden).
Sax nennt auch weitere Beispiele für den überaus "humanen" Umgang mit "Haustieren" um "deren selbst willen". Ein "Besitzer" von ungewollten neugeborenen Katzen kam vor Gericht, weil einige (nachdem er sie ertränkt zu haben dachte) noch lebten und durch ihre Geräusche aus der Mülltonne die Aufmerksamkeit einiger Leute erregten. Der Veterinär erklärte ihm dann, tierschutzgerecht (nach dem neuen Gesetz) wäre es gewesen, sie zu köpfen oder ihren Kopf an einem harten Gegenstand zu zerschlagen.
Die Gesetze über "Haustiere" dienten wiederum nicht dem Schutz der Tiere, sondern der Diskriminierung ungewollter Bevölkerungsgruppen. Sinti und Roma wurde der Besitz von Hunden und die "Igeljagd" (was nur sie betraf, nicht die Deutschen) und 1942 wurde Juden grundsätzlich der Besitz irgendwelcher "Haustiere" und das Jagen verboten. Wie extensiv die Nazielite hingegen der Jagd nachging, ist bekannt.

Im vierten Teil ("Sacrifice and Death") geht es anfangs noch einmal um das Schächten, dessen Bewertung die dagegen geführten Kampagnen. Hier kommt dem Autor leider nicht der Gedanke, daß die Frage nicht ist "Schächten oder Schlachten?" lauten sollte, sondern daß beides falsch ist, weshalb auch Sax' Verteidigung des Schächtens völlig unpassend, da irrelevant ist. Die Nazis jedenfalls hatten keinerlei tierrechtlerische Bestrebungen mit ihrem Schächtverbot, sondern propagierten tierschutztypisches "gutes Sterben". Im Propagandafilm "Der ewige Jude" heißt es: "their so-called religion prevents the Jews from eating meat butchered in the ordinary way, so they let the animals bleed to death."
Anschließend kommt er auf die frappierenden Parallelen in der Methodik der Menschenvernichtung und (damaligen wie heutigen) Tierausbeutung zu sprechen. Eines der psychologischen Prinzipien bei Schlachthäusern und KZs ist das gleiche, es besteht darin, eine Identifikation mit den Opfern zu vermeiden. Es hilft dabei, und das ist deshalb nicht nur ein ökonomischer Grund, die Opfer zu einer Masse zu machen, möglichst viele in möglichst großen Gebäuden zusammenzusperren, wodurch das Leiden jedes Einzelnen einfacher übersehen werden kann. Vor der Ermordung in den KZs ließ man die Menschen sich entkleiden und sie wurden in Gruppen zusammengedrängt (die Assoziation zu anderen Tieren ist offenkundig), sodaß sie nicht als Individuen wahrgenommen wurden und die Ermordung psychologisch einfacher war. Gegenüber der Bevölkerung wurde Geheimhaltung zu wahren versucht, beide Arten von Anlagen lagen außerhalb der Städte, waren eingemauert und eingezäunt, ohne Zugang für Öffentlichkeit oder Medien. "By blurring the boundary between animals and human beings, many Nazis pracices made the killing of people seem like the slaughtering of animals." Die Schlußfolgerung sagt es deutliche: "In many respects, the Nazis were more like the rest of us than we care to acknowledge."

Fazit: Das Tierschutzgesetz und anderer vermeintlich besonders guter Umgang mit bestimmten Tieren reiht sich lückenlos in genauso vermeintlich positive Aspekte der Nazizeit ein wie den Autobahnbau, die Winterhilfe oder das Rauchverbot. Es war eine Form der Übertragung faschistischer und nationalsozialistischer Gedanken in verschiedene Gesellschaftsbereiche mit propagandistischer Absicht. Es bestand nie die Absicht, die Tiere zu schützen, sondern die biologische Hierarchie auszuweiten und bestimmte Bevölkerungsgruppen zu diskriminieren. Das Gesetz an sich hat zu keiner Besserbehandlung der Tiere geführt (unabhängig davon, daß das unzureichend gewesen wäre, da nicht die Behandlung, sondern die "Nutzung" überhaupt das Problem ist), sondern extreme Tierquälerei in "Forschung" und "Ausbildung" nicht einmal berührt. Die temporäre Besserbehandlung von bestimmten Tieren, mancher "Haustieren" und solchen, die als Kriegsinstrumente benutzt wurden, stimmt mit der heutigen Heuchelei (daß "Haustiere" gestreichelt und Nicht-"Haustiere" gegessen werden) überein und zeigt, daß die Nazis nicht mehr "tierlieb" waren als die heutigen Speziesisten.
Das Buch weist damit dieses vermeintliche Gegenargument zurück und bestätigt und vertieft auch die Rassismus-Speziesismus-Parallelität in vielen Bereichen.

"aggressiver Atheismus"

Autor: martin
Datum:
Forum: Atheismusforum
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Eine Meinung von Pat Condell, der man zustimmen kann.

Als Video: http://blip.tv/play/AYGyv3IC

Als Text:
Zitat: Well, I’ve been hearing quite a lot of bitching and whining in the press lately about aggressive, intolerant, atheism; as if that’s, somehow, a bad thing. It seems religion can dish it out okay but it can’t take it: like a street thug who calls the police when his victims fight back. Aggressive atheism is really defensive atheism, because right now nothing is more aggressive than political religion. Being an atheist or secularist today is no longer a matter of opting out; but of actively fending off. So I’d say any abuse religion gets, it’s got coming ten times over. And, besides, I don’t think it’s possible to be too aggressive in defending freedom of speech, which is, of course, absolutely sacred, as we all know. Much, much, more sacred than any god or prophet or scripture could or will ever be, from now until the end of time – or eternity – whichever lasts longer. People sometimes tell me, “You know, you’re just as intolerant as the people you criticize.” Really? I hope so... because somebody has to be. There are some things I’m very intolerant of and there’s no point in trying to deny that. Let’s see now... there’s misogyny and sexism – I’m extremely intolerant of them ( I hope that doesn’t offend) – racism, antisemitism... no... no tolerance of them, I’m afraid. Sorry about that. Homophobia, perhaps? Not a shred of tolerance to be found. Gosh, I do have some issues, don’t I? How about cruelty to animals? Again, absolutely no tolerance whatsoever. But brace yourselves, because that’s not the half of it. Not only am I openly and brazenly intolerant of all those things... but if religion is used as an excuse for any of them, I’m afraid I become aggressively hostile and, what’s more, I don’t apologize for that because I have no need to apologize for it. And neither do you.

I’m always being told that I should respect people’s feelings. Well, okay. But what about my feelings? What about the feeling of utter revulsion I get whenever I think about the God of the desert and the horrible thoughts and deeds he inspires. This God is my Satan. When I hear his name, I smell sulfur: when I hear his words, I smell death. I can see that his filthy religion has polluted the world I have to live in far more thoroughly than any fossil fuel could ever dream of. And I can see that everything about this God has been purposely designed to poison our experience of life on Earth – not to enhance it. To keep us fearful. To suppress knowledge. To curtail freedom and creativity. And to celebrate death. It’s nothing less than the dumbing down of the human race. And demanding respect for it is, frankly, an insult that deserves to be repaid with considerable interest.

Religion deserves no respect at all because:

A.) It offers no respect at all.
B.) It offers no evidence at all.

Evidence is actually unwelcome, as it removes the need for faith: and that would be such a waste of all that phony virtue. Faith is one of the 3 phony virtues; the others being piety and righteousness. Not so much a trinity, as 3 ugly sisters. Unlike the witches in Macbeth who see the world in a caldron, these 3 have done their best to turn the place into one (praise the Lord) and they’re still going strong. Among the many gifts from these delightful muses we have, well, the Middle East conflict for a start – and that’s the gift that just seems to keep on giving – not to mention the cancer at the heart of it: Jerusalem. That jewel in the desert; that celestial piss-hole in the sand, from which the spiritual black death of the Middle Eastern desert has oozed and spread throughout this world like a vile oil slick; coating and contaminating everything it touches with a thick slime of pious ignorance... only we don’t call it ignorance, we call it faith.

What a horrible little word that is: faith. Exuding, as it does, its fake aura of purity and virtue while fronting some of the ugliest ideas this planet has ever seen. Closing people’s hearts when it should be opening them; making them proud of things they should be ashamed of; and ashamed of things they should be proud of.

When we look at the violent barbarism of the Islamic world, we can see that no righteous act is too depraved for a mind that claims the full license allowed by faith. If you take this God completely at his word, you can be just like him: a vicious heartless monster... and feel good about it.

Even in the civilized world, nothing is too dishonorable to be sanitized by faith. It was faith, remember, that deprived gay people in California of their basic civil rights on the same day that America elected a black president. It was faith that persuaded Christian black people to send the gays to the back of the bus.

And all this would be ugly enough on its own but, because of the free pass that we consistently give to this fake virtue of faith, religion is now completely out of control. It’s already got its hands around the throat of the United Nations and it’s pushing for a world-wide blasphemy law to protect people from hearing words that might crowbar their tiny minds out of the stone age.

The very concept of blasphemy is a perfect illustration of the cowardly immaturity of the religious mind and the emptiness of religion itself. If religion contained any truth, it could be ridiculed, insulted, even defiled, without being diminished in any way. Its truth would shine through: undimmed, unblemished, shaming those who abused it into silence. But that’s not how things are. Religion is prickly. It’s intolerant. It’s ultra-defensive precisely because it’s brittle and fragile. It’s about as substantial as a meringue. It’s all froth and no substance. It’s had thousands of years to make its case and all it’s produced is sophistry, violence and a raft of morals that would shame a rattlesnake. And no amount of windbaggery and flim-flam from clergy can any longer disguise the simple bald fact that there is nothing there.

The only true thing about religion is that it’s false. Its claim to higher knowledge is laughable: it doesn’t even have any lower knowledge. Not one of its ludicrous claims about reality would have a hope in hell of standing up in a court of law... and it’s time we stop treating them as if they do. That’s all we’re saying and that’s all we’re asking.

And anyone who thinks that’s too aggressive knows what they can do with themselves. And if they don’t, I’ll be more than happy to tell them. Peace: crazy idea; crazy times.

Charles Patterson: Eternal Treblinka

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Charles Patterson: "Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka". Über die Ursprünge des industrialisierten Tötens, aus dem Amerikanischen von Peter Robert (Originaltitel: Eternal Treblinka: Our Treatment of Animals and the Holocaust), 1. Aufl., Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt/M. 2004

Machen wir die Einführung kurz. Dieses Buch provoziert, wie man sich denken kann, die Diskussion um Analogien zwischen diversen Formen von Rassismus, Menschenausbeutung und Menschenmord zu Speziesismus und Ausbeutung und Mord anderer Tiere. Um die ständigen Wiederholungen durch Leute, die die Suchfunktion zu benutzen nicht in der Lage sind, etwas einzuschränken, ein Mini-FAQ vorweg:
- Wo liegt der Unterschied zwischen Vergleich und Analogie?
- Aber das Bundesverfassungsgericht hat so etwas doch verboten? (Nein, hat es nicht.)
- Machen nur Tierrechtler so etwas?
- Ist das nicht eine Herabwürdigung der Opfer?/ Gibt es nicht Unterschiede?/ War das nicht ein einmaliges Ereignis?

Zu beachten ist noch, daß die deutsche Version gegenüber der originalen gekürzt ist. Wer die Möglichkeit hat, sollte es daher im Original lesen (auch deshalb, weil die deutsche Version momentan vergriffen ist).

Patterson studierte am Amherst College, der Columbia Universität und der dem Yad Vashem Institute for Holocaust Education in Jerusalem und ist z.Z. Dozent für Geschichte und Psychotherapeut. Er hat mehere Bücher über den Holocaust geschrieben, die als Lehrbücher an amerikanischen Universitäten genutzt werden ("Anti-Semitism. The Road to the Holocaust and Beyond", "From Buchenwald to Carnegie Hall"), sowie über die amerikanische Bürgerrechtsbewegung ("The Civil Rithgs Movement"). Zur Tierrechtsphilosophie gibt es auch das Buch mit dem schlichten Titel "Animal Rights", das er wesentlich früher geschrieben hat.

Über dieses Buch (Eternal Treblinka) sagt er:
Zitat: My awareness of the scope of our society's exploitation and slaughter of animals has been a recent development. I grew up and spent most of my adult life oblivious to the extent to which our society is built on institutionalized violence against animals. For a long time it never occurred to me to challenge or even question it. Once I realized that the attitude behind animal exploitation was the same attitude behind the Holocaust, I began to see the connections that are the subject of my book.
[...]
It's about similar attitudes and methods behind our society's treatment of animals and the way people have often mistreated each other throughout history, most notably during the Holocaust.

Die Botschaft ist klar: Der Holocaust war ein "einmaliges Ereignis" (da jedes historische Ereignis nur einmalig sein kann), aber in seinen Prinzipen war er eine von vielen Ausprägung dessen, was passiert, wenn bestimmte (v.a. ethische) Anschauungen, die lange vorher existiert haben und weiterhin existieren, "konsequent" umgesetzt werden.

Im ersten Teil des Buches, überschrieben mit "Ein grundlegendes Versagen", zeichnet Patterson die Zusammenhänge zwischen Menschenausbeutung und Ausbeutung anderer Tiere von den Menschheitsanfängen bis zur Industrialisierung nach. Die Kernthese ist, daß die systematische Unterdrückung von nichtmenschlichen Tieren die geschichtliche Vorstufe zur systematischen Unterdrückung von anderen Menschen durch Sklaverei und Holocaust ist.

Begonnen hat diese systematische Unterdrückung und Ausbeutung freilebender Tiere durch ihre "Domestizierung". Sie beinhaltete u.a. Kastration männlicher Tiere, die den Hormonspiegel senkt und sie dadurch gefügiger macht. Den Müttern wurden die Jungtiere weggenommen, damit die Menschen deren Muttermilch selbst "nehmen" konnten. Dafür wurden viele Kälber an den Lippen oder der Zunge verstümmelt, um sie vom Saugen abzuhalten. Damit die weiblichen Tiere weiterhin Muttermilch produzieren, nachdem die Jungtiere ermordet wurden, gab es weitere abartige Methoden wie tote Jungtiere auszustopfen oder ihr Blut auf andere Jungtiere zu schmieren, um die Mütter zu täuschen.

Die ersten Menschensklavereien waren nicht viel mehr als die Ausweitung dieser "Domestizierung" auf Menschen. Die Unterdrückung von Frauen folgte zeitlich nach der der nichtmenschlichen Tiere. Die Prinzipien waren ähnlich: sie wurden eingesperrt und separiert, um durch die Kontrolle die Herrschaft zu sichern; sie wurden als Gebärmaschinen benutzt und dazu gegen ihrem Willen geschwängert, so wie es bei der "Zucht" nichtmenschlicher Tiere üblich war und bis heute ist. Nach einem Krieg wurden in antiken Gesellschaften, in denen systematische Tierausbeutung bereits üblich war, alle männlichen Gefangenen vorsorglich oder zur Strafe getötet oder kastriert, wie auch sich widersetzende männliche Tiere getötet oder kastriert wurden und werden. Die Frauen und Kinder wurden versklavt.
Der Umgang mit Sklaven änderte sich auch in den europäischen Kolonien einige Jahrhunderte später nicht. "Das Postulat der menschlichen Vorherrschaft, mit dem die Menschen sich von der Fürsorge und Verantwortung für die Tiere lossagten, legitimierte auch die Mißhandlung jener Menschen, die angeblich auf der Stufe von Tieren standen." Sie wurden kastriert, gebrandmarkt, ausgepeitscht, in Ketten gelegt und ihnen wurden die Ohren abgeschnitten. Die Menschen, die Sklaven bei der Flucht halfen, wurden zur Strafe und Erkennung gebrandmart mit den Buchstaben SS für "slave stealer", Sklavendieb – auch heute werden Tierbefreier gerne als "Diebe" bezeichnet. Juristisch fielen in den USA Schwarze in dieselbe Kategorie wie "Haustiere".

In der griechischen Philosophie bei Aristoteles wurde die Herrschaft über Sklaven und Frauen aus der Herrschaft über nichtmenschliche Tiere abgeleitet. In der römischen Antike war das Prinzip ähnlich. Dort wurden in den Arenen nicht nur etliche nichtmenschliche Tiere zum Spaß des Pöbels gequält und getötet, sondern auch menschliche Sklaven. Thomas von Aquin betonte, daß nichtmenschliche Tiere keine "Seele" hätten und deshalb auch kein Leben nach dem Tod. "Mit der Absage an ein ewiges Leben der Tiere bewahrte Aquin die Christen vor der beunruhigenden Aussicht, im Jenseits den rachsüchtigen Geistern der Tieren zu begegnen, denen sie auf Erden so viel Leid zugefügt hatten. Sein Standpunkt bestärkte das christliche Europa darin, dass es keinen Grund hatte, sich moralisch-ethische Gedanken um andere Geschöpfe zu machen oder sich schuldig zu fühlen, weil es sie ausbeutete und tötete." Die Philosophie der frühen Neuzeit verfolgte diese Richtung konsequent weiter. Nichtmenschliche Tiere seien nur zum Nutzen der Menschen erschaffen oder, laut einer von Descartes begründeten Doktrin, sie seien wie Automaten oder Maschinen, ohne Sprach-, Schmerzempfindungs- oder Denkvermögen. "[F]ür viele Europäer schien es klar zu sein, dass die weiße Rasse, da sie die niederen Menschenrassen unter ihre Gewalt gebracht, sich als ihnen überlegen erwiesen hatte, genau wie die Gattung Mensch im ganzen sich als den Tieren überlegen erwiesen hatte, da sie diese beherrschte und bezähmte." Diese Aussage Pattersons ließe sich auch theoretisch formulieren: Das Prinzip, aufgrund einer "natürlichen Überlegenheit" vermeintlich oder tatsächlich "Schwächeren" Rechte absprechen zu dürfen, nennt bezogen auf Menschen Sozialdarwinismus; bezogen auf Tiere kann man es Alimentär- oder allgemeiner Zoodarwinismus nennen (Aussprache: Zo-o-, von griech. zoon).

Laut Meinung vieler Historiker waren es die Bibelabschnitte, in denen die nichtmenschlichen Tiere "den Menschen untertan" erklärt wurden (Genesis), die die zerstörerische und herrschsüchtige Haltung vieler westlicher Gesellschaften der Natur gegenüber geprägt haben. Ob das Judentum allerdings so viel besser ist, wie Patterson andeutet, kann bezweifelt werden, denn dessen vermeintlich tierfreundlichen Vorschriften beruhen auf nichts anderem, als nichtmenschliche Tiere deshalb nicht schlecht zu behandeln, weil sie sonst ihre Wert als Eigentum verlieren würden (d.h. Tierschutz statt Tierrechte).

Im zweiten Unterkapitel ("Wölfe, Affen, Schweine, Ratten, Ungeziefer. Die Diffamierung anderer Menschen als Tiere") zeigt insbesondere die psychologische Seite systematischer Ausbeutung. Speziesismus ist und war vielen Menschen nicht nur dafür nützlich, die Verbrechen an anderen Tieren zu rechtfertigen, sondern auch, um Menschen durch "Umdeklaration", d.h. durch Verschiebung der konstruierten Speziesgrenze, genauso behandeln zu können. "Die Domestizierung der Tiere diente nicht nur als Modell und Inspirationsquelle für Menschensklaverei und tyrannische Herrschaftsformen. Sie legte auch das Fundament für das abendländische hierarchische Denken und für europäische wie auch amerikanische Rassentheorien, die zur Bezwingung und Ausbeutung 'minderwertiger Rassen' aufriefen und deren Angehörige zugleich als Tiere verunglimpfen, um ihre Unterwerfung voranzutreiben und zu legitimieren." Beispiele nachweisbarer Zitate sind: Türken bezeichneten Armenier als "Rinder", Afrikaner wurden als "Affen" bezeichnet, nord- und sübamerikanische Ureinwohner als "wilde Tiere, Raubtiere oder Ungeziefer", philippinischen Ureinwohner (von den us-amerikanischen Besatzern im Zuge des spanisch-amerikansichen Kieges 1898, wo auch KZs erricht wurden) als "Gorillas, Affen, Ratten, Hunde", Japaner im zweiten Weltkrieg als "Affen, Mäuse, gelbe Hunde, Ratten, Kakerlaken, Ungeziefer", Chinesen als "Schweine, Ameisen", Nazis und Muslime bezeichnen Juden als "Ratten, Schweine, Säue, Würmer, Läuse, Spinnen, Parasiten", Vietnamesen wurden von Amerikanern als "Termiten" und zuletzt Iraker als "Kakerlaken" bezeichnet. Goebbels sagte über Juden: "Das sind keine Menschen mehr. Das sind Tiere." Auch in unserem heutigen Sprachgebrauch dienen Tierbezeichnungen weiterhin vielfach als Beleidigungen.
Bei der rassentheoretischen Schädelvermessung sollte bewiesen werden, daß die Größe des Gehirn mit der Intelligenz korreliere, sodaß die Gehirne "weißer Männer [..] größer [seien] als die von Frauen, Armen und Angehörigen der nichteuropäischen niedrigeren Rassen." Schließlich fand man heraus, daß das Gehirn eines Schwarzen "dem des Affen angenährt ist" (vgl. das zweite Zitat hier).
Parallelen eröffnen sich in etlichen Bereichen. Nach dem Angriff auf Pearl Habor wurden in den USA die japanischstämmigen Einwanderer in "Pferdeställen", "Viehhöfen" und "Schweineställen" interniert. Auf der anderen Seite das gleiche: "Ein [japanischer] Offizier in Nanking, der chinesische Gefangene in Zehnergruppen aneinander fesselte, in Gruben stieß und verbrannte, erklärte später, er habe dabei nichts anderen empfunden als beim Schweineschlachten." In den KZs der Nazis, wo Menschenversuche durchgeführt wurden, heißen die Gefangenen "Kaninchen" und sie wurden "wie Labortiere" behandelt.

Das Prinzip, daß Menschenfolter und -morde und die Erziehung von u.a. Soldaten zu Folterern und Mördern durch die "Degradierung der Opfer zum Tier" wesentlich erleichtert wird, ist allgemein bekannt (zuletzt aus Abu Ghraib). Auch der Soziologe Roger Yates widmet sich dem in seinem fünften Podcast (Teil 1, Teil 2). Er zeigt wie die Dehumanisation (Entmenschlichung) oftmals eine Notwendigkeit und außerdem fast immer eine Folge der genannten Praktiken war. Auch dort finden sich weitere Zitate wie folgendes eines Offiziers: "Battle is like working in a slaughterhouse."

Zurück zu Patterson. Der zweite Teil des Buches, sehr treffend "Herrenspezies, Herrenrasse" betitelt und untersucht die Zusammenhänge von institutionalisierter Gewalt gegen nichtmenschliche Tiere einerseits und Menschen andererseits in den moderen Industriestaaten USA und Deutschland.

Die zweite Systematisierung der Tierausbeutung nach des "Domestizierung", war die "Industrialisierung des Schlachtens". Pattersonen zeichnet hierzu die Entwicklung der Schlachthäuser in den USA nach. Dabei fällt auf wie sie systematisch abgeriegelt und immer weiter außerhalb der Städte plaziert wurden, damit sie die Bevölkerung nicht stören. Hier werden, u.a. am Beispiel von The Jungle, ausführlichere Schlachthofbeschreibungen geliefert.
Weiter legt er dar, daß die Entwicklung der Fließbandtechnik ursprünglich nicht von Ford stammte, sondern aus den Schlachthäusern, wie es auch Ford selbst in seiner Autobiographie schreibt. Die Nazis wiederum haben von ihm die Weiterentwicklung dieser Technik für ihre Zwecke übernommen. Sie verstanden sich gut mit ihm, denn er betrieb diverse antisemitsiche Hetzkampagnen, wie die Verbreitung der "Protokolle der Weisen von Zion" und der Schrift "Der internationale Jude". Allerdings, und das ist auch öfter kritisiert worden, ist Pattersons Darstellung hier nicht ganz konsistent.

Wieder direkter werden die Parallelen im Unterkapitel "'Aufartung'. Von der Tierzucht zum Völkermord". Die Prinzipien von "Tierzucht" und "Menschenzucht" (als "Umgestaltung der Rasse") werden genauer betrachtet. Das Grundprinzip dabei ist die Kontrolle der Fortpflanzung. Die erwünschtesten Exemplare dürfte sich fortpflanzen, alle anderen werden kastriert oder getötet. Dieses Prinzip, praktisch eins-zu-eins aus der "Tierzucht" übernommen, wurde auf Menschen angewendet und führte in den USA zu Zwangssterilisationen und in Nazi-Deutschland zu Zwangssterilisation, Euthanasie und Völkermord.
Die Eugenik, die "Vererbungslehre für Menschen", begann in den USA mit einer Gesellschaft für "Tier- und Pflanzenzucht", der erste Direktor des Instituts für Eugentik war ein "Geflügelforscher". Dort hieß es z.B.: "Die fortschrittlichste Revolution in der Geschichte läßt sich erreichen, wenn menschliche Paarungen auf einer genauso hohen Stufe angesiedelt werden könnten wie bei der Pferdezucht." Es ist fast unnötig zu erwähnen, daß auch bei eugenischen "Studien" die abwertenden Tiermetaphern gang und gäbe waren. "Erfolge" bestanden darin, daß Anfang des 20. Jahrhunderts in 30 Staaten der USA Gesetze zur Zwangssterilisation von Gefängnis- und Psychiatrieinsassen erlassen wurden. Dies nahmen sich viele Eugenik-Forscher in Deutschland zum Vorbild (Eugenik lief hier meist unter der Bezeichnung "Rassenhygiene"). Hitler selbst beschäftigte sich mit amerikanischen Rasse- und Zwangssterilisationsgesetzen, denen er Vorbildfunktion beimaß, sodaß der deutsche Gesetzesentwurf fast direkt auf einem us-amerikanischen beruhte. Die folgende Euthanasie der Nazis zur "Reinhaltung der Rasse" hatte 120'000 Tote zur Folge. Auch Himmler, Hauptverantwortlicher des Holocaust, entwickelte seine Ideen an der "Tierzucht". Er war Diplomlandwirt, betrieb eine "Hühnerfarm" und übertrug sein "Interesse für die Zucht und das Töten von Hühnern [..] später auf die Menschen". Neben Himmler hatten etliche weitere hochrangige Nazis in Führungsrollen der Vernichtungsanstalten sowie mehrere besonders grausame Mitarbeiter, Erfahrungen in der "Tierzucht", waren ausgebildete "Metzger" oder Ähnliches. Manche Rezensenten haben hier darauf hingewiesen, daß nicht alle Nazis solche Berufe hatten und nicht alle, mit solchen Berufen Nazis waren. Das mag richtig sein, wurde aber von Patterson nicht behauptet, und die Tatsache, daß es hier eindeutige Parallelen gibt und daß solche Berufe für Menschenfolter und –mord prädestiniert sind, läßt sich kaum leugnen.

Konkrete Parallelen zwischen Schlachthäusern und den KZs der Nazis erläutert Patterson im Unterkapitel "Ohne eine einzige Träne. Mordzentren in Amerika und Deutschland". "Im Verlauf der gesamten Geschichte unseres Aufsteigs zur 'Herrenspezies' war unser brutaler Umgang mit den Tieren sowohl Modell als auch Grundlage für unseren brutalen Umgang miteinander. Wenn man sich mit der Menschheitsgeschichte beschäftigt, erkennt man das Muster ganz deutlich: Zuerst beuten die Menschen die Tiere aus und töten sie; dann behandeln sie andere Menschen wie Tiere und verfahren mit ihnen genauso."
Die langen, schmalen Gänge von der Transportstation, wo die Opfer "entladen" werden, bis zur Tötungsanlage gleichen sich bei Schlachthöfen und KZs und haben auch deshalb ähnliche, teilweise verharmlosende Bezeichnungen ("Schlauch", "Trichter"). In beiden wurden die Opfer, die nicht weitergehen wollten, mit Peitschen und Eisenstangen (heute oft Elektroschocker) vorwärtsgetrieben.

Manchen "Schlachtern" fällt es schwerer Kinder (hier: Kälber und Lämmer) zu ermorden als ältere Tiere. Auch dafür kann Patterson Parallelen nachweisen, da man in den meisten Nazi-Lagern im Osten die (menschlichen) Kinder lieber von einheimischen Hilfskräften erschießen ließ.
Die Behauptung, manche Nazis wären "tierlieb" gewesen, ist jedoch an den genannten Beispielen zu bezweifeln. Diese verhielten sich nur gegenüber ihren eigenen "Haustieren" (mehr oder weniger) angemessen, die jüdischen Tiere, die sie bei Wohnungsräumungen fanden, wurden hingegen erschossen. Abgesehen davon hatten viele KZs eigene Schlachtereien, Hühner-, Gänse- und Schweineställe und "Zoos". Während ihrer Freizeit gingen die Lagersoldaten gerne jagen und verglichen das Erschießen von Menschen mit dem Erschießen von Hasen. Gerade bei Hitler selbst waren die abwertenden Tiermetaphern zahlreich ("Schweinehunde", "Würmer" usw.) und seine eigenen Hunde peitschte er öfters aus. "Fleisch" hat er, entgegen anderer Behauptungen, ausgiebig gegessen, wie "Schinken", "Schweineschmalz", "Weißwürste", "Wildtiere" und Tauben. Wer also weiterhin etwas von Hitlers "Tierfreundlichkeit" behauptet (oder gar meint, er sei "Vegetarier gewesen"), fällt noch heute auf Goebbels Propagandalügen herein.
Weitere Parallelen bilden die Methoden des "humanen Tötens". Dabei geht es heute wie damals natürlich nicht darum, den Opfern zu helfen, sondern den Tätern ein besseres Gewissen zu verschaffen bzw. sie weniger psychisch durch die Ermordung zu belasten, um so das Weitermorden einfacher zu gestalten. Anstatt jedes Opfer einzeln umzubringen, wurde zu diesem Zweck die Vergasung eingeführt (wie sie auch heute noch mit Kohlenmonoxid bei Küken und Füchsen üblich ist).

Der dritte Teil des Buches ("Holocaust-Echos") ist weit weniger empfehlenswert als die ersten beiden. Zumindest verdeutlicht die hier vorgenommene Portraitierung von Menschen und die Wiedergabe von Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden, daß diese eine höhere Sensibilisierung für die Situation der Opfer aufweisen und sich deshalb oftmals gegen Tierausbeutung engagieren (wenn auch selten für Tierrechte). Dieses Bewußtsein zeigt sich z.B. in Aussagen wie: "Denn das ist doch die wahre Lehre des Holocaust: Daß Menschen denen, die sie für 'Untermenschen' hielten, alles Erdenkliche antun konnten. Genauso wie wir den Tieren."
Hinweise, auf den Unterschied zwischen Vegetarismus und Veganismus fehlen zwar nicht, sind aber zu schwach betont. Auch gibt es kritische Kommentare zu einigen Tierschutzorganisationen, wobei Patterson die Heuchelei des Tierschutzes durchaus erkannt hat. Jedoch ist Peter Singer sicher kein "herausragender Führer der Tierrechtsbewegung". Daneben ist die Übersetzung hier an manchen Stellen wenig gelungen ("veganisch").
Wie schon zu Beginn des Buches ist Patterson hier an mehreren Stellen wieder ein wenig unkritisch gegenüber dem Judentum und dessen Umgang mit nichtmenschlichen Tieren. Relativiert wird das durch die Zitierung eines Veganers, der über ein Holocaust-Museum in Israel berichtet: "Ungefähr 60 Meter vom Haupteingang des Museums entfernt ist ein Tier-KZ, von dem ein schrecklicher Geruch ausgeht, der sich über das ganze Museum legt. Ich sprach die Museumserwaltung darauf an. Ihre Reaktion überraschte mich nicht. 'Aber es sich doch bloß Hühner.'"

Ein großer Abschnitt ist Isaac Bashevis Singer und seinen literarischen Werken gewidmet. Dieser sollte jedoch nicht überbewertet werden, nicht nur wegen seiner Religiösität, sondern auch wegen seines Unveganismus ("Vegetarismus"), obwohl einige seiner literarischen Figuren durchaus erkennen, daß für Hühnereier und Kuhmilch weiterhin Tiere sterben. Warum ihm das so schwer gefallen ist, ist nicht bekannt.

Im letzten Unterkaptiel ("Deutsche Stimmen für Tiere") findet sich leider kaum Zustimmungswürdiges. Die hier vorgestellen Personen beschäftigen sich hauptsächlich mit Randaspekten, PETA ist sicher keine "Tierrechtsorganisation", Kaplan kein "Vordenker der Tierrechtsbewegung" und die theistischen "Animals' Angels" betreiben mit ihren "Tiertransportbegleitungen" auch nur übelsten Tierschutzunsinn.

Fazit: Es paar Schwachstellen gibt es im Buch, einerseits einige zu wenig reflektierte Schlußfolgerungen in den ersten beiden Teilen und insbesondere einen schwachen und wenig brauchbaren dritten Teil. Das ändert jedoch nichts daran, daß die ersten beiden Teile sowohl umfassend als auch detailliert die Hauptparallelen zwischen Speziesismus und Rassismus oder anderen Formen systematischer Unterdruckung und Ausbeutung herausarbeiten. Die Schlußfolgerungen, die sich daraus ziehen lassen, sind grundlegende: der Ansatz, Tierrechte zu mißachten und zu glauben, dennoch umfassende Menschenrechte fordern zu können, ist zum Scheitern verurteilt. Psychologisch und soziologisch gesehen ist es eine Tatsache, daß die Zuschreibung der Opferrolle in Bezug auf Menschen wie auf andere Tiere den gleichen Mustern und Methoden folgt. Wie gezeigt wurde, ist die Speziesgrenze im Denken verschiebbar, d.h. Tierrechte zu mißachten, weil durch die Zugehörigkeit zu den Menschen gesichert sei, kann ein böses Erwachen zur Folge haben. Der einzige Ausweg ist, Menschen- und andere Tierrechte wirklich zu achten und das fordert in erster Linie die persönliche Konsequenz, vegan zu werden.

Re: Peta vergibt Auszeichnung an Zoobehörde

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Die Abolitionistin Corey Wrenn kommentiert das wie folgt (wie Zwischenüberschriften sprechen für sich: sie bezeichnet es als speziesistisch, heuchlerisch und widersprüchlich):

Zitat: India bans zoo elephants and PETA misplaces another Proggy

PETA recently announced that its affiliate in India will be awarding India’s Central Zoo Authority with the 2009 Proggy Award for International Leadership in the Field of Animal Rights for their decision to ban the use of elephants in zoos and circuses. Many animal advocates cheer victory. Those in the abolitionist community shake their head. So what’s the problem?

Speciesism

The selection of elephants over other species is a clear example of speciesism. The assumption here is that elephants somehow suffer more from zoos and circuses than other animals and that they are somehow more deserving of the ban. Here we see preference given to elephants based on their intelligence. Intelligence, of course, is a primary trait utilized by humans (and coincidentally also possessed by humans) to create a hierarchy of moral obligation. Arbitrary characteristics beyond basic sentience, however, should be independent of our moral obligation to non-human animals. Elephants surely suffer, but the bears, monkeys, birds, reptiles, and other captives are not exempt. PETA India itself recognizes this.

Hypocrisy

Despite this noble effort to save elephants from the torture of circuses and zoos, as a national and religious symbol in India, elephants continue to endure widespread exploitation. Many elephants are kept on the streets by impoverished owners hoping to attract tourists and their handouts. Still others continue to serve as manual laborers in rural areas. In the temples, too, elephants are kept for the entertainment of human animals, chained to cater to religious pilgrims. Furthermore, elephants “rescued” from circuses and zoos with this ban are sent to reserves where they will continue their servitude in departmental work, eco-tourism, and patrolling.

Inconsistency

Furthermore, it must be questioned why an institution of exploitation and cruelty is ever deserving of an award for excellence in animal welfare. The Central Zoo Authority of India operates to upkeep and maintain zoo operation, not abolish it. Would it be acceptable to award the KKK for sparing one minority group out of the many they target? One would hope not. A very plausible outcome of a renowned animal “rights” organization awarding the Central Zoo Authority is a subsequent public misconception that the interests of non-human animals are being recognized in zoos. If it is believed that zoos are operated in accordance with animal rights organizations it is unlikely that the moral consequences of supporting zoos would be considered.

This ban may represent an insignificantly small reprieve for the handful of non-human animals selected for transfer from one form of exploitation to another, but it also represents a strong case for moral schizophrenia and counterproductiveness. Irrelevant distinctions between species are reinforced which creates a hierarchical stratification. Furthermore, the property status of non-human animals is not challenged and institutions of exploitation are being rewarded.

"In-vitro-Fleisch"

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Die Frage, ob es aus veganer bzw. tierrechtlerischer Sicht sinnvoll ist, "In-vitro-Fleisch" zu bewerben, kommt immer wieder auf. Außerdem ist zu erwarten, daß (insofern die Forschung doch noch Fortschritte erzielen sollte) dieses Thema auch in Zukunft weiterdiskutiert wird.

Ich habe mich bereits hier (inzwischen überarbeitet) zusammengefaßt aus folgenden Gründen dagegen ausgesprochen:

- es ist nicht vegan, da momentan weder das Ausgangsmaterial (Muskelgewebe und Zellen geschlachteter Tiere) noch die Nährlösung ("fötales Kälberserum") vegan sind
- es verfehlt bzw. behindert das Ziel, die Menschen von der ethischen Falschheit des Unveganismus zu überzeugen, sodaß der Konsument die Tierausbeutung in anderen Bereichen nicht einstellt
- es schafft eine Gewissensberuhigung, die bei der Überzeugung vom grundsätzlich ethischen Problem des Unveganismus kontraproduktiv wirkt
- es suggeriert, das Problem des Unveganismus sei der "Fleisch"-Konsum, wobei andere Bereiche wie z.B. der Vegetarismus, (auch ungewollt) relativiert werden (wobei ein Vegetarier u.U. mehr Tierleid verursacht als ein Leichenfresser)
- es ist ein Ziel von Tierschutzorganisationen, was Tierrechtsbestrebungen, die sich auch in diese Richtung beteiligen, in die Gefahr bringt, mit diesen in Verbindung gebracht zu werden
- es verschwendet Ressourcen, die für die Aufklärung über Veganismus gebraucht werden

Zusätzlich unterstützt es die Suggerierung, daß "Fleisch" ein "energiereiches/wertvolles Lebensmittel" sei und grundsätzlich nicht durch pflanzliche Alternativen austauschbar.

Einen außerdem empfehlenswerten Artikel hat Adam Kochanowicz geschrieben: "'In vitro' meat has no place in animal rights campaigns".

Er spricht sich folgenden Gründen dagegen aus:

- es wird suggeriert, daß "Fleisch" das Problem sei und nicht der generelle Umgang mit Tieren
- ein besseres als das bisherige Nährmedium würde auf Kollagen beruhen (das aus Schlachtabfällen gewonnen wird und der Hauptbestandteil auch von z.B. Gelatine ist)
- selbst wenn es vegan wäre, könnte das Ersetzen dieses einen Tierausbeutungsprodukts als Ausrede für die Tierausbeutung in allen anderen Bereichen benutzt werden
- das Klonen von Zellen, die als Ausgangsbasis dienen, benötigt ständige neue Zellen, damit die DNS erneuert wird (denn das Klonen geklonter Zellen degeneriert sie mit der Zeit), sodaß permanent Tiere als "Spender" benötigt werden und das Produkt niemals vegan sein kann
- das "In Vitro meat consortium" sagt deutlich, daß sie keine (tierrechts-)ethischen Bestrebungen bei der Entwicklung verfolgen, sondern die "zukünftige Fleischversorgung" sichern wollen und Ressourcen für andere (nicht-ersetzbare) Tierausbeutung freizumachen ("this [in vitro meat] may allow development of a downsized animal production industry")
- die Unterstützung von "In-vitro-Fleisch" bedeutet deshalb die Unterstützung von Tierausbeutung in der Forschung, der Fortsetzung von Tierausbeutung überhaupt und verschwendet Ressourcen, die für die Veganismusüberzeugung gebraucht würden

Sollte jemand der Meinung sein, daß es trotz all dieser Fakten sinnvoll sei, es zu unterstützen, würde ich das gerne hören.

Let Them Eat Dog

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Let Them Eat Dog
A modest proposal for tossing Fido in the oven

By JONATHAN SAFRAN FOER

Despite the fact that it's perfectly legal in 44 states, eating "man's best friend" is as taboo as a man eating his best friend. Even the most enthusiastic carnivores won't eat dogs. TV guy and sometimes cooker Gordon Ramsay can get pretty macho with lambs and piglets when doing publicity for something he's selling, but you'll never see a puppy peeking out of one of his pots. And though he once said he'd electrocute his children if they became vegetarian, one can't help but wonder what his response would be if they poached the family pooch.

Dogs are wonderful, and in many ways unique. But they are remarkably unremarkable in their intellectual and experiential capacities. Pigs are every bit as intelligent and feeling, by any sensible definition of the words. They can't hop into the back of a Volvo, but they can fetch, run and play, be mischievous and reciprocate affection. So why don't they get to curl up by the fire? Why can't they at least be spared being tossed on the fire? Our taboo against dog eating says something about dogs and a great deal about us.

The French, who love their dogs, sometimes eat their horses.

The Spanish, who love their horses, sometimes eat their cows.

The Indians, who love their cows, sometimes eat their dogs.

While written in a much different context, George Orwell's words (from "Animal Farm") apply here: "All animals are equal, but some animals are more equal than others."

So who's right? What might be the reasons to exclude canine from the menu? The selective carnivore suggests:

Don't eat companion animals. But dogs aren't kept as companions in all of the places they are eaten. And what about our petless neighbors? Would we have any right to object if they had dog for dinner?

OK, then: Don't eat animals with significant mental capacities. If by "significant mental capacities" we mean what a dog has, then good for the dog. But such a definition would also include the pig, cow and chicken. And it would exclude severely impaired humans.

Then: It's for good reason that the eternal taboos—don't fiddle with your crap, kiss your sister, or eat your companions—are taboo. Evolutionarily speaking, those things are bad for us. But dog eating isn't a taboo in many places, and it isn't in any way bad for us. Properly cooked, dog meat poses no greater health risks than any other meat.

Dog meat has been described as "gamey" "complex," "buttery" and "floral." And there is a proud pedigree of eating it. Fourth-century tombs contain depictions of dogs being slaughtered along with other food animals. It was a fundamental enough habit to have informed language itself: the Sino-Korean character for "fair and proper" (yeon) literally translates into "as cooked dog meat is delicious." Hippocrates praised dog meat as a source of strength. Dakota Indians enjoyed dog liver, and not so long ago Hawaiians ate dog brains and blood. Captain Cook ate dog. Roald Amundsen famously ate his sled dogs. (Granted, he was really hungry.) And dogs are still eaten to overcome bad luck in the Philippines; as medicine in China and Korea; to enhance libido in Nigeria and in numerous places, on every continent, because they taste good. For centuries, the Chinese have raised special breeds of dogs, like the black-tongued chow, for chow, and many European countries
still have laws on the books regarding postmortem examination of dogs intended for human consumption.

Of course, something having been done just about everywhere is no kind of justification for doing it now. But unlike all farmed meat, which requires the creation and maintenance of animals, dogs are practically begging to be eaten. Three to four million dogs and cats are euthanized annually. The simple disposal of these euthanized dogs is an enormous ecological and economic problem. But eating those strays, those runaways, those not-quite-cute-enough-to-take and not-quite-well-behaved-enough-to-keep dogs would be killing a flock of birds with one stone and eating it, too.

In a sense it's what we're doing already. Rendering—the conversion of animal protein unfit for human consumption into food for livestock and pets—allows processing plants to transform useless dead dogs into productive members of the food chain. In America, millions of dogs and cats euthanized in animal shelters every year become the food for our food. So let's just eliminate this inefficient and bizarre middle step.

This need not challenge our civility. We won't make them suffer any more than necessary. While it's widely believed that adrenaline makes dog meat taste better—hence the traditional methods of slaughter: hanging, boiling alive, beating to death—we can all agree that if we're going to eat them, we should kill them quickly and painlessly, right? For example, the traditional Hawaiian means of holding the dog's nose shut—in order to conserve blood—must be regarded (socially if not legally) as a no-no. Perhaps we could include dogs under the Humane Methods of Slaughter Act. That doesn't say anything about how they're treated during their lives, and isn't subject to any meaningful oversight or enforcement, but surely we can rely on the industry to "self-regulate," as we do with other eaten animals.

Few people sufficiently appreciate the colossal task of feeding a world of billions of omnivores who demand meat with their potatoes. The inefficient use of dogs—conveniently already in areas of high human population (take note, local-food advocates)—should make any good ecologist blush. One could argue that various "humane" groups are the worst hypocrites, spending enormous amounts of money and energy in a futile attempt to reduce the number of unwanted dogs while at the very same time propagating the irresponsible no-dog-for-dinner taboo. If we let dogs be dogs, and breed without interference, we would create a sustainable, local meat supply with low energy inputs that would put even the most efficient grass-based farming to shame. For the ecologically-minded it's time to admit that dog is realistic food for realistic environmentalists.

For those already convinced, here's a classic Filipino recipe I recently came across. I haven't tried it myself, but sometimes you can read a recipe and just know.

Stewed Dog, Wedding Style

First, kill a medium-sized dog, then burn off the fur over a hot fire. Carefully remove the skin while still warm and set aside for later (may be used in other recipes). Cut meat into 1" cubes. Marinate meat in mixture of vinegar, peppercorn, salt, and garlic for 2 hours. Fry meat in oil using a large wok over an open fire, then add onions and chopped pineapple and sauté until tender. Pour in tomato sauce and boiling water, add green pepper, bay leaf, and Tabasco. Cover and simmer over warm coals until meat is tender. Blend in purée of dog's liver and cook for additional 5–7 minutes.

There is an overabundance of rational reasons to say no to factory-farmed meat: It is the No. 1 cause of global warming, it systematically forces tens of billions of animals to suffer in ways that would be illegal if they were dogs, it is a decisive factor in the development of swine and avian flus, and so on. And yet even most people who know these things still aren't inspired to order something else on the menu. Why?

Food is not rational. Food is culture, habit, craving and identity. Responding to factory farming calls for a capacity to care that dwells beyond information. We know what we see on undercover videos of factory farms and slaughterhouses is wrong. (There are those who will defend a system that allows for occasional animal cruelty, but no one defends the cruelty, itself.) And despite it being entirely reasonable, the case for eating dogs is likely repulsive to just about every reader of this paper. The instinct comes before our reason, and is more important.

—Jonathan Safran Foer is the author of the novels "Everything is Illuminated" and "Extremely Loud and Incredibly Close." His new book, "Eating Animals," a work of nonfiction, comes out next week.

http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703574604574499880131341174.html

Merry Evolution Day and a Happy New Meme

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Atheismusforum
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In seinem in der Pressemitteilung zum heutigen Evolutionstag zitierten Essay The Lowest Animal bezieht Mark Twain sich übrigens eingangs direkt auf Darwin, indem er seine (Twains) Definitionen zu "höheren" und "nieren" Tieren respektive den "Abstieg des Menschen von den höheren Tieren" (leider ist dies, wie einiges an dem Text, nicht wirklich adäquat zu übersetzten):
Zitat: I have been studying the traits and dispositions of the lower animals (so-called), and contrasting them with the traits and dispositions of man. I find the result humiliating to me. For it obliges me to renounce my allegiance to the Darwinian theory of the Ascent of Man from the Lower Animals; since it now seems plain to me that the theory ought to be vacated in favor of a new and truer one, this new and truer one to be named the Descent of Man from the Higher Animals.


Danach schildert er einige von ihm angeblich durchgeführte Tierversuche mit Schlangen, Katzen, Menschen und anderen Tieren und deren Ergebnisse.

Weiter heißt es:
Zitat: Man is The Animal that Laughs. But so does the monkey, as Mr. Darwin pointed out; and so does the Australian bird that is called the laughing jackass. No!  Man is the Animal that Blushes. He is the only one that does it or has occasion to.


Zitat: Of all the animals, man is the only one that is cruel. He is the only one that inflicts pain for the pleasure of doing it. It is a trait that is not known to the higher animals. The cat plays with the frightened mouse; but she has this excuse, that she does not know that the mouse is suffering. [...] Man is the Cruel Animal. He is alone in that distinction.


Zitat: Man is the Reasoning Animal. Such is the claim. I think it is open to dispute. Indeed, my experiments have proven to me that he is the Unreasoning Animal. Note his history, as sketched above. It seems plain to me that whatever he is he is not a reasoning animal. His record is the fantastic record of a maniac. I consider that the strongest count against his intelligence is the fact that with that record back of him he blandly sets himself up as the head animal of the lot: whereas by his own standards he is the bottom one.


Und er schließt:
Zitat: And so I find that we have descended and degenerated, from some far ancestor (some microscopic atom wandering at its pleasure between the mighty horizons of a drop of water perchance) insect by insect, animal by animal, reptile by reptile, down the long highway of smirch less innocence, till we have reached the bottom stage of development (namable as the Human Being). Below us, nothing.
 


Achim

Interview mit Gary Francione

Autor: martin
Datum:
Forum: Videodokumentation
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Der neuste Beitrag der englischsprachigen, selbstproduzierten Nachrichtensendung "The Vegan News" ist ein Interview mit Gary Francione (Grundlegendes zu seiner Person hier in der Einleitung). Es transportiert die Grundaspekte seiner Position in kürzerer Zeit und ist deshalb eine gute Informationsmöglichkeit für die, die seine Bücher (noch) nicht gelesen haben (kurz: für wahrscheinlich alle). Die Interviewteile sind jeweils zehn Minuten lang und entweder über die Originalseite oder über die in der folgenden Zusammenfassung enthaltenen Links zu erreichen. (Oder - dritte Möglichkeit - über youtube: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7.)

Zum Verständnis: Zur Vermeidung von Sprachspeziesismus wird als Personalpronomen für Tier ("animal") nicht "it", sondern "she" verwendet. Andere Begriffe sind "fundraising" = "Spendensammeln", "single issue campaign" = "Einzelzielkampagne" oft in einem Randbereich (z.B. Protest gegen "Pelz" statt gegen unvegane Kleidung insgesamt) und weitere s.u.

Im ersten Teil geht es um grundlegende Konzepte, er erläutert u.a. seine Theorie von "moralischer Schizophrenie" und gibt ein Beispiel, die wie Tierschützer (es ging um eine Antijagddemo) gegen ihn polemisierten, weil er tatsächlich Veganismus gefordert hatte, anstatt nur auf der Tierschutzebene (hier eben Antijagd) zu bleiben.

Der zweite Teil behandelt moralische Konzepte und er erläutert die Unsinnigkeit und speziesistische Basis der Konzepte Singers und Regans. Danach spricht er über Tierschutz und warum Tierschutzreformen nur umgesetzt werden, wenn es ökonomisch lohnenswert ist und die Kosten wieder reingeholt werden können, sodaß Tierschutzreformen niemals zu einer Schädigung der Tierausbeutungsindustrie führen können.

Im dritten Teil setzt er das letzte Thema fort und nennt als Beispiele die ökonomische Verbesserung durch den Einsatz von "controlled atmosphere killing" (Gas- statt Elektrobetäubung und damit "tierschutzgerechtes" Umbringen von Hühnern, das wesentlich billiger ist als das herkömmliche; die tlw. Abschaffung von "gestation crates" ("Abferkelbuchten") und "veal crates" ("Kastenställe" für Kälber), was die Kosten für die "Tierzucht" reduziert. Er legt dar, wie der Tierschutz mit solchen, für die Tierausbeuter positiven Veränderungen den Konsum von diesen Tierprodukten als ethisch unproblematisch oder gar gut hinstellt. Im Weiteren findet er auch die tierschützerischen Antipelzkampagnen oder "Meat-Free-Monday's" (vgl. hier) nicht toll.

Im vierten Teil sagt er, daß die Leute, die sich gar nicht vorstellen können, vegan zu werden, es "in Schritten" machen sollen (was aber nur eine praktische Frage ist, er sagt nicht, daß es a) notwendig sei oder b) daß diese Leute solange sie nocht unvegan sind, besser seien als andere Unveganer). Über die ökonomische Vorteile von Eiern aus "Alternativhaltung" statt "Käfighaltung" kommt er darauf zurück, wie unsinnig die Durchführung von Tierschutzreformen ist, wenn man das Ziel hat, Tierausbeutung abzuschaffen.
In der zweiten Hälfte berichtet er von weiteren persönlichen Diskussionserfahrungen mit einer "Pelz"-tragenden Frau.

Das setzt er im fünften Teil fort und hierbei sollten sich einige endlich klarwerden, wie unsinnig es ist, gegen den "Pelz"-Verkauf von Kaufhäusern zu demonstrieren, aber nicht gegen der "Leder"- und "Wolle"-Verkauf oder überhaupt den Verkauf von Tierprodukten.
Eine seiner häufigen Argumentationsstrategie ist es, zu fragen, ob richtig ist, "unnötiges Leiden" zu vermeiden, und sich dann erklären zu lassen, wieso Leiden für Ernährung, Kleidung oder Unterhaltung "nötig" sei (zum erwähnten "Fall Michael Vick" vgl. hier und hier). Danach geht er auf die Praxis der Tierschutzorganisationen ein, die statt Menschen zu überzeugen, Ablaßhandel betreiben und ihnen damit Entschuldigungen für ihren Unveganismus verkaufen.

Im sechsten Teil führt er das weiter und zeigt, wie Tierschützer Kritik von sich abzulenken versuchen, indem sie behaupten, "die Tierausbeuter" seien viel schlimmer, obwohl sie selbst es sind, die die Auftragsmorde in Auftrag geben, sodaß die Tierausbeuter lediglich die Nachfrage erfüllen. Im Weiteren erklärt er, warum es sinnlos ist, mit Gewalt gegen Tierausbeutung vorzugehen, weil das Problem eben nicht die Tierausbeuter sind, sondern die Leute, die die ökonomische Nachfrage nach Tierprodukten erzeugen. Gewaltsame Aktionen sind daher kontraproduktiv. Notwendig ist es vielmehr, die Menschen davon zu überzeugen, daß das "Nutzen" von Tieren ein grundsätzliches ethisches Problem darstellt.

Der siebte und letzte Teil beginnt mit der Feststellung, daß die Erzeugung von "tierfreundlichen" Produkten (wie Eier aus "Alternativhaltung") bereits aus ökonomischer Sicht Unsinn ist, denn solange die Nachfrage nach "tierunfreundlichen" Produkten besteht, wird diese Nachfrage erfüllt, sodaß bei uns z.B. Eier aus Käfighaltung schlichtweg importiert werden.
Zum Schluß faßt er die grundlegenden Fragen und Lösungen des Mensch-Nichtmensch-Verhältnisses zusammen (v.a. warum es notwendig ist, vegan zu werden) und ergänzt dies um die Gemeinsamkeiten von Tierrechten und Menschenrechten aufgrund der Parallelen zwischen Speziesismus und Rassismus oder Sexismus.

Peta vergibt Auszeichnung an Zoobehörde

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Zitat: Indiens nationales Symboltier, der Elefant, darf in Zukunft nicht länger in Zoos und Zirkussen eingesperrt werden. Dies beschloss Indiens Zentrale Zoobehörde (CZA) nach mehrjähriger Kampagnenarbeit der Tierrechtsorganisation PETA Indien. Darüber berichtetetn u.a. die Times in England, BBC, The Hindu, sowie die Times of India. Immer wieder hatte sich PETA Indien bei der CZA über das körperliche und geistige Leid der Elefanten beschwert, die in kleinen Gehegen auf harten Betonböden stehen müssen. Für ihre elefantenfreundliche Entscheidung verleiht PETA Indien der CZA nun den „Animal Rights Leadership Award“ 2009.

(Quelle: peta-Webseite)
Eine Zoobehörde bekommt einen Tierrechts-Preis dafür, daß sie keine Elefanten, sondern nur 200 andere Spezies zur Belustigung und Begaffung gelangweilter Menschen in Käfige oder andere Gefängnisse sperrt. Und natürlich ist es ein "Erfolg".

Andreas Flury: Der moralische Status der Tiere. H. Salt, P. Singer und T. Regan

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Flury, Andreas: Der moralische Status der Tiere. Henry Salt, Peter Singer und Tom Regan (Alber-Reihe Praktische Philosophie, Bd. 57), Karl-Alber-Verlag, Freiburg/M. 1999

Andreas Flury ist heute Privatdozent für Philosophie an der Universität Bern. Diese Arbeit beruht auf seiner Dissertation von 1995. Das Ziel der Arbeit ist, die Positionen von allen "drei Autoren, welche als die bedeutsamsten der neuen Tierrechtsbewegung bezeichnet werden können" zu betrachten. Eigentlich hätte er während seiner Untersuchung feststellen müssen, daß sie nichts mit Tierrechten zu tun haben, aber vermutlich fehlen/fehlten auch ihm die nötigen Abgrenzungskriterien (denn: wer nicht vegan, antispeziesistisch (und abolitionistisch) ist, kann faktisch kein Tierrechtler sein – genausowenig wie jemand, der Brandsätze in Asylbewerberheime wirft, ein Menschenrechtler sein kann). Weiterhin solle die Arbeit, "die Frage, welche Wesen aufgrund welcher Eigenschaften einen bestimmten Status in einer ‚ethischen Ontologie’ oder Axiologie verdienen" untersuchen und es sollen die "moralisch relevanten Eigenschaften" von Tieren identifiziert werden, "deren Besitz einem Wesen Anspruch auf direkte moralische Berücksichtigung verleihen". Das Vorgehen besteht darin, die drei Ansätze vorzustellen und anschließend Mängel und Inkonsequenzen zu kritisieren.

Der erste Autor ist Henry Stephens Salt und sein Buch "Animals' Rights" (1892). Für seine Zeit war er sicherlich weiter als die meisten, allerdings ist seine Position zu inkonsequent, um als tierrechtlerisch gelten zu können. Zwar lehnt er das "Schlachten von Tieren", "Jagd", Tierversuche, "Zoos", Kleidung aus "Pelz" oder Federn ab, aber behauptet, "Wolle" sei kein Problem, da sie sich "ohne Verletzung" der Tiere "gewinnen" ließe. Außerdem sei eine plötzliche Umstellung der Gesellschaft auf den absoluten Verzicht auf tierliche Arbeitskraft nicht möglich, deshalb sollte deren Arbeit möglichst angenehm und ohne Ungerechtigkeit und Mißhandlung gestaltet werden. So sehr man seine Pionierleistung, überhaupt radikale Forderungen zu stellen, würdigen kann, so sind diese Formulierungen jedoch eindeutig tierschützerisch. Ähnlich auch die Forderung nach Anerkennung "des tierischen wie menschlichen Rechts, vor jedem unnötigen Leid sowie aller Leibeigenschaft bewahrt zu werden und ein natürliches Leben zu führen, dessen Freiheit nur durch die legitimen Erfordernisse der Gemeinschaft eingeschränkt ist", was einerseits impliziert, es gäbe "notwendiges Leid" und andererseits bieten die "legitimen Erfordernisse der Gemeinschaft", je nach Defition, eine Freikarte zur Tierrechtsverletzung. Seine Verbesserungsvorschläge bestehen einerseits in der Erziehung und andererseits in der Reform mittels Gesetzesveränderungen. Als wichtigste führt er an: Verbot der "Jagd", Verbot gefangener oder gezähmter Tiere, Schutz der "Schädlinge", Verbot oder Einschränkung der Verwendung von Schnappfallen, Regelung der Tiertransporte, staatliche Kontrolle von "Schlachthäusern", Verbot der Vivisektion. Auch falls man ihm zugestehen kann, daß er von der Schädlichkeit des Reformismus in diesem Bereich noch nichts wußte, macht das solche Überlegungen, wie die "Regelung der Tiertransporte", keineswegs weniger kontraproduktiv.

Flurys nachfolgender Kritik kann z.T. zugestimmt werden. Das betrifft z.B. die Zurückweisung Salts Behauptung, es gäbe keine moralischen Dilemmata, oder die Kritik an dessen Spiritualismus (nichtmenschliche Tiere hätten wie Menschen eine "Seele", man müsse den "paradiesischen Zustand" wiedererlangen usw.). Auch nicht sehr zielführend ist dessen Insitieren darauf, daß Menschen und nichtmenschliche Tiere sehr ähnlich seien und grundsätzlich Charakter und Vernunft aufwiesen. Natürlich sind Menschen Tiere, aber viele nichtmenschliche Tiere sind dem Menschen eben sehr unähnlich und trotzdem moralisch zu berücksichtigen. Genauso wie Tiere ohne Charakter (was Definitionssache ist und auch Neugeborne (aller Spezies) betreffen könnte) und ohne Vernunft (z.B. geistig behinderte Menschen) dennoch moralisch zu berücksichtigen sind.
Nicht zustimmen kann man Flurys Kritik an anderen Punkten. So z.B. wenn er Salts Analogie von Vivisektion mit Begriffen wie Folter ablehnt, womit er vermuten läßt, daß er den Unterschied zwischen Analogie und Vergleich nicht kennt. Auch sein Hinweis, nicht alle Tieren hätten die gleiche Intelligenz und es müßte deshalb differenziert werden, ist formal richtig, aber wenn es um ethische Berücksichtigung von Elementarrechten geht, kann eine Unterscheidung zwischen hoch und niedriger entwickelten Tieren fatal sein (und ist natürlich speziesistisch).

Als zweiten Autor beschäftigt er sich mit Peter Singer und dessen Büchern "Animal Liberation" und "Practical Ethics". Singer vertritt einen Präferenz-Utilitarismus und keinen Antispeziesismus und so findet man seine tierrechtsverletzenden Äußerungen hier gut zusammengefaßt. So gälten gegenüber nicht-empfindungsfähigen Lebewesen keine moralischen Verpflichtungen, er setzt die Grenze dieser "niederen Tiere" unterhalb der Muschel an. Es sei falsch, die Lebewesen, die er als "Personen" bezeichnet, zu töten. "Dazu gehören auch große Menschenaffen und evt. Wale und Delphine. Nach dem Prinzip der Gnade des Zweifeln kann auch Hunden, Katzen und Schweinen dieses Status zugestanden werden." ("Nicht töten" heißt für Singer aber nicht, daß man sich nicht sexuell an ihnen vergehen dürfte.) Die nächste Stufe sind "bewußte oder empfindende Wesen", die zu töten richtig ist, wenn die "Neuschaffung von Wesen" erfüllt ist, dazu gehören "Säugetiere, die heute in der intensiven Tierhaltung aufgezogen und die meisten Tiere, die für Tierversuche verwendet werden." Diese Tierausbeutung in großem Stil ist damit offiziell genehmigt. Aber solche Aussagen und ihre Folgen sind ja bekannt.
Die praktischen Konsequenzen stellen sich so dar, daß "[a]ls Minimalforderung aus der Miteinbeziehung der tierischen Interessen [..] auf Tierfleisch aus Intensivzucht [!] verzichtet werden [muß]." Zwar empfiehlt (!) er ansonsten eine generelle Vermeindung von "Fleisch" und Kuhmilch, aber er warnt davor, "zu hohe Ansprüche an die Menschen zu stellen", "[a]nsonsten bestehe die Gefahr, daß die als unerfüllbar und einschneidend radikal empfundenen Ansprüche generell abgelehnt werden." Die Parallelen zu den Rechtfertigungsversuchen der eigenen Inkonsequenz bei Kaplan sind frappierend. Außerdem ist Singer der Meinung, es sei problematisch, die "Tötung von Tieren unmittelbar als falsch" zu erklären, denn es "ist schwer zu verstehen, wieso ein Wesen, das keinen Sinn für seine Zukunft hat, sondern gleichsam Moment für Moment lebt, durch seinen Tod etwas verliert, was nicht durch die Neuschaffung eines Wesens, das über angenehme Gefühle empfindet, kompensiert werden könnte." Denn genau das ist sein Utilitarismus: Individualwohl gilt nichts, Individualrechte schon gar nicht, Hauptsche die "Gesamtglücksmenge im Kosmos" stimmt. Des weiteren sei es moralisch geboten, "Schädlingsbekämpfungsmittel so einzusetzen, daß das Leiden der Tiere möglichst gering ist". Da können sich die Tiere aber freuen.
Wenn man hier bereits denkt, tierrechtsverletzender ginge es nicht, kann Singer das natürlich noch steigern. Unter folgenden Bedingungen ist es für ihn legitimierbar, bewußte Lebewesen zu töten und als Nahrung zu verwenden: die Tiere müssen natürlich aufgewachsen sein, dürften nicht selbstbewußt sein, die Tötung muß schmerzlos erfolgen, die Artgenossen dürfen durch den Tod nicht leiden, die Tieren dürfen aus ökonomischen Gründen nicht gezüchtet werden, wenn sie nicht als Nahrung dienen. Konkret hält er "Fischfang" in ärmeren Ländern für gerechtfertigt. Und um diesen Speziesismus zu krönen: "Treffen nicht-triviale Interessen von Menschen mit nicht-trivialen Interessen von Tieren zusammen, ist es den Menschen moralisch erlaubt, ihre Interessen durchzusetzen; sie sollen den Schaden für die Tiere dabei nach Möglichkeit minimieren."

Flurys Kritik stellt richtig heraus, daß die Leidvermeidung allein kein ausreichendes Kriterium ist (er bringt als Beispiel einen Tierausbeuter, der den Tieren seit der Geburt Drogen verabreicht). "Auf der Grundlage von Singers Theorie läßt sich kein stichhaltiges Argment gegen die Aufzucht von Tieren zu Nahrungszwecken anführen, wenn diese Tiere - wie im erwähnten Beispiel - durch Medikamente in einen Zustand starker und intensiver Glücksgefühle versetzt würden." Die Absurdität Singers Utilitarismus faßt er folgendermaßen zusammen:
Zitat: Dem Leben bloß empfindender Wesen kommt für Singer nämlich überhaupt kein Wert zu. Solange wir nämlich durch die Tötung eines solchen Wesens den Saldo der angenehmen gegenüber den unangenehmen Gefühlen im Kosmos nicht verändern, ist die Tötung moralisch gesehen unbedenklich. Dazu ist nach Singer ausreichend, dafür zu sorgen, daß ein allfällig getötetes Wesen durch ein anderes ersetzt wird, das zumindest gleich viel angenehme Gefühle erlebt. [...] Vielleicht tut man ihm [dem Wesen] daher kein persönliches Unrecht, wenn man es tötet, obwohl man die Glücksmenge im Universum verringert. Aber dieses Unrecht, wenn es denn eines ist, kann dadurch ausgeglichen werden, daß man ähnliche Wesen in die Welt setzt, die ein ebenso glückliches Leben haben werden. [...] Diese Version des Utilitarismus sieht in der Maximierung der Lust bzw. der Präferenzerfüllung das Kriterium des moralisch Richtigen. Dabei ist es dieser Theorie zufolge irreleveant, ob diese Maximierung durch Vermehrung der Lust bzw. Erfüllung von Präferenzen bei existierenden Wesen erfolgt oder durch die Vermehrung der Zahl von Wesen erreicht wird.
Kurz gesagt: Singer interessiert sich nicht im Entferntesten für die Rechte der Tiere, sondern lediglich für seine abstrusen Glücksmengenrechnungen. Wenn eine solche Person der "Begründer der Tierrechte" sein soll, muß man sich über den Zustand der Tierrechtsbewegung nicht wundern.

Tom Regan und sein Buch "The Case for Animal Rights" ist Gegenstand der dritten Betrachtung. Dieser unterscheidet alle relevanten Lebewesen in "moral agents", diese haben hochentwickelte Fähigkeiten (dazu gehören z.B. erwachsene Menschen, die über alle geistigen Fähigkeiten verfügen und evt. Wale); "moral patiens" i.e.S., die einen inhärentem Wert haben und das Subjekt-eines-Lebens-Kriterium erfüllen, d.h. sie verfügen über Überzeugungen und Wünsche, Wahrnehmung, Erinnerung und Zukunftssinn, Gefühlsleben, Fähigkeit Interessen zu verfolgen, psychophysische Identität usw. (dazu gehören z.B. mehr als einjähige Säugetiere und geistig behinderte Menschen); sowie "moral patiens" i.w.S., die kein Bewußtsein und Empfindung und damit keinen inhärenten Wert haben (z.B. Frösche).
Nach weiteren definitorischen Differenzierungen kommt Regan zu den Folgerungen aus seiner Theorie: Der "Konsum von Tierfleisch" sei eigentlich abzulehnen, wäre aber gerechtfertigt, wenn der Verzicht gesundheitliche Schäden brächte. Theoretisch könnte man Tiere (Truthähne, Hühner), die keinen inhärenten Wert haben, als Ressourcen benutzen, auch wenn er die Grenzziehung als schwierig bezeichnet. In Notfällen sei das "Schlachten" und der "Fleischverzehr" gerechtfertigt. "Jagd" und Tierversuche lehnt er hingegen ab.

Flury stellt in seiner Kritik fest, daß nach Regan ein Lebewesen zu mißhandeln oder zu töten, das nicht Subjekt seines Lebens ist, nur indirekt falsch sei, denn es fördere die Neigung, auch Grausamkeiten gegen Wesen mit inhärentem Wert zu begehen. Regans Konzept ist damit inhärent anthropozentrisch.
Das Übel des Todes bestehe nach Regan in der Fülle der Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung, die durch das Lebensende ausgeschlossen sind. Diese seien bei höher entwickelten Tieren (Menschen) größer als bei niedriger entwickelten (Beispiel Hund), daher sei die Opferung des zweiten im Konfliktfall gerechtfertigt. Als Szenario dient ihm ein Boot mit vier Menschen und einem Hund, das nur Nahrung für vier enthalte (das ist das zielzitierte "lifeboat scenario"). Da Regan - wie wir gesehen haben - kein Problem mit übelstem Speziesismus hat, dürfte der Hund natürlich "geopfert" werden. (Für einen Antispeziesisten müßte - auch wenn das gerne unterstellt wird – nicht etwa grundsätzlich einer der Menschen zugunsten des Hundes geopfert werden, sondern (da alle der fünf gleichwertig sind) bestünde ein ethisches Dilemma. Müßte es gelöst werden, dann nur über Kriterien, die nicht speziesspezifisch sind, wie Gesundheitszustand, Nahrungsverbrauch etc. Da der Hund weniger Nahrung verbraucht, würde die Wahl allerdings unwahrscheinlich auf ihn fallen.)
Zu Regans grundlegender Theorie, die Tiere ohne "inhärenten Wert" keiner moralischen Berücksichtigung für nötig erachtet, resümiert Flury: "[E]s entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn ausgerechnet der wohl profilierteste Autor zur Tierrechtsfrage durch seinen Ansatz einer ganze Kategorie von Tieren moralische Relevanz abspricht" und bestätigt, daß eben nicht alle, die sich mit dem Begriff Tierrechte schmücken, ihn auch wirklich verdienen. Wenig überraschend ist demnach auch, daß Regan trotz gegenteiliger Behauptungen mit "humanes Schlachten ist toll"-Tierschützern anbandelt und theistische Argumente benutzt.

Als letzten Teil des Buches formuliert Flury eine eigene Moralkonzeption. Und obwohl er aus diesen schlechten "Vorbildern" gelernt haben müßte, gleicht dieser Ansatz eher einer mathematischen Rechnungen als einer philosophischen Position und Antispeziesismus oder Veganismus, die Grundlage sein müßten, sind nicht zu entdecken.

Fazit: Über Tierrechte kann man hier nichts lernen, aber auch nicht ganz unnützlich sind die Analysen der drei Positionen, die beweisen, daß jeder, der Singer oder Regan als Tierrechtsphilosoph bezeichnet, deren Werke nicht gelesen oder nicht verstanden hat (oder vielleicht einfach nur genauso seinen eigenen Unveganismus zu rechtfertigen versucht). Eine tierrechtlerische Position macht es notwendig, sich mit diesen Personen auseinander zu setzen (da sie leider allzu oft als Vordenker fehlzitiert werden), und dafür gibt das Buch eine gute Zusammenfassung ihrer Grundthesen, anhand derer man gegen sie argumentieren kann.

Deutschland: Deutlich weniger Legeküken

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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(MEG) – Im September 2009 schlüpften laut Statistischem Bundesamt in deutschen Brütereien 3,695 Mio. Küken zur Erzeugung von Legehennen, das waren 14,9 % weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Kumuliert über die ersten neun Monate schlüpften 30,43 Mio. Legeküken, das waren 6,3 % weniger als von Januar bis September 2008. Ein erstes Anzeichen für eine baldige Trendwende ist, dass im September deutlich mehr Bruteier eingelegt wurden. Die Bruteiereinlage betrug 10,22 Mio. Stück, das waren immerhin 14,9 % mehr als im September 2008.
Aus diesen Ergebnissen errechnet sich nach MEG-Kalkulation für Januar 2010 ein Legehennenbestand von 39,6 Mio. Tieren, das sind 1,3 Mio. bzw. 3,1 % weniger Hennen als im Januar 2009. Die daraus abgeleitete potenzielle Eierproduktion dürfte sich im Januar auf 916 Mio. Eier belaufen, das wären 3,0 % weniger als 2009. Aufgrund des in diesem Jahr sehr schwankenden Außenhandels mit Legeküken, ist die Berechnung der eingestallten Legeküken für September und davon abgeleitet die Hochrechnung des Bestandes für Februar noch nicht auf solider Basis möglich.
In den Niederlanden stehen die Zeichen dagegen auf Wachstum. Hier ist bereits eine Einschätzung bis einschließlich Februar möglich. Nach MEG-Berechnungen werden dort im Februar des kommenden Jahres 34,9 Mio. Hennen eingestallt sein, das wären 3,1 % mehr als im Februar 2009. Die Berechnung erfolgt auf Basis der von der PVE veröffentlichten Zahlen zu Kükeneinstallungen in den Niederlanden.

http://www.animal-health-online.de/lme/2009/11/17/deutschland-deutlich-weniger-legekuken/4010/

Thomas Schwarz: Veganismus und das Recht der Tiere (Aufsatz)

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Thomas Schwarz: Veganismus und das Recht der Tiere. Historische und theoretische Grundlagen sowie ausgewählte Fallstudien mit Tierrechtlern bzw. Veganern aus musikorientierten Jugendszenen, in: Wilfried Breyvogel (Hrsg.): Eine Einführung in Jugendkulturen. Veganismus und Tattoos, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005

Dieses von Breyvogel herausgegebene Lehrbuch für Soziologie setzt sich, wie man dem Titel entnehmen kann, zum Ziel, eine Einführung zu drei jugendrelevanten Gebieten bzw. Themen zu bieten. Der erste Aufsatz, geschrieben vom Herausgeber, ist ein Überblick über "Jugendkulturen im 20. Jahrhundert", der dritte, geschrieben von Tobias Lobstädt, handelt von "Tätowierung in der Nachmoderne". Befassen werde ich mich nur mit dem zweiten: Thomas Schwarz: "Veganismus und das Recht der Tiere. Historische und theoretische Grundlagen sowie ausgewählte Fallstudien mit Tierrechtlern bzw. Veganern aus musikorientierten Jugendszenen."

Eine formale Kritik gleich vorweg: Das Zusammenwerfen der drei Literaturverzeichnisse in eines erhöht nicht gerade die Übersichtlichkeit.

Schwarz beginnt mit einer etwas langatmigen Einleitung, worin er mittels der Vorstellung der Hintergründe zum Film "Super Size Me" die Aktualität des Ernährungsthemas betonen will. Da dies allerdings nicht gerade veganismusnah ist, hätte sicher ein besserer Aufhänger gefunden werden können.

Im anschließenden Kurzüberblick über die Ernährungsformen findet sich bereits ein erster Fehler. "Veganer praktizieren die konsequenteste, man könnte auch sagen, radikalste und, zumindest unter gesundheitlichen Aspekten, mithin noch meist umstrittene, nicht selten diskreditierte Variante aus der Vielzahl vegetarischer Kostformen." Richtig ist, daß sich der Veganismus aus dem Vegetarismus entwickelt hat, allerdings hätte zur Vermeidung von Mißverständnissen angemerkt werden sollen, daß Veganismus (der konsequenterweise nur ethisch motiviert sein kann) aus eben diesen ethischen Gründen dem Vegetarismus entgegensteht und somit keine Unterart desselben darstellt. Die dann folgende Veganismus-Definition ist besser als die meisten, aber auch sie ist nicht ganz vollständig. Dafür wird immerhin auf die ethische Inkonsequenz des Vegetarismus hingewiesen.
Eine auf Maqi verweisende Fußnote bzgl. der Kaseinhaltigkeit von Klebstoffen unterstellt übrigens "eine tendenziell religiös anmutende Körperhygiene gegenüber allen Substanzen, die in irgendeiner Weise im Kontext der Nutzung von Tieren auch im weitesten Sinne vermutet werden". Es ist nun wirklich nicht die erste Anfeidung wegen unserer Konsequenz (und Antitheisten Religiosität zu unterstellen, ist eher belustigend, als daß es ernst genommen werden könnte), aber diese Aversion gegen Konsequenz wird nicht die letzte bleiben.

Ähnlich fraglich (und damit genauso schlecht recherchiert) ist auch die Unterordnung von Rohköstlern und Fruktanern unter den Veganismus, wofür es, wenn man von einem ethisch motivierten veganen Lebensstil ausgeht, keinerlei Begründung gibt. Es gibt wesentlich mehr Punkte, die dagegen sprechen, so u.a., daß in einigen Rohkostvarianten unvegane Produkte wie "Honig" enthalten sind (womit sie nicht einmal Veganköstler sind).

Eine der eher spärlich gestreuten positiven Stellen dieses Aufsatzes ist die Abgrenzung von Tierrechtlern und Tierschützern im Abschnitt "einiger grundlegender Bemerkungen über die Tierrechtsidee", auch wenn das mit einem Zitat Singers abgeschlossen wird, der natürlich kein Tierrechtler ist.
Die zitierte Literatur ist eine der größten Schwachstellen, wobei das scheinbar auch der allgemeinen Ansicht bzw. Unkenntnis folgt (neben Singer zieht Schwarz auch Kaplan als Autor zum Thema "Tierrechte" heran, was gelinde gesagt, leicht verfehlt ist).

Da der Autor die Veganismusthematik v.a. als relevant für die Erziehungswissenschaften ansieht, gibt er einen breiteren, historischen Überblick zum Verhältnis der natürlichen Ablehnung von Tierausbeutung durch Kinder und den pädagogischen Positionen dazu. Dort kann man lesen, daß zum einen die Ablehnung von "Tierqual" unterstützt und tlw. Vegetarismus gefordert wurde (insbesondere im 19. Jh.). Dies allerdings stets mit einer anthropozentrischen Sichtweise, die darin bestand, daß Tierquälerei schlecht sei, weil sie den menschlichen Charakter verderbe. Dieser Abschnitt schließt mit der "Gegenstimme" von Sussman, die – so Schwarz - "mitunter berechtigte Kritik" übe. Ihre Meinung zu veganen Jugendlichen lautet wie folgt: "Sie gaben Speisen mit Fleisch, Milch, Käse und Eiern auf und ersetzten sie durch Erfrischungsgetränke, Süßigkeiten und wertlose Nahrungsmittel." Nur dumm, wenn es in demselben Beispiel kurz vorher noch hieß: er [ein veganer Jugendlicher] "warf dem Braten einen verächtlichen Blick zu [...] er wollte nur etwas Reis, Nüsse oder Bohnen". Inwiefern Reis, Nüsse und Bohnen also mit "Erfrischungsgetränke[n] und Süßigkeiten", wie Sussman behauptet, gleichzusetzen sind, würde ich zu gerne wissen (genauso warum Schwarz diesen offensichtlichen Unsinn für "berechtigte Kritik" hält).

Anschließend folgt ein Abschnitt, der einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand zum Thema Veganismus bieten soll. Das einzige halbwegs brauchbare, der zitierten Bücher ist Charles Pattersons "Eternal Treblinka".

In "Historische Traditionen [zu Veganismus und Tierrechten]" findet sich wieder eine nachlässige Vermischung von Pseudoveganismus mit echtem ethisch motivieren Veganismus durch das Anführen meistens religiöser Sekten, die mehr oder weniger Tierprodukte vermieden (was eben meilenweit von Veganismus entfernt liegt). Auch bei den "Tierrechtspositionen" handelt es sich fast ausschließlich um tierrechtsfeindlichen Tierschutz. Gerade in einem Einführungslehrbuch, das über die Schwierigkeiten der Begrifflichkeiten hinweghelfen sollte, hätte man eine genauere Differenzierung zwischen diesen in der breiten Öffentlichkeit oft als ähnlich angesehenen, aber doch grundverschiedenen Positionen, erwarten können. Daß der Autor sich dem offenbar nicht bewußt ist, läßt seine wiederholte Nennung von "Vegetarismus" und "Tierrechten" in einem Atemzug (so bei Kaplan und Schwantje) vermuten. Eine der vorgestellten historischen Tradition ist die "Lebensreformbewegung im 19. und 20. Jh." Diese nur vegetarisch orientiert und das meist aus gesundheitlichen oder religiösen Aspekten (was, wie gesagt, mit Veganismus wenig zu tun hat). Insbesondere der Theist Skrivers (propagierte Urchristentum) wird als Wegbereiter des Veganismus in Deutschland hingestellt, was, da Theismus bekanntlich Tierrechen widerspricht, höchstens für das "Veganköstlertum" gelten könnte. Und selbst das ist zu hoch gegriffen, da diesem sein (angeblicher) Veganismus als persönlicher Reinheitskult genügte und er jede Diskussion darüber vermied.

Immerhin finden sich noch bessere Ausführungen über Adorno, Horkheimer, Patterson und Sax, die die Analogien zwischen dem Umgang der Menschen mit ihren menschlichen Feinden (wie in Konzentrationslagern) und dem Umgang mit nichtmenschlichen Tieren herausstellen. Der letzte Abschnitt zu den Traditionen behandelt "Die Tierrechtsbewegung seit den 1970er Jahren bis heute". Dort wiedermal Singer und Regan, was nicht passiert wäre, hätte man deren Werke gelesen (und richtig bewertet). Nach ein paar Anmerkungen zu autonomen Aktionen wie Tierbefreiungen, folgt ein ausführliches Beispiel zum Protest gegen "Pelzfarmen". Die Ausführlichkeit ist deplaziert, da dies nur ein Randaspekt der Tierrechte ist und bei weitem nicht den Kern trifft. Stattdessen wären aktuelle Aspekte zur Antispeziesismustheorie geeigneter gewesen, die nämlich völlig fehlen. Da Tierrechtslaien, die sich hier über Grundlagen informieren wollen, behalten werden, daß Tierrechte von unveganen, speziesistischen "Philosophen" geprägt wurden, fällt es bereits bis hierher äußerst schwer, dieses "Lehrbuch" zu empfehlen.

Nach diesen grundlegend-theoretischen Bemerkungen zu Veganismus und Tierrechten (zumindest hätten sie das sein sollen) folgt der Teil des Aufsatzes: "Ausgewählte Fallstudien mit Tierrechtlern bzw. Veganern aus musikorientierten Jugendszenen".
Hinführend gibt es einen Forschungsüberblick zu Veganismus und Tierrechten in soziologischen Untersuchungen. Wie man dort herauslesen kann, bemühte sich die bisherige Forschung, ein Klischee nach dem anderen in den Raum zu werfen. Von Mangelernährung über Rechtsextremismus bis zur Gleichgültigkeit gegenüber Menschen ist praktisch alles vertreten. Nicht so völlig verzerrt tauchte Veganismus bisher wohl lediglich in musikthematischen Untersuchungen (meist zu Straight Edge oder Hardcore) auf. Allerdings bleibt der – wohl nicht ganz unberechtigte – Eindruck hängen, daß man es dort oft nur mit Veganköstlern zu tun hat (oder schlimmer: Modeveganern).

Anschließend gibt es soziologietheoretische Ausführungen zu diversen Musikstilen, ihren Ausdrucksformen und Entwicklungen. Aufschlußreich ist dabei die Selbsterklärung des veganköstlerischen Theisten "Moby", der in ersten Linie aus ökologischen Gründen vegan zu leben vorgibt und niemanden verurteile, der "Fleisch" esse; sowie, daß sich auf seinem Album "Animal Rights" kein einziger Text mit Tierrechtsthematik findet (erinnert an Singers "Animal Liberation", wo der Titel auch in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt steht). Desweiteren wird eine fehlerhafte Quelle zitiert, die Thomas D. als Veganer bezeichnet (was er definitiv nicht ist).

Als letzten Teilabschnitt vor dem Fazit werden drei Interviews eingeleitet und wiedergegeben. Das erste soll "Hip-Hop als Plattform" für Veganismus und Tierrechte vorstellen. Der interviewte Hiphoper beschreibt darin hauptsächlich seine Wandlung vom Vegetarismus zum Veganismus. Dessen Ablehnung von Nationalsozialismus-Analogien wegen "Enthistorisierung" hätte (wie gesagt: Lehrbuch) als unzutreffend kommentiert werden sollen.

Das zweite Interview bietet ein Kurzportrait "eines Schlagzeugers einer Vegan Straight Edge Hardcore/Metalcore-Band". Völlig verfehlt sind Schwarz' Charakterisierung dessen Einstellung mit Begriffen wie "quasi religiöses Dekret" und "elitär", nur weil dieser eingesehen hat, daß es sich eben nicht lohnt, mit jedem Unveganer zu diskutieren (Er sagte: "Ich bin auch nicht mehr jetzt hier so gesprächig, wie ich vor drei, vier Jahren war, so missionarisch tätig. Weil ich einfach erkennen musste, dass es keinen Sinn hat bei vielen Leuten.").

Das dritte Interview betrifft den Sänger einer Punkrockband. Da dieser offensichtlich ein Pseudoveganer ist – er versuche "soweit wie möglich, vegan zu leben" und vermischt in seine Aussagen Vegetarismus und Veganismus – ist die Relevanz dieses Interviews für eine Beschäftigung mit Veganismus sehr fraglich.

Der Aufsatz schließt mit dem Kapitel "Für die Befreiung von Mensch und Tier? Kritischer Ausblick und Anmerkungen zu einer Theorie des Veganismus". Hier beginnt er zwar gut mit dem Hinweis auf die Rüge des Presserats gegen primitive Veganismushetze, aber hier finden sich weitere fragliche Aussagen, wie die Wiederholung von Veganismus charakterisierenden Ausdrücken wie "quasi-religiöse Komponente" und "transreligiöse Utopie", sowie der Meinung, Veganismus würde auf "Mitleid" beruhen (statt Ethik) und obwohl er sogar das veganismus.de-FAQ zitiert, hält er "100%ig vegan zu leben" für unmöglich.

Fazit: Es fehlt an vielen Stellen: an der essentiellen Grundlage einer Differenzierung zwischen Pseudoveganismus und Veganismus, wie auch kritischerer Recherchearbeit zum Thema Tierrechtsphilosophie. Mindestens der erste Teil kann damit den Anspruch des Lehrbuchcharakters nicht einlösen. Und auch im zweiten Teil gibt es diverse Aussagen, die kritische Distanz zum Thema vermissen lassen (wieso ist konsequenter Veganismus "elitär"?). Dieses Ergebnis ist schade, da es an wissenschaftlichen Untersuchungen des Veganismus als soziales Phänomen weiterhin mangelt.

Jonathan Safran Foer: Eating Animals

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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[Siehe auch die deutsche Rezension]

Foer, der in seinem zweiten Roman einen veganen Protagonisten benutzte, erzeugt mit seinem Buch "Eating Animals" einiges Aufsehen. Nur ist das (auch) nur Populärliteratur und der unvegane Autor findet Veganismus toll, ihn selbst zu praktizieren hält er jedoch nicht für nötig.

Hier eine Renzension mit einem aufschlußreichen Interview und ein guter, zusammenfassender Kommentar. Fazit: Das Buch zu lesen kann man sich sparen.

Zitat: Katie Drummond

On not Eating Animals: Q&A with Jonathan Safran Foer

Jonathan Safran Foer is a novelist, a father, a concerned citizen. He is not an animal rights activist. That was my conclusion upon finishing his new book, Eating Animals, and it was his emphatic emphasis when we spoke last week. “I didn’t write this book as anything other than a father who wanted to know how best to raise my son,” he says.

With that in mind, I have to give Foer’s book – and his intensive, dogged research that spanned three years, thousands of miles and hundreds of pages – more credit than criticism. Eating Animals is described in early reviews as “academically rigorous” and “philosophical.” But it isn’t, when compared to literature that offers straight-forward, concisely argued explanations of animal rights. The book is also not a 300-page vegan mantra, despite what Natalie Portman might have you think: he’s transitioning to veganism, but Foer himself still eats dairy products. Which is difficult to understand, given the first-person encounters with animal agriculture he experienced during his research.

Foer, like any novelist, sets out to tell us a story: this one is about him, his family, and how their experiences and dinner plates are paralleled across the country. His book is beautifully written and undeniably well-researched: Foer traveled to animal sanctuaries and factory farms, spoke to animal advocates and ardent omnivores, and then tried to patch it all together. Which means he doesn’t exactly come out with many answers – but there’s enough vivid recounting here to (I hope) turn the stomachs of many a reader.

I can only hope that those readers don’t stop at Eating Animals. It is not, and was not intended to be, a definitive guide to the issues surrounding animal advocacy and animal rights. Safran offers sad truths, poignant descriptions and interesting interviews – he does not offer an exploration of animal rights that will yield a well-informed, lifelong commitment to veganism. When he does touch on the truths underlying deeper questions, though, Foer comes close:

We treat animals as we do because we want to and can. (Does anyone really wish to deny this anymore?) The myth of consent is perhaps the story of meat, and much comes down to whether this story, when we are realistic, is plausible.

It isn’t.


This book is all over the news lately, and I think I might be the only journalist whose critique of Foer is not that he went too far – but that he didn’t go far enough. I closed this book wishing it had been an all-out bid for veganism. But that’s not what Foer intended. So, for the steps he doesn’t cover, please see here. And for more from Foer, please read on.

[Question] Eating Animals offers a decided take-down of animal agriculture, and the consumption of animal products. But throughout, you refer to yourself as a ‘vegetarian’ – I think the word ‘vegan’ is used maybe twice. I’m wondering if that was a conscious decision, a matter of syntax, or something else?

[Answer] The book is called Eating Animals, not Eating Animal Products. I took on a lot, and I wanted to keep the scope as narrow as I could to keep some thread running through it. The topic is already so big, and the book is certainly not as comprehensive as I would like it to be. But personally, when I went into writing the book, I was vegetarian. Through research and writing, that transition to veganism started. Even now, I still sometimes eat dairy and eggs – never at restaurants, but at home, from a farmer I know, maybe.

[Question] But the stance in your book seems to firmly draw the line on how we conceive of animals. How do you reconcile a non-vegan lifestyle with knowing what you do now about consuming animals and ‘animal products’?

[Answer] Personally, I know that veganism is what I want to do. It makes the most sense to me. But, on a more general note, I think it’s important to remember that knowing is different than feeling. Reason plays a large part in how we consume, but it’s not everything. There are some very good, kind, upstanding people I know, who are aware of the facts, but who eat meat. That’s what makes this so complicated: how we consume overlaps with so many parts of our lives.

Still, my basic stance on the issue is, I’d say, forgiving – but still quite firm. I am transitioning to veganism, and I don’t like, run home and eat 1,000 eggs or something.

[Question] So much of your book touches on the economic implications of consumption – supporting meat and dairy industries, for example, or factory farms, with our dollars. Where do you draw the line? Something like buying a vegan meal at a non-vegan restaurant – you’re eating vegan food, but there’s still a murky financial exchange there.

[Answer] I don’t think there’s a clear-cut, clean way to draw the line on these questions. And I think that’s part of the problem: people are turned off when issues are turned into black-and-white, all-or-nothing. Because this isn’t: it’s complicated, and nobody always gets it right. Nobody.

I guess sometimes I think you can get a smaller thing wrong but a larger thing right. Like, you eat at a non-vegan restaurant, but at the same time, you strengthen friendships with your dinner companions and maybe start a few conversations about your decision to avoid animal products.

[Question] You did three years of research on the book, so I assume you encountered every approach to animal advocacy out there. But I noticed a glaring absence – abolitionist animal rights doesn’t come up, even though activists who align themselves with those ideas are a growing presence.

[Answer] I was just trying to record my own thoughts – as a father, not as an activist or an expert. I have tremendous respect for what those people are doing. Tremendous. I have no idea whether they respect me, and I’m inclined to suspect they don’t.

[Question] Your book will no doubt be a big seller. But do you think it will actually spur change?

[Answer] Changes will take place, there’s no doubt. Whether because of my book or not. There are a lot of straws, and one day there will be enough to break the camel’s back. That’s a terrible analogy, but I guess I hope I can add a few straws.

Demographics are shifting. Around 18 percent of college students self-identify as vegetarians. In ten years, that 18 percent will be our politicians, writers, great thinkers. I think vegetarianism is becoming an aspirational identity: more people identify as vegetarians than actually are, as opposed to a decade ago, when more people were vegetarian than identified as such. People want to do the right thing.

http://trueslant.com/katiedrummond/2009/11/02/eating-animals-jonathan-safran-foer/


Zur weiteren Erläuterung: Peta dürfte jedem ein Begriff sein. HSUS könnte man mit dem Tierschutzbund vergleichen: übelster unveganer, reformistischer Tierschutz.

Zitat: Dan Cudahy

Eating Animals, by Jonathan Safran Foer

The latest book buzz on the Internet, particularly among both traditional and new welfarists, is Eating Animals by Jonathan Safran Foer. Indeed, many vegans(?) who condone others’ animal exploitation by condoning welfarism are either eager to read it as soon as possible or are raving about it.

As for those of us who have read a couple of reviews of Eating Animals (1, 2) and completely reject others’ animal exploitation by rejecting welfarism, we see it as just more of the same old incoherent nonsense (albeit, allegedly “beautifully written and well-researched” nonsense) that serves as society’s moral paradigm regarding attitudes, beliefs, and behavior toward sentient nonhumans and is continually promoted by welfarist organizations like HSUS and PETA.

This speciesist paradigm I’m referring to suggests, if not states explicitly, that we should treat some species (like dogs and cats) better than other species (like pigs and chickens); that humans are somehow “special” (superior to all other species in a way that ‘justifies’ breeding-and-killing them, ‘nicely’); and that animals are 'things' and commodities for us to exploit and intentionally kill, as long as we do it 'nicely'.

Sound familiar?

It sure sounds familiar to me, which is why you won’t catch me wasting any more of my time on Eating Animals beyond typing this blog update. It’s no wonder the book is a big hit among the “happy meat” crowd. Perhaps if or when Foer comes around to reject the hip and popular welfarism of the day instead of promoting it, I’ll be interested in reading what he has to say. Until then, if I want to read welfarist drivel, I’ll visit the websites of PETA and HSUS.

http://unpopularveganessays.blogspot.com/2009/11/eating-animals-by-jonathan-safran-foer.html

Adam Kochanowicz faßt es nochmal anschaulich zusammen.
Zitat: The tragic lust for activist popularity

Is it me or do animal people see animal rights not as a social movement but more as an awkward younger brother whom they want to see get more friends in a new school?

For instance, despite thorough analyses of the failures of welfarism, my peers have defended the work of animal organizations' reforms and sexist protests in the name of popularity time and time again. Why are we not concerned with the message we are sending to the public instead of how public the message may be?

On the same topic, I'm wondering why anyone is excited about Jonathan Safran Foer and his new book, "Eating Animals." In the book, Foer rejects animal rights and proclaims we have a duty not to give animals moral personhood but continue to ensure animal owners take good care of their property. The book is marketed as a guide to respecting animals in our food choices, yet outright defends our use of them.

Animal concerns are concerning

The point of this article is to get you, the animal-lover, -advocate, -activist, however you identify yourself, to think critically about the message put out by the animal movement not to be content merely with the luster of popularity and exposure. Let's take a look at Foer's Eating Animals homepage where a special button appears called "Talk Turkey." The site tells us:

This year as you plan your holiday meal, consider the animal that is so often at the center of the table. What do we know about it? How was it raised? What was it fed? How was it killed? Is it even possible to find these things out?

Despite Foer's reference to this animal as an "it," these kind of statements often get animal people excited. They like the exposure, that someone is speaking up for the Turkey and (one may wrongly assume) their geeky younger brother, veganism. But is that really Foer's intention? Look closer at the above quotation. Foer (or whoever wrote this) wants you to think about this turkey in terms of how she dies, not that she dies.

If we were talking about a family somewhere in the United States choosing to put a cooked labrador retriever puppy on the table for Thanksgiving, should we as animal people have a conversation with this family about whether or not the dog was locally-sourced or allowed to roam free before his life was was ended for a single meal? Would we honestly be having a conversation about how the puppy was raised, what he was fed?

Reading on,

If our holiday meals are supposed to serve as a reflection of our gratefulness, can a turkey that spends its life crammed by the tens of thousands into giant warehouses, on antibiotics, that has been bred to suffer-as is true for more than 99% of turkeys sold in America-be the choice we feel best about?
This holiday season, consider the turkey. Take this conversation in any direction you'd like. The most important thing is that our choices be deliberate.
There's nothing more powerful than an informed conversation.


There's much to be said about this statement, including the speciesist phrasing "can a turkey that..." instead of "can a turkey who..." but let's get to the point. Foer isn't interested in animal rights and I'm sure he'd readily admit this. However, as candid as he may be about this fact, his work really isn't much different than the supposed "animal rights" work passed around these days. Foer's work appeals to our consumer rights and interests as being the dominant factor.

In other words, "Yes," Foer appears to say, veganism is a good thing, but it's treated merely as one way to reduce suffering. There's really nothing wrong with what we do to animals according to Foer. He tells us to "take this conversation in any direction" that we'd like. He only wants us to think twice about the treatment of animals if it is irrelevant to their being Thanksgiving dinner.

Yes, I know. Foer's book isn't meant to be an "animal rights" book. Foer himself repeatedly acknowledges it is mostly an account of his experiences. However, the book does appeal as a "way of thinking" about animals to the public and Foer's website takes on the role of an educator ushering us to organizations like the HSUS who regularly works with the industry to help increase profits from adopting "improved" standards.

Understand Foer is just a single example of this way of thinking. In fact, his position is no less radical to that taken by other "vegan" organizations like "vegan" outreach who have repeatedly referred to veganism as "fanaticism" and deflected any argument to say going vegan is a moral imperative as "purism."

To these organizations, veganism is one equally important option as making really no significant change in our lives through using animals who are supposedly treated better before their death. My friends, the issue is not treatment, it's use. To call ourselves or anyone else an animal rights activist for campaigning for better treatment should prompt us to give out awards to pretty much every individual who profits from animal exploitation. Animals are property; as with any form of property, it is in the interests of the property owner to take good care of their animals, shipments, services, whatever it may be. Better treatment is not animal rights, it's business and many, if not most, animal organizations are helping the industry to do business.

"Gradual steps in the right direction"

Yes, go ahead and say it. Exposure for people like Foer may not get everyone going vegan, reforms which at least make animal treatment better, and people going vegetarian....it's a gradual step in the right direction, baby steps, an incremental approach.

I've heard it before; I've believed it before, but lemme tell ya, working toward a goal and taking incremental steps doesn't mean encouraging our peers to do something wrong in a right-er way because we believe our other option is nothing. If we take animal rights seriously, we need to stop making excuses. Our commitment to animal rights means that veganism is the verb of the movement. Fighting for better treatment of animals fights for more consumer-appealing suffering of animals. Such a fight does not take gradual steps in the right direction and never will. If you want to make significant change for animals, go vegan, tell your friends to go vegan and no matter how stubborn you believe they may be, don't encourage them to find a more comfortable way to exploit animals.

As for Foer, he seems like a nice, albeit confused, person. I don't have anything against him personally, but I do take an issue with his book's claim to publicly represent a constructive ethical narrative on our use of animals for food. If you're looking for honest animal rights reading, I highly recommend books like Introduction to Animal Rights, Making a Killing, Vegan Freaks, or Animals, Property, and the Law. That goes for you too, Jonathan.

http://www.examiner.com/x-4198-Vegan-Examiner~y2009m12d6-The-tragic-lust-for-activist-popularity

Ursula Wolf: Das Tier in der Moral

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Ursula Wolf: Das Tier in der Moral, oh. Aufl., Klostermann-Verlag, Frankfurt/M. 1990

Dieses Buch wird – ähnlich wie Singers "Animal Liberation" - immer wieder mit Tierrechten in Verbindung gebracht. Offensichtlich von Leuten, die es entweder nicht gelesen oder keine Ahnung haben, was unter Tierrechten zu verstehen ist. Es scheint eine große Schwierigkeit nicht nur bei der Abgrenzung von Tierschutz und Tierrechten, sondern auch von Tierrechten und "Tierethik" zu geben. Letztere ist nur die philosophische Disziplin, die sich mit der Frage der moralischen Berücksichtigung der (nichtmenschlichen) Tiere beschäftigt und eben – das war bisher fast immer der Fall – zu negativen Antworten kommen kann. Tierrechte hingegen beruhen auf der Grundlage einer positiven Antwort. Und Wolf betreibt eben "Tierethik".

Im ersten Kapitel ("die doppelte Alltagsmoral") finden sich noch zustimmungswürdige Beobachtungen über Aspekte der Doppelmoral, Pseudorechtfertigungen der Tierausbeutungsindustrie; heuchlerische Formulierung des Tierschutzgesetzes und Weiteres. Allerdings endet es bereits mit der Absurdität "Eier lassen sich, wie es zum Teil geschieht, auch mit tierfreundlichen Methoden produzieren" (die Parallele zu "Freilandeier sind toll" (O-Ton) bei Singer ist auffällig). Das zweite Kapitel ("das Tier in der Moralphilosophie") untersucht, ob die beiden "wichtigsten Vernunfttheorien" (Vertragstheorie und der Kantischen Moraltheorie) als indirekte Lösungen für eine (positive) Tierethik zureichend sind, was – wie zu erwarten – nicht der Fall ist. Anschließend geht es nahtlos über zu den angeblichen "aktuellen Tierrechsphilosophen" Regan und Singer (ahja..).
Wolf resümiert Regans Theorie, bei der das Recht auf eine moralische Behandlung auf einem "innewohnenden Wert" beruht, den alle Individuen teilen und daher alle unter das Gleichheitsprizip fallen. Der springende Punkt liegt bei seiner Definition von "Individuum", was auf alle zuträfe, die "die Fähigkeit haben, Handlungen in Gang zu setzen im Hinblick darauf, daß sie ihre Wünsche befriedigen werden" (Präferenz-Autonomie) und damit die, die "Meinungen, Wünsche, Absichten und einen gewissen Zukunftsbezug haben". Konkret betreffe es Tiere, "die die geistigen Fähigkeiten eines normalen Säugetiers im Alter von ein oder mehr Jahren haben" - alle anderen nicht. Regan schließt damit einen großen Teil aller nichtmenschlichen (und menschlichen) Tiere aus und argumentiert explizit speziesistisch.
Zu Singers Position resümiert Wolf vorab: "Die Grundvoraussetzung ist die des Utilitarismus allgemein, wonach Schmerzen und Leiden schlecht und Lust und Glück gut sind und wonach es in der Moral darum geht, das eine zu verhindern oder zu verringern, das andere zu mehren. Die Moral baut hier also nicht auf dem Begriff der Pflicht oder des Rechts auf, sondern sie ist definiert durch das Ziel moralischen Handelns. Dieses Ziel besteht in der Verringerung von Leiden bzw. Vermehrung von Glück." Wie schlecht dieser Ansatz funktioniert, hat Singer ausgiebig bewiesen. Solange der Tod schmerzlos ist, wird kein Leid vermehrt, d.h. (angeblich) schmerzloses Töten von Tieren zu Nahrungszwecken ist nach Singer völlig in Ordnung.
Auch die letzten beiden Positionen (Schopenhauer und Tugendmoral), die betrachtet werden, haben ähnliche "Qualitäten".

Im dritten Kapitel, das "Grundsätzliches über Moral" enthalten soll, kommt sie zu der Erkenntnis (woraus sie auch ihren eigenen Moral-Ansatz ableiten will), daß für die "moralische Rücksicht relevante Eigenschaft [..] die Leidensfähigkeit [ist], und alle Wesen, die diese Eigenschaften haben, sind Objekte der Rücksicht, seien sie Menschen oder Tiere." Wie unzureichend solch reine Pathozentrik ist, wird sich noch zeigen.

"Eine Moral für Menschen und Tiere" (viertes Kapitel) enthält ihre eigene Moralkonzeption. Sie räumt zwar den Einwand, Pflanzen seien auch leidensfähig aus, behauptet dann allerdings, "daß einige diese[r] Verpflichtungen [der moralischen Berücksichtigung] überhaupt nur gegenüber hochentwickelten Tieren möglich sind, während andere vielleicht allgemein bestehen." Ihre Mitleidsmoral, die nur auf die Leidensfähigkeit rekurriert, führt fast notwendigerweise zu weiteren Beschränkungen wie: "Man braucht sie [die Schmerzgefühle] dort nicht anzunehmen, wo ein Tier so organisiert ist, daß Nervenreize direkt in Muskelbewegungen übergehen, ohne daß sie über ein Zentrum vermittelt werden." Das mag im Groben richtig sein, ist aber inhärent speziesistisch, da alle Tiere ohne Schmerzempfindung ohne Einschränkung zur Ausbeutung freigegeben werden. Damals galten Fische noch als empfindungslos und weshalb Wolf kein Problem hatte (hat?) Fischleichen zu essen, kann man sich daher an zwei Fingern abzählen.
Im Unterkapitel "Moralische Verpflichtungen gegenüber Tieren" bezieht sie sich im Weiteren hauptsächlich auf "Versuchstiere", "Zoos" und "intensiv gehaltene Tiere". Ihre Beschränkung auf "Massentierhaltung" läßt vermuten, daß andere "Haltungsformen" kein Problem darstellen (wie sollten auch sonst ihre "tierfreundlichen Methoden der Eierproduktion" aussehen?). Wenig tierrechtlerisch heißt es auch hier: "Die menschlichen Praktiken der Tiernutzung würden also auch hier gegen die Moral verstoßen. Hingegen könnte man zum Wegnehmen der Jungen [Kälber] vielleicht noch sagen, daß dies ein vorübergehendes Leiden bedeutet, welches nicht das Wohl im ganzen verhindert." Weshalb die Trennung von Mutter und Kind keine psychische Gewalt sei, die "das Wohl im ganzen [nicht] verhindert", bleibt unklar.
Das Töten lehnt sie für höher entwickelte Tiere ab, aber auch nur für diese. Als Beispiele für niedriger entwicklete Tiere nennt sie Fische und Insekten. So heißt es: "Das Töten von Fischen z.B. wäre dann unproblematisch, weil sie offenbar nicht über diese komplizierten Fähigkeiten verfügen. [...] Ich rede im Irrealis, weil ich mich in dieser Frage nicht festlegen möchte, solange wir noch zu wenig über die Fähigkeiten dieser Tiere wissen." Ihr eigener Konsum von Fischleichen ist hingegen wenig irreal. Unabhängig davon, daß die Ermordung von Fischen selbstverständlich auch unter diesen Bedingungen (Leidfreiheit) keineswegs "unproblematisch" wäre.

Das fünfte Kapitel ("Gleiche Rechte für alle Tiere oder Privilegien für Menschen?") bietet wenig Neues. Interessant wird es hingegen nochmal im Schlußteil. "Ich denke gleichwohl, daß wir zum Verzicht auf Produkte verpflichtet sind, in deren Herstellung Grausamkeiten gegen Tiere verübt werden." Soweit so richtig, aber wehe wenn das zu aufwändig wird. "Sicher gibt es für ein solches auf das Los der Tiere achtendes Verbraucherverhalten Grenzen der Zumutbarkeit. Man weiß nicht immer von der Herkunft von Produkten, man hat nicht immer Zeit, sich darüber zu informieren." Daß man die Pflicht hat, sich zu informieren und sich die Zeit zu nehmen, da es schlichtweg um Leben und Tod geht, scheint ihr nicht ganz geläufig.

Fazit: Eigentlich ist das Buch gar nicht so schlecht. Denn hier finden sich ausreichend Textstellen und Zitate, die beweisen, daß weder Wolf selbst, noch Singer noch Regan Tierrechtsphilosophen sein können (wenn man denn richtig liest). Sie frönen überwiegend dem Unveganismus und propagieren ansonsten nur Tierschutzunsinn. Auch ist sehr anschaulich, wie ihre philosophischen Positionen Tierausbeutung rechtfertigen.
Unsere Motti "Veganismus statt Vegetarismus" und "Tierrechte statt Tierschutz" können ergänzt werden um "Tierrechtsphilosophie statt Tierethik".

Lord Stern: 'People should give up eating meat to halt climate change'

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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People should give up eating meat to halt climate change, according to Lord Stern of Brentford, a leading authority on global warming.


By Murray Wardrop
Published: 7:00AM GMT 27 Oct 2009


Lord Stern predicts that eating meat could become as socially unacceptable as drink driving Photo: EPA

Lord Stern, author of the 2006 Stern Review on the cost of tackling global warming, predicts that eating meat could in the future become as socially unacceptable as drink driving.

Livestock farming has come under fire in recent years from environmental campaigners because methane from cattle and pigs is a significant source of greenhouse gases.


Lord Stern, a former chief economist of the World Bank, believes that the Climate Change Conference in Copenhagen in December should call for an increase in the price of meat and other foods that contribute to climate change.

In an interview with The Times, he said: “Meat is a wasteful use of water and creates a lot of greenhouse gases. It puts enormous pressure on the world’s resources. A vegetarian diet is better.”

He added: “I think it’s important that people think about what they are doing and that includes what they are eating.

“I am 61 now and attitudes towards drinking and driving have changed radically since I was a student. People change their notion of what is responsible.

“They will increasingly ask about the carbon content of their food.”

Meat producers reacted angrily to the suggestions.

Jonathan Scurlock, of the National Farmers Union, said: “Going vegetarian is not a worldwide solution. It’s not a view shared by the NFU. Farmers in this country are interested in evidence-based policymaking. We don’t have a methane-free cow or pig available to us.”

Methane is 23 times more powerful than carbon dioxide as a global warming gas. UN figures suggest that meat production is responsible for about 18 per cent of global carbon emissions, including the destruction of forest land for cattle ranching and the production of animal feeds.

However, British farmers say more money and support is needed to maintain the traditional countryside in the face of increased environmental demands from government.

New climate change targets to cut greenhouse gases by 80 per cent by 2050 will require farms to reduce methane produced by cows, cut use of fossil fuels and use less polluting fertilisers.

Landowners fear that the rules will add to increasing red tape from Europe and competition from abroad to make it even more difficult to make a living out of farming.

Up to 20,000 delegates from192 countries are due to attend the UN conference in the Copenhagen, which aims to thrash out a deal to reduce greenhouse gas emissions sufficiently to prevent an increase in global temperatures of more than 2 degrees centigrade.

http://www.telegraph.co.uk/earth/environment/climatechange/6442164/Lord-Stern-People-should-give-up-eating-meat-to-halt-climate-change.html

Climate chief Lord Stern: give up meat to save the planet

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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October 27, 2009

Methane is 23 times more powerful than carbon dioxide as a global warming gas

Robin Pagnamenta, Energy Editor
717 Comments

People will need to turn vegetarian if the world is to conquer climate change, according to a leading authority on global warming.

In an interview with The Times, Lord Stern of Brentford said: “Meat is a wasteful use of water and creates a lot of greenhouse gases. It puts enormous pressure on the world’s resources. A vegetarian diet is better.”

Direct emissions of methane from cows and pigs is a significant source of greenhouse gases. Methane is 23 times more powerful than carbon dioxide as a global warming gas.

Lord Stern, the author of the influential 2006 Stern Review on the cost of tackling global warming, said that a successful deal at the Climate Change Conference in Copenhagen in December would lead to soaring costs for meat and other foods that generate large quantities of greenhouse gases.

He predicted that people’s attitudes would evolve until meat eating became unacceptable. “I think it’s important that people think about what they are doing and that includes what they are eating,” he said. “I am 61 now and attitudes towards drinking and driving have changed radically since I was a student. People change their notion of what is responsible. They will increasingly ask about the carbon content of their food.”

Lord Stern, a former chief economist of the World Bank and now I. G. Patel Professor of Economics at the London School of Economics, warned that British taxpayers would need to contribute about £3 billion a year by 2015 to help poor countries to cope with the inevitable impact of climate change.

He also issued a clear message to President Obama that he must attend the meeting in Copenhagen in person in order for an effective deal to be reached. US leadership, he said, was “desperately needed” to secure a deal.

He said that he was deeply concerned that popular opinion had so far failed to grasp the scale of the changes needed to address climate change, or of the importance of the UN meeting in Copenhagen from December 7 to December 18. “I am not sure that people fully understand what we are talking about or the kind of changes that will be necessary,” he added.

Up to 20,000 delegates from 192 countries are due to attend the UN conference in the Danish capital. Its aim is to forge a deal to reduce greenhouse gas emissions sufficiently to prevent an increase in global temperatures of more than 2 degrees centigrade. Any increase above this level is expected to trigger runaway climate change, threatening the lives of hundreds of millions of people.

Lord Stern said that Copenhagen presented a unique opportunity for the world to break free from its catastrophic current trajectory. He said that the world needed to agree to halve global greenhouse gas emissions by 2030 to 25 gigatonnes a year from the current level of 50 gigatonnes.

UN figures suggest that meat production is responsible for about 18 per cent of global carbon emissions, including the destruction of forest land for cattle ranching and the production of animal feeds such as soy.

Lord Stern, who said that he was not a strict vegetarian himself, was speaking on the eve of an all-parliamentary debate on climate change. His remarks provoked anger from the meat industry.

Jonathan Scurlock, of the National Farmers Union, said: “Going vegetarian is not a worldwide solution. It’s not a view shared by the NFU. Farmers in this country are interested in evidence-based policymaking. We don’t have a methane-free cow or pig available to us.”

On average, a British person eats 50g of protein derived from meat each day — the equivalent of a chicken breast or a lamb chop. This is a relatively low level for a wealthy country but between 25 per cent and 50 per cent higher than the amount recommended by the World Health Organisation.

Su Taylor, a spokeswoman for the Vegetarian Society, welcomed Lord Stern’s remarks. “What we choose to eat is one of the biggest factors in our personal impact on the environment,” she said. “Meat uses up a lot of resources and a vegetarian diet consumes a lot less land and water. One of the best things you can do about climate change is reduce the amount of meat in your diet.”

The UN has warned that meat consumption is on course to double by the middle of the century.

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/environment/article6891362.ece

Singers Zoophilie

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Singer scheut sich nicht, Tierrechte in sämtlichen Beziehungen zu untergraben. Bereits einige Jahre her, aber hier noch ergänzungsbedürftig, ist seine Verteidigung (wenn nicht "Empfehlung") von Zoophilie in einer Rezension mit dem Titel "Heavy Petting".
In einem Zeitungsartikel darüber heißt es:
Zitat: In his review, titled "Heavy Petting," Mr. Singer noted that almost all of the taboos on nonprocreative sex (taboos against homosexuality, oral sex, contraception and masturbation) have vanished. But one notable exception still stands: the taboo on sex with animals. "Heard anyone chatting at parties lately about how good it is having sex with their dog?" he asked. The persistence of the bestiality taboo, he wrote, reflects humans' ambivalence about animals. We know we are like them, but we think we are better, and so we want "to differentiate ourselves, erotically and in every other way, from animals."

(In seiner Rezension mit dem Titel "Heavy Petting" stellte Singer fest, daß fast alle Tabus von Sex ohne Zeugungsabsicht/-möglichkeit (Tabus von Homosexualität, Oralsex, Verhütung und Masturbation) verschwunden sind. Aber eine deutliche Ausnahme gibt es noch: das Tabu von Sex mit Tieren. "Haben Sie kürzlich jemanden auf Partys darüber reden gehört, wie gut es ist, Sex mit seinem Hund zu haben?", fragt er. Die Beständigkeit des Sodomie-Tabus, schreibt er, spiegelt die menschliche Ambivalenz gegenüber Tieren wider. Wir wissen, daß wir wie sie sind, aber wir denken, wir seien besser, und deshalb wollen wir "uns erotisch und in jeder anderen Hinsicht von Tieren unterscheiden".)

Als "Begründung" diente Singer auch hier sein Utilitarismus-Schwachsinn:
Zitat: "Sex with animals does not always involve cruelty." And if cruelty is the problem, isn't raising them to kill them generally worse than coupling with them?

("Sex mit Tieren impliziert nicht immer Grausamkeit." Und wenn Grausamkeit das Problem ist, ist es nicht generell schlimm sie zu züchten, um sie zu töten, als sich mit ihnen zu paaren?)
Tierrechtler wissen zumindest, daß auch nicht-offensichtliche Grausamkeit tierrechtsverletzend sein kann und Tiere zu sexuellen Handlungen zu mißbrauchen ist unter allen Umständen falsch.

Aber Peta - was will man erwarten? - verteidigte es natürlich.
Zitat: How does PETA, People for the Ethical Treatment of Animals, feel about its ideological father endorsing six-legged sex? PETA president Ingrid Newkirk said of the piece, "It's daring and honest and it does not do what some people read into it, which is condone any violent acts involving an animal, sexual or otherwise." Newkirk wants America to know that Singer does not advocate sex that kills or damages animals or requires them to be restrained. Indeed, Singer condemns sex between men and hens because it is "usually fatal to the hen."
[...]
Newkirk answered, "It sounds like this is an attempt to make this so narrow and so unintellectual in its focus. You know, Peter Singer is an intellectual, and he looks at all nuances of an issue." And: "The whole concept of consent with animals is very different."

(Was hält Peta von ihrem ideologischen Vater, der sechsbeinigen Sex verteidigt? Peta-Präsidentin Ingrid Newkirk sagte über dessen Artikel: "Er ist gewagt und ehrlich und er tut nicht das, was andere Leute hineininterpretieren, nämlich gewaltsame Handlungen an Tieren zu billigen, ob sexuell oder sonstwie." Newkirk will Amerika wissen lassen, daß Singer keinen Sex verteidigt, der Tiere tötet, verletzt oder es nötig macht, sie ihre Bewegungsmöglichkeit zu beschränken. Tatsächlich verurteile Singer Sex zwischen Menschen und Hennen, da er "üblicherweise tödlich für die Henne" sei.
[...]
Newkirk antwortete: "Das klingt, als wäre es ein Versuch, es beschränkt und unintellektuell in seinem Fokus zu aussehen zu lassen. Sie wissen, daß Singer ein Intellektueller ist, und er betrachtet jede Nuance eines Problems." Und: "Das ganze Konzept der Einwilligung bei Tieren ist sehr unterschiedlich."
)
Immerhin: daß Singer hier offensichtlich tödliche Praktiken mißbilligt ist für ihn ein Fortschritt, sonst findet er "humane Schlachtung" schließlich nicht weiter problematisch.
Zitat: There was one important exception. Ingrid Newkirk, the president of People for the Ethical Treatment of Animals, not only stood by Mr. Singer but also imagined a few perfectly innocent human-animal sex acts: "If a girl gets sexual pleasure from riding a horse, does the horse suffer? If not, who cares? If you French kiss your dog and he or she thinks it's great, is it wrong? We believe all exploitation and abuse is wrong." But she added, "If it isn't exploitation and abuse, it may not be wrong."

(Es gibt eine wichtige Ausnahme. Ingrid Newkirk, die Präsidentin von Peta, hält nicht nur zu Singer, sondern stellte sich auch einige völlig unschuldige zoophile Handlungen vor: "Wenn ein Mädchen sexuelles Vergnügen durch das Reiten eines Pferdes erfährt, leidet das Pferd dann? Wenn nicht, wen kümmert es? Wenn du deinem Hund einen Zungenkuß gibst und er das toll findet, ist es dann falsch? Wir glauben, alle Ausbeutung und aller Mißbrauch ist falsch." Aber sie fügte hinzu: "Aber wenn es keine Ausbeutung und kein Mißbrauch ist, ist es wahrscheinlich nicht falsch.")
"Reiten" ist also kein Mißbrauch und keine Ausbeutung? Aber was soll's. Bei einer Organisation, die die Euthanasie von 2000 "Fund-Tieren" jährlich mit der Begründung, es wäre "schmerzfrei", rechtfertigt, wird eben auch die Tierausbeutung des "Reitens" so nebenbei als unproblematisch etikettiert.

Quellen:
One Man's Animal Husbandry
Yes, but Did Anyone Ask the Animals' Opinion?

Die (wirkliche) Wahrheit über Soja

Autor: martin
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Überschriften wie "Ist Soja schädlich?", "Die Wahrheit über Soja", "Die giftige Bohne", "Soja-Mythen" oder auch weniger dramatisch: "Soja – Eine Gefahr für die Menschheit?", häufen sich langsam, aber zunehmend. Sie führen zu Texten, die Soja als giftig, schädlich, wenn nicht tödlich bezeichnen und alle Aussagen über die gesundheitsfördernde Wirkung auf die Propaganda der internationalen Sojamafia schieben.

Zwar ist für die vegane Ernährung Soja keineswegs notwendig (d.h. selbst wenn Soja wirklich was-auch-immer wäre, ist das kaum als Argument gegen Veganismus brauchbar), aber solche dreisten Verunglimpfungen sollen nicht unwidersprochen bleiben. Zudem ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die dümmern Veganismusgegner (und von denen gibt es genug) versuchen, das als Argument gegen Veganismus zu gebrauchen (also all die, die nicht merken, daß sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden). Zudem habe ich es schon in zwei Veganismus-Foren gesehen, wo es teilweise Verunsicherung auszulösen scheint und ein genereller Gegentext fehlt wohl bisher.

Ein verbreitetes Beispiel, dessen Aussagen so oder in anderer Form wiederholt werden ist folgendes (erkennbar sind sie übrigens an der schlechten Orthographie):
Zitat: Märchen: Sojaprodukte werden schon seit Jahrtausenden gegessen.

Wahrheit: Soja wurde zuerst als Nahrungsmittel genutzt während der Chou Dynasie (1134-246 v.Christus) nachdem die Chinesen das Fermentieren von Sojabohnen erlernt hatten. Nicht-fermentiertes Soja war ungeeignet zur Ernährung. Sie stellten Tempeh, Natto und Tamari her.

Märchen: Asiaten essen große Mengen von Sojaprodukten.

Wahrheit: Der durchschnittliche Verbrauch von Sojaprodukten in Japan und China ist 10 Gramm (etwa 2 Teelöffel) pro Tag. Asiaten essen Sojaprodukte in kleinen Mengen als Zugabe und nicht als Ersatz für tierische Produkte.

Märchen: Moderne Soyaprodukte vermitteln dieselben gesundheitlichen Vorteile wie die traditionell fermentierten Sojaprodukte.

Wahrheit: Die meisten modernen Sojaprodukte werden nicht im Hinblick der Neutralisierung von Giftstoffen fermentiert, sondern in einer Weise, die die Eiweisse denaturiert und dadurch den Anteil der krebserregenden Stoffe erhöht

Märchen: Soja ist ein komplettes Eiweiss.

Wahrheit: Wie alle Hülsenfruechte, sind auch Sojabohnen arm an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin und Cystin. Ausserdem denaturiert die moderne Verarbeitung das fragile Lysin.

Märchen: Fermentierte Sojaprodukte können bei vegetarischer Ernährung Vitamin B 12 anbieten.

Wahrheit: Die chemische Verbindung, die Vitamin B 12 ähnelt, kann vom menschlichen Körper nicht genutzt werden; im übrigen verursachen Sojaprodukte einen erhöhten Bedarf an Vitamin B 12.

Märchen: Sojaprodukte sind für Kleinkinder unbedenklich.

Wahrheit: Sojaprodukte enthalten Trypsinantagonisten, die die Eiweissverdauung und Bauchspeicheldrüsenfunktion beeinflussen. In Versuchstieren führte eine Ernährung, die viel Trypsinantagonisten enthielt, zu Bauchspeicheldrüsenkrankheiten sowie zur Wachstumshemmung. Soja erhöht den körperlichen Bedarf an Vitamin D, welches für normales Wachstum und feste Knochen gebraucht wird. Phytinsäure in Sojaprodukten verursachen reduzierte Eisen- und Zinkaufnahme, was für die Gesundheit von Hirn und Nervensystem gebraucht wird. Soja hat kein Cholesterin, was auch für die Entwicklung von Hirn und Nervensystem erforderlich ist. Megadosierungen von Phytoöstrogenen in Sojaprodukten werden in der heute beobachteten Frühentwicklung in Mädchen sowie in der sexuellen Spätentwicklung von Jungen verdächtigt.

Märchen: Sojaprodukte können Osteoporose verhindern.

Wahrheit: Soja kann einen Mangel an Kalzium und Vitamin D verursachen, beide werden für gesunde Knochen gebraucht. Kalzium von Knochenbrühe und Vitamin D von Meeresfrüchten, Schweineschmalz und Innereien verhindern Osteoporose in asiatischen Ländern - nicht Soyaprodukte.

Märchen: Moderne Sojaprodukte schützen vor vielen Arten von Krebs.

Wahrheit: Ein Bericht der britischen Regierung besagt, dass wenig Beweise für eine schützende Rolle vor Brustkrebs oder anderen Krebsarten den Sojaprodukten zugeordnet werden kann. Eher könnte es sein, daß Soja das Krebsrisiko erhöht.

Märchen: Soja schützt vor Herzkrankheiten.

Wahrheit: Bei manchen Menschen erniedrigt Soja das Cholesterin, aber es gibt wenig Anzeichen, daß niedriges Cholesterin das Risiko von Herzkrankheit vermindert.

Märchen: Sojaestrogene sind gesund.

Wahrheit: Sojaisoflavone sind Phyto-endokrine Störstoffe. Bei Normalaufnahme können sie den Eisprung verhindern und das Wachstum von Krebszellen fördern. Die geringe Menge von 30 Gramm (etwa 4 Eßlöffel) pro Tag kann zu Schilddrüsenunterfunktion mit den Symptomen Müdigkeit, Verstopfung, Gewichtszunahme und Schlappheit führen.

Märchen: Soja ist harmlos und gesund für Frauen in den Jahren nach Beginn des Klimakteriums.

Wahrheit: Soja kann das Wachstum von östrogenabhängigen Tumoren fördern und Schilddrüsenprobleme verursachen. Schilddrüsenunterfunktion ist mit Schwierigkeiten der Menstrualblutung assoziiert.

Märchen: Phytoestrogene in Soja können die Hirnfunktion steigern.

Wahrheit: Eine neue Studie fand, dass Frauen mit dem höchsten Blutspiegel von Östrogenen den niedrigsten Hirnfunktionsstand hatten; bei Japan-Amerikanern wird der Verzehr von Tofu in den mittleren Jahren mit dem Auftreten der Alzheimerkrankheit in späteren Jahren assoziiert.

Märchen: Sojaisoflavone und Sojaproteinisolate haben den (US-) Status GRAS (allgemein als unbedenklich anerkannt).

Wahrheit: Archer Daniels Midland (ADM) hat unlängst seinen Antrag bei der FDA auf GRAS-Status für Sojaisoflavone zurückgezogen - nach Protesten der Wissenschaftlicher. Die FDA hat nie den GRAS-Status für Sojaeiweissisolat genehmigt wegen der Präsenz von Giftstoffen und Krebserregern in verarbeiteten Sojaprodukte.

Märchen: Soja ist für Ihr Sexleben gut.

Wahrheit: Zahlreiche Tierversuche haben gezeigt, daß Soja Unfruchtbarkeit in Tieren verursacht. Sojakonsum fördert Haarwachstum in Männern im mittleren Alter, was einen niedrigen Östrogenspiegel vermuten lässt. Japanische Hausfrauen füttern Tofu an ihre Ehegatten, wenn sie ihre Fruchtbarkeit vermindern wollen.

Märchen: Sojabohnen sind für die Umwelt gut.

Wahrheit: Die Mehrzahl (ca. 70 %) der in den USA gewachsenen Soyabohnen sind genetisch manipuliert, um den Bauern eine liberale Anwendung von Pestiziden zu erlauben.

Märchen: Sojabohnen sind für Entwicklungsländer von Vorteil.

Wahrheit: In Ländern der Dritten Welt ersetzen Sojabohnen die traditionellen Anbauprodukte und übertragen den Mehrwert durch Verarbeitung durch die lokale Bevölkerung an die multinationalen Aktiengesellschaften.



Hierbei und bei den anderen "Texten" kann bereits Folgendes pauschal festgestellt werden:

1. Es werden keine genauen oder nur relative Zahlen mitgeteilt. Wenn es gemacht wird, wird nicht gesagt, inwiefern sie relevant sind. Beispiel sind die "30 g Isoflavone". Sojamilch enthält allerdings nur 2,0 mg/g, d.h. in einem Liter Sojamilch (1000 g) sind 2 g enthalten, sodaß man 15 Liter Sojamilch täglich trinken müßte, um diese hohen Mengen zu erreichen. (Der Isoflavongehalt schwankt je nach Anbaugebiet, -bedingungen, -weiterverarbeitung usw. Dabei ist die Angabe von 2 mg/g übrigens noch hoch, nach anderen Angaben zur Isoflavon-Menge in Sojaprodukten können es auch mal täglich 300 Liter oder mehr werden, die getrunken werden müßten.)
Der nächste Taschenspielertrick findet sich (oben nicht enthalten) bei relativen Angaben ("sechs mal höher als", ich glaube es war Cadmium), die keinerlei Aussage darüber machen, wie hoch Vergleichsgehalt ist und welche Dosen schädlich sind. 6 µg wären beispielsweise "sechs mal mehr" als 1 µg und trotzdem sind beides bei ziemlich allen Stoffen keine gefährlichen Dosen.

2. Es fehlen Quellennachweise oder nähere Informationen zu diesen. "Ein Bericht des/der .." – welcher? welches Jahr? in welchem Zusammenhang? usw. (Ansonsten könnte man ja dahinter kommen, daß sich alles zusammengesponnen wurde.) Wenn man Quellen auftauchen, werden fast nie Aussagen über die Untersuchungsmodelle gemacht, die (s.u.) die größte Fehlerquelle sind.
Aber nicht nur Quellen, sondern auch überhaupt Erklärungen, z.B. daß Soja Vit.-D-Mangel auslösen könnte wird mit keinem Wort begründet.

3. Pauschalisierungen. Was wirklich untersucht wurde, ist oftmals nebensächlich. Einmal sind es die rohen Bohnen (die so wohl kaum jemand ißt), von denen mir nichts dir nichts auf verarbeitete Sojaprodukte geschlossen wird, mal (oder eher: oft) ist es irgendwelche Sojasäuglingsnahrung, von deren Zusatzstoffen oder produktionsbedingten Rückständen auf Sojasäuglingsnahrung allgemein oder gar auf alle anderen (völlig anders verarbeiteten Produkte) geschlossen wird.

4. Fehlerhafte Untersuchungsmethoden. Fast alle diese "Erkenntnisse" kommen, wenn man doch einmal angegebenen Quellen nachgeht, aus Tierversuchen oder In-vitro-Tests. Tierversuche sind, wie wir wissen, nicht auf Menschen übertragbar. Die Ergebnisse bestätigen das (die Menschenversuche widersprechen den Nichtmenschenversuchen), s.u.
Dazu gehören auch all die Untersuchungen, die sich auf isolierte Sojaisoflavone oder Sojaproteine beziehen und völlig außer acht lassen, daß sich diese Stoffe in den wesentlich geringeren Mengen der Nahrungsmittel und vor allem im aktiven Nährstoffverbund völlig anders verhalten bzw. auswirken, als unter diesen künstlichen Bedingungen.


Entsprechend dem Märchen-Wahrheit-Schema von oben kommt hier jetzt also die wirkliche Wahrheit über Soja, wobei ich bei Aussagen mit völligem Unsinn ("Japanische Hausfrauen füttern Tofu an ihre Ehegatten...") bzw. völlig irrelevante Aspekte (wielange Soja gegessen wird oder nicht) auslasse. Ergänzt habe ich es mit weiteren Vorurteilen aus anderen Texten.


Märchen: Der durchschnittliche Verbrauch von Sojaprodukten in Japan und China ist 10 Gramm (etwa 2 Teelöffel) pro Tag.

Wahrheit: Laut der Studien "Kobayashi: Trends in national nutritional survey of Japan" (in: Nutr. Health 8 (2-3), S. 91-96) liegt der Konsum in Japan bei 65 g/Tag und in manchen Regionen in China bei bis zu 76 g/Tag.


Märchen: [Schlechtes Eiweiß.] Wie alle Hülsenfruechte, sind auch Sojabohnen arm an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin und Cystin. Ausserdem denaturiert die moderne Verarbeitung das fragile Lysin.

Wahrheit: Seit wann ergibt sich der Eiweißstatus aus nur zwei Aminosäuren? Was ist mit Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Valin, die in Soja enthalten sind? Soja ist die einzige Pflanze, die alle neun Aminosäuren zusammen besitzt, u.a. deshalb hat es auch bei der FAO/WHO-Untersuchung über die Proteinwertigkeit die höchste Wertigkeit erzielt, vor allen Tierproduktproteinen.


Märchen: Die Produktionsverfahren zerstören xy und erhöhen krebserregende Stoffe usw.

Wahrheit: Die Produktionsverfahren zerstören die schädlichen Stoffe (z.B. Phytate) und zerstören das Protein nicht, sondern entfalten die Proteinstrukturen, sodaß es leichter verdaubar wird. Weitere Beispiele finden sich in den anderen Antworten.


Märchen: Sojaprodukte sind ungeeignet für die Vit.-B12-Versorgung.

Wahrheit: Auch wenn Soja an sich kein verwertbares B12 enthält (die einzige, halbwegs richtige Aussage von oben), gibt es viele Sojaprodukte, denen es zugesetzt ist, damit sind sie gute Quellen unter den angereicherten Nahrungsmitteln.


Märchen: Sojaprodukte verhindern Osteoporose nicht, sondern bedingen sie.

Wahrheit: Wie erwähnt, gibt es a) keine Begründung dafür und b) ist die empirische Grundlage falsch. Die Forschung kam hingegen zu dem Ergebnis: "Soja-Isoflavone weisen durch Aktivierung des Estrogen-Rezeptor-β-Systems in den Knochen einen schützenden Effekt vor Knochenabbau auf."


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Protease-Inhibitoren (ins. Trypsinhemmer auch Trypsinantagonisten genannt) enthält.

Wahrheit: Protease-Inhibitoren werden einerseits bei der Herstellung von Sojaprodukten durch Verfahren wie Erhitzen oder Raffinieren denaturiert und damit unschädlich gemacht und andererseits wurde ermittelt, daß sie zu 90% nicht aufgenommen, sondern wieder ausgeschieden werden ("Protease inhibitors in plant foods. Content and inactivation", in: Advances in experimental medicine and biology, Heft 199, Seite 299-347).


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Phytoöstrogene (Isoflavone wie Genistein, Glycitein, Daidzein) enthält, die zu Krebs auslösen, Herzkrankheiten bedingen, zu Schilddrüsenunterfunktion führen, verfrühte sexuelle Reife bedingen etc. pp. usw. usf.

Wahrheit: Zu solchen "Ergebnissen" kommt man, wenn man nutzlose Tierversuche macht. Isoflavon-Forschungsinitiative e.V. hat das wie folgt zusammengefaßt:
Zitat: Die Hypothese, dass Isoflavone möglicherweise Krebs auslösen könnten, scheint durch experimentelle Studien gestützt zu werden - Studien, bei denen Isoflavone das Wachstum menschlicher Brustkrebszellen, die in Versuchstiere transplantiert wurden, förderten. Dieses Modell wurde jedoch als viel zu künstlich kritisiert: Die Tiere hatten keine eigene Estrogenproduktion und kein Immunsystem, und sie erhielten die Isoflavone in unglaublich hohen Dosen. Schlimmer noch: in diesem Modell spielt der Estrogen-beta-Rezeptor keine Rolle. Es konnte gezeigt werden, dass bereits eine kleine Abwandlung der Studienbedingungen in Richtung eines etwas natürlicheren Umfeldes das Krebszellwachstum nicht länger fördert, sondern im Gegenteil hemmt!
Dass diese vermeintlich das Krebsrisiko bestätigenden Tierversuche für den Beleg eines Risikos gar nicht geeignet sind, wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass diese Hypothese den Beobachtungen an mittlerweile weit mehr als 400.000 Frauen in epidemiologischen Studien widerspricht, ebenso wie den Ergebnissen klinischer Studien, in deren Verlauf Biomarker der Sicherheit an der Brust gemessen wurden.

Wer einen weiteren Beweis für die Nicht-Übertragbarkeit von Tierversuchen braucht, hat ihn hiermit bekommen.

Mehr zu den fehlerhaften Untersuchungsbedingungen:
Risks extrapolated from in vivo experiments
Risks extrapolated from in vitro-models

Weiterführend zur hormonellen Fragen: Soja und Hormonelle Sicherheit

Für das Märchen über Schilddrüsenschädigung gilt Ähnliches:
Zitat: Again the concerns can be traced back to in vitro-studies and animal experiments, from which it was extrapolated that isoflavones might aggravate the symptoms of patients with thyroidal gland insufficiency, especially when these women are iodine deficient. Again, this risk has not been confirmed through clinical observations. A recent review of the available clinical data concluded that even adults with thyroidal gland insufficiency do not need to avoid soy.

Noch einmal: diese verunsichernden Aussagen können auf In-vitro-Experimente und Tierversuche zurückverfolgt werden, aus denen geschlossen wurde, daß Isoflavone die Symptome von Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion verschlechtern können, insbesondere wenn diese Frauen an Jodmangel leiden. Noch einmal: dieses Risiko wurde in klinischen Bebachtungen nicht bestätigt. Eine neue Überprüfung der verfügbaren klinischen Daten ergab, daß selbst Erwachsene mit Schilddrüsenunterfunktion Soja nicht vermeiden müssen.

Entgegen diesen Aussagen, gibt es etliche Studien, die die entgegengesetzte, ursprüngliche Aussage stützen, daß diese Stoffe eben genau die sind, die die gesundheitlich positiven Effekte bewirken. Siehe auch den nächsten Beitrag im Thread.

Weiterführend: Soja und Schilddrüsensicherheit


Märchen: Soja ist schädlich, weil es den GRAS-Status nicht bekommen hat.

Wahrheit: Dieser Status betrifft ausschließlich Zusatzstoffe für weiterverarbeitete Nahrungsmittel. Isolierte Sojaisoflavone und isolierte Sojaproteine haben diesen Status nicht bekommen und nicht etwa sojabasierte Nahrungsmittel oder Sojabohnen allgemein.


Märchen: Soja macht unfruchtbar.

Wahrheit: Wie in der "Erklärung" oben bereits stand: alles Tierversuche, also völlig aussagelos für Menschen. Zudem wird auch hier sehr gerne mit konzentrierten Isoflavonen gearbeitet, wie sie – wie gesagt – in normalen Sojaprodukten nicht vorkommen.
Daneben (in Studien mit Menschen) werden gerne Zahlen von Spermienkonzentrationen heruntergebetet, ungeachtet dessen, daß die Konzentration allein keine Aussagen über die Fruchtbarkeit macht (die Spermienmobilität, Spermienmortalität, Spermienmorphologie und das Ejakulatvolumen ist genauso wichtig). Wenn man einige Studien genauer betrachtet, dann sieht das Ergebnis plötzlich anders aus (so wurden nichtrepräsentative Versuchspersonen benutzt, die Anzahl der Versuchspersonen war zu klein, die Spermienkonzentration war geringer lag aber im Normalbereich usw.).
Nicht zu vergessen, daß die Presse gerne Studienergebnisse verdreht bzw. aus den relativen Zahlen (mehr/weniger als) eigenmächtig unwissenschaftliche Rückschlüsse zieht. (Wie es auch bei der verlinkten Studie der Fall gewesen ist.)


Märchen: Soja ist schlecht für die Umwelt.

Wahrheit: Wie bekannt dient der extensive Sojaanbau zu mehr als 70% der Herstellung von Tiernahrung. Ergo: Unveganismus ist schlecht für die Umwelt, nicht Soja. Siehe auch silch.de-Vorurteile: "Der Anbau von Soja ist umweltschädlich.".


Märchen: Soja ist für die Entwicklungsländer von Nachteil.

Wahrheit: Hier gilt das gleiche.


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Phytate/Phytinsäure enthält.

Wahrheit: Phytinsäure wird zum einen durch die körpereigene Phytase sowie durch Phosphatase aus pflanzlicher Nahrung gespalten und unschädlich gemacht. Daneben wird bei der Herstellung verschiedener Sojaprodukte Phytinsäure durch den Fermentierungsprozeß sowie bei der Zubereitung durch Erhitzen reduziert.
Einen hohen Phytinsäuregehalt besitzen übrigens auch Reise, Weizen, Mais, Roggen, Gerste und Erdnüsse (und trotzdem leben wir noch).


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Carrageen enthält.

Wahrheit: Soja enthält keineswegs Carrageen, sondern dieses ist ein Zusatzstoff, der bei Sojaprodukten eingesetzt sein kann. Wer es vermeiden will, muß sich lediglich über die jeweiligen Inhaltsstoffe informieren.


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Fluor enthält.

Wahrheit: Sojabohnen enthalten ca. 0,3 mg/100 g, aus einem Kilo werden sieben Liter Sojamilch hergestellt, d.h. ein Liter Sojamilch enthält ca. 0,4 mg. Bei einer toxischen Dosis von 20 mg müßten also 50 Liter Sojamilch täglich getrunken werden, um eine Fluorvergiftung zu bekommen (und das auch nur, wenn Fluor zu 100% resorbiert werden würde). Aber wieso richtig rechnen, wenn man auch rumschreien kann.
Daneben ist Fluor ein Spurenelement und wird für den Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt, es ist also in den kleinen in Sojaprodukten enthaltenen Mengen nicht schädlich, sondern gesund.


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Cadmium enthält.

Wahrheit: Reine Behauptung ohne Zahlen. Die Studie "Cadmium And Lead Content Of Soybean Products" (Journal of Food Science, Heft 45, Nr. 5, Seite 1105-1453) kommt zu dem Ergebnis, daß Sojaprodukte weder relevante Mengen Cadmium noch Blei enthalten und sie bezieht sich auf Soja allgemein. Die Studie, die für die Cadmiumhaltigkeit dahergebetet wird, bezieht sich hingegen nur auf bestimmte, verarbeitete Sojasäuglingsnahrung. (Siehe auch Fazit.)


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Lektine, Lysinoalanine und Hämagglutinine enthält.

Wahrheit: Auch diese werden bei der Herstellung von Sojaprodukten durch Verfahren wie Erhitzen denaturiert und damit unschädlich gemacht.
Darüber hinaus sind diese Stoffe auch in vielen anderen Nahrungspflanzen (wie Tomanten) enthalten (und die Schädlichkeit wurde unter Garantie auch in Tierversuchen "ermittelt").


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Goitrogene enthält.

Wahrheit: Soja enthält Goitrogene genauso wie etliche andere Nahrungspflanzen (Brokkoli, Raps, Hirse, Mais, Kohl, Radieschen usw.). Solange keine konkreten Zahlen über die Menge vorliegen, ist diese Aussage genauso unrelevant wie die anderen.


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Raffinose und Stachyose enthält.

Wahrheit: Dies sind Kohlenhydrate (Mehrfachzucker), die in vielen Hülsenfrüchten vorkommen und schlimmstenfalls zu Blähungen führen können. Das als "schädlich" zu bezeichnen ist reichlich übertrieben.


Märchen: Soja ist schädlich, weil es Aluminium enthält.

Wahrheit: Auch das bezieht sich auf bestimmte Sojasäuglingsnahrung und selbst dort liegen erstens die gefundenen Mengen innerhalb der Toleranzgrenze der WHO und zweitens gibt es keine Informationen zu Langzeitwirkungen einer erhöhten Aluminiumaufnahme bei Kindern (so eine Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin et al.).


Fazit: Viel heiße Luft und wenig Fakten. Es mag sein, daß irgendwelche Sojasäuglingsnahrung irgendwelche produktionsbedingten schädlichen Zusatzstoffe enthalten könnte, nur liegt das dann an den Zusatzstoffen bzw. der Produktion. Deshalb alle Sojaprodukte als schädlich zu bezeichnen, ist etwas weit hergeholt bzw. eben frei erfunden, aus Halbwahrheiten zusammengeklaubt usw.
Das heißt auch nicht, daß jeder völlig bedenkenlos Soja konsumieren soll. Wie jede Nahrungspflanze hat es einige spezifische, höherkonzentrierte Inhaltsstoffe (wie die Isoflavone), auf die manche Menschen gut und andere vielleicht weniger gut reagieren. Von Menschen mit einer Sojaallergie abgesehen. Aber ob man es gut verträgt (bzw. in welchen Mengen) oder weniger gut, ist individuell und nur weil es einige Menschen gibt, die es weniger gut vertragen, ist Soja sicher keine "Gefahr für die Menschheit".

Fish oils reduce greenhouse gas emissions from ‘flatulent cows’

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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UCD News
Nuacht UCD

Posted 14 APRIL 2009


At a recent meeting of the Society for General Microbiology, researchers from University College Dublin reported that by including 2% fish oil in the diet of cattle they achieved a reduction in the amount of methane released by the animals. Lowering methane emissions is important for the environment, as methane given off by farm animals is a major contribution to greenhouse gas levels.

More than a third of all methane emissions, around 900 billion tonnes per year are produced by methanogen bacteria that live in the digestive systems of ruminants such as cattle, sheep and goats. By volume, methane is 20 times more powerful at trapping solar energy than carbon dioxide making it a potent greenhouse gas.

“The fish oil affects the methane-producing bacteria in the rumen part of the cow’s gut, leading to reduced emissions,” said Dr Lorraine Lillis, from the UCD School of Biology and Environmental Science, one of the researchers who presented the findings.

“Understanding which microbial species are particularly influenced by changes in diet and relating them to methane production could bring about a more targeted approach to reducing methane emissions in animals.”

The analysis was carried out in collaboration with UCD PhD student Kirstie Petrie under the supervision of Dr Tommy Boland from the UCD School of Agriculture, Food Science and Veterinary Medicine

Approximately 50% of Irish agricultural methane emissions result from farm animals; there have been suggestions that, to help combat global warming, a cap be placed on the number of animals in animal production due to their methane production but with a reduction in methane levels through diet this may not be as necessary.

The Society for General Microbiology is the largest microbiology society in Europe, and has over 5,500 members worldwide. The Society provides a common meeting ground for scientists working in research and fields with applications in microbiology including veterinary medicine, pharmaceuticals, industry, agriculture, food, the environment and education.

Image courtesy of Dr David Kenny, UCD School of Agriculture, Food Science & Veterinary Medicine. © UCD 2008, UCD Images of Research.

http://www.ucd.ie/news/2009/04APR09/150409_fish_oils_reduce_cows_gas_emissions.html

Tom Regan, Speziesist und Pseudotierrechtler

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Wie bekannt, ist er nicht nur in seinem Hauptwerk (siehe hier und hier, sondern auch weiterhin der Meinung, daß nur bestimmten Tieren Rechte zustehen, nämlich solchen mit höher entwickelten kognitiven Fähigkeiten. Daraus folgt für ihn, daß bei einem Konflikt zwischen einem Menschen und einem nichtmenschlichen Tier immer der Mensch bevorzugt werden muß, da dessen Kognition höher entwickelt ist bzw. er eine stärkere Selbst-Reflexion, ein stärkeres Selbst-Bewußtsein hat, sodaß sein Tod für ihn schlimmer wäre als der Tod eines nichtmenschlichen Tiers für diese. Also Speziesismus par excellence, der darin resultiert, daß alle Tiere seiner Kategorie "moral patiens" keine Berücksichtigung finden müssen und daß in seinem "lifeboat cenario" mit einem Hund und vier Menschen selbstverständlich der Hund dran glauben muß.

Regan gibt inzwischen vor die Tierausbeutung abschaffen zu wollen (also abolitionistisch zu sein):
Zitat: Being kind to animals is not enough. Avoiding cruelty is not enough. Housing animals in more comfortable, larger cages is not enough. Whether we exploit animals to eat, to wear, to entertain us, or to learn, the truth of animal rights requires empty cages, not larger cages.

Aber das sind nur Lippenbekenntnisse, denn was er wirklich tut, ist alles andere als tierrechtlerisch und abolitionistisch.

Die von ihm gegründete und geleitete Culture and Animals Foundation läßt sich ihren Kongreß (The Power of One. International Compassionate Living Festival) von übelsten Tierschützern (Farm Sanctuary, The Humane Society of the United States (HSUS) u.a.) unterstützen, deren Hauptbestrebung darin liegt, "humane meat" oder "happy meat" (Leichenteile von "human" ermordeten Tieren) zu bewerben.
Dieser Kongreß hat nicht nur Ingrid Newkirk von Peta ein Forum geboten, sondern auch John Mackey von Whole Foods Inc., der dort Hauptredner war. Whole Food Inc. ist ein Bio-Lebensmittelkonzern, der mit seinen "high quality standards for meat" wirbt und daneben selbstverständlich auch Fischleichen und unveganen Käse verkauft. Regan lobte ihn mit den Worten, er sei "a driving force behind higher standards in animal welfare". (Wie war das doch gleich mit "größere Käfige genügen nicht"?)

Es wundert wenig, daß Regan sich auf der Webseite der Culture and Animals Foundation für Vegetarismus ausspricht (im Aufsatz "Vegetarianism and Friendship"). Eier und Tiermilchprodukte werden zwar im argumentativen Nono Gesundheit mit erwähnt, aber von Veganismus keine Spur. Dazu kommen andere Nonos wie Umwelt und religiöse Formulierungen ("For many, this is our prayer").
Diese religiösen Anwandlungen steigern sich in seinem FAQ zu Tierrechten ("The Philosophy of Animal Rights"):
Zitat: 7. God gave humans dominion over other animals. This is why we can do anything to them that we wish, including eat them.

Reply: Not all religions represent humans as having "dominion" over other animals, and even among those that do, the notion of "dominion" should be understood as unselfish guardianship, not selfish power. Humans are to be as loving toward all of creation as God was in creating it. If we loved the animals today in the way humans loved them in the Garden of Eden, we would not eat them. Those who respect the rights of animals are embarked on a journey back to Eden -- a journey back to a proper love for God's creation.

"And God said, Behold, I have given you every herb bearing seed, which is upon the face of all the earth, and every tree, in which is the fruit of a tree yielding seed; to you it shall be for meat."
-- Genesis 1:29


8. Only humans have immortal souls. This gives us the right to treat the other animals as we wish.

Reply: Many religions teach that all animals, not just humans, have immortal souls. However, even if only humans are immortal, this would only prove that we live forever whereas other animals do not. And this fact (if it is a fact) would increase, not decrease, our obligation to insure that this -- the only life other animals have -- be as long and as good as possible.

Es wundert genauso wenig, daß auf der Webseite seiner Foundation unter dem Punkt "Help bring change" als einzige Möglichkeit einen Spendenaufruf steht.

Daß, was wirklich notwendig wäre - die Verbreitung von Veganismus -, findet sich auf dieser und auch auf seiner Webseite in keinem Satz.

Kurz gesagt: Tierrechte sind das nicht, sondern nur Neuer Tierschutz. Auch wenn er sich Tierrechtler nennt und von Singer zu distanzieren versucht, was er tut ist hat in Theorie und Praxis mit Tierrechten nichts zu tun.

Mehr Jagd macht Wildschweine früher reif

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Das Wachstum der Wildschweinbestände beschäftigt auch in Österreich Forscher und verärgert Landwirte
Intensive Bejagung scheint aber kein Ausweg zu sein, wie wissenschaftliche Studien nun zeigen.

* * *

Jeder kennt sie, aber man sieht sie kaum. Meist trauen sich die struppigen Gesellen nur nachts aus ihren Verstecken. Dann verlassen sie Schonungen und Dickichte, um sich auf die Suche nach Fressbarem zu machen. Und wehe dem Acker, auf dem die bis zu 150 kg schweren Tiere fündig werden. Vor allem in Maisfeldern können Wildschweine regelrechte Verwüstungen anrichten. Die Bauern treibt's zur Weißglut. Immer öfter.

Das so genannte Schwarzwild ist auf dem Vormarsch, und das bereitet vielerorts Sorgen. Vom Atlantik bis in die Balkanländer vermehren sich die Wildschweinbestände rapide, auch in Österreich. "Wir beobachten ein klassisches exponentielles Wachstum", erklärt Walter Arnold, Leiter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Gespräch mit dem Standard.

Hohe Zuwachsraten

Zwar hätten verschiedene europäische Regionen noch recht unterschiedliche Populationsdichten vorzuweisen, doch die Zuwachsraten seien fast überall die gleichen. Hierzulande finden sich die größten Wildschwein-Bestände in Ostösterreich und der unmittelbaren Umgebung von Wien, so Arnold.

Über die möglichen Ursachen der Schwarzwildschwemme streiten sich Biologen, Jäger und Tierschützer schon seit Jahren. Letztere behaupten, dass vor allem die Wildfütterungen der Jäger Schuld seien. Tatsächlich werden zum Beispiel in Südwestdeutschland Wildschweine mit durchschnittlichen Futtermengen von mehr als 100 kg jährlich pro geschossenes Tier praktisch gemästet.

In Niederösterreich habe man das Füttern deshalb vor einigen Jahren verboten, berichtet Walter Arnold. "Kirrungen", das Ausbringen von Lockfutter mit dem Ziel, die fressenden Wildschweine zu erlegen, seien nur noch streng reglementiert erlaubt. Inwiefern reichliche Futtergaben der Jägerschaft wirklich den Wildschweinbestand explodieren lassen, ist indes unklar. Viel wichtiger könnte der europaweit gestiegene Maisanbau für die Viehmast sein, der den Schwarzkitteln in vielen Regionen üppig gedeckte Tische beschert.

Ein weiterer Kritikpunkt von Jagdgegnern bezieht sich auf den Abschuss selbst. Erhöhter Jagddruck, so die Tierschützer, bringe das Sozialgefüge der Wildschweinrotten aus dem Gleichgewicht und fördere so eine übermäßige Fortpflanzung, weil in Ermangelung von älteren "Bachen" - Muttertieren - die jungen Säue frühreif gedeckt würden. Allerdings ließ sich diese These bislang kaum wissenschaftlich untermauern. Die Debatte dürfte nun aber neu befeuert werden.

Verfrühte Geschlechtsreife

Laut einer aktuell publizierten französischen Langzeitstudie scheint starke Bejagung durchaus die Fortpflanzungsfähigkeit zu stimulieren. In einem Waldgebiet im Departement Haute Marne erreichen deutlich mehr Jungsäue vor dem Ende ihres ersten Lebensjahres die Geschlechtsreife und werden trächtig, als dies zum Beispiel bei ihren Artgenossen in den Pyrenäen der Fall ist. Dort sind weniger Jäger unterwegs (vgl. Servanty et alii, Journal of Animal Ecology).

Das Durchschnittsgewicht der erstmalig Fruchtbaren ist bei den untersuchten französischen Säuen ebenfalls geringer. Die Forscher betrachten dies als Anpassung an eine geringe Lebenserwartung; bei stark dezimierten Fischbeständen wurde eine solche Überlebensstrategie schon früher beobachtet. So gleiche das Schwarzwild seine Verluste schnellstmöglich wieder aus.

Der Leiter der Forstverwaltung Lainz, Andreas Schreckeneder, kennt diesen Effekt aus eigener Beobachtung. Im Lainzer Tiergarten werden viele Jungsäue ebenfalls nach knapp einem Jahr geschlechtsreif. Sie wiegen dann nur 25 bis 27 kg, erklärt der Beamte. Gleichwohl herrscht im eingezäunten Lainzer Tiergarten ohnehin eine gewollt überhöhte Wilddichte, schließlich sollen die Besucher genug Tiere zu Gesicht bekommen.

Gewaltiger Jagddruck

Schreckeneders Jäger erlegen dennoch jedes Jahr mehr als die Hälfte des Wildschweinbestandes, bis zu 1300 Tiere. Der Jagddruck ist also gewaltig, und die Vermehrungsrate offenbar dementsprechend hoch.

Walter Arnold bestätigt den Trend zur verfrühten Geschlechtsreife auch für wirklich freilebende Wildschweine. Seiner Meinung nach ist diese jedoch eher dem Klimawandel zu verdanken. Die Bachen kämen dadurch in einer besseren Kondition durch den Winter und gäben mehr Milch, was ihren Frischlingen einen kräftigeren Wachstum ermöglicht und so höhere Überlebenschancen bietet. Zusätzlich würden die Muttertiere früher im Jahr werfen, während gleichzeitig die Anzahl der Nachkommen pro Wurf steige.

"Weder in Österreich noch sonst irgendwo ist eine Trendwende erkennbar", betont Arnold. Die hiesige Populationsdichte könnte sich sogar noch verdreifachen. "Ich sehe nur wenig Chancen, das jagdtechnisch in den Griff zu bekommen." (Kurt de Swaaf/DER STANDARD, Printausgabe, 16.09.2009)

http://derstandard.at/fs/1252771437845/Natur-Mehr-Jagd-macht-Wildschweine-frueher-reif

Tierrechte liegen nicht in den Schmerzrezeptoren

Autor: martin
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Adam Shriver, Verantwortlicher des Philosophy-Neuroscience-Psychology (PNP) Program der Universität Washington, argumentiert in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Neuroethics" dafür, den Tieren das Schmerzempfinden wegzuzüchten (in diesem Fall mit Gentechnik beschleunigt) würde ihre Benutzung als Ressourcen ethisch weniger problematisch machen. Dabei sind Tierschützer sind grundsätzlich die Zielgruppe seiner Argumentation, so suggeriert bereits die Überschrift - "Knocking Out Pain in Livestock: Can Technology Succeed Where Morality has Stalled?" – die Moral wäre in der Frage um das Quälen der Tiere "ins Stocken geraten". Für Vegetarier und Tierschützer dürfte das gelten, da sie nicht hören wollen, daß die "Freilandhühner" im selben Schlachthof enden wie alle anderen. Tierrechtler und Veganer wissen, daß die Moral längst die einzig vertretbare Alternative aufgezeigt hat: schlichtweg keinen Tiere mehr Leiden zufügen und vegan zu werden.

Die Worte seiner Zusammenfassung verdienen fast schon eine Nadel im Misthaufen:
Zitat: Moreover, I will argue that all people concerned with animal welfare should agree that we ought to replace the animals currently used in factory farming with animals whose ability to suffer is diminished if we are able to do so.
Alle, die sich von diesem kontraproduktivem Unsinn fernhalten, stimmen ihm dementsprechend nicht zu.
Er argumentiert ganz auf der Linie der Tierschützer, indem er von einer "Reduktion unnötiger Leiden" ("reduction of unnecessary suffering of animals") spricht – als ob es beim Ausbeuten der Tiere zur Nahrungsgewinnung "nötiges Leiden" gäbe. Shriver hat dabei überraschend mehr Ahnung von Tier[strike]rechts[/strike]schutzphilosophie als die meisten und so zitiert er Peter Singer vor allem nach "Practical Ethics". Dessen utilitaristische Unsinn liegt in einer Er- oder Verrechnung der Leiden, sodaß Tiere seiner Meinung nach nur das Interesse hätten, nicht oder möglichst wenig zu leiden, weshalb sie vermeintlich schmerzfrei zu töten völlig in Ordnung sei (reiner Pathozentrismus eben). Andere wiederholen den Unsinn, wodurch er auch nicht richtiger wird:
Zitat: As David Degrazia writes, "when seen from the proper perspective, utilitarianism and animal-rights views appear far more alike than different. Crucially, both extend to animals a principle of equal consideration. Any such principle requires that we (insome significant way) give equal moral weight to comparable interests, regardless of who has those interests"
Die Tierrechte beruhen nicht ausschließlich (wenn auch zu einem großen Teil) auf dem Kriterium der Leidvermeidung. Nicht umsonst steht im Glossar-Eintrag "Tierrechte", daß es moralisch notwendig ist, nichtmenschlichen Tieren die relevanten gleichen Interessen wie Menschen zuzugestehen. Das Interesse auf Leidfreiheit ist nur eines davon. Menschen haben genauso das Interesse, nicht als Ressource benutzt zu werden (als Organspender, als Nahrung, als Experimentierobjekt), genauso wie sie das Interesse auf Bewegungsfreiheit haben, das Interesse, ein ungestörtes Sozialverhalten ausleben zu können usw. (siehe auch: Interessenethik) Aus tierrechtlerischer Sicht ist das Ausschalten der Schmerzempfindung keine "Lösung", da es nur einen kleinen Teil der verletzten Rechte betrifft. Die Argumentation, daß es eine wäre, ist (wie zu erwarten) speziesistisch, denn niemand würde vorgeschlagen, Menschen die Schmerzempfindung wegzuzüchten, damit man an ihnen besser experimentieren kann (schließlich sind Tierversuchsergebnisse zwischen den Spezies nicht übertragbar, weshalb Menschenversuche sinnvoll sind im Gegensatz zu Versuchen an anderen Tieren).

Was Shrivers eigentliche Idee betrifft, ist er wesentlich weiter von der Einlösung der Ansprüche entfernt, als man vielleicht vermutet.
Zitat: Several authors have argued that the affective dimension of pain is the relevant dimension for what we would call suffering
"Leid" ist zwar zum Großteil mit "Schmerz" synonym, aber eben nicht vollständig und daher ist Schmerz allein definitiv nicht das "relevante Maß" für Leid. Leid wird, neben der Hyperstimulation sensorischer Nerven (Schmerz), auch erzeugt durch psychische Faktoren wie Langeweile und die Unterdrückung der natürlichen Verhaltensweise, die insbesondere bei "Zoo-" und "Nutz"tieren zu Stereotypie (Im-Kreis-Laufen im Käfig), Zwangsstörungen (Kannibalismus als Ersatzhandlung des Pickens bei Hühnern) und Angst und Streß (in Folge der gewaltsamen Trennung von Kühen und ihrem neugeborenen Kalb) führt. Dieses Leiden ist keine Frage der Rezeptoren oder der Weiterleitung von Nervenimpulsen, sondern der psychischen Prozesse. Selbst wenn es also gelänge, die Schmerzrezeptoren auszuschalten oder die Interpretation der Nervenimpulse ins Positive zu verkehren, würde das Leid der Tiere nur verringert, nicht beseitigt - von der Verletzung aller anderen (tierrechtsrelevanter) Interessen ganz zu schweigen. Shriver kommt auch zu dieser Einsicht und redet sich damit heraus, die Unterbindung der körperlichen Schmerzen sei ein Großteil des Leidens ("a great deal of suffering") und deshalb besser als nichts.

Tiere so zu züchten, daß ihre Nutzung als Ressource keine Tierrechte mehr berühren würde, würde mindestens bedeuten, ihre gesamten kognitiven Eigenschaften auszuschalten. Da sie so keine Individuen und nicht lebendig, sondern eben nur Zellhaufen wären, könnten sie auch nicht von alleine wachsen und Eier legen und Milch produzieren, sodaß dies ein sinnloses Gedankenexperiment ist (selbst wenn, reichte das nicht aus, da Tierrechte sich auf mehr als nur den Mißbrauch als Nahrung beziehen). Statt sich damit aufzuhalten, könnte man auch einfach vegan werden, aber das ist wohl zu einfach für Leute wie Singer und Shriver. Statt eins plus eins zusammenzuzählen (und auf Veganismus als Lösung für das Leiden der Tiere zu kommen), rechnen sie lieber solange an fünf plus vier herum, bis minus dreizehn herauskommt.

Die restliche Argumentation ist, wie gesagt, tierschützerisch durch und durch. Es sei zwar die einfachste Lösung, keine Tierprodukte (er allerdings spricht nur von Leichenteilen) zu konsumieren, aber für viele Menschen sei es leichter, Tierprodukte (vermeintlich) nichtleidender Tiere zu wählen als gar keine – als ob man die Ansprüche der Ethik am status quo festzulegen hätte.
Und alle, die die Züchtung solcher Tiere als "Übergangslösung" für eine gute Idee halten, sollten sich fragen, ob die Menschen, die so etwas konsumieren, (a) wahrscheinlich vegan werden, obwohl sie durch das (falsche) Prädikat "leidfrei" ein gutes Gewissen und damit keinen Grund mehr haben, ihr Verhalten zu ändern, oder (b) nicht vegan werden, weil sie zum einen ein gutes Gewissen beim Konsum haben und zum anderen nicht verstanden haben, daß Tiere kein Mittel zum Zweck für Menschen sind, sodaß sie auch weiterhin in "Zoos" und "Zirkusse" gehen. Falls man der Logik zu Liebe eher zu (b) neigen sollte, könnte man daraus ableiten, daß Tierschutz nicht funktioniert und den Tieren nicht hilft. So ganz theoretisch jedenfalls...

Re: Falschen Einstieg vermeiden?

Autor: martin
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Urs schrieb:
>
> Wenn ich zurückdenke, mit welchen Schriften und Ratschlägen
> ich in die "Tierrechtsbewegung" gekommen bin, dann schaudert
> es mich und ich bin sehr beunruhigt darüber.

Nicht nur du. Wenn man sich die Literaturempfehlungen an den exponierten Stellen ansieht, kommt immer der gleiche Unsinn: Kaplan, Singer, Regan, Wolf, Salt - nicht einer ist antispeziesistisch und nicht einer vegan. (Aber wieso auch? Gegen Rassismus zu sein und Sklaven zu halten ist sicher auch nur eine Detailfrage.)

> sich so gut wie in allen Texten um die Tötungsfrage windet,
> wurde mir Singers Animal Liberation empfohlen. Und auch heute
> noch wird in Foren den Neuen Singers Werk als Pflichtlektüre
> empfohlen.

Wahrscheinlich gefällt es den Pseudos besonders, sich auf jemanden berufen zu können, der es auch nicht "so genau nimmt" (analog zu Kaplan). Oder sie haben es schlichtweg nicht gelesen, denn es steht schwarz auf weiß drin: "Ersetzen Sie Eier aus Legebatterien durch Eier aus Freilandhaltung" (S. 285). Genauso steht bei Regan mehr als deutlich, daß er einen Großteil der Tiere aus der "moralischen Gemeinschaft" ausschließt (genannt werden Frösche), bei Wolf das gleiche (genannt werden Fische; abgesehen von "Und Eier lassen sich, wie es zum Teil geschieht, auch mit tierfreundlichen Methoden produzieren.", 1. Kap.) und Salt hat nichts gegen "Wolle" (u.a.).
Du hast definitiv recht, daß es ein großes Problem für Einsteiger ist. Wenn sie solche Dinge lesen sollen und dann übelster Speziesismus drinsteht, denken sicher nicht wenige, es sei wahrscheinlich in Ordnung.

> Malcolm X sagte mal, dass es nur eine Einigkeit der Völker
> geben kann, wenn die Afro-amerikanische Bewegung sich erstmal
> einig ist. Abgesehen von Malcolm X Ansichten, hat er dennoch
> recht, dass eine Befreiungsbewegung nur einig Erfolg haben
> kann.

Ja und nein. Natürlich sollten alle, die konsequent für Tierrechte und Veganismus eintreten, eine Bewegung bilden. Allerdings tun sie das ja bereits dadurch, daß sie diese gemeinsame Grundausrichtung haben (und alle, die sie nicht haben, gehören logischerweise nicht zu dieser Bewegung).
Das Problem ist eher, daß sich eine Unzahl von Pseudos sich unrechtmäßig mit diesen Begriffen etikettiert und man nicht versuchen sollte, solche Leute nur wegen dieser Falschetikettierung irgendwie mit einzubinden. Erfolg entsteht nur, wenn sich die richtige Methode durchsetzt und das ist offensichtlich der Abolitionismus, da der "Tierschutz" mehr als deutlich seine Wirkungslosigkeit, Verschleppung des Problems und v.a. Kontraproduktivität bewiesen hat. Erfolg wird deshalb auch durch den Kampf gegen den Tierschutz bedingt und nicht durch die Toleranz desselben.

> Ich frage euch, ob man überhaupt etwas gegen einen falschen
> Einstieg in die sog. "Bewegung" machen kann oder man nur
> darauf vertrauen kann, dass der Abolitionismus zukünftig
> grösseren Einfluss nehmen wird (wovon ich fest überzeugt bin)
> und die betroffenen Neulinge selber dazu finden?

Was man immer machen kann und sollte: richtig informieren. Und dabei nicht davor zurückschrecken, die Dinge konsequent beim Namen zu nennen (was scheinbar ein großes Problem für viele Leute ist), anstatt es aus falscher Furcht auf "Uneinheitlichkeit der Bewegung" oder vermeintlicher Unfreundlichkeit nicht zu tun - Vegetarier sind Mörder, Tierschutz fördert die Tierausbeutung, Peta ist eine kontraproduktive Spendensammelorganisation, Peter Singer ist Speziesist und Antiveganer usw.

> Hätte eine Homepage, die über Singers Positionen aufklärt,
> einen Sinn?

Eine eigene HP vlt. nicht, aber ein paar spezifische Informationen mehr können wir sicher noch einbauen.

Falschen Einstieg vermeiden?

Autor: Urs
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Wenn ich zurückdenke, mit welchen Schriften und Ratschlägen ich in die "Tierrechtsbewegung" gekommen bin, dann schaudert es mich und ich bin sehr beunruhigt darüber.

Die ersten Texte, dich ich las, waren Kaplan Texte, die einem zwar in viele Problematiken einführen, aber ja offensichtlich durch falsche Vegetarismusforderungen überhaupt nicht Tierrechtskonform ist. Kein Wunder sah ich zu diesem Zeitpunkt alle ca. 3 % der vegetarisch lebenden Menschen in der Schweiz als meine geistigen Verwandten. Nun, da Kaplan sich so gut wie in allen Texten um die Tötungsfrage windet, wurde mir Singers Animal Liberation empfohlen. Und auch heute noch wird in Foren den Neuen Singers Werk als Pflichtlektüre empfohlen.

Eine Katastrophe sondergleichen. Man will sich in die Tierrechte einlesen und man bekommt anti-tierrechtlerische Ansichten vorgesetzt, die einen unweigerlich zu etwas völlig falschen "formen". So argumentierte ich auch bei ersten Diskussionen mit Singer und dem Utilitarismus und richtete mehr Schaden damit an als Aufklärung.
Erst nach Monaten(!) kam ich irgendwie auf Gary Francione und den abolitionistischen Ansatz und verstand auch endlich die Tierrechtsinitianive Maqi. Vorher war ich genau die Art von reformistischen Tierschutz"rechtler", die ich heute überhaupt nicht mehr verstehe und schon gar nicht tierrechtlerisch sind. Genau die Leute, die eine Einigkeit zwischen Vegetariern und Veganern, Tierschützern und Tierrechtlern fordern, die nur noch einheitlichere Wischi-Waschi Forderung nach sich ziehen und den wenigen wahren Tierrechtlern die Glaubhaftigkeit nehmen würde.

Malcolm X sagte mal, dass es nur eine Einigkeit der Völker geben kann, wenn die Afro-amerikanische Bewegung sich erstmal einig ist. Abgesehen von Malcolm X Ansichten, hat er dennoch recht, dass eine Befreiungsbewegung nur einig Erfolg haben kann.

Jedoch bekommt fast jeder Neue in der Tierrechtsbewegung mit, dass die Forderung nach Veganismus kontra-produktiv ist und dass eine Einigkeit mit Vegetariern für einen Erfolg notwendig ist.
Wer Veganismus fordert, wird runtergeputzt und als Fanatiker abgestempelt.

An diesem Platz einmal meinen Respekt vor Maqi, die diese Problematik schon seit Jahren erfasst hat und zu den einzigen gehört, die die vegane Einigkeit für eine Tierrechtsbewegung fördert.

Ich frage euch, ob man überhaupt etwas gegen einen falschen Einstieg in die sog. "Bewegung" machen kann oder man nur darauf vertrauen kann, dass der Abolitionismus zukünftig grösseren Einfluss nehmen wird (wovon ich fest überzeugt bin) und die betroffenen Neulinge selber dazu finden?

Hätte eine Homepage, die über Singers Positionen aufklärt, einen Sinn?

Re: Alles für das Tier

Autor: Achim Stößer
Datum:
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Putzig: Die Weltwoche zieht den Artikel (anläßlich des "Anschlags", bei dem das strikeHeim/strike "Jagdhaus" Vasellas abgebrannt ist, mit einem Foto derselben (sowie der neuen Zusatzüberschrift "Militante Tierrechtler") garniert, wieder aus strikeder Güllegrübe/strike dem Archiv: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2002-27/artikel-2002-27-alles-fuer-das-tier.html

Darin die bekannten Absurditäten:

Zitat: Trotz unhaltbarer Ideologie und menschenfeindlicher Aktionen gewinnen militante Tierrechtler an gesellschaftlichem Einfluss. Von Michael Miersch

Zitat: Der mutmassliche Mörder [Fortuyns] heisst Volkert van der Graaf, ist 32 Jahre alt und schert sich wenig um linke Politik. «Über Politik sprach er nie», berichtet einer seiner Freunde. Dafür hat er ein grosses Herz für Tiere. Van der Graafs Hauptbeschäftigung bestand in den letzten Jahren darin, landwirtschaftliche Tierhalter mit Klagen zu überziehen. Dafür suchte er in den Betriebsgenehmigungen nach nicht ganz wasserdichten Passagen und zog damit vor Gericht, um die Schliessung des jeweiligen Hofes zu erwirken. In den vergangenen acht Jahren hat van der Graaf 2000 Prozesse gegen Landwirte und Genehmigungsbehörden geführt.

Zitat: Vermutlich verhängte van der Graaf am 6. Januar 2002 sein persönliches Todesurteil gegen Pim Fortuyn. Denn an diesem Tag erklärte der schillernde Politiker im Fernsehen: «Wählt mich, dann wisst ihr, dass Pelzetragen erlaubt ist.» Er kündigte an, das geplante Gesetz gegen Pelztierfarmen nach einem Wahlsieg sofort in den Papierkorb zu befördern. Eine unerträgliche Provokation für einen, der Tieren das gleiche Lebensrecht wie Menschen zubilligt.

Zitat: Gezielter Mord wie im Falle Fortuyn ist die Ausnahme. Aber Brandstiftungen, Bombenanschläge, Überfälle, Einbrüche, Vandalismus und Psychoterror gehören fast schon zum Alltag in den reichen westlichen Gesellschaften. Die Aktionen militanter Tierrechtler richten sich gegen Mediziner, Pharmazeuten, Zoologen, ebenso gegen Landwirte, Kürschner, Fischer und alle, die mit Tieren arbeiten oder von Tieren leben.

In Grossbritannien gelang den Tierrechtlern Anfang des Jahres 2002 ein spektakulärer Sieg. Sie vertrieben die Forschungsfirma Huntingdon Life Sciences aus dem Land, eines der weltgrössten Unternehmen für unabhängige Tierversuche. Vier Jahre lang schüchterten die Aktivisten Mitarbeiter, Geschäftspartner und Aktionäre systematisch ein, teils mit legalen, teils mit kriminellen Methoden. Huntingdon-Angestellte wurden zusammengeschlagen, ihre Autos angezündet, Brandbomben gelegt, Mitarbeiter von Kredit gebenden Banken angegriffen, ausländische Investoren geschäftlich und privat mit Rufschädigung bedroht. Der Börsenkurs sank ins Bodenlose, neue Geldgeber zogen sich aus Angst vor Angriffen und Imageschäden zurück, das Unternehmen geriet in eine Existenzkrise.

Zitat: Die deutsche Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard bekam Morddrohungen, weil sie mit Taufliegen und Zebrafischen experimentiert. Der Neurobiologe Andreas Kreiter und seine Familie leben unter polizeilichem Personenschutz, seit er an der Universität Bremen die Gehirnströme von Affen untersucht. 1998 schloss der Metzger Stephan Baumert aus Chemnitz seine Läden, nachdem militante Tierrechtler zwanzigmal bei ihm randaliert hatten. Er war nicht der Erste aus seiner Branche, der entnervt aufgab.

Zitat: In den neunziger Jahren erhielten der britische Landwirtschaftsminister und andere englische Politiker Briefbomben von Tierbefreiungskämpfern. Bei einem Anschlag auf den Mitarbeiter eines Versuchslabors in Bristol wurde ein Baby schwer verletzt. 1999 entführte und folterte ein Kommando der Animal Liberation Front (ALF) einen Londoner Journalisten, der kritisch über die militante Szene berichtet hatte. In Europa, Nordamerika und Australien wurden seit den achtziger Jahren mehrere tausend Straftaten von der ALF und anderen Tierrechtlerkommandos verübt.

Zitat: Aus Angst vor Psychoterror oder sozialer Ausgrenzung meiden immer mehr junge Talente Berufe, in denen an Tieren geforscht wird. Der britische Mediziner Michael Baum, Präsident der Europäischen Brustkrebs-Konferenz, sieht die Erprobung neuer Medikamente zunehmend durch die Aktionen militanter Tierrechtsaktivisten und immer neue bürokratische Hindernisse behindert.

Zitat: Für Kinder der Tierrechtler kann die Ideologie ihrer Eltern gesundheitsschädlich werden; denn viele von ihnen werden gezwungen, vegan zu leben. Im Gegensatz zu Vegetariern, die beispielsweise Milch trinken, lehnen Veganer sämtliche tierischen Erzeugnisse ab. Sie halten es für Frevel, Tiere in irgendeiner Weise zu nutzen. Vegane Mütter riskieren schwerste Schädigungen ihrer Kinder, denn Pflanzen enthalten kein Vitamin B12, das lebenswichtig für die Blutbildung und zur Entwicklung des Nervensystems ist. Wer erst als Erwachsener aufhört, tierische Produkte zu essen, hat meist genügend B12-Reserven aufgebaut. Doch Kinder müssen diese Reserven erst bilden. Fehlt ihnen das Vitamin B12, entwickelt sich das Gehirn zu langsam. Sie bleiben geistig und körperlich zurück.

Zitat: Nur ein Häuflein Fanatiker lebt vegan und hat sich ganz der Tierrechtsbewegung verschrieben, doch sie stossen auf grosse Sympathie, besonders bei manchen Medien und vielen Prominenten aus der Unterhaltungsindustrie.

Zitat: Manche, die die Tierrechtler öffentlich fördern, denken vermutlich, sie würden dadurch etwas für mehr Tierschutz tun, und wissen nicht, dass PeTA Besitz und Nutzung von Tieren in jeder Form verdammt. In den Vereinigten Staaten steht die Organisation obendrein unter dem Verdacht, so etwas wie der legale Arm der Terrorgruppe ALF zu sein.

Zitat: [Hier immerhin zwei Nadel-im-Misthaufen-würdige Sätze, gefolgt vom Müll:]Herkömmliche Tierschützer verfolgen andere Ziele als die zunehmend an Einfluss gewinnende Tierrechtsbewegung. Sie wollen erreichen, dass Tiere in der Landwirtschaft, in Labors und anderswo nicht gequält werden, dass ihre Haltungsbedingungen verbessert und sie, wo nötig, schmerzfrei getötet werden. Tierrechtler dagegen sind an Verbesserungen nicht wirklich interessiert. Jede Reform ist für sie nur ein taktisches Ziel. Denn es geht ihnen um nicht weniger als das Ende jeglicher Nutzung von Tieren. Und zwar ausdrücklich auch um den Preis, dass kranke Menschen dadurch leiden und sterben müssten.

Zitat: [Nochmal Nadel:]Die Ausbreitung der Tierrechtsidee signalisiert einen folgenschweren geistigen Umbruch. Tierrechtler wollen aus dem westlichen Wertekanon aussteigen, der sich auf dem Weg von der griechischen Antike über Judentum und Christentum bis zur Aufklärung gebildet hat. Es geht ihnen im Grunde um die Abschaffung der in ihren Augen grundsätzlich unberechtigten menschlichen Vorherrschaft. [...] Für Tierrechtler ist es völlig unwichtig, ob Tiere denken können. Entscheidend ist ihre Fähigkeit, Leiden und Schmerzen zu empfinden.

Zitat: der geistige Initiator der Tierrechtsbewegung, der australische Philosoph Peter Singer

Zitat: Wenn Menschenrechte auf Tiere übertragen würden, müssten nicht nur alle Menschen Vegetarier werden (das wäre noch das geringste Problem). Die neue Rechtslage würde zu gewaltigen Hungersnöten führen. Denn auch heute noch fressen Schädlinge wie Ratten, Mäuse, Heuschrecken und andere Insekten einen Grossteil der weltweiten Ernten auf. Müsste man das Leben dieser Tiere respektieren, würde das zum Tode vieler tausend Menschen führen. Ebenso zum Ende des medizinischen Fortschritts. Denn keiner der grossen Durchbrüche der vergangenen hundert Jahre wäre ohne Tierversuche zustande gekommen. Mehr als acht Millionen Menschen in aller Welt profitieren heute von den Tierversuchen der Kanadier Frederick Banting und Charles Best. Die Hündin Marjorie, an der die beiden Forscher 1921 die Blutzucker senkende Wirkung von Insulin erprobten, ging in die Medizingeschichte ein.

Zitat: Tierrechte sind ein Frontalangriff auf das Lebensrecht von Menschen.

Zitat: Weder die zahlreichen Sympathisanten noch der harte Kern scheinen sich daran zu stören, dass die Tierrechtsidee nicht einmal für ihre überzeugten Anhänger praktikabel ist. «Um Dasein zu erhalten, muss ich mich des Daseins, das es schädigt, erwehren», erkannte schon Albert Schweitzer. «Ich werde zum Verfolger des Mäuschens, das in meinem Haus wohnt, zum Mörder des Insekts, das darin nisten will, zum Massenmörder der Bakterien, die mein Leben gefährden können.» Obwohl konsequente Tierrechtler nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Milch, Eier, Wolle, Leder und am Tier getestete Arzneien verzichten, sitzen sie in einer moralischen Klemme. Denn fast alles, was Menschen essen, anziehen oder tun, tötet, schädigt, vertreibt oder beeinflusst irgendwelche Tiere. Selbst die Bücher der Tierrechtsphilosophen sind nicht rein. Die Bäume, die für das Papier gefällt wurden, beherbergten einmal Spechte, Käfer und Eichhörnchen.

Zitat: Obwohl die Theorie unhaltbar und die Praxis menschenfeindlich und undurchführbar ist, gewinnt die Bewegung an Einfluss.

Zitat: Nach dem Sieg über Huntingdon Life Sciences ist das nächste gemeinsame Ziel europäischer Tierrechtler die Schliessung des Biomedical Primate Research Center (BPRC) im niederländischen Rijwijk. Die Aktivisten sind von ihrem Erfolg so überzeugt, dass sie bereits Land in Spanien gekauft haben, wo die «befreiten» Primaten nach dem Sieg in Gehegen untergebracht werden können. Doch diesmal dürften sie es schwerer haben als im Fall Huntingdon, denn seit dem Fortuyn-Attentat hält Hollands Justiz die Tierrechtler nicht mehr für harmlose Idealisten. Die Polizei hat 189 Gewaltdelikte, die seit 1983 von militanten Tierfreunden begangen worden sind, aufgerollt. Darunter den Mord an einem Beamten der Umweltbehörde, der für die Genehmigung von landwirtschaftlichen Betrieben zuständig war, gegen die van der Graaf prozessierte. Der Mann wurde 1996 mit Patronen des gleichen Kalibers erschossen, durch die auch Pim Fortuyn getötet wurde.


Es wäre interessant, zu wissen, ob Miersch diesen geballten Stammtischmüll tatsächlich glaubt oder ob er schlicht ein goebbelsscher Hetzer ist, der (wohl wissend, daß seine Zielgruppe zu dumm ist, selbst solche offensichtlichen Lügen zu durchschauen) Propaganda betreibt.

Immerhin hat er statt Groth einen anderen "Metzger" genannt (von dem außerhalb von Miersches Hetzschriften bzw. derer, die es ihm nachplappern - Pollmer, Zirkuspropagandisten usw.- , merkwürdigerweise nichts zu finden ist). Sehr schlau. Kann es sein, daß er da einfach einen Metzger erfunden hat, weil er wußte, daß Groth aufgeflogen ist?

Was Holland angeht, sehen wir ja am aktuellen Fall, wie es da läuft: http://tierrechtsforen.de/veganstreaker.

Achim

Achim

Terror im Namen des Tiers [Anstieg auch in der Schweiz]

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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So attackieren Tierschützer Schweizer Pharma-Mitarbeiter

Fenster schliessen Die Brandstiftung am Ferienhaus von Novartis-Chef Daniel Vasella und der Raub der Graburne seiner Mutter sind Höhepunkte einer ganzen Serie von Attacken auf die Novartis: Auf einer Liste von Bekennerschreiben in einem einschlägigen Online-Magazin sind im letzten halben Jahr zehn weitere Übergriffe im In- und Ausland dokumentiert.

3 Uhr 25, mitten in der Nacht auf letzten Montag. Im idyllischen Lechtal in Österreich reisst ein lauter Knall einen deutschen Feriengast aus dem Schlaf. Er blickt aus dem Fenster und ruft die Feuerwehr: Das Nachbarhaus brennt. Die Flammen fressen sich durch das Ferien- und Jagddomizil von Daniel Vasella, dem Chef des Basler Pharmakonzerns Novartis. Der steigt am nächsten Morgen umgehend in den Helikopter und fliegt zum Brandort. Eine Foto zeigt ihn, wie er lächelnd dem übernächtigten Feuerwehrkommandanten zum Dank die Hand schüttelt.

Dabei ist Daniel Vasella kaum zum Lachen zumute. Die Auskunft von Walter Pupp, dem Chef des Tiroler Landeskriminalamts, bestätigt ihm, was er bereits ahnen muss: Brandbeschleuniger ist zum Einsatz gekommen. Es handelt sich eindeutig um Brandstiftung. Jemand hat mit Absicht Vasellas Liegenschaft zerstört. Wer das getan hat, will mehr als bloss sein Haus kaputtmachen: «Wir werden dein Privatleben angreifen, wo immer es möglich ist», steht in einem Bekennerschreiben, das im einschlägigen Online-Magazin «Bite Back» publiziert ist. «Wir werden dein Leben zerstören.» Den massiven Drohungen vorangestellt ist eine ausführliche Beschreibung der Aktion in der Brandnacht. Und die ketzerische Frage: «Das war nicht deine Woche, Daniel?»

Das war es nicht. Denn die Brandstiftung ist bereits der zweite Anschlag auf den Novartis-Chef innert sieben Tagen. Pietätlos und noch gezielter auf seine persönlichen Gefühle ausgerichtet war die vorangegangene Tat: In Chur schändete eine unbekannte Täterschaft die Gräber seiner Eltern und von Verwandten. Sie versprayten die Grabsteine, rissen den Grabschmuck aus und steckten stattdessen zwei beschriftete Holzkreuze ein. Was oder wessen Namen darauf geschrieben stand, gibt die Bündner Polizei nicht bekannt. Gleichzeitig gruben die Täter die Urne von Vasellas 2001 verstorbener Mutter aus und nahmen sie mit. Die Botschaft, die sie in fetten, roten Lettern auf den Grabsteinen zurückliessen, lautete: «Drop HLS now» – «mach Schluss mit HLS». Mit demselben Slogan und massiven Drohungen gegen Daniel Vasella wurde Tage zuvor in seinem Wohnort Risch auch die Kirche St. Verena verschmiert.

Vom Tierschutz zum Terror
HLS: Die drei Buchstaben stehen für «Huntingdon Life Sciences», das grösste Tierversuchslabor Europas, das in England unter anderem für Pharmafirmen Versuche an Tieren durchführt (vgl. Text rechts oben). Allein die Erwähnung dieses Namens rückt ganz bestimmte, militante Tierschutzorganisationen in den Kreis der Verdächtigen: die britische Gruppe SHAC («Stop Huntingdon Animal Cruelty», sinngemäss: Stoppt die Grausamkeit gegen Tiere von Huntingdon), die ALF («Animal Liberation Front», Tierbefreiungsfront) und die MFAH («Militant Forces against Huntingdon Life Sciences» – militante Kräfte gegen das Huntingdon Life Sciences).

Hinter diesen Namen stehen Organisationen, die sich dem Kampf gegen Tierversuche verschrieben haben. SHAC wurde 1999 explizit mit dem Ziel gegründet, die Schliessung des Labors HLS zu erreichen. Nachdem Bilder grausamer Versuche und Haltungsbedingungen der Tiere in der Firma HLS öffentlich gemacht worden waren, konnten die Aktivisten zunächst auf die Sympathie der als tierlieb bekannten Engländer zählen. Doch im Lauf der Jahre wurden die Attacken auf HLS zunehmend brutaler, und SHAC wandelte sich immer mehr zu einer gewaltbereiten Untergrundbewegung – was die Organisation auf ihrer Homepage selbst dokumentiert: Die Liste ihrer inhaftierten Mitglieder – unter ihnen auch der Mitgründer Greg Avery – ist lang. Die Strafmasse liegen zwischen einigen Monaten und zwölf Jahren, verurteilt wurden sie wegen Drohungen, Sachbeschädigungen, Brandstiftungen, Sprengstoffanschlägen. Eine SHAC-Aktivistin, die einen Laborangestellten und seine Kinder mit dem Tod bedroht hatte, sagte nach ihrer Verurteilung: «Ich bin doch nur eine harmlose Tierliebhaberin.»



Möglich, dass sich manche Mitläufer in ihrer falsch ausgedrückten Tierliebe des Ausmasses ihres Tuns nicht bewusst sind – was die Taten nicht mildert. Die Drahtzieher hingegen, die hinter den Aktionen stehen, setzen bewusst auf gewaltbereiten Extremismus. Weil sie der Meinung sind, dass ihr Ziel mit anderen Mitteln nicht zu erreichen sei. Ihre Bekennerschreiben zu ihren legalen und illegalen Aktionen publizieren sie unter anderem im Online-Magazin «Bite Back», unter der Rubrik «Nachrichten von der Front». Den Bericht über den Brandanschlag auf Vasellas Jagdhaus hat eine Gruppe namens MFAH Austria unterzeichnet. Laut dem Betreiber des Online-Magazins, der im amerikanischen Palm Beach sitzt, werden die Bekennerschreiben bei ihm anonym eingereicht, sie seien in der Regel authentisch: «Die meisten sind von den verantwortlichen Aktivisten selbst verfasst», teilt er auf Anfrage mit.

Als Pädophiler verleumdet
Die umfangreiche Liste zeigt, dass allein in diesem Jahr etliche Anschläge auf Novartis-Mitarbeiter verübt worden sind. In einer Nacht im Mai beispielsweise geben Mitglieder der ALF an, im Kanton Basel-Landschaft bei vier Novartis-Mitarbeitern Häuser und Autos besprayt und Reifen aufgeschlitzt zu haben. Tage zuvor wurde im französischen Saint-Louis das Klubhaus des SC Novartis abgefackelt. Und in Solothurn fand ein Novartis-Angestellter Brandsätze unter seinen drei Autos.

Satoshi Sugimoto, ein Sprecher von Novartis, bestätigt, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter seit Jahren und in letzter Zeit vermehrt das Ziel militanter Tierschützer waren. Bereits mehrmals direkt betroffen war Novartis-Forschungschef Paul Herrling. «Einmal wurden uns Pistolenkugeln nach Hause geschickt, letztes Jahr wurde unsere Wohnungsumgebung verschmiert, und an der Busstation unserer Wohngemeinde wurde ich als Pädophiler verleumdet», erzählt er. Dies sei eine altbekannte Einschüchterungstaktik der Aktivisten. «Sie können sich vorstellen, wie unangenehm das für meine Familie und mich ist.»

Für Novartis gab es laut Sugimoto nie Zweifel, dass auch hinter den jüngsten Angriffen militante Tierschützer stehen. «Diese Extremisten benutzen regelmässig andere Namen, heute nennen sie sich MFAH, morgen SHAC oder ALF, es sind aber immer dieselben Leute, die diese Taten begehen.» Aufgrund der Häufung der Vorfälle haben Novartis wie auch andere betroffene Pharmafirmen die Sicherheitsmassnahmen und den Personenschutz verstärkt. Laut dem Dienst für Analyse und Prävention DAP, dem Inlandnachrichtendienst der Schweiz, ist Vorsicht angebracht: Er rechnet mit weiteren Anschlägen (vgl. Interview).

Das Vorgehen der Aktivisten ist jeweils präzise geplant. Das Umfeld der Opfer wird genau inspiziert. Privatadressen werden nicht nur herausgefunden, sondern auch veröffentlicht: Auf den Homepages der Organisationen finden sich Adressen, Nummern und Fotos der Mitarbeiter ganzer Abteilungen von Pharmabetrieben, einem Pranger gleich. Ein Unternehmer, der selbst ins Visier von Tierschützern geriet und seinen Namen nicht genannt haben will, erzählt, dass Tierschutzorganisationen – auch solche aus der Schweiz, die nicht als militant bekannt sind – Mitarbeiter angehen und ihnen Zahlungen im fünfstelligen Bereich für Informationen oder Bildmaterial aus den Betrieben anbieten. «Ich habe Beweise dafür, dass ehemaligen Mitarbeitern von mir für Sabotageaktionen und Filmmaterial grosse Summen angeboten wurden», erzählt er. Oft werde das Bildmaterial auch manipuliert.

Umstrittene Tierversuche
Unbestritten ist indes, dass Tierversuche umstritten sind. Organisationen in der Schweiz, die sich gegen Versuche oder für deren Abschaffung einsetzen, distanzieren sich aber klar von den Gewaltaktionen. «Es ist widersprüchlich, im Kampf gegen Gewalt an Tieren Gewalt an Menschen anzuwenden», sagt etwa Christopher Anderegg, Präsident des Vereins zur Abschaffung der Tierversuche. «Solche Gewaltaktionen machen unsere Arbeit für die Abschaffung der Tierversuche und den Tierschutz noch viel schwieriger.» Anderegg ist Wissenschafter und führte selbst einst Tierversuche durch. «Heute lehne ich Tierversuche als irreführend und nicht aussagekräftig ab.»

Für Franz Paul Gruber vom Verein Ärzte für Tierschutz hingegen kann bei der Entwicklung von Medikamenten nicht auf Tierversuche verzichtet werden – sie sind gesetzlich vorgeschrieben. Ohne Tierversuche wird kein Medikament zugelassen. Er weist darauf hin, dass sich in den letzten Jahren viel zugunsten der Tiere verändert habe: Jeder Versuch muss von einer Ethikkommission bewilligt werden. Und es werde intensiv an Alternativmethoden geforscht: zum Beispiel mit Tests an Organen geschlachteter Tiere. Dennoch stieg die Zahl der Tierversuche in der Schweiz letztes Jahr an: 731 833 Tiere wurden für Versuche gebraucht. Das sind 2005 Tiere pro Tag.

Novartis senkte die Zahl der Tierversuche im letzten Jahr um 9 Prozent. Wobei nur ein Fünftel davon in der Schweiz durchgeführt wurde – die übrigen Versuche fanden in den USA, in England und Singapur statt. Mit dem Tierversuchslabor HLS allerdings – gegen das sich die Aktionen der militanten Tierschützer explizit richten – arbeitet Novartis laut Sprecher Sugimoto nicht zusammen: «Wir führen seit Jahren keine Studien oder andere Arbeiten mehr bei HLS durch.»

Das scheint den radikalen Tierschützern egal zu sein: In der Agenda des SHAC ist vom 24. bis zum 30. August 2009 eine Aktionswoche eingetragen: Eine Woche «voller Aktionen gegen die wichtigsten Kunden der Tierversuchs-Fabrik HSL». An erster Stelle wird Novartis als Ziel genannt.

60 000 getötete Tiere pro Jahr
Im Tierversuchslabor Huntingdon
Am meisten fasziniert die flinken Kerle der Kugelschreiber. Sobald ich versuche, etwas aufzuschreiben, greift einer der Javaneraffen durch die Gitterstäbe nach dem Stift. Er gehört mir ohnehin nicht. Meinen eigenen Kugelschreiber musste ich draussen lassen – er könnte eine Kamera enthalten. Das will man bei Huntingdon Life Sciences (HLS) nicht riskieren.

1996 tappte die Firma in Cambridgeshire, die im Auftrag von Pharmafirmen Tierversuche durchführt, in die Falle. Damals schlich sich eine Fernsehreporterin ein und dokumentierte Gewaltanwendung gegen Tiere. Die verantwortlichen Pfleger und der Manager wurden entlassen. «Seither werden Mitarbeiter ermuntert, Unrechtmässigkeiten geheim zu melden», sagt Andrew Gay, der Marketing- und Kommunikationsdirektor von HLS. Mittlerweile hat Grossbritannien die Richtlinien für Tierversuche verschärft. 1997 wurden sie für Kosmetika verboten, 1998 auch für Kosmetik-Bestandteile.

Angriff mit Pickelgriff
Wir gehen in Labor-Anzügen durch Reihen von Javaneraffen. An ihnen wird ein Krebsmittel getestet, in unterschiedlichen Dosierungen – auf Laien wirken indes alle Tiere gleich. Sie klettern in ihren Käfigen auf und ab und schauen neugierig zu. Die Käfige habe er selbst entworfen, erzählt der Tierschutzbeauftragte für Affen. Sein Name wird nicht genannt. Die Mitarbeiter sollen nicht zur Zielscheibe von militanten Tierversuchsgegnern werden. Die Angriffe von Stop Huntingdon Animal Cruelty (SHAC) hätten nachgelassen, sagt Direktor Brian Cass, der 2001 vor seinem Haus mit einem Pickelgriff zusammengeschlagen wurde. Erst als die Polizei die Übergriffe nicht mehr vereinzelt, sondern als organisierte Verbrechen behandelte, habe sie gezielt gegen die Leute vorgehen können. In der Folge konzentrierten sich diese auf Dritte, auf Kunden und Zulieferer. «Wichtig ist darum, dass die Behörden nach den Angriffen auf Daniel Vasella auf europäischer Ebene zusammenarbeiten», sagt Brian Cass.

HLS wurde 1952 gegründet und ist die grösste Tierversuchsfirma Europas, mit 950 Angestellten in Huntingdon und 700 weiteren in Suffolk und in den USA. Sie bedient 450 Kunden jährlich und schliesst 2500 Studien ab; zu 85 Prozent für die Medizin, hinzu kommen toxikologische Gutachten für Landwirtschaft und Chemie. «Wir machen auch viele Versuche im Labor und am Computer», sagt Andrew Gay. Trotzdem werden jedes Jahr rund 60 000 Tiere gebraucht. 84 Prozent sind Ratten und Mäuse, 7,5 Prozent Fische, der Rest teilt sich auf in Kaninchen, Vögel, Hunde, Primaten. Medikamente müssen an zwei Arten getestet werden, erst an Nagern, dann an Hunden, Schweinen oder Affen.

Tod nach dem Test
Versuche mit Primaten sind besonders umstritten, bei HLS machen sie 1,5 Prozent aus. Die Lizenzbedingungen seien dafür am strengsten, sagt die Projekt-Lizenzhalterin: «Um die Erlaubnis der Regierung zu erhalten, müssen wir beweisen, dass alle andern Arten ungeeignet sind.» 400 der witzigen Kerle sind derzeit in Huntingdon, sie werden in Südostasien gezüchtet.

Die mir vorgestellten Krebsmittel-Tester hausen zu sechst in einem Käfig, damit die Dosierungen nicht vermischt werden. Die Impfstoff-Tester im Nebenraum haben es besser. Sie leben in grösseren Gruppen in Räumen mit Autoreifen und Planschbecken. Alt werden sie alle nicht. Nach dem Test werden sie eingeschläfert und obduziert. «Das mag brutal klingen», sagt Andrew Gay, «aber das ist der wichtigste Teil des Versuchs. Nur so können wir die Auswirkungen der getesteten Substanzen auf die Organe erkennen.» Lilo Weber, Huntingdon

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/terror_im_namen_des_tiers_1.3302823.html

Peter Singer, Speziesist und Unveganer

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Peter Singer wird in etlichen Artikeln, Webseiten und Büchern über Veganismus und Tierrechte (naja, meist Tierschutz und "Tierethik") als "Begründer der Tierrechte" und dgl. bezeichnet und immer wieder zu diesen Themen interviewt. Da er allerdings kein "Tierrechtsphilosoph" ist, sondern eben speziesistischer Tierschützer und Unveganer, richtet das immensen Schaden an. Was die Öffentlichkeit anhand dieser Verbindung von "Tierrechten" mit einem Antitierrechtler halten muß läßt sich nur erahnen und es ist kein Wunder, daß sie deshalb Tierrechte immer und immer wieder mit kontraproduktivem Tierschutz in Verbindung bringt sowie Veganismus mit Pseudoveganismus gleichsetzt. Ein Beispiel hier.

Die bereits genannten Fakten zu dieser Person (siehe Forensuche und Zitate) können (analog zu diesem Blogeintrag) erweitert werden.

Er ist sich zumindest bewußt, daß er nie für Veganismus argumentiert hat - im Gegensatz zu Leuten, die sein Buch zitieren, ohne es gelesen zu haben:
Zitat: Now, other people assume, incidentally, that in Animal Liberation I said that killing animals is always wrong, and that was somehow the basis for vegetarianism or veganism. But if they go back and look at Animal Liberation they won't find that argument.

(Jetzt nehmen eine Leute im Übrigen an, daß ich in Animal Liberation gesagt hätte, Tiere zu töten sei grundsätzlich falsch und daß das irgendwie die Basis für Vegetarismus oder Veganismus sei. Aber wenn sie in Animal Liberation nachlesen, würden sie dieses Argument nicht finden.)

(Satya-Mag.com-Interview, Okt. 2006)
Veganer ist ohnehin nicht, erdreistet sich allerdings nicht, seinen Unveganismus mit diesem Begriff in Verbindung zu bringen:
Zitat: I've been a vegetarian since 1971. [...] But when I'm traveling or going to other people's places I will be quite happy to eat vegetarian rather than vegan.

(Ich bin Vegetarier seit 1971. [...] Aber wenn ich reise oder bei anderen Leuten zu Besuch bin, bin ich gerne bereit, vegetarisch statt vegan zu essen.)

(Mother-Jones-Interview, 03.03.2006)

I won't eat eggs if they're not free-range, but if they're free-range, I will.

(Ich würde keine Eier essen, die nicht aus Freilandhaltung stammen, aber wenn sie dies tun, würde ich sie essen.)

(Satya-Mag.com-Interview, Okt. 2006)
Darüber hinaus sieht er im Umbringen von Tieren keinerlei ethische Problematik (wie es eben auch mit seinen philosophischen Positionen mehr als deutlich zu lesen war und ist):
Zitat: It's pretty difficult to be a conscientious omnivore and avoid all the ethical problems, but if you really were thorough-going in eating only animals that had had good lives, that could be a defensible ethical position.

(Es ist sehr schwierig, ein gewissenhafter Omnivore zu sein und alle ethischen Probleme zu vermeiden, aber wenn man wirklich konsequent darin wäre, nur Tiere zu essen, die ein gutes Leben hatten, könnte das eine vertretbare ethische Position sein.)

(Guardian-Interview, 08.09.2006)
Da wundert es nicht, wenn er kein Problem darin sieht, sich unvegan zu ernähren:
Zitat: If it is the infliction of suffering that we are concerned about, rather than killing, then I can also imagine a world in which people mostly eat plant foods, but occasionally treat themselves to luxury of free range eggs, or possibly even meat from animals who live good lives under conditions natural for their species, and are then humanely killed on the farm.

(Wenn es die Zufügung von Leiden ist, bei der wir Bedenken haben, eher als das Töten, dann kann ich mir auch eine Welt vorstellen, in der die Leute hauptsächlich Pflanzen essen, aber gelegentlich dem Luxus von Freilandhaltungseiern nachgeben, oder möglicherweise selbst dem Fleisch von Tieren, die ein gutes Leben unter guten, artgerechten Bedingungen führten, und die dann human auf der Farm getötet wurden.)

(The-Vegan-Interview, Herbst 2006)
Und nicht zuletzt rechtfertigt er billigsten Speziesismus mit absurden Argumenten:
Zitat: You could say it's wrong to kill a being whenever a being is sentient or conscious. Then you would have to say it's just as wrong to kill a chicken or mouse as it is to kill you or me. I can't accept that idea. It may be just as wrong, but millions of chickens are killed every day. I can't think of that as a tragedy on the same scale as millions of humans being killed. What is different about humans? Humans are forward-looking beings, and they have hopes and desires for the future. That seems a plausible answer to the question of why it's so tragic when humans die.

(Man kann sagen, es sei falsch ein Lebewesen zu töten, wenn es empfindungsfähig ist oder ein Bewußtsein hat. Dann muß man sagen, daß es genauso falsch ist, ein Huhn oder eine Maus zu töten, wie es falsch ist, dich oder mich zu töten. Ich kann diese Meinung nicht akzeptieren. Es kann falsch sein, aber Millionen Hühner werden jeden Tag getötet. Ich kann mir das nicht als Tragödie auf dem gleichen Niveau vorstellen, als wenn Millionen Menschen getötet werden würden. Worin liegt der Unterschied bei Menschen? Menschen sind zukunftsbewußte Lebewesen und sie haben Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft. Das scheint mir eine glaubwürdige Antwort auf die Frage, warum es so tragisch ist, wenn Menschen sterben, zu sein.)

(Indystar.com-Interview, 08.03.2009)


[Beitrag bearbeitet - Juli 2011]

'Vegan Streaker' Arrested Over Royal Attack Plans

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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By Nathan Adam

A man, known in the Netherlands as the ‘Vegan Streaker’, is being held by authorities today on suspicion of planning an attack on Queen Beatrix, over a fur issue.

The animal rights activist is being investigated by the prosecution office, into whether he was actually planning any attacks following a statement incriminating the man over the issue.

A decision will be made Wednesday onto whether he will be kept in custody over the suspicion.

A defense lawyer for suspect Peter Janssen has told broadcaster NOS the allegations he planned an attack were rubbish and the tip-off was designed to discredit him.

The statement against him suggests that the ‘Vegan Streaker’ was planning an attack on the Queen because she wears fur.

He is also being held for being in possession of a gun.

http://netnewsdaily.com/2009/07/vegan-streaker-arrested-over-royal-attack-plans/

Animal rights activist held - 'plan to attack Dutch queen'

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Amsterdam - A radical animal rights activist was arrested Tuesday for allegedly planning an attack on Dutch queen Beatrix to protest the fact that she wears furs. The news comes three months after a different attack left nine people dead when an assailant intentionally ploughed his car into a crowd in an attempt to attack the royal family.

In the latest development, Peter Janssen, 23, who has become known throughout the Netherlands for spectacular events in the name of ending animal abuse, was arrested on charges of planning an attack and unlawful possession of a weapon.

Police raided his home and that of a friend, confiscating two computers, but no gun was found.

A spokesman for the state attorney's office said there were a number of concrete justifications for the investigation. Multiple witnesses have also filed reports on Janssen.

Police said Janssen was first arrested on similar suspicions during Queen's Day celebrations on April 30, 2008 in the northern Dutch town of Makkum, attended by the Dutch head of state and her family.

Janssen was then detained on charges of disturbing public order, but released the following day.

The nature of the latest alleged planned attack remains unclear. Through his attorney, Janssen rejected all charges against him. Attorney Gerard Spong said Janssen was innocent of all charges.

Janssen was dubbed the "Vegan Streaker" in 2008 after disrupting a popular live Saturday night television show wearing only underpants to raise public awareness about animal rights.

He was arrested several months ago for allegedly releasing 2,500 mink on a farm in Stavenisse in the southern Netherlands. In April police released him, pending further investigations, to take care of his sick mother.

It was not immediately confirmed whether Janssen would be brought before a judge on Thursday to determine possible extension of custody.

http://www.earthtimes.org/articles/show/278388,animal-rights-activist-held--plan-to-attack-dutch-queen.html

Prosecutor: Streaker planned attack on Dutch queen

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Published: 21 July 2009 15:19 | Changed: 21 July 2009 15:55
By our news staff
An animal rights activist - known in the Netherlands as 'the vegan streaker' - has been arrested on suspicion of planning an attack on queen Beatrix, the Dutch public prosecutor's office confirmed on Tuesday. Gerard Spong, the attorney of the 24-year-old Peter J., told reporters about the charges earlier.

J. was taken into custody from his mother's house in the southern town of Vught on Monday. The police searched two houses and confiscated two computers, a prosecutor's spokesperson said. The activist has also been charged with illegal possession of weapons, although his lawyer said no arms were found in the searches.

The prosecutor said the allegation is based on "pretty extensive" testimony that revealed J. wanted to attack the queen because she regularly wears fur in public. Lawyer Spong denies his client had any such plans.

The vegan streaker became famous in the Netherlands last year when he made a surprise appearance on the popular television show, Mooi Weer De Leeuw. J., wearing only briefs and with the words 'Meat is murder' and 'Stop animal suffering' painted on his body, was subsequently stripped of his underpants by TV host Paul de Leeuw during his live show.

Earlier attempts to draw attention to animal rights included streaking at sports events such as the ABN Amro tennis tournament.

J. has been arrested at least twice before. In June his pre-trial detention was suspended because of personal circumstances. J. was allowed to go home to take care of his ailing mother after being arrested in April for releasing 2,500 minks from a fur farm.

He was also arrested for disrupting the Queen's Day celebrations last year, and prosecutors also suspect him of setting fire to the van of a local Vught butcher.

Under Dutch journalistic practice, only the initials of suspects and convicts are used, to protect their privacy.

http://www.nrc.nl/international/article2306566.ece/Prosecutor_Streaker_planned_attack_on_Dutch_queen